Lesung aus Arthur W. Pink "Das Leben des Elia"

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Kapitel.29 Nabots Weinberg

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Kapitel.29 Nabots Weinberg

Im Anschluss an den Bericht von Elisas Berufung liefert uns die Heilige Schrift keine Details über ihre weiteren Aktivitäten, doch wir dürfen gewiss sein, dass sie die Zeit nutzten. Wahrscheinlich versuchten sie in fernen Gegenden des Landes, das Volk in der Anbetung Jehovas zu unterweisen, und bekämpften dabei den vorherrschenden Götzendienst und die allgemeine Verderbtheit und arbeiteten eifrig und in aller Stille daran, eine solide Reformation ins Leben zu rufen. Vermutlich gründeten sie nach dem Vorbild Samuels(1.Sam. 10,5-10; 19,20) hier und dort Schulen, um junge Männer für das Prophetenamt zuzurüsten, sie in der Kenntnis des Gesetztes Gottes zu unterrichten und sie vorzubereiten, Ausleger desselben vor dem Volk zu werden und es im Psalm Gesang anzuleiten wahrhaft eine bedeutende Aufgabe. Ich gründe diese Ansicht auf die Erwähnung der „Prophetenjünger, die in Bethel waren“ und „in Jericho“ (2.Kön. 2,3; 5). Auf diese Weise konnten Elia und Elisa ein oder zwei Jahre unbehelligt in ihrem Werk fortfahren, denn Ahab war zu beschäftigt mit der Verteidigung seiner Person und seines Reiches, um sich mit ihnen zu befassen. Wie wunderbar sind Gottes Wege: Könige und ihre Armeen sind nur Schachfiguren, die Er hierhin und dorthin bewegt, wie es Ihm gefällt.


Anhand dieser Geschehnisse können wir sehen, welch unterschiedliche Mittel der Herr einsetzt, um Seine Knechte vor denen zu schützen, die ihnen schaden wollen. Er weiß, wir Er die Anschläge ihrer Feinde, die sie an ihrem frommen Bemühen, Gutes zu tun, hindern wollen, abwehren kann. Er kann alles glatt und sicher für sie machen, so dass sie ohne Störung ihre Aufgabe erledigen können, die Er ihnen anvertraut hat. Der Herr kann mühelos die Köpfe und Hände ihrer Widersacher mit so dringenden Geschäften und Anliegen füllen, dass sie genug zu tun haben, sich um sich selbst zu kümmern, ohne Seine Knechte in ihrer Arbeit zu belästigen. Als David und seine Männer in der Wüste Maon hart bedrängt waren und dem Untergang geweiht schienen, da „kam ein Bote zu Saul und sprach: Komm eilends, denn die Philister sind ins Land eingefallen. Da ließ Saul davon ab, David nachzujagen, und zog hin, den Philistern entgegen“ (1.Sam. 23,27-28). Wie außerstande sind wir doch zu bestimmen, warum Gott einer Nation erlaubt, sich gegen eine andere zu erheben, und warum gegen diese und nicht gegen jene!

Die beiden Propheten setzten ihren Predigtdienst vor dem Volk und ihre Lehrtätigkeit bei den jüngeren Brüdern eine Zeitlang fort, und aus der Verheißung in Kap. 19,18 dürfen wir schließen, dass der Segen des Herrn auf ihrem Werk ruhte und dass nicht wenige bekehrt wurden. Froh, der Aufmerksamkeit des Hofes entronnen zu sein, wären sie in dieser friedlichen, erfreulichen Arbeit gern noch eine Weile geblieben. Doch die Diener des Herrn dürfen kein glattes, leichtes Leben erwarten. Es mag ihnen eine kurze Zeitlang gestattet sein, besonders nachdem sie in einem, schwierigen Dienst eingespannt waren, doch müssen sie sich in ständiger Bereitschaft halten, aus der ruhigen Beschäftigung herausgerufen zu werden in neue Kämpfe und noch schwerere Aufgaben, die ihren Glauben auf die Probe stellen und all ihren Mut erfordern. So war es jetzt bei Elia. Eine neue Prüfung wartete auf ihn, eine richtige Feuerprobe: nichts Geringeres als die Forderung, Ahab erneut gegenüberzutreten, diesmal, um seinen Untergang zu verkünden. Doch bevor wir darüber nachdenken, wollen wir uns ansehen, was dazu geführt hat.
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Kapitel.29 Nabots Weinberg


„Und er legte sich auf sein Bett und wandte sein Antlitz ab und aß nicht“ (1.Kön. 21,4). Die Rede ist von Ahab. Hier lag nun der König von Israel in einem Zimmer seines Palastes und hatte einen Anfall von Niedergeschlagenheit. Was war der Anlass gewesen? Hatte ein Eindringling seine Armee überwältigt? Nein, seine Soldaten waren noch freudentrunken wegen des Sieges über die Aramäer. Hatten seine falschen Propheten ein weiteres Massaker erlitten? Nein, die Baalsverehrung hatte sich von der schrecklichen Katastrophe vom Karmel erholt. War seine königliche Gattin vom Tod ereilt worden? Nein, Isebel war noch sehr lebendig und war drauf und dran, ihn zu noch mehr Bosheit zu verleiten. Was hatte denn nun zu seiner Melancholie geführt? Der Zusammenhang gibt uns Aufschluss. An die königliche Residenz grenzte ein Weinberg, der einem seiner Untertanen gehörte. Plötzlich ereilte den König die Laune, dass der Weinberg als attraktive Ausweitung seines Grundstücks sein eigen werden müsse, und er war entschlossen, ihn um jeden Preis zu bekommen. Die Reichen sind nicht zufrieden mit ihrem Besitz, sondern gieren ständig nach mehr.

Ahab sprach Nabot, den Besitzer des Weinbergs, an und bot ihm an, ihm einen besseren dafür zu geben oder ihn für Bargeld zu kaufen. Das war auf den ersten Blick ein harmloser Antrag: In Wirklichkeit war es eine heimtückische Versuchung. „Darum sollt ihr das Land nicht verkaufen für immer; denn das Land ist mein“ (3.Mose 25,23). „... damit nicht die Erbteile der Israeliten von einem Stamm an den anderen fallen; denn ein jeder unter den Israeliten soll festhalten an dem Erbe des Stammes seiner Väter“ (4.Mose 36,7). Somit stand es nicht in Nabots rechtmäßiger Macht, seinen Weinberg zu veräußern. Doch andererseits konnte es doch nicht verkehrt sein, das großzügige Angebot Ahabs anzunehmen, ja, es wäre unhöflich, geradezu knausrig gewesen, es seinem Souverän zu verweigern.

Doch so gern Nabot dem Antrag des Königs vielleicht stattgegeben hätte, so konnte er es doch nicht, ohne das göttliche Gesetz zu verletzen, das ausdrücklich verbot, irgendeinen Teil des Familienerbes an Fremde wegzugeben. Somit war Nabot mit einer sehr realen und schweren Prüfung konfrontiert: Er musste sich entscheiden, dem König zu gefallen, oder dem König aller Könige. Es kann vorkommen, dass der Gläubige gezwungen wird zu wählen, ob er sich Menschengesetzen fügen oder dem göttlichen Gesetz gehorchen will. Die drei Hebräer standen vor dieser Alternative, als ihnen befohlen wurde, vor einem goldenen Bild, das Nebukadnezar aufgstellt hatte, niederzufallen und es anzubeten (Dan. 3,14-15). Petrus und Johannes waren in einer ähnlichen Situation, als der Sanhedrin ihnen verbot, weiterhin im Namen Jesu zu predigen (Apg. 4,18). Wenn die Regierung Gottes Kindern befiehlt, sieben Tage die Woche in Fabriken zu arbeiten, dann verlangt sie damit von ihnen, gegen die Ordnung Gottes zu handeln, die sagt: „Den Sabbattag sollst du halten, dass du ihn heiligest.“ Während wir dem Kaiser geben, was der Kaiser rechtmäßig verlangt, dürfen wir unter keinen Umständen versäumen, Gott zu geben, was Er von uns verlangt, und wenn wir aufgefordert werden, Gott zu berauben, so muss unsere Antwort klar und deutlich sein: Das geringere Gesetz muss sich dem höheren beugen Loyalität gegenüber Gott hat Vorrang vor allen anderen Erwägungen. Das Vorbild der drei Hebräer und der Apostel lässt an diesem Punkt keinen Raum für Zweifel. Wie dankbar sollten wir sein, dass die Gesetze unseres Landes so selten mit dem Gesetz Gottes in Konflikt stehen.
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„Aber Nabot sprach zu Ahab: Das lasse der HERR fern von mir sein, dass ich dir meiner Väter Erbe geben sollte!“ (21,3). Voll Entsetzen schreckte er vor einem solchen Antrag zurück und erkannte darin bestürzt eine Versuchung, eine furchtbare Sünde zu begehen. Nabot berief sich auf das geschriebene Wort Gottes und weigerte sich, dagegen zu handeln, und wenn der König selbst ihn dazu aufforderte. Er war einer der siebentausend, die der Herr übriggelassen hatte, ein Mitglied des „Rests nach der Wahl der Gnade“. Hieran sind solche Menschen erkennbar und unterscheidbar von den Kompromisslern und Zeitgeistdienern. Ein „So spricht der Herr“ hat für sie letzte Gültigkeit: Weder finanzielle Anreize noch Strafandrohung können sie bewegen, dieses zu missachten. "Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott“ (Apg. 4,19) das ist ihre Verteidigung, wenn sie von den Machthabern eingeschüchtert werden. Sei ganz gewiss, lieber Leser: Es ist keine Sünde, keine Schuld, menschlichen Autoritäten zu trotzen, wenn sie von dir etwas verlangen, das eindeutig dem Gesetz des Herrn widerspricht. Andererseits sollte der Christ für andere ein Musterbild eines gesetzestreuen Staatsbürgers sein, solange Gottes Ansprüche an ihn nicht beeinträchtigt werden.

