Andachten zum 4. Buch Mose

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Jörg
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D.Rappard Mose machte eine eherne Schlange und richtete sie auf zum Zeichen, und wenn jemanden eine Schlange biß, so sah er die eherne Schlange an, und blieb leben. 4. Mos. 21,9.

Das alte Testament weist in klaren Zügen auf das Neue hin. Nicht nur im Opferkultus, sondern in den Führungen Gottes mit seinem Volk und mit einzelnen, sehen wir Vorbilder und Schattenrisse des Vollkommenen, das da kommen sollte. Auf die Erhöhung der ehernen Schlange hat der Herr Jesus selbst hingewiesen als auf ein Gleichnis seines Kreuzestodes zu unserem Heil.

Wie die Israeliten in der Wüste, so sind auch wir tödlich verwundet, gebissen und zernagt von der alten Schlange, dem Satan. Wie dort eine Schlange, das Ebenbild des Verderbens, auf einem Panier erhöht wurde, so ist unser Mittler und Versöhner am Kreuz für uns ,,z u r S ü n d e g e m a c h t" worden (2. Kor. 5, 20). Wie der im Gehorsam zur ehernen Schlange erhobene Blick des Sterbenden ihm Leben und Gesundheit gab, so ist es der Glaubensblick auf den gekreuzigten Heiland, der dem Sünderherzen Vergebung, Heilung, ja ein völlig neues Leben bringt. Wer Jesus am Kreuze im Glauben erblickt, wird heil zu derselbigen Stund'. Ach, daß so viele dieses schlichte Wort vom Kreuz verschmähen! Den einen ist es ein Ärgernis, den andern eine Torheit. Uns aber, die wir selig werden, ist es eine Gotteskraft.

Lamm Gottes, Deinen Wunden Verdank ich's Tag und Nacht, Daß sie den Weg gefunden, Der Sünder selig macht.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
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Ch.Spurgeon "Da machte Mose eine eherne Schlange und befestigte sie an das Panier; und es geschah, wenn eine Schlange jemanden biß und er die eherne Schlange anschaute, so blieb er am Leben." 4. Mose 21,9

Könnt ihr euch vorstellen, wie Mose dastand und mit aller Macht rief: "Seht!"? Seht ihn, wie er mit der Rechten die Stange mit der Schlange ergreift und emporhebt und sie wie ein Panier durch das Lager trägt. Wie er mit dem Finger deutet, wie Hand, Augen, Mund, Fuß und jeder Teil seines Körpers spricht und das arme gebissene Israel mit aller Macht anfleht und drängt: "Schaut!" Ihr könnt euch ausmalen, wie Menschen sterbend übereinanderfallen, die Schlange anschauen und dann doch wieder aufleben.

Vielleicht war einer unter ihnen, der nicht aufschauen wollte; er verschloß hartnäckig seine Augen, und als die eherne Schlange an ihm vorübergetragen wurde, da wollte er sie nicht sehen. Da liegt der Elende, die Panierstange steht vor ihm, und doch will er nicht hinsehen. Er hält seine Augen mit aller Kraft und Leidenschaft geschlossen, damit sie nicht die Schlange sehen und er geheilt wird! Ach, viele wollen nicht zu Christus kommen. Sie verwerfen die Predigt des Evangeliums.

Gewiß waren auch manche da, welche bei den Ärzten Hilfe suchten. "Auf die eherne Schlange schauen?" sagten sie spottend. "Das tun wir nie! Herr Doktor, kommen Sie hierher! Bringen Sie Ihren Balsam mit." Handeln nicht viele auch heute noch ebenso? Sie sagen: "Ich will nicht an Christus glauben. Ich will versuchen, tugendhaft zu leben, ich will mich bessern und alle Vorschriften der Bibel befolgen. Ich kuriere mich selbst und habe den gekreuzigten Jesus nicht nötig!" Diese sich schnell verflüchtigende Salbe jedoch wird die tödliche Verwesung in deinem Innern nicht aufhalten können.

