Verbalinspiration

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Moderator: Jörg

David
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Verbalinspiration

Beitrag von David »

Vielleicht war es auch auf Grund von Unübersichtlichkeit oder "off topic", dass ich in einem anderen Thread keine Antwort bekam. Meine Frage lautet schlichtweg: Wo in der Bibel steht, dass sie selbst verbalinspiriert ist?

Jakob
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Beitrag von Jakob »

"Alle Schrift ist von Gott eingegeben" (2.Tim 3,16)

Diese Stelle war im Thread angegeben und ich denke sie passt auch. Hier ist nicht von irgendeiner Eingebung die Rede, nicht von ungenauen Gedanken. Im Griechischen steht hier "θεόπνευστος" - das lässt sich am besten mit "gottgehaucht" übersetzen.

"Von Gott her redeten Menschen, getrieben vom Heiligen Geist" (2.Petr 1,21)

"Davon reden wir auch, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche Weisheit, sondern in <Worten>, gelehrt durch den Geist" (1.Kor 2,13)

"Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein vom Gesetz vergehen" (Mt 5,18)

Das Jota ist der kleinste Buchstabe im Hebräischen Alphabet. So genau nimmt es dem Herrn Jesus, dass sogar dieser eine kleine Buchstabe oder ein Strichlein seine Bedeutung hat.

David
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Beitrag von David »

Vielen Dank zunächst für die Stellen. Mir wird dadurch aber nicht klar, wieso die Bibel dadurch Wort für Wort den Menschen eingegeben wurde.

"Von Gott her redeten Menschen, getrieben vom Heiligen Geist" (2.Petr 1,21)

Da heißt es doch, dass die Menschen reden und dass sie vom Heiligen Geist getrieben werden, aber nicht Wort für Wort eingegeben bekommen. Sorry, aber das steht da doch nicht, oder?

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Jakob,

ich denke, wir sollten erst einmal klären, was Du unter "verbalinspiriert" meinst. Wenn Du es so siehst, daß diese Menschen lediglich Schreibmaschinene waren, dann stimme ich Dir zu - das ist allerdings nicht die Verbalinspiration. Gott nutzt natürlich die Fähigkeiten, Begabungen und Gedanken dieser Menschen, um sein Wort weiterzugeben.

Mehr dazu werde ich heute abend schreiben - nur das mal als ersten Gedankenanstoß.

David
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Beitrag von David »

Eben - die Menschen als "Schreibmaschinen" wäre die Personalinspiration.

In den oben genannten Stellen deutet alles darauf hin. Ein "Wort für Wort eingeben" kann ich da nicht rauslesen. Deshalb noch mal meine Frage: Wo in der Bibel gibt es Hinweise darauf, dass die Schrift den Schreibern Wort für Wort eingegeben wurde? (Falls jemand auf die Idee kommt, ich würde provozieren wollen - das will ich nicht. Ist für mich 'ne ernsthafte Frage :-) ). Danke für alle Antworten und alles "Mitdiskutieren".

Jakob
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Beitrag von Jakob »

Ich hatte das Wort Personalinspiration bis gerade noch nie gehört. Ich hab mal bei Wikipedia geschaut:
Wikipedia hat geschrieben:Einige Menschen glauben, dass Gott direkt mit den Menschen kommunizieren kann, um ihnen so den Text einer Offenbarung direkt einzugeben, quasi zu diktieren, die sogenannte Verbalinspiration. Die Realinspiration lässt den Menschen selber den Bibeltext verfassen, der nachträglich von Gott "abgesegnet" wird. Nach der Personalinspiration hat die Bibel zwei Ursachen: Gott und den Menschen.
Hm, ich geh mal nach dem Ausschlussverfahren vor. Realinspiration (nach dieser Definition) lässt sich wohl nicht mit 2.Tim 3,16 in Einklang bringen. "Alle Schrift ist Gottgehaucht", das heißt sie hat ihren Ursprung in Gott und wurde nicht erst im Nachhinein abgesegnet.

