Frage zu Auslegungsmethoden

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Moderator: Jörg

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Rolf
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Frage zu Auslegungsmethoden

Beitrag von Rolf »

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zur Auslegungsmethode. Zunächst 2 Zitate aus verschiedenen Threads dieses Forums (als methodische Beispiele, daher bitte nicht um den Inhalt zu diskutieren! :wink: ):

Bsp.1: „In 1.Ko.12-14 geht er nicht so stark auf die Geistesgaben ein um uns heute zu zeigen, dass diese noch vorhanden sind, sondern weil die konkrete Gemeinde konkrete Probleme damit hatte. Die ganzen Aussagen sind keine dogmatische Abhandlung zum Thema Geistesgaben, sondern eine – gezielt auf die korinthischen Probleme ermahnende Lehre (…).“

Bsp.2: „Ich bin der Auffassung, dass die jeweilige Zeit mit berücksichtigt werden muss, um den Kontext zu verstehen. Im übrigen liest fast jeder die Bibel historisch-kritisch, denn um die Gleichnisse z.B. verstehen zu wollen, muss man sich Gedanken über die landwirtschaftlichen Verhältnisse von damals machen. Da sagt niemand was...(…) Für mich sind eben manche Aussagen zeitbedingt zu verstehen. (z.B. die Sache mit den Haaren und dem Schweigegebot)“.

Die obigen Beispiele sind m.E. darum umso interessanter, weil sie (fast) denselben Schriftabschnitt betreffen, zumindest aber denselben Autor und Brief.

Meine Frage ist jetzt folgende: wie und wo definiere ich die Grenze zwischen Auslegung auf einem historischen Kontext unter Berücksichtigung der Situation einerseits, und der Annahme von ´Zeitbedingtheit´ von Gottes Wort andererseits? Spannend wird es nämlich, weil sich die Ergebnisse in diesem Fall so ähneln. Die eine Methode erklärt m.E. bestimmte Aussagen/Anweisungen der betreffenden Kapitel (z.B. zu Heilungen, Zungenreden etc.) für heute für nicht mehr relevant, die andere tut dies mit anderen Aussagen (z.B. zu Haartracht, Schweigen der Frau).

Ich freue mich auf Eure Antworten
Rolf

Jakob
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Beitrag von Jakob »

Hallo Ron,

ich denke, dass man hier diferenzieren muss. Richtig ist, dass Paulus im 1.Korintherbrief ab Kapitel 7 Fragen anspricht die direkt aus Korinth stammen. In den ersten 6 Kapiteln hat er grundsätzliche Anweisungen gegeben, dann allerdings kommt ein Einschnitt.

"Was aber das betrifft, wovon ihr mir geschrieben habt..." (Kap 7,1)

Bezogen auf das Sprachenreden finde ich es schon bedenkenswert, dass der Korintherbrief der einzige Brief ist in dem sie erwähnt wird, und hier auch eher um zurechtzuweisen.

In Kapitel 11 ist es allerdings anders. Das Schweigegebot für Frauen findet sich auch an anderen Stellen. (z.B. 1.Tim 2,8-15)

Das ist das erste was man festhalten sollte. Nun ist es ja aber nicht unbedingt entscheidend wie oft eine Anweisung in der Bibel vorkommt. Wenn eine Anweisung klar und deutlich ist dann müssen wir sie stehen lassen, ob sie nun 1 mal steht oder 10 mal wiederholt wird. Der Hintergrund ist natürlich immer zu beachten. Um eine Aussage auf ihre Allgemeingültigkeit zu prüfen ist es wichtig an wen und mit welcher Begründung sie gemacht wird. Als Beispiel mal folgendes.

"Daher, Brüder, eifert danach, zu weissagen, und Hindert das Reden in Sprachen nicht." (1.Korinther 14,39)

Die Aussage ist zuerst einmal an die Korinther gerichtet. Wenn man den Kontext berichtet scheint es klar, dass zu dieser Zeit Weissagung und Sprachenreden nicht unüblich waren. Das sagt aber noch nichts darüber aus wie es bei uns heute ist. Also müssen wir zuerst prüfen ob die Umstände in Korinth und bei uns die gleichen sind um darüber zu entscheiden ob der Vers auch für uns gilt. Der Vers gilt also für die Situation in Korinth und nicht unbedingt für uns. (Die Diskussion über Sprachenrede heute gehört wohl nicht in diesen Thread)

Die Diskussion um das Schweigegebot ist eine ganz andere. Im Timotheusbrief wird es noch deutlicher. Hier sagt Paulus:

"Ich erlaube aber einer Frau nicht zu lehren, auch nicht über den Mann zu herrschen, sondern <ich will>, dass sie sich in der Stille halte, denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva; und Adam wurde nicht betrogen, die Frau aber wurde betrogen und fiel in Übertretung." (1.Timotheus 2,12-14)

Die Gründe die Paulus nennt sind keine Zeitabhängigen. Da hat sich nichts geändert, das war vor 2000 Jahren so und auch heute. Und wenn man die Begründung von Paulus in frage stellt, wie es ja heute teilweise getan wird, dann greift man die Autorität der Bibel an. Die Frage nach dem Schweigegebot ist also ziemlich eindeutig zeitunabhängig.

