Verbalinspiration

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Moderator: Jörg

Rolf
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Beitrag von Rolf »

Hallo zusammen,

es ist recht interessant, wie sich die Diskussion verlagert ...

@ Ron: fällt Dir nicht selber auf, dass Du jetzt schon sehr früh (jedenfalls früher als in allen anderen Diskussionen) das Argument der ´Wortverdreherei´ bringst? Sonst kam das immer erst viel später ...

@ Juan: wenn Du mit Ron diskutierst darfst Du nicht zugeben, dass Du nicht alles weißt. Er dreht Dir sofort einen Strick daraus - ist mir auch schon passiert. :mrgreen:

Ganz kurz zu einem genannten Argument. Es wurde geschrieben, dass es

(...) b) sehr wohl zZt des NT schon NT Schriften gab, welche mit dem AT gleichgesetzt wurden (Rö.16,26; 1.Tim.5,17; 2.Ptr.3,15) (...).

Liest man in den drei genannten Stellen nach, dann enthält keine einzige eine Referenz zum AT, und damit eine Gleichsetzung. Rö 16 weisst allgemein auf ´prophetsche Schriften´ hin, 1 Tim 5 nennt sogar nur das ´Arbeiten in Wort und Lehre´, lediglich 2 Pet 3 bezieht sich explizit auf Briefe des Paulus, wobei auch hier offenbleibt, ob (nur) die kanonischen Briefe gemeint sind. Ich halte daher diese Beweisführung nicht für tauglich, die vorgebrachten Bedenken völlig zu entkräften.

Gruß

Rolf

P.S.: Da hat der Thorsten schneller die vorhergehenden Postings verschoben, als ich das gesehen habe ...
Zuletzt geändert von Rolf am 21.07.2005 14:40, insgesamt 1-mal geändert.

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User1211
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Beitrag von User1211 »

Ich habe mir erlaubt die Diskussion über die Anrede unter Gläubigen in den Forenbereich "Sonstiges" zu verschieben. Bitte dort darüber und hier über die Verbalinspiration diskutieren.

Vielen Dank!!

PS: Rolfs obiger Beitrag bezieht sich zum Teil auf den verschobenen Teil dieses Threads. Der verschobene Thread ist HIER zu finden!
Lieben Gruß
Thorsten

joasch
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Begriffsverwirrung?

Beitrag von joasch »

Hallo miteinander,

offensichtlich gibt es bei manchen reichlich Verwirrung, was die Definition grundlegender Begriffe angeht.

David und Arno führen ein Verständnis von Verbalinspiration an, das die Bibel selbst nicht lehrt. Verbalinspiration ist nicht identisch mit Diktatinspiration. Es gibt Teile der Bibel, die Gott buchstäblich diktiert hat, andere nicht. Das heißt aber nicht, daß diejenigen Teile der Bibel, die nicht diktiert wurden, weniger oder gar nicht inspiriert wären. Gott hat dafür gesorgt, daß die ganze Heilige Schrift Wort für Wort sein Wort ist – ohne die Persönlichkeit der menschlichen Autoren dabei auszuschalten. Wie Gott dabei vorgegangen ist, verrät er uns nicht, doch daß es so ist, sagt die Bibel unmißverständlich.

Die Definition von „Personalinspiration“ im Wikipedia ist übrigens falsch. Personalinspiration bezieht sich auf die Schreiber, nicht auf ihre Schriften. D.h. die Autoren wären „inspiriert“ (wie auch immer, aber nicht in dem Sinne, wie es die Bibel sagt), ihre literarischen Produkte hingegen nicht.

Die Bibel sagt über sich selbst:

1. Die ganze Heilige Schrift ist von Gott inspiriert
(2Tim 3,16). Dies bezieht sich zunächst einmal auf das Alte Testament, von dem im dortigen Zusammenhang die Rede ist (der Dualismus zwischen Geist und Buchstabe, der leider allzu oft 2Kor 3,6 unterstellt wird, ist also – pardon – völliger Unfug); die Schriften des Neuen Testaments erheben aber den Anspruch, ebenso Gottes Wort zu sein wie das AT (z.B. 1Kor 14,37; Kol 1,25 [Elberfelder Übers.], 2Pet 3,15f; Offb 2,7.11.17.29; 3,6.13.22; 19,9).