Merkwürdig, dass ich bei Michael Kotsch eine andere Definition gefunden habe:
Michael Kotsch hat geschrieben:In der systematischen Theologie werden verschiedene Modelle der Inspiration voneinander unterschieden. Unter Personalinspiration wird im Allgemeinen die Bestimmung des Autors biblischer Schriften vom Heiligen Geist und seine Bewahrung vor möglichem Irrtum verstanden.

Die Realinspiration (suggestio rerum) nimmt bei dem Versuch der Bestimmung der Art und Weise des Wirkens Gottes eine Zwischenposition ein. Demnach ist nicht nur der biblische Autor in seinem Leben und Denken vom Heiligen Geist geleitet, auch der Inhalt seiner Schriften ist so von Gott gewollt und autorisiert.

Eigentlich müsste die Verbalinspiration für jeden Theologen eine logische Konsequenz der Personal- und Realinspiration sein, " denn eine Real- und Personalinspiration, die sich nicht auch auf die Worte der Person bezöge, wäre ein Abstraktum. Die künstliche - und hermeneutisch unhaltbare - Unterscheidung zwischen Inspiration im Blick auf Person Inhalt und Wort entfällt damit."[38]
(Quelle: http://www.bibelbund.christen.net/htm/2002-4-39.htm)

Irgendwie bin ich bei den Begriffen ein wenig verwirrt. Vielleicht kann hier jemand Abhilfe schaffen. Die von mir angeführten Bibelstellen sagen schon, dass der Ursprung der Schrift bei Gott liegt, das heißt, dass jedes einzelne Wort seine Bedeutung hat. Ich denke aber ebenso, dass Gott die einzelnen Persönlichkeiten der Schreiber benutzt hat. Wahrheit kann man natürlich in unterschiedlicher Art und Weise ausdrücken. Nicht umsonst haben wir 4 verschiedene Evangelien die alle ihre Bedeutung haben und alle unterschiedliche Aspekte betonen. Aber eben die Persönlichkeiten, ihren Schreibstil..., nicht ihre menschlichen Gedanken.

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H.W.Deppe
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Beitrag von H.W.Deppe »

Bitte, David, nimms nicht persönlich, aber an diesem Thema der Verbalinspiration sieht man, wie es den Christen an den Basics fehlt - die Verbalinspiration ist die absolute Grundlage für unseren Glauben, wenn die Bibel nicht vollständig inspiriert wäre, dann würde ihr die Autorität, Vollkommenheit, Unfehlbarkeit und Irrtumslosigkeit abgesprochen und sie wäre menschlicher Willkür unterworfen. Dann heißt Glauben nicht mehr sich unter die göttliche Autorität stellen, sondern diese Autorität zu leugnen und seine eigene subjektive Willkür-Autorität an diese Stelle zu setzen. Ok, ich will dir das nicht vorwerfen, sondern nur als Beispiel für den Status Quo der Christen heute - vielleicht sind ja auch die "Konservativen" schuld, weil sie die Basics vernachlässigt und sich um Nebenfragen gekloppt haben.

Zum Thema: Die Bibel sagt so viel über sich selbst, dass ich hier nicht auf die Schnelle eine lange Liste mit Bibelstellen und Erklärungen dazu liefern kann. Diese Vorarbeit wurde ja geleistet und ich habe auf die Artikel hingewiesen unter http://www.dasjahrderbibel.de , oder auch die Einleitung zur MacArthur-Studienbibel, die man unter http://www.clv.de kostenlos herunterladen kann. Auch der Artikel von Rudolf Ebertshäuser über freie Bibelübertragungen unter http://www.betanien.de/Material/Bibeluebersetz.pdf ist hier hilfreich.

