Wie geht Fürbitte praktisch?

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Moderator: eddi

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Jörg
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Wie geht Fürbitte praktisch?

Beitrag von Jörg »

Hallo zusammen,

letztens übekam mich ein wenig Frust, als ich merkte, wie wenig ich für andere Menschen betete. Früher hörte ich öfter die Empfehlung, sich eine Fürbittenliste zu machen. Irgendwie hatte ich dagegen immer eine gewisse Abneigung, weil ich davor Angst hatte, daß alles am Ende nur fromme Pflichterfüllung und erstarrte Routine wird - ein Krampf wird und ich mich damit überfordere und ermüdete. Die Liste wird ja immer länger, außerdem möchte man auch Zeit zu Bibellesen haben und Zeit gute Bücher zu lesen und außerdem sind da ja auch noch die vielen anderen Dinge des alltäglichen Lebens.

Hat jemand von Euch einen Tipp, wie man der Falle der geistlichen Verkrampfung entgehen kann?

Lieben Gruß

Jörg
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

lutz
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Beitrag von lutz »

Hallo Jörg,

zu Beginn möchte ich sagen, dass hier keinesfalls die Mühe und der Eifer mancher Geschwister geschmälert werden soll.
Es gibt diese fleißigen Beter, die sich nicht ermüden lassen und denen diese Gebetsarbeit nicht immer leicht von der Hand geht.
Dieser Beitrag ist somit keine Aufforderung zu Lässigkeit oder „Dünnbrettbohrerei“.
Das sollen nur Überlegungen sein für die, die dort mit mehr Anfechtung zu kämpfen haben und leichter entmutigt werden, sei es aus was für Gründen auch immer.

Eines gehört aber auf alle Fälle hierher:
Eigene Empfindungen wie „Verkrampfung“ oder Ähnliches schmälern nicht das Gehör, das der Gläubige bei Gott findet, denn Fürbitte ist der erklärte Wille Gottes für die Seinen.
Diese Empfindung ist also nicht das, was Gott haben möchte und es ist gut dies auch so vor Gott anzuerkennen und Ruhe zu finden in der Vergebung um Christi willen.

Ein praktischer Ratschlag wäre hier in Anlehnung an die Praxis von speziellen „Gebetswochen“ nicht eine einzige Liste zu haben.
Es ist möglich bspw. von Montag bis Freitag jeweils themenbezogen (gruppenbezogen) heranzugehen.
Bsp.: Montag: Gemeindeanliegen, Älteste, Diener am Wort …
Dienstag: Familie
Mittwoch: Kranke, Angefochtene, Betrübte …
Donnerstag: Menschen in Regierungsverantwortung …
…..
Damit wäre zumindest einer gewissen Monotonie vorgebeugt und das „Gebetsfeld“ ist dann auch größer.
Es ist auch nicht so zu verstehen, dass man nun montags nie für Kranke beten soll, weil ich nun eine Regel habe …
Die eigentliche Arbeit sehe ich aber gar nicht so sehr im Erstellen einer Liste, sondern im Suchen nach Verheißungen …., d. h. das Suchen nach dem, was ich erbitten darf und somit auch erwarten kann.
Das ist am Anfang sehr mühsam, wird aber mit zunehmender Kenntnis der Schrift (des Willens Gottes) leichter und Korrekturen aufgrund eigener Fehlinterpretationen müssen auch einkalkuliert werden.
So gesehen lernt auch der Beter viel dabei.

Wenn du jetzt vor der Zeit kapitulierst, dann kannst du bedenken, dass es auch nicht einmal am Stück sein muss. Du kannst es klein über den Tag verteilen – auch der Ort dabei ist belanglos.
Außerdem kann man den Modus immer wieder verändern, je nach dem die Gegebenheiten sind.

Wichtig wäre mir immer wieder darauf hinzuweisen, dass eigene Befindlichkeiten, eigenes Versagen …. des Gläubigen niemals vom Gebet ausschließt. Der Gläubige darf immer kommen und er muss nicht erst warten, bis seine innere Einstellung irgendwie besonders „geistlich“ ist ….

Lutz

Jörg
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Beitrag von Jörg »

Hallo Lutz, danke für Deine Antwort! Du hast mir damit geholfen.

Lieben Gruß

Jörg
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

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