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Augenzeugenberich über T.B. Joshua

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Ein Augenzeugenbericht von Hans Scheib, der auf einer Afrikareise einen Abstecher zum in Europa zunehmend populär werdenden „Propheten“ unternahm, mit anschließenden kurzen Hintergrundinformationen über T.B. Joshua.

Sonntag, 19.Januar 2003. Brüder in Deutschland haben mich gebeten, die Synagoge „Church of all Nations“ in Ikotun-Egbe, Lagos (Nigeria) mit ihrem so genannten Propheten T.B. Joshua während einer ihrer Veranstaltungen zu besuchen. Zwei befreundete Pastoren aus Lagos begleiten mich. Wie ich waren auch sie noch nie dort.

14.00 Uhr. Wir stehen vor einer etwa fünf Meter breiten eisernen Schranke. Wächter mit Walkie Talkies befragen uns. Dann gehen wir an dem großen, teilweise noch im Rohbau befindlichen Bau entlang, der einer großen Sporthalle ähnelt. Die Organisation selbst nennt ihn „Kathedrale“. Der Haupteingang befindet sich auf der hinteren linken Seite und ist von einigen Hilfszelten für Besucher umgeben. Seitlich davor stehen einige schwere Luxuslimousinen.

Man führt uns zur Überprüfung der Pässe und einer Durchsuchung in einen fensterlosen Raum, in dem sich Sicherheitskräfte und Besucher aufhalten. Nachdem ich eingehend darüber Auskunft gegeben habe, warum ich die Synagoge besuchen will und wie ich auf sie aufmerksam geworden bin, heißt man mich zu warten. Zehn Minuten später kommt ein junger weißer Mann herein und stellt sich in englischer Sprache als unser Führer vor; er weigert sich mir seinen Namen und Nationalität zu nennen. Sogleich werden wir in den vorderen Teil der Halle geführt, mit uns eine Gruppe weißer Ausländer, vorwiegend Holländer. Der Boden in der Halle ist sandig-lehmig festgestampft. Die Halle ist gut ausgeleuchtet. Überall sind Monitore und Lautsprecher angebracht, sogar auf der Straße, damit alle Besucher die Geschehnisse verfolgen können. Die Halle ist von ca. 3000 bis 4000 Menschen überfüllt, die sich in Blöcke eingeteilt hinter Holzgeländern befinden. Mehrere 100 Besucher, die keinen Platz mehr finden konnten, stehen dicht gedrängt außerhalb des nach drei Seiten offenen Gebäudes.

Das Gottesdienstblatt für diesen Sonntag hat die Überschrift „The Synagogue Church of all Nations – Mouthpiece of God (Jer 1,9)“. Hauptüberschrift für diesen Tag: „Ministering God’s Power by Prophet T.B. Joshua“ (Die Kraft Gottes spenden durch T.B. Joshua). Darunter befindet sich ein Bild von ihm mit der Unterschrift: „The Man in the Synagogue, Prophet T.B. Joshua“. In der Seitenspalte „Words of Wisdom“ – Worte der Weisheit (von T. B. Joshua) steht zum Beispiel: „Die Apostelgeschichte ist nicht einfach Geschichte, sondern das Muster, wie die Gemeinde nach dem Willen von Christus heute sein soll (Mk 6,56)“

Vorn in der Halle treten wir in ein Oval aus Menschen, das etwa 60 Meter lang und zehn Meter breit ist, dem so genannten Segensweg. Allen hängen Papptafeln um den Hals, auf die sie eigenhändig ihre Krankheiten, Leiden und Belastungen dämonischer Art, z.B. ein Fluch auf der Familie oder Ehe, geschrieben haben. Mehrere hochprofessionell ausgerüstete, routinierte Kameraleute befinden sich innerhalb des Menschenovals und folgen uns auf Schritt und Tritt. Ihre Aufnahmen werden auf die zahlreichen Bildschirme in der ganzen Halle übertragen.