Wichtige Stellen wie 2Tim 3,15-16 wurden ja bereits genannt. Auch Mt 5,18 ist hier interessant: Nicht ein Jota noch ein Strichlein des Wortes Gottes sind überflüssig oder nebensächlich (siehe z.B. auch den wichtigen Unterschied zwischen "seinen" und "seinem" in Gal 3,16.) Dazu möchte ich noch mal aus der Einleitung von unserem Newsletter 38 zitieren:

Wer sich heute strikt an die Bibel hält, wird leider auch von manchen Christen als „Fundamentalist“ oder „Pharisäer“ kritisiert. Besteht die Gefahr, dass wir es mit der Bibel zu genau nehmen und Gottes Wort zu kleinlich einhalten wollen? Der Herr Jesus selbst sichert uns zu: „Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eins dieser geringsten Gebote auflöst und so die Menschen lehrt, wird der Geringste heißen im Reicht der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Reich der Himmel“ (Mt 5,18-19). Aber ist das nicht „pharisäisch“? Wohl kaum, denn im nächsten Vers fährt der Herr fort: „Denn ich sage euch: Wenn nicht eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer weit übertrifft, so werdet ihr keinesfalls in das Himmelreich kommen“ (Vers 20). Die Pharisäer versagten in mehreren Punkten: a) Sie lehrten das Gesetz, aber sie taten es nicht, obwohl der Herr das Tun dem Lehren voraussetzt (V. 19, vgl. Mt 23,3); b) sie verstanden oder beachteten die Schrift nicht (Mt 12,3.5; 19,4), c) sie setzten ihre eigene Ansicht über die Schrift (Mt 15,3) und d) sie erstrebten eine Gerechtigkeit aus Werken und nicht aus Glauben, wie es die Schrift lehrt. Wenn wir allem glauben, was geschrieben steht, werden wir aus diesem Glauben gerechtfertigt sein und eine viel vorzüglichere Gerechtigkeit haben als die der Pharisäer.
Bedenken müssen wir auch, dass ein Herabwürdigen der Schrift eine Herabwürdigung Gottes ist, der sich mit seinem Wort absolut identifiziert (z.B. Joh 1,1; Joh 8,25; Offb 19,13). Und so wie der Herr Jesus völlig Gott und völlig Mensch ist, so ist Gottes Wort völlig menschlich - d.h. nicht ekstatisch-marionettenhaft inspiriert wie im heidnischen Verständnis z.B. der damaligen Griechen, sondern unter Wahrung der völligen Persönlichkeit der Autoren - und völlig göttlich, d.h. in jedem einzelnen Wort und Buchstaben ("Jota und Strichlein") WAHRHEIT und AUTORITÄT. Wer diese Wahrheit und Autorität angreift, greift Gott selbst an. D.h. natürlich nicht, dass ein intellektuelles Hinterfragen von Suchenden verboten sei wie z.B. im Islam. Wer aufrichtig nach der Wahrheit und göttlichen Autorität sucht, sollte sich durchaus intellektuell mit der Bibelfrage beschäftigen.

Noch zwei Buchhinweise:
"Ist die Bibel Wahrheit?"
http://www.betanien.de/shop/d_175904_Is ... t_1602.htm
Kurze Einführung (geht nicht speziell auf die Verbalinsp. ein) - kann man auch gut an Außenstehende weitergeben
"Inspiration und Offenbarung" http://www.betanien.de/shop/d_229519_In ... ng2119.htm - Sehr empehlenswertes Standardwerk von Eckhard Schnabel, geht detailliert auf deine Fragen ein (derzeit im Sonderangebot für nur 5 Euro).
Weiteres unter http://www.betanien.de/shop/sortierter_ ... _bibel.htm

Gruß, Werner

David
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Beitrag von David »

Danke erst einmal für die ausführliche Antwort - aber mich stellt sie nicht zufrieden, da ich einfach in keiner Stelle sehen kann, dass es da heißt, dass Gott den Schreibern Wort für Wort gesagt hat, was sie schreiben sollen. Ich meine, wenn man schon bibeltreu sein will und das alles wörtlich nehmen will, dann sollte man es auch wirklich tun und einfach mal zugestehen, dass da - zumindest an den genannten Stellen - nicht steht, dass Wort für Wort den Menschen eingegeben wurde. Ich will damit nicht sagen, dass es nicht so gewesen sein könnte.

Ich stimme dir voll und ganz zu, dass Gott sich mit seinem Wort identifiziert und ein Herabsetzen seines Wortes letzten Endes der Versuch ist, Gott herabzusetzen. Aber er lässt sich nicht herabsetzen; sonst wäre er nicht Gott.

