Ist das Apostelkonzil gültig?

Alte, geschlossene Beitragsfolgen

Moderator: Jörg

Gesperrt
SDGmarkus
Beiträge: 2
Registriert: 26.11.2005 13:04

Ist das Apostelkonzil gültig?

Beitrag von SDGmarkus »

Hallo miteinander,
ich hab mich vor kurzen mit dem Thema beschäftigt. Jedoch bin ich zu dem Schluss gekommen das ich keine Blutwurst esse da ich mir unsicher bin. Hat jemand noch weitere Gedanken als zu den unten stehenden?
SDGmarkus

Frage: Wie ist die rechte biblische Stellung des Gotteskindes zum Blutgenuß (z.B. in Form von Blutwurst)?

A.Der Genuß von Blutwurst ist nicht erlaubt.

1. Für denjenigen, der nach Matthäus 6,22 ein einfältiges Auge hat, wird sich kaum eine Schwierigkeit ergeben. Denn der einfältige Christ wird auch keine Unterschiede zwischen gekochten und ungekochten Blut machen. Er wird sich daran halten.

Matthäus 6,22
Die Lampe des Leibes ist das Auge; wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein;


2. Der Beschluss an die Gemeinde wird als vom Heiligen Geist aus bezeugt und diese vier Dinge werden sogar als notwendige Stücke bezeichnet.

Apostelgeschichte 15,28 - 29
28 Denn es hat dem Heiligen Geiste und uns gut geschienen, keine größere Last auf euch zu legen, als diese notwendigen Stücke:
29 euch zu enthalten von Götzenopfern und von Blut und von Ersticktem und von Hurerei. Wenn ihr euch davor bewahret, so werdet ihr wohl tun. Lebet wohl!"

3. Im Bund Gottes mit Noah hat Gott das essen von Blut verboten also schon vor dem Gesetz. Das Gesetz hat dieses Gebot wiederholt und erweitert. Es gilt also für alle Menschen.

Text aus dem Bund von Gott mit Noah:
Elberfelder: 1. Mose 9,4
Nur das Fleisch mit seiner Seele, seinem Blute, sollt ihr nicht essen;
Schlachter: 1.Mose9,4
Nur dürft ihr das Fleisch nicht essen, während sein Leben, sein Blut, noch in ihm ist!


4. Apostelgeschichte 15,29 „…so werdet ihr wohl tun“
Hier wird nicht von Böses oder von Sünde gesprochen sondern von Dingen die gut sind wenn man sie tut.
- Götzen stehen im offensichtlichen Widerspruch zu Gott
- Blut: darin war das Leben welches Gott allein gehörte
- Ersticktes: Es ist noch Blut enthalten. Außerdem ist es ungesund. Viel spaß beim essen!!
- Hurerei: Mann und Frau sollen in ihrem Bund bleiben. Es ist ein grundlegendes Prinzip.

3 Mose 17,11 - 14
11 Denn das Leben des Fleisches ist im Blut, und ich habe es euch auf den Altar gegeben, um Sühnung zu erwirken für eure Seelen. Denn das Blut ist es, das Sühnung erwirkt für die Seele.
12 Darum habe ich den Kindern Israels gesagt: Keine Seele unter euch soll Blut essen; auch der Fremdling, der unter euch wohnt, soll kein Blut essen.
13 Und wenn ein Mensch von den Kindern Israels oder ein Fremdling, der unter ihnen wohnt, ein Wild oder einen Vogel erjagt, die man essen darf, der soll ihr Blut ausfließen lassen und mit Erde bedecken;
14 denn [es ist] das Leben allen Fleisches; sein Blut gilt für sein Leben. Darum habe ich den Kindern Israels gesagt: Ihr sollt nicht das Blut irgendeines Fleisches essen; denn das Leben alles Fleisches ist sein Blut. Wer es aber isst, der soll ausgerottet werden.


5. Wichtigkeit:
Apostelgeschichte 16,4
Als sie aber die Städte durchzogen, teilten sie ihnen zur Beobachtung die Beschlüsse mit, welche von den Aposteln und Ältesten in Jerusalem festgesetzt waren.




B. Der Genuß von Blutwurst ist erlaubt.

1. Der Verzehr eines Fleisches ist erlaubt.
In 1.Korinther 10,25 wird im Zusammenhang des Götzendienstes geschrieben das man nicht nachforschen soll woher das Fleisch kommt sondern einfach kaufen und essen. (Nachforschungen anstellen ob das Fleisch einem Götzen geweiht wurde oder nicht.)

1.Korinther 10,25
Alles, was auf dem Fleischmarkte verkauft wird, esset, ohne zu untersuchen um des Gewissens willen.


