Bemerkungen und Disskussion zum Artikel
»Passionsfilm Segen oder Fluch«
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Vorbemerkungen
Im Folgenden gebe ich die vier hier eingegangenen eMails (samt
meinen Antworten) wieder, die sachliche Kritik an dem Artikel
enthielten. Meine angefügten Antworten dienen hier als
Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ).
Meine Antworten fallen kurz aus, weil ich ursprünglich
nicht vorhatte, sie hier zu veröffentlichen, sie jetzt
aber doch unverändert hier wiedergebe. Ich erhielt noch
etliche andere Mails, deren Schreiber sich einfach in unsachlicher
Weise ihrem Ärger Luft machten und deren Widergabe hier
nicht sinnvoll wäre.
Es gab Behauptungen, ich hätte die Kritik
ganz oder teilweise zurückgenommen. Das ist unwahr. Richtig
ist: Im Rahmen der ständigen Erweiterung des Artikels
bis April 2004 habe ich auch weniger wichtige Passagen der Kürze
halber gestrichen, die aus dem Spiegel übernommene
Aussage, der Teufel würde nach dem Filmkreuzestod lachen
oder gröhlen, habe ich entfernt, weil der Schrei des Teufels
wohl ein Verzweiflungsschrei sein soll, außerdem
tut es mir leid, dazu eine solch untaugliche Quelle wie den
Spiegel herangezogen zu haben. Kein anderes
Fakt aus dem Artikel wurde bisher als falsch widerlegt oder
zurückgenommen
Oft bekam ich den Vorwurf zu hören: Anstatt
den Film evangelistisch zu nutzen, kritisiert man ihn ....
Dieser Vorwurf zeigt, wie wenig die Kritik-Kritiker
differenzieren und wie sie einen verurteilen, ohne die Sachlage
zu kennen: Wir haben den Film sehr wohl evangelistisch genutzt,
durch Herausgabe von Büchern (Die Passion Jesu Christi
entstand durch meine Anregung und Mithilfe), Verteilen Traktaten
vor den Kinos, durch evangelistische Veranstaltungen zum Thema
usw. Darauf wird auch am Ende des Artikels hingewiesen.
Ich könnte den bisherigen Artikel stark
kürzen und dabei unangreifbarer machen (z.B. auf alle säkularen
Quellen verzichten) und trotzdem blieben Kernaussagen und Fazit
ungeschmälert erhalten. Keiner von den Kritik-Kritikern
hat die Kernaussagen oder das Fazit biblisch widerlegen können.
Es wurde meist nur um Rand- oder Einzelfragen diskutiert. Auffallend
war, dass die meisten Argumente nicht biblischer, sondern rein
pragmatischer Natur waren ganz zu schweigen von solchen
Mails, die gar keine Argumente, sondern nur Schmähungen
enthielten.
Hans-Werner Deppe, 11. Juni 2004
_________________________________________
[Antwort auf eine eMail vom 8.Juni 2004 von
D.H., Abschnitte mit >>von D.H., --meine Antwort]
>>Sehr geehrter Herr Deppe,
ich habe ein von ihn verfasstes Dokument über den Film
Die Passion Christi gelesen. Ein Freund von mir,
der eine Christliche Gemeinde, mit sehr konservativen Sichtweisen,
besucht, hatte mir dieses Dokument gegeben.
--Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihre Mail, auf die ich im Folgenden kurz
eingehen möchte.
>>Ich war erschrocken, als ich ihr Dokument
gelesen hatte: Wie kann man auf vier Seiten nur soviel (Sie
entschuldigen) "Mist" schreiben wie sie es getan haben???????
Wie kann man den Film, die Zitate und die Bibel nur so verdrehen
wie sie es getan haben? (Nur mal so, ich nenne ihr Dokument
"Volksverhetzung", denn das ist es)
--diese "Einleitung" dient wohl kaum
einer sachlichen Auseinandersetzung.
>>Was ist so schlimm daran, dass man
den Film ab 16 gemacht hat? Glauben sie, dass die Römer
Jesus vor 2000 Jahren gestreichelt haben? In Jesaja steht: "Jahwe
geifel es, ihn durch Leiden zu zermalmen; wenn er sein Leben
als Schluldopfer hingibt, wird er Nachwuchs sehen und viele
Lebenstage, und der Plan Jahwes wird durch seine Hand gelingen."
(Jes. 53,10)
Irgendwo in Jesaja steht auch noch, dass Jesus (wenn man es
auf ihn bezieht) durch die Folter entstellt wurde und hässlich
anzusehen war (keine Ahnung, wo genau dass steht).
--In meiner publizistischen Tätigkeit
habe ich oftmals vor einem "kreuzlosen Evangelium"
gewarnt. Die Abhilfe gegen die Verweichlichung des christlichen
Glaubens ist jedoch sicher nicht in einem Hollywoodstreifen
zu finden.
--Schlimm finde ich a) dass der Charakter des Herausstellens
der Gewalt im Film ein ganz anderer ist als der Charakter der
Bibel, die das Leiden und die Gewalt sehr zurückhaltend
beschreibt, gewiss ohne die Realität dadurch zu schmälern.
b) zielt solche Vor-Augen-Führung auf fleischliche Emotionen
ab, aber nicht auf geistlichen Glauben, der nicht visuell hervorgerufen
werden kann (Röm 10), c) wird dadurch nur das von Menschen
zugefügte Leiden dargestellt, nicht jedoch das eigentliche
Sühnewerk, das darin bestand, das Gottt selbst seinen Sohn
schlug (Jes 53,10)
>>Zweiter Punkt, sie sagen, der Film
sei Maria-verherrlichent: Habe ich überhaupt nicht gedacht,
als ich ihn gesehen hab. Ich fand es sehr natürlich, dass
Maria sich um ihren Sohn sorgt. Aber man kann in diesem Film
alles finden, sogar Antisemitismus oder Mariaverherrlichung.