Eine andere Frage ist meiner Meinung nach die nach der Kopfbedeckung. (1.Korinther 11) Es gibt dazu ja die verschiednsten Theorien. Die meiner Meinung nach schrägste von Thomas Schirrmacher. (klick)
Diese Argumentation kann ich nicht ganz nachvollziehen aber es stellt sich bei mir eine andere Frage. Dass es Paulus in 1.Korinther 11 in erster Linie darum geht, dass sich die Frau dem Mann unterordnen soll, dessen sind sich alle Ausleger einig.
Könnte es also nicht sein, dass Paulus hier das Problem in Korinth sieht. Es waren sowohl Griechen als auch Juden in der Gemeinde und beide Parteien hatten unterschiedliche Gewohnheiten was die Kopfbedeckung betrifft. Es gab durcheinander und offensichtlich wohl uneinigkeiten. Paulus gibt ihnen also eine Anweisungen wie sie es handhaben sollen. Dabei beruft er sich nicht auf Traditionen oder ähnliches, wie es beide Gruppen eventuell gemacht haben, sondern nennt stichhaltige Gründe warum sie es so halten sollen. Eine Richtschnur an die beide sich halten sollen, quasi ein Kompromiss mit dem die Parteien wieder zusammengebracht werden sollen.
1.Korinther 11 ist auch die einzige Stelle in der von einer Kopfbedeckung die Rede ist, in keinem anderen Brief wird hiervon gesprochen. Ich würde mir vorstellen, dass es in anderen Gemeinden hier ebenfalls Probleme gegeben haben könnte aber Paulus hält es nicht für nötig ihnen in dieser Sache zu schreiben.
Ich bin mir bewusst, dass ich hier ein wenig spekuliere und ich eventuell falsch liege. Ich lasse mich also gerne belehren und wenn mir jemand meine argumentation widerlegt dann habe ich auch was dazugewonnen. :) Um es aber nochmal auf den Punkt zu bringen denke ich, dass man das Schweigegebot der Frau in der Gemeinde definitiv nicht als Zeitbedingt abtun kann, es in anderen Fragen wo es nicht so eindeutig ist aber zumindest in betracht gezogen werden kann.

Viele Grüße,
Jakob

Rolf
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Beitrag von Rolf »

Hallo Jakob,

ganz herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort. Diese war ja sicher für mich, obwohl Du mich mit ´Ron´ anredest $:D. Ein paar Sachen sind mir etwas unklar geblieben, daher die folgenden Gedanken.

• Du schreibst: ´Richtig ist, dass Paulus im 1.Korintherbrief ab Kapitel 7 Fragen anspricht die direkt aus Korinth stammen. In den ersten 6 Kapiteln hat er grundsätzliche Anweisungen gegeben, dann allerdings kommt ein Einschnitt´ und begründest dies mit 7,1. Wenn ich jetzt die einleitenden Worte des Paulus aus 1,11 (zum Anlass des Briefes) nehme, nämlich ´Denn es ist mir durch die (Hausgenossen) der Chloë über euch bekannt geworden, meine Brüder, dass Streitigkeiten unter euch sind´, habe ich genau dieselbe Individualität wie in 7,1, und damit konsequenter weise den gleichen Befund für Kapitel 1-6. Nehme ich dann noch hinzu, dass Paulus in 5,1 von ´einer solchen Unzucht, die selbst unter den Heiden unerhört ist, daß nämlich einer die Frau seines Vaters hat´ schreibt, müßte ich die dort folgenden Anweisungen zur Gemeindezucht genau so hinsichtlich ihrer Gültigkeit für uns heute in Frage stellen, denn solche Zustände sind doch wirklich sehr speziell.
• Du schreibst weiter: ´Also müssen wir zuerst prüfen ob die Umstände in Korinth und bei uns die gleichen sind um darüber zu entscheiden ob der Vers auch für uns gilt. Der Vers gilt also für die Situation in Korinth und nicht unbedingt für uns.´ Ich glaube zwar nicht, dass Du das beabsichtigst bzw. so meinst, aber mit einem solchen Prinzip der Auslegung kann ich fast jeden Brief des NT hinsichtlich seiner Relevanz für heute eliminieren, denn ich werde fast immer finden, dass unsere ´Umstände´ heute anders sind (Mir ist z.B. eine solche Argumentation zum Missionsbefehl in Mtth.28 geläufig, die im Ergebnis dessen Verbindlichkiet für uns ablehnt).Ich könnte Dir ja noch folgen, wenn es im konkreten Beispiel (Zeichen & Wunder) eine klare Lehre, also einen Grundsatz gäbe, den Paulus hier überzeichnet oder einschränkt. Aber widerspricht Paulus nicht mit seinen Anweisungen zum Gebrauch der Gaben in 1.Kor.14 gerade diesem angeblichen Grundsatz (Ende der Gaben bzw. ausschließlich apostolischer Gebrauch)? Ich werde immer ein wenig hellhörig, wenn ich eine recht komplexe theologische Argumentation brauche (Ende der Gaben), um recht einfache und klare Aussagen der Bibel ´um zu deuten´.
• Interessant ist m.E. dann, dass aus einem zusammenhängenden Text die eine konkrete Anweisung (Schweigen der Frau) nicht ´situativ´, die andere – mit ´daher´ mit dem vorangehenden verbundene – Anweisung (Weissagung etc.) ´situativ´ ausgelegt wird, bzw. mit einem ´für heute ungültig´ versehen wird. In der Praxis gibt es dann einerseits die strikte Einhaltung der ersten Anweisung Paulus (m.E. zu Recht), und andererseits die klare Aussage, dass das genaue Gegenteil der zweiten Aussage heute gilt.

