"Quellwasser" Andachten von H. F. Kohlbrügge
Moderator: eddi
Wie nun? Sollen wir sündigen, dieweil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne!
Röm. 6,15
Wie Gnade ist das Wohlgefallen Gottes, das Gott an Menschen gehabt, die zur Vollführung seines heiligen \/Villens sich ganz untüchtig gemacht und dennoch meinten, sie könnten und sollten es fertig bringen; das Wohlgefallen in der Höhe, eine solche Veranstaltung zu treffen, dass Menschen es anerkennen müssten, wie sie so wenig das Gesetz getan, dass sie vielmehr ihres Übertretens umso mehr gemacht, und dass dieselben Menschen sodann in ein Verhältnis hinübergesetzt würden, so dass sie seine Gebote bewahrten, wie verkehrt und untüchtig sie auch an und für sich dazu sind. Nach des Apostels Belehrung war diese Gnade da. Es ist nicht das besondere Gefühl von Gnade, auch nicht eine besondere Gnade; es ist die ganze Sache, der ganze Rat zu unserer Seligkeit, was hier der Apostel Gnade heißt. Dieser Gnade waren die Gläubigen übergeben, in dieses Gebiet waren sie hinübergesetzt, sie brauchten demnach nicht mehr zu arbeiten, sondern aus dem Gebiet, in welches sie hinübergesetzt, von der Gnade, der sie übergeben waren, wurde ihnen dargereicht jeder Schmuck und jede Zierde, um dazustehen und einherzugehen als ein königliches und priesterliches Volk, ohne dass ihrerseits etwas hinzukommen dürfte. Die Gnade hatte es getan und würde es ihnen auch an nichts fehlen lassen, indem die Gnade ihnen nunmehr das alles zugebracht, was das Gesetz bezweckte.
Damit wir nicht erliegen,
muss Gnade mit uns sein;
denn sie flößt zu den Siegen
Geduld und Glauben ein.
Amen
Röm. 6,15
Wie Gnade ist das Wohlgefallen Gottes, das Gott an Menschen gehabt, die zur Vollführung seines heiligen \/Villens sich ganz untüchtig gemacht und dennoch meinten, sie könnten und sollten es fertig bringen; das Wohlgefallen in der Höhe, eine solche Veranstaltung zu treffen, dass Menschen es anerkennen müssten, wie sie so wenig das Gesetz getan, dass sie vielmehr ihres Übertretens umso mehr gemacht, und dass dieselben Menschen sodann in ein Verhältnis hinübergesetzt würden, so dass sie seine Gebote bewahrten, wie verkehrt und untüchtig sie auch an und für sich dazu sind. Nach des Apostels Belehrung war diese Gnade da. Es ist nicht das besondere Gefühl von Gnade, auch nicht eine besondere Gnade; es ist die ganze Sache, der ganze Rat zu unserer Seligkeit, was hier der Apostel Gnade heißt. Dieser Gnade waren die Gläubigen übergeben, in dieses Gebiet waren sie hinübergesetzt, sie brauchten demnach nicht mehr zu arbeiten, sondern aus dem Gebiet, in welches sie hinübergesetzt, von der Gnade, der sie übergeben waren, wurde ihnen dargereicht jeder Schmuck und jede Zierde, um dazustehen und einherzugehen als ein königliches und priesterliches Volk, ohne dass ihrerseits etwas hinzukommen dürfte. Die Gnade hatte es getan und würde es ihnen auch an nichts fehlen lassen, indem die Gnade ihnen nunmehr das alles zugebracht, was das Gesetz bezweckte.
Damit wir nicht erliegen,
muss Gnade mit uns sein;
denn sie flößt zu den Siegen
Geduld und Glauben ein.
Amen
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31
Wie nun? Sollen wir sündigen, dieweil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne!
Röm. 6,15
Aber nun geht's um die Anwendung, um die Taten, die man zu tun hat; und da erweist es sich wiederum allerwärts, dass bei und trotz aller Belehrung das Tun, um mit dem Tun die Sünde zu überwinden, im Herzen sitzen geblieben ist. Hat man denn das Tun nicht weiter zu berücksichtigen? das ist die Frage des menschlichen Herzens. – Darauf antwortet nun der Apostel so, dass er die Sache auf die Spitze treibt, wie das eigengerechte Herz Gottes Geduld auf die Spitze treibt. Weil euer Fleisch so schwach ist, dass ihr diese Dinge nicht verstehen zu wollen scheint, so versteht es, dass ihr eure Glieder begeben habt zum Dienst der Gerechtigkeit, auf dass ihr also das Heiliggemachtsein habet, was ihr im andern Wege sucht, aber nicht finden werdet. Wenn ihr es anerkennt, dass ihr auf das Gebiet der Gnade übergegangen seid, so werdet ihr auch anerkennen, dass ihr dieser Gnade übergeben seid, euch dieser Gnade zu unterwerfen, welche für euch sorgen wird. Einstmals habt ihr allerlei Dinge getrieben, da ihr dem Gebiet des Gesetzes übergeben waret, und zwar solche Dinge, dass ihr euch noch jetzt darüber schämt; habt ihr da etwa Frucht gehabt von euren Heiligungsbegriffen? Nunmehr aber, nun ihr in das Gebiet der Gnade übergegangen und demselben übergeben seid nach dem Rat Gottes, so haltet euch doch auf diesem Gebiete, auf welchem ihr von der Sünde frei seid, bringt euch dieser Gnade dar, vertraut euch ihr an und ergebt euch ihr allewege, so wie ihr seid, so werdet ihr in Gerechtigkeit erfunden sein.
Aus Gnaden! Hier gilt kein Verdienen,
die eignen Werke fallen hin.
Er, der aus Lieb im Fleisch erschienen,
hat diese Ehre zum Gewinn,
dass uns sein Tod das Heil gebracht
und uns aus Gnaden selig macht.
Amen
Röm. 6,15
Aber nun geht's um die Anwendung, um die Taten, die man zu tun hat; und da erweist es sich wiederum allerwärts, dass bei und trotz aller Belehrung das Tun, um mit dem Tun die Sünde zu überwinden, im Herzen sitzen geblieben ist. Hat man denn das Tun nicht weiter zu berücksichtigen? das ist die Frage des menschlichen Herzens. – Darauf antwortet nun der Apostel so, dass er die Sache auf die Spitze treibt, wie das eigengerechte Herz Gottes Geduld auf die Spitze treibt. Weil euer Fleisch so schwach ist, dass ihr diese Dinge nicht verstehen zu wollen scheint, so versteht es, dass ihr eure Glieder begeben habt zum Dienst der Gerechtigkeit, auf dass ihr also das Heiliggemachtsein habet, was ihr im andern Wege sucht, aber nicht finden werdet. Wenn ihr es anerkennt, dass ihr auf das Gebiet der Gnade übergegangen seid, so werdet ihr auch anerkennen, dass ihr dieser Gnade übergeben seid, euch dieser Gnade zu unterwerfen, welche für euch sorgen wird. Einstmals habt ihr allerlei Dinge getrieben, da ihr dem Gebiet des Gesetzes übergeben waret, und zwar solche Dinge, dass ihr euch noch jetzt darüber schämt; habt ihr da etwa Frucht gehabt von euren Heiligungsbegriffen? Nunmehr aber, nun ihr in das Gebiet der Gnade übergegangen und demselben übergeben seid nach dem Rat Gottes, so haltet euch doch auf diesem Gebiete, auf welchem ihr von der Sünde frei seid, bringt euch dieser Gnade dar, vertraut euch ihr an und ergebt euch ihr allewege, so wie ihr seid, so werdet ihr in Gerechtigkeit erfunden sein.
Aus Gnaden! Hier gilt kein Verdienen,
die eignen Werke fallen hin.