2. Im AT kommt der Ausdruck „So spricht der Herr“ über 800 mal vor. Also, entweder stimmt das, oder die Bibel wäre das dreisteste Märchenbuch, das es gibt.

3. Jesus selbst hat die Bibel zu 100% als Gottes Wort angesehen (zahlreiche Belegstellen dazu wurden bereits oben von anderen aufgeführt). Nun, wenn er damit falsch liegen würde, wäre er nicht Gottes Sohn, somit auch nicht unser Herr und Erlöser (Gott kann weder lügen noch sich irren). Niemand kann sagen: „Ich bin Christ“ und zugleich meinen, Christus hätte sich in seiner Haltung zur Bibel geirrt oder gar gelogen!

Ich hoffe, besonders der letzte Punkt macht deutlich, daß es sich bei der Frage um die Inspiration der Schrift nicht um eine Nebensache, sondern um einen zentralen Punkt des christlichen Glaubens handelt.

Für weitergehende Informationen möchte ich die Internetseiten des Bibelbunds empfehlen.

Mit freundlichen Grüßen
Joachim

P.S. @Rolf:

Noch kurz zu Röm 16,25-27 und 1Tim 5,18.

„Dem aber, der euch zu stärken vermag nach meinem Evangelium und der Predigt von Jesus Christus, nach der Offenbarung des Geheimnisses, das ewige Zeiten hindurch verschwiegen war, 26 jetzt aber offenbart und durch prophetische Schriften nach Befehl des ewigen Gottes zum Glaubensgehorsam an alle Nationen bekanntgemacht worden ist, 27 dem allein weisen Gott durch Jesus Christus, ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.“ (Röm 16,25-27)

Hiermit sind die Schriften des NT gemeint, denn das „Geheimnis“, von dem hier die Rede ist, ist jetzt geoffenbart worden (V.26, d.h. zur Zeit der Apostel), nachdem es vorher unbekannt war (d.h. zur Zeit des AT, V.25). Es geht bei den „prophetischen Schriften“ (V.26) also nicht um die Schriften des AT, sondern des NT (die Lutherbibel übersetzt ungenau „Schriften der Propheten“, was den Leser an das AT denken läßt).

„Denn die Schrift sagt: ‘Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden’, und: ‘Der Arbeiter ist seines Lohnes wert.’“ (1Tim 5,18)

Hier zitiert Paulus 5Mo 25,4 („Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden“) und Lk 10,7 („Der Arbeiter ist seines Lohnes wert“) jeweils als „die Schrift“ und stellt somit das Lukas-Evangelium als Heilige Schrift auf eine Stufe mit dem Gesetz Moses.

Ron
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Beitrag von Ron »

@Rolf

Ich rede dann von "Wortdreherei", wenn sie sie tatsächlich vorkommt. Dies ist keine rhetorische Argumentationstaktik, welche ich von Zeit zu Zeit verwende, sondern benenne die Sache einfach beim Namen. Es ist eindeutig, dass Juan mir unterstellte, dass ich irgendwelche Leute als "Nicht-CHristen" verurteilt habe. In Wirklichkeit habe ich lediglich deutlich gemacht, dass ich weder ein positives noch negatives Urteil abgeben kann und ich daher eine neutrale Anrede wähle. Die Richtigkeit dieser Vorgehensweise wird durch die Inhalte mancher Posting immer wieder bestätigt (neben der Tatsache, dass man sich einfach nicht kennt).

