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Wie umgehen mit Belästigungen?

Verfasst: 21.04.2018 11:07
von albi
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Re: Wie umgehen mit Belästigungen?

Verfasst: 21.04.2018 21:19
von joasch
Hallo albi,

leider ist ja nun das Kind bereits in den Brunnen gefallen, aber falls Du noch einmal einen derart "netten" Nachbarn haben solltest kann ich dir (leider aus eigener Erfahrung) folgende Tips geben:

1. Immer ein Lärmprotokoll über jede Störung erstellen, ideal wäre mit einem neutralen Dritten als Zeugen, der es per Unterschrift bestätigen kann. Vorlagen dazu gibt es im Internet.
2. Auch bei Gesprächen mit einem solchen Nachbarn immer einen neutralen Zeugen mit dabei haben. Zum Stichwort Zeugen: Hast du beim Gespräch mit der Hausverwaltung nicht auf deinen Vormieter verwiesen bzw. die Nachbarn im Haus, die deine Aussagen bestätigen könnten?
3. Traktate halte ich in einem solchen Fall für "Perlen vor die Säue" werfen. Nimm's nicht persönlich, aber nach deiner Schilderung vermute ich mal, die Polizisten haben schon ihre eigenen Erfahrungen mit religiösen Spinnern gemacht (davon gibt es leider mehr als genug auf dieser Welt) und dann leider auch dich in diese Schublade gesteckt.
4. Wenn alle Versuche einer gütlichen Einigung nicht helfen, notfalls einen Rechtsanwalt einschalten, möglichst einen, der gläubiger Christ ist (der Kosename "Rechtsverdreher" für diese Zunft kommt nicht von ungefähr). Oft hilft schon ein Schreiben vom Anwalt, damit Ruhe einkehrt, weil viele das Risiko eines Prozesses scheuen. (Wenn dein Nachbar allerdings wirklich ein Freund von Graf Koks ist, kannst du nicht auf die Vernunft zählen. Koksen macht überheblich und realitätsfremd.)
5. Stichwort Prozeß: Natürlich sollen wir als Christen keine Prozeßhansel sein, aber wenn alles andere nicht hilft, haben wir auch diese Option. Viele verstehen die Worte Christi in der Bergpredigt oft falsch, indem sie diese ohne Rücksicht auf den Kontext auf alle Lebenssituationen verabsolutiert anwenden. Paulus hat auch Rechtsmittel eingelegt, was die Bibel aber nirgends als Sünde bezeichnet. Ein Prozeß allerdings kostet Geld (wohl dem, der eine gute Rechtsschutzversicherung hat), Zeit (die geht unwiederbringlich dabei drauf) und Nerven (unbezahlbar). Auch gibt es keine Garantie dafür, daß man auch Recht bekommt, besonders wenn man bedenkt, wie seltsam manche Richter gerade heute ticken. Andererseits erfüllt die ständige Störung der Nachtruhe nach Meinung von Juristen (ich bin keiner) den Straftatbestand der Körperverletzung. Aus gutem Grund, denn das macht wirklich krank. (Einen Nachbarn, der einen regelmäßig verprügelt, würde man ja auch nicht einfach gewähren lassen.) Es gilt also, vorher alles gut abzuwägen.

In meinem Fall hat Beten vielleicht tatsächlich geholfen – nun ja, definitiv kann ich das ohne Privatoffenbarung nicht sagen. :wink: Meine "lieben" Nachbarn, wegen denen ich ernsthaft überlegte umzuziehen, zogen dann selbst aus. Seitdem ist Ruhe im Haus.

Ich hoffe, das hilft dir ein wenig.

LG
Joachim

P.S.: Ich habe gerade deinen Nachbarn unter einem der Smileys gefunden: :motz:

Re: Wie umgehen mit Belästigungen?

Verfasst: 23.04.2018 08:22
von albi
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