Er, der aus Lieb im Fleisch erschienen,
hat diese Ehre zum Gewinn,
dass uns sein Tod das Heil gebracht
und uns aus Gnaden selig macht.
Amen
Nun ihr aber seid von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligung, das Ende aber das ewige Leben.
Röm. 6,22
Der Apostel bezeugt uns, dass wir frei geworden sind von der Sünde. Er bezeugt uns nicht etwa, dass wir von der Sünde frei gesprochen sind, als hange die ganze Seligkeit davon ab, dass wir uns nun weiter vor der Sünde, von welcher wir frei gesprochen worden sind, hüten; er bezeugt, dass wir von derselben frei geworden sind. Wozu dient diese Wahrheit? Sie dient zur Antwort auf die Frage: Wenn ich nun aber gerecht bin aus Glauben, muss ich alsdann das Gesetz nicht hinzunehmen, um nunmehr mit Gottes Hilfe die übriggebliebenen Sünden in mir •zu töten und zu überwinden? oder wo bleibt sonst die Sünde? Du wirst doch wohl nicht lehren, dass, wenn ein Mensch nur glaubt, er selig werden kann, wenn er bei allem dem auch noch so viele Sünde tut? Darauf wird nun die Antwort gegeben: Nein, das lehre ich nicht. Nun wohlan, heißt es wiederum in dem Herzen, wenn du das nicht lehrst, wie kommt denn ein Mensch zur Heiligung? Denn wenn ich das auch alles glaube, so bin ich doch dabei nicht los von der Sünde; solches werde ich bei mir ja zu gut gewahr. Soll ich denn die Sünde bei mir austoben lassen, ihr zu Willen sein, und bei alledem sagen: Ich kehre mich daran nicht, ich bin gerecht, ich glaube? Nein, das geht doch nicht an; ich muss das Gesetz hinzunehmen; das kannst du mir nicht streitig machen. Freilich nicht als ein Gesetz der Werke, sondern als ein Gesetz der Heiligung durch die Kraft Christi und Hilfe des Geistes.
Such' wer da will, Nothelfer viel,
die uns doch nichts erworben:
Hier ist der Mann, der helfen kann,
bei dem nie was verdorben.
Uns wird das Heil durch ihn zuteil,
uns macht gerecht der treue Knecht,
der für uns ist gestorben.
Amen
Röm. 6,22
Der Apostel bezeugt uns, dass wir frei geworden sind von der Sünde. Er bezeugt uns nicht etwa, dass wir von der Sünde frei gesprochen sind, als hange die ganze Seligkeit davon ab, dass wir uns nun weiter vor der Sünde, von welcher wir frei gesprochen worden sind, hüten; er bezeugt, dass wir von derselben frei geworden sind. Wozu dient diese Wahrheit? Sie dient zur Antwort auf die Frage: Wenn ich nun aber gerecht bin aus Glauben, muss ich alsdann das Gesetz nicht hinzunehmen, um nunmehr mit Gottes Hilfe die übriggebliebenen Sünden in mir •zu töten und zu überwinden? oder wo bleibt sonst die Sünde? Du wirst doch wohl nicht lehren, dass, wenn ein Mensch nur glaubt, er selig werden kann, wenn er bei allem dem auch noch so viele Sünde tut? Darauf wird nun die Antwort gegeben: Nein, das lehre ich nicht. Nun wohlan, heißt es wiederum in dem Herzen, wenn du das nicht lehrst, wie kommt denn ein Mensch zur Heiligung? Denn wenn ich das auch alles glaube, so bin ich doch dabei nicht los von der Sünde; solches werde ich bei mir ja zu gut gewahr. Soll ich denn die Sünde bei mir austoben lassen, ihr zu Willen sein, und bei alledem sagen: Ich kehre mich daran nicht, ich bin gerecht, ich glaube? Nein, das geht doch nicht an; ich muss das Gesetz hinzunehmen; das kannst du mir nicht streitig machen. Freilich nicht als ein Gesetz der Werke, sondern als ein Gesetz der Heiligung durch die Kraft Christi und Hilfe des Geistes.
Such' wer da will, Nothelfer viel,
die uns doch nichts erworben:
Hier ist der Mann, der helfen kann,
bei dem nie was verdorben.
Uns wird das Heil durch ihn zuteil,
uns macht gerecht der treue Knecht,
der für uns ist gestorben.
Amen
Nun ihr aber seid von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligung, das Ende aber das ewige Leben.
Röm. 6,22
Darauf ist die Antwort: Gott will den Glauben an Christum, darin ist ein Mensch gerecht; nicht an einen Christum, der nichts für uns getan hat und allein für sich selbst dasteht, sondern an Christum als an das neue Haupt der Menschheit, der nicht starb, weil er sterben musste, sondern welcher der Sünde starb ein für allemal; der auch nicht sich selbst lebt, sondern der, was er lebt, Gott lebt. Daraus könnt ihr folgenden Schluss ziehen: Ist er der Sünde gestorben, so seid auch ihr der Sünde gestorben. Gleichwie ihr in Adam der Sünde anheimgefallen seid und dem Tode, so seid ihr auch in dem andern Adam der Sünde gestorben, so seid ihr in dem neuen Haupte, Christo, von der Sünde freigemacht worden. Wollet ihr noch ein Gesetz hinzunehmen, euch von der Sünde freizumachen und loszuarbeiten? Das wäre: Christum und die Arbeit seiner Seele verleugnen. Was ihr mit dem Gesetz fertig bringen wollt, werdet ihr nicht fertig bringen. Das ist keine Arbeit für uns Menschen; dazu brauchen wir einen Helden und Durchbrecher, den Menschen Christum Jesum, den wir anbeten als unseren Herrn und Gott. Christus, das will der Apostel sagen, hat in seinem Tode, da er der Sünde starb, uns völlig von der Sünde losgemacht. – Ich weiß wohl, dass es schwer hält, solches zu glauben, wo man nichts als Sünde sieht, weiß aber auch, weshalb es so schwer hält. Das Freigemachtsein von Sünden liegt nämlich nicht in der Stellvertretung allein, sondern auch in der Gemeinschaft des Glaubens.
O Durchbrecher aller Bande,
der du immer bei uns bist,
bei dem Schaden, Spott und Schande
lauter Lust und Himmel ist:
übe ferner dein Gerichte
wider unsern Adamssinn,
bis dein treues Angesichte
uns führt aus dem Kerker hin.
Amen
Röm. 6,22
Darauf ist die Antwort: Gott will den Glauben an Christum, darin ist ein Mensch gerecht; nicht an einen Christum, der nichts für uns getan hat und allein für sich selbst dasteht, sondern an Christum als an das neue Haupt der Menschheit, der nicht starb, weil er sterben musste, sondern welcher der Sünde starb ein für allemal; der auch nicht sich selbst lebt, sondern der, was er lebt, Gott lebt. Daraus könnt ihr folgenden Schluss ziehen: Ist er der Sünde gestorben, so seid auch ihr der Sünde gestorben. Gleichwie ihr in Adam der Sünde anheimgefallen seid und dem Tode, so seid ihr auch in dem andern Adam der Sünde gestorben, so seid ihr in dem neuen Haupte, Christo, von der Sünde freigemacht worden. Wollet ihr noch ein Gesetz hinzunehmen, euch von der Sünde freizumachen und loszuarbeiten? Das wäre: Christum und die Arbeit seiner Seele verleugnen. Was ihr mit dem Gesetz fertig bringen wollt, werdet ihr nicht fertig bringen. Das ist keine Arbeit für uns Menschen; dazu brauchen wir einen Helden und Durchbrecher, den Menschen Christum Jesum, den wir anbeten als unseren Herrn und Gott. Christus, das will der Apostel sagen, hat in seinem Tode, da er der Sünde starb, uns völlig von der Sünde losgemacht. – Ich weiß wohl, dass es schwer hält, solches zu glauben, wo man nichts als Sünde sieht, weiß aber auch, weshalb es so schwer hält. Das Freigemachtsein von Sünden liegt nämlich nicht in der Stellvertretung allein, sondern auch in der Gemeinschaft des Glaubens.