--Ob Sie es als verherrlichtend empfinden oder
nicht, bleibt die Tatsache, dass der Film Maria bewusst im röm.-kath.
Sinne in vielen Szenen hervorhebt, von denen die Bibel nichts
sagt und die wohl auf den Visionen von A.K. Emmerich beruhen.
Z.B. dass Petrus bei Maria Trost für seine Verleugnung
sucht oder insbesondere die Szene nach dem Kreuzestod, als Maria
mit dem toten "Jesus" auf dem Arm diesen den Zuschauern
präsentiert. Dem liegt eine zutiefst widerbiblische röm.-kath.
Theologie zugrunde.
>>Nächste Frage: "Wieso ist
es verboten, Jesus bildlich darzustellen?" In der Bibel
steht: "Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen, kein
Abbild von dem, was im Himmel droben oder unten auf der Erde
oder im Wasser unter der Erde ist." Das würde bedeuten,
dass man nicht Fotographieren darf (Wie bei den Moslems). Es
gibt aber noch eine Bibelstelle, die sie in ihrem Dokument benutzt
haben, in der steht, man solle sich kein Bildnis von Gott machen.
Jesus war auf der Erde als MENSCH und nicht als GOTT. Das ist
ein riesen Unterschied.
-- Das Bilderverbot in 2Mo 20 bezieht sich
auf das Anfertigen von Bildnissen Gottes, die folglich mit Anbetung
verknüpft werden. Jesus ist Gott. Sie vertreten eine klassische
Irrlehre, wenn Sie behaupten, als Mensch sei Jesus nicht Gott,
Sie trennen die beiden Naturen, was in der Kirchengeschichte
stets verurteilt wurde und wovor der 1. Johannesbrief deutlich
warnt (1Jo 4,2; 5,1); Jesus Christus ist der fleischgewordene
Gott (Joh 1,1.14). Wenn Sie dies nicht bekennen, entspricht
Ihr Glaube nicht dem biblischen, historischen Christentum.
Da Jesus also Gott ist, sind bildliche Darstellungsversuche
von ihm verboten. Viele Filmbesucher wie z.B. Billy Graham bezeugen,
seit dem Film beim Beten sich nun den Schauspieler als Jesus
vorzustellen.
>>Sie haben gesagt, dass in dem Film
kein bisschen vom Evangelium ist? Ich denke, er behandelt die
Hauptsache des Evangeliums: Jesus starb für die Sünden
der Menschheit!
-- dass gar nichts vom Evangelium drin ist,
wüsste ich nicht behauptet zu haben. Ein Film enthält
dann das Evangelium, wenn ein Blinder dabei durch das Gehörte
(Röm 10) zum Glauben kommen könnte.
Jedoch habe ich darauf hingewiesen, dass die einseitige Präsentation
der von Menschen zugefügten Leiden sicherlich nicht hinreichend
das Evangelium erklärt. Darüber hinaus habe ich ja
nie behauptet, der Film sei 100% Unwahrheit, sondern eben vielmehr
eine gefährliche Mischung.
>>Und was bitte soll ihr Abschnitt "Der
erzkatholische Mel Gibson"? Wie währe es mit "Der
erzkonservativgemeindler Hans Werner Deppe"? Ich habe einen
Kumpel, der ist auch Katholik und isst Freitags kein Fleisch
und geht immer zur Beichte und zur Messe. Soll ich mich von
ihm abwenden, nur weil ich einer anderen Konfession angehöre?
Sie ziehen über die Katholiken her, nur weil diese nicht
ihre Meinung teilen. Paulus schrieb: "Will jedoch einer
streitsüchtig auf seiner Meinung bestehen, so sei ihm gesagt:
Wir haben einen solchen Brauch nicht, die Gemeinden Gottes auch
nicht."
--Sie haben in diesem Punkt Recht; wenn ich
den Artikel jetzt noch mal neu schreiben würde, dann würde
ich einfach schreiben "der konservativ-katholische Mel
Gibson". Jedoch ist im Sprachgebrauch "erz ..."
einfach eine "verstärkende Vorsilbe" (Zitat Duden)
und Sie sollten dies nicht überbewerten. Hier von einem
"über jemanden herziehen" oder gar "Volksverhetzung"
zu sprechen, entbehrt jeder sachlichen Begründung.
Das Zitat von Paulus hat mit dieser Situation nichts zu tun.
Zitieren könnte man hier 2Tim 2,24: "Ein Knecht des
Herrn soll nicht streiten, sondern gegen alle milde sein, lehrfähig,
duldsam, und die Widersacher in Sanftmut zurechtweisen."
Ich muss mir sagen lassen, dass es mir hier etwas an Milde und
Sanftmut gefehlt hat. Allerdings müssen auch Sie sich das
sagen lassen, denn Ihre Wortwahl ist nun wirklich nicht milder
als meine.
>>Die Sache mit dem Teufel scheinen sie
auch nicht verstanden zu haben. Der Teufel wird von einer Frau
gespielt und von einem Mann gesprochen, um verwirrung zu stiften
(hat Mel in einem Interview gesagt).
--Das weiß ich, aber wo liegt nun der
Fehler in meinen Aussagen?
>>Und wer den Todesschrei des Teufels
als Lachen empfindet ist entweder Hirnverbrannt oder ein Sadist,
wie die Welt ihn noch nicht gesehen hat.