Ich kann mir nicht den Eindruck erwehren, dass Rolf etwas gegen mich hat. Es wird wohl so sein, dass ihm die biblischen Argumente (nicht nur an dieser Stelle der Diskussion fehlen), und er daher die Person diskreditieren muss um noch irgendwie "ein Argument zu haben" oder die andere Position nicht annehmen zu müssen. Ich hoffe, dass mein Eindruck nicht richtig ist.
Dass Rö.16,26; 1.Tim.5,17f und 2.Ptr.3,15 deutlich von Schrift "graphe" sprechen macht deutlich, dass sie kanonischen Rang hatten und mit dem AT auf eine Stufe gestellt wurden. Bes. in 1.Tim.5,17 wird dies deutlich, wo ein NT und AT Zitat zusammen genannt werden mit dem Verweis auf "die Schrift sagt". Der Begriff "Schrift" ist im NT ein determinierter Begriff für kanonische Heilige Schriften!

Tut mir Leid Rolf, aber auch an dieser Stelle fehlen Dir wirkliche Argumente. Ich hoffe aber, dass Du jetzt nicht wieder anfängst mich als Person zu diskreditieren oder mich als "rhetorischen Fuchs" mit unlauteren Methoden oder Motivationen hinzustellen. Eher scheint mir Deine Art von dieser Motivation befruchtet zu sein. Ich hoffe - wie gesagt - dass mein Eindruck hie´rüber nciht richtig ist.
Gruss
Ron

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Juan
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Beitrag von Juan »

Ron hat geschrieben: Ich kann mir nicht den Eindruck erwehren, dass Rolf etwas gegen mich hat.

Darum: wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein
Bruder etwas gegen dich hat, so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und
versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe.


Dann kläre das doch bitte mit Rolf per PN.
Ich habe Dir ja bereits eine geschickt und noch keine Antwort von Dir
erhalten.

Wollen wir Gottes Wort nun praktisch anwenden oder nur mit Bibelversen um uns werfen?

Gruss Juan
bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.

Rolf
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Beitrag von Rolf »

Hallo zusammen,

@Joachim: danke für die Erläuterungen. 1.Tim5,18 war mir glatt durchgegangen, sorry da habe ich schneller gepostet als gedacht :oops: .

@ Ron: ich habe nichts gegen Dich, ganz im Gegenteil. Manche Deiner Gedankengänge finde ich gut, wiewohl ich bestimmte Deiner Grundannahmen nicht teile.

Wogegen ich aber etwas habe sind Dinge wie diese hier:

Juan schrieb: ´Bitte korrigiere mich, wenn ich hier jetzt etwas falsches geschrieben habe. Ich mache noch sehr viele Fehler. Darum bin ich sehr von meinen Geschwistern abhängig.
Du antwortetest darauf: ´Wenn man selber zugibt, dass man noch ungefestigt ist und nicht genau weiß, ob das Gesagte bzw. Geschriebene richtig ist, sollte man lieber ganz schweigen. ´

Ich finde es schade, dass Du meine Motive beurteilst, und auch mit diesem Urteil wieder sehr weit gehst. Aber das mußt Du verantworten, nicht ich.

Beste Grüße

Rolf

Ron
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Beitrag von Ron »

@Rolf

Welche Konsequenzen zieht Rolf jetzt daraus, dass der Kanon des NT schon zZ des NT zustandekam bzw. teilweise existierte und mit dem AT auf eine Stufe gestellt wurde? Eine generelle Zustimmung reicht mE nicht aus, wenn man vorher das "Gegenteil" behauptet hat.

Zudem finde ich es nicht fair, wie hier die Sache dargestellt wird. Schon wieder unterstellt man mir, ich würde jemanden verurteilen bzw. beurteilen. Dabei war es doch Rolf, der Juan vor mich und meinen angeblichen "unlauteren Methoden" gewarnt hat und mich so vor anderen diskreditierte. Rolf hat mir das Motiv unterstellt, ich würde "anderen einen Strick drehen" usw. Wenn hier schon jemand so etwas verantworten muss, dann Rolf und nicht ich.

Zudem - und ich wiederhole mich - habe ich nichts dergleichen behauptet. Ich habe immer wieder betont, dass dies "mein Eindruck" sei und dazu die Hoffnung ausgesprochen, dass ich mich diesbzgl. auch irren kann. Diese zurückhaltende Vermutung bzw. Anfrage darf man nicht als "Urteil" bezeichnen.