Ich denke halt, dass die Schreiber der Bücher getrieben und inspiriert waren vom Heiligen Geist und dass sie so die BIbel geschrieben haben. Sicherlich werden sie dann dagesessen haben und Dinge geschrieben haben, die nicht aus ihnen kamen. Und so steht es in den Bibelstellen die hier zitiert wurden.

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Detlev
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Beitrag von Detlev »

IMHO ist die Vorstellung falsch, daß Gott den Schreibern der Bibel das, was sie schreiben sollten, Wort für Wort eingegeben hat. Das wäre die Diktatinspiration. Damit gehen wir über das hinaus, was uns in der Bibel geoffenbart worden ist.

Nach 2. Pt. 1, 21 kann man sagen: "Menschen haben geschrieben, und der Heilige Geist hat getrieben." Wie Er das gemacht hat, das wissen wir nicht. Aber 2. Tim. 3, 16 macht ganz deutlich, daß Gott dafür gesorgt hat, daß alles, was die biblischen Schreiber notiert haben, genau das ist, was Gott geschrieben haben wollte, nämlich Gottes Wort. Und das gilt nicht nur für den Sinn dessen, was sie geschrieben haben, sondern für jedes Wort. Die Bibel ist Wort für Wort Gottes Wort.

Wenn ich das nicht glauben könnte, dann würde ich den ganzen Glauben über Bord werfen. Wie schon der Liederdichter sagte: "Wenn Dein Wort nicht mehr soll gelten, worauf soll der Glaube ruhn?"
Wer denkt, der dankt.

A.Morgen
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Beitrag von A.Morgen »

H.W.Deppe hat geschrieben:Bitte, David, nimms nicht persönlich, aber an diesem Thema der Verbalinspiration sieht man, wie es den Christen an den Basics fehlt - die Verbalinspiration ist die absolute Grundlage für unseren Glauben, wenn die Bibel nicht vollständig inspiriert wäre, dann würde ihr die Autorität, Vollkommenheit, Unfehlbarkeit und Irrtumslosigkeit abgesprochen und sie wäre menschlicher Willkür unterworfen.
Was aber David wissen möchte ist ( so denke ich ) wurde die Bibel Wort für Wort diktiert oder nicht.

Außerdem möchte ich wiedersprechen, das die "Verbalinspiration" eine absolute Grundlage unseres Glaubens ist. Meiner Meinung nach, handelt es sich um ein menschliches Dogma :!:
Und wie erklärt dieses Dogma dann z.B.
- die Überstzungen in verschiedene Sprachen - jede Übersetzung ist eine Interpretation !!
- z.B. die "unterschiedlichen" letzten Worte Jesu´ am Kreuz.

Muslime glauben an eine Verbalinspiration, deshalb hat bei ihnen auch nur der arabsiche Quran gültigkeit - diese Konsequenz müßten dann auch die entsprechenden "Christen" ziehen.

Was ist denn mit Stellen wie 2.Tim 4;13 :"Bei Karpus inToras ließ ich meinen Mantel zurück. Bring ihn mit, wenn du kommst, und ebenso die Buchrollen, vor allem die Pergamente." :?:

Oder 1.Tim 5;23 : "Übrigens sollst Du nicht immer nur WAsser trinekn. Nimm ab und zu auch etwas Wein wegen Deines Magens und weil Du DIch häufig so schwach fühlst". :?:

Aber bevor ich in einen falschen Verdacht gerate.

Ich glaube, dass die Bibel Gottes Wort ist. Sie erklärt mir wer Gott ist, wie er ist, und was er will. Sie erklärt mir wer ich bin, wo ich herkomme, warum es mich gibt, dass ich durch Sünde von Gott getrennt bin, und dass ich durch die Annahme des Opfertod Jesu´seine Vergebung erlange.
Sie gibt mir Kraft und Mut und Trost für mein Leben.

Aber ich wehre mich gegen einen Umgang, ähnlich wie bei den Juden, die z.B. im Talmud seitenweise über einzelne Wörter und Zeitformen und Zusammenhänge debattieren - dabei ( meiner Meinung nach ) aber föllig am Sinn des Wortes Gottes vorbeischießen.

