Hallo UriKulm,
danke.
Hallo Jose,
in einem schönem Youtube Video zu den Milleniums-Ansichten zitierte der Bruder auch einen alten Kirchenvater. Der sagte damals schon (es war wohl das 2. oder 3. Jahrhundert), dass es andere Ansichten zum Millenium gibt. Und dass es auf den verschiedenen Seiten gottesfürchtige und geisterfüllte Männer gibt, und sinngemäß, dass man darum in dieser Frage nicht unnötig streiten soll.
Ich denke, dass das Milleniums-Verständnis zu einigen Unterschieden führt, wie man sich das Reich Gottes vorstellt. Ist es quasi
gegenwärtig, oder kommt es erst noch in Fülle -
später? Von meinem Verständnis her ist es beides - das Reich Gottes, die Herrschaft Jesu Christi und die kommende Welt, ist mit der Auferstehung Christi in diese böse Weltzeit eingebrochen und verbreitet sich in diesem Zeitalter des Evangeliums durch die Verkündigung von Christus als Herrn und König. Gleichzeitig ist es auch wahr, dass dieser Einbruch noch nicht vollendet ist, das Reich Gottes ist also noch nicht ganz da, sondern nur als eine Art Vorschatten. So verstehe ich eben auch die "Wehen", von denen der Herr Jesus und Paulus in Römer 8 sprechen: Die kommende, herrliche Ewigkeit ist in diese Welt eingebrochen, die ersten Früchte sind schon da, wir sehen schon Strahlen des Tages, aber der Tag ist noch nicht abgebrochen. Aber wir sehen, dass sich etwas ändert, dass es Hoffnung gibt. Und wenn dann Christus wiederkommt, wird er Gericht halten und "der Morgenstern aufgeht in unseren Herzen". Dann erscheint die neue Welt. Das ist meine Hoffnung, die die andere Sicht ja auch teilt, nur dass diese andere Sicht eben noch ein irdisches Millenium "einschiebt". Diesen Einschub erlebe ich als störend, weil damit die Vorfreude auf die letztliche ewige Herrlichkeit durch so einen "Einschub" gedämpft wird.
Ich habe jedenfalls beim Dispensationalismus und Prämillenialismus den Eindruck, dass diese Reichgottes-Vorstellung sehr stark
zukünftig ist (auf das Tausendjährige Reich) statt auch schon auf unsere Gegenwart, unsere aktuelle Zeit und persönliche Situation. Ich kam dazu, dass ich das Reich Gottes (im Sinne der Herrschaft Jesu Christi über Himmel und über die Erde) als gegenwärtig betrachte (auch wenn wir sie noch nicht
sehen können, wie Hebräer 2 sagt). Und dass mein wahres Leben / Sein sich in diesem unsichtbar gegenwärtigen "Himmelreich" abspielt. Wir sind ja "in Christus mit auferweckt und mitversetzt in himmlische Regionen".
Für mich macht dieses Verständnis einen Unterschied, wie ich mein Leben und Sein betrachte und die ganze sichtbare Realität. So wie Paulus auch sagte: Wir sehen nicht auf das irdische und vergängliche, sondern auf das unsichtbare und unvergängliche (2. Korinther 4 und 5). Ich bin ein Kind der kommenden Welt, ein Kind des Lichts. Ich gehöre nicht mehr diesem Weltlauf an, sondern bin auserwählt und herausgerettet, um die kommende ewige Weltzeit zu erlangen. Wenn Christus und diese neue Himmel und neue Erde offenbar werden wird, werden auch wir mit Christus offenbart werden in Herrlichkeit.
Als die Festung mit dem Propheten Elisa vom Feind umlagert wird und der Knecht des Propheten furchtsam ist, betete der Prophet zum HERRN: "Fürchte dich nicht, denn die, die bei uns sind, sind mehr als die, die mit ihnen sind." Und: "HERR, öffne ihm die Augen, damit er sieht!" Und der HERR öffnete ihm die Augen, und siehe, die ganze Stadt war umgeben von brennenden Rossen und Reitern. So möchte ich auch die himmlische / unsichtbare Königsherrschaft Gottes "sehen" können, so wie es Jesus sagte: "Wer nicht von neuem geboren ist, der kann das Reich Gottes nicht sehen", oder anders gesagt: "Wer vom neuen geboren ist, der kann das Reich Gottes [mit den Augen des Glaubens bereits jetzt] sehen".
Das ist etwas, was mich furchtbar begeistert und woruber ich gerne mit andern rede, was ich anderen gerne mitteile. Vielleicht ist diese Meinung falsch, aber ich verstehe es seit etwa zwei jahren so in der Bibel und merke nur, dass es mich anfeuert und antreibt und große Freude und Hoffnung gibt. Also bei mir persönlich mehr als die andere Sicht, wo ich immer dachte, dass Reich Gottes im Sinne vom "Tausendjährigen Reich auf Erden" kommt erst später und hat im Moment eigentlich wenig mit mit und meinem aktuellen Lebensumständen zu tun... Jedenfalls habe ich es so verstanden.
Viele Grüße und Gottes Segen!
Albi
PS: Ja, es ist das Buch von Samuel Waldron "Endzeit. Eigentlich ganz einfach". Und als zweites von Kim Riddlebarger "Streitfall Millenium". Beides im !!!Betanien-Verlag!!!. (Den besten Verlag den es gibt) (***SCHLEICHWERBUNG! KAUFT BEIM BETANIEN-VERLAG! Günstige Bücher, guter Preis, bibeltreu, nette Leute!!!***
)
Außerdem, wie erwähnt, das von Waldron kommentierte "Baptistische Glaubensbekenntnis von 1689", wie ein paar Youtube-Videos zum Millenium und eine Video-Reihe mit Tim Conway (englisch) auf der Website von I'll be honest. (Ich gebe keine Links weil ich nicht weiß ob das hier erwünscht ist.) insgesamt hat es aber etwa 2 jahre gedauert, bis ich meine Ansichten geändert habe; früher war genau die Lehre, die ich jetzt selbst vertrete, für mich falsche Lehre.