"Jesus-Filme" und das 2. Gebot
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Du
sollst dir kein geschnitztes Bild machen, noch irgend ein
Gleichnis dessen, was oben im Himmel und was unten auf der
Erde und was in den Wassern unter der Erde ist (2. Mose
20,4)
Verstößt
es gegen das Zweite Gebot, den Herrn Jesus Christus in Filmen
nachzubilden? Von der Bibel her eindeutig, denn ein solcher
Film ist gewiss "irgend ein Gleichnis" des menschgewordenen
Gottes hier auf der Erde. Als man vor einigen Jahrzehnten begann,
Filme über den Herrn Jesus zu drehen, war man sich dieser
Problematik zunächst noch mehr bewusst. So wurde z.B. im
Film "Ben Hur" (1959) der Messias nur von hinten gezeigt.
Seit dem hat die Ehrfurcht jedoch offenbar drastisch abgenommen.
Auf einer Internetseite heißt es dazu einfach: "Heute
ist das Bilderverbot kein Thema mehr" (http://www.jesus.ch/www/index.php/D/article/157/15701).
Die römisch-katholische Kirche hat übrigens das Zweite
Gebot (das Bilderverbot) einfach glattweg gestrichen und unterteilt
stattdessen das 10. Gebot in zwei, um wieder auf zehn zu kommen
(siehe z.B. "Gotteslob" Nr. 61, vgl. Katechismus der
Katholischen Kirche, S. 529-529.) So kann die römische
Kirche ihre Kruzifixe, Passionsspiele und auch Jesus-Filme rechtfertigen.
Folgende
Beiträge sollen hier zu denken geben:
Das Zweite
Helvetische Bekenntnis, eines der wichtigsten Bekenntnisse
der Reformation (1566) lehrt in Kapitel 4 (Quelle: www.reformatio.de):
»Bilder
Gottes, Christi und der Heiligen
Weil nun Gott unsichtbarer Geist und unendlichen Wesens ist,
kann er auch nicht durch irgendeine Kunst oder ein Bild dargestellt
werden; deshalb scheuen wir uns nicht, mit der Heiligen Schrift
bildliche Darstellungen Gottes lauter Lug und Trug zu nennen.
Wir verwerfen daher nicht bloß die heidnischen Götzenbilder,
sondern auch Bilder, die von Christen verehrt werden. Denn obschon
Christus menschliches Wesen angenommen hat, hat er das nicht
deshalb getan, um Bildhauern und Malern als Modell zu dienen.
Er hat gesagt, er sei nicht gekommen, Gesetz und Propheten aufzulösen
(Mt. 5,17). Im Gesetz und in den Propheten werden aber Bilder
verboten (5.Mose 4,16 und 23; Jes. 40,18ff.). Er sagt nicht,
dass er in der Kirche leiblich gegenwärtig sein werde,
sondern er verheißt, uns mit seinem Geiste stets nahe
zu sein (Joh. 16,7); wer mag also glauben, dass ein bloßer
Schatten oder ein Bild des Leibes (2.Kor. 5,16) den Frommen
irgend etwas nütze? Und wenn er in uns bleibt durch seinen
Heiligen Geist, so sind wir ja Tempel Gottes (1.Kor. 3,16).
Was für eine Vereinbarung besteht zwischen dem Tempel
Gottes und den Götzen? (2.Kor. 6,16). Und wenn die
seligen Geister und die bei Gott im Himmel Vollendeten, so lange
sie hier lebten, alle göttliche Verehrung ablehnten und
gegen die Götzenbilder ankämpften (Apg. 3,12; 14,15;
Offb. 14,7; 22,8 und 9), wem soll es da einleuchten, dass den
bei Gott Himmel Vollendeten und Engeln Bilder gefielen, vor
denen die Menschen ihre Knie beugen, das Haupt entblößen
und andere Ehrenbezeugungen vollziehen?
Damit aber die Menschen im Glauben unterwiesen und über
göttliche Dinge und ihre Seligkeit belehrt würden,
hat der Herr befohlen, das Evangelium zu predigen (Mk. 16,15),
aber nicht zu malen oder mit Malerei das Volk zu lehren; er
hat auch die Sakramente eingesetzt, aber nirgends Bilder verordnet.
Wir mögen aber unsere Blicke hinwenden, wohin wir wollen,
so begegnen uns lebendige und wahre Geschöpfe Gottes, die,
wenn sie beachtet würden, wie es billig wäre, den
Betrachter weit mehr ergreifen müssten, als alle von Menschen
geschaffenen Bilder oder ihre nichtssagenden, unbeweglichen,
matten und toten Bildgestalten, von denen der Prophet mit Recht
sagt: Sie haben einen Mund und können nicht reden,
haben Augen und können nicht sehen; sie haben Ohren und
hören nicht ... (Ps. 115,5-7).