Ahab war äußerst ungehalten über Nabots Ablehnung, denn in der Vereitelung seines Wunsches war sein Stolz verletzt, und er war so verärgert darüber, dass er schmollte wie ein verzogenes Kind, das seinen Willen nicht bekommt. Der König nahm sich die Enttäuschung so sehr zu Herzen, dass er ganz krank wurde, sich zu Bett legte und die Nahrung verweigerte. Was für ein Bild von den armen Reichen! Millionäre und Menschen in hohen Ämtern sind nicht zu beneiden, denn weder materieller Wohlstand noch weltliche Ehren können dem Herzen Zufriedenheit geben. Salomos war ein Beweis dafür: Ihm war gestattet, alles zu besitzen, wonach sich der natürliche Mensch sehnt, und dann musste er entdecken, dass es alles „eitel und Haschen nach Wind“ war. Ist hierin nicht eine ernste Warnung für jeden von uns? Wie nötig haben wir jenes Wort Christi: „Seht zu und hütet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat“ (Lk. 12,15). Habsucht bedeutet Unzufriedenheit mit dem Teil, das Gott mir gegeben hat und Gier nach etwas, das meinem Nachbarn gehört. Unmäßige Wünsche bedeuten stets Kummer und nehmen uns die Fähigkeit zu genießen, was uns gehört.

„Da kam seine Frau Isebel zu ihm hinein und redete mit ihm: Was ist’s, dass dein Geist so voller Unmut ist und dass du nicht essest? Er sprach zu ihr: Ich habe mit Nabot, dem Jesreeliter, geredet und gesagt: Gib mir deinen Weinberg für Geld, oder, wenn es dir lieber ist, will ich dir einen andern dafür geben. Er aber sprach: Ich will dir meinen Weinberg nicht geben“ (V. 5-6). Wie einfach ist es, selbst die Gerechtesten ins schlechte Licht zu rücken. Mit keiner Silbe erwähnte Ahab Nabots skrupelhaftes Bedauern, seinem Wunsch nicht nachkommen zu können, und stellte ihn als einen hin, der nur aus mangelnder Unterordnung und aus Starrköpfigkeit so handelte. Als sie das hörte, offenbarte Isebel augenblicklich ihren furchtbaren Charakter: „Du bist doch König über Israel! Steh auf und iss und sei guten Mutes! Ich werde dir den Weinberg Nabots, des Jesreeliters, verschaffen“ (V.7). Wie Matthew Henry schreibt: „Unter dem Vorwand, ihren angeschlagenen Ehemann trösten zu wollen, nährt sie seinen Stolz und seine Leidenschaft und bläst in die glühenden Kohlen seiner Verderbtheit.“ Sie unterstützte sein widerrechtliches Begehren, bestärkte ihn noch in seinem Gefühl der Enttäuschung, versuchte ihn, eine willkürliche Macht auszuüben, und drängte ihn, die Rechte eines anderen zu missachten und Gottes Gesetz zu trotzen. Willst du etwa einem Untertanen gestatten, sich dir in den Weg zu stellen? Sei nicht so zimperlich: Setz deine königliche Macht ein; anstatt über eine abschlägige Antwort zu trauern, räche sie.
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Kapitel.29 Nabots Weinberg


Und nun entwickelte diese niederträchtige Frau eine äußerst diabolische Kriegslist, um Nabot sein Erbe zu entwinden. Erstens betätigte sie sich als Fälscherin, denn wir lesen: „Sie schrieb Briefe unter Ahabs Namen und versiegelte sie mit seinem Siegel und sandte sie zu den Ältesten und Oberen, die mit Nabot in seiner Stadt wohnten“ (V. 8). Zweitens machte sie sich der mutwilligen Heuchelei schuldig. „Lasst ein Fasten ausrufen“ (V. 9), damit den Eindruck erweckend, als wäre eine schreckliche Bosheit entdeckt worden, die Gottes Gericht über die Stadt bringen würde, wenn das Verbrechen nicht gesühnt würde die Geschichte liefert Beweise genug, dass die schlimmsten Verbrechen oft unter dem Mantel der Religion begangen worden sind. Drittens, sie machte selbst vor unverhohlenem Meineid kein Halt, indem sie Menschen anstiftete, als falsche Zeugen aufzutreten: „Setzt Nabot obenan im Volk (um den Anschein zu geben, als würde ihm ein fairer Prozess mit einer ordentlichen Verhandlung gemacht), und stellt ihm zwei ruchlose Männer (= ‚Söhne Belials‘; Elberf) gegenüber, die da zeugen und sprechen: Du hast Gott und den König gelästert!“ (V. 10). So bewahrheitet sich die Schriftstelle: „An der Stätte des Rechts war Gottlosigkeit“ (Pred. 3,16).

Hier war eine Frau, die mit vollen Händen Sünde aussäte. Nicht nur, dass sie Ahab noch tiefer in die Ungerechtigkeit hineinführte, sondern sie zerrte auch die Ältesten und Oberen der Stadt in den Schlamm ihres Teufels inspirierten Verbrechens. Sie machte die Söhne Belials, die falschen Zeugen, noch schlimmer als sie bereits waren. Sie wurde zur Räuberin und Mörderin und stahl Nabot sowohl seinen guten Ruf als auch sein Erbteil. Die Ältesten und Oberen Israels waren niederträchtig genug, ihre Befehle auszuführen auch dies war ein sicheres Anzeichen, dass das Königreich reif für das Gericht war: Wenn selbst hohe Amtsträger gottlos und gewissenlos sind, dann wird es nicht lange dauern, bis der Zorn des Herrn auf die fällt, denen sie vorstehen. Aufgehetzt von jenen Oberen und Ältesten „führten sie ihn vor die Stadt hinaus und steinigten ihn, dass er starb“ (V. 13) – seine Söhne erlitten ein ähnliches Schicksal (2.Kön. 9,26), damit seine Erbfolge durchtrennt würde.

Beachten wir in diesem Zusammenhang, dass diese unmoralische Frau mit ihrer grenzenloser Ehrsucht und ihrem Machthunger nicht nur eine historische Person war, sondern das vorausschauende Sinnbild eines ruchlosen, abtrünnigen Systems. Die Sendschreiben an die sieben Gemeinden in Offenbarung 2 und 3 zeichnen einen prophetischen Umriss der Geschichte des Christentums. Das Sendschreiben an Thyatira beschreibt den römischen Katholizismus und erwähnt „Isebel, diese Frau“ (2,2); und die Parallelen zwischen dieser Königin und dem monströsen System, das sein Hauptquartier im Vatikan hat, sind erstaunlich. Isebel war keine Jüdin, sondern eine heidnische Prinzessin, und der römische Katholizismus ist kein Produkt des Christentums, sondern des Heidentums. Sprachwissenschaftler weisen auf die doppelte Bedeutung ihres Namens hin (entsprechend seiner sidonischen und seiner hebräischen Bedeutung): „züchtige Frau“ die Rom zu sein vorgibt, und „Misthaufen“ der Rom aus Gottes Sicht ist. Sie ist Israels Königin und hält die Macht in ihren Händen, Ahab ist lediglich ihr Werkzeug: Könige sind die Marionetten Roms. Sie richtet ein götzendienerisches Priestertum auf. Sie tötete die Knechte des Herrn. Sie setzte unehrliche, teuflische Mittel ein, um ihre Ziele zu erreichen. Sie traf ein schreckliches Ende.
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Kapitel.29 Nabots Weinberg



Wie Isebel ein prophetisches Bild für jenes satanische System namens Papsttum war, so war Nabot eine wunderbarer Typus des Herrn Jesus. Erstens, er besaß einen Weinberg: ebenso Christus (Mt. 21,33). Zweitens, ebenso wie Nabots Weinberg von einem anderen begehrt wurde, der keine Achtung vor Gottes Gesetz hatte, so war es auch mit dem Weinberg Christi (Mt. 21,38). Drittens, beide wurden versucht, Gott ungehorsam zu sein und ihr Erbe aufzugeben (Mt. 4,9). Viertens, beide weigerten sich, auf die Stimme des Versuchers zu hören. Fünftens, beide wurden fälschlich verklagt von solchen, die ihren Tod suchten. Sechstens, beiden wurde vorgeworfen, sie lästerten Gott und den König (Mt. 26,65; Lk. 23,1-2). Siebtens, beide wurden gewaltsam getötet. Achtens, beide wurden „draußen vor dem Tor“ getötet (Heb. 13,12-14). Neuntens, beider Mörder wurden ihrer Verbrechen angeklagt (1.Kön. 21,19; Apg. 2,22-23). Zehntens, beider Mörder wurden durch göttliches Gericht vernichtet (1.Kön. 21,19-23; Mt. 21,41; 22,7).