Wie viele täuschen sich mit solchen Vorstellungen und richten sich selbst zugrunde, obwohl das Evangelium offen vor ihren Augen auf einem Panier aufgerichtet ist, so daß wir uns über ihre Blindheit nur wundern können.
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D.Rappard Bileam sprach: Ich habe gesündigt; denn ich habe es nicht gewußt. 4. Mos. 22,34.

,,Ich habe gesündigt" Das ist ein ernstes, aber ein gesegnetes Wort, wenn es aus der Tiefe eines bußfertigen Herzens zu Gott empordringt. Aber der Mann, aus dessen Mund wir heute dies Bekenntnis hören, hat es nicht in göttlicher Reue und Lauterkeit gesprochen. - Es gibt eine ,,rechtschaffene Buße"; sie führt zum Glauben und zur Vergebung. Es gibt aber auch eine bloß oberflächliche Erkenntnis der Sünde, die man durch Entschuldigung zu verbergen sucht. Man betrügt sich selbst und endet in Nacht und Tod.

So war es bei Bileam. Durch sein geheimes Verlangen nach dem Lohn der Ungerechtigkeit hatte er eine ihm günstig scheinende Erlaubnis ertrotzt, und war den Weg gegangen, den Gott ihm zuerst klar verboten hatte. Aber der Herr widerstand ihm, und in dem Schrecken, den das Eingreifen Gottes in seiner Seele weckte, erkannte er seine Verirrung und rief: ,,Ich habe gesündigt". Doch gleich folgte die Entschuldigung: ,,Ich habe es nicht gewußt." Armer Bileam! Du hättest es wissen können und wissen sollen.

O Seele, wenn Gottes Licht dir eine Sünde offenbart, so suche nicht durch Entschuldigung dich dem Urteil zu entziehen, sondern beuge dich in Buße vor deinem Gott!

Fliehe zu des Kreuzes Fuße, Wo dein Heiland für dich litt! Kniee hin in Reu' und Buße: Es ist nur ein Schritt.
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C.H.Spurgeon Der Doppelherzige. "Da sprach Bileam zu dem Engel des Herrn: "Ich habe gesündigt." 4 Mose 22, 34.

Hier haben wir eine ganz besondere Art von Buße, nämlich die Buße eines doppelherzigen Menschen. Bileam sagt: "ich habe gesündigt," und er fühlt es, daß er gesündigt hat, er fühlt es tief, aber er ist so weltlich gesinnt, daß er "den Lohn der Ungerechtigkeit" eben zu lieb hat. Er sagt: "ich habe gesündigt," und doch fuhr er hernach fort in seiner Sünde. Er war ein Teufel und ein Heiliger, geneigt zum Bösen und zum Guten. Er konnte bisweilen reden mit der größten Beredsamkeit und Wahrheit, während er zu anderen Zeiten die gemeinste Habsucht, welche die menschliche Natur verunstalten kann, an den Tag legte. Stellt euch einmal den Bileam vor, wie er dort auf dem Berge steht, an dessen Fuß die Menge von Israeliten lagert; er soll fluchen, und ruft: "Wie soll ich verfluchen, den Gott nicht verflucht hat?" Da ihm Gott die Augen öffnet, so fängt er an, sogar von der Zukunft Christi zu reden, indem er spricht: "Ich sehe Ihn, aber nicht jetzt; ich schaue Ihn, aber nicht von Nahem!" Zuletzt ruft er aus: "Laß mich sterben den Tod des Gerechten, und laß mein Ende sein, wie sein Ende!"