Deshalb sind wir einverstanden mit dem Ausspruch des alten Schriftstellers
Lactantius, der gesagt hat: Zweifellos ist da keine Religion,
wo ein Bild ist. Wir finden auch, der selige Bischof Epiphanius
habe wohl getan, als er ein Bild von Christus oder irgendeinem
Heiligen, das er auf einem Vorhang an der Kirchentüre fand,
zerschnitt und wegnahm, weil er erkannt hatte, dass es gegen
die Heilige Schrift gehe, wenn in der Kirche Christi das Bild
eines Menschen hange. Deshalb ordnete er auch an, dass künftig
in der Kirche Christi keine derartigen Vorhänge mehr aufgehängt
werden dürften, die unserem Glauben zuwiderlaufen, sondern
dass man vielmehr solche Verwirrung stiftenden Dinge beseitigen
müsse, die der Kirche und der Gläubigen unwürdig
seien. Wir billigen auch die Meinung des heiligen Augustin,
der in seinem Buche Die wahre Religion im 55. Kapitel
gesagt hat, unser Glaube heiße uns nicht Menschenwerke
verehren; denn die Werkmeister, die solche Werke herstellen,
seien doch gewiss höher zu achten, und dennoch sollen wir
nicht einmal ihnen göttliche Verehrung zuteil werden
lassen.«
Auszug aus meinem Leserbrief an idea Spektrum (auf die
Leserbriefe in Nr. 12 vom 17. März 2004)
»Gewiss verstößt es gegen das Zweite Gebot,
betenden Christen das Antlitz Jim Caviezels, des anderen J.C.,
in die Gedanken zu brennen. Dieses Gebot soll ja gerade verhindern,
dass sich ein visuelles Bild zwischen dem Beter und Gott stellt.
Ja, Jesus Christus ist das einzige "Bild des unsichtbaren
Gottes" (2Kor 4,4), aber eben deshalb kann keine künstlerische
Jesusdarstellung seinem Anspruch gerecht werden. Ist es nicht
bezeichnend, dass der endzeitliche Götzendienst nicht in
der Anbetung von Buddahfiguren bestehen wird, sondern in der
Anbetung eines falschen, vorgetäuschten Christus und eines
redenden Bildes?«
Der
Passionsfilm ist Bilder- und Götzendienst
Der Passionsfilm von Mel Gibson ist nichts anderes als ein redendes,
bewegtes Kruzifix. Der Produzent selbst hat ihn als sakrales
künstlerisches Werk geschaffen. Kruzifixe und Bildnisse
Jesu verstoßen klar gegen das biblische Bilderverbot,
und bewegte und redende Bildnisse Jesu erst recht. Es fehlt
nicht nur der biblische Auftrag zum Anfertigen von bildlichen
Darstellungen Christi, vielmehr verbietet die Bibel das Anfertigen
bildlicher Darstellungen einer der drei Personen Gottes und
damit auch des fleischgewordenen, jetzt aber verherrlichten
Christus: Wenn wir Christus auch nach dem Fleisch gekannt
haben, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr so (2Kor
5,16, vgl. dazu z.B. Apg 26,13; Offb 1,13-16).
Durch filmerische Vortäuschung wird der Zuschauer dazu
verleitet, den Schauspieler Jesus oder Christus
zu nennen. Der Schauspieler wird mit Jesus Christus identifiziert.
Aber er ist nicht der wahre Jesus, sondern ein anderer
Jesus, der nur vorgetäuscht ist (vgl. 2Kor 11,4;
Mt 24,24).
Relevante
Schriftstellen aus dem NT:
(Die Israeliten in der Wüste) machten in jenen Tagen
ein Kalb (als Repräsentation Jahwes) und brachten dem Götzenbild
ein Schlachtopfer und ergötzten sich an den Werken ihrer
Hände (Apg 7,41).
Indem sie sich für Weise ausgaben, sind sie zu Narren geworden
und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes verwandelt
in das Gleichnis eines Bildes vom vergänglichen Menschen
... (Röm 1,22.23)
Wenn wir Christus auch nach dem Fleisch gekannt haben, so kennen
wir ihn doch jetzt nicht mehr so (2Kor 5,16, vgl. dazu z.B.
Apg 26,13; Offb 1,13-16).
Da wir nun Gottes Geschlecht sind, sollen wir nicht meinen,
dass das Göttliche ... einem Gebilde der Kunst und der
Erfindung des Menschen, gleich sei (Apg 17,29).