..., der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des NEUEN Bundes, NICHT DES BUCHSTABENS, SONDERN DES GEISTES. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. 2. Kor 3; 6

Liebe Grüße

Arno
...der nehme sein Kreuz auf sich...

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H.W.Deppe
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Beitrag von H.W.Deppe »

A.Morgen hat geschrieben:Aber ich wehre mich gegen einen Umgang, ähnlich wie bei den Juden, die z.B. im Talmud seitenweise über einzelne Wörter und Zeitformen und Zusammenhänge debattieren - dabei ( meiner Meinung nach ) aber föllig am Sinn des Wortes Gottes vorbeischießen.

..., der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des NEUEN Bundes, NICHT DES BUCHSTABENS, SONDERN DES GEISTES. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. 2. Kor 3; 6
Ein klassisches Beispiel einer Falschauslegung durch Herausreißen aus dem Zusammenhang, um seine vorgefasste Meinung durch einen "passenden" Einzelvers zu "belegen".

Wer diesen Vers in seinem Zusammenhang auslegt, wird sehen, dass "Buchstabe" hier eben den alten Bund des Gesetzes meint. Es sind nicht Strichzeichen, die töten, sondern das Gesetz tötet, weil es Sünder zum Tod verurteilt.
Das Evangelium (der neue Bund) lässt sich ebenfalls durch Strichzeichen darstellen, tötet (verurteilt) aber nicht, sondern macht lebendig (ewiges Leben).

Und woher kommt der "Geist" zu uns? "Aus der Kunde des Glaubens" (Galater 3). Und was ist die "Kunde des Glaubens"? Die Botschaft der Bibel, insbesondere das Evangelium des Neuen Testaments. Also um die Strichzeichen kommst du nicht herum.

Für alle anderen überflüssigen Erklärungen habe ich jetzt keine Zeit.

Ich werde künftig hier nur noch Teilnehmer aufnehmen, die nicht die Verbalinspiration abstreiten. Die Gegner können ja ihr eigenes Forum aufmachen oder halt zu "jesus.de" gehen.

Gruß, Werner

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Detlev
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Beitrag von Detlev »

Was aber David wissen möchte ist ( so denke ich ) wurde die Bibel Wort für Wort diktiert oder nicht.
Diese Frage ist bereits beantwortet worden.
Außerdem möchte ich wiedersprechen, das die "Verbalinspiration" eine absolute Grundlage unseres Glaubens ist. Meiner Meinung nach, handelt es sich um ein menschliches Dogma
Natürlich kommt das Wort in der Bibel nicht vor, aber wie wir bereits dargelegt haben, sagt sie deutlich, daß die ganze Heilige Schrift "gottgehaucht", also inspiriert ist, also Wort für Wort Gottes Wort ist.
Und wie erklärt dieses Dogma dann z.B.
- die Überstzungen in verschiedene Sprachen - jede Übersetzung ist eine Interpretation !!
- z.B. die "unterschiedlichen" letzten Worte Jesu´ am Kreuz.
Im vollen Sinn inspiriert sind nur die Originalmanuskripte, von denen wir nur Abschriften haben, die aber in erstaunlichem Maße miteinander übereinstimmen. Und unsere deutschen Bibeln sind Übersetzungen davon. Das ändert aber nichts an der Verbalinspiration der Bibel oder an ihrer Irrtumslosigkeit, Unfehlbarkeit und absoluten Autorität für unseren Glauben, unser Denken und Handeln in allem, was sie sagt.
Was das mit den Worten Jesu am Kreuz zu tun hat, verstehe ich nicht. Er hat sieben verschiedene Dinge gesagt, die wir in den verschiedenen Evangelien finden, die einander ergänzen, da jeder Evangelist unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt hat.
Muslime glauben an eine Verbalinspiration, deshalb hat bei ihnen auch nur der arabsiche Quran gültigkeit - diese Konsequenz müßten dann auch die entsprechenden "Christen" ziehen.
Das tun wir ja auch: Für uns gibt es nur ein von Gott inspiriertes Buch: die Bibel. Aber warum setzt Du das Wort "Christen" hier in Anführungsstriche? Sprichst Du Menschen, die an die Verbalinspiration der Bibel glauben, etwa das Christsein ab???
Was ist denn mit Stellen wie 2.Tim 4;13 :"Bei Karpus inToras ließ ich meinen Mantel zurück. Bring ihn mit, wenn du kommst, und ebenso die Buchrollen, vor allem die Pergamente." Question