--Dieser Einwand ist berechtigt und ich habe
den Passus bereits vor längerer Zeit aus dem Artikel im
Netz gestrichen. Die Information beruhte auf einem Filmkritiker,
der diese Szene so verstanden hatte. Aber ändert das etwas
am Gesamtfazit?
>>Der Hammer in ihrem Dokument ist, dass
sie sagen der Film wäre dämonisch. Wie wäre es
hiermit: Ihr dokument könnte ja auch dämonisch sein.
Ich habe das Dokument erst gelesen, nachdem ich mir den Film
eine zweites Mal angesehen hatte, und ich muss sagen: Hätte
ich es vorher gelesen, wäre ich trotzdem ins Kino gegangen.
--Das Attribut "dämonisch" kommt
in meinem Artikel 2 x vor: 1. zur Beschreibung einer Szene,
in der tatsächlich ein dämonenhaftes Wesen vorkommt
und 2. zur Bewertung der Quelle, A.K. Emmerichs Visionen. Unter
bibeltreuen Evangelikalen ist es die allgemeinübliche Auffassung,
dass solche übernatürlichen Visionen okkulten Ursprungs
sind. Die Bibel lehrt, dass Dämonen hinter Irrlehren (1Tim
4) und Götzen (1Kor 10) stecken. Der Katholizismus ist
von Irrlehren und Götzendienst geprägt. Auch "Wahrsagegeister"
sind dämonisch (Apg 16,16). Wenn solche widerbiblischen
Visionen wie die von A.K. Emmerich tatsächlich übernatürlichen
Ursprungs sind, was bleibt dann für eine Schlussfolgerung?
>>Nur, der Kumpel von dem ich dieses
Dokument habe will ihn sich nicht mehr ansehen, weil sie seine
Meinung so stark geprägt haben, dass es eine Schande ist.
Viele Grüße, D.H.
--Mit christlicher Publizistik versuche ich
einen Dienst der Information und Aufklärung zu bieten.
Ich hoffe und bete, dass es in unserem Land noch lange erlaubt
sein wird, ungehindert Fakten und biblische Lehre zu veröffentlichen.
Sowohl Ihr Kumpel als auch Sie sind sicher mündig und selbständig
denkend und können die Aussagen dieses Artikels an der
Bibel
prüfen, "ob es sich so verhält" (Apg 17,17).
Bisher konnte kein "Kritik-Kritiker" überzeugende
biblische Gegenargumente liefern. Wenn überhaupt sachliche
Gegenargumente kommen, sind diese fast ausnahmslos nicht biblischer,
sondern pragmatischer Natur. Dazu verweise ich auf unsere aktuelles
Buch "Gott ist nicht pragmatisch".
>>PS.: Über ihr Beispiel mit dem
Gift kann man nur lachen
--und wo ist das Argument?
--Ich hoffe auf Ihr Verständnis gestoßen zu sein
und grüße Sie freundlich, Hans-Werner Deppe
-----------------
[Antwort von D.H., darunter >>meine Antwort]
Zuerst möchte ich mich dafür bedanken, dass sie
meine Mail (in Bezug auf The Passion) beantwortet haben. Doch
eine Frage habe ich noch: Wo steht in der Bibel, man solle sich
kein Bild(nis) von Gott machen? Sie haben in ihrem Dokument
(glaub ich jedenfalls) geschrieben "in den 10 Geboten"
Diese Antwort haben mir auch viele andere gegeben. ABER, dass
steht da keines Falls: "Du sollst dir kein Götterbild
machen, auch keinerlei Abbild dessen, was oben im Himmel oder
was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde
ist." (Elberfelder) "Du sollst dir kein geschnitztes
Bild machen, kein Abbild von dem, was im Himmel droben oder
unten auf der Erde oder im Wasser unter der Erde ist."
(Deutsche Einheitsübersetzung) Und Luther sagt das ganze
so ähnlich wie die Elberfelder.
In meinen Worten heißt das: "Du sollst keine Abbildung
von Völgen Landtieren oder Fischen machen" (Wenn man
den nächsten Vers liest, wird einem klar warum [Die Abbildungen
sollen nicht als ersatz für Gott dienen]) Wenn sie mir
eine Bibelstelle zitieren können, in der gesagt wird "Du
sollst Gott nicht Abbilden", würde ich ihnen das glauben,
aber bis dahin sehe ich mir noch Jesusbilder/filme an.
Schon mal vielen dank, dass sie die Mail bis hierhin gelesen
haben,
D.H.
>>Sehr geehrter Herr H.,
danke für Ihre Mail. Ihren Einwand verstehe ich jedoch
nicht. Sie zitieren ja das 2. Gebot, wo verboten wird, ein "Götterbild"
- also ein Bild von Gott - zu machen. Man soll kein Bild zu
religiösen Zwecken machen von "dessen, was im Himmel
ist." Gott ist im Himmel. Ich verstehe nicht, warum Sie
einerseits das zitieren und andererseits behaupten, die Bibel
würde genau das NICHT verbieten. Eine weitere Bibelstelle
ist gar nicht nötig (am Ende der Mail sind noch einige
angeführt).
Bis zum Kommen Christi war ohnehin klar, dass Gott Geist ist
und nicht abgebildet werden kann. Wenn ich Sie richtig verstehe,
vertreten Sie die These, dass seit dem Kommen Christi der fleischgewordene
Gott eben doch durch Bilder dargestellt werden könne bzw.
dies sogar Gottes Wille sei. Aber gerade der Herr Jesus und
das NT setzen dem auf Sichtbares bezogenen jüdischen Gottesdienst
ein Ende und führen die reine "Anbetung im Geist"
(Joh 4,23) ein ohne sichtbare Bezüge (ohne sichtbaren Tempel,
Tieropfer usw.).
