Leitung durch den Heiligen Geist

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Moderator: Jörg

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Georg
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Beitrag von Georg »

Hallo Till,

mit dem Hl. Geist zu reden, ist wie mit einem Freund zu reden. Ich erzähle dem Hl. Geist was mich gerade bewegt und wo ich Kraft und Motivation brauche. Oder bevor ich die Schrift studiere bete ich: "Hl. Geist, du bist der Autor dieses Buches, daher kannst du es mir auch erklären. Öffne mir Dinge und Wahrheiten, damit ich dein Wort verstehe."

Jesus sagt vom Hl. Geist, dass er Tröster und Lehrer ist. Deswegen ist der Hl. Geist für mich absoluter Ansprechpartner, wenn es mir schlecht geht oder ich Passagen aus der Bibel nicht einordnen kann. Das tue ich nicht einfach so, sondern weil Jesus diese Aufgaben dem Hl. Geist zuschreibt, der statt Jesus jetzt auf dieser Welt ist. (Joh. 14 + 16)
Wie koennen wir sicher sein, die Stimme des Geistes zu hoeren? Wenn es sich um eine innere Stimme handelt, wie koennen wir sie von unseren Wuenschen, Gedanken unterscheiden? Gibt uns die Schrift hier Anleitung?


Jesus sagt:" Meine Schafe hören meine Stimme" und in Johannes (14 oder 16) sagt er, "Ihr kennt Ihn (den Hl. Geist)".
Um unterscheiden zu können, ob gerade der Hl. Geist spricht oder unsere eigene Stimme, muss man den Hl. Geist kennen.

Man lernt ihn kennen, indem man mit ihm spricht, wie man auch seine Mitmenschen kennenlernt.
Erstmal muss man sagen, dass der Hl. Geist nie der Schrift widerspricht.
Der Hl. Geist wird uns also nie sagen, wir sollen eine ungläubige Person heiraten oder eine Strip- Bar aufmachen.
Er wird uns auch nicht "offenbaren" in die Seelsorgearbeit zu gehen, wenn wir in Sünde leben. Da sind auch die Meinungen der anderen Geschwister wichtig. Wenn 30 Leute sagen, man solle vielleicht nicht als Missionar nach Zaire gehen, weil man in Schulden lebt, Probleme in der Familie hat usw., sollte man das ernst nehmen. Deswegen sind die verschiedenen Berufungen in einer Gemeinde (Prophet, Lehrer etc.) so wichtig. Damit man Menschen bei sich hat, die Gott kennen und befähigt sind, Situationen einzuschätzen.

3 Kriterien sind also zu beachten, um das Reden des Geistes richtig einzuschätzen:

1. Den Geist kennen(lernen)
2. Die Schrift kennen
3. Meinungen anderer ernst nehmen

Man sieht z.B. in der Apg. (die für mich ein geniales Muster für jedes Leben eines Christen ist), wie verbunden die Apostel mit dem Geist waren. Es gab immer Entscheidungen zu treffen und weil die Christen so sehr mit dem Geist verbunden waren, konnten sie die richtige Wahl treffen.
Es gab wirklich eine Kommunikation zwischen Gott (dem Geist) und der Braut Christi.

Eine eigene Bemerkung will ich dazu noch abgeben.
Es ist, meiner Meinung nach, ein großes Manko was viele Christen in unserem Land haben, dass sie den Geist nicht kennen.
Jesus beschreibt ihn als unseren Beistand, den wir kennen sollen und der uns lehrt. Der markanteste Grund für die vielen Denominationen und Splitterungen ist der, dass viele Christen den Geist nicht kennen.
Ein großer Bibellehrer sagte einmal: "Die Bibel ist das einzige Buch auf der Welt, dass man ohne eine tiefe Freundschaft zum Autor niemals verstehen wird."
2. Tim. 3,16 sagt uns wer dieser Autor ist und das muss uns eigentlich Grund genug geben, um ihn endlich kennen zu lernen.
Wenn man sich die Christen (in Deutschland) anschaut, dann sieht man eine große Hilflosigkeit. Ich rede mit vielen Jugendlichen, die mir dann sagen:" Ich kenne Gott nur vom Hörensagen."
Die Gemeinden reden viel von "Gott verstehen" und "Gottes Wege" gehen, aber sie schneidern sich in Wahrheit ihren Gott einfach zusammen.
Dazu gibt es 1000 Beispiele.
Wenn Christen nicht in Zungen sprechen, wird die Zungenrede als teuflisch angesehen. Wenn man die Erwachsenentaufe als "nicht nötig" ansieht, werden eben Babys beträufelt. Wenn man noch nie eine markante Heilung gesehen hat, ist die Zeit der Wunder anscheinend vorbei.