Ihr werdet sagen, von diesem Mann kann man aber eine gute Hoffnung haben. So wartet, bis er von der Höhe des Berges herabkommt, und ihr werdet hören, welch teuflischen Rat er dem König von Moab gab. Er sprach zu dem König: "Ihr könnt dieses Volk in der offenen Feldschlacht nicht überwinden, denn Gott ist mit ihnen; darum sucht sie von ihrem Gott wegzuführen." Die Moabiter folgten diesem Rat und verführten viele Israeliten durch fleischliche Lüste. Bileam schien also das eine Mal die Stimme eines Engels, das andere Mal das Herz eines wahren Teufels zu haben. Ein Mensch kann aber nur eine Hauptsache in seinem Herzen haben, er kann nur für einen Hauptzweck leben, doch Bileam suchte zwei Zwecken zu dienen. Er war wie jene Leute, welche Gott fürchteten und zugleich auch anderen Göttern dienten. Er war wie der alte König Rufus, welcher auf die eine Seite seines Schildes Gott malte und auf die andere Seite den Teufel, mit dem Wahlspruch: "Bereit für beide; es nehme, wer kann." So gibt es viele Menschen. Vor dem Prediger, dem sie begegnen, sind sie sehr fromm und heilig; am Sonntag sind sie sehr ehrenwert und aufrichtig, sie reden sehr langsam, was sie für sehr religiös halten; doch an Werktagen sind sie scheinheilige Betrüger. Seid versichert, liebe Zuhörer, kein Sündenbekenntnis kann echter Art sein, wenn es nicht von ganzem Herzen kommt. Es nützt nichts, zu sagen: "Ich habe gesündigt," wenn man doch im Sündigen fortfahren will. Dergleichen doppelherzige Menschen gibt es viele. Sie können mit ihrem Verstand alles überwinden und gleichsam Wunder verrichten; und doch ist eine ungeheure Sündenmasse in ihrer Seele.
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C.H.Spurgeon 4. Mose 22, 41

Bileam brachte Gott Opfer dar auf dem Altar Baals. Das war ein Abbild seines doppelherzigen Charakters. So handeln noch manche; sie opfern Gott auf dem Schrein des Mammons; und während sie auf der einen Seite Kirchen bauen und den Armen geben, drücken sie auf der anderen Seite Armen ihren Lohn, peinigen sie um Brot, und drücken die Witwen, um sich selbst zu bereichern. O! es ist vergeblich, zu sagen: "Ich habe gesündigt," wenn du es nicht von Herzen so meinst. Dieses Bekenntnis eines doppelherzigen Menschen ist wertlos.
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A.Christlieb Meine Seele müsse sterben den Tod der Gerechten, und mein Ende werde wie dieser Ende. 4. Mose 23, 10

Das ist ein guter Wunsch, der uns angesichts des Endes Moses wohl kommen kann. Das Besondere an dem Gesamturteil über Mose ist dies, daß einerseits Gott allein alle Ehre gegeben wird, daß aber auch Mose die ihm gebührende Anerkennung findet. Noch einmal ziehen (5. Mose 34) die großen Zeichen und Wunder an unserem Auge vorüber, die Mose bei dem Auszug aus Ägypten tat. Dabei könnte ein Leser auf den Gedanken kommen, ein derartiges Urteil sei für andere Menschen unerreichbar. Dem ist aber nicht so. In einer Hinsicht dürfen wir alle ohne Ausnahme danach trachten, das gleiche Zeugnis wie Mose zu erhalten: Im Grunde spricht nämlich dies Zeugnis nicht mehr aus, als daß dieser Gottesmann in seinem Leben d i e A u f g a b e e r f ü l l t habe, z u d e r G o t t i h n e r k o r e n hatte. In diesem wichtigsten Punkt wollen wir alle suchen, das gleiche Lob zu erhalten. Nicht jeder hat den Beruf, wie Mose ein besonderer Führer im Reich Gottes zu werden. Aber jeder hat von Gott eine bestimmte Aufgabe zugewiesen bekommen in Familie, Beruf und Umgebung. Jeder soll nun seine von Gott ihm zugewiesene Aufgabe zu erfüllen suchen, wie Mose es tat mit der seinigen. Wir alle sollen dasein zu Lob der Herrlichkeit Gottes (Eph. 1, 12). Wir alle sollen und können Frucht bringen, die bleibt (Joh. 15, 16). Jeder soll Segen empfangen, um ein Segen zu sein (1. Mose 12, 2). Im Blick auf das einst über uns fällige letzte Urteil Gottes wollen wir um Licht bitten über die uns zugedachte Aufgabe und um Treue, sie zu erfüllen. ,,Stelle mir die Ernte für, daß ich darf auf Hoffnung säen. Was wir tun und tun es dir, läßt du nicht umsonst geschehen; hat man kein Verdienst davon, gibt die Gnade dennoch Lohn." (Ph. F. Hiller.)
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S.Keller 4. Mose 23, 12: «Muß ich nicht das halten und reden, was mir der Herr in den Mund gibt?»