O Durchbrecher aller Bande,
der du immer bei uns bist,
bei dem Schaden, Spott und Schande
lauter Lust und Himmel ist:
übe ferner dein Gerichte
wider unsern Adamssinn,
bis dein treues Angesichte
uns führt aus dem Kerker hin.
Amen
Nun ihr aber seid von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligung, das Ende aber das ewige Leben.
Röm. 6,22
Der Apostel bezeugt, dass wir nunmehr von solchem Dienste unsere Frucht haben zur Heiligung. „Nun habt ihr eure Frucht, dass ihr heilig werdet.“ Diese Worte sind alle von hoher Bedeutung. Nun, schreibt der Apostel, das ist im Gegensatz gesagt zu einem ehemals. Ihr habt, schreibt er; also hatte man sie ehemals nicht. Eure Frucht, schreibt er, das ist die Frucht, welche euch zukommt und die nicht für einen Fremden ist. Zur Heiligung, schreibt der Apostel, und nicht wie Luther übersetzt, dass ihr heilig werdet. Das deutet auf eine frühere Heiligung, wovon wir keine Frucht hatten. Wenn ihr euch dieser Wahrheit von Herzen unterwerft, so werdet ihr es wohl erfahren, was ein solches Evangelium mit sich bringt; denn es ist gar lieblich, ein Sklave des vollseligen Gottes zu sein; er ist ein guter Herr, selbst wo er züchtigt und stäupt. Die Seligkeit, die er hat, sollen seine Knechte auch haben; und wie die Herrlichkeit eines mächtigen Herrn auf seinen Dienern ruht, so ruht unseres Gottes Herrlichkeit noch in ganz anderer Weise auf uns, die ihm dienen. Wie ein mächtiger Herr darin seinen Stolz und seine Ehre setzt, dass seine Diener gut gekleidet sind und volle Genüge haben, so hat noch in ganz anderer Weise unser Gott darin seinen Stolz und seine Ehre, dass es seinen Dienern an nichts fehle, sondern dass sie Überfluss haben, wie er denn auch selbst seinen Boten befohlen: Predigt von den Gerechten, dass sie es gut haben (Jes. 3,10).
Du bist mein Herr! O Herr! ich bin dein Knecht,
Sohn deiner Magd, du hast mir beigestanden,
du machst mich frei, du lösest meine Banden,
du hast auf mich, den dir Erkauften, Recht.
Amen
Röm. 6,22
Der Apostel bezeugt, dass wir nunmehr von solchem Dienste unsere Frucht haben zur Heiligung. „Nun habt ihr eure Frucht, dass ihr heilig werdet.“ Diese Worte sind alle von hoher Bedeutung. Nun, schreibt der Apostel, das ist im Gegensatz gesagt zu einem ehemals. Ihr habt, schreibt er; also hatte man sie ehemals nicht. Eure Frucht, schreibt er, das ist die Frucht, welche euch zukommt und die nicht für einen Fremden ist. Zur Heiligung, schreibt der Apostel, und nicht wie Luther übersetzt, dass ihr heilig werdet. Das deutet auf eine frühere Heiligung, wovon wir keine Frucht hatten. Wenn ihr euch dieser Wahrheit von Herzen unterwerft, so werdet ihr es wohl erfahren, was ein solches Evangelium mit sich bringt; denn es ist gar lieblich, ein Sklave des vollseligen Gottes zu sein; er ist ein guter Herr, selbst wo er züchtigt und stäupt. Die Seligkeit, die er hat, sollen seine Knechte auch haben; und wie die Herrlichkeit eines mächtigen Herrn auf seinen Dienern ruht, so ruht unseres Gottes Herrlichkeit noch in ganz anderer Weise auf uns, die ihm dienen. Wie ein mächtiger Herr darin seinen Stolz und seine Ehre setzt, dass seine Diener gut gekleidet sind und volle Genüge haben, so hat noch in ganz anderer Weise unser Gott darin seinen Stolz und seine Ehre, dass es seinen Dienern an nichts fehle, sondern dass sie Überfluss haben, wie er denn auch selbst seinen Boten befohlen: Predigt von den Gerechten, dass sie es gut haben (Jes. 3,10).
Du bist mein Herr! O Herr! ich bin dein Knecht,
Sohn deiner Magd, du hast mir beigestanden,
du machst mich frei, du lösest meine Banden,
du hast auf mich, den dir Erkauften, Recht.
Amen
Also auch ihr haltet euch dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebet Gott in Christo Jesu, unserm Herrn.
Röm. 6,11
Mit diesem Dafürhalten wird keiner beschämt werden. Christus steht nicht allein für sich lebendig da, er steht Gott lebendig da mit seiner Gemeinde. Diese repräsentiert er vor Gott. An ihm haben wir einen guten Bürgen, dass unser Leben und unsere Gerechtigkeit, welche er ist, uns nicht wird genommen werden, dass Sünde und Tod über uns nicht mehr herrschen können. Die Sünde hat nichts an uns, denn für sie sind wir Leichen; sie kann mit Leichen nichts mehr anfangen. Was Christus ist, sind wir auch in ihm, unserm Herrn, der uns erkauft hat. Er ist der Sünde gestorben und hat sie zunichte gemacht; darum kann die Sünde mit uns nichts anfangen, denn der alte Adam ist tot, der liegt im Grabe. Christus lebt Gott, dass sein Wille geschehen, sein Gesetz bewahrt, seine Ehre gehandhabt sei; so sind wir denn in Christo Gott lebendig, seinen Willen zu tun, sein Gesetz zu bewahren, seine Ehre zu suchen. Den Riss zwischen der Sünde und uns hat er gemacht. – Tröstliches Evangelium dem Angefochtenen! Er darf es dafürhalten, dass er gerecht ist, wie Gott gerecht ist; dass er heilig ist, wie Gott heilig ist; dass er in seinem lieben Herrn Jesu Christo bleiben darf, in ihm alles zu haben, durch ihn und von ihm alles zu empfangen, in ihm alles von einem gnädigen Gott und Vater zu erwarten, obwohl er das Widerspiel vor sich sieht. Dieser Glaube ist doch am Ende mächtiger als alles Widerspiel.
Will hinfort mich etwas quälen,
oder wird mir etwas fehlen,
oder wird die Kraft zerrinnen,
so will ich mich nur besinnen,
dass ich einen Heiland habe,
der vom Kripplein bis zum Grabe,
bis zum Thron, wo man ihn ehret,
mir, dem Sünder, zugehöret.
Amen
Röm. 6,11
Mit diesem Dafürhalten wird keiner beschämt werden. Christus steht nicht allein für sich lebendig da, er steht Gott lebendig da mit seiner Gemeinde. Diese repräsentiert er vor Gott. An ihm haben wir einen guten Bürgen, dass unser Leben und unsere Gerechtigkeit, welche er ist, uns nicht wird genommen werden, dass Sünde und Tod über uns nicht mehr herrschen können. Die Sünde hat nichts an uns, denn für sie sind wir Leichen; sie kann mit Leichen nichts mehr anfangen. Was Christus ist, sind wir auch in ihm, unserm Herrn, der uns erkauft hat. Er ist der Sünde gestorben und hat sie zunichte gemacht; darum kann die Sünde mit uns nichts anfangen, denn der alte Adam ist tot, der liegt im Grabe. Christus lebt Gott, dass sein Wille geschehen, sein Gesetz bewahrt, seine Ehre gehandhabt sei; so sind wir denn in Christo Gott lebendig, seinen Willen zu tun, sein Gesetz zu bewahren, seine Ehre zu suchen. Den Riss zwischen der Sünde und uns hat er gemacht. – Tröstliches Evangelium dem Angefochtenen! Er darf es dafürhalten, dass er gerecht ist, wie Gott gerecht ist; dass er heilig ist, wie Gott heilig ist; dass er in seinem lieben Herrn Jesu Christo bleiben darf, in ihm alles zu haben, durch ihn und von ihm alles zu empfangen, in ihm alles von einem gnädigen Gott und Vater zu erwarten, obwohl er das Widerspiel vor sich sieht. Dieser Glaube ist doch am Ende mächtiger als alles Widerspiel.