Plötzlich ertönen Rufe, Bewegung kommt in die Menschenmenge um uns herum – der Prophet Joshua kommt. Er ist gut gekleidet, sorgfältig frisiert und von gepflegter Erscheinung. Lächelnd und gemessenen Schrittes, mit einem schnurlosen Mikrophon in der Hand, tritt er ins Oval. Sofort beginnt er mit seiner Tätigkeit. Die Kameraleute und wir als Zeugen beobachten ihn, wie er beginnt, die Menschen zu „befreien“ und zu „heilen“. Er tut es, indem er auf sie zuspringt, mit den Armen wedelt und sie übers Mikrophon anhaucht. Dabei streckt er ihnen die Hand oder den Fuß bis auf wenige Zentimeter an den Leib entgegen und spricht ab und zu Worte über die Betreffenden. Zwei Sätze, die er immer wieder wiederholt, prägen sich mir ein: „Holy Ghost Fire“ („Heiliger Geist Feuer“) und „In the mighty name of Jesus“ („Im mächtigen Namen Jesu“).

Fast alle fallen benommen nach hinten um, einige sinken in die Knie oder zur Seite. Von Händen hinter ihnen werden sie sofort wieder aufgerichtet. Einige bleiben vorerst in diesem Zustand, andere jubeln und rufen laut gestikulierend, dass sie nun frei und gesund seien. Manche stellen sich wieder in die Reihe, um noch einmal „gesegnet“ zu werden. Die offenbar charismatisch-christlich orientierten Ausländer unserer Gruppe (das bestätigt sich auf Nachfrage) wirken erstaunt, und einige Frauen sind geradezu begeistert. Die Männer sind in ähnlicher Stimmung. T.B. Joshua geht mehrfach die ganze Runde ab. Nach etwa 15 Minuten verlässt er die Halle durch den hinteren Eingang. Hinter dem Gebäude befindet sich ein sumpfartiges, wohl von einigen Wegen durchzogenes Gelände.

Unser junger Begleiter fragt immer wieder, wie es mir gefällt, was ich davon halte, wer ich sei und was meine Tätigkeit ist, insbesondere hier in Nigeria. Gleichzeitig preist er mit überschwänglichen Worten T.B. Joshua und dessen Aktionen, und bekräftigt, dass er ein absoluter Jünger von Joshua sei. Irgendwie erscheint er mir in „abgehobener“ Stimmung, aber auch erschöpft und fast roboterhaft sein Pensum abspulend.

Einige Zeit später. Ein Auto fährt in den „Segensweg“ ein. Darin die 27-jährige Noma Obador aus der Provinz Kogi State, begleitet von einer Schwester und anderen Verwandten. Sie sagt: „I can’t walk six years long because of these hurting knees. I’m unable to walk. (Ich kann seit sechs Jahren nicht mehr laufen wegen meiner schmerzenden Knie. Ich kann nicht laufen.)“ Vor den Kameras werden Röntgenbilder präsentiert und auch Medikamente gezeigt, die sie bisher vergeblich eingenommen hat.

Wir stehen im Halbkreis um sie herum, während sie über ihr Leiden und ihre Heilungserwartungen interviewt wird. Wieder wird alles auf die Bildschirme in der Halle übertragen. Später sehe ich, dass in der Mitte der Halle ein verglastes Häuschen steht, von wo aus alles gesteuert und angesagt wird. Jetzt kommt T. B. Joshua. Lauter Jubel bricht aus. Dann erwartungsvolle Stille. Ich stehe etwa vier Meter von ihm entfernt und habe freie Sicht auf das Geschehen. Joshua tritt ungefähr ein bis zwei Meter an das Auto heran. Er fragt Frau Obador noch einmal nach ihrem Problem. Die Autotür wird geöffnet. Joshua gibt ihr die Anweisung, ihr Kleid zu raffen, damit man Oberschenkel und Knie sehen könne. Sie sind mit verkrusteten Pusteln und Spritzeneinstichen übersät.

Er sagt: „Schau aufs Licht, wandle im Licht, frage nach seiner Gegenwart.“ Sie bestätigt schluchzend, sie glaube. „Verdamme keine andere Religion, sondern sei ein Licht für Jesus. Sage nicht, dass du das Licht hast, aber lass es durch dich wirken. Sei Licht, und das Licht wird für sich selbst zeugen und scheinen. Schau aufs Kreuz, woher aller Segen kommt“, sagt er. Er hält ihr seinen Fuß entgegen und fordert sie auf: „Frage nach seiner Gegenwart. Im mächtigen Namen Jesu Christi: Holy Ghost Fire!“ Das und Ähnliches wiederholt er mehrfach. Die Frau müht sich aufzustehen, vermag es aber noch nicht. Der Heiler ermuntert sie und erklärt uns über Mikrophon, alles sei in Ordnung, sie werde gleich gehen.