Gewiß, das ist für einen Menschen, der überhaupt die Stelle kennt und hat, wo der Herr sein Herz lenkt und leitet, ganz selbstverständlich. Aber dann ist es ebenso rätselhaft wie unheimlich, daß Bileam um des roten Goldes willen, das ihm blinkt, dennoch einen Versuch nach dem andern macht, um den klar erkannten Willen des Gottes, von dessen Allmacht er überzeugt ist, herumzukommen. Er ist ein warnendes Beispiel dafür, daß man nicht Gott dienen kann und dem Mammon; ja auch dafür, daß große Erkenntnis und selbst geistliche Erfolge ein Menschenherz nicht vor dem entsetzlichen Abfall bewahren können, sobald es seinen Gehorsam gegen klar erkannte Gottes-Winke überhaupt preisgibt. Mit Gott läßt sich nicht markten und feilschen; man kann ihm nicht halben oder dreiviertel Gehorsam anbieten. Da hilft nichts, als auf dem Absatz kehrt zu machen, wenn die Versuchung droht. Gottes Wohlgefallen oder Balaks Gold - eins von beiden! Gott kann ohne Balaks Lohn uns segnen und sogar reich machen, wenn er will. In kleinem Rahmen haben wir das schon so oft erlebt, wie ist es nur möglich, daß es auch nur den Schatten einer Anfechtung für uns geben kann, wenn Gott gesprochen hat?

Herr, unser Gott, vergib uns alle Halbheit und Untreue. Mach uns dir doch ganz ergeben und ganz treu, daß kein Glanz der Sünde uns mehr berücken kann. Unsere Seele sehnt sich nach vollkommenem Gehorsam. Hilf uns! Amen.
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W.MacDonald »Er erblickt keine Ungerechtigkeit in Jakob und sieht kein Unrecht in Israel.« 4. Mose 23,21

Bileam, der gekaufte Prophet, sprach eine gewaltige Wahrheit aus, als er sagte, daß der alles-sehende Gott bei Seinem Volk Israel keine Sünde sehen konnte. Was damals für Israel galt, gilt auch in wunderbarer Weise für den Gläubigen heute. Wenn Gott ihn anschaut, kann Er keine einzige Sünde entdecken, für die Er ihn mit dem ewigen Tod bestrafen müßte. Der Gläubige ist »in Christus«. Das bedeutet, daß er vor Gott steht in dem ganzen Verdienst und der Vollkommenheit Christi. Gott nimmt ihn an in all der Annehmlichkeit Seines eigenen geliebten Sohnes. Dies ist eine Stellung besonderer Gunst und Zuneigung, die nicht verbessert werden kann und die niemals enden wird. Wenn Er auch noch so sehr nachforschen würde, so könnte Gott doch keine einzige Anklage gegen denjenigen finden, der in Christus ist.

Dies wird durch ein Erlebnis verdeutlicht, das ein Engländer mit seinem Rolls-Royce hatte. Er war im Urlaub unterwegs in Frankreich, als die Hinterachse brach. Die Werkstatt am Ort konnte die Achse nicht ersetzen, deshalb telefonierten sie nach England. Das Unternehmen schickte nicht nur eine Hinterachse, sondern auch zwei Mechaniker, die für einen sorgfältigen und ordnungsgemäßen Einbau sorgten. Der Engländer setzte seine Urlaubsreise fort, und kehrte dann nach England zurück. Er erwartete eine Rechnung, aber Monate vergingen. Schließlich schrieb er an das Unternehmen, beschrieb den Vorfall in allen Einzelheiten und bat um Zusendung einer Rechnung. Kurz darauf erhielt er von Rolls-Royce einen Brief mit dem Inhalt: »Wir haben unsere Unterlagen sorgfältig durchsucht und keinen einzigen Hinweis gefunden, daß bei einem Rolls-Royce je eine Hinterachse gebrochen wäre.«