Will hinfort mich etwas quälen,
oder wird mir etwas fehlen,
oder wird die Kraft zerrinnen,
so will ich mich nur besinnen,
dass ich einen Heiland habe,
der vom Kripplein bis zum Grabe,
bis zum Thron, wo man ihn ehret,
mir, dem Sünder, zugehöret.
Amen
So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist.
Röm. 8,1
Das sollen nun etliche nicht so verstehen, als sei für sie keine Verdammung da, obschon sie in ihren Sünden bleiben und der Welt und ihren Gelüsten dienen, und obschon in ihnen kein wahrhaftiges Verlangen ist, von dem Joch der Sünde und der Gewalt des Todes befreit zu werden; denn was hat der Trost des Evangeliums zu tun mit den Unbußfertigen, was mit solchen, denen die Sünden nicht zur Last, nicht von Herzen leid sind? Den Trost dieses Wortes eignen sich etliche an mit einem trügerischen Herzen, und um ihre innere Unruhe zu stillen; sie bedecken mit solchen Wahrheiten ihre Arglist, nach welcher sie sich einreden: sie könnten Laster und Feier vereinigen, auf ihren sündlichen Wegen bleiben und doch Gnade finden; sie meinen, das Gesetz gehe sie laut solcher Predigt doch nichts an und könne sie nicht verdammen. Diese sollen doch wissen, dass der Geist des Lebens in Christo Jesu ein Geist der Heiligung ist, der dem Gesetze seine Verdammung nicht nimmt gegenüber mutwilligem Übertreten, dass er ein Geist ist, der kein Gesetz gibt, wobei er einem Menschen das Sündigen frei lässt; und dass das Leben in Christo Jesu kein gegemaltes Leben ist, sondern ein Leben, welches sich äußert in Selbstverleugnung und in Drangebung alles dessen, was wider Gottes Gebot ist. Denn dabei soll es wohl bleiben, was der Apostel an einem andern Ort bezeugt: Die Beschneidung ist nichts, und die Vorhaut ist nichts, sondern die Bewahrung
der Gebote Gottes.
Ach, eins ist, das mich quält!
Wer merkt, wie oft er fehlt?
Wer kann sein Herz ergründen?
O Gott, erbarme dich!
Vergib und heil'ge mich
von den verborgnen Sünden!
Amen
Röm. 8,1
Das sollen nun etliche nicht so verstehen, als sei für sie keine Verdammung da, obschon sie in ihren Sünden bleiben und der Welt und ihren Gelüsten dienen, und obschon in ihnen kein wahrhaftiges Verlangen ist, von dem Joch der Sünde und der Gewalt des Todes befreit zu werden; denn was hat der Trost des Evangeliums zu tun mit den Unbußfertigen, was mit solchen, denen die Sünden nicht zur Last, nicht von Herzen leid sind? Den Trost dieses Wortes eignen sich etliche an mit einem trügerischen Herzen, und um ihre innere Unruhe zu stillen; sie bedecken mit solchen Wahrheiten ihre Arglist, nach welcher sie sich einreden: sie könnten Laster und Feier vereinigen, auf ihren sündlichen Wegen bleiben und doch Gnade finden; sie meinen, das Gesetz gehe sie laut solcher Predigt doch nichts an und könne sie nicht verdammen. Diese sollen doch wissen, dass der Geist des Lebens in Christo Jesu ein Geist der Heiligung ist, der dem Gesetze seine Verdammung nicht nimmt gegenüber mutwilligem Übertreten, dass er ein Geist ist, der kein Gesetz gibt, wobei er einem Menschen das Sündigen frei lässt; und dass das Leben in Christo Jesu kein gegemaltes Leben ist, sondern ein Leben, welches sich äußert in Selbstverleugnung und in Drangebung alles dessen, was wider Gottes Gebot ist. Denn dabei soll es wohl bleiben, was der Apostel an einem andern Ort bezeugt: Die Beschneidung ist nichts, und die Vorhaut ist nichts, sondern die Bewahrung
der Gebote Gottes.
Ach, eins ist, das mich quält!
Wer merkt, wie oft er fehlt?
Wer kann sein Herz ergründen?
O Gott, erbarme dich!
Vergib und heil'ge mich
von den verborgnen Sünden!
Amen
Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.
Röm. 8,9
Was ist Christi Geist, dass der Vater verherrlicht werde. Der Vater wird nicht verherrlicht, wenn das Kind noch einen Namen haben will neben dem Namen des Vaters, wenn das Kind neben dem Reiche des Vaters ein Reich der Gerechtigkeit und des guten Wandels in eigener Hand haben will, wenn das Kind seinen eigenen Willen tun und diesen ausgeben will für des Vaters Willen. Das ist Christi Geist, dass Christus verherrlicht, dass es nicht mehr in uns heiße: Ich habe Sünde, darum wird er mich totschlagen, weil die Sünde zu groß ist, sondern dass wir ihn anerkennen als den Sündentilger; denn wer ihn anders kennen will, dem kann er sich nicht offenbaren. Das ist der Geist Christi, dass wir Sünder seien und Sünder bleiben in aller Zerknirschung des Herzens und mit aller freudigen Zuversicht zu ihm, und dass wir das Salböl nicht nachmachen, welches allein von seinem gesegneten Haupte herabfließt; denn sein Geist duldet keine Gesalbten, die ihm gleich sein sollten, die neben ihm etwas gelten sollten mit ihrer Salbung. Christo die Salbung! Christo die Krone! Er ist es allein. – Das ist der Geist Christi. Wer den nicht hat, der ist nicht sein; aber wer Christum allein anerkennt und sich nur lediglich auf ihn verlässt, der hat diesen Geist, der sucht sich selbst nicht, sucht es nicht bei sich, er singt dem Lamme das
Lied: Du hast es getan.
O heilger Geist, o heilger Gott,
erleucht uns durch dein göttlich Wort:
lehr uns den Vater kennen schon,
dazu auch seinen lieben Sohn,
o heilger Geist, o heilger Gott!
Amen
Röm. 8,9
Was ist Christi Geist, dass der Vater verherrlicht werde. Der Vater wird nicht verherrlicht, wenn das Kind noch einen Namen haben will neben dem Namen des Vaters, wenn das Kind neben dem Reiche des Vaters ein Reich der Gerechtigkeit und des guten Wandels in eigener Hand haben will, wenn das Kind seinen eigenen Willen tun und diesen ausgeben will für des Vaters Willen. Das ist Christi Geist, dass Christus verherrlicht, dass es nicht mehr in uns heiße: Ich habe Sünde, darum wird er mich totschlagen, weil die Sünde zu groß ist, sondern dass wir ihn anerkennen als den Sündentilger; denn wer ihn anders kennen will, dem kann er sich nicht offenbaren. Das ist der Geist Christi, dass wir Sünder seien und Sünder bleiben in aller Zerknirschung des Herzens und mit aller freudigen Zuversicht zu ihm, und dass wir das Salböl nicht nachmachen, welches allein von seinem gesegneten Haupte herabfließt; denn sein Geist duldet keine Gesalbten, die ihm gleich sein sollten, die neben ihm etwas gelten sollten mit ihrer Salbung. Christo die Salbung! Christo die Krone! Er ist es allein. – Das ist der Geist Christi. Wer den nicht hat, der ist nicht sein; aber wer Christum allein anerkennt und sich nur lediglich auf ihn verlässt, der hat diesen Geist, der sucht sich selbst nicht, sucht es nicht bei sich, er singt dem Lamme das
Lied: Du hast es getan.
