Ein
Augenzeugenbericht von Hans Scheib, der auf einer Afrikareise
einen Abstecher zum in Europa zunehmend populär werdenden
"Propheten" unternahm, mit anschließenden kurzen
Hintergrundinformationen über T.B. Joshua.
Sonntag,
19.Januar 2003. Brüder in Deutschland haben mich gebeten,
die Synagoge "Church of all Nations" in Ikotun-Egbe,
Lagos (Nigeria) mit ihrem so genannten Propheten T.B. Joshua
während einer ihrer Veranstaltungen zu besuchen. Zwei befreundete
Pastoren aus Lagos begleiten mich. Wie ich waren auch sie noch
nie dort.
14.00
Uhr. Wir stehen vor einer etwa fünf Meter breiten eisernen
Schranke. Wächter mit Walkie Talkies befragen uns. Dann
gehen wir an dem großen, teilweise noch im Rohbau befindlichen
Bau entlang, der einer großen Sporthalle ähnelt.
Die Organisation selbst nennt ihn "Kathedrale". Der
Haupteingang befindet sich auf der hinteren linken Seite und
ist von einigen Hilfszelten für Besucher umgeben. Seitlich
davor stehen einige schwere Luxuslimousinen.
Man
führt uns zur Überprüfung der Pässe und
einer Durchsuchung in einen fensterlosen Raum, in dem sich Sicherheitskräfte
und Besucher aufhalten. Nachdem ich eingehend darüber Auskunft
gegeben habe, warum ich die Synagoge besuchen will und wie ich
auf sie aufmerksam geworden bin, heißt man mich zu warten.
Zehn Minuten später kommt ein junger weißer Mann
herein und stellt sich in englischer Sprache als unser Führer
vor; er weigert sich mir seinen Namen und Nationalität
zu nennen. Sogleich werden wir in den vorderen Teil der Halle
geführt, mit uns eine Gruppe weißer Ausländer,
vorwiegend Holländer. Der Boden in der Halle ist sandig-lehmig
festgestampft. Die Halle ist gut ausgeleuchtet. Überall
sind Monitore und Lautsprecher angebracht, sogar auf der Straße,
damit alle Besucher die Geschehnisse verfolgen können.
Die Halle ist von ca. 3000 bis 4000 Menschen überfüllt,
die sich in Blöcke eingeteilt hinter Holzgeländern
befinden. Mehrere 100 Besucher, die keinen Platz mehr finden
konnten, stehen dicht gedrängt außerhalb des nach
drei Seiten offenen Gebäudes.
Das
Gottesdienstblatt für diesen Sonntag hat die Überschrift
"The Synagogue Church of all Nations - Mouthpiece of God
(Jer 1,9)". Hauptüberschrift für diesen Tag:
"Ministering God's Power by Prophet T.B. Joshua" (Die
Kraft Gottes spenden durch T.B. Joshua). Darunter befindet sich
ein Bild von ihm mit der Unterschrift: "The Man in the
Synagogue, Prophet T.B. Joshua". In der Seitenspalte "Words
of Wisdom" - Worte der Weisheit (von T. B. Joshua) steht
zum Beispiel: "Die Apostelgeschichte ist nicht einfach
Geschichte, sondern das Muster, wie die Gemeinde nach dem Willen
von Christus heute sein soll (Mk 6,56)"
Vorn
in der Halle treten wir in ein Oval aus Menschen, das etwa 60
Meter lang und zehn Meter breit ist, dem so genannten Segensweg.
Allen hängen Papptafeln um den Hals, auf die sie eigenhändig
ihre Krankheiten, Leiden und Belastungen dämonischer Art,
z.B. ein Fluch auf der Familie oder Ehe, geschrieben haben.
Mehrere hochprofessionell ausgerüstete, routinierte Kameraleute
befinden sich innerhalb des Menschenovals und folgen uns auf
Schritt und Tritt. Ihre Aufnahmen werden auf die zahlreichen
Bildschirme in der ganzen Halle übertragen.
Plötzlich
ertönen Rufe, Bewegung kommt in die Menschenmenge um uns
herum - der Prophet Joshua kommt. Er ist gut gekleidet, sorgfältig
frisiert und von gepflegter Erscheinung. Lächelnd und gemessenen
Schrittes, mit einem schnurlosen Mikrophon in der Hand, tritt
er ins Oval. Sofort beginnt er mit seiner Tätigkeit. Die
Kameraleute und wir als Zeugen beobachten ihn, wie er beginnt,
die Menschen zu "befreien" und zu "heilen".