Vielleicht kannst Du mir ja im Rahmen der ursprünglichen Frage noch ein wenig weiter helfen.

Gruß
Rolf

Jakob
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Beitrag von Jakob »

Hallo Rolf,

ich meinte natürlich dich . :oops: Ich habe leider gerade nicht allzuviel Zeit, deshalb kommt die Antwort erst jetzt. Es ist tatsächlich ein ziemlich schwieriges Thema, und je länger ich darüber nachdenke je weniger scheine ich eine klare Antwort zu haben. Ich werde mir mal weiterhin Gedanken darüber machen und behalte mir vor zu seinem späteren Zeitpunkt weiteres zu schreiben. :wink: Vielleicht mag sich ja mal jemand anders zu diesem Thema äußern...

Rolf
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Beitrag von Rolf »

Hallo Jakob,

Du schreibst: ´und je länger ich darüber nachdenke je weniger scheine ich eine klare Antwort zu haben´. Dann sind wir ja schon zu zweit. $:D

Ich würde mich auch freuen, wenn der eine oder andere vielleicht noch einen Lösungsansatz beitragen könnte.

Gruß
Rolf

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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Auslegungsmethode, was ist das eigentlich?

Liegt das Problem nicht weniger in der Antwort, sondern vielmehr in der Fragestellung?

Kann es eine menschliche Methode geben, Gott und die Wahrheit zu erkennen?

Den zu erkennen, dessen Gedanken und Wege so viel höher sind, wie der Himmel höher als die Erde ist?

Versuchen wir "Methoden", haben wir die Furcht Gottes verloren und unsere Nichtigkeit vergessen.
Und vergessen, oder noch nie erkannt, wie man erkennt, wie es der Apostel Paulus ausdrückt.

Offenbarung der göttlichen Wahrheit durch Gott selbst, war keineswegs ein Privileg der Apostel, sondern ist Standart für alle Gläubigen. Niemand erkennt wirklich etwas, außer durch das Wirken des Heiligen Geistes.
Das gilt immer und überall. Alles andere ist Einbildung, Theologie, Religion. Die Basis für alle Irrungen und Irrlehren.

Alles was wir haben ist uns gegeben, wir müssen oder mußten es EMPFANGEN.

So ist die Frage nach einer "richtigen" Methode obsolet. Sie entspringt der menschlichen Vernunft und dem Vertrauen auf diese.

Der HERR ist dabei ferne und er wird nicht mal erwähnt.

Dann habe ich Leute kennen gelernt, die sagen forsch über IHR Bibelstudium: ICH verfüge(!!!) doch über den Heiligen Geist!

Ist der Heilige Geist etwa eine Art Software, über die der Mensch frei "verfügen" kann? Grenzt das nicht an Gotteslästerung?
Welch eine "Gotteserkenntnis" liegt hier vor?

Die Heilige Schrift gibt radikales Zeugnis gegen jede Methode:

"Und das sollt ihr vor allem wissen, daß keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener(!) Auslegung ist. Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet." 2.Petrus 1,20+21

"Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, daß euch jemand lehrt; sondern, wie euch seine Salbung alles lehrt, so ist's wahr und ist keine Lüge, und wie sie euch gelehrt hat, so bleibt in ihm." 1.Joh.2,27

Diese beiden Stellen belegen eindrücklich das Wort des HERRN: "Der Heilige Geist wird euch in alle Wahrheit leiten."

Das gilt für alle Gläubigen, nicht nur für Apostel und Prediger. Das ist die Herrlichkeit und Gnade des HERRN: Er beugt sich zu jedem kleinen Wurm herab, den ER auserwählt hat. Welch eine Gnade ist das?