Die Tatsache bleibt: Jesus ist Gott und eine ausgedachte Abbildung
oder Darstellung Jesu ist ein falsches "Götterbild".
Wie kann ein sündiger Mensch berechtigterweise den sündlosen
Sohn Gottes und seine charakterliche Herrlichkeit darstellen?
Des weiteren verweise ich auf meine Darlegungen, die ich bereits
unter http://www.betanien.de/Material/ermahnendes_Artikel/bilderdienst.htm
veröffentlicht habe (siehe im Folgenden)
Freundliche Grüße
Hans-Werner Deppe
_________________________________________
[Mail vom 5. Mai 2004 ursprünglich
an die Redaktion einer anderen Webseite gesendet, die meinen
Artikel ebenfalls veröffentlicht hat. Meine Antworten mit
>> eingefügt <<]
Sehr geehrte Redaktion,
bitte entfernen Sie den lästerlichen und schlimmen Artikel
von H.-W. Deppe von Ihrer Webseite! Ich bin seit 18 Jahren wiedergeborener
Christ und Evangelist. Ich finde die vernichtende, unqualifizierte
und ungerechte Kritik von Herrn Deppe (CLV) traurig und sehr
beschämend:
>>Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre ausführliche Stellungnahme zu
meinem Artikel über den Film "Die Passion Christi".
Aus Zeitgrunden ist es mir nur möglich, Ihnen stichpunktartig
zu antworten. Ich bitte um Ihr Verständnis.<<
1. Deppe beweist ständig, dass er den
Film selbst nicht gesehen hat. Ich würde mich hüten,
etwas zu kritisieren, was ich selber nicht kenne. Das ist nicht
seriös, peinlich und diskreditierend für ihn. Das
kann man z.B. bei John McCarthy nicht sagen in seiner Kritik
des Katholizismus, darum kann ich McCarthy als Autorität
auch akzeptieren.
>>Zu 1.) Tatsächlich habe ich den
Film nicht gesehen und werde ihn aus Prinzip nicht sehen. Dies
begründe ich im Artikel. Ihr Einwand ist kein gültiges
Argument, denn als Evangelist warnen Sie doch gewiss auch vor
der Hölle, ohne je selbst in der Hölle gewesen zu
sein. Unser gesamter Glaube beruht darauf, dass wir das Geglaubte
nicht selber erlebt haben, sondern uns auf verlässliche
Information stützen.<<
2. Deppe lehnt alles Katholische ab, ist sich
aber nicht zu gut, wenn es in seine Argumentationskette passt,
die deutsche katholische Bischofskonferenz argumentativ zu seinem
Verbündeten zu machen. Ich finde das heuchlerisch und inkonsequent.
>>Zu 2.) Sie mögen das heuchlerisch
etc. finden. Aber warum sollte es unlauter sein zu zeigen, was
SOGAR Katholiken über diesen Film sagen? Was ist falsch
an dieser dem Leser gebotenen Information?<<
3. Deppe bezieht sich auf säkulare, antichristlich
gesinnte Journalisten (Spiegel!) in deutschen Zeitungen nur
weil es in seine Argumentation passt, wovon einer die Szene
als der Teufel nach dem Tod Jesu einen Verzweiflungsschrei ausstößt,
nicht verstand und fälschlicherweise dachte, der Teufel
würde triumphieren. Kein wiedergeborener Christ hätte
jemals
diese Szene - hätte er sie gesehen - so missverstehen können.
Der säkulare Journalist deutete das Klatschen des Publikums
(über die Niederlage (!!!) des Feindes) als "Gröhlen"
und Zustimmung für den Satan, und er und Deppe verwendeten
das ihrer Argumentation gegen den Film.
>>Zu 3.) In der Tat ist besagte Szene
missverständlich. Ein gutes Beispiel dafür, dass (frei
interpretierbare!) Bilder nicht zur Evangelisation geeignet
sind, im Gegensatz zum eindeutigen Wort Gottes. Was die Verlässlichkeit
der verwendeten Information betrifft, muss ich an dieser Stelle
jedoch einen Schwachpunkt der Quelle zugeben und habe die betreffende
Passage mittlerweile aus dem Artikel herausgenommen.<<
4. Deppe nimmt Anstoß daran, dass Jesus
in dem Film schwach und kraftlos gezeigt wird. Aber ist das
nicht der Anstoß des Evangeliums (Paulus, 1.Kor 1: Die
Schwachheit Gottes ist STÄRKER als die Menschen sind)?
Nach Jes 53 (das Deppe auffälligerweise nicht zitiert,
das aber als Motto des Films gilt) wurde unser Herr wie ein
Lamm, das verstummt vor seinem Scherer, zur Schlachtbank geführt.
>>Zu 4.) Hier missverstehen Sie offenbar
das Konzept der "Schwachheit" Gottes. Bezweifeln Sie,
dass das Werk von Golgatha das schwerste Werk der Geschichte
war? Wäre der Herr nicht unter der Sündenlast gestrauchelt,
wenn er hier eine "Schwäche" gehabt hätte?