Er tut es, indem er auf sie zuspringt, mit den Armen wedelt
und sie übers Mikrophon anhaucht. Dabei streckt er ihnen
die Hand oder den Fuß bis auf wenige Zentimeter an den
Leib entgegen und spricht ab und zu Worte über die Betreffenden.
Zwei Sätze, die er immer wieder wiederholt, prägen
sich mir ein: "Holy Ghost Fire" ("Heiliger Geist
Feuer") und "In the mighty name of Jesus" ("Im
mächtigen Namen Jesu").
Fast
alle fallen benommen nach hinten um, einige sinken in die Knie
oder zur Seite. Von Händen hinter ihnen werden sie sofort
wieder aufgerichtet. Einige bleiben vorerst in diesem Zustand,
andere jubeln und rufen laut gestikulierend, dass sie nun frei
und gesund seien. Manche stellen sich wieder in die Reihe, um
noch einmal "gesegnet" zu werden. Die offenbar charismatisch-christlich
orientierten Ausländer unserer Gruppe (das bestätigt
sich auf Nachfrage) wirken erstaunt, und einige Frauen sind
geradezu begeistert. Die Männer sind in ähnlicher
Stimmung. T.B. Joshua geht mehrfach die ganze Runde ab. Nach
etwa 15 Minuten verlässt er die Halle durch den hinteren
Eingang. Hinter dem Gebäude befindet sich ein sumpfartiges,
wohl von einigen Wegen durchzogenes Gelände.
Unser junger Begleiter fragt immer wieder, wie es mir gefällt,
was ich davon halte, wer ich sei und was meine Tätigkeit
ist, insbesondere hier in Nigeria. Gleichzeitig preist er mit
überschwänglichen Worten T.B. Joshua und dessen Aktionen,
und bekräftigt, dass er ein absoluter Jünger von Joshua
sei. Irgendwie erscheint er mir in "abgehobener" Stimmung,
aber auch erschöpft und fast roboterhaft sein Pensum abspulend.
Einige
Zeit später. Ein Auto fährt in den "Segensweg"
ein. Darin die 27-jährige Noma Obador aus der Provinz Kogi
State, begleitet von einer Schwester und anderen Verwandten.
Sie sagt: "I can't walk six years long because of these
hurting knees. I'm unable to walk. (Ich kann seit sechs Jahren
nicht mehr laufen wegen meiner schmerzenden Knie. Ich kann nicht
laufen.)" Vor den Kameras werden Röntgenbilder präsentiert
und auch Medikamente gezeigt, die sie bisher vergeblich eingenommen
hat.
Wir
stehen im Halbkreis um sie herum, während sie über
ihr Leiden und ihre Heilungserwartungen interviewt wird. Wieder
wird alles auf die Bildschirme in der Halle übertragen.
Später sehe ich, dass in der Mitte der Halle ein verglastes
Häuschen steht, von wo aus alles gesteuert und angesagt
wird. Jetzt kommt T. B. Joshua. Lauter Jubel bricht aus. Dann
erwartungsvolle Stille. Ich stehe etwa vier Meter von ihm entfernt
und habe freie Sicht auf das Geschehen. Joshua tritt ungefähr
ein bis zwei Meter an das Auto heran. Er fragt Frau Obador noch
einmal nach ihrem Problem. Die Autotür wird geöffnet.
Joshua gibt ihr die Anweisung, ihr Kleid zu raffen, damit man
Oberschenkel und Knie sehen könne. Sie sind mit verkrusteten
Pusteln und Spritzeneinstichen übersät.
Er
sagt: "Schau aufs Licht, wandle im Licht, frage nach seiner
Gegenwart." Sie bestätigt schluchzend, sie glaube.
"Verdamme keine andere Religion, sondern sei ein Licht
für Jesus. Sage nicht, dass du das Licht hast, aber lass
es durch dich wirken. Sei Licht, und das Licht wird für
sich selbst zeugen und scheinen. Schau aufs Kreuz, woher aller
Segen kommt", sagt er. Er hält ihr seinen Fuß
entgegen und fordert sie auf: "Frage nach seiner Gegenwart.
Im mächtigen Namen Jesu Christi: Holy Ghost Fire!"
Das und Ähnliches wiederholt er mehrfach. Die Frau müht
sich aufzustehen, vermag es aber noch nicht. Der Heiler ermuntert
sie und erklärt uns über Mikrophon, alles sei in Ordnung,
sie werde gleich gehen.