Des weiteren stehe ich voll zu meiner Aussage, dass man schweigen sollte, wenn man nicht genau weiß, ob das Gesagte richtig ist. Vor allem wenn es um das Wort Gottes geht (und wenn man so "aggressiv-herausfordernt" formulierte (nicht in Zurückhaltung, sondern als Tatsache hinstellend) wie es Juan hier getan hatte). Übrigens hat auch er meine Motivationen etc. ohne wirkliche Kenntnisse beurteilt (auch in einer PN an mich, auf die ich aber aus gleichen Gründen nicht geantwortet habe!), obwohl ich auch hier deutlich gemacht habe, dass ich weder ein positives noch ein negatives Urteil abgegeben habe (vgl. mein Posting vom 23.07.05 10:42 - leider scheinen einige Postings von Juan hier nicht mehr zu existieren?!).
Es wäre sicher mal hilfreich, dass jemand anders sich die Postings in diesem Beitrag anschaut und dies neutral beurteilt (ich bin es leid, mich immer unbegründeterweise verteidigen zu müssen). Dann wird man feststellen, dass ich niemals eine direkte Verurteilung bzw. Behauptung getätigt, sondern immer deutlich gemacht habe, dass ich weder ein positives noch negativs Urteil abgeben kann (und daher das "Sie" gewählt habe) und/oder betont habe, dass es mein „Eindruck“ ist etc.. Eine Beurteilung bzw. Verurteilung von Motiven etc. kann man mir nicht unterstellen. Daher nochmals mein Appell an Rolf: Bitte biblisch argumentieren, oder schweigen – aber bitte keine (unbegründeten) persönlichen Unterstellungen mehr (wie auch in dem letzten Posting von Rolf!). Nicht ich, sondern Rolf sollte mal überlegen, ob er nicht etwas "zu verantworten" hat.
Gruss
Ron

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User1211
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Beitrag von User1211 »

Bevor Ihr euch verbal an die Gurgel geht mach ich hier mal für ein paar Tage zu. Die gegenwärtige Diskussion hat leider nur noch wenig mit dem ursprünglichen Thema zu tun. Ein verschieben vorher gemachter Postings, die ebenfalls nichts mit dem Thema zu tun haben, scheint nicht zu fruchten.

Der Thread wird in einigen Tagen wieder geöffnet (mit der Hoffnung, dass dann hier wieder über das Thema und nicht gegenseitige Unterstellungen diskutiert wird).

Bis dahin kann sich ja vielleicht jeder sachliche Argumente zum Thema "Verbalinspiration" überlegen und die doch recht ausführliche Antwort von Joachim anhand der Bibel prüfen (was nicht heißen soll, dass da was falsches drinsteht).


_____________
Heute (27.07.2005) habe ich den Thread wieder entsperrt. In der Hoffnung, dass nun der Austausch sachlich und ohne gegenseitige Unterstellungen stattfindet, bin ich gespannt auf einen weiteren biblisch fundierten Austausch zu diesem Thema.

Alle, die an der Diskussion hier (und auch in anderen Threads dieses Forums) teilnehmen, möchte ich bitten die "Hausregeln" zu beachten.

Vielen Dank und Gruß
Thorsten

PS: Der Beitrag von Hans-Werner direkt nach diesem wurde vor dem entsperren des Threads geschrieben!!
Zuletzt geändert von User1211 am 27.07.2005 08:23, insgesamt 2-mal geändert.

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H.W.Deppe
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Beitrag von H.W.Deppe »

Auch wenn es wieder off topic ist, ist hier wohl eine Erinnerung an die "Spielregeln" angebracht:

@ Ron - du könntest tatsächlich mal üben, dich etwas sanftmütiger auszudrücken.

@ Rolf & Co - wenn euch die sachlichen Argumente ausgehen, solltet ihr nicht zu persönlichen Diffamierungen und Unterstellungen übergehen. Als Sünder sitzen wir schließlich alle im Glashaus.

Gruß, Werner

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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Zu dieser Problematik:

Was ist der Unterschied zwischen dem Wort Gottes und der Heiligen Schrift?

