Frage an Alle

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Moderator: Jörg

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Jürgen
Beiträge: 96
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Frage an Alle

Beitrag von Jürgen »

Hallo Leute,

wie bewertet ihr den untenstehenden Text, bzw. dessen Sinn und Aussage?
Eine biblische Begründung wäre hilfreich.
Er stammt von einem Menschen, der nach eigener Aussage wiedergeboren ist.

Lieben Gruß

Jürgen

... es ist klar, daß wir über Gottes Wesen nichts erfahren können und dürfen! Solchen Wahnsinns-Gedanken würde
ich mir nicht anmaßen, zu denken! Ich weiß, daß Gott Liebe ist, das genügt!
Ich muß abnehmen, Christus aber in mir muß zunehmen.

Corina
Beiträge: 28
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Beitrag von Corina »

Wir dürfen und können ser wohl etwas über Gottes Wesen erfahren. Liebe ist ein wichtiger Wesenszug Gottes. Aber das ist noch lange nicht alles, was Er uns von Seinem Wesen geoffenbart hat.

Die Bibel ist voll von Wesenszügen Gottes. Tatsächlich können wir nicht alle begreifen, denn dazu ist Gott viel zu gross, zu unfassbar, zu herrlich, zu heilig, zu weise... Ich könnte die Liste endlos weiterführen und weitere Wesenszüge Gottes aufzählen, von welchen uns Er in der Bibel erzählt.

z.B.
Du bist gerecht in allem, was über uns gekommen ist; denn du hast Treue bewiesen; wir aber sind gottlos gewesen.
Nehemia 9.33

Denn gerecht ist der HERR, er liebt Gerechtigkeit; die Redlichen werden sein Antlitz schauen.
Psalm 11.7

Aber du, der Heilige, bleibst Israels Lobgesang!
Psalm 22,4

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User1211
Beiträge: 240
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Wohnort: Westerwaldkreis

Beitrag von User1211 »

Ich beschäftige mich in letzter Zeit mit dem Thema Anbetung. Meiner Ansicht nach wäre die Anbetung ziemlich dünn und schwach, wenn wir nichts über Gottes Wesen erfahren hätten. Gerade die Art Gottes, sein Wesen aber auch seine Eigenschaften treiben doch förmlich zur Anbetung.
Lieben Gruß
Thorsten

Vito
Beiträge: 22
Registriert: 24.05.2005 08:13
Wohnort: bei Stuttgart

Beitrag von Vito »

Hallo Jürgen,

meines Erachtens klingt das Zitat nach einer agnostischen Position, wie sie auch von vielen liberalen Theologen bezogen wird. Agnostiker zu sein ist nur der letzte Schritt vor dem Atheismus. Während der Atheist sagt, dass es Gott nicht gibt, sagt der Agnostiker, dass man nicht wissen kann, ob es Ihn gibt und Ihm erst recht nicht irgendwelche Eigenschaften zuschreiben kann.
Ich finde es z. T. erschreckend, wie sehr sich manche Neo-Evangelikale diesem Standpunkt nähern. Wenn jemand mag, kann er gerne versuchen, mich dafür zu steinigen, aber ich könnte mir sehr gut vorstellen, einen solchen Satz in einem neo-evangelikalen Magazin wie Aufatmen oder dergleichen wiederzufinden.

LG, Vito

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Dafresl
Beiträge: 86
Registriert: 07.04.2005 14:24

Beitrag von Dafresl »

gelöscht
Zuletzt geändert von Dafresl am 25.08.2010 21:07, insgesamt 1-mal geändert.

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Detlev
Beiträge: 12
Registriert: 23.06.2005 09:18

Beitrag von Detlev »

Das Zitat widerspricht sich selbst. Erst sagt es, daß wir nichts von Gottes Wesen wissen können, und dann wird behauptet: "Ich weiß, daß Gott Liebe ist". Das ist doch auch ein Wesenszug Gottes!

In gewisser Weise stimmt es aber doch. Wir von uns aus könnten von Gott nur das wissen, was wir aus der Schöpfung auf Sein Wesen schlußfolgern können, also z.B. Seine Weisheit. Aber wir von uns aus können Gott nicht erkennen. Brauchen wir auch nicht, denn Er hat sich uns geoffenbart in der Bibel, Seinem Wort. Und der können wir eine Menge über das Wesen Gottes entnehmen, wie hier ja auch schon gesagt worden ist.
Wer denkt, der dankt.