Paulus war ein sehr gewissenhafter Mensch. Er sagte: "Ich wage es nicht von etwas zu reden, worin ich KEINE Offenbarung des Herrn habe!"

Nur EINMAL machte er eine Ausnahme, und die betonte er gleich: "Den andern aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat..." 1. Kor. 7,12

Wie forsch sind da moderne Christen, die IHRE Erkenntnis mit der Erkenntnis Gottes gleichsetzen?

Deshalb gibt es so viele verschiedene Auslegungen der Heiligen Schrift.

Es ist aber nur ein Gott und es gibt nur eine Wahrheit! Mehrfachdeutungen bezeugen nur die Unkenntnis Gottes.

Leider sind viele Christen einfach zu feige und zu stolz, um zu bekennen, daß sie in irgend einer Sache einfach (noch) keinen Durchblick haben.

In allen Dingen der Lehre, des Gebets, der Reinigung müssen, sollen, dürfen wir nur den Herrn um Erkenntnis bitten und müssen unsere eigene Schlauheit verwerfen.

Wer darin Buße hat und ein echtes Bitten aus erkannter Hilflosigkeit und Niedrigkeit, den wird der HERR erleuchten.

Gruß Jürgen
Ich muß abnehmen, Christus aber in mir muß zunehmen.

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andy
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Beitrag von andy »

@Jürgen -

in vielem stimme ich Dir zu. Allerdings klingt Dein Beitrag, als wäre es gar unmöglich, von anderen Menschen Lehre zu erhalten. Natürlich kapieren wir ohne den Geist gar nichts, aber der Geist Gottes hat schon immer auch Menschen gebraucht, um uns Dinge klarzumachen.

Was meinen wir mit "Methode"?

Der Begriff "Methode" ist zweideutig: Wenn man eine Methode als Grundlage einsetzt, auf der man sein Bibelverständnis aufbaut, so ist dies selbstverständlich - da hast Du absolut recht - kein Weg zur Erkenntnis dessen, was Gott uns in seinem Wort eigentlich sagen will. Andererseits verstehe ich den Begriff "Methode" in diesem Thread als einen Betrachtungswinkel, von dem ausgehend wir bestimmte Passagen richtig verstehen können. Wie wir den Charakter eines Menschen gewissermaßen nur "von außen" kennenlernen können, so können wir auch den Charakter Gottes durch Beobachtung seines Wirkens und seine Offenbarung in seinem Wort kennenlernen, ohne ihn je mit unseren Augen gesehen zu haben. Nach einer Weile können wir dann aus eine Verbindung unserer Erfahrung mit ihm und neuen Beobachtungen sagen, dies oder jenes könnte von Gott sein oder dies oder jenes kommt mir komisch vor, da lasse ich lieber die Finger davon. Ich brauche heute nicht mehr jedesmal eine direkte Botschaft vom heiligen Geist, um bei dem Wort "Ökumene" das Urteil zu fällen, daß ich da nicht mitmachen will.

Methodik als gottgegebene Hilfe?

Unser Verstand ist sicherlich kein guter Wegweiser, wenn wir an eine Kreuzung geraten - aber zwischen einer Abzweigung und der nächsten kann er zumindest die Funktion einer gestrichelten Mittellinie erfüllen, an der wir uns in kleinen, immer wiederkehrenden Dingen ganz gut orientieren können. Die Stärke (und Schwäche) unseres Verstandes liegt ja geradezu in der Fähigkeit, aus wiederkehrenden Dingen Muster herauszulesen und diese Erfahrungsmuster dann auf neue Informationen anzuwenden. Dies hat uns Gott absichtlich mit in die Wiege gelegt.

In der Auseinanderzetzung mit der Bibel kann dies eine sehr praktische Hilfe sein. Beispielsweise gibt es Passagen, die symbolisch gemeint sind. Wehe dem, der sie wörtlich nimmt und sich tatsächlich ein Auge ausreißt und sich einen Arm abtrennt, nur weil er denselben Begierden unterliegt wie wir alle hin und wieder. Dann gibt es jedoch wiederum Passagen, die wir besser wörtlich nehmen sollten (z.B. Kreuzestod und Auferstehung) - und wo es geradezu direkt ins Verderben führen würde zu sagen, das muß man bildhaft sehen, das war in Wirklichkeit vielleicht ganz anders.