Hier herrscht tiefer Sumpf, Unwissenheit und menschliches, magisches(!) Denken.

Steht in der Heiligen Schrift Lüge? Defintiv: Nein!

Wie benannte der HERR die Heiligen Schriften? Was sagte ER?
ER sagte immer: Die SCHRIFT zeugt von mir!
ER nannte die Wahrheit der Schrift ganz salopp: "Die Schrift"

In der Schrift selbst (Joh.1 zB.) wird Jesus Christus als DAS WORT GOTTES bezeichnet. Niemals wird die Heilige Schrift so bezeichnet. Die Schrift wird vergehen, weil sie materiell ist. DAS WORT GOTTES, welches Jesus Christus ist, wird aber niemals vergehen.

Keinesfalls wurde die Schrift als ganzes eindiktiert. Das wäre automatisches Schreiben. So würden wir bei Mohammed und dem Koran landen. Und das wäre Okkultismus. Dämonenlehre.

Ein Beispiel:

Jeremia 1,1+2:

DIES sind die Worte Jeremias, des Sohnes Hilkijas, aus dem Priestergeschlecht zu Anatot im Lande bBenjamin. Zu ihm geschah das WORT(!) des HERRN zur Zeit Josias....

D.h. Jeremia hat mit seinen menschlichen Worten wiedergegeben, getrieben vom Geist Gottes, was er schrieb.

Wird sich Jeremia bewußt gewesen sein, daß er an der Bibel schrieb?
Ich glaube nicht.

Wird sich Paulus bei seinen Briefen an die Korinther, Galater etc. bewußt gewesen sein, daß er an der Bibel schreibt? Ganz sicher NEIN!

Die Bibel als DAS WORT GOTTES zu bezeichnen, nämlich als JESUS CHRISTUS, ist eines der furchtbarsten Instrumente Satans.

Zahllosen Lippenbekennern wird es somit leicht gemacht, sich Glauben einzureden, weil sie ja das Wort Gottes (buchstäblich) in der Hand haben. Eine lebendige Beziehung zum lebendigen WORT GOTTES, welches JESUS CHRISTUS ist, brauchen sie ja dann nicht mehr.

Das Einfallstor für alle Irrlehrer, Schriftgelehrten und falschen "Herr, Herr - Sagern".
Ich muß abnehmen, Christus aber in mir muß zunehmen.

Hardy
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Beitrag von Hardy »

Hallo Jürgen,
umgekehrt wird ein Schuh draus.
Jesus Christus ist das lebendige Wort Gottes - darüber sind wir uns einig.
Die Schrift, ist das geschriebenen Wort Gottes unabhängig davon, ob die Schreiber der Bibel wussten, dass sie an der Bibel schreiben oder nicht.
Die Bibel als Wort Gottes zu leugnen, heisst der Irrlehre Tür und Tor zu öffnen, nicht umgekehrt. Ausserdem sagt die Bibel ja nicht, dass derjenige der die Bibel in den Händen hält ein Christ ist, sondern der, der Jesus Christus in sein Leben aufgenommen hat.
Ob jemand tatsächlich an Jesus Christus gläubig ist, muss an der Schrift geprüft werden.
Jesus allein!
Hardy

joasch
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Beitrag von joasch »

Lieber Jürgen,

über Deine Worte muß ich doch sehr staunen: die Bibel soll die Heilige Schrift, aber nicht das Wort Gottes sein?

Du schreibst:
Was ist der Unterschied zwischen dem Wort Gottes und der Heiligen Schrift? [...] Wie benannte der HERR die Heiligen Schriften? [...] "Die Schrift" [...]
In der Schrift selbst (Joh.1 zB.) wird Jesus Christus als DAS WORT GOTTES bezeichnet. Niemals wird die Heilige Schrift so bezeichnet.
Um es auf den Punkt zu bringen: Die Heilige Schrift ist das Wort Gottes.