Christen entschuldigen ihren Zustand, indem sie das Wesen Gottes und sein Wort verdrehen. Man guckt mittlerweile nicht in die Schrift um Gott zu erkennen und seine Defizite zu bereinigen, sondern man erklärt anhand der Schrift seine Defizite und diese Defizite sind dann noch Gottes Wille.

Man liest z.B., dass jeder Mensch der gottesfürchtig lebt, Verfolgung leiden wird. Aber statt sich zu fragen, warum man nicht verfolgt wird, sagen viele, Europa sei halt tolerant und noch leben man in "Friedenszeiten".
Das Ziel ist sicherlich nicht verfolgt zu werden, sondern gottesfürchtig zu leben. Gott sagt aber, dass Verfolgung die sichere Konsequenz eines solchen Lebens ist.

Das sind alles Dinge, die uns von einer tiefen Beziehung zum Hl. Geist abhalten. Die Schrift sagt, "betrübt nicht den Hl. Geist". Wenn wir aber sein Wort verdrehen und verschieben, wie es uns gerade passt, wird sich der Geist zurück ziehen und nicht mehr reden. Die unumgängliche Konsequenz des Rückzugs vom Hl. Geist sehen wir ganz deutlich in unserem Land:
Verwirrung, Spaltungen, Hass, Unreinheit (Verweltlichung), Ungehorsam.
Das ist der Zustand der Braut Christi in unserem Land. Deswegen bilden wir auch keine Gefahr für unsere Umgebung, sondern sind mehr damit beschäftigt, unsere Theologien und unseren armseligen Zustand anhand der Schrift zu "bestätigen".
Das ist mein persönlicher Eindruck.

Gottes Segen
Philosophie ist hochkonzentrierte Verwirrung.

Gast

Beitrag von Gast »

Georg hat geschrieben:Hallo Till,

mit dem Hl. Geist zu reden, ist wie mit einem Freund zu reden. Ich erzähle dem Hl. Geist was mich gerade bewegt und wo ich Kraft und Motivation brauche. Oder bevor ich die Schrift studiere bete ich: "Hl. Geist, du bist der Autor dieses Buches, daher kannst du es mir auch erklären. Öffne mir Dinge und Wahrheiten, damit ich dein Wort verstehe
Hej,
also ohne kleinkariert zu werden, aber:
in der Bibel gibt es keinen Hiweis darauf, daß Christen zum hl. Geist beten sollen, oder?
Sie reden zum VATER im Namen Jesu. Manchmal auch zum Herr Jesus selbst.
Redet sonst Jemand hier zum Heiligen Geist?

Frag Dich mal, warum Du nicht den VAter bittest. Ich hab nämlich ganz oft den Eindruck, daß die Christenheit den VAter nicht kennt.
M

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Georg
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Beitrag von Georg »

Hallo Mephiboscheth,

gibt es eine Stelle, die es verbietet mit dem Hl. Geist zu reden? Wenn ja, widerrufe ich alles was ich bis jetzt geschrieben habe.

Vielmehr sagt die Schrift, dass wir Gemeinschaft mit dem Geist haben sollen (2. Kor. 13,13) und Jesus sagt, dass an seiner statt der Beistand kommen wird, um uns zu lehren und zu trösten. Und wenn jemand an Jesu Stelle kommt, übernimmt er auch all das, was Jesus in seiner Zeit getan hat. Er hat somit ein offenes Ohr für unsere Schwachheiten, er offenbart uns sein Wort usw.