Methode als Starthilfe, nicht als Schablone

Also halte ich solche Fragen nach einer "Methode" für durchaus berechtigt: Gibt uns Gott in seinem Wort z.B. universell erkennbare, wiederkehrende Hinweise darauf, wann er etwas bildhaft darstellt und wann wir es mit der Schilderung eines tatsächlichen Sachverhaltes durch Augenzeugen zu tun haben? Gibt es eine simple Art und Weise, diese Hinweise zu erkennen? Können wir irgendwie erkennen, welche Gesetze nur für das Alte Testament galten und durch Jesus erfüllt wurden (u.a. spezielle Reinigungsvorschriften), oder welche nur für die ersten Christen im damaligen kulturellen Kontext galten und welche wir auch als nicht-jüdische Christen weiter halten sollten (10 Gebote etc.)?

Also ist die "Auslegungsmethode" unsere Herangehensweise an solche Fragen - und nicht eine Methode, durch die wir allgemein zur "Erkenntnis der Wahrheit" gelangen. Diese "Methode" ist sozusagen eine Sammlung an geprüfter Weisheit, die Gott geistgeleiteten Christen gegeben hat, die uns hier weiterhelfen kann, gleich in der richtigen Richtung zu starten. Was hilft es uns, wenn wir jedesmal das Rad neu erfinden müssen? Es ist mitunter leichter, wenn uns gleich gesagt wird, dies oder jenes ist ein Gleichnis. Eine "Methode" könnte auch sein: "Man sollte sich stets den Kontext einer Bibelstelle ansehen, um hier vielleicht Hinweise auf die Botschaft des gesamten Kapitels zu erhalten, was wiederum die Betrachtung es Einzelverses beeinflussen sollte." Eine verstandesmäßig entwickelte Methode, aber eine gute! Keine Methode befreit uns freilich von der Verantwortung, sie auf ihre Richtigkeit in bezug auf die vorliegende Passage zu prüfen, aber sie kann uns viele Stunden des Meditierens über einer Bibelstelle ersparen, in denen wir versuchen, es alles wörtlich zu erfassen, was Johannes da auf der Insel sah und warum wir dann überhaupt noch hier sind ;o)

Methoden sind gut, Beziehung ist besser

In der Umsetzung biblischer Lehre im Alltag muß der Geist jedem Gottes Willen in der entsprechenden Situation zeigen, und man kann schlecht pauschale Aussagen entwickeln. In der Auslegung allgemein gültiger Lehren (z.B. Errettung allein durch den Glauben etc.) kann ich jedoch nichts falsches daran sehen, wenn jemand sagt: Dies gilt für jeden Menschen, der Christus sein Leben übergeben hat. Dies ist nicht Menschenweisheit, sondern eine aus der Bibel belegbare Tatsache, von einem Menschen lediglich ausgesprochen. Sie mag auf einer "Methode" beruhen (z.B. alle Beweise in der Bibel suchen und die Abwesenheit von Gegenbeweisen belegen), aber das macht in diesem Fall nichts. Am Ende muß sich jede Lehre in unserem Leben und in unserer Beziehung zu Jesus bewähren. Da müssen wir immer wieder unsere vermeintlich guten Methoden und Erkenntnisse über den Haufen werfen und in Demut sehen, wie begrenzt unser Verstand doch ist. Aber das bißchen Verstand, das wir besitzen, wollen wir dennoch zu Gottes Ehre nutzen, und sei es immer nur als Überbrückung für eine kurze Zeit, bis wir wieder neu lernen müssen :o)

Jakob
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Beitrag von Jakob »

Hallo Jürgen,

wie Andy schon schrieb ist Methode hier nicht als eine Art Algorythmus zu verstehen den man über einen Text laufen lässt und am Ende ein Ergebnis hat. Es geht vielmehr darum auf welche Art und Weise man einen Text herangehen soll und auch um Hilfen, die einen zur Auslegung führen können. William MacDonald schreibt zum Beispiel in seinem sehr guten Buch "Fragen forschen, finden":

"Wenn die Leute mich fragen wie ich die Bibel studiere, antworte ich immer: 'Mit einem Fragezeichen im Gehirn.' Das heißt nicht, dass ich die Inspiration der Bibel in Frage stelle. Nie und nimmer! Doch ich stelle mich aufrichtig den Problemen und Frage: 'Was bedeutet das?'"...

Das ist eine Art und Weise an einen Text ranzugehen: fragend. Genauso gibt es andere Dinge die einem dabei helfen können. Hermeneutik ist kein Teufelszeug und die von dir zitierten Bibelstellen sollten auch richtig verstanden werden. Oder meinst du gar man könne über die Deutung von Bibelstellen nicht diskutieren weil es falsch ist vom Verstand ranzugehen?

2.Petrus 1,20-21 ist ein Zeugnis für die Unfehlbarkeit der Schrift. Die Schreiber haben nichts nach ihrer Erkenntnis gedeutet sondern der Heilige Geist hat durch sie gesprochen. Die Stelle sagt nichts darüber aus wie wir an einen Text herangehen sollen.