Und hat er sich etwa die Kraft beim Anblick Mariens holen müssen,
anstatt sich in Gott zu stärken (Ps 22,20)<<
5. Deppe ist gegen jede Abbildung Jesu, wie
sich herausstellt, und prangert es als Verstoß gegen die
10 Gebote an. Mit diesem Vorverständnis muss er natürlich
gegen Gibsons Film sein, konsequneterweise aber auch gegen den
Film "Jesus" von 1979, mit dem Campus für Christus
hunderte von Millionen von echten Bekehrungen in unzähligen
entlegenen Teilen unserer Erde, soagr in kaum erreichten illiteraten
Volksgruppen erzielen konnte. Gerade jetzt schenkt Gott die
Gnade, dass Gibsons Film fast in der ganzen islamischen Welt
gezeigt wird (sogar in Saudi-Arabien, wo Mission unter Todesstrafe
verboten ist, aber auch in China, wo ihn Hauskirchen im Untergrund
einsetzen). Für die Bekehrung vieler Menschen in der islamischen
Welt ruft die Weltweite Evangelische Allianz seit vielen Jahren
zum Gebet auf (30 Tage Fasten und Beten für die islamische
Welt) und jetzt öffnet Gott eine ungewöhnliche Tür
seiner Gnade! Wegen dieses Films wurden allein in Deutschland
weit über eine halbe Million christlicher Traktate an Kinobesucher
verteilt. In Italien haben deswegen Millionen Evangelienabdrucke
in ihren Tageszeitungen gelesen. Ich weiß von Missionaren
in Amman, Jordanien, wie sich junge Leute in Scharen zu
Jesus bekehren, dass sogar ganze Schulklassen den Film sehen
und keinen Schaden davontragen.
>>Zu 5.) In der Tat lehne ich auch andere
"Jesus-Filme" als Verstoß gegen das 2. Gebot
ab. Begründung siehe http://www.betanien.de/Material/ermahnendes_Artikel/bilderdienst.htm
Ihre Argumente sind nicht biblisch, sondern pragmatistisch.
Siehe dazu unser Buch "Gott ist nicht pragmatisch"
unter www.betanien.de<<
6. Der geschätzte Bruder und Lehrer John
MacArthur hat zwei offizielle Predigten zum Film "die Passion
Christi" beigesteuert, die man im Internet einsehen kann.
Ob Deppe das weiß? Ist John MacArthur deshalb auch schon
bei ihm in Ungande gefallen, verblendet und kontaminiert von
anscheinend okkultem katholischen Mystizismus?
>>Zu 6.) John MacArthurs Werk Grace To
You hat in einer Stellungnahme eindeutig vor dem Film gewarnt.
Das widerspricht nicht der Tatsache, dass die Publicity des
Films eine enorme evangelistische Gelegenheit ist. Übrigens
habe auch ich diese Gelegenheit evangelistisch genutzt, z.B.
indem ich das Buch "Die Passion Jesu Christi" dem
Verlag CLV empfohlen und lektoriert und ein entsprechendes Traktat
geschrieben und verteilt habe. Wo ist Ihr Einwand?<<
7. Ich persönlich bin gegen eine übertriebene
Marienverehrung, weil ich sie götzendienerisch und okkult
erachte und als ein Gräuel, weil damit nicht die Mutter
Jesu, sondern unter der Tarnung von Maria die dämonische
Himmelskönigin Abetung empfängt. Aber genauso bin
ich gegen eine Marienverachtung. Die wahre Mutter Jesu darf
und soll geehrt werden.
Schüttet nicht das Kind mit dem Bade aus! Die Verachtung
der biblischen Mutter Jesu aus falschem Eifer gegen jegliche
"Marienverehrung" ist Sünde gegen unseren Herrn!
Interessanterweise finde ich die Sünde besonders schlimm
bei ehemals strengen Katholiken, die nun in Brüdergemeinden
oder Pfingstgemeinden sind. Psychologisch schlägt hier
einfach das Pendel ins andere Extrem um. Liebe Brüder:
Marienverachtung ist KEINE Tugend!
Der Film enthält KEINE (!) unbiblische Marienverehrung
(von wegen Miterlöserin o.ä.), sondern stellt sie
durchaus neutestamentlich ernstgenommen hin. Sie ist nach dem
NT, nach Simeon die "Schwertdurchbohrte"!
>>Zu 7.) Die "Marienverehrung"
in dem Film beruht auf der Prägung durch den "Marienerscheinungsort"
Medjugorje. Sie selbst geben den okkulten Hintergrund zu. Gewiss
ist Gibson aus ökumenisch-taktischen Gründen hier
nicht zu massiv vorgegangen - aber der Hintergrund und die generelle
Tendenz bleibt bestehen.<<
8. Christus wird NICHT nackt gezeigt, sondern
nur vom Profil. Man sieht keine unschickliche oder pornographische
Nacktheit. Dieser Vorwurf Deppes ist tendenziös und gemein!
Hätte er den Film gesehen, wäre ihm gerade dies lächerlich
erschienen. Jeder weiß, wie prüde und konservativ
Amerika ist, vor allem wenn es um Traditionen wie Christentum
usw. geht. Niemals wäre dieser Film bei den Amerikanern
so beliebt geworden, hätte er Jesus nackt gezeigt. Darum
hat ja auch Gibson den Jesus am Kreuz nicht nackt gezeigt, obwohl
das der historischen Wirklichkeit über Kreuzigung entsprochen
hätte.
>>Zu 8.) Nach Zeugenaussagen war der
Jesus-Darsteller unbekleidet. Wo fangen für Sie die Grenzen
der Blasphemie an? Wie viel muss zu sehen sein?<<
Der Stein wurde gemäß der Bibel
vom Grab gerollt. Worüber kann sich jemand wie Deppe bei
Gott sonst noch aufregen?!