- Moses nennt das Gesetz „das Wort Gottes“ (4Mose 15,31; 5Mose 5,5).
- Jesus nennt die Heilige Schrift „das Wort Gottes“ (Mt 4,4; 15,6; Mk 7,13; 10,35).
- Paulus nennt die Heilige Schrift „das Wort Gottes“ (Röm 9,6).
- Paulus nennt seine eigenen Briefe „das Wort Gottes“ (1Kor 14,36f; Kol 1,25).
- Petrus nennt die Paulusbriefe „Heilige Schriften“ (2Pet 3,15f).
- Das Evangelium ist „das Wort Gottes“ (Apg 4,31; 8,14; 11,1; 1Thes 2,13; 2Tim 2,9; 1Pet 1,23-25).

Besonders die zuletzt genannte Stelle (1Pet 1,23-25; ein Zitat von Jes 40,8) widerspricht Deiner Meinung:
Die Schrift wird vergehen, weil sie materiell ist.
Nun, die Bibel sagt über sich selbst:
„In Ewigkeit, HERR, steht dein Wort fest in den Himmeln.“ (Psalm 119,89)

„Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, doch das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit.“ (Jesaja 40,8)

„Es ist aber leichter, daß Himmel und Erde vergehen, als daß ein einziges Strichlein des Gesetzes falle.“ (Lk 16,17)

„Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen.“ (Mt 24,35; Lk 21,33)
Du schreibst weiter:
Keinesfalls wurde die Schrift als ganzes eindiktiert. Das wäre automatisches Schreiben. So würden wir bei Mohammed und dem Koran landen. Und das wäre Okkultismus. Dämonenlehre.
Pardon, aber Diktat und automatisches Schreiben sind ja wohl zwei verschiedene Dinge. Beim Diktat ist der Schreiber bei vollem Bewußtsein, seine Persönlichkeit ist nicht ausgeschaltet; beim automatischen Schreiben ist genau das Gegenteil der Fall.

Gerade das von Dir genannte Beispiel Jeremias widerlegt Deine These. Der Ausdruck „das Wort des HERRN geschah zu...“ ist eine feststehende Formel dafür, daß Gott einem Propheten eine Offenbarung Wort für Wort gegeben hat, und sehr oft steht sie auch in der Überschrift eines kompletten biblischen Buchs (vgl. z.B. Hes 1,3; Hos 1,1; Joel 1,1; Mi 1,1; Zef 1,1; Mal 1,1).
Jürgen hat geschrieben:D.h. Jeremia hat mit seinen menschlichen Worten wiedergegeben, getrieben vom Geist Gottes, was er schrieb.
Und eben deshalb sind seine Worte zugleich Gottes Worte. Das ist ja genau, was die Lehre von der Inspiration der Heiligen Schrift besagt.
Jürgen hat geschrieben:Wird sich Jeremia bewußt gewesen sein, daß er an der Bibel schrieb?
Ich glaube nicht.
Dann lies bitte Jer 30,2!
Jürgen hat geschrieben:Wird sich Paulus bei seinen Briefen an die Korinther, Galater etc. bewußt gewesen sein, daß er an der Bibel schreibt? Ganz sicher NEIN!
Dann lies bitte 1Kor 14,36f und Kol 1,25 (Elberf. Übers.)!
Jürgen hat geschrieben:Die Bibel als DAS WORT GOTTES zu bezeichnen, nämlich als JESUS CHRISTUS, ist eines der furchtbarsten Instrumente Satans.
Dann hätten also die Propheten des AT, die Apostel und sogar der Herr Jesus satanisch gehandelt? Au weia!
Jürgen hat geschrieben:Zahllosen Lippenbekennern wird es somit leicht gemacht, sich Glauben einzureden, weil sie ja das Wort Gottes (buchstäblich) in der Hand haben. Eine lebendige Beziehung zum lebendigen WORT GOTTES, welches JESUS CHRISTUS ist, brauchen sie ja dann nicht mehr.

