Ein reicher Mann in Purpur und Leinen ...
Zum Tod von Johannes Paul II., von Jim McCarthy
|
Ich trauere um Johannes Paul II,
der die ganze Welt gewonnen, aber seine Seele eingebüßt
hat. Niemand kann über sein Herz urteilen, doch wir sind
dazu aufgerufen, die Lehren jedes Menschen zu beurteilen. Jahr
um Jahr war er der meistgeliebte und -bewunderte Mann der Welt,
doch weil er durch den Fürsten der Welt verblendet war, sah
er niemals das Licht des Evangeliums der Herrlichkeit Christi.
Wäre er ein hingegebener Nachfolger Jesu Christi gewesen,
so wäre er von der Welt gehaßt und verfolgt worden.
Auch trauere ich um die Vielen, die durch diesen Papst und seine
Religion verführt worden sind. Es bricht mir das Herz zu
sehen, daß viele bekennende Christen Wahrheit und Irrtum
sowie echtes Christentum nicht von seiner Fälschung unterscheiden
können.
Wenn es für treue Diener unseres
Herrn Jesus Christus jemals mehr an der Zeit war, für die
Wahrheit einzustehen, dann heute. Die religiöse Verdorbenheit
Roms wurde beständig zur Schau gestellt, so daß die
ganze Welt es sehen kann.
Glanz und Prunk [Roms] sind außerordentlich. Tausende Verführter
haben in langen Reihen angestanden, um einen toten Mann mit einem
Rosenkranz in Händen und einem gekrümmten Kruzifix an
seiner Seite zu verehren. Bischöfe und Kardinäle ermutigen
nun Katholiken, zu diesem und für diesen toten Papst zu beten,
dessen Leichnam beständig mit Weihrauch und Weihwasser gesegnet
wird. Gebete an irgendjemand anders als an Gott gerichtet ständig
sinnlos zu wiederholen, ist ein Greuel vor Gott (Matthäus
6,5-7; 5.Mose 18,11). Die bizarre Verehrung und Anbetung dieses
Menschen ist beispiellos. Anscheinend kümmert sich niemand
ernsthaft um die Worte Jesu, der sagte: Wehe euch, wenn
alle Menschen gut von euch reden (Lukas 6,26).
Tragischerweise verführt der
Papst die Welt erfolgreicher, seit er gestorben ist, als während
seines 26jährigen Pontifikats. Die weltweiten Medien sind
sein Mund und bereitwilliger Partner darin geworden, seine verkehrte
Theologie zu verbreiten. Durch die ununterbrochene Fernsehberichterstattung
ist die Papstkirche zur Bühne der Welt geworden. Ihre Fürsten
haben sich in ihren purpurnen und roten Roben als Diener
der Gerechtigkeit verkleidet. Sie haben das Fernsehpublikum
mit dem Glanz ihrer Rituale und dem Pomp und Prunk ihrer heidnischen
Traditionen in den Bann gezogen. Die Macht und Größe
dieser verdorbenen Religion hat viele in dieser leichtgläubigen
Welt bezaubert, so daß sie glauben, das sei es, worum es
beim Christentum geht.
[Nur] wenige evangelikale Führer
werden über das falsche Evangelium des Papstes sprechen,
welches das Himmelreich denen verschließt, die dort hineingelangen
wollen. Sie weigern sich anzuerkennen, daß er von Gottes
Wort dafür verflucht wurde, ein anderes Evangelium zu predigen
(Galater 1,6-9). Statt dessen sagen sie, da er an Jesus
geglaubt habe, sei er direkt in den Himmel gegangen. Einige
Evangelikale halten seine Errettung wegen seines Leidens, seiner
Güte und seiner Heiligkeit für eine sichere Sache. Es
gibt Zeiten im Leben der Evangelikalen, in denen unser Glaube
auf die Probe gestellt wird. In der Tat ist dies eine dieser Proben,
und traurigerweise sehen wir, daß viele darin versagen,
indem sie vor den Feinden des Evangeliums kapitulieren. Könnte
es sein, daß sie Gunst und Anerkennung von Menschen mehr
suchen als die Anerkennung durch Gott?
Viele rühmen Johannes Paul
II als großen geistlichen Führer. Warum aber ehrt man
so das Oberhaupt einer abgefallenen Kirche, die über eine
Milliarde Menschen in geistlicher Finsternis hält? Obwohl
er niemals behauptete Gott zu sein, fand er doch Gefallen daran,
mit Titeln bezeichnet zu werden, die allein dem dreieinigen Gott
zustehen.
Er hat den Titel Heiliger Vater von Gott dem Vater
widerrechtlich an sich gerissen, das Haupt der Kirche
von dem Herrn Jesus Christus und der Stellvertreter Christi
von dem Heiligen Geist, den Jesus versprach an seiner eigenen
Stelle zu senden.
Der Papst sagte, er vertrete Jesus
Christus, doch er lebte in starkem Kontrast zu dem Retter, der
keinen Platz hatte, wo er sein Haupt hinlegen konnte. Er leugnete,
daß Jesus der Schöpfer des Menschen sei, indem er lehrte,
die Evolution sei wahr. Zu zahlreichen Anlässen leugnete
er, daß Jesus der einzige Weg zum Vater sei. Als er zu islamischen
Führern sprach, sagte er, es gebe ein gemeinsames geistliches
Band, das uns vereint. 1999 leugnete, daß das Blut
Jesu allein von Sünden reinigt, indem er einen allgemeinen
Ablaß für jedermann anbot, der das Rauchen oder das
Trinken von Alkohol aufgebe. Johannes Paul wird als großer
moralischer Führer bezeichnet, doch er versagte darin, amerikanische
Bischöfe dafür zur Rechenschaft zu ziehen, daß
sie den üblen sexuellen Mißbrauch durch perverse Priester
tolerierten.
Eins ist sicher: jetzt kennt der Papst die Wahrheit. Ich glaube,
er erfährt nun, was der reiche Mann in Lukas 16 erlitt. Beide
kleideten sich in Purpur und feines Leinen und lebten jeden Tag
in Reichtum. Als der reiche Mann starb und sich in den Flammen
des Totenreichs wiederfand, die ihn quälten, bat er den Vater,
jemanden zu seiner Familie zu senden, der ihr die Wahrheit sagen
solle, damit sie umkehren und nicht am selben Ort enden mögen.
Es mag sein, daß der Papst nun dieselbe Bitte äußert.
Der Tod Johannes Pauls II gibt Christen
eine ungeheure Möglichkeit, über geistliche Fragen zu
sprechen. Wir müssen die Wahrheit in Liebe sagen und das
Evangelium klar und unverkürzt verkünden! Wir müssen
auch ernsthaft für den Glauben einstehen gegen alles,
das im Widerspruch zu Gottes Wort steht. Möge Gott uns helfen,
in diesen Zeiten großer Verführung und des Kompromisses
treu zu sein!
© der dt. Übersetzung:
J. Schmitsdorf, 2005
Weitere Hintergründe zum Tod
des Papstes im Newsletter
Nr. 36
|
|