Er haucht sie übers Mikrophon an, hält wieder den Fuß hin und macht damit Drehbewegungen. Langsam erhebt sich die Frau, zunächst auf Lehne und Tür gestützt, aus dem Auto. Wieder brandet Jubel auf. Er befiehlt ihr zu gehen. Sie kann es zunächst nicht, doch nach weiteren Fußbewegungen und angedeutetem Spucken auf ihr Knie geht sie, immer sicherer werdend. Die Kameras nehmen immer wieder auch unsere Gruppe und die Reaktionen der Zuschauer auf. Die Schwester der Kranken bricht in Freudentränen aus. Sie und andere fangen an herumzuhüpfen und zu tanzen, Jubelworte ausstoßend.

Joshua entfernt sich nach draußen. Ein Pulk um die „geheilte“ Frau bewegt sich in die Halle in die Nähe der Steuerungszentrale. Dort angekommen, wird sie interviewt. Sie preist Gott und den Propheten und gibt „Zeugnis“. Einige enthusiastisch wirkende weiße Zeugen aus unserer Gruppe werden ebenfalls befragt; alles wird für das nächste Video „dokumentiert“.

Unsere Gruppe wird in die Hallenmitte zu einer Plattform mit bequemen Plastikstühlen geführt. Hier befindet sich auch der zentrale bühnenartige Platz. Gegenüber auf einer zweiten Plattform befindet sich das fast ausschließlich aus jungen weißen Ausländern, meist jungen Frauen, bestehende „Lobpreisteam“. Sie sind mit afrikanischen Trommeln, Schlagzeug, Rasseln, Flöten, Saxophon und Mikrophonen ausgerüstet. Das Lobpreisteam beginnt sein Programm. Der Stil der Musik ähnelt dem Sound von Carlos Santana, den Les Humphreys Singers und James Last. Die Songs haben Titel wie „Father upright your delight in your children“. Nach ein paar Liedern, in die die Versammlung teilweise einfällt, geht plötzlich eine Enddreißigerin, eine Besucherin aus Holland, nach vorne und bestätigt: „Jede ausgeübte Gabe hier ist perfekt und ist von Gott.“ Dann übernimmt sie als Leadsängerin das Lobpreisteam. Unter rhythmischem Stampfen und Tanzen wird ein Lied gesungen. Der Enthusiasmus außerhalb des Lobpreisteams hält sich allerdings in Grenzen, die Holländer erheben sich und machen fast alle mit.

Danach geben Menschen, die Hilfe und Heilung durch Joshua erfahren haben, „Zeugnis“. Ein holländisches Ehepaar hat nach sieben Jahren auf Joshuas Gebet über ihnen hin ein Kind empfangen. Ein junger Sportler hatte unvorsichtigerweise Mangofrüchte von einem afrikanischen Götzenbaum verzehrt und hatte seitdem psychische Probleme und Verhaltensstörungen. Ein anderer wurde durch Joshuas Gebet von ständigem Bruderzwist in der Familie und vom Stehlen befreit. Eine Frau outet sich als Prostituierte mit acht Partnern pro Tag. Sie sei dauerhaft frei von unreinen Dämonen durch Joshua und die Kraft des Heiligen Geistes. Eine Frau, die viele Hospitalbesuche hinter sich hat, sei von Diabetes und Arthritis geheilt worden. Ich höre nichts über Buße, Sündenvergebung und den Empfang des ewigen Heils. Öfters wird dem Heiligen Geist gedankt, der Name Jesu fällt selten, dafür immer und immer wieder der des Joshua. Das ist eigentlich die ganze Zeit meiner Anwesenheit so (vgl. Lk 5,12-26 ).