1.Joh.2,27 darf man nicht aus dem Kontext reißen. In Vers 26, einen Vers vorher, schreibt er von Menschen die sie verführen wollen. Sie haben es nicht nötig sich von solchen Menschen belehren zu lassen. Sie hatten ja nicht einmal den Heiligen Geist, ich nehme zumindest stark an, dass das keine Christen waren.

"Seht zu, dass niemand euch einfange durch die Philosophie und leeren Betrug nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt und nicht Christus gemäß!" (Kol 2,8)

An anderer Stelle weiß Paulus aber sehr wohl zu betonen, dass Gott der Gemeinde Lehrer gegeben hat.

Ich muss dir aber jetzt doch in deiner "Auslegung" von 1.Kor 7,12 wiedersprechen. Paulus will keineswegs damit sagen, dass diese Anweisung nicht Gebot Gottes ist! Er sagt dies mit der gleichen Apostolischen Autorität wie alles andere was er schreibt! ALLE Schrift ist von Gott eingegeben! In Vers 10 sagt er Christus gebietet... Das sagt er weil Jesus selbst auf Erden Stellung in dieser Frage bezogen hat als er nach dem Scheidebrief gefragt wurde. Zur Frage in Vers 12 ist uns keine unmittelbare Anweisung von Jesus überliefert. Deshalb sagt Paulus dass er es gebietet, nicht der Herr, aber er sagt es mit seiner Apostolischen Autorität.

Vielleicht kommen ja doch noch Beiträge zur ursprünglichen Frage...

Gruß,
Jakob

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andy
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Beitrag von andy »

Danke, Jakob, für Deine freundliche Ermahnung mit einem Augenzwinkern, daß wir uns doch noch mit der ursprünglichen Frage auseinandersetzen sollten:
Wie und wo definiere ich die Grenze zwischen Auslegung auf einem historischen Kontext unter Berücksichtigung der Situation einerseits, und der Annahme von ´Zeitbedingtheit´ von Gottes Wort andererseits?
Ich verstehe "Auslegung im historischen Kontext" und "zeitbedingte Auslegung" als ähnliche Dinge, nehme aber an, daß die Frage diese ist: "Wie können wir unterscheiden zwischen zeitlich/örtlich begrenzten Geboten einerseits und ewigen Gesetzen andererseits?"

Gott kennenlernen

Der Schlüssel liegt m.E. darin, den Charakter Gottes kennenzulernen. Durch die Bibel hinweg zeigen sich Eigenschaften Gottes, die untrennbar Teil von Ihm sind. Diese sind ewig und absolut, und sie gelten über jegliche kulturelle und zeitliche Situation hinaus. Entdecken wir nun Gebote Gottes, die in einem bestimmten Kontext gegeben werden, so können wir oft erkennen, warum Gott diesen Menschen dieses Gebot gegeben hat - und können dann feststellen, daß derselbe Grund auch heute noch existiert. Andere Gebote (hygienische Vorschriften usw.) sind eindeutig eher zum Schutz des Menschen vor bestimmten Krankheiten oder zur "Erziehung" des Volkes Gottes in einer bestimmten Zeit gegeben und sind somit nicht selbst Teil von Gott, sondern dienen ihm nur als ein Mittel zum Erreichen eines bestimmten Ziels oder ersparen uns bestimmte unangenehme Konsequenzen.

Eine "Methode" könnte demnach lauten: Ist das Geschriebene nur für diese Welt von Belang, so handelt es sich nicht um ein ewiges Gebot und wir müssen prüfen, ob die Einhaltung des Gebots Gott ehrt und/oder dem Menschen in seiner Nachfolge Christi dienlich ist, oder uns nur unnötig das Leben schwer macht durch "Gesetzlichkeit".

Beispiel für Kontextabhängigkeit

Gott gebot den Juden, Tiere zu opfern. Grund damals: Eine vorläufige Bedeckung der Sünden war erforderlich, da Jesus noch nicht für die Sünden der Menschen gestorben war. Situation heute: Jesus hat bereits den vollen Preis für unsere Sünde bezahlt und wir müssen keine Tiere mehr opfern (auch wenn es sicher auch heute nicht schlecht wäre, die schönsten Stücke für einen gemütlichen Grillabend mit den Nachbarn zu verwenden, um ihnen von Jesus zu erzählen :o) Nach o.g. Methode kann man es so deuten: Der Preis ist mittlerweile bezahlt. Es wird im Himmel keinen Tod mehr geben, also auch keine Opfer. Die Anweisungen sind eindeutig zeitlich begrenzt.