O heilger Geist, o heilger Gott,
erleucht uns durch dein göttlich Wort:
lehr uns den Vater kennen schon,
dazu auch seinen lieben Sohn,
o heilger Geist, o heilger Gott!
Amen
Christus Jesus ist uns von Gott gemacht zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung. 1. Kor. 1,30
Ist die Rechtfertigung aus Glauben allein genug, oder muss auch noch die Heiligung dazu kommen, um selig zu werden? Diese Frage hat bis auf diesen Tag eine jede Seele beschäftigt, welche von dem Leben aus Gott auch nur etwas Kenntnis gehabt hat. Dogmatisch ist die Frage insofern erledigt, als man mit Recht behauptet, dass die Heiligung wesentlich verschieden ist von der Rechtfertigung, und dass die Heiligung zu der Rechtfertigung hinzukommen muss; die Lehre aber, dass die Rechtfertigung und die Heiligung ein und dasselbe sei, oder dass einem Menschen die Heiligung nicht Not tue, ist von jeher mit Recht als Ketzerei verworfen worden.
Bei dem allem ist man bis auf diesen Tag mit der Sache nicht aufs reine gekommen. Wie mancher eiferte für die Heiligung, wie sie nach fleischlichen Lehrbegriffen aufgestellt wird, der inzwischen buchstäblich erfüllte, was Röm. 2,17 – 24 geschrieben steht. Wie mancher, indem er meinte, dem Tode nahe zu sein, sprach es aus: Ich verlasse mich allein auf die Gerechtigkeit Christi, sonst habe ich nichts, der wieder aufgerichtet es offen aussprach, dass er sich nun wieder auf die Heiligung lege. Und der eine ertränkte zuletzt noch diese Heiligung im Branntwein, ein anderer richtete sie zugrunde durch Essen und Trinken, ein anderer in unerlaubtem Umgang, den er Verborgen zu halten wusste, ein anderer in Ehebruch, wieder andere in Jähzorn, in allerlei Lust, in Geiz, durch Betrug mit Geld, Gewicht und schlechter Ware, durch allerlei andere Unehrlichkeit und schmutzige Wege, um sich zu bereichern auf Kosten von Verwandten und Hilflosen. Ob es nun wohlgetan ist, doch zu sagen: Ich verlasse mich allein auf die Gerechtigkeit Christi, das überlasse ich dem Urteil eures eigenen Gewissens.
Lass mich nun die Sünde hassen,
die das Herz mit Angst beschwert;
lass mich alles unterlassen,
was den teuren Frieden stört.
Reinge täglich mein Gewissen,
lass mich eifrig sein beflissen,
mit Verleugnung dieser Welt
das zu tun, was dir gefällt. Amen
Ist die Rechtfertigung aus Glauben allein genug, oder muss auch noch die Heiligung dazu kommen, um selig zu werden? Diese Frage hat bis auf diesen Tag eine jede Seele beschäftigt, welche von dem Leben aus Gott auch nur etwas Kenntnis gehabt hat. Dogmatisch ist die Frage insofern erledigt, als man mit Recht behauptet, dass die Heiligung wesentlich verschieden ist von der Rechtfertigung, und dass die Heiligung zu der Rechtfertigung hinzukommen muss; die Lehre aber, dass die Rechtfertigung und die Heiligung ein und dasselbe sei, oder dass einem Menschen die Heiligung nicht Not tue, ist von jeher mit Recht als Ketzerei verworfen worden.
Bei dem allem ist man bis auf diesen Tag mit der Sache nicht aufs reine gekommen. Wie mancher eiferte für die Heiligung, wie sie nach fleischlichen Lehrbegriffen aufgestellt wird, der inzwischen buchstäblich erfüllte, was Röm. 2,17 – 24 geschrieben steht. Wie mancher, indem er meinte, dem Tode nahe zu sein, sprach es aus: Ich verlasse mich allein auf die Gerechtigkeit Christi, sonst habe ich nichts, der wieder aufgerichtet es offen aussprach, dass er sich nun wieder auf die Heiligung lege. Und der eine ertränkte zuletzt noch diese Heiligung im Branntwein, ein anderer richtete sie zugrunde durch Essen und Trinken, ein anderer in unerlaubtem Umgang, den er Verborgen zu halten wusste, ein anderer in Ehebruch, wieder andere in Jähzorn, in allerlei Lust, in Geiz, durch Betrug mit Geld, Gewicht und schlechter Ware, durch allerlei andere Unehrlichkeit und schmutzige Wege, um sich zu bereichern auf Kosten von Verwandten und Hilflosen. Ob es nun wohlgetan ist, doch zu sagen: Ich verlasse mich allein auf die Gerechtigkeit Christi, das überlasse ich dem Urteil eures eigenen Gewissens.
Lass mich nun die Sünde hassen,
die das Herz mit Angst beschwert;
lass mich alles unterlassen,
was den teuren Frieden stört.
Reinge täglich mein Gewissen,
lass mich eifrig sein beflissen,
mit Verleugnung dieser Welt
das zu tun, was dir gefällt. Amen
Luk. 15,1 Es pflegten sich ihm aber alle Zöllner und Sünder zu nahen, um ihn zu hören.
Das heilige Evangelium lässt nicht den mindesten Raum für den Gedanken, dass Jesus das Gesetz, in den zehn Worten auf Sinai von Gott gegeben, als nicht mehr für alle Menschen verbindlich, beseitigt oder aufhebt; nicht den mindesten Raum für den Gedanken, dass der einige Gesetzgeber, der gesagt hat: Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht stehlen, nach seinem Ratschluss Unzucht oder Unehrlichkeit oder irgendwelche Sünde will, oder dass die Sünde nur eine besondere Form der Tugend oder ein Übergang zu derselben sei, wie etwa ein Fieber der Übergang zur Gesundheit. Jesus beschönigt im Evangelium nicht eine einzige Sünde, sieht nicht darüber hinweg, lässt sie nirgends ungestraft. Sagt er es doch, dass aus dem Herzen des Menschen hervorkommen böse Gedanken, Ehebruch, Hurerei usw. und dass alle diese bösen Stücke den Menschen verunreinigen! – Warum denn nahm Jesus solche unreinen Menschen auf? O, sie kamen, um ihn zu hören, sie kamen, um das von ihm zu hören, was andere Zöllner und Sünder in andern Städten von ihm gehört und wovon sie etwas vernommen hatten; sie kamen, damit das Bedürfnis ihrer Seelen gestillt werde, ob auch noch Gnade für sie wäre und wie sie von ihren Sünden erlöst werden möchten. Darum nahm Jesus sie nicht allein auf, sondern aß auch mit ihnen, um ihnen Zutrauen einzuflößen. Er führte über Tisch solche Reden mit ihnen, die alle Bedürfnisse ihrer Seelen stillten.
Jesus nimmt die Sünder an!
Saget doch dies Trostwort allen,
welche von der rechten Bahn
auf verkehrten Weg verfallen.
Hier ist, was sie retten kann:
Jesus nimmt die Sünder an.
