joasch hat geschrieben: Inspiriert sind die Originale der Heiligen Schrift, nicht aber deren Abschriften. Bei diesen haben sich im Laufe der Jahrhunderte nachweislich immer wieder Fehler eingeschlichen, ohne daß jedoch dadurch der Wortlaut des Originals jemals ernsthaft gefährdet gewesen wäre. Durch Vergleich der verschiedenen Handschriften kann man in der Regel recht schnell feststellen, was zum biblischen Originaltext gehört und was nicht. Wenn ich die Echtheit von Markus 16,9-20 in Frage stelle, dann deshalb, weil die ältesten und besten Handschriften diese Worte nicht enthalten. Bibeltreue bedeutet nämlich nicht nur, Kürzungen des Wortes Gottes abzulehnen, sondern auch Hinzufügungen! Siehe 5.Mose 4,2; 13,1; Sprüche 30,5+6; Offenbarung 22,18+19.
Sehe ich als Buchhändler genauso.
In der Ausbildung haben ich einen kleinen Einblick in die Bearbeitung Historischer Texte bekommen. Die Bibel wird genauso behandelt (wissenschaftlich gesehen) wie andere Historische Texte.
Meistens existieren die ursprünglichen Schriften nicht mehr, aber es exestieren noch Abschriften. Forscher vergleichen die verschiedenen Handschriften miteinander und stellen somit den urspünglichen Text wieder herraus. Denn so viele Fehler kann es überhaubt nicht geben das der eigentliche Text total verändert worden ist.
Die heutige Bibel ist zu 98% identisch mit den ursprünglichen Texten(egal ob Nestle Aland oder Textus Receptus) die restlichen 2 % beinhalten unter anderem andere Lesearten (verschieden Worte haben dieselbe Bedeutung -> im deutschen werden z.B. für die gr. Worte philea und agape nur das Wort Liebe verwendet, was eigentlich nicht korrekt ist.) oder sind hinzufügungen oder streichungen im Laufe der Generation.
Zum Beispiel habe ich in einem Berich gelesen, das das "Comma Johanneum" nur in den ersten Schriften des Textus Receptus verwendet wird, in späteren aber nicht. Bibelausleger (nicht nur MacArthur) sind sich z.B. darüber einig, das z.B. Joh. 8,1-11 ursprünglich nicht zum Johannes -Evangelium gehört haben soll, genauso wie Markus 16 9-20 - aber Gott hat es zugelassen das diese Texte in Seiner Bibel drinstehen.
Ich persönlich liebe die Schlachter2000 und die rev.Elberfelder Bibel, sie gehören zu den genauesten Bibelübersetzungen die der deutsche Markt zu bieten hat. Die kommunikativen Übersetzungen (z.B. Hfa, Gute Nachricht usw.) sind im höchstfall Lesebibeln, Kinderbibel oder Einstigsbibeln (wobei ich immer dazu Rate nach einer kleinen Weile doch zu einer Konkordanten Übersetzung zu Wechseln). Aber selbst sie können nur 98% von dem Wiedergeben was in den ursprünglichen Texten stand.
Wir können Gott dankbar sein, dass er die Abschriften bewahrt hat. Immer wieder werden Textfragmente gefunden die bestätigen, dass der Text den wir heute haben soweit stimmig ist. Ich hab schon Artikel gelesen, dass Forscher der Meinung waren das neue Textfragmente die aktuelle Bibel infrage stellen würden. Doch jedesmal ergab sich, das der Bibeltext den wir heute zur verfügung haben bestätigt wurde.
(Zur Beruhigung, die 2% sind so verschwindent gering, das wir uns schon auf unsere Bibeln verlassen können).
In Liebe
LG
D.
Und ein schönen und gesegneten Sonntag