Beispiel für Kontextunabhängigkeit

"So will ich nun, daß die Männer an jedem Ort beten, indem sie heilige Hände aufheben ohne Zorn und Zweifel; ebenso, daß die Frauen in sittsamem Gewande mit Schamhaftigkeit und Zucht sich schmücken..." (1. Tim. 2:8ff) Grund damals: Gott verabscheut Angeberei, Stolz, das Streben nach äußerlicher Schönheit und einem guten Image, und natürlich unzüchtige Gedanken, die durch unangemessene Bekleidung gefördert werden. Situation heute: Gott verabscheut noch immer dieselben Dinge. Unsere Anfälligkeit für diese fleischlichen Neigungen existiert noch immer. Wir können von einer fortbestehenden Gültigkeit ausgehen. Nach o.g. Methode kann man dies so deuten: Jegliche Sünde, wo ich diese Aufzählung eindeutig dazuzähle, ist Gott aufgrund seiner Natur ein Greuel - dies ist eine ewig gleichbleibende Tatsache, unabhängig von Ort und Zeit. Hier bestimmte Modeerscheinungen oder gesellschaftliche Trends als Argument für zeitliche Begrenztheit des Gebots zu benutzen, das ginge an Gottes Willen vorbei... denn jeder Mensch ist aufgrund seiner sündigen Natur (nicht durch die Umstände) dazu geneigt, Äußerlichem Beachtung zu schenken und den Gehorsam Gott gegenüber zu vernachlässigen.

Vielleicht kann jemand hierzu eine bessere "Methode" formulieren, das sind nur ein par unfertige Gedankengänge von mir... :o)

Diebibel
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Beitrag von Diebibel »

Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich! Denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich auf dich.
Psalm 25,5 Luther

Doch eins dürft ihr dabei nicht vergessen: Kein Mensch kann jemals die prophetischen Worte der Heiligen Schrift aus eigenem Wissen deuten.
2.Petrus 1,20 Hoffnung für alle

Wenn aber der Geist der Wahrheit kommt, werdet ihr die Wahrheit vollständig erfassen. Denn er redet nicht in seinem eigenen Auftrag, sondern gibt nur das weiter, was ihm gesagt wurde. Auch was in Zukunft auf euch wartet, wird er euch verkündigen.
Johannes 16,13 Hoffnung für alle

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andy
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Beitrag von andy »

Bitte im Kontext...

Also wenn schon 2. Petrus 1 herbeizitiert wird, dann sollten wir zunächst mal im Kontext betrachten, was die Stelle eigentlich wirklich aussagt:

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19 Und wir halten nun desto fester an dem prophetischen Wort, und ihr tut wohl, darauf zu achten als auf ein Licht, das an einem dunklen Orte scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen;
20 wobei ihr das zuerst wissen müßt, daß keine Weissagung der Schrift ein Werk eigener Deutung ist.
21 Denn niemals wurde durch menschlichen Willen eine Weissagung hervorgebracht, sondern vom heiligen Geist getrieben redeten heilige Menschen, von Gott gesandt.
Das stellt die Sache m.E. völlig anders dar:

Die Quelle der Weissagungen in der Schrift

Zunächst einmal beziehen sich "die prophetischen Worte der Heiligen Schrift" (Hfa) bzw. "Weissagung der Schrift" (S2K) nicht auf die Weissagung *über* das, was in der Schrift steht -- vielmehr geht es um die Weissagungen, die *in* der Schrift stehen. Die Stelle redet hier überhaupt nicht von Weissagungen seitens der ersten Christen, sondern bestätigt die damals vorliegende Heilige Schrift (AT) als das unverfälschte, inspirierte Wort Gottes, die frei von menschlich-fleischlichen Einflüssen ist.

Die Stelle redet außerdem von der *Quelle* der Weissagung, nicht von ihrer Interpretation. Sie sagt aus, daß Weissagungen nicht vom Menschen selbst stammen, sondern vom Geist Gottes durch Menschen ausgesprochen werden. Erst auf seiten dessen, der die Weissagung hört, erfolgt ihre Interpretation, für die wir selbstverständlich "unser" gottgegebenes Wissen bezüglich des Wortes Gottes einsetzen dürfen - und sollen. Wie sollen wir sonst prüfen, was biblisch ist und was nicht? Wer allein auf den Geist vertraut und den gottgegebenen Verstand beiseite läßt, landet oft genug im Irrtum. Nicht, daß wir dem Geist Gottes nicht vertrauen dürften - aber wir haben einen starken eigenen Willen und gleichzeitig kein sehr gutes Gehör für Gottes Geist -- und müssen daher stets anhand unseres Bibelwissens nachhaken, ob wir wirklich seinen Willen vernommen haben oder uns eine eigene Gefühlsregung an der Nase herumführt.

Für uns heute...