2. Niemand soll einen Anderen aufgrund einer Speise richten.

Kolosser 2,16 - 17
16 So richte euch nun niemand über Speise oder Trank, oder in Ansehung eines Festes oder Neumondes oder von Sabbathen
17 die ein Schatten der zukünftigen Dinge sind, der Körper aber ist Christi.

3. Jesus sagt das nichts was in den Mund eingeht den Menschen verunreinigt. Und somit verunreinigt Blut nicht den Menschen.

Matthäus 15,11; 15,15 - 20
11 Nicht was in den Mund eingeht, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Munde ausgeht, das verunreinigt den Menschen.
15 Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Deute uns dieses Gleichnis.
16 Er aber sprach: Seid auch ihr noch unverständig?
17 Begreifet ihr noch nicht, dass alles, was in den Mund eingeht, in den Bauch geht und in den Abort ausgeworfen wird?
18 Was aber aus dem Munde ausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen.
19 Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsche Zeugnisse, Lästerungen;
20 diese Dinge sind es, die den Menschen verunreinigen, aber mit ungewaschenen Händen essen verunreinigt den Menschen nicht.

4. Ein Kind Gottes ist zur Freiheit in Christus berufen worden
Galater 5,13
Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder; allein gebrauchet nicht die Freiheit zu einem Anlaß für das Fleisch, sondern durch die Liebe dienet einander.

5. Das Blutvergießen war wie das Gesetz ein Schatten auf Christus hin.
In der Zeit vor Christus (auch schon bei Noah) hat Gott verboten Blut zu essen.
Wir müssen aber keine Tiere mehr opfern um Gottes Gerechtigkeit zu erfüllen. Jesus hat die Ansprüche Gottes auf Blutvergießen vollkommen gemacht und auf ewig befriedigt. Wir haben es nicht mehr mit dem Blut von Tieren zu tun sondern mit dem kostbaren Blut Christi. Die Annerkennung geschieht nicht mehr durch das Nichtgenießen des Blutes von Tieren sondern durch den Glauben an das vergossene Blut des Sohnes Gottes.

Elberfeder: Hebräer 10,1
1 Denn da das Gesetz einen Schatten der zukünftigen Güter, nicht der Dinge Ebenbild selbst hat, so kann es nimmer mit denselben Schlachtopfern, welche sie alljährlich ununterbrochen darbringen, die Hinzunahenden vollkommen machen.
NEÜ: Hebräer 10,1
1 Das Gesetz lässt also nur ein Schattenbild der künftigen Güter erkennen, nicht die Gestalt der Dinge selbst. Deshalb kann es die Menschen, die Jahr für Jahr mit denselben Opfern vor Gott hintreten, niemals völlig von ihrer Schuld befreien.

NEÜ: Kolosser 2,16 -17
16 Lasst euch deshalb von niemand verurteilen, nur weil ihr bestimmte Dinge esst oder trinkt oder weil ihr bestimmte Feste oder Feiertage oder Sabbate nicht beachtet.
17 Denn das alles sind nur Schattendinge von dem, was in Christus leibhaftige Wirklichkeit geworden ist.


Jesaja 53,12
12 Darum werde ich ihm die Großen zuteil geben, und mit Gewaltigen wird er die Beute teilen: dafür, daß er seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod und den Übertretern beigezählt worden ist; er aber hat die Sünde vieler getragen und für die Übertreter Fürbitte getan

Matthäus 20,28
28 gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.

6. Da in Antiochien noch Juden lebten sagte man den Heidenchristen dass sie diese Dinge halten sollen um friedlich miteinander zusammenleben zu können.

Begründung für die vier Vorschriften.
Apostelgeschichte 15,21
21 Denn Moses hat von alten Zeiten her in jeder Stadt solche, die ihn predigen, indem er an jedem Sabbath in den Synagogen gelesen wird.

Dieses Prinzip findet man in NT wieder; dass man fürsorglich mit den schwachen im Glauben umgehen soll.

Römer 14, 1-3
1 Den Schwachen im Glauben aber nehmet auf, doch nicht zur Entscheidung zweifelhafter Fragen.
2 Einer glaubt, er dürfe alles essen; der Schwache aber ißt Gemüse.
3 Wer ißt, verachte den nicht, der nicht ißt; und wer nicht ißt, richte den nicht, der ißt; denn Gott hat ihn aufgenommen.