Das Einfallstor für alle Irrlehrer, Schriftgelehrten und falschen "Herr, Herr - Sagern".
Nein, es ist genau umgekehrt: Wer den Herrn Jesus wirklich liebt, erweist das am Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes (Joh 14,15.21.23f; 15,10; 1Jo 5,3). Wer nicht an der Bibel als dem Wort Gottes festhält, der fällt allen möglichen Irrlehren zum Opfer (vgl. 2Thes 2,11f). Und genau das bringt Paulus auch in 2Tim 3 auf den Punkt:
„Böse Menschen aber und Betrüger werden es immer schlimmer treiben, da sie ‹andere› verführen und sich verführen lassen. 14 Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist [o.: was dir anvertraut ist], da du weißt, von wem du es gelernt hast, 15 und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die Kraft haben, dich weise zu machen zur Rettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist.
16 Jede ‹einzelne Heilige› Schrift ist von Gottes Geist eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, 17 damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werke ausgerüstet.“
Wenn wir uns daran halten, sind wir wie der „Mann, der sein Haus auf Fels baute“ (Mt 7,24f).

Freundliche Grüße
Joachim

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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Hallo Joachim,

ich hoffe, daß wir nicht an einander vorbeireden:
über Deine Worte muß ich doch sehr staunen: die Bibel soll die Heilige Schrift, aber nicht das Wort Gottes sein?
Daß die Bibel absolut wahr ist, und zwar zu 100%, ist für mich keine Frage. Sie ist das 100%ige Zeugnis vom Wort Gottes, vom Reden Gottes zum Menschen. Über den Wahrheitsgehalt der Bibel braucht man mit mir nicht zu diskutieren. Ich bin froh ein solches Buch zu kennen. Vor allem ist es ein hervorragendes Korrektiv für Einsichten, Ansichten und Erfahrungen die man mit dem Herrn gemacht hat - oder sich u.U. nur einbildet. Heilig ist die Schrift, das sagt schon alles.

Und doch ist die Heilige Schrift nicht Gott, oder? Das Wort Gottes(Joh.1.1): Jesus Chrístus ist ewig, ohne Anfang und Ende. So werden seine Worte nicht vergehen in Ewigkeit, auch wenn der sichtbare Himmel und die Erde vergehen werden. Luk.21,33
Die Bibel gehört zweifellos zur Materie. Sie hat deshalb Anfang und Ende, aber nicht das WORT GOTTES. Zu Abrahams Zeiten gab es keine Bibel, aber doch das Wort Gottes.

Wie wurde Abraham berufen? Durch den Herrn, das Wort Gottes selbst. Wie ist das bis heute? Nicht anders.

Nun kommt Satans schlaue List: Er möchte das Reden Gottes heute auf die Bibel reduzieren. Wenn überhaupt, sollen die Menschen ihre Hoffnung auf die Bibel setzen, damit sie vom lebendigen Wort Gottes, nämlich Jesus Christus abgelenkt werden. Die Zeugen zB. leugnen energisch, daß Gott heute noch zum Menschen redet.

Die Aussage des Herrn ist deutlich: "Ihr sucht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist's, die von mir zeugt; aber ihr wollt nicht zu mir kommen, daß ihr das Leben hättet." Joh.5,39/40

Diese Problematik ist bis heute nicht kleiner geworden. Ich möchte aber keine toten Schriftgelehrten zeugen, sondern Menschen zum lebendigen Wort Gottes führen: Jesus Christus.
Überall wird geplärrt: Die Bibel, das Wort Gottes! Ok!
Warum wenig bis gar nicht, daß das lebendige, ewige Wort Gottes JESUS CHRISTUS ist?

Über diese Problematik hielt ich vor 14 Jahren eine Predigt zu Joh.1,1-4.

Ich setzte bewußt für "WORT", die Buchstaben "BIBEL" ein, um aufzuklären. Dann heißt das so:

Im Anfang war die Bibel, und die Bibel war bei Gott, und Gott war die Bibel. Dieselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dieselbe gemacht, und ohne dieselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihr war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

Natürlich offenkundiger Schwachsinn, aber unsere "Schriftgelehrten" haben gebrüllt und mich am liebsten gesteinigt.

Warum ein solches Problem, daß Jesus Christus das Wort Gottes ist? Daß ER der Urheber aller Dinge ist? Daß ER auch die Heilige Schrift hervorgebracht hat?

Ist die Quelle nicht mehr wie der Flußlauf?