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andy
Beiträge: 196
Registriert: 21.04.2005 13:15
Wohnort: Im Süden

Beitrag von andy »

Hallo -

bei allem gesagten kann ich folgende Ansicht nicht teilen:
Wir von uns aus könnten von Gott nur das wissen, was wir aus der Schöpfung auf Sein Wesen schlußfolgern können, also z.B. Seine Weisheit.
Denn in Johannes 12:44ff steht:
"Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat."
Soll heißen: Betrachte das Leben Jesu und erkenne sein Wesen. Dann kennst Du die Wesenszüge Gottes. Deshalb ist das Leben Jesu für uns mehr als nur ein Vorbild für ein gesegnetes Leben. Er hat uns vorgelebt, wie Gott ist - und Gott hat dafür gesorgt, daß die Berichte der Augenzeugen als einziger Teil der Bibel von vier verschiedenen Blickwinkeln festgehalten und aufgezeichnet wurden, um sich uns so umfassend wie möglich zu offenbaren.

Unter anderem ist dies auch ein Grund, warum gelebtes Christentum so viel mehr wert ist als gepredigtes Christentum allein: Der lebendige Gott zeigt sich im lebendigen Wort, und dieses - Jesus selbst - lebt in uns. Jesus sprach nicht das Wort, er *war* das Wort für die, die "Ohren hatten zu hören". So sollen auch wir danach streben, daß Gottes Wort in unserem Leben offenbar wird und wir Jesus - und damit Gottes Charakter - so ähnlich werden, daß Menschen unseren Gott als den einzig wahren Gott erkennen können, wenn sie uns sehen und unser Leben beobachten.

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Detlev
Beiträge: 12
Registriert: 23.06.2005 09:18

Beitrag von Detlev »

Hallo Andy,

ich kann keinen Widerspruch erkennen zwischen Deinem Beitrag und meinem. Du hast vollkommen recht - nur könnten wir auch den Herrn Jesus nicht erkennen, wenn Er sich uns nicht in Seinem Wort geoffenbart hätte. Was wir von Ihm wissen, das wissen wir aus der Bibel.
Wer denkt, der dankt.

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andy
Beiträge: 196
Registriert: 21.04.2005 13:15
Wohnort: Im Süden

Beitrag von andy »

Hallo Detlev,

ach so, ja - jetzt verstehe ich, was Du meintest. Jetzt könnte noch irgendwer einwenden, erfahren könne man Jesus doch auch im Alltag -- aber selbst dann müssen wir es immer wieder anhand der Bibel prüfen. Also stimme ich Dir doch zu, ich wußte es nur noch nicht ;o)

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Detlev
Beiträge: 12
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Beitrag von Detlev »

Hallo Andy,

schön, daß wir uns jetzt verstanden haben. $:)
Wer denkt, der dankt.

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Jens
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Gottes Wesen ...

Beitrag von Jens »

Hallo Leute,

ich habe einfach mal das Wort "offenbar.*" in meine PC-Bibel eingegeben (nur NT). Das kam u.a. dabei raus:

Lk 10,22 Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; und niemand weiß, wer der Sohn ist, als nur der Vater; und wer der Vater ist, [weiß niemand] als nur der Sohn und wem der Sohn es offenbaren will.
Röm 1,19 weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, da Gott es ihnen geoffenbart hat;

Röm 10,20 Jesaja aber wagt sogar zu sagen: «Ich bin von denen gefunden worden, welche mich nicht suchten, bin denen offenbar geworden, die nicht nach mir fragten.»

Eph 1,17 daß der Gott unsres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und Offenbarung gebe in der Erkenntnis seiner selbst,

Eigentllich selbstredend, oder? Da ließe sich mit Sicherheit noch viel mehr finden. Gott in seiner Größe zu erfassen würde ich auch als größenwahnsinnig bezeichnen - aber gar nichts zu erkennen würde nach Luk. 10,22 bedeuten, daß "der Sohn mir nichts offenbart hat". Da würde sich die Frage stellen, warum ER mir nichts offenbart ....

Liebe Grüße, Jens

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