Gott kann Seine Unterlagen sorgfältig durchsuchen und findet keine einzige Erwähnung einer Sünde eines Gläubigen, die ihn zur Hölle verurteilen würde. Der Gläubige ist annehmlich gemacht in dem Geliebten. Er ist vollkommen in Christus. Er ist bekleidet mit der Gerechtigkeit Gottes. Er hat eine absolut vollkommene Stellung vor Gott. Er kann mit triumphaler Gewißheit sagen:

Geh zu meinem gepriesenen Heiland zuerst; Entfremde Ihn der Liebe Gottes; Beweise, daß Jesus auch nur einen sündigen Flecken hat - dann sage mir, daß ich unrein bin.
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Ch.Spurgeon "Gott hat sie aus Ägypten geführt." 4. Mose 23,22

Wenn Gott in der Mitte seines Volkes ist, führt er es, so daß wir fröhlich singen können: "Er führet mich!" Wir brauchen keinen anderen Führer in der Gemeinde, wenn wir Gott haben. Sein Auge und Arm werden sein Volk leiten. Mir ist immer bange, menschliche Regeln in der Gemeinde zu haben. Ich habe Furcht, wenn die Macht einem, zwei oder zwanzig Menschen verliehen wird; die Macht muß bei dem Herrn selber sein. Die Gemeinde, die den Herrn Jesus in ihrer Mitte hat, wird durch das Wirken des Heiligen Geistes regiert. Eine solche Gemeinde hält zusammen, ohne auf Gleichförmigkeit abzuzielen, und geht zum Sieg, ohne Lärm zu machen. Die Bewegung, die von Gott geleitet wird, ist richtig, und diejenige wird sicher ganz falsch sein, die auf die bestmögliche Weise geleitet wird, ohne daß Gott dabei ist. Organisation ist ein gutes Ding, aber zuweilen fühle ich mich geneigt, mit Zwingli in der Schlacht auszurufen: "Im Namen der heiligen Dreieinigkeit, laßt alles los!", denn wenn jeder frei ist, so wird, wenn Gott gegenwärtig ist, jeder das Richtige tun. Wo Gott regiert, herrscht Ordnung. Ebenso wie die Atome der Materie der Macht Gottes gehorchen, gehorchen die einzelnen Gläubigen dem Wirken des Heiligen Geistes. Oh, daß Gott in der Gemeinde wäre und sie führte! Verliebe dich nicht in ein besonderes System, und erhebe nicht diese oder jene Methode des Arbeiters! Laß den Geist Gottes wirken. Dann wird fast jede Gestalt, die das geistliche Leben annimmt, eine Form sein, die dem vorhandenen Bedürfnis entspricht. Gott führt sein Volk nie falsch. Ihre Sache ist es, der Wolken- und Feuersäule zu folgen. Wenn sie uns durch eine Wüste leitet, werden wir gespeist werden. Wenn sie uns in ein durstiges Land bringt, werden wir mit Wasser aus dem Felsen getränkt werden. Wir müssen den Herrn bei uns haben, der uns in die verheißene Ruhe führen wird.
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J.Kroeker Von Israel und seinem Fall.

"Und Israel wohnte in Sittim. Und das Volk fing an, mit den Töchtern der Moabiter Unzucht zu treiben, welche das Volk zum Opfer ihrer Götter luden. Und das Volk aß und betete ihre Götter an." 4.Mose 25,1 ff.


Da Balak keine feindliche Befehdung Israels unternahm, fingen die Moabiter an, die Söhne Israels zu den Opfermählern ihrer Götter einzuladen und baten sie, doch mit ihnen zu speisen und ihre Festlichkeiten zu teilen. "Da schloss sich Israel dem Peor-Baal an, und des Herrn Zorn ward wider Israel."