Was nützt die Schrift ohne den Geist Gottes? Errettet die Schrift, oder der Herr?
Zieht die Bibel oder der Herr? Kommt der Mensch zur Wiedergeburt, weil ihn der Herr errettet hat, oder weil der Mensch meint, die Bibel verstanden zu haben?
Offenbart die Bibel, oder ist es der Herr, der sagt: "Ich offenbare mich, wem ich will" ?

Warum gibt es heute so viele Bibeln in so vielen Sprachen wie nie zuvor, und doch so wenig Errettete? Warum so viele Irrlehrer, die MIT der Bibel kommen?
Ist und war Satan nicht der excellenteste Bibelanwender, natürlich in Verdrehung. Wie geht es, daß DER sich an dem Wort Gottes vergreifen kann?

Insbesondere darauf möchte ich von Dir gerne eine Antwort!

Lk 24,45: Da öffnete er ihnen das Verständnis, so daß sie die Schrift verstanden...

Immer ist es der HERR, der Leben, Erkenntnis und Glauben wirkt, niemals der menschliche Intellekt. So wie der Geist Gottes zur Buße leitet und niemals die eigene menschliche Einsicht.

Kann die Bibel aus sich selbst heraus reden?

Gruß Jürgen
Ich muß abnehmen, Christus aber in mir muß zunehmen.

mike
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Beitrag von mike »

:?: In Matth 27,5 steht, dass sich Judas erhängte und dass die Hohenpriester den Acker kauften, auf dem sich Judas erhängte.
In Apg 1,18 erzählt Petrus, dass Judas den Acker gekauft hat, und das er vornüber gestürzt sei, so dass seine Eingeweide herausquollen.

Wie kommt dieser Unterschied zu stande, wenn die Bibel Verbalinspiriert sein soll?

Jakob
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Beitrag von Jakob »

mike hat geschrieben::?: In Matth 27,5 steht, dass sich Judas erhängte und dass die Hohenpriester den Acker kauften, auf dem sich Judas erhängte.
In Apg 1,18 erzählt Petrus, dass Judas den Acker gekauft hat, und das er vornüber gestürzt sei, so dass seine Eingeweide herausquollen.

Wie kommt dieser Unterschied zu stande, wenn die Bibel Verbalinspiriert sein soll?
Diese Sache kann man erklären. Nachdem Judas sich erhängt hatte haben ihn Leute gefunden und anscheinend sein Seil durgeschnitten. Daraufhin wird er unglücklich runtergefalles sein, wir kennen die Umstände ja nicht wie und wo er sich erhängt hat.
Klingt vielleicht zuerst ein wenig zusammengeschummelt, wird aber verständlich wenn man die Hintergründe sieht. Für die Juden galt es als Fluch wenn ein erhängter über Nacht hing, deshalb werden sie ihn herunterheholt haben.

"Und wenn an einem Manne eine todeswürdige Sünde ist, und er wird getötet, und du hängst ihn an ein Holz, so soll sein Leichnam nicht über Nacht an dem Holze bleiben, sondern du sollst ihn jedenfalls an demselben Tage begraben; denn ein Fluch Gottes ist ein Gehängter; und du sollst dein Land nicht verunreinigen, das Jahwe, dein Gott, dir als Erbteil gibt." (5.Mose 21,22-23)

Dass es auch praktiziert wurde lesen wir bei Josua.

"Und den König von Ai ließ er an einen Baum hängen bis zur Abendzeit; und beim Untergang der Sonne gebot Josua, und sie nahmen seinen Leichnam von dem Baume herab und warfen ihn an den Eingang des Stadttores und errichteten einen großen Steinhaufen über ihm, der bis auf diesen Tag da ist." (Josua 8,29)

Zwar sagt Lukas, dass Judas den Acker erwarb, aber wie das gemeint ist sagt Matthäus. Die Hohenpriester wollten das Geld nicht zurückhaben und kauften den Acker für Judas, sozusagen haben sie sein Geld verwaltet und davon den Acker gekauft. In diesem Sinne erwarb Judas den Acker.

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