Er
haucht sie übers Mikrophon an, hält wieder den Fuß
hin und macht damit Drehbewegungen. Langsam erhebt sich die
Frau, zunächst auf Lehne und Tür gestützt, aus
dem Auto. Wieder brandet Jubel auf. Er befiehlt ihr zu gehen.
Sie kann es zunächst nicht, doch nach weiteren Fußbewegungen
und angedeutetem Spucken auf ihr Knie geht sie, immer sicherer
werdend. Die Kameras nehmen immer wieder auch unsere Gruppe
und die Reaktionen der Zuschauer auf. Die Schwester der Kranken
bricht in Freudentränen aus. Sie und andere fangen an herumzuhüpfen
und zu tanzen, Jubelworte ausstoßend.
Joshua
entfernt sich nach draußen. Ein Pulk um die "geheilte"
Frau bewegt sich in die Halle in die Nähe der Steuerungszentrale.
Dort angekommen, wird sie interviewt. Sie preist Gott und den
Propheten und gibt "Zeugnis". Einige enthusiastisch
wirkende weiße Zeugen aus unserer Gruppe werden ebenfalls
befragt; alles wird für das nächste Video "dokumentiert".
Unsere
Gruppe wird in die Hallenmitte zu einer Plattform mit bequemen
Plastikstühlen geführt. Hier befindet sich auch der
zentrale bühnenartige Platz. Gegenüber auf einer zweiten
Plattform befindet sich das fast ausschließlich aus jungen
weißen Ausländern, meist jungen Frauen, bestehende
"Lobpreisteam". Sie sind mit afrikanischen Trommeln,
Schlagzeug, Rasseln, Flöten, Saxophon und Mikrophonen ausgerüstet.
Das Lobpreisteam beginnt sein Programm. Der Stil der Musik ähnelt
dem Sound von Carlos Santana, den Les Humphreys Singers und
James Last. Die Songs haben Titel wie "Father upright your
delight in your children". Nach ein paar Liedern, in die
die Versammlung teilweise einfällt, geht plötzlich
eine Enddreißigerin, eine Besucherin aus Holland, nach
vorne und bestätigt: "Jede ausgeübte Gabe hier
ist perfekt und ist von Gott." Dann übernimmt sie
als Leadsängerin das Lobpreisteam. Unter rhythmischem Stampfen
und Tanzen wird ein Lied gesungen. Der Enthusiasmus außerhalb
des Lobpreisteams hält sich allerdings in Grenzen, die
Holländer erheben sich und machen fast alle mit.
Danach
geben Menschen, die Hilfe und Heilung durch Joshua erfahren
haben, "Zeugnis". Ein holländisches Ehepaar hat
nach sieben Jahren auf Joshuas Gebet über ihnen hin ein
Kind empfangen. Ein junger Sportler hatte unvorsichtigerweise
Mangofrüchte von einem afrikanischen Götzenbaum verzehrt
und hatte seitdem psychische Probleme und Verhaltensstörungen.
Ein anderer wurde durch Joshuas Gebet von ständigem Bruderzwist
in der Familie und vom Stehlen befreit. Eine Frau outet sich
als Prostituierte mit acht Partnern pro Tag. Sie sei dauerhaft
frei von unreinen Dämonen durch Joshua und die Kraft des
Heiligen Geistes. Eine Frau, die viele Hospitalbesuche hinter
sich hat, sei von Diabetes und Arthritis geheilt worden. Ich
höre nichts über Buße, Sündenvergebung
und den Empfang des ewigen Heils. Öfters wird dem Heiligen
Geist gedankt, der Name Jesu fällt selten, dafür immer
und immer wieder der des Joshua. Das ist eigentlich die ganze
Zeit meiner Anwesenheit so (vgl. Lk 5,12-26 ).
Dann
heißt es, Joshua kommt ! Auf den Monitoren ist zu sehen,
wie er sich auf einem Sandweg nähert und die Halle betritt.
Während er auf die Hallenmitte zugeht und direkt auf uns
zukommt, wiederholt er öfters beschwörend "Ask
for the presence", "Ask for his presence" (Frage,
rufe, verlange nach der/seiner Präsenz). Später sagt
er: "Nicht ich bin der Heiler, Jesus heilt", "der
Heilige Geist heilt", "unser Leib ist nicht der Tempel
von Krankheit und Leiden, sondern der Tempel des Heiligen Geistes".