„Als aber Isebel hörte, dass Nabot gesteinigt und tot war, sprach sie zu Ahab: Steh auf und nimm in Besitz den Weinberg Nabots, des Jesreeliters, der sich geweigert hat, ihn dir für Geld zu geben; denn Nabot lebt nicht mehr, sondern ist tot. Als Ahab hörte, dass Nabot tot war, stand er auf, um hinabzugehen zum Weinberge Nabots, des Jesreeliters, und ihn in Besitz zu nehmen“ (V. 15-16). Isebel war es gestattet, ihren bösen Plan auszuführen, und Ahab durfte den begehrten Weinberg in Besitz nehmen. Durch sein Handeln bezeugte er seine Zustimmung mit allem, was geschehen war, und wurde so zum Teilhaber an der Schuld. Es gibt eine Sorte Menschen, die es ablehnen, persönlich Verbrechen zu begehen, dafür aber ihre Angestellten und gemieteten Werkzeuge dafür benutzen, es zu tun, und die sich deren Schurkereien dann zunutze machen, um sich zu bereichern. Solche gewissenlosen Schufte und alle, die sich sehr klug vorkommen, wenn sie an ungerechtem Gewinn teilhaben, sollen wissen, dass sie in Gottes Sicht Teilhaber an den Sünden derer sind, die die Drecksarbeit für sie machen, und dass sie entsprechend bestraft werden. So manch anderer seit den Tagen Ahabs und Isebels durfte das Ziel seiner Lüste zum Preis von Betrug, Lüge, Unehrlichkeit und grausamem Blutvergießen erreichen. Doch irgendwann wird jeder von ihnen entdecken, „dass das Frohlocken der Gottlosen nicht lange währt und die Freude des Ruchlosen nur einen Augenblick“ (Hiob 20,5).

Die ganze Zeit über war der Herr Gott ein stummer Zuschauer des ganzen Verbrechens an Nabot. Er wusste von seiner Abscheulichkeit, so sehr es auch in den unheiligen Anschein von Religion und Gesetz gekleidet war. Weil Er unendlich höher ist als Könige und Diktatoren, ist Er berechtigt, sie zur Rechenschaft zu ziehen; und weil Er unendlich gerecht ist, wird Er ohne Ansehen der Person das Urteil über sie fällen. Kaum ist dieses furchtbare Verbrechen ausgeführt, wird mit Ahab abgerechnet. „Aber das Wort des HERR kam zu Elia, dem Tischbiter: Mach dich auf und geh hinab Ahab, dem König von Israel zu Samaria, entgegen siehe, er ist im Weinberge Nabots, wohin er hinabgegangen ist, um ihn in Besitz zu nehmen und rede mit ihm und sprich: So spricht der HERR: Du hastgemordet, dazu auch fremdes Erbe geraubt! An der Stätte, wo Hunde das Blut Nabots geleckt haben, sollen Hunde auch dein Blut lecken“ (V. 17-19). Dies war die Feuerprobe für den Propheten: Dem König entgegenzutreten, ihn für seine Bosheit anzuklagen und in Gottes Namen das Urteil über ihn zu sprechen.
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Kapitel.30 Der Sünder gefunden

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Kapitel.30 Der Sünder gefunden

„Als Ahab hörte, dass Nabot tot war, stand er auf, um hinabzugehen zum Weinberge Nabots, des Jesreeliters, und ihn in Besitz zu nehmen“ (1.Kön. 21,16). Das Objekt der Begierde (V. 2) sollte nun eingenommen werden. Sein rechtmäßiger Besitzer war tot, mit Ahabs stillschweigender Einwilligung brutal ermordet, und wer konnte ihn, den König, schon daran hindern, seinen unehrenhaft erworbenen Gewinn zu genießen? Malen wir uns aus, wie er sich über die Neuerwerbung freute, Pläne machte, wie er sie am besten nutzen konnte, und sich viel Vergnügen von dieser Erweiterung seines Palastgrundstücks versprach. So weit dürfen Menschen in ihrer Bosheit zuweilen gehen, dass man sich als Zuschauer fragt, ob es so etwas wie Gerechtigkeit überhaupt gibt und ob Macht und Recht sich nicht doch gegenseitig ausschließen. Wenn es einen Gott gäbe, der Gerechtigkeit liebt und die Macht hat, schreiende Ungerechtigkeit zu verhindern, dann müssten wir doch gewiss nicht erleben, dass unschuldigen Menschen solches Leid zugefügt wird und dass die Bösen so triumphieren. Ja, das ist kein neues Problem, sondern eines, das in der Geschichte dieser Welt immer wieder kehrt, einer Welt, die „in dem Argen liegt“. Es ist eines der geheimnisvollen Elemente, die sich aus dem Konflikt zwischen Gut und Böse ergeben. Es stellt unseren Glauben an Gott und Seine Herrschaft auf dieser Erde auf eine der härtesten Proben.

Ahabs Inbesitznahme von Nabots Weinberg erinnert an eine andere Szene, die in Daniel 5 beschrieben wird. Dort sehen wir einen anderen König, Belsazar, wie er, umgeben von den Vornehmen seines Reiches, ein großes Fest feiert. Er gibt Befehl, ihm die goldenen und silbernen Gefäße, die sein Vater aus dem Tempel in Jerusalem genommen hatte, zu bringen. Seine Anweisung wurde befolgt und die Gefäße wurden mit Wein gefüllt, und seine Frauen und Konkubinen tranken daraus. Man stelle sich vor: Die heiligen Geräte aus dem Hause Jehovas zu einem solchen Zweck missbraucht! Wie äußerst befremdlich, dass es einem Wurm der Erde gestattet war, in seiner Anmaßung und seinem Frevel so weit zu gehen! Aber der Allerhöchste war weder unwissend noch gleichgültig über ein solches Verhalten. Und die hohe Stellung eines Menschen kann ihn nicht vor dem göttlichen Zorn verschonen oder schützen, wenn Gottes Zeitpunkt dafür gekommen ist. Da war niemand in Samaria, der Ahab davon abhalten konnte, Nabots Weinberg einzunehmen, und da war niemand in Babylon, der Besazar hindern konnte, die heiligen Gefäße aus Israels Tempel zu entweihen, doch es gab Einen in der Höhe, der sie beide vor Gericht bringen konnte und der es auch tat.

„Weil das Urteil über böses Tun nicht sogleich ergeht, wird das Herz der Menschen voller Begier, Böses zu tun“ (Pred. 8,11). Weil Vergeltung die Übeltäter nicht sofort ereilt, verhärten sie ihre Herzen immer weiter, werden überaus leichtsinnig und meinen, das Gericht werde sie niemals treffen. Darin irren sie, denn sie häufen sich selbst nur „Zorn an auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes“ (Röm. 2,5). Beachte das Wort „Offenbarung“. Das „gerechte Gericht Gottes“ ist jetzt mehr oder weniger in einem Zustand der Schwebe, doch es gibt eine festgesetzte Zeit, einen bestimmten „Tag“, an dem es vollständig offenbar werden wird. Die göttliche Rache kommt langsam, doch sie kommt gewiss. Diese Tatsache hat Gott nicht unbezeugt gelassen. Im Laufe der Weltgeschichte hat Er hin und wieder klare öffentliche Beweise Seines „gerechten Gerichtes“ geliefert, indem Er an berüchtigten Rebellen beispielhaft Seine Abscheu gegen sie vor aller Augen deutlich machte. Das tat Er bei Ahab, bei Belsazar und bei etlichen anderen, und wenn auch in der großen Mehrheit der Fälle der Himmel stumm und undurchdringlich war, so zeigen doch jene Ausnahmen zur Genüge, dass der Himmel noch immer regiert, und sie sollten den Übervorteilten die Kraft geben, ihre Seelen in Geduld zu fassen.
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„Aber das Wort des HERRN kam zu Elia, dem Tischbiter: Mach dich auf und geh hinab Ahab, dem König von Israel zu Samaria, entgegen siehe, er ist im Weinberge Nabots, wohin er hinabgegangen ist, um ihn in Besitz zu nehmen“ (V. 117-18). Ein lebendiger, gerechter, die Sünde hassender Gott hatte die Bosheit beobachtet, an der sich Ahab bereitwillig beteiligt hatte, und beschloss, das Urteil über ihn zu fällen, indem Er niemand anderen als den unnachgiebigen Tischbiter als Sein Sprachrohr benutzte. In weniger wichtigen Angelegenheiten waren kurz vorher jüngere Propheten zu dem König gesandt worden (20,13;22;28), doch bei diesem Anlass wurde kein Geringerer als der Vater der Propheten als Werkzeug für würdig befunden. Es brauchte einen Mann von großem Mut und unerschrockenem Geist, dem König gegenüberzutreten, ihn wegen seines schrecklichen Verbrechens anzuklagen und in Gottes Namen das Todesurteil gegen ihn auszusprechen. Wer war so geeignet wie Elia für ein so furchtbares, gefährliches Unternehmen? Hieran können wir erkennen, wie der Herr die schwierigsten Aufgaben den erfahrensten und reifsten Seiner Knechte vorbehält. Für spezielle, wichtige Missionen bedarf es besonderer Fähigkeiten, und für die Entwicklung solcher Fähigkeiten muss eine strenge Lehrzeit absolviert werden. Ach, dass diese Prinzipien von der heutigen Kirche so wenig erkannt werden.