Das sind für mich Hinweise darauf, dass ich eine Beziehung zum Hl. Geist haben soll, der immer auf den Sohn zeigt und er Sohn den Vater offenbart.
Hier geht es also nicht darum, irgendjemanden zu "bevorzugen", sondern der Hl. Geist ist der Schlüssel für die Erkenntnis Jesu und der wiederrum des Vaters.
Jesus sagte, " eine kleine Weile werdet ihr mich nicht sehen, dann aber werdet ihr mich sehen". Hier geht es um den Hl. Geist, der uns Jesus zeigen will, der uns den Sohn offenbaren möchte.
Philosophie ist hochkonzentrierte Verwirrung.

Gast

Beitrag von Gast »

Hi,
brauchst hier nichts zu widerrufen $:D
Wir sind hier nicht in der Inquisition...
Du warst es, der sagte, die Beziehung sei wichtig.
Und wenn ich das NT lese, dann sehe ich sowohl bei Jesus als auch den Aposteln den Fokus auf einem reden zum Vater im Namen des Herrn Jesus. Nirgends wird zum reden zum Geist aufgefordert. Das Reden mit dem Vater reicht. Das reden zu Jesus reicht. Um eine gesunde Beziehung zu Gott zu haben. Der hl. Geist weist immer weg von sich, hin auf Christus. Ich meine, er ist sowieso da. Er ist das Siegel, das Pfand. Er erfüllt uns (mal mehr mal weniger). Sind wir von ihm erfüllt, loben wir den Herrn Jesus. Freuen wir uns auf Seine Wiederkunft. Dienen wir dem Nächsten. Die Beschäftigung mit Christus ist so beglückend.
M.

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Georg
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Beitrag von Georg »

Trotz allem sagt die Bibel, wir sollen Gemeinschaft mit ihm haben. Egal was wir davon halten. Diese Stellen bleiben.
Philosophie ist hochkonzentrierte Verwirrung.

Gast

Beitrag von Gast »

Georg hat geschrieben:Trotz allem sagt die Bibel, wir sollen Gemeinschaft mit ihm haben. Egal was wir davon halten. Diese Stellen bleiben.
Ja, und? Dem widerspreche ich doch nicht.
Gemeinschaft habe ich als Wiedergeborener automatisch. Wie geschrieben, es geht nicht um irgendeine Geprächstherapie mit dem hl. Geist sondern um ein Erfülltwerden. Die Konsequenz daraus ist Erkenntnis, Ablegen von Sünde, Anbetung, Freude, Heiligung vor unserem Herrn Jesus Christus. Dann werde ich den Vater loben so wie Paulus überall in seinen doxologischen Gebeten, vgl. Römer 11, 33ff, Römer 15,13 (!), Epheser 1,15ff, Epheser 3, 14ff usw.
That's it. And that's much enough.

Gast

Beitrag von Gast »

Georg hat geschrieben:Trotz allem sagt die Bibel, wir sollen Gemeinschaft mit ihm haben. Egal was wir davon halten. Diese Stellen bleiben.
Hey, wenn du mit ihm Gemeinschaft hast und mit Ihm sprichst, ist es nicht auch Gott Vater mit dem du sprichst, oder ist es nicht auch der Herr Jesus Christus, mit dem du sprichst, ich verstehe gerade den Akzent auf dem Heiligen Geist nicht.
Ich frag mal ganz salopp jetzt: Ist der Heiliger Geist ein abgetrennter Gott oder was? Oder ist er doch dreieinig?
Ist es doch nicht sinniger die Diskussion zuerst zur Dreieinigkeit bis auf's Weitere zu verlegen?

LG
Peter

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Georg
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Beitrag von Georg »

Hier geht um die Leitung des Hl. Geistes, keine Dreieinigkeits- Diskussion.

Jesus, der Hl. Geist leitet uns in alle Wahrheit. D.h. Jesus selbst legt einen gewissen Schwerpunkt auf den Hl. Geist, er widmet ihm sogar ganze Kapitel.
Deswegen sehe ich, dass der Hl. Geist eine eigenständige Person ist, nicht abgetrennt von Gott (weil sie eins sind), aber eine Person mit bestimmten Aufgaben. So beschreibt ihn die Bibel.
Philosophie ist hochkonzentrierte Verwirrung.

Gast

Beitrag von Gast »

Georg hat geschrieben:Hier geht um die Leitung des Hl. Geistes, keine Dreieinigkeits- Diskussion.