Heilung wird immer wieder angeboten, doch über ewige Errettung
vernehme ich absolut nichts. Im Vorbeigehen mustert mich der
"Prophet" eingehend, ich halte dem intensiv wirkenden
Blick stand. Dann geht er weiter durch die Reihen und "heilt",
indem er sie übers Mikrophon anbläst, Hand oder Fuß
in ihre Richtung schwingt, die Dämonen in ihnen anschreit
und "Befreiung und Heilung" befiehlt. Dafür nimmt
er sich fast eine Stunde lang Zeit, die Ausländergruppe
immer im Schlepptau.
Fast
alle in der ersten Reihe und auch einige in den folgenden Reihen
machen die Erfahrung des in Pfingstler- und charismatischen
Kreisen wohl bekannten "Slain in the Spirit" (Erschlagen
im Geist, der Ausdruck wird hier allerdings nicht verwendet):
Sie werden durch eine unsichtbare Kraft nach hinten umgeworfen.
Das soll wohl den "gesegneten" Wendepunkt ihrer jeweiligen
Lage signalisieren. Durch "Gottes Kraft", denn der
"Mann Gottes" lehrt uns wiederholt, dass jede Heilung
für die Errettung der Seele sei. Joshua gebraucht verschiedene
formelhafte Aussprüche, vor allem "Holy Ghost Fire!"
Danach steht er auf dem zentralen Platz. Mehrere Menschen kommen
nach vorne, stellen sich in einer Reihe oder einzeln auf, und
einige werden zu ihren Leiden befragt. Dann behandelt er sie
mit "Holy Ghost Fire". Fast alle Afrikaner spucken
und erbrechen in ekelerregender Weise daraufhin "giftige
Flüssigkeiten" und Blut, worin Krankheit, Sünde
oder der unreine Geist "enthalten" sein soll. Andere
schlagen lang hin und wälzen sich und bleiben mit verdrehten
Gliedmaßen liegen. Später stehen sie auf und geben
einen kurzen Bericht über ihre "Heilung" und
"Befreiung". Zwischendurch singt das Lobpreisteam.
Nach
einer kleinen Pause folgen "Prophezeiungen". Joshua
spricht Personen in der Menge an, teilweise mit Namen, die mit
bestimmten Sünden oder Anliegen gekommen seien. Die Angesprochenen
müssen sich outen und "helfen lassen". Joshua
spricht verschiedene Ehebruchs- und Sexualsünden detailliert
an. Es handelt sich meist um Frauen, die aufgefordert werden
vor laufender Kamera zu berichten. Sie tun das zum Teil sehr
ausführlich und in schockierendem Sprachgebrauch und erwähnen
dabei auch die Genitalien. Einige wirken allerdings so, dass
sie eigentlich nicht wollen, sondern unter Öffentlichkeitsdruck
stehen. Insbesondere bei den Ehebruchsdramen wird offenbar,
dass der Ehemann nicht dabei ist und ich frage mich, wie er
und die gesellschaftliche Umgebung des Ehepaares das aufnehmen
werden. Eine Frau gesteht den Ehebruch mit einer Lesbierin.
Meine zwei Freunde versichern mirim United Kingdom hätten.
Wir erfahren, dass etliche Ausländer als Jünger direkt
in der Synagogue sind (z.T. wohl im Lobpreisteam) und dass sie
eigentlich permanent lernen und dienen. Er bittet uns doch noch
zu bleiben, Segen zu empfangen und das Geschehen überall
in unserem Umkreis zu bezeugen.
Daheim
sehe ich ihn als Sprecher in dem Video "International Pastors
Holy Ghost Fire Conference" (Internationale Pastorenkonferenz
Feuer des Heiligen Geistes) wieder. Wir entschließen uns
aufzubrechen, Dave führt mich auf meinen Wunsch an mit
dicken Geldbündeln bedeckten Holztischen vorbei zum Verkaufsshop
innerhalb der Halle und ich erstehe besagtes Video, drei Predigtkassetten
und mehrere Ausgaben der Hauspostille "The Synagogue Voice".
Untertitel: "Welche Lehre haben wir?" "He drove
out the spirits with a word and healed all the sick" (Mk
1,21-27 und Lk 4,36). Sie kosten pro Exemplar zwei US-Dollar,
das ist viel Geld in Afrika. Meine lieben afrikanischen Brüder
fahren mich durch das übliche Verkehrschaos in mein Quartier
und in den nächsten Tagen fahren wir fort mit dem eigentlichen
Grund meines Aufenthaltes, der Abhaltung von mehreren Bibelseminaren
unter leitenden Emmaus-Mitarbeitern im Auftrag der Zentralafrika-Mission.