Dann heißt es, Joshua kommt ! Auf den Monitoren ist zu sehen, wie er sich auf einem Sandweg nähert und die Halle betritt. Während er auf die Hallenmitte zugeht und direkt auf uns zukommt, wiederholt er öfters beschwörend „Ask for the presence“, „Ask for his presence“ (Frage, rufe, verlange nach der/seiner Präsenz). Später sagt er: „Nicht ich bin der Heiler, Jesus heilt“, „der Heilige Geist heilt“, „unser Leib ist nicht der Tempel von Krankheit und Leiden, sondern der Tempel des Heiligen Geistes“. Heilung wird immer wieder angeboten, doch über ewige Errettung vernehme ich absolut nichts. Im Vorbeigehen mustert mich der „Prophet“ eingehend, ich halte dem intensiv wirkenden Blick stand. Dann geht er weiter durch die Reihen und „heilt“, indem er sie übers Mikrophon anbläst, Hand oder Fuß in ihre Richtung schwingt, die Dämonen in ihnen anschreit und „Befreiung und Heilung“ befiehlt. Dafür nimmt er sich fast eine Stunde lang Zeit, die Ausländergruppe immer im Schlepptau.

Fast alle in der ersten Reihe und auch einige in den folgenden Reihen machen die Erfahrung des in Pfingstler- und charismatischen Kreisen wohl bekannten „Slain in the Spirit“ (Erschlagen im Geist, der Ausdruck wird hier allerdings nicht verwendet): Sie werden durch eine unsichtbare Kraft nach hinten umgeworfen. Das soll wohl den „gesegneten“ Wendepunkt ihrer jeweiligen Lage signalisieren. Durch „Gottes Kraft“, denn der „Mann Gottes“ lehrt uns wiederholt, dass jede Heilung für die Errettung der Seele sei. Joshua gebraucht verschiedene formelhafte Aussprüche, vor allem „Holy Ghost Fire!“ Danach steht er auf dem zentralen Platz. Mehrere Menschen kommen nach vorne, stellen sich in einer Reihe oder einzeln auf, und einige werden zu ihren Leiden befragt. Dann behandelt er sie mit „Holy Ghost Fire“. Fast alle Afrikaner spucken und erbrechen in ekelerregender Weise daraufhin „giftige Flüssigkeiten“ und Blut, worin Krankheit, Sünde oder der unreine Geist „enthalten“ sein soll. Andere schlagen lang hin und wälzen sich und bleiben mit verdrehten Gliedmaßen liegen. Später stehen sie auf und geben einen kurzen Bericht über ihre „Heilung“ und „Befreiung“. Zwischendurch singt das Lobpreisteam.

Nach einer kleinen Pause folgen „Prophezeiungen“. Joshua spricht Personen in der Menge an, teilweise mit Namen, die mit bestimmten Sünden oder Anliegen gekommen seien. Die Angesprochenen müssen sich outen und „helfen lassen“. Joshua spricht verschiedene Ehebruchs- und Sexualsünden detailliert an. Es handelt sich meist um Frauen, die aufgefordert werden vor laufender Kamera zu berichten. Sie tun das zum Teil sehr ausführlich und in schockierendem Sprachgebrauch und erwähnen dabei auch die Genitalien. Einige wirken allerdings so, dass sie eigentlich nicht wollen, sondern unter Öffentlichkeitsdruck stehen. Insbesondere bei den Ehebruchsdramen wird offenbar, dass der Ehemann nicht dabei ist und ich frage mich, wie er und die gesellschaftliche Umgebung des Ehepaares das aufnehmen werden. Eine Frau gesteht den Ehebruch mit einer Lesbierin. Meine zwei Freunde versichern mirim United Kingdom hätten. Wir erfahren, dass etliche Ausländer als Jünger direkt in der Synagogue sind (z.T. wohl im Lobpreisteam) und dass sie eigentlich permanent lernen und dienen. Er bittet uns doch noch zu bleiben, Segen zu empfangen und das Geschehen überall in unserem Umkreis zu bezeugen.