Der Verzicht auf die "eigene Deutung" heißt also nicht, also daß ich die Prophetie nicht durch mein Wissen deuten darf, das ich unter Führung des Heiligen Geistes aus dem Wort Gottes beziehe. Aber wir können aus dieser Stelle, die den Prophetien des AT gilt, auch einiges für die heutigen Weissagungen lernen: Wehe mir, wenn ich selbst eine "Weissagung" an die Gemeinde richten würde, die nicht wirklich gottgegeben ist, sondern meinem eigenen Willen entstammt. Eine Weissagung oder Prophetie erhebt ja den Anspruch, von Gott inspiriert zu sein. Ich spreche also in Gottes Namen. Da muß ich mein eigenes Wissen und meinen eigenen Willen außen vor lassen, damit Gottes Botschaft an die Gemeinde nicht durch meine fleischliche Begrenztheit verfälscht wird und ich zu einem falschen Propheten werde. Ich habe schon viele solcher "Weissagungen" gehört. Mancherorts heißen sie "Eindrücke". Was der Geist Gottes da angeblichg für Prioritäten hat: Einen neuen Projektor, eine bessere Soundanlage, ein neues Gebäude und natürlich mehr Einheit, was auch immer diese im Zeitalter der ökumenischen Bewegung bedeuten soll.

Offtopic - es ist überhaupt witzig, wie man die Förderung geistlicher Passivität zugunsten allgemeiner Fühl-Dich-wohl-Bequemlichkeit mit dem Begriff "Bewegung" umschreibt :o\

P.S.: Der Username "Diebibel" ist irgendwie anmaßend und könnte zu horrenden Mißverständnissen führen. Stell Dir vor, ich würde schreiben, "Diebibel irrt sich." Wer Deinen Usernamen nicht bemerkt hat wird daraus folgern, ich meinte die Bibel ;o)

ImNamen
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Beitrag von ImNamen »

Da es nur eine Wahrheit gibt und es hier in diesem Forum immer so unterschiedliche Meinungen hat über sämtliche Themen, muss man annehmen, das immer nur einer recht hat. Alle andern sind demzufolge Irrlehrer. Oder sehe ich das falsch.

Jesus predigte alles, was er von seinem Vater gehört hatte.
Der Heilige Geist lehrt uns alles halten, was Er vom Wort - Jesus Christus hört. So kann nur das, was der Geist lehrt richtig sein. Er schenkt Einheit in der Lehre und im ausleben dieser Lehre.

Diese Tatsache sollte jeden von uns auf die Knie zwingen, um unseren Glauben vor dem Angesicht Gottes und der Bibel zu prüfen.

Sonst könnte es eines Tages ein böses Erwachen geben, vor dem Richterstuhl Gottes.

Gott redet immer noch zu uns. Wollen wir hören auf den Geist, was Er den Gemeinden sagt und anfangen die Bibel ernstlich und unter Gebet zu studieren?

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andy
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Beitrag von andy »

Da es nur eine Wahrheit gibt und es hier in diesem Forum immer so unterschiedliche Meinungen hat über sämtliche Themen, muss man annehmen, das immer nur einer recht hat. Alle andern sind demzufolge Irrlehrer. Oder sehe ich das falsch.
Du siehst es - wieder einmal - völlig falsch: Es gibt nur die eine Wahrheit (Jesus), und dennoch betrachten z.B. die vier Evangelien dieselbe Wahrheit aus verschiedenen Blickwinkeln. Nur gemeinsam ergeben sie ein vollständiges Bild. So können wir ebenfalls jeder nur ein Stück von Gott erkennen, aber durch das Zusammenfügen unserer Erkenntnisse können wir uns gegenseitig helfen, zu einer noch "schärferen" Erkenntnis seines Wesens zu gelangen. Meinungsverschiedenheiten gefährden nicht die Einheit, sondern fordern uns heraus, unseren Standpunkt biblisch zu prüfen. Einheitsgefährdend sind Leute wie Du, die sich arrogant und selbstsicher als weise proklamieren und die die Einigkeit nur auf Basis ihrer eigenen Bedingungen anstreben, ohne sich demütig einander unterzuordnen und den anderen höher zu schätzen als sich selbst.

Nebenbei gesagt respektierst Du niemanden hier, erkennst die Regeln nicht an und versuchst wieder einmal, das Thema auf Dein leidiges Gerede vom drohenden Gericht umzulenken. Weißt Du nicht, daß wir durch das Blut des Sohnes Gottes freigekauft sind, und wir nicht vor dem Richterstuhl Gottes nach unseren Werken gerichtet werden?

Wenn Du Dich über Uneinigkeit aufregen willst, warum machst Du das nicht wenigstens im dafür vorgesehenen Thread? Warum versuchst Du so beharrlich, andere zum Zorn zu reizen (was Dir höchstens deren Mitleid beschert), anstatt Dich vom Geist leiten zu lassen und Deine Zeit lieber in Gebet und Bibelstudium investierst? Bist Du einsam und weißt pünktlich zum Wochenende nichts anderes mit Dir anzufangen? Das würde mich nicht wundern, denn christliche Gemeinschaft lehnst Du ja ab, wenn nicht alle einer (Deiner) Meinung sind.

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