Doch ich möchte an diesem Punkt nicht missverstanden werden. Ich spreche nicht von natürlichen Begabungen, intellektuellen Fähigkeiten oder einer guten Ausbildung. Es wäre für David zwecklos gewesen, in Sauls Rüstung gegen den Philister ins Feld zu ziehen: das wusste er, und daher legte er sie ab. Nein, ich spreche von geistlichen Gnadengaben und Begabungen, die mit dem geistlichen Amt zusammenhängen. Ein starker Glaube und der Mut, der daraus erwächst das war es, was für diese schwere Aufgabe verlangt war: Glaube nicht an sich selbst, sondern an seinen Meister. Starker Glaube, denn kein gewöhnlicher Glaube hätte ausgereicht. Und jener Glaube war in der Schule des Gebets und auf dem Schlachtfeld der Erfahrung geprüft, gezüchtigt, gestärkt und vermehrt worden. In der Wildnis von Gilead, in der Einöde des Krit, in der Notlage in Zarpat hatte der Prophet viel Zeit unter dem Schirm des Höchsten verbracht, hatte er gelernt, Gott lebendig kennenzulernen, hatte er Seine Hinlänglichkeit erfahren. Keinen ungeprüften Neuling berief Jehova, um zu diesem ernsten Anlass als Sein Botschafter zu fungieren, sondern einen, der „stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke“ war.

Andererseits müssen wir aufpassen, dass wir die Krone dem geben, dem sie gebührt, und Gott die Ehre zuschreiben, dass Er Seine Knechte zurüstet und erhält. Wir haben nichts, das wir nicht empfangen haben (1.Kor. 4,7), und auch die Stärksten sind so weich wie Butter, wenn Er Seine Hand von ihnen zurückzieht. Der uns beruft, muss uns auch ausstatten, und außerordentliche Aufträge erfordern außerordentliche Gaben, die der Herr allein geben kann. Bleibt in Jerusalem, sagte Christus zu Seinen Aposteln, „bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft aus der Höhe“ (Lk. 24,49). Derbe Sünder müssen derb zurechtgewiesen werden, doch solche Festigkeit und solcher Mut müssen vom Herrn erbeten werden. Wie Er zu einem anderenSeiner Propheten sagte: „Das ganze Haus Israel hat harte Sinne und verstockte Herzen. Siehe, ich habe dein Angesicht so hart gemacht wie ihr Angesicht und deine Stirn so hart wie ihre Stirn. Ja, ich habe deine Stirn so hart wie einen Diamanten gemacht, der härter ist als ein Kieselstein. Darum fürchte dich nicht, entsetze dich auch nicht“ (Hes. 3,7-9). Wenn wir also hier Elia dem Ruf umgehend folgen sehen, dann deshalb, weil er sagen konnte: „Ich aber bin voll Kraft, voll Geist des HERRN, voll Recht und Stärke, dass ich Jakob (Ahab)
seine Übertretung anzeigen kann“ (Micha 3,8).
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„Mach dich auf und geh hinab Ahab, dem König von Israel zu Samaria, entgegen siehe, er ist im Weinberge Nabots, wohin er hinabgegangen ist, um ihn in Besitz zu nehmen.“ Ahab war nicht in seinem Palast, aber Gott wusste, wohin er gegangen war und was er dort tun würde. „Die Augen des HERRN sind an allen Orten, sie schauen auf Böse und Gute“ (Spr. 15,3); nichts kann Ihm verborgen bleiben. Ahab mag sich gebrüstet haben, dass niemand ihn je für sein diabolisches Handeln zurechtweisen würde und dass er jetzt seine Beute ungehindert genießen konnte. Aber Sünder, ob von höchstem oder niedrigstem Stand, sind niemals sicher. Ihre Bosheit kommt vor Gott, und oft stellt Er ihnen nach, wenn sie es am wenigsten erwarten. Niemand bilde sich ein, er werde straflos davonkommen, weil er in seinem gesetzlosen Treiben erfolgreich war. Der Tag der Abrechnung ist nicht fern, selbst wenn er ihn nicht mehr in diesem Leben ereilt. Sollte jemand diese Zeilen lesen, der fern der Heimat ist, nicht länger unter den Augen derer, die ihn lieben, so möge er wissen, dass er noch immer unter der Aufsicht des Allerhöchsten steht. Möge dieser Gedanke ihn daran hindern, gegen Ihn und gegen seinen Nächsten zu sündigen. Steh in Ehrfurcht vor Gottes Gegenwart, damit nicht ein furchtbares Urteil von Ihm gegen dich ausgesprochen wird und mit solcher Macht dein Gewissen ergreift, dass du ein Schrecken für dich selbst und für alle in deiner
Umgebung sein wirst.

„Und rede mit ihm und sprich: So spricht der HERR: Du hast gemordet, dazu auch fremdes Erbe geraubt! An der Stätte, wo Hunde das Blut Nabots geleckt haben, sollen Hunde auch dein Blut lecken“ (V. 19). Das war wahrlich keine glatte, beschwichtigende Botschaft, mit der der Prophet hier gesandt war. Sie war hart genug, um ihn selbst in Schrecken zu versetzen; was muss sie erst für den schuldigen Ahab bedeutet haben! Sie stammt von Ihm, dem König aller Könige und Herrn aller Herren, dem erhabenen, gerechten Herrscher des Universums, dessen allwissendes Auge Zeuge alles Geschehens ist und dessen allmächtiger Arm alle Übeltäter ergreifen und bestrafen wird. Es waren die Worte dessen, der erklärt: „Meinst du, dass sich jemand so heimlich verbergen könne, dass ich ihn nicht sehe? Spricht der HERR. Bin ich es nicht, der Himmel und Erde erfüllt?“ (Jer. 23,24). Denn „seine Augen sehen auf eines jeden Weg, und er schaut auf alle ihre Schritte. Es gibt keine Finsternis und kein Dunkel, wo sich verbergen könnten die Übeltäter“ (Hiob 34,21-22). Es war ein Wort der Brandmarkung, das die verborgenen Dinge der Finsternis ans Licht brachte. Es war ein Wort der Anklage, das Ahab mutig seine Verbrechen vorhielt. Es war ein Wort der Verurteilung, das das furchtbare Schicksal verkündete, das gewiss den ereilen würde, der so dreist das göttliche Gesetz mit Füßen getreten hatte.