Jesus, der Hl. Geist leitet uns in alle Wahrheit. D.h. Jesus selbst legt einen gewissen Schwerpunkt auf den Hl. Geist, er widmet ihm sogar ganze Kapitel.
Deswegen sehe ich, dass der Hl. Geist eine eigenständige Person ist, nicht abgetrennt von Gott (weil sie eins sind), aber eine Person mit bestimmten Aufgaben. So beschreibt ihn die Bibel.
letzte Frage, unterscheidest du zwischen Vater, Sohn und Heiliger Geist in dir?

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

pit hat geschrieben:
Georg hat geschrieben:Trotz allem sagt die Bibel, wir sollen Gemeinschaft mit ihm haben. Egal was wir davon halten. Diese Stellen bleiben.
Hey, wenn du mit ihm Gemeinschaft hast und mit Ihm sprichst, ist es nicht auch Gott Vater mit dem du sprichst, oder ist es nicht auch der Herr Jesus Christus, mit dem du sprichst, ich verstehe gerade den Akzent auf dem Heiligen Geist nicht.
Ich frag mal ganz salopp jetzt: Ist der Heiliger Geist ein abgetrennter Gott oder was? Oder ist er doch dreieinig?
Ist es doch nicht sinniger die Diskussion zuerst zur Dreieinigkeit bis auf's Weitere zu verlegen?

LG
Peter
Diese Diskussion ist schon da http://www.betanien.de/forum/viewtopic.php?t=649.
Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Georg
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Beitrag von Georg »

@ pit
Natürlich.
Jesus selber unterscheidet Vater, Sohn und Hl. Geist.
Sie sind alle eins in dem Sinne, dass sie sich nie widersprechen und alle dasselbe Ziel haben, aber trotzdem unterscheiden sie sich.

Z.B. lebt der Hl. Geist in mir, nicht der Sohn oder der Vater. Jesus ist beim Vater, sonst hätte er nicht gesagt, dass statt ihm jemand anders kommt. Kein anderer in diesem Sinne, sondern jemand anders von der "gleichen Sorte".
Das sagt uns die Schrift.
Philosophie ist hochkonzentrierte Verwirrung.

Gast

Beitrag von Gast »

Georg hat geschrieben:@ pit
Natürlich.
Jesus selber unterscheidet Vater, Sohn und Hl. Geist.
Sie sind alle eins in dem Sinne, dass sie sich nie widersprechen und alle dasselbe Ziel haben, aber trotzdem unterscheiden sie sich.

Z.B. lebt der Hl. Geist in mir, nicht der Sohn oder der Vater. Jesus ist beim Vater, sonst hätte er nicht gesagt, dass statt ihm jemand anders kommt. Kein anderer in diesem Sinne, sondern jemand anders von der "gleichen Sorte".
Das sagt uns die Schrift.
Georg, ich denke es sehr empfehlenswert, wenn wir zuerst die Frage der Dreieinigkeit anhand der Bibel klären würden. Denn wie es in der letzten Zeit hier mehrfach festgestellt wurde, geht die Diskussion einander vorbei, weil die darunter liegenden Prämissen unterschiedlich sind. Dreieins ist nämlich nicht nur drei, sondern auch eins und deine Aussage im letzten Beitrag ist sehr einseitig und daher unglücklich formuliert, die Schrift sagt viel mehr zum Heiligen Geist in uns. Jesus ist nicht nur beim Vater, sondern auch in uns und der Vater ist auch in uns. Das sagt uns die Schrift auch.
Wenn wir es missachten, werden wir die Leitung des Heilgen Geistes unvollständig sehen.

Sorry, wenn der Beitrag jetzt etwas vom thema abweicht.

Gruß
Peter

Gast

Beitrag von Gast »

Georg hat geschrieben: Wenn man sich die Christen (in Deutschland) anschaut, dann sieht man eine große Hilflosigkeit....Die Gemeinden reden viel von "Gott verstehen" und "Gottes Wege" gehen, aber sie schneidern sich in Wahrheit ihren Gott einfach zusammen.
Dazu gibt es 1000 Beispiele.
Wenn Christen nicht in Zungen sprechen, wird die Zungenrede als teuflisch angesehen. Wenn man die Erwachsenentaufe als "nicht nötig" ansieht, werden eben Babys beträufelt. Wenn man noch nie eine markante Heilung gesehen hat, ist die Zeit der Wunder anscheinend vorbei.