Das war Hingabe an eine Göttermacht, bei deren Huldigung die Ausschweifung aufhörte, ein Verbrechen zu sein, sondern zu einem heiligen Weiheakt erhoben wurde. Die Baalim waren vergötterte Gewalten, und entsprechend den vielen gefürchteten Mächten gab es auch verschiedene Baal-Götter. Der Baal-Peor war der Gott der Schamlosigkeit, der Herr der Geschlechtstriebe, dem man besonders durch kultische Festlichkeiten und durch Befriedigung der sinnlichen Leidenschaften huldigte.

Diesem Kult weihte sich auch Israel in Sittim. Noch der Prophet Hosea gedenkt dieses Falles mit der ergreifenden Klage des Herrn: "Ich fand Israel wie Trauben in der Wüste, ich sah eure Väter wie eine frühreife Frucht am Feigenbaum, wenn er zum ersten Male Früchte bringt; als sie aber zum Baal-Peor kamen, weihten sie sich der Schande und wurden zum Gräuel wie der, welchen sie liebten " Um diesem schnell um sich greifenden Unwesen, das bereits weiteste Teile des ganzen Lagers ergriffen hatte, Einhalt zu bieten, wurde die ganze Lagergemeinde durch eine schwere Pest heimgesucht. Und als Salus, der Fürst eines Vaterhauses vom Stamme Simeon, sogar die Frechheit besaß, eine Midianiterin vor den Eingang des Offenbarungszeltes zu bringen, damit dieser Kultus der Sinnlichkeit auch in Israel offenbar Gott geweiht werde, da wurde er mit der Midianiterin Kosbi zusammen von Pinchas, dem Sohne des Priesters Eleasars, öffentlich mit einem Spieß durchbohrt. Dies geschah zur Stunde, wo die ganze Gemeinde sich bereits in Reue und Beugung vor dem Herrn am Eingang des Offenbarungszeltes versammelt hatte.

Pinchas Tat war nicht aus niederen Beweggründen erfolgt, sondern sie entsprach jener Gesinnung, die um die Ehre Gottes und um das Wohl des Volkes rang. Sie war verwandt jener Zucht, die die erste Gemeinde durch die Worte Petrus an Ananias und Saphira erlebte. Es gibt eine Hingebung an Sünden, wo die Schuldigen sich zu keiner Buße mehr fähig erweisen und daher der Ausstoßung aus dem Eigentumsvolk Gottes verfallen müssen. "Israel ist entweder Gottes, oder es hört auf zu sein" - das ist die letzte Konsequenz seiner göttlichen Erwählung und Berufung.
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C.H.Spurgeon ,,Eure Brüder sollen in Streit ziehen, und ihr wollt hier bleiben?" 4 Mose 32, 6.

Verwandtschaft hat ihre Pflichten. Die Rubeniter und Gaditer wären sehr unbrüderlich verfahren, wenn sie das eroberte Land hätten für sich behalten wollen und die übrigen Stämme des Volkes Israel, die ihr Erbteil erst noch erkämpfen mußten, sich selber überlassen hätten. Wir haben vielen Segen empfangen durch die Kämpfe und Leiden der Heiligen früherer Zeiten, und wenn wir uns der Gemeinde Christi nicht auch wieder dankbar erweisen damit, daß wir ihr unsre besten Kräfte widmen, so sind wir unwert, ihr beigezählt zu werden. Andre bekämpfen die Irrtümer der Zeit mit männlichem Mut, oder suchen solche zu erretten, die unter den Trümmern des Zerfalls wahrer Frömmigkeit in Gefahr sind umzukommen, und wenn wir dabei untätig unsre Hände in den Schoß legen, so ist's nötig, daß wir uns warnen lassen, auf daß nicht der Fluch der Stadt Neros über uns komme. Der Herr des Weinbergs spricht: ,,Was stehet ihr hier den ganzen Tag müßig?" Wie kann sich da der Müßiggänger entschuldigen? Persönliche Wirksamkeit für die Sache unsers Heilandes wird immer dringender eine Pflicht für alle, umso mehr, da sie so überschwenglich und herrlich belohnt wird. Die mühsame Arbeit hingebender Sendboten unter den Heiden und eifriger Seelsorger in der Heimat beschämt uns tief, wenn wir in Untätigkeit sitzen bleiben. Furcht vor Prüfungen ist eine große Versuchung für solche, die in stolzer Ruhe zu Zion sitzen; sie möchten gern dem Kreuz entfliehen und doch die Krone empfangen; wenn die Besten durchs Feuer geläutert werden, dann werden wir wohl schwerlich der Prüfung entgehen. Wenn der Diamant auf der Scheibe muß geschliffen werden, so werden wir wohl auch nicht ohne Leiden zur Vollendung gelangen. Weshalb soll's uns besser ergehen als unserm Herrn? Der Erstgeborne hat des Vaters Rutenschläge empfunden, warum sollen die jüngern Brüder verschont bleiben? Es wäre eine feige Weichlichkeit und Hoffart, wenn ein Krieger des Kreuzes sich ein Eiderdaunenbett und ein seidenes Ruhekissen wählte. Viel weiser handelt, wer dem Willen Gottes gehorsam wird, und durch die Kraft der Gnade darin erstarkt, bis er seine Lust daran hat; so lernt er Lilien pflücken unter dem Kreuz, und Honig von dem Löwen nehmen wie Simson.
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W.MacDonald »Und wisset, daß eure Sünde euch finden wird.« 4. Mose 32,23