Oder 1.Tim 5;23 : "Übrigens sollst Du nicht immer nur WAsser trinekn. Nimm ab und zu auch etwas Wein wegen Deines Magens und weil Du DIch häufig so schwach fühlst". Question
Was für ein Problem hast Du mit diesen Stellen? Warum soll der Heilige Geist sie nicht inspiriert haben? Nur, weil dort von ziemlich profanen Dingen die Rede ist?
Ich glaube, dass die Bibel Gottes Wort ist.
Schön, aber was meinst Du damit? Du glaubst nicht, daß sie Wort für Wort Gottes Wort ist. In welchem Sinn ist sie es für Dich dann? Viele Schultheologen würden das auch sagen: "Die Bibel ist Gottes Wort." Aber z.B. für einen Karl Barth war sie es nicht als solches, sondern wenn er sich beim Lesen oder Hören davon angesprochen fühlte, dann wurde sie für ihn Gottes Wort. Das widerspricht aber dem Selbstverständnis der Bibel. Und wenn wir das nicht glauben wollen, dann dürfen wir auch den übrigen Aussagen der Bibel nicht glauben.

@Werner

Ich kann Dich verstehen, aber es wäre schade, wenn Du hier wirklich nur noch solche aufnehmen würdest, die unsere Inspirationsauffassung teilen. Vielleicht läßt sich der Eine oder Andere überzeugen. Wenn sich allerdings jemand vernünftigen Argumenten verschließt, dann ist auch für mich EOD, denn alles Weitere wäre Zeitverschwendung.
Wer denkt, der dankt.

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Juan
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Wort Gottes

Beitrag von Juan »

A.Morgen hat geschrieben:Aber ich wehre mich gegen einen Umgang, ähnlich wie bei den Juden, die z.B. im Talmud seitenweise über einzelne Wörter und Zeitformen und Zusammenhänge debattieren - dabei ( meiner Meinung nach ) aber föllig am Sinn des Wortes Gottes vorbeischießen.
Hallo A.Morgen

Du musst ja nicht stundenlang über einzelne Worte debattieren. Bitte zeige Du uns mit deinen Beiträgen den Sinn des Wortes.

David hat dieses Forum bereits verlassen - vielleicht liest er es trotzdem:

Sobald man die Inspiration der Heiligen Schrift in Frage stellt, beurteilt man das
Wort, anstatt sich vom Wort beurteilen zu lassen. Man bestimmt, was das
Wort zu lehren hat, anstatt ihm zu erlauben, dasjenige zu bestimmen, was
wir zu glauben haben. Man umschreibt, verändert, streicht aus und fügt
hinzu, alles nach Belieben; aber in jedem Fall erhebt man sich über das
Wort und macht es sich gefügig, anstatt vor Gott zu knien und sich dem
Wort zu fügen!

Möchtest Du einen Buchstaben, ein Wort, einen Satz aus der Bibel raushaben? Und wenn nicht, was wolltest Du mit Deiner Frage erreichen?

Gruss Juan

A.Morgen
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Beitrag von A.Morgen »