Amen
Das heilige Evangelium lässt nicht den mindesten Raum für den Gedanken, dass Jesus das Gesetz, in den zehn Worten auf Sinai von Gott gegeben, als nicht mehr für alle Menschen verbindlich, beseitigt oder aufhebt; nicht den mindesten Raum für den Gedanken, dass der einige Gesetzgeber, der gesagt hat: Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht stehlen, nach seinem Ratschluss Unzucht oder Unehrlichkeit oder irgendwelche Sünde will, oder dass die Sünde nur eine besondere Form der Tugend oder ein Übergang zu derselben sei, wie etwa ein Fieber der Übergang zur Gesundheit. Jesus beschönigt im Evangelium nicht eine einzige Sünde, sieht nicht darüber hinweg, lässt sie nirgends ungestraft. Sagt er es doch, dass aus dem Herzen des Menschen hervorkommen böse Gedanken, Ehebruch, Hurerei usw. und dass alle diese bösen Stücke den Menschen verunreinigen! – Warum denn nahm Jesus solche unreinen Menschen auf? O, sie kamen, um ihn zu hören, sie kamen, um das von ihm zu hören, was andere Zöllner und Sünder in andern Städten von ihm gehört und wovon sie etwas vernommen hatten; sie kamen, damit das Bedürfnis ihrer Seelen gestillt werde, ob auch noch Gnade für sie wäre und wie sie von ihren Sünden erlöst werden möchten. Darum nahm Jesus sie nicht allein auf, sondern aß auch mit ihnen, um ihnen Zutrauen einzuflößen. Er führte über Tisch solche Reden mit ihnen, die alle Bedürfnisse ihrer Seelen stillten.
Jesus nimmt die Sünder an!
Saget doch dies Trostwort allen,
welche von der rechten Bahn
auf verkehrten Weg verfallen.
Hier ist, was sie retten kann:
Jesus nimmt die Sünder an.
Amen
Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist. Ap. Gesch. 4,11
Gott ist bereit, alle Sünden und sei es auch Gotteslästerung zu vergeben; das sagt der Herr Jesus selbst. Es gibt keine Sünden, es gibt keine Gräuel, sie mögen so tief und so hoch gehen als sie wollen, welche der Herr Jesus nicht vergeben könnte und wollte. Aber eins muss den Menschen erst vor Augen gehalten werden, und das ist dies: Ihr habt euer Heil verworfen, ihr habt euer Leben getötet aus Hass gegen das Leben und aus Liebe zum Tod, aus Hass wider den Himmel und aus Liebe zur Hölle. Das habt ihr getan. Aber diese Sünde muss erst an den Tag. Was wissen wir eigentlich von unserer Sünde? Wir können höchstens eine oder zwei sündliche Taten herzählen, aber eigentlich wissen wir nichts von unserer Sünde. Unsere eigentliche Sünde ist die, dass wir uns nicht wenden von der Welt zu dem lebendigen Gott, welcher alles gemacht hat, dass wir uns nicht bekehren zu dem Herrn Jesu Christo. Denn das Herz des Menschen ist stumm für Gottes Wort. Kommt Gott mit seiner Wahrheit, mit seinem Leben, so zieht der Mensch einen Harnisch an, stößt es von sich oder sperrt es ein. Das ist die alte und immer neue Geschichte. Aber das soll der Mensch bekennen: Mein Gott, was bist du ein gnädiger Erlöser; ohne mich, ja gegen mich selbst machst du mich selig. Du kommst mit deinem Wort und ich verpanzere mich dagegen. Aber du bist mir zu mächtig geworden. Mit der Gewalt deiner Liebe hast du mein Herz überwunden, so dass ich die Waffen gestreckt und ausgerufen habe: Mein Gott, ich bin ein Rebell, aber du bist gnädig. – Dahin wollte Petrus sie führen und darum sagte er: Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist.
Der Stein, den einst die Tempelbauer
verschmäht, ist Eckstein in der Höh';
das bringt den denkenden Beschauer,
dass er nach ihm mit Ehrfurcht seh;
von unserm Gott ist das geschehen:
wie herrlich ist, was er getan!
Wir können dieses Wunder sehen
und beten seine Allmacht an.
Amen
Gott ist bereit, alle Sünden und sei es auch Gotteslästerung zu vergeben; das sagt der Herr Jesus selbst. Es gibt keine Sünden, es gibt keine Gräuel, sie mögen so tief und so hoch gehen als sie wollen, welche der Herr Jesus nicht vergeben könnte und wollte. Aber eins muss den Menschen erst vor Augen gehalten werden, und das ist dies: Ihr habt euer Heil verworfen, ihr habt euer Leben getötet aus Hass gegen das Leben und aus Liebe zum Tod, aus Hass wider den Himmel und aus Liebe zur Hölle. Das habt ihr getan. Aber diese Sünde muss erst an den Tag. Was wissen wir eigentlich von unserer Sünde? Wir können höchstens eine oder zwei sündliche Taten herzählen, aber eigentlich wissen wir nichts von unserer Sünde. Unsere eigentliche Sünde ist die, dass wir uns nicht wenden von der Welt zu dem lebendigen Gott, welcher alles gemacht hat, dass wir uns nicht bekehren zu dem Herrn Jesu Christo. Denn das Herz des Menschen ist stumm für Gottes Wort. Kommt Gott mit seiner Wahrheit, mit seinem Leben, so zieht der Mensch einen Harnisch an, stößt es von sich oder sperrt es ein. Das ist die alte und immer neue Geschichte. Aber das soll der Mensch bekennen: Mein Gott, was bist du ein gnädiger Erlöser; ohne mich, ja gegen mich selbst machst du mich selig. Du kommst mit deinem Wort und ich verpanzere mich dagegen. Aber du bist mir zu mächtig geworden. Mit der Gewalt deiner Liebe hast du mein Herz überwunden, so dass ich die Waffen gestreckt und ausgerufen habe: Mein Gott, ich bin ein Rebell, aber du bist gnädig. – Dahin wollte Petrus sie führen und darum sagte er: Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist.
Der Stein, den einst die Tempelbauer
verschmäht, ist Eckstein in der Höh';
das bringt den denkenden Beschauer,
dass er nach ihm mit Ehrfurcht seh;
von unserm Gott ist das geschehen:
wie herrlich ist, was er getan!
Wir können dieses Wunder sehen
und beten seine Allmacht an.
Amen
Es ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden.
Ap. Gesch. 4,12
Das Wort Heil sagt alles, was einem Menschen Not tut für dieses und für jenes Leben, was ihm also Not tut, um ein gutes Gewissen zu haben, und um wahrhaftig in diesem Leben so zu leben, dass man des Lebens froh sein darf trotz all des Elendes darinnen. Dann besagt es weiter: wirkliche, gute Gesundheit, so dass man mit Ehren graues Haar bekommt. Und ferner, was die Hauptsache ist: Vergebung aller Sünde, dass Gott die Sünde also vergibt und vertilgt, dass du sie nicht mehr finden kannst. Um Vergebung der Sünde zu erhalten, dazu brauche ich mich nicht zu kasteien und zu peinigen oder zu tun nach der Lehre: Hier ein wenig, da ein wenig, dazu brauche ich nicht als ein Mucker einherzugehen mit gesenktem Haupte, sondern mit aufgerichtetem Haupte sehe ich auf meinen Herrn. Dieses Heil ist in dem Herrn Jesu Christo, so dass es also dem Glauben zuteil wird. Das ist nicht etwas Schwärmerisches; denn der Glaube ruht auf Gottes Wort, und was der Geist Gottes zeugt mit meinem Geiste, dass es Wahrheit ist, das hat man nicht in sich selbst, sondern alles Heil ist in Jesu Christo. Das ist der Name, welcher den Menschen gegeben ist, auf dass sie selig werden. Es gibt gewaltige Namen hier auf Erden, und wenn man diese Namen für sich hat, kann man etwas fertig bringen; aber um selig zu werden, – und das ist doch die Hauptsache, – um selig zu werden, dass man wahrhaftig errettet ist und errettet bleibt und sagen kann: Ich bin auf ewig errettet, dazu ist bloß dieser Name mächtig: Jesus Christus!
