Buchbesprechung
Dan Lucarini: Worship
bis zum Abwinken
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Dan Lucarini:
Worship bis zum Abwinken. Bekenntnisse eines ehemaligen Lobpreisleiters.
Betanien-Verlag, 126 Seiten, ISBN-Nr. 3-935558-57-0, Euro 5,00
"JesusDanceXperience. Die Dance und HipHop-Party mit
Jesus im Mittelpunkt. Mit Jesus Party machen, sich von ihm begeistern
lassen. Dieses Festival bringt dich in Bewegung. Heiße
Beats und fette Styles sorgen für den passenden Rahmen.
'Jesus first' heißt hier: Jesus bestimmt den Groove dieser
Party..." - So lautet ein Auszug aus dem Programm des Jugendkongresses
"Christival 2002". Rock, Pop, HipHop, Techno und ähnliche
Stilarten prägen zunehmend den Rahmen von christlichen
Veranstaltungen. Welches Verständnis von "Christsein"
steht hierbei im Hintergrund? Und welches Bild von "Christsein"
wird auf diese Weise der Öffentlichkeit vermittelt? Das
sind ernstzunehmende Fragen, die inzwischen viele Christen bewegen.
Dan Lucarini war etliche Jahre Lobpreisleiter und setzte als
solcher bedenkenlos verschiedene Arten "zeitgemäßer
christlicher Musik" für die "Evangeliumsverkündigung"
ein. Gemeindeglieder, die ihm widersprachen, bezeichnete er
als "gesetzlich" und "engstirnig". Inzwischen
hat er umgedacht und als Begründung dieses Buch geschrieben.
Er geht dabei auf sämtliche Argumente kritisch ein, die
zur Verteidigung von Rock, Pop, HipHop u.ä. in den Gemeinden
vorgebracht werden (z.B.: es gehe nur um eine Frage des Geschmacks,
Musik sei wertneutral, Menschen würden durch moderne Musik
gerettet usw.). Seine grundlegende Antwort klingt geradezu schockierend:
"Ich behaupte, dass dieser Musikstil untrennbar verbunden
ist mit moralisch Bösem, insbesondere mit freiem und
außerehelichem Sex, Drogenkonsum und Rebellion gegen
Autorität. Aber Dan, du meinst bestimmt die gottlosen
weltlichen Texte und nicht die Musik! Nein, ich meine den
Musikstil an sich. Jahrzehnte von Rockmusik haben dieser Musik
unaufhörlich den Stempel der Unmoral aufgedrückt.
Andere Texte und andere Musiker können dieses Stigma
nicht entfernen" (S. 77).
Lucarini bleibt aber nicht bei der Kritik stehen, sondern
nennt Alternativen für eine nicht dermaßen "vorbelastete",
sondern hingegen geistlich verantwortbare Musik. Diese solle
auf jede Nachahmung weltlicher Rock- und Popbands verzichten
und stattdessen z.B durch Folgendes gekennzeichnet sein: die
großartigen Aussagen altbewährter Glaubenslieder;
eine Interpretation und Instrumentalbegleitung, die nicht körperlich-sexuell
stimulierend, sondern geistlich erhebend wirkt; unanstößige
Kleidung der Mitwirkenden. Anstelle von Rebellion und Unmoral
solle die Musik in der christlichen Gemeinde "Schönheit
und Frieden" ausstrahlen und damit der wirklichen Anbetung
Gottes dienen (S. 110 ff.).
Lucarini schreibt als ehemaliger Insider der "modernen
christlichen Musikszene". Sein Buch wird gewiß nicht
unwidersprochen bleiben. Und doch ist es zu wünschen, daß
viele christliche Musiker und Liedermacher - und hier schließe
ich mich nicht aus - auf seine warnende Stimme hören.
Dr. Lothar Gassmann
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