>>Der Bibel zufolge wurde der Stein erst
weggerollt, NACHDEM der Herr auferstanden war (Mt 28,2)<<
Warum verstehen gerade unzählige Frauen,
die sich sonst keine Horror-, Splatter oder Gewaltfilme anschauen
die tiefe Botschaft des Films besser? Weil sie hinter das Vordergründige
schauen. Weit mehr als ein Gewaltfilm ist "die Passion
Christi" ein machtvoller Film über die Liebe und Hingabe
Christi, über tiefe Beziehungen zwischen Jesus und der
Mutter, zwischen Jesus und Simon von Kyrene, der unter dem Kreuz
ein anderer wird durch die Begegnung mit Jesus, durch die Beziehung
zwischen Jesus und Maria Magdalena, die von ihm eine neue Würde
und Vergebung empfängt.
Natürlich habe ich mir die negativen Zuschauerberichte
von der Webseite durchgelesen. Bedauerlich, dass das zarte Gewissen
eines Menschen durch das Anschauen so belastet wurde, dass er
jetzt immer dieses Bild vom Jesus-.Schauspieler im Kopf hat,
wenn er zu Jesus beten möchte. Ich kann nur sagen, das
ist ein Einzelfall. Die allermeisten denken beim Beten zu Jesus
nicht mehr und nicht weniger an Jim Caviezel als an die Passionsgemälde
vom Museum oder an die Jesus Darsteller von Zeffirelli, Scorsese,
oder den des berühmten Jesus-Films von 1979 nach dem Lukasevangelium.
Ich denke, der Bruder sollte in die Seelsorge gehen. Durch Gebet
lässt sich eine solche Fixierung gewiss lösen. Manche
Leute auf dem Weg zum Glauben bekommen Lästergedanken,
wenn sie die Bibel lesen oder in einen Gottesdienst gehen. Sollten
sie konsequenterweise aufhören, Bibel zu lesen?
Die Hingabe Christi an den Vater ist im Film
beispiellos schön gezeigt in seinen Gebeten im Garten Gethsemane,
vor der Geißelung, aber auch am Kreuz, sodass sogar der
Schächer schreit "Hört ihr nicht: Er betet für
euch." Jesu Worte, "Vater vergib ihnen, denn sie wissen
nicht, was sie tun, Vater, vergib ihnen, vergib ihnen!"
während sie Jesus die Füße annageln haben sich
in mein Herz gebohrt als unüberbietbar gewaltige Feindesliebe.
Durch den Film hat sich das Ermessen des Opfers Christi für
mich vertieft, die Ehrfurcht wuchs, mein Hass auf meine mögliche
Sünde oder mögliche Lauheit nahm zu. Gewiss sprach
der Film Emotionen an, aber zutiefst auch mein Gewissen, mein
Verantwortungsgefühl, aber so etwas kann weder Herr Deppe
wissen noch Ger de Koning, da sie ja beide den Film nicht gesehen
haben. Es ist geradezu grotesk und anmaßend für die
beiden, dennoch darüber zu befinden.
Eindeutig wird Jesus als einziger Weg dargestellt.
Er sagt "Ich bin der Weg, die Wahrheit, und das Leben.
Niemand kommt zum Vater als nur durch mich!" aber das kann
Deppe nicht wissen, weil er den Film nicht gesehen hat und wie
ein Blinder von der Farbe redet. Wahrscheinlich hat er Angst,
sich beim Sehen des Filmes zu "vergiften". Wie schwächlich
ist solch ein Glaube, wenn man nicht einmal in Hirtenverantwortung
Dinge beurteilen kann? Traut Herr Deppe es seinem Herrn nicht
zu, dass er ihn bewahren könne, wenn er um der Wahrheit
willen diesen Film prüft, bevor er ihn öffentlich
kritisiert?
>>Zu Ihren weiteren Aussagen:
- ob ich es dem Herrn nicht zutraue usw. Hat der Herr Jesus
es GOtt nicht zugetraut, ihn beim Springen von der Tempelzinne
zu bewahren? Das Gebot war klar: Du sollst den Herrn nicht versuchen.
Und: Von aller Art des Bösen haltet euch fern. Wollen Sie
mich zum Ungehorsam gegen Gottes Gebote auffordern? "Sollte
Gott etwa gesagt haben ..."<<
Da lob ich mir Leute wie Carsten-Peter Thiede
oder William Lane Craig, die als führende konservative
Apologeten die werke ihrer Gegner (Lüdemann u.ä.)
bestens kennen und sich nicht scheuen, Ihnen argumentativ Auge
in Auge gegenüberzustehen, da lob ich mir christliche Lehrer
wie Lothar Gassmann, der auch konservativer Apologet ist, aber
der sich als bester Antroposophie-Kenner und Steiner-Kenner
durch sein Studium ausgewiesen hat und darum davor kompetent
warnen kann. Steiner ist aber ungleich giftiger als der Passionsfilm
es je sein könnte.
>>Lothar Gassmann kennt meinen Artikel
und steht dahinter<<
Wo ist Herrn Deppes Glauben an die Schrift,
wenn der Herr uns sogar versprach, dass es uns nichts schaden
könne, wenn wir etwas Giftiges trinken (Mk 16) und dass
wir in seinem Namen sogar auf Schlangen und Skorpione tretetn
werden (Lk 10)? Deppes Argumentation ist unglaubwürdig
und kindisch. Niederkritisieren kann jeder, konstruktiv und
differenziert bewerten sollte aber uns Christen auszeichnen.
Wir sollten nicht Wahrheit mit Lüge vermischen, sondern
lauter, redlich und ehrlich sein. Unwahrhaftigkeit, Pauschalisierungen
und Übertreibungen von Christen widern mich an. Deshalb
wird der Name unseres Herrn verlästert unter den Heiden,
die nicht nur verlogen sind, sondern sich auch moralischen Werten
verpflichtet wissen, oft vorbildlicher als viele konservative
Christen. Herr Deppe, sollten Sie diese Zeilen lesen: Sie werden
über jedes ihrer Worte Rechenschaft ablegen müssen
vor dem Richterstuhl Christi. Ich finde, Sie sind in der Pflicht
und sollten sich entschuldigen.