Solche Botschaften sind es, die wir in unserer entarteten Zeit wieder brauchen. Der Mangel an ihnen hat den schrecklichen Zustand verursacht, in dem sich die Welt heute befindet. Frömmelnde Sanft Redner haben die Väter betrogen, und jetzt haben ihre Kinder den Kirchen den Rücken gekehrt. „Siehe, ein Sturmwind Jehovas, ein Grimm ist ausgegangen, ja, ein wirbelnder Sturmwind; er wird sich herniederwälzen auf den Kopf der Gesetzlosen“ (Jer. 23,19; Elberf.). Das ist ein furchterregendes Bild: Ein „wirbelnder Sturmwind“ entwurzelt Bäume, fegt Häuser hinweg und hinterlässt eine Spur des Todes und der Zerstörung. Wer unter Gottes Volk kann bezweifeln, dass ein solcher Wirbelwind jetzt losbricht? „Und des HERRN Zorn wird nicht ablassen, bis er tue und ausrichte, was er im Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr es klar erkennen“ (23,20). Und warum? Wo liegt die eigentliche Ursache hierfür? Darin: „Ich sandte die Propheten nicht, und doch laufen sie; ich redete nicht zu ihnen, und doch weissagen sie“ (V. 21): Falsche Propheten, Prediger, die nie von Gott berufen wurden, weissagen „Lügen“ in Seinem Namen (V. 25). Männer, die das göttliche Gesetz verwarfen, die göttliche Heiligkeit missachteten, über den göttlichen Zorn schwiegen. Männer, die die Kirchen mit unerneuerten Mitgliedern anfüllten und sie dann mit prophetischen Spekulationen unterhielten.
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Lesung aus Arthur W. Pink "Das Leben des Elia" Kapitel.30 Der Sünder gefunden

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Kapitel.30 Der Sünder gefunden

Falsche Propheten waren es, die solche Verwüstung in Israel angerichtet hatten, die das Königshaus korrupt gemacht hatten und die das bittere Gericht Gottes über das Land gebracht hatten. Und das letzte Jahrhundert hindurch haben die falschen Propheten die Christenheit verdorben. Bereits vor fünfzig Jahren erhob Spurgeon seine Stimme und benutzte auch das geschriebene Wort, um die Abwärtsbewegung (‚Downgrade movement‘) in den Kirchen anzuprangern, und trat mit seinem Tabernakel aus der Baptistenunion aus. Nach seinem Tod ging es rapide vom Regen in die Traufe, und jetzt fegt ein „wirbelnder Sturmwind Jehovas“ die wackeligen Strukturen, die die religiöse Welt errichtet hat, hinfort. Alles ist jetzt im Schmelztiegel, und nur das echte Gold wird die Feuerprobe bestehen. Und was können die wahren Knecht Gottes tun? Sie können ihre Stimmen erheben: „Rufe aus voller Kehle, halte nicht zurück!“ (Jes. 58,1; Elberf.) Sie können tun, was Elia tat: furchtlos die Sünde an den Orten der Macht brandmarken.

Ist es angenehm, diese Botschaft zu bringen? Durchaus nicht. Wird sie wohl bei der Zuhörerschaft beliebt sein? Ganz im Gegenteil. Und doch ist es eine Botschaft, die bitter nötig ist und grausam vernachlässigt wird. Hielt der Herr Jesus im Tempel eine Predigt über die Liebe Gottes, während seine heiligen Hallen zur Räuberhöhle gemacht wurden? Und doch ist es das, was Tausende, die sich als Seine Knechte ausgeben, während der letzten zwei, drei Generationen getan haben. Mit flammendem Auge, die Geißel in der Hand, trieb der Erlöser die Händler, die Seines Vaters Haus entweihten, hinaus. Diejenigen, die die wahren Knechten Christi waren, lehnten es ab, fleischliche Methoden einzusetzen, um die Mitgliederzahlen ihrer Gemeinden durch Namenchristen zu erhöhen. Diejenigen, die die wahren Knechte Christi waren, proklamierten die unwandelbaren Forderungen eines heiligen Gottes; sie bestanden darauf, eine biblische Zucht durchzusetzen, und legten ihr Pastorat nieder, wenn ihre Herden sich dem verweigerten. Die religiösen Machthaber waren froh, sie los zu sein, und ihre Amtsbrüder, anstatt dass sie versuchten, ihnen die Hände zu stärken, taten was sie konnten, ihnen weh zu tun und kümmerten sich nicht, ob sie verhungerten.

Doch jene Knechte Christi waren wenige an der Zahl, eine verschwindende Minderheit. Die große Masse der „Pastoren“ waren Mietlinge, Heuchler, die ihren leichten, lukrativen Job um jeden Preis halten wollten. Sorgfältig trimmten sie ihre Segel und verbannten vorsätzlich alles aus ihrer Predigt, das ihren gottlosen Zuhörern nicht gemundet hätte. Das Volk Gottes in ihren Versammlungen darbte, wenn auch nur wenige von ihnen es wagten, ihren Pastor zur Rede zu stellen, sondern lieber den Weg des geringsten Widerstandes gingen. Und in demselben Abschnitt, aus dem ich oben zitiert habe, heißt es weiter: „Denn wenn sie in meinem Rat gestanden hätten, so hätten sie meine Worte meinem Volk gepredigt, um es von seinem bösen Wandel und von seinem bösen Tun zu bekehren“ (Jer. 23,22). Doch sie taten es nicht, und deswegen ist „ein Sturmwind Jehovas, ein Grimm ausgegangen, ja, ein wirbelnder Sturmwind“. Dürfen wir uns da wundern? Gott lässt sich nicht spotten. Die Kirchen sind es, die die Verantwortung dafür tragen, und es gibt keine Denomination, keine Partei, keinen Kreis, keine Gemeinschaft, die auf unschuldig plädieren kann.
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Lesung aus Arthur W. Pink "Das Leben des Elia" Kapitel.30 Der Sünder gefunden

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Kapitel.30 Der Sünder gefunden


„Und Ahab sprach zu Elia: Hast du mich gefunden, mein Feind?“ (V. 20). Mit welcher Bestürzung muss der König ihn erblickt haben! Der Prophet war wohl der letzte Mensch, den zu sehen er gewünscht oder erwartet hätte, meinte er doch, Isebels Drohungen hätten ihn verscheucht, so dass er nie mehr von ihm belästigt würde. Vielleicht dachte Ahab, er wäre in ein fernes Land geflohen oder bereits in seinem Grab: doch hier stand er nun vor ihm. Der König war offensichtlich unangenehm überrascht und erschrocken vom Anblick Eias. Sein Gewissen verklagte ihn seiner niederträchtigen Bosheit, und der Ort ihrer Begegnung erhöhte noch sein Unwohlsein. Er konnte deswegen den Tischbiter nicht ohne Schrecken ansehen und ohne ängstliche Vorahnung, dass eine fürchterliche Racheandrohung von Jehova ihn treffen würde. In seiner Angst und Beunruhigung rief er: „Hast du mich gefunden?“ Bin ich jetzt aufgespürt? Ein schuldbeladenes Herz kann niemals Frieden haben. Wäre ihm nicht bewusst gewesen, dass er von Gott nichts Gutes verdient hatte, so hätte er Seinen Knecht nicht mit „mein Feind“ gegrüßt. Weil sein Herz ihn als einen Feind Gottes verdammte, geriet er so außer Fassung, als er Seinem Botschafter begegnete.

„Und Ahab sprach zu Elia: Hast du mich gefunden, mein Feind?“ Das ist der Empfang, den der treue Knecht Gottes von den Bösen zu erwarten hat, besonders von unerneuerten Religionsanhängern. Sie werden ihn als Friedensstörer einstufen, als Unruhstifter unter jenen, die sich in ihren Sünden wohl fühlen wollen. Wer Böses tut, ärgert sich über den, der ihn dabei ertappt, sei es ein Diener Christi. oder ein Polizist. Die Bibel wird verabscheut, weil sie Sünde in jeder Form brandmarkt. Der römische Katholizismus hasst die Bibel, weil sie seine Heucheleien bloßstellt. Die Verstockten betrachten diejenigen als ihre Freunde, die ihnen wohlreden und ihnen helfen, sich selbst zu betrügen. „Sie sind dem gram, der sie im Tor zurechtweist, und verabscheuen den, der ihnen die Wahrheit sagt“ (Amos 5,10). Daher sagt der Apostel: „Wenn ich noch Menschen gefällig wäre, so wäre ich Christi Knecht nicht“ (Gal. 1,10) wie wenige Knechte Christi sind geblieben! Eines Dieners Pflicht ist es, seinem Meister treu zu sein, und wenn er Ihm gefällt, was macht es dann, wenn ihn die ganze religiöse Welt verachtet und verabscheut? Selig sind, die um Christi willen geschmäht werden.

An dieser Stelle möchte ich jedem jungen Menschen, der ernstlich erwägt, in den Dienst zu gehen, sagen: Vergiss den Gedanken sofort, wenn du nicht bereit bist, verächtlich behandelt zu werden und „der Abschaum der Menschheit, jedermanns Kehricht“ zu sein (1.Kor. 4,13). Der öffentliche Dienst Christi ist der letzte Ort für jene, die bei ihren Mitmenschen beliebt sein wollen. Ein junger Pastor beklagte sich bei einem älteren: „Meine Gemeinde macht einen regelrechten Fußabtreter aus mir“ worauf er die Antwort erhielt: „wenn der Sohn Gottes sich herabließ, die Tür zu werden, dann ist es doch wohl nicht unter deiner Würde, ein Fußabtreter zu sein.“ Wenn du nicht bereit bist, dass die Ältesten und Diakone ihre Füße auf dir abtreten, dann hüte dich vor dem Pastorendienst. Und denen, die bereits darin sind, möchte ich sagen: Wenn deine Predigt nicht auch Streit verursacht und dir Verfolgung und Widerstand einbringt, dann fehlt ihr etwas ganz Entscheidendes. Wenn du in deiner Predigt Heuchelei, Fleischlichkeit, Weltlichkeit, hohles Bekenntnis, alles, was der echten Frömmigkeit zuwiderläuft, anprangerst, dann musst du von denen, die du damit zurechtweist, als ihr Feind gesehen werden.