Die einzigen Heilungen dort geschehen nach Gebet und vermittels
meiner mitgebrachten Medikamente. Darunter ist auch ein schwerer
Malariaanfall der Frau eines Ältesten der gastgebenden
offenen Brüdergemeinde in Surulele, Lagos, Nigeria.
Kurze Hintergrundinformationen über T.B. Joshua
Anlässlich
T.B. Joshuas 38.Geburtstags im Jahr 2001 gab die Hauspostille
"The Synagogue Voice" (TSV) eine Vita unter dem Titel
"T.B. Joshua at 38 Expose" heraus (Vol. 1, No.1, Seiten
1,3-5). Hier meine stark gekürzte Zusammenfassung (Zitate
apostrophiert):
Der sogenannte Prophet T.B.J. wurde am 12. Juni 1963 in Arigidi,
Nigeria geboren. "Wie die großen Propheten alter
Zeit war seine Geburt ein Mysterium und durch himmlische Zeichen
und Prophezeiungen angekündigt." Dieses sagte vor
einem Jahrhundert sein heidnischer Großvater, ein wahrsagender
Jäger und Bauer, voraus: "Dieser kommende junge Mann
würde sehr mächtig und berühmt werden und eine
große Anhängerschar haben. Zur bestimmten Zeit würde
er die Vereinigung aller Rassen und der Menschheit bewerkstelligen,
egal welcher Hautfarbe oder Glauben sie angehören."
Die "TSV" berichtet: "Im Mutterleib habe er total
bewegungslos und in Frieden verharrt, die Schwangerschaft habe
15 Monate gedauert" (!). Er sagt selbst an anderer Stelle
gegenüber Reportern, "dass er den Geist und die Kraft
vom Tage seiner Geburt an gehabt" habe. Mir scheint, die
Passagen über sein Aufwachsen sollen wohl an Männer
wie Johannes den Täufer und Jesus Christus erinnern.
Als
Baby entging er durch ein Wunder dem Tod durch einen fallenden
Stein. In der Schule war er der Kleinste, leitete aber die Gebete
im anglikanischen Schulgottesdienst und legte seinen Mitschülern
die Schrift aus, obwohl er nie selbst theologischen Unterricht
absolviert hat. Der brillante Schüler habe herausgeragt:
"Eine ungewöhnliche Aura der Macht der Macht umgab
ihn" schreibt "TSV". Schon als Kind habe er die
"Gabe der Prophetie und Träume" besessen und
vieles sei "in Erfüllung gegangen", sodass er
"der kleine Prophet" genannt wurde.
Joshua
wird mit den Aposteln verglichen, die durch ihre "spezielle
Verbindung zu Jesus und den Heiligen Geist über Macht verfügten".
Irgendwie erinnert mich das an Simon Magus (Apg 8,9-13). Nach
der Taufe des angeblichen "Gesalbten Mannes Gottes"
hat er sofort in Zungen geredet, wie die "TSV" berichtet.
Die "TSV" schreibt weiter: "Der Prophet erkennt
sich selbst, seine Herkunft und die Sendung seines Lebens"
und "Jesus glaubt an Sein Erzeugnis - Jesus believed in
His product", d.h. an Joshua! Das ist eindeutig Blasphemie!
Weiter
heißt es: "Gott hat den Propheten (Joshua) dazu bestimmt,
die großen Werke unseres Herrn Jesus erneut zu zelebrieren
zum Beweis für alle 'Zweifelnden Thomase'". In der
"Synagogue Church of all Nations" empfangen die Besucher
auf regelmäßig Errettung, Befreiung und Segen durch
die von Joshua gewirkten Wunder und Heilungen vermittels des
"Gesalbten Dieners Gottes" und der "Gegenwart
des Heiligen Geistes". T.B. Joshua beherrsche als "Werke
zur Errettung" die größten Wunderkräfte,
Geistheilung (spiritual healing), Prophetie und Lehrverkündigung
in der Kraft seines Gottes. Weiter wird behauptet: "Prophet
T.B. Joshua wird für eine sehr lange Zeit bei uns sein"!
Der Bericht, besser gesagt die Jubelhofberichterstattung, schließt
mit den Worten: "Wir wünschen ihm an seinem Geburtstag
mehr Salbung", was in meinen Augen, angesichts des vorherigen
"Nonplusultra", einer gewissen Ironie und sibyllinischen
Ausdrucksweise nicht entbehrt. In derselben "TSV"-Ausgabe
werden andere Beiträge betitelt mit "Die Welt hat
viel von Nigeria zu lernen" (wegen Joshua) und "Die
Welt gratuliert (salutes) Prophet T.B. Joshua zum 38. Geburtstag."