Darum, meine Geliebten, flieht den Götzendienst! (1Kor
10,14)
Kinder, hütet euch vor den Götzen! (Joh 5,21)
Und es wurde ihm gegeben, dem Bild des Tieres Odem zu geben,
so dass das Bild des Tieres sogar redete ...(Offb 13,15)
Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen
... (Mt 24,24)
Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis
gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen ... Dieser
ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Kinder, hütet
euch vor den Götzen! (Joh 5,20-21)
Schriftstellen über Kunst:
- im
negativen Sinne:
Verflucht sei der Mann, der ein geschnitztes oder gegossenes
Bild macht, einen Greuel vor dem HERRN, ein Machwerk von Künstlerhand
und es im Geheimen aufstellt! und das ganze Volk antworte und
sage: Amen! (5Mo 27,15)
Allein schaue das: ich habe gefunden, daß Gott den Menschen
hat aufrichtig gemacht; aber sie suchen viele Künste (Pred
7,30).
(über das endzeitliche Babylon:) Und die Stimme der Harfensänger
und Musiker und Flötenspieler und Trompeter wird nie mehr
in dir gehört und nie mehr ein Künstler irgendeiner
Kunst in dir gefunden und das Geräusch des Mühlsteins
nie mehr in dir gehört werden (Offb 18,22)
Mit wem wollt ihr Gott vergleichen, und was für ein Abbild
wollt ihr ihm gegenüberstellen? Der Kunsthandwerker gießt
das Götterbild, der Goldschmied beschlägt es mit Gold
und mit silbernen Ketten vom Goldschmied. Maulbeerholz wählt
er, ein Holz, das nicht fault. Er sucht sich einen geschickten
Kunsthandwerker, um ein Götterbild aufzustellen, das nicht
wackelt. - Habt ihr es nicht erkannt? Hört ihr es nicht?
... Er ist es, der da thront über dem Kreis der Erde, dass
ihre Bewohner wie Heuschrecken erscheinen, der die Himmel ausspannt
wie einen Schleier und ihn ausbreitet wie ein Zelt zum Wohnen
... (Jes 40,18-22, vgl. Jes 41,6ff; 44,10ff)
Keiner ist dir gleich, HERR. Du bist groß, und groß
ist dein Name ... unter allen Weisen der Nationen und in all
ihren Königreichen ist niemand dir gleich. Sie sind allesamt
dumm und töricht; die Unterweisung der Nichtigkeiten -
Holz ist sie. Dünngeschlagenes Silber wird aus Tarsis gebracht
und Gold aus Ufas, ein Werk des Kunsthandwerkers und der Hände
des Goldschmieds. Violetter und roter Purpur ist ihr Gewand,
sie alle sind nur ein Werk von Kunstfertigen. Aber der HERR
ist in Wahrheit Gott. Er ist der lebendige Gott und ein ewiger
König. Vor seinem Grimm erbebt die Erde, und seinen Zorn
können die Nationen nicht ertragen ... (Jer 10,6-10).
Und nun fahren sie fort zu sündigen und machen sich ein
gegossenes Bild, aus ihrem Silber Götzenbilder, entsprechend
ihrer Kunstfertigkeit, Arbeit von Handwerkern ist alles. Von
denen sagt man: Die, die Menschen opfern, küssen Kälber!
(Hos 13,2)
Einer mit Namen Demetrius, ein Silberschmied, der silberne Tempel
der Artemis machte, verschaffte den Kunsthandwerkern nicht geringen
Erwerb; und nachdem er diese samt den damit beschäftigten
Arbeitern versammelt hatte, sprach er: Männer, ihr wißt,
daß aus diesem Erwerb unser Wohlstand kommt; und ihr seht
und hört, daß dieser Paulus nicht allein von Ephesus,
sondern beinahe von ganz Asien eine große Volksmenge überredet
und abgewandt hat, da er sagt, dass das keine Götter seien,
die mit Händen gemacht werden. Nicht allein aber ist für
uns Gefahr, daß dieses Geschäft in Verruf kommt ...
(Apg 19,24-27)
im positiven Sinne
in
Schriftstellen wie 2Mo 26-39 (Bau der Stiftshütte) und
1Chr 29,5; 2Chr 2,6.13 (Bau des Tempels). Hier wird deutlich,
dass
das Muster exakt von Gott vorgegeben wurde,
die Kunsthandwerker göttlich beauftragt waren
es sich um den alttestamentlichen Gottesdienst im sichtbaren
Heiligtum handelt, das im NT durch das nicht mit Händen
gemachte (Apg 7,48; Hebr 9,11) geistliche Heiligtum ersetzt
worden ist. Rückfall ins AT bedeutet Abfall (siehe Hebräerbrief).
zusammengestellt
von Hans-Werner Deppe, © 2004, Verbreitung erwünscht
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