Wes Geistes Kind ist der Betanien-Verlag...

Meinungen über Veröffentlichungen des Betanien Verlags
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Schultheiss
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Wes Geistes Kind ist der Betanien-Verlag...

Beitrag von Schultheiss »

...oder was versteht man hier unter "reformatorisch"? Das ist keineswegs polemisch gemeint, nur habe ich den Eindruck dass unter "reformatorisch" hier eher eine theologische Haltung meint, die auf einer Mischung aus brüdergemeindlichen Glaubensaufassungen und (vor allem) einem rationalistischen Calvinismus fußt.

Begrüßenswert finde ich die kritische Sicht auf Charismatik und liberale Theologie, sowie auf moderne Lobpreiskultur und zweifelhafte Literatur.

Aber nicht nachvollziehen kann ich beispielsweise die Auffasung zum Abendmahl, wie sie hier dargestellt wird.
http://www.betanien.de/verlag/material/ ... l.php?id=5
Das widerspricht fundamental der lutherischen Abendmahlsauffassung, welche besagt dass Christus im Abendmahl in Wein und Brot gegenwärtig ist. Und Auch Calvin ging meines Wissens nach von einer gewissen Anwesenheit Christi im Abendmahl aus. "Reformatorisch "kann diese Sichtweise IMHO also keineswegs genannt werden.

Wie gesagt, ich will nicht polemisieren, aber auch die oberflächliche Kritik an der RKK kann ich nicht nachvollziehen....wenn die RKK die Hure Babylon sein soll*, was ist dann die EKD ? (Stichwort z.B. Homosexuelle im Pfarrhaus, Frauenordination, Leugnung d. Sühneopfers Christi, Käßmann, Fliege und und und....)




Ich bin wirklich nicht liberal, aber über diese Punkte lohnt es sich vielleicht nachzudenken...



* das habe ich hier nicht gelesen, aber manche Beiträge gehen in diese Richtung

lutz
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Beitrag von lutz »

Entschuldige, aber dein Link führt auf eine Seite des Betanienverlages, die so beginnt:
15 Unterschiede - zwischen der Messe und dem biblischen Abendmahl

Die Quellenangaben [in eckigen Klammern] beziehen sich auf die Artikel-Nr. des offiziell gültigen „Katechismus der Katholischen Kirche“, © 1993 Libreria Editrice Vaticana (Verlag des Vatikan) © dieser Zusammenstellung: Jim McCarthy, www.gnfc.org

Auszug aus dem Buch „Das Evangelium nach Rom – Eine Gegenüberstellung der röm.-kath. Lehre und der Hl. Schrift“; 448 Seiten, Euro 19,90. Kann versandkostenfrei bestellt werden bei info@betanien.de

Ich kann dein Thema hier überhaupt nicht einordnen.
Diese Materialseite ist ein Auszug und soll eine Gegenüberstellung sein - zwischen römisch-katholischer Messe und der Sicht, die die Bibel lehrt. Da geht es jetzt weder um Luther noch um Calvin. Es geht auch nicht darum, was reformatorisch ist.

Zu „was ist reformatorisch?“ gibt es hier bereits einen Themenbereich:
http://www.betanien.de/forum/viewtopic.php?t=1180
(Man beachte aber bitte, die speziellen Regeln für diesen Forenbereich bei Beteiligung: http://www.betanien.de/forum/viewtopic.php?t=320 und
http://www.betanien.de/forum/viewtopic.php?t=1265 )

Was den Betanienverlag angeht:
Der Betanien Verlag versteht sich als konservativ-bibeltreu und ist an keinen Verband und keine Denomination gebunden. Wir fühlen uns aber besonders der im deutschsprachigen Raum derzeit aufkommenden reformatorischen Bewegung verbunden sowie den Gläubigen in Gemeinden der KFG und der Brüderbewegung. Maßstab für Glauben und Lehre ist allein die Bibel, und so stimmen wir dem Motto der Reformation zu, das den Weg zu Gott mit einem vierfachen „Allein“ beschreibt: „Allein Jesus Christus, allein durch Glauben, allein aus Gnade, allein die Schrift“. Als nähere Erklärung haben wir ein kurzes Glaubensbekenntnis formuliert.
(zu finden unter www.betanien.de unter info)
Das Glaubensbekenntnis hier:
http://betanien.de/verlag/info/glaubens ... s_kurz.php

Lutz

Schultheiss
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Beitrag von Schultheiss »

Sorry dass ich erst jetzt antworte, aber ich hatte nicht die Zeit und Nerven zu antworten, deswegen versuche ich mich jetzt doch noch einmal an einer Antwort...
Diese Materialseite ist ein Auszug und soll eine Gegenüberstellung sein - zwischen römisch-katholischer Messe und der Sicht, die die Bibel lehrt. Da geht es jetzt weder um Luther noch um Calvin. Es geht auch nicht darum, was reformatorisch ist.
Es ist die Darlegung der Unterschiede welche aus der Sicht des Verfassers (also Mc Carthy) die Bibel lehrt und welche die RKK lehrt, dabei suggeriert er, die Bibel würde eine symbolische Interpretation des Abendmahls nahelegen,wobei genau das Gegenteil der Fall ist: vgl. Joh,6 (LUT1984):53 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohns esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch.
54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken.
55 Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank.
56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.


Es geht mir auch nicht darum was Luther glaubte, sondern was lutherische Christen gemäß der Confessio Augustana ( http://www.reformatio.de/pdf/CALAT-DT.PDF ) glauben, nämlich dass "Vom Abendmahl des Herrn wird also gelehrt,
daß wahrer Leib und Blut Christi wahrhaftig
unter der Gestalt des Brots und des Weins im
Abendmahl gegenwärtig sei und da ausgeteilt
und genommen wird [..] "
(10. Artikel), des weiteren scheint McCarthy das von Gott gestiftete Predigtamt implizit abzulehnen (Punkt 6), die CA lehrt jedoch im 5. Artikel, dass es ein solches Predigtamt gibt, dessen Inhaber allein das Abendmahl austeilen und die Taufe spenden können (Ausnahme meines Wissens nach:Nottaufen).

Dass das Opfer Christi ein einmaliges war stimmt jedoch mit der lutherischen Lehre überein.

Dennoch widersprechen rund 50% der lutherischen (sowie anglikanischen und teils auch methodistischen) Lehre vom Abendmahl....

P.S: Der Titel meines Threads war sicher zu provokant gewählt, entschuldigt bitte...

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