Buchbesprechung
Rainer Wagner:
Gemeinde Jesu zwischen Spaltungen und Ökumene
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Rainer Wagner:
GEMEINDE JESU ZWISCHEN SPALTUNGEN UND ÖKUMENE.
2000 Jahre Kirchengeschichte aus bibeltreuer Sicht.
Verlag für Reformatorische Erneuerung, 332 Seiten, ISBN
3-87857-314-6, Euro 14,90
Zu allen Zeiten war die Gemeinde Jesu gefährdet durch
Verfolgung und Verführung und die Schwächen der Gläubigen.
Rainer Wagner bringt in dieser umfassenden Darstellung die Entwicklungen
auf den Punkt, die zum heutigen Zustand in Kirche(n) und Gesellschaft
geführt haben. Er zeigt auf, wie es in und neben den abgefallenen
Kirchen in allen geschichtlichen Epochen auch wahre Gläubige
gab, die dem Herrn Jesus Christus kompromißlos nachgefolgt
sind. Auch heute - im "Laodizäa-Zustand", wie
der Autor schreibt - hat Gott wie zur Zeit des Propheten Elia
eine Schar von Menschen übriggelassen, die ihre Knie nicht
vor den falschen Götzen des Zeitgeistes gebeugt haben.
Es ist eine schwere Zeit, da nicht nur liberale, sondern auch
konservative und evangelikale Christen von Entwicklungen überrollt
zu werden drohen, an die man vor einigen Jahrzehnten noch kaum
zu denken wagte. Kirchen - wohin? Ökumene - wohin? Evangelikale
- wohin? Dieses Buch gibt Antwort!
Rainer Wagner stellt die Kirchengeschichte unter dem Aspekt
von Spaltungen und Ökumene dar. Er nennt Beispiele hierfür
von der Zeit der Urgemeinde bis zur jüngsten Gegenwart.
Der Autor spricht sich dabei genauso gegen eine unbiblische
Spaltungssucht wie gegen eine Vermischungssucht unter Preisgabe
der Wahrheit aus. Unter den Irrtümern, die Gemeinden am
massivsten zerstören, nennt er Bibelkritik, Scheinheiligkeit,
Leben in groben Verfehlungen, aufsässige Gesinnung, Gesetzlichkeit,
Gesetzlosigkeit und Zeitgeistredner. Besonders erschütternd
ist das Kapitel "Der bettelarme und traurige Zustand der
Jesus treugebliebenen Endzeitgemeinde", wo er schreibt:
"Gottes Wort wird auch in den Kreisen der Gemeinden nicht
mehr erwünscht sein" und "Satan wird die sichtbare
Gemeindeorganisation umfunktionieren" (S. 43 ff.). Angesichts
der ökumenischen Vereinheitlichungstendenzen würden
die wahren Zeugen Jesu immer einsamer. Es werde "zu einer
Scheidung der Geister kommen müssen. Die dem Wort Gottes
treu bleiben, werden immer mehr isoliert werden. Sie erscheinen
bald als Außenseiter und Fanatiker. In Wirklichkeit aber
bilden sie die echte, nicht an Organisation gebundene geistliche
Gemeinde" (S. 43).
Ein Buch, das - als Kompendium wichtiger kirchengeschichtlicher
Stationen - nicht nur die historischen Interessen reichlich
befriedigt, sondern auch zahlreiche Beobachtungen zur derzeitigen
kirchlichen Lage und praktische
Anweisungen zum geistlichen Leben inmitten zunehmender Verführungen
enthält. Ein Buch, das ich deshalb dringend jedem ernsthaften
Christen zur Lektüre empfehle.
Dr. Lothar Gassmann
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