Christen entschuldigen ihren Zustand, indem sie das Wesen Gottes und sein Wort verdrehen. Man guckt mittlerweile nicht in die Schrift um Gott zu erkennen und seine Defizite zu bereinigen, sondern man erklärt anhand der Schrift seine Defizite und diese Defizite sind dann noch Gottes Wille.

Das sind alles Dinge, die uns von einer tiefen Beziehung zum Hl. Geist abhalten. Die Schrift sagt, "betrübt nicht den Hl. Geist". Wenn wir aber sein Wort verdrehen und verschieben, wie es uns gerade passt, wird sich der Geist zurück ziehen und nicht mehr reden. Die unumgängliche Konsequenz des Rückzugs vom Hl. Geist sehen wir ganz deutlich in unserem Land:
Verwirrung, Spaltungen, Hass, Unreinheit (Verweltlichung), Ungehorsam.
Das ist der Zustand der Braut Christi in unserem Land. Deswegen bilden wir auch keine Gefahr für unsere Umgebung, sondern sind mehr damit beschäftigt, unsere Theologien und unseren armseligen Zustand anhand der Schrift zu "bestätigen".
Das ist mein persönlicher Eindruck.
Die Sache ist halt nur die, das viele - einschliesslich mir - deiner Analyse im Grundsatz voll zustimmen. Aber was genau unter diese Verwirrung zu verstehen ist, darueber gehen die Meinungen in gegensaetzlicher Richtung auseinander. Du sagst: mehr Charismatik, die anderen sagen: Weniger Charismatik.

Ich denke manchmal: Das Beste waere, jeder ist seiner Meinung gewiss und versucht entsprechend der eigenen Erkenntnis Gott zu dienen und den Verweltlichungstendenzen entegegenzuwirken.

Georg hat geschrieben: Eine eigene Bemerkung will ich dazu noch abgeben.
Es ist, meiner Meinung nach, ein großes Manko was viele Christen in unserem Land haben, dass sie den Geist nicht kennen.
Jesus beschreibt ihn als unseren Beistand, den wir kennen sollen und der uns lehrt. Der markanteste Grund für die vielen Denominationen und Splitterungen ist der, dass viele Christen den Geist nicht kennen.
Ein großer Bibellehrer sagte einmal: "Die Bibel ist das einzige Buch auf der Welt, dass man ohne eine tiefe Freundschaft zum Autor niemals verstehen wird."
In diesem Sinne finde ich verschiedene Denominationen nichts schlimmes. Ich denke auch nicht, dass der Grund fuer viele Denominationen ist, dass wir den Geist nicht kennen wie Du es ausdrueckst, sondern dass die Lehre der Schrift nicht akzeptiert wird. Gott spricht zu uns zuerst durch sein Wort. Wir brauchen keine zusaetzlichen Offenbarungen, um in christlichen Glauben nicht Verwirrung erfahren zu muessen. Die Schrift reicht aus. D.h. nicht, dass es nicht uebernatuerliche Offenbarungen geben kann oder soll, aber sie sind nicht notwendig um die Schrift zu verstehen. Ich glaube auch nciht dass der von dir zitierte Bibellehrer das so gemeint hat. Wenn doch, hat er eben unrecht! Um die Schrift zu verstehen braucht es Glauben und Gottesfurcht, aber nciht spezielle Offenbarungen.


Die grosse Frage ist natuerlich: Was ist die Lehre der Schrift? Darueber gehen die Meinung auseinander. Ich finde es nicht schlimm, wenn man darueber streitet.

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,

ich empfehle zu dem Thema wärmstens das Buch

"Wie erkenne ich den Willen Gottes? - Führungsmystik auf dem Prüfstand" von Thomas Schirrmacher.