Darin sind Lob- und Ergebenheitsansprachen von Menschen aus
vielen Ländern übermittelt, aus Ländern wie Holland,
UK, Deutschland, Belgien, Griechenland, USA (die Synagogue hat
dort ein Bankkonto), Kanada (auch von der Toronto-Gemeinde am
Flughafen, von dort kommt der so genannte Torontosegen) und
Südafrika. Die Publicitysucht, möglichst weltweit,
ist sendungsbewusste Methode und an allen Ecken und Enden zu
sehen und zu spüren. Noch einige wenige von mir kommentierte
Aussagen von T.B. Joshua, zu finden in seinen eigenen Medienprodukten
:
o
"Gib Kritik keinerlei Aufmerksamkeit und Bedeutung."
- Eine kindische Voraussetzung für Verführung in Irrtum
und Selbstvergötzung. Alle Apostel haben im NT berechtigterweise
Kritik erfahren und daraus gelernt !
o "Mutter Theresa ist eine große Evangelistin unseres
Gottes" (sinngemäß). Mutter Teresa fand auch
andere "Glaubensformen", wie der Glaube an Buddha
oder Allah, richtig. Beachte Apg.4:12
o "Schwestern kommt in die Gemeinde, kommt in die Gegenwart
des 'Gesalbten Mannes Gottes', bekennt dort öffentlich
eure Sünden und so werdet ihr von ihnen frei." - Diese
abstoßende, unbiblische Praxis, welche an die röm.-kath.
Beichte erinnert, habe ich dort selbst gesehen. Auf einer mir
vorliegenden Predigtkassette "bezeugt" eine Frau nach
Joshuas Rede ca. 15 Minuten lang die gräulichsten Sexualpraktiken
in Ihrem Leben, inklusive Inzest. Alles herbeigeführt durch
den angeblich in ihrer Vagina hausenden Dämon! (vgl. Eph
5,3).
o Auf die Frage einer Reporterin nach Joshuas Beurteilung der
anderen Kirchen in der Welt: "Wir alle, alle Kirchen der
Christenheit, z.B. die katholische oder die protestantische,
bilden den Leib Christi!" Das ist Babylonökumene in
Reinkultur (Offb17 und 18). Nachdem ich Christ wurde, habe ich
die Mitgliedschaft aus Gewissensgründen bei der röm.-kath.
Kirche bis heute gekündigt, weil das falsche Evangelium
der Papstkirche nicht das Evangelium des Neuen Testamentes ist
und diese Kirche noch immer vielen das Heil Gottes vorenthält.
Ein
Video zeigt, wie T.B. Joshua in der "Kathedrale" einen
riesigen, mit Wasser gefüllten und mit Hähnen über
großen Becken ausgestatteten, Tank "segnet",
indem er durch Berührung und "Transformationsgebet"
das Wasser angeblich in das Blut Jesu verwandelt. Jeder "Glaubende"
wird ermuntert, sich solches Wasser zur "Heilung, Befreiung,
Kraftübertragung und Reinigung" zu holen. In großem
Chaos stürzen die Massen nach vorn und viele haben dieselben
"Heilungssymptome" wie nach Joshuas üblicher
Praxis, indem sie umfallen, z.T. um sich treten und von Besessenheit
ähnlichen Trancezuständen und Krämpfen hin und
her geworfen werden (siehe 1Kor 10,20+21).
Mein
Fazit: T.B. Joshua ist ein Mann, wie er uns in der Bibel als
falscher Prophet und Irrlehrer beschrieben wird. Er tritt in
"gewinnender", scheinbar demütiger, Weise auf
und versteht sich in manierlicher Art mit "süßen
Worten" und dank magischer Kräfte und Praktiken einzuschmeicheln.
Er hat es insbesondere auf die Auserwählten, also auf die
Kinder Gottes, abgesehen, sie zu verführen und damit sie
seine Anhängerschaft verstärken. Ich warne ernstlich
jeden Leser, sich in keiner Weise mit ihm einzulassen! Einige
wenige Bibelstellen dazu: Mt 24,4.5.11.23.24; 2Kor 11,13-15;
1Jo 4,1; 2Thes 2,9; 1Tim 4,1; 2Petr 2,1ff; Apg17,11; Judas 3.20-24.