H.W.Deppe hat geschrieben: Ein klassisches Beispiel einer Falschauslegung durch Herausreißen aus dem Zusammenhang, um seine vorgefasste Meinung durch einen "passenden" Einzelvers zu "belegen".
$:D Sehr guter Einwand, aber haben Sie sich da schon mal "an die eigene Nase" gefasst ??
H.W.Deppe hat geschrieben: Wer diesen Vers in seinem Zusammenhang auslegt, wird sehen, dass "Buchstabe" hier eben den alten Bund des Gesetzes meint. Es sind nicht Strichzeichen, die töten, sondern das Gesetz tötet, weil es Sünder zum Tod verurteilt.
Das Evangelium (der neue Bund) lässt sich ebenfalls durch Strichzeichen darstellen, tötet (verurteilt) aber nicht, sondern macht lebendig (ewiges Leben).
In seinem Zusammenhang, oder in Ihrem Zusammenhang ??
Der Abschnitt im 2. Korinther beschreibt doch recht deutlich, dass der alte Bund ein Bund des Gesetzes - des Buchstaben war - und das der neue Bund ein Bund des Geistes ist. Und Sie übersehen ganz nebenbei die Tatsache, dass es zu dieser Zeit noch kein festbeschriebenes NT gab - also noch keine Schrift des neuen Bundes. Am sonsten empfehle ich noch die Lektüre von Galter 5.
H.W.Deppe hat geschrieben: Und woher kommt der "Geist" zu uns? "Aus der Kunde des Glaubens" (Galater 3). Und was ist die "Kunde des Glaubens"? Die Botschaft der Bibel, insbesondere das Evangelium des Neuen Testaments. Also um die Strichzeichen kommst du nicht herum.
Was steht denn im Galter 3 :
Die Bibel hat geschrieben:Das allein will ich von euch erfahren : Habt ihr den Geist empfangen durch des Gesetzes Werke oder durch die Predigt vom Glauben ? Seid ihr so unverständig ? Im Geist habt ihr empfangen, wollt ihr´s denn nun im Fleisch vollenden ?? ( ... )
Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns; denn es steht geschrieben: "Verflucht ist jeder, der am Holz hängt", damit der Segen Abrahams unter die Heiden komme in Christus Jesus und wir den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben
H.W.Deppe hat geschrieben: Für alle anderen überflüssigen Erklärungen habe ich jetzt keine Zeit.
Schade.

H.W.Deppe hat geschrieben: Ich werde künftig hier nur noch Teilnehmer aufnehmen, die nicht die Verbalinspiration abstreiten. Die Gegner können ja ihr eigenes Forum aufmachen oder halt zu "jesus.de" gehen.

Gruß, Werner
Was soll das denn ??? Bin ich jetzt nicht mehr Rechtgläubig genug um an eurem Forum teil zu nehmen - bin ich jetzt euer Gegner ??? :shock:

Meine Güte, hier wird aber mit ganz schön harten Bandagen "gekämpft" - dazu empfehle ich den Thread :http://www.bifo.de/viewtopic.php?t=139& ... 55dc0d37f4

Grüße

Arno
...der nehme sein Kreuz auf sich...

Ron
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Beitrag von Ron »

@A.Morgen

Sie übersehen die Tatsachen, dass (a) auch Verkündigtes Wort "Buchstaben" hat; (b) sehr wohl zZt des NT schon NT Schriften gab, welche mit dem AT gleichgesetzt wurden (Rö.16,26; 1.Tim.5,17; 2.Ptr.3,15); (c) der Geist ALLEIN durch die Schrift wirkt (vgl. nur Rö10,17; 1Ptr.1,23; Joh.6,63 - siehe dazu auch den Artikel über Wort und Geist auf betanien.de). DEr Geist hat sich an das Wort gebunden und wirkt mit und als Wort (Jes.55,10f; Joh.3,34; 6,63 uva.). Bes. die von IHnen zitierte Stelle aus Gal.3,2 macht deutlich, dass der Geist aus dem Wort ("Kunde des Glaubens") geschenkt wird - egal ob schriftlich oder mündlich. Die künstliche UNterscheidung zwischen "gesprochenem Wort" und "geschriebenen Wort" ist nicht zulässig und im Lichte der Bibel völlig absurd. Wenn im Neuen Bund keine "Buchstaben" nötig wären, warum haben die Apostel das Evangelium und die Briefe dann überhaupt in schriftlicher Form (an die Gemeinden) verfasst? Joh.20,31f (uva): dies SCHREIBE ICH EUCH, DAMIT IHR GLAUBT!
Werner Deppe hat recht wenn er sagt, dass Ihre "Auslegung" von 2.Kor.3,6 völlig verkehrt ist. Seine Erklärung entspricht genau der Aussage des Textes.
Gruß
Ron

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