Sein Nam' ist heilig, preist ihn, rühmet,
freut euch des Namens, wie's euch ziemet!
Gott, der euch sich zum Volke schafft,
ist euer Leben, Licht und Kraft.
Wer je nach dem Erbarmer fragt,
des Herz sei froh und unverzagt.
Amen
Ap. Gesch. 4,12
Das Wort Heil sagt alles, was einem Menschen Not tut für dieses und für jenes Leben, was ihm also Not tut, um ein gutes Gewissen zu haben, und um wahrhaftig in diesem Leben so zu leben, dass man des Lebens froh sein darf trotz all des Elendes darinnen. Dann besagt es weiter: wirkliche, gute Gesundheit, so dass man mit Ehren graues Haar bekommt. Und ferner, was die Hauptsache ist: Vergebung aller Sünde, dass Gott die Sünde also vergibt und vertilgt, dass du sie nicht mehr finden kannst. Um Vergebung der Sünde zu erhalten, dazu brauche ich mich nicht zu kasteien und zu peinigen oder zu tun nach der Lehre: Hier ein wenig, da ein wenig, dazu brauche ich nicht als ein Mucker einherzugehen mit gesenktem Haupte, sondern mit aufgerichtetem Haupte sehe ich auf meinen Herrn. Dieses Heil ist in dem Herrn Jesu Christo, so dass es also dem Glauben zuteil wird. Das ist nicht etwas Schwärmerisches; denn der Glaube ruht auf Gottes Wort, und was der Geist Gottes zeugt mit meinem Geiste, dass es Wahrheit ist, das hat man nicht in sich selbst, sondern alles Heil ist in Jesu Christo. Das ist der Name, welcher den Menschen gegeben ist, auf dass sie selig werden. Es gibt gewaltige Namen hier auf Erden, und wenn man diese Namen für sich hat, kann man etwas fertig bringen; aber um selig zu werden, – und das ist doch die Hauptsache, – um selig zu werden, dass man wahrhaftig errettet ist und errettet bleibt und sagen kann: Ich bin auf ewig errettet, dazu ist bloß dieser Name mächtig: Jesus Christus!
Sein Nam' ist heilig, preist ihn, rühmet,
freut euch des Namens, wie's euch ziemet!
Gott, der euch sich zum Volke schafft,
ist euer Leben, Licht und Kraft.
Wer je nach dem Erbarmer fragt,
des Herz sei froh und unverzagt.
Amen
Wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er sei, und denen, die ihn suchen, ein Vergelter sein werde. Hebr. 11,6
Was ist: zu Gott kommen? Das tut man mit dem Herzen. Gott ist allgegenwärtig; der Mensch ist aber ferne von Gott; wenn er in seinen Sünden bleibt, dann bleibt er in seinem Herzen so ferne von Gott, als Erde und Himmel von einander entfernt sind. Aber wenn man Sünde hat, und die Sünde ist einem von Herzen leid, wenn man in Not ist, wenn der Tod da ist, dann muss man zu Gott kommen. Alle Menschen wollen zu Gott kommen, ein jeder in seiner Weise. Die Juden wollten auch zu Gott hin. Wer aber zu Gott kommt, muss nicht kommen mit Opfern, sondern er muss glauben, dass Gott ist. – Wie hat er das zu glauben? Es glauben ja alle Menschen, dass Gott ist!? Nein, das glaubt derjenige doch nicht, der ein fleischliches Evangelium hat. Der glaubt es nicht, der da kommt mit Opfern, dass man glaube, dass Gott ist, dazu gehört nichts und doch alles. Die Not ist da, die Sünden sind da, der Tod ist da, das Sichtbare ist da, und alles sagt: Gott ist nicht. Gott sieht man ja auch nicht. Gott spricht: Es sei Licht! und das Licht ist da. Gott spricht, – und es steht da. Gott spricht, und da ist ein Odem in den Menschen hineingefahren: Gott zieht seinen Geist zurück, und die Menschen werden wieder zu Staub; es zerfällt alles in Staub. Wir sehen ihn nicht mit diesen unsern leiblichen Augen, wir können ihn nicht tasten mit diesen unsern Händen. Er ist Gott oben im Himmel und Gott auf Erden, Gott im Kellerloch und Gott auf dem Dachstübchen. Wir halten uns leider selber für lebendig, Sünde, Teufel und Tod für lebendig; alles, was wir erfahren und sehen und, was uns bedroht, halten wir für lebendig, für etwas, was da ist; aber Gott der Herr lebt und wohnt – in Petersburg, in Berlin! Ist er, lebt er? Ja, er ist und lebt.
Gott lebt: wie kann ich traurig sein,
als wär kein Gott zu finden?
Er weiß gar wohl von meiner Pein,
die ich hier muss empfinden.
Er kennt mein Herz und meinen Schmerz;
drum darf ich nicht verzagen
und ihm nur alles klagen.
Amen
Was ist: zu Gott kommen? Das tut man mit dem Herzen. Gott ist allgegenwärtig; der Mensch ist aber ferne von Gott; wenn er in seinen Sünden bleibt, dann bleibt er in seinem Herzen so ferne von Gott, als Erde und Himmel von einander entfernt sind. Aber wenn man Sünde hat, und die Sünde ist einem von Herzen leid, wenn man in Not ist, wenn der Tod da ist, dann muss man zu Gott kommen. Alle Menschen wollen zu Gott kommen, ein jeder in seiner Weise. Die Juden wollten auch zu Gott hin. Wer aber zu Gott kommt, muss nicht kommen mit Opfern, sondern er muss glauben, dass Gott ist. – Wie hat er das zu glauben? Es glauben ja alle Menschen, dass Gott ist!? Nein, das glaubt derjenige doch nicht, der ein fleischliches Evangelium hat. Der glaubt es nicht, der da kommt mit Opfern, dass man glaube, dass Gott ist, dazu gehört nichts und doch alles. Die Not ist da, die Sünden sind da, der Tod ist da, das Sichtbare ist da, und alles sagt: Gott ist nicht. Gott sieht man ja auch nicht. Gott spricht: Es sei Licht! und das Licht ist da. Gott spricht, – und es steht da. Gott spricht, und da ist ein Odem in den Menschen hineingefahren: Gott zieht seinen Geist zurück, und die Menschen werden wieder zu Staub; es zerfällt alles in Staub. Wir sehen ihn nicht mit diesen unsern leiblichen Augen, wir können ihn nicht tasten mit diesen unsern Händen. Er ist Gott oben im Himmel und Gott auf Erden, Gott im Kellerloch und Gott auf dem Dachstübchen. Wir halten uns leider selber für lebendig, Sünde, Teufel und Tod für lebendig; alles, was wir erfahren und sehen und, was uns bedroht, halten wir für lebendig, für etwas, was da ist; aber Gott der Herr lebt und wohnt – in Petersburg, in Berlin! Ist er, lebt er? Ja, er ist und lebt.
Gott lebt: wie kann ich traurig sein,
als wär kein Gott zu finden?
Er weiß gar wohl von meiner Pein,
die ich hier muss empfinden.
Er kennt mein Herz und meinen Schmerz;
drum darf ich nicht verzagen
und ihm nur alles klagen.