Daheim sehe ich ihn als Sprecher in dem Video „International Pastors Holy Ghost Fire Conference“ (Internationale Pastorenkonferenz Feuer des Heiligen Geistes) wieder. Wir entschließen uns aufzubrechen, Dave führt mich auf meinen Wunsch an mit dicken Geldbündeln bedeckten Holztischen vorbei zum Verkaufsshop innerhalb der Halle und ich erstehe besagtes Video, drei Predigtkassetten und mehrere Ausgaben der Hauspostille „The Synagogue Voice“. Untertitel: „Welche Lehre haben wir?“ „He drove out the spirits with a word and healed all the sick“ (Mk 1,21-27 und Lk 4,36). Sie kosten pro Exemplar zwei US-Dollar, das ist viel Geld in Afrika. Meine lieben afrikanischen Brüder fahren mich durch das übliche Verkehrschaos in mein Quartier und in den nächsten Tagen fahren wir fort mit dem eigentlichen Grund meines Aufenthaltes, der Abhaltung von mehreren Bibelseminaren unter leitenden Emmaus-Mitarbeitern im Auftrag der Zentralafrika-Mission. Die einzigen Heilungen dort geschehen nach Gebet und vermittels meiner mitgebrachten Medikamente. Darunter ist auch ein schwerer Malariaanfall der Frau eines Ältesten der gastgebenden offenen Brüdergemeinde in Surulele, Lagos, Nigeria.

Kurze Hintergrundinformationen über T.B. Joshua

Anlässlich T.B. Joshuas 38.Geburtstags im Jahr 2001 gab die Hauspostille „The Synagogue Voice“ (TSV) eine Vita unter dem Titel „T.B. Joshua at 38 Expose“ heraus (Vol. 1, No.1, Seiten 1,3-5). Hier meine stark gekürzte Zusammenfassung (Zitate apostrophiert):
Der sogenannte Prophet T.B.J. wurde am 12. Juni 1963 in Arigidi, Nigeria geboren. „Wie die großen Propheten alter Zeit war seine Geburt ein Mysterium und durch himmlische Zeichen und Prophezeiungen angekündigt.“ Dieses sagte vor einem Jahrhundert sein heidnischer Großvater, ein wahrsagender Jäger und Bauer, voraus: „Dieser kommende junge Mann würde sehr mächtig und berühmt werden und eine große Anhängerschar haben. Zur bestimmten Zeit würde er die Vereinigung aller Rassen und der Menschheit bewerkstelligen, egal welcher Hautfarbe oder Glauben sie angehören.“ Die „TSV“ berichtet: „Im Mutterleib habe er total bewegungslos und in Frieden verharrt, die Schwangerschaft habe 15 Monate gedauert“ (!). Er sagt selbst an anderer Stelle gegenüber Reportern, „dass er den Geist und die Kraft vom Tage seiner Geburt an gehabt“ habe. Mir scheint, die Passagen über sein Aufwachsen sollen wohl an Männer wie Johannes den Täufer und Jesus Christus erinnern.

Als aby entging er durch ein Wunder dem Tod durch einen fallenden Stein. In der Schule war er der Kleinste, leitete aber die Gebete im anglikanischen Schulgottesdienst und legte seinen Mitschülern die Schrift aus, obwohl er nie selbst theologischen Unterricht absolviert hat. Der brillante Schüler habe herausgeragt: „Eine ungewöhnliche Aura der Macht der Macht umgab ihn“ schreibt „TSV“. Schon als Kind habe er die „Gabe der Prophetie und Träume“ besessen und vieles sei „in Erfüllung gegangen“, sodass er „der kleine Prophet“ genannt wurde.

Joshua wird mit den Aposteln verglichen, die durch ihre „spezielle Verbindung zu Jesus und den Heiligen Geist über Macht verfügten“. Irgendwie erinnert mich das an Simon Magus (Apg 8,9-13). Nach der Taufe des angeblichen „Gesalbten Mannes Gottes“ hat er sofort in Zungen geredet, wie die „TSV“ berichtet. Die „TSV“ schreibt weiter: „Der Prophet erkennt sich selbst, seine Herkunft und die Sendung seines Lebens“ und „Jesus glaubt an Sein Erzeugnis – Jesus believed in His product“, d.h. an Joshua! Das ist eindeutig Blasphemie!