„Er aber sprach: Ja, ich habe dich gefunden.“ Elia war nicht der Mann, der aus seinem Herzen eine Mördergrube machte. Es brauchte wesentlich mehr als einen finsteren Blick, um ihn abzuschrecken, oder ein zorniges Wort, um ihn zu verärgern. Anstatt sich ‚verletzt‘ in einen Schmollwinkel zurückzuziehen, antwortete er wie ein Mann. Er griff Ahabs Formulierung auf und sagte: „Ja, ich habe dich gefunden.“ Ich habe dich als Dieb und Mörder im Weinberg eines anderen gefunden. Es ist ein gutes Zeichen, wenn der seiner Schuld überführte Sünder Gottes Knecht als seinen „Feind“ beschimpft, denn es zeigt, dass der Prediger ins Schwarze getroffen hat, seine Botschaft ist ins Gewissen gedrungen: „Und wisset, dass eure Sünde euch finden wird“ (4.Mose 32,23; Elberf.), sagt Gott, und Adam, Kain, Achan, Ahab, Gehasi, Ananias haben es alle in ihrem Leben erfahren. Niemand meine, er werde der göttlichen Vergeltung entfliehen: Wenn die Strafe nicht in diesem Leben eintrifft, so gewiss im nächsten, es sei denn, wir hören auf, gegen Gott zu kämpfen und suchen unsere Zuflucht bei Christus. „Siehe, der Herr kommt mit seinen vielen tausend Heiligen, Gericht zu halten und zu strafen alle Menschen für alle Werke ihres gottlosen Wandels, mit denen sie gottlos gewesen sind, und für all das Freche, das die gottlosen
Sünder gegen ihn geredet haben“ (Judas 14-15).
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Lesung aus Arthur W. Pink "Das Leben des Elia"Kapitel.31 Eine furchtbare Botschaft

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Kapitel.31 Eine furchtbare Botschaft

„Und Ahab sprach zu Elia: Hast du mich gefunden, mein Feind? Er aber sprach: Ja, ich habe dich gefunden, weil du dich verkauft hast, Unrecht zu tun vor dem HERRN“ (1.Kön. 21,20). Ahabs Frage sowie den ersten Teil der Antwort des Propheten haben wir betrachtet; jetzt wollen wir uns der schwerwiegenden Klage zuwenden, die er gegen den König vorbrachte. „Weil du dich verkauft hast, Unrecht zu tun vor dem HERRN.“ Hieran können wir sehen, wie wichtig es ist, jedes einzelne Wort der Heiligen Schrift besonders zu beachten, denn wenn wir diesen Vers unaufmerksam lesen, übersehen wir den deutlichen Unterschied zu einer Formulierung im Neuen Testament, die zwar ähnlich klingt, aber eine ganz andere Bedeutung hat. In Römer 7,14 sagt der Apostel: „Ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft.“ Diese Aussage hat etliche verwirrt, und manche haben ihre Bedeutung dahingehend missverstanden, dass sie sie mit der schrecklichen Anklage gegen Ahab verwechselt haben. Es mag ein wenig vom Thema abführen, doch viele meiner Leser werden wahrscheinlich ein paar klärende Worte zum Bedeutungsunterschied dieser beiden Ausdrücke begrüßen.

Römer 7,14 beginnt mit der Feststellung „Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist“, was unter anderem bedeutet, dass es ebenso für die Seele wie für den Körper Gültigkeit hat, dass seine Forderungen sich über den äußerlichen Akt hinaus auf die Beweggründe, die ihn hervorgebracht haben, und auf den Geist, in dem er ausgeführt wurde, erstrecken; in einem Wort, es erfordert innerliche Erfüllung und Reinheit. Als sich nun der Apostel an den hohen, heiligen Anforderungen des Gesetzes Gottes maß, musste er feststellen,“ ich aber bin fleischlich“. Das sagte er nicht zur Selbst- Beschönigung, um sein Verfehlen des uns gegebenen göttlichen Standards zu entschuldigen, sondern in Selbst-Verdammung für seine mangelnde Konformität mit diesem Standard. Dies ist das bedauernde Bekenntnis eines jeden Christen: „Ich bin fleischlich“ drückt aus, was der Gläubige in sich selbst von Natur aus ist: wenn auch von oben geboren, so ist doch das Fleisch in ihm nicht im geringsten Grade besser geworden. Das trifft auch nicht nur dann auf den Gläubigen zu, wenn er gerade gefallen ist: er ist immer „fleischlich“, denn er kann die alte Natur nicht loswerden, obwohl er sich dieser demütigenden Tatsache nicht immer bewusst ist. Je mehr der Christ in der Gnade wächst, desto mehr nimmt er seine Fleischlichkeit wahr dass das „Fleisch“ seine heiligsten Übungen und besten Leistungen verunreinigt.


„Unter die Sünde verkauft.“ Das bedeutet nicht, dass der Christ sich aufgibt und zum bereitwilligen Sklaven der Sünde wird, sondern dass er sich in der Lage, im Bewusstsein eines Sklaven befindet, eines Menschen, dessen Meister von ihm verlangt, Dinge zu tun, die seinen eigentlichen Neigungen zuwiderlaufen. Die wörtliche Bedeutung des Griechischen ist „weil ich unter die Sünde verkauft worden bin“, das heißt, beim Sündenfall ein Zustand, in dem wir bis zum Ende unseres irdischen Weges bleiben. „Verkauft“, d. h. unter der Macht der Sünde, denn die alte Natur wird niemals heilig gemacht. Der Apostel spricht davon, was er selbst empfindet, davon, was er vor Gott ist, nicht davon, welchen Eindruck er auf die Menschen macht. Sein „alter Mensch“ stand Gottes Gesetz ganz und gar feindlich gegenüber. In ihm lebte ein böses Gesetz, gegen das er kämpft, von dem er gern befreit werden wollte, das aber immer weiter seine furchterregende Gewalt ausübte. Ungeachtet der Gnade, die er empfangen hatte, musste er feststellen, dass er sehr weit von der Vollkommenheit entfernt und in jeder Hinsicht unfähig war, sie zu erlangen, wenn er sich auch nach ihr sehnte. Indem er sich am Gesetz maß, das vollkommene Liebe fordert, erkannte er, wie weit er
dieses Ziel verfehlte.
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Lesung aus Arthur W. Pink "Das Leben des Elia" Kapitel.31 Eine furchtbare Botschaft

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Kapitel.31 Eine furchtbare Botschaft

„Unter die Sünde verkauft“: Innewohnende Verderbtheit hemmt den Gläubigen. Je mehr geistlichen Fortschritt er machen darf, desto mehr wird ihm sein Handikap bewusst. Es ist wie bei einem Mann, der mit einer schweren Last auf dem Rücken bergauf wandert: je weiter er kommt, umso bewusster wird er sich dieser Last. Doch wie ist das mit Römer 6,14 in Einklang zu bringen: „Die Sünde wird nicht herrschen können über euch“? Folgendermaßen: Obwohl die innewohnende Sünde den Gläubigen tyrannisiert, so gewinnt sie doch in keiner Weise ganz und vollständig den Sieg über ihn. Sünde herrscht über den Sünder, sie hat absolute, unangefochtene Macht über ihn, nicht jedoch über den Heiligen. Doch sie drangsaliert ihn insoweit, als dass sie ihn hindert, zur Vollkommenheit zu gelangen,nach der er sich sehnt: siehe Philipper 3,12. Vom Standpunkt der neuen Natur, und wie Gott ihn in Christus sieht, ist der Gläubige geistlich; doch vom Standpunkt der alten Natur, und wie Gott ihn in sich selbst sieht, ist er „fleischlich“. Als ein Kind Adams ist er „unter die Sünde verkauft“; als ein Kind Gottes hat er „Lust an dem Gesetz Gottes nach dem inwendigen Menschen“ (Röm. 7,22). Die Handlungen eines Sklaven sind tatsächlich seine eigenen Handlungen, aber da sie nicht mit der vollen Zustimmung seines Willens und Freude seines Herzens durchgeführt wurden, sind sie kein zuverlässiger Prüfstein seiner Neigungen und Wünsche.