Schirrmacher unterscheidet zwischen dem souveränen Willen Gottes (der Erwählung, Vorherbestimmung,... ; (und zwar nicht nur was das Heil betrifft )umfaßt), der immer geschieht und dem moralischen Willen Gottes, den er wie folgt definiert:
Der moralische Wille Gottes umfaßt das geschriebene Wort Gottes, ist für alle Menschen verbindlich und definiert allein, was Sünde ist und was nicht
(S.18)
Der moralische Wille Gottes ist den Schreibern des Alten und Neuen Testamentes offenbart werden. Er darf nicht erweitert werden und definiert allein, was Sünde ist. Folglich kann eine Frage, die sich nicht unmittelbar oder mittelbar aus Gottes Wort beantworten läßt, keine Frage sein, die sich auf Sünde und Nichtsünde, auf Gehorsam oder Ungehorsam Gott gegenüber bezieht. Es kann sich bei 'Führungen' deswegen nicht um Sünde oder Nichtsünde, nicht um Gehorsam oder Ungehorsam, sondern höchstens um Weisheit oder nicht Weisheit handeln, was für die Seelsorge und die Belastung des Gewissens einen erheblichen Unterschied bedeutet.
(S.15)

Der Geist Gottes, selbst Autor der Schrift und damit des moralischen Willens Gottes, ermöglicht es überhaupt erst, den moralischen Willen Gottes zu erkennen und ihn auszuleben.
(S20)
Es gibt keinen biblischen Beleg dafür, daß der Mensch durch Ahnungen, Empfindungen, innere Gefühle oder durch Zeichenforderung einen persönliche, moralischen Auftrag für sich erkennen könne, geschweige denn, daß er den Auftrag hätte, vor Entscheidungen um diese Dinge zu bitten. Wenn Gott redet, dann redet er in Worten oder in Worten mit Bildern.
Gott hat dem Menschen Freiheit gegeben, innerhalb des souveränen Willens Gottes (also innerhalb des Möglichen) und innerhalb des moralischen Willens Gottes (also innerhalb des Erlaubten) zwischen verschiedenen Wegen zu wählen. Diese Freiheut bedeutet nicht, daß der Mensch an sich frei oder autonom wäre, denn er hat diese Freiheit ja nur, weil Gott sie ihm kraft seiner Autorität gegeben hat und nur in einem von Gott festgelegten Rahmen.
(S.31)

Soweit mal mit den Zitaten.

Ist es nicht schön, daß Gott seinen Willen klar offenbart hat und uns in diesem abgesteckten Rahmen Freiheit läßt. Natürlich (und das unterscheidet Schirrmacher auch) können wir weise oder unweise Entscheidungen treffen. Aber in dem Rahmen von Gottes Geboten diesem Rahmen dürfen wir auch unseren Verstand, Gedanken... gebrauchen und selbst entscheiden. Noch ein letztes Zitat:
Außerdem wird hier automatisch unterstellt, daß eigene Gedanken und Phantasien prinzipiell schlecht seien. Gott hat uns aber zum Denken - auch zum Phantasieren (Möglichkeiten durchspielen) - erschaffen. Eigenes Denken und eigene Phantasien sind nur dann falsch, wenn sie dem moralischen Willen Gottes widersprechen, nicht aber an sich!
(S.74)

Gruß,'
David

Gast

Beitrag von Gast »

David S. hat geschrieben:
Es kann sich bei 'Führungen' deswegen nicht um Sünde oder Nichtsünde, nicht um Gehorsam oder Ungehorsam, sondern höchstens um Weisheit oder nicht Weisheit handeln, was für die Seelsorge und die Belastung des Gewissens einen erheblichen Unterschied bedeutet.
(S.15)
Hier geht es aber vor allem um Entscheidungen! Was die Apostelgeschichte beschreibt sind Fuehrungen Gottes im Dienst! Wir sehen tatsaechlich wie Gott uebernatuerlich seine Diener fuehrt und sie benutzt. Am Deutlichsten im Beispiel von Philipus, der ja sogar vom Geist an einen anderen Ort gebracht wurde.

Was also den Dienst anbelangt sollten wir schon eine uebernatuerlich Fuehrung durch Gott erwarten und fuer eine solche offen sein. Allerdings sind man in der Apostelgeschichte auch in diesem Punkt, dass es fuer die Apostel beides gab: Uebernatuerlich Fuerhung UND Fuehrung durch Weisheit und das NORMALE Wirken des Geistes in unseren Gedanken und unserem Herzen.

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