Amen
Wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er sei, und denen, die ihn suchen, ein Vergelter sein werde. Hebr. 11,6
Was will das sagen, Gott ist und lebt? Ich kann es nicht in Worte bringen, was es sagen will; aber, wenn es geglaubt wird mit dem leisesten Gedanken, so stürme ich hinein, in die Kammer meines Vaters hinein, und sage: „Vater, Vater! – die Schlange, die Schlange!“ Ach, es kann die schreckliche Not uns so niederdrücken, dass wir in unserm Innern zweifeln an Gottes Wahrheit. Der leiseste Glaube, dass Gott ist, sei nur da, – und das Eisen schwimmt und das Holz sinkt. Aber, – er ist ja heilig und ich ein verdammungswürdiger Sünder! Er ist Geist und ich Fleisch! Was kann ich denn anders von ihm denken, als dass er ein verzehrendes Feuer ist, umgeben von Donner und Blitz dort oben? Soll nun ein Stäublein, wie ich bin, zu Gott kommen? Des Teufels Theologie will uns von Gott fern halten, aber Gott ist, und wie er ist, so handhabt er's bei seinen Kindern, seiner Gemeinde. Gebissen von der Schlange, – sieh' nicht auf die Schlange, die dich biss! Dann bist du des Todes. Gebissen von der Schlange, es sei Tod oder Pestilenz in den Adern, – schau auf den Sohn hin, und du hast Leben und Seligkeit. Man sei hinuntergeschleudert in den Abgrund, aus dem Abgrund holt er herauf. Ja, ob auch geschrien wird: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?, einer hat's am Kreuze auf Golgatha geschrien, auf dass wir ewig nicht von Gott verlassen würden. Man muss glauben, das ist das Ganze. Da wird man geleitet und geführt durch den heiligen Geist, um zu Gott zu kommen, so wie man ist.
Keiner wird zuschanden,
welcher Gottes harrt;
sollt ich sein der erste,
der zuschanden ward?
Nein, das ist unmöglich,
du getreuer Hort!
Eher fällt der Himmel,
eh mich täuscht dein Wort.
Amen
Was will das sagen, Gott ist und lebt? Ich kann es nicht in Worte bringen, was es sagen will; aber, wenn es geglaubt wird mit dem leisesten Gedanken, so stürme ich hinein, in die Kammer meines Vaters hinein, und sage: „Vater, Vater! – die Schlange, die Schlange!“ Ach, es kann die schreckliche Not uns so niederdrücken, dass wir in unserm Innern zweifeln an Gottes Wahrheit. Der leiseste Glaube, dass Gott ist, sei nur da, – und das Eisen schwimmt und das Holz sinkt. Aber, – er ist ja heilig und ich ein verdammungswürdiger Sünder! Er ist Geist und ich Fleisch! Was kann ich denn anders von ihm denken, als dass er ein verzehrendes Feuer ist, umgeben von Donner und Blitz dort oben? Soll nun ein Stäublein, wie ich bin, zu Gott kommen? Des Teufels Theologie will uns von Gott fern halten, aber Gott ist, und wie er ist, so handhabt er's bei seinen Kindern, seiner Gemeinde. Gebissen von der Schlange, – sieh' nicht auf die Schlange, die dich biss! Dann bist du des Todes. Gebissen von der Schlange, es sei Tod oder Pestilenz in den Adern, – schau auf den Sohn hin, und du hast Leben und Seligkeit. Man sei hinuntergeschleudert in den Abgrund, aus dem Abgrund holt er herauf. Ja, ob auch geschrien wird: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?, einer hat's am Kreuze auf Golgatha geschrien, auf dass wir ewig nicht von Gott verlassen würden. Man muss glauben, das ist das Ganze. Da wird man geleitet und geführt durch den heiligen Geist, um zu Gott zu kommen, so wie man ist.
Keiner wird zuschanden,
welcher Gottes harrt;
sollt ich sein der erste,
der zuschanden ward?
Nein, das ist unmöglich,
du getreuer Hort!
Eher fällt der Himmel,
eh mich täuscht dein Wort.
Amen
Durch den Glauben ward gehorsam Abraham, da er berufen ward, auszugehen in das Land, das er ererben sollte. Hebr. 11,8
Die Überzeugung kann da sein, dass man nur den lebendigen Gott anbeten soll. Das Evangelium von der Gnade kann man vernehmen und ihm beistimmen, aber der Berufung Gottes in Wahrheit gehorchen, das bringt kein Mensch fertig; da sind tausend Bande, die festhalten, Gold, Silber, auch eiserne und eherne Bande, Bande, die man selbst verdammt; und davon befreit, bindet man sich selbst damit wieder fest. Der Mensch kann keiner Berufung gehorchen zu dem hin, das nicht gesehen wird, das er nicht zusammenfassen kann mit Vernunftschlüssen. Im Glauben hat Abraham gehorcht, im Glauben zog er hin in ein Land, das er nicht kannte, im Glauben, d. i. an der Hand des heiligen Geistes. Wo der Geist wirkt, wo das Wort vernommen wird, da frage ich die Seele, die bis dahin festgehalten war in Banden, ob es nicht Zeit sei, Buße zu tun des Ungehorsams wegen. Der wahre Gehorsam steht nicht in dem Willen des Menschen, sondern in der Erkenntnis: ich habe Schuld und Sünde, ich bin des Todes, ich bin in der Stadt des Verderbens, – und bleibe ich in diesen Banden, dann komme ich in diesen Banden um. Was frage ich nach allem Gehorsam, nach allem Gesetz und Gebot, der Herr verlangt e i n e n Gehorsam. Was ist dieser Gehorsam? dass ich ihm überlasse, wo es hinaus soll, dass ich ihm meine Sünde und Schuld übergebe und annehme seine Gerechtigkeit, seine Gnade und das Erbe.
Wie Gott mich führt,
so will ich gehn
ohn alles Eigenwählen;
geschieht, was er mir ausersehn,
wird mir's an keinem fehlen.
Wie er mich führt, so geh' ich mit
und folge willig Schritt für Schritt
in kindlichem Vertrauen.
Amen
Die Überzeugung kann da sein, dass man nur den lebendigen Gott anbeten soll. Das Evangelium von der Gnade kann man vernehmen und ihm beistimmen, aber der Berufung Gottes in Wahrheit gehorchen, das bringt kein Mensch fertig; da sind tausend Bande, die festhalten, Gold, Silber, auch eiserne und eherne Bande, Bande, die man selbst verdammt; und davon befreit, bindet man sich selbst damit wieder fest. Der Mensch kann keiner Berufung gehorchen zu dem hin, das nicht gesehen wird, das er nicht zusammenfassen kann mit Vernunftschlüssen. Im Glauben hat Abraham gehorcht, im Glauben zog er hin in ein Land, das er nicht kannte, im Glauben, d. i. an der Hand des heiligen Geistes. Wo der Geist wirkt, wo das Wort vernommen wird, da frage ich die Seele, die bis dahin festgehalten war in Banden, ob es nicht Zeit sei, Buße zu tun des Ungehorsams wegen. Der wahre Gehorsam steht nicht in dem Willen des Menschen, sondern in der Erkenntnis: ich habe Schuld und Sünde, ich bin des Todes, ich bin in der Stadt des Verderbens, – und bleibe ich in diesen Banden, dann komme ich in diesen Banden um. Was frage ich nach allem Gehorsam, nach allem Gesetz und Gebot, der Herr verlangt e i n e n Gehorsam. Was ist dieser Gehorsam? dass ich ihm überlasse, wo es hinaus soll, dass ich ihm meine Sünde und Schuld übergebe und annehme seine Gerechtigkeit, seine Gnade und das Erbe.
Wie Gott mich führt,
so will ich gehn
ohn alles Eigenwählen;
geschieht, was er mir ausersehn,
wird mir's an keinem fehlen.
Wie er mich führt, so geh' ich mit
und folge willig Schritt für Schritt
in kindlichem Vertrauen.
Amen