7. Es wird später nichts mehr darüber geschrieben. Wenn es wirklich verbindend wäre, würde Paulus und anerde Schreiber diese Dinge nochmals erwähnen. Selbst an Stellen an denen es ums Essen geht wird nichts darüber ausgesagt. Es wird nur erörtert das man aus glauben handeln soll und nicht aus werken.
Essen:1. Korinther 8 und 10
Hurerei und Götzendienst: 1. Korinther 6 -7




C. Meine Meinung
Im Moment weiß ich noch nicht was ich denken soll. Es gibt dennoch ein paar Dinge die wichtig sind:

- Grundsätzlich sollte jeder Christ der daran zweifelt ob er Blutwurst essen darf, keine essen.

Römer 14,23
23 Wer aber zweifelt, wenn er isset, ist verurteilt, weil er es nicht aus Glauben tut. Alles aber, was nicht aus Glauben ist, ist Sünde.


- Grundsätzlich sollte man noch Römer 14 ganz durchlesen um besser damit umgehen zu können.

- Grundsätzlich ist es keine essentielle Lehre deshalb meine ich kann man hier verschiedene Meinungen haben. Die Gerechtigkeit, Friede, Freude und Liebe sind viel wichtiger, als sich darüber zu streiten ob ich nun Blutwurst essen darf oder nicht.






Römer 14,15 - 20
15 Denn wenn dein Bruder wegen einer Speise betrübt wird, so wandelst du nicht mehr nach der Liebe. Verdirb nicht mit deiner Speise den, für welchen Christus gestorben ist
16 Laßt nun euer Gut nicht verlästert werden.
17 Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist;
18 wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und auch von den Menschen geschätzt.
19 So lasst uns nun nach dem streben, was zum Frieden und zur gegenseitigen Erbauung dient.
20 Zerstöre nicht wegen einer Speise das Werk Gottes! Es ist zwar alles rein, aber es ist demjenigen schädlich, der es mit Anstoß isst.

Matthäus 22,35 - 40
35 und einer von ihnen, ein Gesetzesgelehrter, stellte ihm eine Frage, um ihn zu versuchen, und sprach:
36 Meister, welches ist das größte Gebot im Gesetz?
37 Und Jesus sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken«.
38 Das ist das erste und größte Gebot.
39 Und das zweite ist ihm vergleichbar: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«
40 An diesen zwei Geboten hängen das ganze Gesetz und die Propheten.




Literaturnachweis:
1. Wenn nicht anders vermerkt sind die Bibelstellen der Elberfelderbibel entnommen.
2. Die meisten Argumente wurden von den „Handreichungen“ zusammengefasst.

Robert
Beiträge: 326
Registriert: 11.08.2005 12:29
Wohnort: Norddeutschland

Beitrag von Robert »

Ich möchte die Frage erweitern. Was bedeutet "ersticktes" ? Ich habe vernommen, daß unsere geschlachteten Tiere nicht ausbluten und als ersticktes Tier gelten. Müßten Tiere daher heute noch ( wie im Judentum und im Islam) geschächtet werden? Ganz abgesehen davon, daß mir übel wird wenn ich Blutwurst sehe, ( essen konnte ich das nie, selbst nicht als ich Kind war in der schlechten Nachkriegszeit ) so berufen sich alle Blutwurstesser auf Paulus, der schrieb, daß wir ALLES essen dürfen. Ich bin sehr gespannt auf klärende Antworten.Danke für diese Frage, Gruß Robert.

Benutzeravatar
ThomasR
Beiträge: 53
Registriert: 07.04.2005 20:52
Kontaktdaten:

Re: Ist das Apostelkonzil gültig?

Beitrag von ThomasR »

SDGmarkus hat geschrieben: 3. Im Bund Gottes mit Noah hat Gott das essen von Blut verboten also schon vor dem Gesetz. Das Gesetz hat dieses Gebot wiederholt und erweitert. Es gilt also für alle Menschen..
Hallo Markus,

Wo steht denn das, daß es für alle Menschen gilt ?
Das eine ist ein Teil des Bundes mit Noah, das andere ist das Gesetz für das Volk Israel (steht ja auch wortwörtlich so im Text) und das dritte ist das Apostel"konzil", das doch einzig und alleine nur deswegen zusammentrat und einen Beschluß in dieser Sache fasste, weil es zwischen Judenchristen und Heidenchristen hier Unklarheiten gab.

Wenn nun in heutiger Zeit wieder solche Mischgemeinden da wären und es würden solche Probleme auftreten, dann wäre das natürlich auch weiterhin aktuell, so aber ...........

Also ich sehe da kein Problem.
Ich esse trotzdem keine Blutwurst , igitt :-)

Gruß
ThomasR
Gottes Segen
ThomasR

http://www.Bibelportal.de

Gesperrt