Ganz anders lag der Fall bei Ahab, nach allem, was wir aus seinem Leben skizziert haben: Er war nicht gegen seinen Willen in Gefangenschaft geführt worden, sondern im Gegenteil: Er hatte sich „verkauft, Unrecht zu tun vor dem HERRN“. Mutwillig und ohne Einschränkung. Ahab gab sich ganz und gar jeder Form der Bosheit hin und verhöhnte damit in aller Öffentlichkeit den Allmächtigen. Wie Bileam „den Lohn der Ungerechtigkeit liebte“ und sich deshalb bereitwillig Balak zur Verfügung stellte, das Volk Gottes zu verfluchen, wie Judas das Silber der Hohenpriester liebte, sie aufsuchte und einen Bund mit einging, den Heiland an sie zu verraten (Mt. 26,14-15), so „verkaufte“ sich auch dieser abtrünnige König, „Unrecht zu tun“, ohne Gewissensbisse und ohne Vorbehalt. Sein furchtbares Verbrechen an Nabot war keine Einzeltat entgegen dem allgemeinen Tenor oder Kurs seines Lebens, wie es Davids Sünde in Zusammenhang mit Uria gewesen war, sondern lediglich ein weiteres Beispiel seiner fortgesetzten Rebellion gegen Gott. „Da er sich verkauft hatte, Unrecht zu tun vor dem Herrn, gleichsam um Ihm seine Verachtung und seinen Hohn zu zeigen, betätigte er sich darin mit allem Fleiß wie ein Sklave in den Geschäften seines Herrn“ (Thomas Scott).

„Weil du dich verkauft hast, Unrecht zu tun vor dem HERRN.“ Sein abschüssiger Weg begann, als er Isebel heiratete (V. 25), eine Heidin, Götzendienerin, und die Folgen dieser schrecklichen Verbindung sind zu unserer Unterweisung überliefert. Sie stehen da als ein rotes Licht, als Gefahrensignal, als ernste Warnung für Gottes Volk heute. Das Gesetz verbot einem Israeliten ausdrücklich, eine Heidin zu heiraten, und das Neue Testament verbietet es einem Christen ebenso deutlich, einen Weltmenschen zu heiraten. „Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis?“ (2.Kor. 6,14). Wenn Christen dieses göttliche Gebot mutwillig mit Füßen treten, dann tun sie es auf ihre Gefahr, denn absichtlicher Ungehorsam zieht mit Gewissheit das spürbare Missfallen Gottes nach sich. Wenn eines Seiner Kinder mit einem Ungläubigen in den Ehestand tritt, bedeutet das, Christus Anteil mit Belial zu geben (2.Kor. 6,15). Wenn ein Christ eine weltliche Frau heiratet, wird ein Sohn Gottes mit einer Tochter des Satans vereinigt. Welch eine schreckliche Verbindung!
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Lesung aus Arthur W. Pink "Das Leben des Elia"Kapitel.31 Eine furchtbare Botschaft

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Kapitel.31 Eine furchtbare Botschaft

In aller Deutlichkeit brandmarkte Elia Ahab für seine trotzige Verbindung mit Isebel und für all das Böse, das dadurch entstanden war. „Weil du dich verkauft hast, Unrecht zu tun vor dem HERRN.“ Das ist die Hauptaufgabe der Knechte Gottes: den Unwillen und das Gericht des Himmels über die Sünde bekannt zu machen. Gott ist der Feind der Sünde. Er ist „ein gerechter Richter und ein Gott, der jeden Tag zürnt“ (Ps. 7,11; Elberf.). Sein Zorn ist offenbart über alles gottlose Wesen und alle Ungerechtigkeit der Menschen (Röm. 1,18). Dieser Zorn ist die Feindschaft der Heiligkeit gegen das Böse, des verzehrenden Feuers gegen alles, was ihm nicht standhalten kann. Es ist die Aufgabe der Knechte Gottes, den schrecklichen Zustand und Kurs des Sünders zu verkünden und bekannt zu machen, dass alle, die nicht für Christus sind, gegen Ihn sind, dass wer nicht mit Gott wandelt, gegen Ihn streitet, dass wer sich nicht in Seinen Dienst hingibt, dem Teufel dient. Wie der Herr Jesus sagt: „Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht“ (Joh. 8,34), der fügt sich den Befehlen seines Meisters, ist der Sklave seiner Begierden, doch der willige Sklave, weil er Freude daran hat. Es ist kein Dienst, der ihm gegen seinen Wunsch aufgezwungen wurde, sondern einer, in den hinein er sich freiwillig verkauft hat und in dem er freiwillig bleibt. Und deshalb ist es eine verbrecherische Knechtschaft, für die er gerichtet werden muss.

Das war also die schwere Aufgabe, die Elia hatte und die, dem Wesen nach, jeder Christ heute hat. Er war der Überbringer einer unwillkommenen Botschaft. Von ihm war verlangt, dem gottlosen König gegenüberzutreten und ihm ins Gesicht zu sagen, was er in den Augen eines die Sünde hassenden Gottes war. Dies ist ein Auftrag, der einen festen Sinn und ein mutiges Herz verlangt. Dies ist ein Auftrag, der verlangt, dass Gottes Ehre über allen gefühlsmäßigen Erwägungen steht. Dies ist ein Auftrag, der die Unterstützung und Zusammenarbeit aller Kinder Gottes erfordert. Sie sollten nichts tun oder sagen, was den Pastor in der treuen Ausübung seines Amtes entmutigen könnte. Sie sollten sich hüten zu sagen: „Was wahr ist, sollt ihr uns nicht schauen! Redet zu uns, was angenehm ist; schauet, was das Herz begehrt!“ (Jes. 30,10). Vielmehr soll Gottes Volk inständig beten, dass der Geist Elias auf ihren Pastoren ruhe, dass sie befähigt werden mögen, ihren Mund „mit allem Freimut“ (Apg.4,29) zu öffnen, auf dass sie nichts vorenthalten, was nützlich ist und sich nicht scheuen, den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen (Apg. 20,20;27). Mögen sie zusehen, dass sie es nicht versäumen, ihnen am Tage der Schlacht die Hände zu stützen (2.Mose 17,12). Ja, liebe Leser, es bedeutet einen gewaltigen Unterschied, wenn der Pastor weiß, dass er die Unterstützung einer betenden Gemeinde hat. Wie weit ist die Kirchenbank für den heutigen Zustand der Kanzel mitverantwortlich?

„Siehe, ich will Unheil über dich bringen“ (V. 21). Die Aufgabe der Knechte Gottes erschöpft sich nicht darin, den Kurs, den der Sünder gewählt hat, in seinen wahren Farben bloßzustellen, sondern er muss auch die unausweichliche Folge eines solchen Kurses bekanntmachen. Zuerst, und negativ ausgedrückt, diejenigen, die sich verkauft haben, Unrecht zu tun vor Gott, haben sich umsonst verkauft (Jes. 52,3). Der Satan hat ihnen versichert, dass sie durch ihren Einsatz in seinem Dienst großen Gewinn haben werden, dass sie, wenn sie ihren Begierden freien Lauf lassen, glücklich sein und das Leben genießen werden. Aber er ist ein Lügner, wie Eva bereits am Anfang feststellen musste. Wer sich verkauft, Unrecht zu tun, muss sich fragen lassen: „Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und sauren Verdienst für das, was nicht satt macht?“ (Jes. 55,2). Durch zügellose Befriedigung des Fleisches ist kein zufriedener Geist, kein ruhiges Gewissen, keine wirkliche Herzensfreude zu gewinnen, sondern vielmehr Schiffbruch im Glauben und Anhäufung von Elend. O, welch ein übler Handel ist das: uns selbst „umsonst“ zu verkaufen für nichts! Unsere Kräfte mit ausschweifendem Lebensstil zu vergeuden und dann bitteren Mangel zu haben. Den Befehlen der Sünde blinden Gehorsam zu leisten und als Dank nur Tritte und Schläge zu empfangen. Welch Wahnsinn, einem solchen Herrn zu dienen!
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Kapitel.31 Eine furchtbare Botschaft

Doch der Knecht Gottes hat eine noch schmerzlichere Pflicht zu erfüllen, und zwar die positive Seite der Folgen aufzuzeigen, die entstehen, wenn wir uns verkaufen, Unrecht zu tun vor dem Herrn. Sünde zahlt einen furchtbaren Lohn, meine Leser. Sie zahlt ihn zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Weltgeschichte. Die Schrecken des Krieges, mit all den ungezählten Leiden und Ängsten, die sie mit sich bringen, sind der Lohn der Sünde, der jetzt an die Nationen ausgezahlt wird, und diejenigen Nationen, die gegen das größte Licht, gegen die größten Privilegien gesündigt haben, erhalten die großzügigsten Zahlungen. Und ist das nicht recht und billig? Ja, das Wort der Wahrheit nennt es „den rechten Lohn“ (Heb. 2,2). Und derselbe Grundsatz gilt gleichermaßen für den einzelnen Menschen: An jeden, der sich verkauft, Unrecht zu tun vor dem Herrn, lautet Seine Erwiderung: „Siehe, ich will Unrecht über dich bringen“, schreckliches Gericht, das überwältigen und vollends vernichten wird. Auch diese Pflicht hat der Knecht Gottes: feierlich jedem Rebell gegen Gott, ungeachtet seiner Stellung, zu verkünden: „Du Gottloser musst des Todes sterben“ (Hes. 33,8), und im selben Vers heißt es weiter, dass Gott jedem Wächter, der seine Pflicht versäumt, sagen wird: „Sein Blut will ich von deiner Hand fordern.“ Ach, könnten wir doch mit Paulus sagen: „Ich bin rein vom Blut aller“ (Apg. 20,26).