Sowohl EKD-Ratsvorsitzender Huber, als auch
Kardinal Lehmann haben ihre anfängliche Kritik am Film
mitlerweile zurückgezogen, weil sie erkannt hatten, dass
sie nicht angemessen war. Es ist noch nicht zu spät, sich
redlicher und differenzierter zu äußern.
Liebe Redaktion, ich finde es wichtig, dass
Sie selber den Film sehen und betend auf Ihren Geist wirken
lassen. Man kann über Details und Geschmack streiten, aber
den Geist, der in diesem Film wirkt, den dürfte ein wiedergeborener
Christ guten Willens doch klar erkennen können. Gewiss
ist der Film kein Ersatz für die Predigt des Evangeliums,
aber als solchen
betrachtet ihn ja auch niemand. Unbestreitbar aber ist der Film
eine äußerst wirksame Prä-evangelisation, die
den Boden bereitet für Glaubensgespräche und Verkündigung.
So wurde z.B. in den USA kaum zuvor in den Kirchen soviel über
die Zentralität des Erlösungswerkes gepredigt und
auch säkular diskutiert wie seit diesem Film.
Mit freundlichen und brüderlichen Grüßen
M.S.
>>Alles in allem stehe ich nach wie vor
voll hinter dem Artikel, auch wenn ich manches im Idealfall
etwas anders formulieren oder auch auslassen würde und
für den akademischen Anspruch eine Trennung von Darstellung
und Beurteilung ratsam wäre.
Ich danke Ihnen für Ihre Anregungen und verbleibe mit freundlichen
Grüßen
Hans-Werner Deppe<<
(keine weitere Antwort von M.S.)
_________________________________________
[eMail vom 8. Mai 2004, Einleitung leicht gekürzt, meine
Antwort siehe darunter]
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,
(...) Umso entsetzter war ich, als ich gestern abend auf diesen
Seiten die Kritik (...) zu den Darstellungen im Film "The
Passion of the Christ" las. Neben berechtigter Kritik werden
dort unter der Ägide der Bekämpfung von Irrlehren
selbst Irrlehren verbreitet.
So wird im Artikel "Jesus-Filme und das
2. Gebot" von Hans-Werner Deppe auf 2. Mose 20,4 verwiesen
mit der Aussage, dass es verboten sei, sich Bilder oder Gleichnisse
zu machen und damit der Film als Verstoß gegen dieses
Gebot beurteilt. Wenn man diesen Gedanken konsequent bis zum
Ende durchdenkt, bedeutet es, dass selbst anatomische Zeichnungen
in Medizinbüchern, Fotografien, ja selbst das (leere) Kreuz
an der Wand oder der Fisch-Aufkleber auf dem Auto ein Verstoß
gegen das 2. Gebot sind. Diese Aussage reißt jedoch das
Gebot völlig aus dem Zusammenhang, weil der zweite Teil
bewußt ignoriert wird. Dort steht "UM ES ANZUBETEN".
Wenn man diesen Zusammenhang herstellt, wird plötzlich
verständlich, was wirklich damit gemeint ist. Es ist nicht
verboten, Bilder zu machen, sondern es ist verboten, sie anzubeten.
Und es sind darüber hinaus nicht nur physische Bilder gemeint,
sondern auch ein falsches Gottesbild, das wir uns in unserer
Vorstellung machen und anbeten. Und das steht auch im Zweiten
Helvetischen Bekenntnis. Insofern ist also die Verfilmung von
Szenen aus dem Leben Jesu an sich nichts Schlechtes. Sie kann
es aber werden, wenn wir sie dazu machen oder sie zu Schlechtem
(wie der Verehrung der Schauspieler oder Bilder) verwenden.
Genau das finden wir auch in Römer 14,14.
Auch weitere Punkte in diesem Artikel sind
nicht sauber recherchiert, z. B.
- "ein Kalb (als Repräsentation Jahwes)" ist
nicht korrekt, sondern es handelt sich um den Stiergott Ägyptens,
den Jahwe verächtlich "Kälbchen" nennt,
und den Er in 2. Mo 9, 1 - 7 als machtlos entlarvt.
- 5. Mo 27, 15 heißt nicht "Verflucht sei der Mann,
der ein geschnitztes oder gegossenes Bild macht", sondern
"Verflucht sei der Mann, der ein Götterbild oder ein
gegossenes Bild macht, einen Greuel für den HERRN"
(Rev. Elb.), auch hier geht es nicht um Bilder an sich, sondern
um Götzenfiguren. Das gleiche gilit für alle anderen
angeführten Stellen, die sich ebenfalls
nur auf Götzenbilder beziehen.
- Offb 18, 22 ist keine Stelle, die die Kunst verflucht, sondern
die aussagt, dass keine Freude mehr dort herrschen wird. Dagegen
sagen Offb 5,9 und 14,3 sogar aus, dass dem HERRN gesungen wird,
Jes 42, 10 und viele der Psalmen (z. B. 98, 1; 149, 1 und 33,
3) fordern sogar dazu auf, dem Herrn zu singen. Selbst Mose
und David sangen dem HERRN viele Lieder.