Weiter heißt es: „Gott hat den Propheten (Joshua) dazu bestimmt, die großen Werke unseres Herrn Jesus erneut zu zelebrieren zum Beweis für alle ‚Zweifelnden Thomase'“. In der „Synagogue Church of all Nations“ empfangen die Besucher auf regelmäßig Errettung, Befreiung und Segen durch die von Joshua gewirkten Wunder und Heilungen vermittels des „Gesalbten Dieners Gottes“ und der „Gegenwart des Heiligen Geistes“. T.B. Joshua beherrsche als „Werke zur Errettung“ die größten Wunderkräfte, Geistheilung (spiritual healing), Prophetie und Lehrverkündigung in der Kraft seines Gottes. Weiter wird behauptet: „Prophet T.B. Joshua wird für eine sehr lange Zeit bei uns sein“! Der Bericht, besser gesagt die Jubelhofberichterstattung, schließt mit den Worten: „Wir wünschen ihm an seinem Geburtstag mehr Salbung“, was in meinen Augen, angesichts des vorherigen „Nonplusultra“, einer gewissen Ironie und sibyllinischen Ausdrucksweise nicht entbehrt. In derselben „TSV“-Ausgabe werden andere Beiträge betitelt mit „Die Welt hat viel von Nigeria zu lernen“ (wegen Joshua) und „Die Welt gratuliert (salutes) Prophet T.B. Joshua zum 38. Geburtstag.“ Darin sind Lob- und Ergebenheitsansprachen von Menschen aus vielen Ländern übermittelt, aus Ländern wie Holland, UK, Deutschland, Belgien, Griechenland, USA (die Synagogue hat dort ein Bankkonto), Kanada (auch von der Toronto-Gemeinde am Flughafen, von dort kommt der so genannte Torontosegen) und Südafrika. Die Publicitysucht, möglichst weltweit, ist sendungsbewusste Methode und an allen Ecken und Enden zu sehen und zu spüren. Noch einige wenige von mir kommentierte Aussagen von T.B. Joshua, zu finden in seinen eigenen Medienprodukten :

  • „Gib Kritik keinerlei Aufmerksamkeit und Bedeutung.“ – Eine kindische Voraussetzung für Verführung in Irrtum und Selbstvergötzung. Alle Apostel haben im NT berechtigterweise Kritik erfahren und daraus gelernt !
  • „Mutter Theresa ist eine große Evangelistin unseres Gottes“ (sinngemäß). Mutter Teresa fand auch andere „Glaubensformen“, wie der Glaube an Buddha oder Allah, richtig. Beachte Apg.4:12
  • „Schwestern kommt in die Gemeinde, kommt in die Gegenwart des ‚Gesalbten Mannes Gottes‘, bekennt dort öffentlich eure Sünden und so werdet ihr von ihnen frei.“ – Diese abstoßende, unbiblische Praxis, welche an die röm.-kath. Beichte erinnert, habe ich dort selbst gesehen. Auf einer mir vorliegenden Predigtkassette „bezeugt“ eine Frau nach Joshuas Rede ca. 15 Minuten lang die gräulichsten Sexualpraktiken in Ihrem Leben, inklusive Inzest. Alles herbeigeführt durch den angeblich in ihrer Vagina hausenden Dämon! (vgl. Eph 5,3).
  • Auf die Frage einer Reporterin nach Joshuas Beurteilung der anderen Kirchen in der Welt: „Wir alle, alle Kirchen der Christenheit, z.B. die katholische oder die protestantische, bilden den Leib Christi!“ Das ist Babylonökumene in Reinkultur (Offb17 und 18). Nachdem ich Christ wurde, habe ich die Mitgliedschaft aus Gewissensgründen bei der röm.-kath. Kirche bis heute gekündigt, weil das falsche Evangelium der Papstkirche nicht das Evangelium des Neuen Testamentes ist und diese Kirche noch immer vielen das Heil Gottes vorenthält.

Ein Video zeigt, wie T.B. Joshua in der „Kathedrale“ einen riesigen, mit Wasser gefüllten und mit Hähnen über großen Becken ausgestatteten, Tank „segnet“, indem er durch Berührung und „Transformationsgebet“ das Wasser angeblich in das Blut Jesu verwandelt. Jeder „Glaubende“ wird ermuntert, sich solches Wasser zur „Heilung, Befreiung, Kraftübertragung und Reinigung“ zu holen. In großem Chaos stürzen die Massen nach vorn und viele haben dieselben „Heilungssymptome“ wie nach Joshuas üblicher Praxis, indem sie umfallen, z.T. um sich treten und von Besessenheit ähnlichen Trancezuständen und Krämpfen hin und her geworfen werden (siehe 1Kor 10,20+21).

