Hallo.
Ich persönlich habe damit keine großen Erfahrungen, aber vielleicht hilft das, was ich darüber gelesen bzw. gehört habe.
Heutzutage wird Depression als körperliche Krankheit behandelt. Man macht bestimmte Störungen im Körper bzw. Gehirn dafür verantwortlich. Bei Menschen mit Depression hat man festgestellt, dass ein Über-oder Unterschuss an bestimmten Stoffen im Körper vorhanden ist.
Ich persönlich halte das jedoch nicht für ein besonders überzeugendes Argument dafür, dass man Depression medikativ behandeln muss. Schließlich lässt sich nicht feststellen, ob die Konzentration dieser Stoffe Ursache oder Wirkung der Depression ist.
Des weiteren macht es mich skeptisch, dass man dann von Psychiatern diagnostiziert und behandelt wird, welche ich nicht für Naturwissenschaftler oder Mediziner halte.
Ich denke Depression ist kein körperliches, sondern seelisches Problem. Deswegen muss man sich um die Seele des Menschen kümmern und das kann die Bibel am besten.
Psalm 42 wurde dafür des öfteren herangezogen. Jeder hat mal seelische Probleme. Jeder ist mal niedergeschlagen. Die Punkte, die John Piper aus diesem Psalm zieht sind wie folgt (dabei greift er auf ein Buch von Lloyd-Jones zurück):
Der Psalmist fragt Gott nach dem "Warum"
Er bekräftigt Gottes souveräne Liebe
Er singt
Er predigt seiner eigenen Seele wichtige Wahrheit, anstatt nur den trüben Stimmen zuzuhören.
Er erinnert sich an vergangene Erfahrungen.
Er dürstet nach Gott.
Ich denke solche Zeiten sind immer auch Probezeiten, die uns näher zu Gott bringen können. Sünde muss ausgeräumt werden und Gottes Angesicht muss im Wort und im Gebet gesucht werden.
Ich spreche als jemand, der wirklich nicht viel Erfahrung damit hat, aber ich meine, dass es sich hierbei um einen biblischen Weg handelt, mit Depression umzugehen.
Beim Umgang mit depressiven Geschwistern ist es sicherlich gut, wenn man ihnen Unterstützung zusagt, sie tröstet und versucht sie immer irgendwie mit dem besten Seelsorger, Gott, zu konfrontieren. Eine Gefahr sehe ich darin, dass man sich selbst für einen guten Seelsorger hält. Ich glaube die meisten Menschen halten sich für gute Berater und Seelsorger. Da sollte dann der Betroffene selbst schauen, wem er sich öffnet. Eigentlich sollten ja die Ältesten/Pastoren in der Beziehung erste Anlaufstelle sein, weil sie eine gewisse geistliche Reife, Bibelwissen und Erfahrung besitzen. Der jeweilige Seelsorger sollte aber auch nicht überschätzt werden. Er ist auch nur ein Mensch, der durch Gottes Gnade benutzt werden kann. Er selbst wird den Betroffenen nicht von jetzt auf gleich in Heiterstimmung versetzen können, sondern sollte ein Begleiter und Unterstützer sein.
Das Gebet für den Bruder oder die Schwester sollte selbstverständlich sein und dazu möchte ich jeden Forumteilnehmer gerade hier in diesem Fall ermutigen!!!!
Über die Verschuldung denke ich, dass sie nicht unbedingt einen selbst treffen muss, aber kann. Wenn ich z.B. sündige und Gott mich züchtigt, könnte das Depression zur Folge haben. Wenn z.B. ein geliebter, nicht-erretteter Mensch stirbt, könnte das aber evtl. auch Depression zur Folge haben. Die Definition von Depression ist auch etwas schwammig...ich würde es einfach als tiefe Trübsal sehen.
Hinter allen Dingen sehe ich vor allem ganz, ganz wichtig folgende Verse:
Röm 8,28-29:
Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind. 29 Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
Das bedeutet, dass alles, was uns als Christen geschieht auch so von Gott gewollt ist zu dem Zweck uns in das Bild seines Sohnes umzuwandeln. Diese Verse sind denke ich in jeder Anfechtung eine große Hilfe.
EDIT:
In Kürze erscheint beim 3L-Verlag das Buch "Depression" von Edward T. Welch. Im englischen genießt es einen guten Ruf.
http://www.3lverlag.de/cms/website.php? ... ession.htm