„Und will dein Haus machen wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und wie das Haus Baschas, des Sohnes Ahijas, um des Zornes willen, dass du mich erzürnt und Israel sündigen gemacht hast. Und auch über Isebel hat der HERR geredet und gesprochen: Die Hunde sollen Isebel fressen an der Mauer Jesreels. Wer von Ahab stirbt in der Stadt, den sollen die Hunde fressen, und wer auf dem Felde stirbt, den sollen die Vögel unter dem Himmel fressen“ (V. 22-24). Die Mühlen Gottes mahlen langsam, aber überaus fein. Viele Jahre lang hatte Ahab Jehova herausgefordert, doch jetzt war der Tag der Abrechnung nahe, und wenn er kam, würde das göttliche Gericht nicht nur auf den abtrünnigen König und seine abscheuliche Gefährtin fallen, sondern auf ihre Familie ebenso, so dass sein böses Haus restlos ausgelöscht würde. Steht nicht geschrieben: „Der Name der Gottlosen wird verwesen“ (Spr. 10,7)? Hier wird uns eine ehrfurcht eregende Anschauung jenes ernsten Grundsatzes im Herrschaftshandeln Gottes geliefert: „... der die Missetat der Kinder heimsucht ... an den Kindern“ (2.Mose 20,4). Sieh hier die Gerechtigkeit Gottes, der Ahab ernten lässt, was er gesät hat: Er hatte nicht nur in Nabots Tod eingewilligt (21,8), sondern auch Nabots Söhne waren getötet worden (2.Kön. 9,26), daher traf die göttliche Vergeltung nicht nur Ahab und Isebel, sondern auch ihre Kinder.

„Und will dein Haus machen wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nabats, und wie das Haus Baschas, des Sohnes Ahijas.“ Indem Gott erklärte, dass Er das Haus Ahabs wie das zweier anderer gottloser Könige machen würde, kündigte Er die völlige Vernichtung seiner Nachkommenschaft an, und zwar durch ein gewaltsames Ende. Was das Haus Jerobeams betrifft – dessen Dynastie lediglich vierundzwanzig Jahre andauerte lesen wir: „Er erschlug das ganze Haus Jerobeams“ (1.Kön. 15,29); während es von Bascha dessen Dynastie nur knapp über ein viertel Jahrhundert alt wurde – heißt: „Er erschlug das ganze Haus Bascha und ließ nichts übrig, was männlich war, dazu seine Verwandten und seine Freunde“ (1.Kön. 16,11). Wahrscheinlich bestand der Zweck, weshalb das furchtbare Verderben, das die Familien seiner Vorgänger traf, hier ausdrücklich erwähnt wird, darin, die Ungeheuerlichkeit von Ahabs Verhalten noch deutlicher zu zeigen dass er diese kürzlich geschehenen Gerichte Gottes nicht beherzigt hatte. Es macht unsere Sündenlast noch viel schwerer, wenn wir uns weigern, die ernsten Warnungen zu beachten, die aus den Nachrichten von Gottes unmissverständlichem Gerichtshandeln an anderen Übeltätern sprechen, wie ja auch die Schuld unserer Generation so viel größer wird, weil sie den lauten Ruf, der durch den Krieg von 1914-1918 an die Nationen erging, nicht zum Anlass nimmt, sich von ihrer Bosheit abzuwenden und zum Gott ihrer Väter zurückzukehren.
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Kapitel.31 Eine furchtbare Botschaft

Und welche Wirkung brachte diese Botschaft Jehovas bei Ahab hervor? Als er den Propheten sah, war er zuerst fassungslos und ungehalten, doch als er das furchtbare Urteil hörte, war er tief getroffen: „Als aber Ahab diese Worte hörte, zerriss er seine Kleider und legte ein härenes Tuch um seinen Leib und fastete und schlief darin und ging bedrückt einher"“(V. 27). Er unternahm keinen Versuch, Elia durch Selbstrechtfertigung zum Schweigen zu bringen. Sein Gewissen schlug ihn dafür, dass er diesem mörderischen Akt zugestimmt hatte, dass er den Raub an sich riss, wenn er auch den Besitzer nicht selbst getötet hatte. Er wusste sehr wohl, dass stillschweigende Einwilligung in ein Verbrechen durch Autoritätspersonen, die es eigentlich hätten verhindern sollen, an ihnen wie ihre eigene Tat geahndet wird; dass der Hehler gestohlener Waren nicht besser ist als der Dieb. Er war beschämt und gedemütigt. Gott kann den härtesten Sünder dazu bringen zu zittern und den arrogantesten, sich zu demütigen. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Manche zeigen mit viel äußerlichem Gewese ihre Reue, ohne dass das Herz verändert ist. Viele haben Angst vor Gottes Zorn bekommen, wollten aber nicht mit ihren Sünden brechen. Man beachte wohl, dass es keine Andeutung gibt, dass Ahab sich von Isebel trennte oder den Gottesdienst des Herrn wieder aufrichtete.

Was hier von Ahab berichtet wird, ist sowohl ernst als auch lehrreich. Ernst, weil es eine Warnung bedeutet, sich nicht durch Augenschein trügen zu lassen. Ahab machte weder einen Versuch, sich zu rechtfertigen, noch ging er gewaltsam gegen Elia vor. Mehr noch: er demütigte sich und stimmte durch äußerliche Handlungen der Gerechtigkeit des göttlichen Urteilspruchs zu. Was könnten wir mehr verlangen? Ja, das ist der alles entscheidende Punkt. Äußerliche Korrektur unserer Wege sind zwar in sich eine gute Sache, aber sie reicht nicht aus: „Zerreißt eure Herzen, und nicht eure Kleider“ (Joel 2,13) – das ist es, was ein heiliger Gott verlangt. Ein Heuchler mag weit gehen in der äußerlichen Verrichtung heiliger Pflichten. Auch die härtesten Sünder sind fähig, sich eine Zeitlang zu bessern: Mk. 6,20; Joh. 5,35. Wie viele böse Menschen haben sich in Zeiten von Gefahr oder schlimmer Krankheit vor Gott gedemütigt, sind aber zu ihren bösen Wegen zurückgekehrt, sowie sie wieder gesund waren. Ahabs Selbsterniedrigung war nur oberflächlich und vorübergehend, weil sie durch Furcht vor Gericht und nicht durch Herzenshass gegen seine Sünden hervorgerufen war. Nichts wird darüber gesagt, dass er den Weinberg Nabots Erben oder Verwandten zurückgab, und wo Wiedergutmachung des Schadens fehlt, müssen wir die Reue immer ernsthaft in Zweifel ziehen. Später sagt er wieder von einem Knecht Gottes: „Ich bin ihm gram“ (22,8) ein klarer Beweis, dass bei ihm keine Herzensveränderung stattgefunden hat.

Die Geschichte von Ahab vermittelt lehrreiche Einblicke in Gottes Wege, denn sie beleuchtet Sein regierendes Handeln an Einzelpersonen in diesem Leben. Obwohl die Umkehr des Königs nur oberflächlich war, wurde Gott dennoch, da es ja eine öffentlich sichtbare Selbsterniedrigung vor Ihm war, zu einem gewissen Grad anerkannt und geehrt, und eine Milderung Seines Urteils wurde gewährt: „Weil er sich nun vor mir gedemütigt hat, will ich das Unheil nicht kommen lassen zu seinen Lebzeiten, aber zu seines Sohnes Lebzeiten“ (V. 29) ihm wurde die Qual erspart, das Hinschlachten seiner Kinder und die vollständige Vernichtung seines Hauses mit anzusehen. Aber es gab keine Aufhebung des göttlichen Urteilsspruchs gegen ihn selbst. Dem König gelang es auch nicht, dem göttlichen Schlag zu entkommen, wenn er es auch versuchte (22,30) Der Herr hatte gesagt, „An der Stätte, wo Hunde das Blut Nabots geleckt haben, sollen Hunde auch dein Blut lecken“ (21,19), und später wird berichtet: „Denn der König ist tot! Und sie gingen nach Samaria und begruben den König in Samaria. Und als sie den Wagen wuschen bei dem Teich Samarias, leckten die Hunde sein Blut und die Huren wuschen sich darin – nach dem Wort des HERRN, das er geredet hatte2 (22,37-38). Wer sich der Sünde verkauft, muss den Lohn der Sünde empfangen. Was das Schicksal anbelangt, das
Ahabs Familie heimsuchte, siehe 2. Könige 9,25; 10,6;7;13;14;17.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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