Mein Fazit: T.B. Joshua ist ein Mann, wie er uns in der Bibel als falscher Prophet und Irrlehrer beschrieben wird. Er tritt in „gewinnender“, scheinbar demütiger, Weise auf und versteht sich in manierlicher Art mit „süßen Worten“ und dank magischer Kräfte und Praktiken einzuschmeicheln. Er hat es insbesondere auf die Auserwählten, also auf die Kinder Gottes, abgesehen, sie zu verführen und damit sie seine Anhängerschaft verstärken. Ich warne ernstlich jeden Leser, sich in keiner Weise mit ihm einzulassen! Einige wenige Bibelstellen dazu: Mt 24,4.5.11.23.24; 2Kor 11,13-15; 1Jo 4,1; 2Thes 2,9; 1Tim 4,1; 2Petr 2,1ff; Apg17,11; Judas 3.20-24.

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6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Galater 4 Kap. 29 Vers: Aber gleichwie zu der Zeit, der nach dem Fleisch geboren war, verfolgte den, der nach dem Geist geboren war, also geht es auch jetzt.

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  2. Frage ist welchen Günsten haben Menschen von Aktivitäten T.B.Joshua im Vergleich mit dem ihrer Werk Aktivitäten

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  3. Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich wollte nachfragen haben Sie vielleicht diesen Artikel auch auf Spanisch?

    Mit freundlichen Grüßen

    Rick-Allan Velasco Ospina

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  4. Sehr geehrte Damen und Herren,
    was braucht man alles nach SCOAN zu besuchen, wenn corona Lockdown vorbei ist.?Wie kann ich morgen wasser oder wunder wasser hier in Deutschland erhalten kann? Ich bitte um Antwort.Gott segnet euch.
    Grüße aus Nürnberg
    Jane Kreß

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  5. Was Sie hier machen ist schamlos und pure Eitelkeit.
    Was nehmen Sie sich heraus über diesen Menschen zu richten?
    Sie scheinen bessessen davon zu sein perfektionistisch und bewegungslos ein buchstabengetreuen Pietismus zu verkünden.

    Immer noch im Kopf und im Sinn dass alle Menschen sich bekehren müssen sonst ihnen durch Jesus oder die Schrift die ewige Verdammnis drohe.

    Jesus hat nie einen Menschen ewig verdammt.

    Dass T.B Joshua für sie ein falscher Prophet ist, das mag sein, vielleicht hat er wie Petrus persönliche oder auch kulturelle Schlagseiten.
    … Aber den gnadenlosen Eifer den sie hier herauslassen, die Sturheit und Überheblichkeit, zu meinen auf ,der richtigen Seite und nicht mit den Katholiken und Charismaten mit Jesus an einen Tisch zu sitzen…

    Und dann auch noch Mutter Theresa zu verurteilen, nur weil sie neben 20 000 guten und hingebungsvoll en Werken noch den einen in ihren Ohren blasphemisvhen Satz gesagt hat über die würde anderer Regionen…

    Was ist das für eine unerträglichen Messen und Richten und verurteilen über Menschen die sie nie im Leben kennengelernt haben…

    Wie eng, wie lebensfern und lebensfeindlich mussan Jesus sehen und verstehen
    ..?

    Ich bin weder Katholik noch Anhänger T.B. Joshuas.

    Der Kult um seine Person ist mir ein wenig zu viel.

    Aber es ist ganz klar dass auch er sich für die Armen und unterdrückten eingesetzt hat, Schulen gebaut hat und vielen Familien die Schule bezahlt hat. Am Ende so sagt es uns das Evangelium werden die Menschen in Schafe oder Böcke unterteilt, und dann geht es nicht darum ob und wie wir die Bibel richtig ausgelegt haben oder ob wir alle Charismaten in einen Topf geworfen und verurteilt haben, sondern ob wir die nackten gekleidet, und die hungernden gespiesen haben, die gefangenen besucht haben…

    Vom „richtigen“ rechten Glauben wird dort nichts gesagt, aber nur von Werken der Barmherzigkeit durch selbst erlebte Barmherzigkeit.

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