Nach meiner Meinung ist der Film "The
Passion of the Christ" durchaus dazu geeignet, Menschen
zu Jesus zu führen, und das genaus ist unser aller primärer
Auftrag. Dass kein von Menschen eingesetztes Mittel zur Evangelisation
perfekt ist, finden wir auch in 1. Kor 13, 9-10. Doch trotz
unserer Unvollkommenheit kann Gott uns und unser Tun dazu verwenden,
Menschen zu retten. Deshalb sollten wir durchaus auf Unrichtigkeiten
hinweisen, jedoch nicht mit falsch oder unvollständig zitierten
Bibelstellen alles verteufeln, denn sonst erheben wir uns selbst
in eine Unfehlbarkeit "ex cathedra", die alles andere
als schriftgemäß ist.
(...)
In der Hoffnung, trotz Kritik positiv zu Ihrer Arbeit beigetragen
zu haben,
grüße ich Sie mit Philipper 1, 9-11.
M. R.
-------------------
[meine Antwort vom 9.
Mai 2004]
Sehr geehrte/r Frau oder Herr R.,
vielen Dank für Ihre konstruktive Rückmeldung
zu unseren Artikeln. Aus Zeitgründen kann ich nur kurz
auf Ihre Punkte eingehen und bitte um Verständnis; es soll
kein "kurz angebundener" Tonfall sein, sondern nur
Stichpunkte, da ich außer Stande bin, auf die vielen hier
eingehenden Mails individuelle Stellungnahmen zu verfassen.
Zu dem 2. Gebot: Offenbar haben Sie mich missverstanden
oder ich mich missverständlich ausgedrückt. Selbstverständlich
meine ich nur solche Bilder, die Anbetungszwecken dienen. Dass
dies jedoch auf den Film zutrifft, habe ich in einem zweiten
Artikel unter http://www.betanien.de/Material/ermahnendes_Artikel/bilderdienst.htm
darzulegen versucht. Konsequenterweise würde dies - zwar
nicht auf leere Kreuze, Fische auf dem Auto, aber - auch auf
Bilderbibel etc. zutreffen. Allerdings nicht so stark wie in
dem Film, weil bei - meisten eher abstrakten - Zeichnungen wohl
kaum jemand sich in GEdanken Gott bzw. den Herrn Jesus so vorstellt
wie in der Zeichnng dargestellt. Der Film hingegen prägt
die gedanklichen VOrstellungen unweigerlich.
Zur Eignung des Films zur Evangelisation: Ausgeschlossen
wäre das in dem angenommen Fall, wenn ein Blinder den Film
"hört" und durch das Gehörte NICHT zum Glauben
kommen könnte. Denn der Glaube ist aus dem "Gehörten"
(so wörtlich in Röm 10). Wenn man jedoch die von mir
aufgezeigten Negativaspekte des Film berücksichtigt, so
komme ich nach 1Thes 5,21-22 zu dem Urteil, dass man sich von
dem Film grundsätzlich fernhalten sollte - ebenso wie z.B.
von einer Ausgabe des "Wachturms" der Zeugen Jehovas.
(Das soll keine Wertung
oder Gleichsetzung sein, sondern nur ein prinzipielles Beispiel).
Es gibt sehr wohl das vollkommene Mittel zur
Evangelisation: Das Wort der Wahrheit - dadurch werden Menschen
wiedergeboren (Jak 1,18). Das ist also zum einen der reine Bibeltext,
zum anderen auch die durch Predigt in Wahrheit ausgelegte und
angewendete Heilige Schrift, insbesondere das "Wort vom
Kreuz", das ist nämlich "Gottes Kraft" (Röm
1,16, 1Kor 1,18) - ein Film ist jedoch nicht Gottes Kraft.
(...)
(Es folgte noch eine kurze freundliche Antwort
von M.R.)
_________________________________________
(Auszug über aus das Bilderverbot aus einer thematisch
anderen Mail)
...Wenn ich Sie richtig verstanden habe, sind
Sie ausnahmslos gegen jegliche Illustration und Darstellung
der göttlichen Personen (Vater, Sohn und Heiliger Geist).
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch hier folgt kein Plädoyer
für jegliche Art von einer solchen Darstellung. Der Film
von Gibson, ich denke da sind wir einer Meinung, ist die denkbar
falscheste Art einer Darstellung von unserem Herrn. Des Weiteren,
hat Gott in seiner Vollkommenheit sehr klug gehandelt und die
ärgsten Stunden seines Sohnes mit Dunkelheit verdeckt.
Abgesehen von der Abwesenheit Gottes während des Sieges
über Satan. Falls ich aber ihre Gedanken konsequent weiter
verfolge, müsste ich sämtliche Bildertafeln und Illustrationen
vor allem aus der Kinderarbeit und anderen Arbeitsbreichen verbannen.
Da allerdings endet meiner Meinung das Gebot Gottes längst.
Denn dieses Gebot soll ganz klar dem Götzendienst Einhalt
gebieten, eine Darstellung der biblischen Berichte und Inhalte
durch die uns zur Verfügung stehenden Medien halte durch
dieses Gebot allerdings nicht für unzulässig...
[Meine Antwort:]
... ja, konsequenterweise weitergedacht halte ich auch illustrierte
Kinderbibeln etc. mit Bildern des Herrn für falsch (ich
weiß nicht ob es Kinderbibeln gibt die zwar Bilder enhalten,
aber die Darstellung Jesu auslassen). Das ist wohl nicht so
schlimm wie so ein Film, denn die Gefahr, dass eine Zeichnung
sich in der gedanklichen Vorstellung von Gott einprägt
ist nicht so groß wie bei einem realistischen Film. Daher:
je abstrakter die Zeichnungen sind, desto weniger schlimm.
Von der Bibel her können wir festhalten: 1.) Wir haben
keinen Auftrag Bilder für unsere Kinder zu malen. 2.) Wir
haben den Auftrag, unsere Kinder im WORT Gottes zu unterrichten.
...
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