Gott hat bestimmte unabänderliche Prinzipien in diese Welt eingebaut, und die ganze kombinierte Klugkeit des Menschen ist nicht in der Lage, sich der Wirksamkeit dieser Prinzipien zu entziehen. Eines davon ist, daß man nicht sündigen und ungeschoren davonkommen kann. Manche von uns mußten das schon früh erfahren, als wir Marmelade oder andere Süßigkeiten naschten, die aber ihre verräterischen Spuren zurückließen, welche von Mutter mühelos entdeckt wurden. Doch diese Wahrheit gilt für das ganze Leben und jeden Lebensbereich und wird von jeder Zeitung tausendfach bestätigt. Das Gedicht »Der Traum des Eugen Aram« ist eine bemerkenswerte Illustration dieses Prinzips. Im Glauben, er könne das »perfekte Verbrechen« begehen, ermordete Aram einen Mann und warf die Leiche in den Fluß - »ein träges Wasser, schwarz wie Tinte und ungeheuer tief«. Am nächsten Morgen ging er zum Fluß hinunter, wo er das Verbrechen begangen hatte,

»Und suchte das schwarze fluchbeladene Gewässer, Mit wildem Auge voll böser Ahnung; Und er sah den Toten im Bett des Flusses, Denn der treulose Strom war trocken.«

Er überdeckte die Leiche mit einem riesigen Haufen von Blättern, aber in der Nacht ging ein Sturm durch die Gegend, und die Leiche war wieder sichtbar.

»Dann warf ich mich auf mein Gesicht, Und begann zu weinen, Denn jetzt wußte ich, daß mein Geheimnis eines war, Das die Erde nicht behalten wollte, Nicht Land, nicht Meer, und wäre es auch Zehntausend Faden tief.«

Schließlich vergrub er sein Opfer in einer entlegenen Höhle, aber Jahre später wurde das Skelett entdeckt, er wurde für das Verbrechen verurteilt und hingerichtet. Seine Sünde hatte ihn gefunden. Aber Sünde holt uns auch auf eine andere Weise ein. E. Stanley Jones sagt uns, daß »sie sich in innerer Entartung bemerkbar macht, in der inneren Hölle, uns selbst nicht mehr respektieren zu können, indem sie uns zwingt, in unterirdischer Finsternis in Labyrinthen ohne Ausgang zu leben«. Und selbst wenn die Sünde eines Menschen in diesem Leben unentdeckt bleiben sollte, dann wird sie ihn doch im nächsten einholen. Wenn sie nicht durch das Blut des Herrn Jesus weggewaschen ist, wird sie am Tag des Gerichtes ans Licht kommen. Ob es sich um Taten, Gedanken, Beweggründe oder Absichten handelt, es wird dem Betreffenden zur Last gelegt und das Urteil darüber ausgesprochen werden. Das Urteil lautet natürlich: »Ewiger Tod!«
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