Christliches bei Harry Potter?
So lautet der Artikel von Mark Green in Antenne Nov. 05, dem Monatsmagazin des ERF.
Es wird behauptet, die Erwähnung von Harry Potter sei nur als Einstieg gedacht, um Ungläubige mit dem Evangelium zu erreichen. Er sucht nach Anknüpfungspunkten für ein Gespräch über den christlichen Glauben – auch in den Harry- Potter- Büchern. Greens Ansatz sei der Versuch, den säkularen Menschen in seiner Lebenswelt und literarischen Vorlieben abzuholen. Doch wenn man unvoreingenommen „Christliches bei Harry Potter“ liest, kommt man auch bei großem Wohlwollen zu einer anderen Schlußfolgerung.
So heißt es:Die Folge ist nicht düsterer als die vorherigen Bände, jedoch viel leichter zu lesen: eine witzige, fesselnde Geschichte, voller Ereignisse und Verwicklungen… Das Ergebnis ist wohl der beste Roman der Serie.
Die, die argwöhnten, Rowling habe die Absicht, Kinder langsam näher an das Okkulte zu führen, werden erleichtert sehen, dass sie nicht eine Bindung zu den Lesern mit dem Ziel schafft, sie offener für eine für eine Anti-Kirchen- oder Anti-Gott-Botschaft zu machen.
Dann werden Beispiele der Hingabe für den Nächsten und Mitmenschen aufgeführt und diese Aussagen sollen uns an die Bibel erinnern. Zitat: Rowling schreibt sicher nicht aus einer christlichen Weltanschauung heraus, aber es ist extrem schwierig zu leugnen, dass sich Dumbledors Weisheit mit einer Vielzahl von Aussagen Jesu’ vergleichen lässt.
Warum dann nicht auch den Koran empfehlen? Viele Aussagen des Propheten erinnern an die Weisheit der Bibel.
Die Autorin wird sogar als "genial" (S. 12) bezeichnet, weil sie angeblich so brillant moralische Fehler beleuchtet.
Die Frage, ob Rowlings Bücher Kinder für Hexerei interessieren können, wird zwar nicht verneint, doch auf die gleiche Ebene wie C.S. Lewis’ berühmte Narnia-Chroniken gesetzt. Wird die Serie einige Kinder oder auch Erwachsene dazu führen, ein ungesundes Interesse an der Hexerei zu finden? Möglicherweise. Aber nur in dem gleichen Maß, in dem sich der bekannte christliche Autor C.S. Lewis in seinen Büchern „Die Chroniken von Narnia“ der Magie bedient. Es ist im Wesentlichen eine Metapher für Macht. Und die Frage ist: Wie wird diese Macht benutzt? (Seite 12).
Fazit: Magie für gute Zwecke eingesetzt ist offensichtlich harmlos bis positiv! Dies aber ist nicht nur der Deutungsrahmen der Okkultisten, sondern eigentlich die klassische Definition der Weißen Magie. Auch heißt dies mit anderen Worten, Harry Potter ist genauso gefährlich oder harmlos wie diese bekannte Märchenbuchreihe von C.S. Lewis.
Verhängnisvollere Parallelen können kaum gezogen werden. C. S. Lewis im Prinzip nicht viel anders als Joanne Rowling. Magie nur eine Frage der Motive derer, die sie benutzen. Dabei haben andere Untersuchungen den Zusammenhang von Harry Potter und zunehmenden Interesse an Okkultismus längst belegt. So meldete ideaSpektrum:Auch berichten Seelsorger und Verkündiger, wie Kinder durch diese Bücher unter dämonischen Einfluß geraten sind. Das sollte auch nicht überraschen, denn in dieser erfolgreichsten Romanserie aller Zeiten wird Magie ganz offen und ungeschminkt als Lebenshilfe angeboten, was einem C.S. Lewis nie in den Sinn gekommen wäre.Der amerikanische Okkultismus-Experte Steve Russo sieht im Zusammenhang mit dem Verkaufserfolgen von „Harry Potter“ einen Aufschwung des neu heidnischen Wicca-Hexenkults... Nach Angaben des Einzelhandels hat sich der Umsatz bei Wicca-Artikeln wie Büchern mit Zaubersprüchen seit Beginn der Potter-Serie verdoppelt (ideaSpektrum, Nr. 40/05).
Gipfel dieser Argumentation ist dann der Hinweis auf das Götzenopferfleisch (S. 12), das nun einige essen können, den anderen fehlt dazu die Freiheit (1. Kor. 8,4-9). Es wird also eine physische Nahrung mit einer geistlichen Dimension, nämlich Ideen, Gedanken und Magie auf eine Ebene gestellt. Haben also einige die Freiheit, Magie für gute Absichten und gegen das Böse einzusetzen und andere nicht?
Zum Schluß wird noch erklärt, wie es ganz sicher noch gefährlichere Literatur gibt, die unsere Kinder in der Schule lesen.
Fazit: Harry Potter wird auch für Christen salonfähig. Dieser Artikel in der Antenne ist eine erschütternde Verharmlosung nicht nur eines schlimmen Zauberbuches, sondern konsequenterweise auch der damit verbundenen okkulten magischen Praktiken, verfasst von jemand, der eine seltene „Gnadengabe“ von Durchblickslosigkeit wie Anpassung an den Zeitgeist aufweist. Es passt allerdings wörtlich in unser magisches Zeitalter.
Diese Buchempfehlung ist buchstäblich der Irrtum des Königs Saul, der noch versuchte, das Beste von Amalek für Gott zu bewahren, um es für die Sache des Herrn einzusetzen. Es ist bekannt, wie er dadurch das Königtum verlor und von Gott verworfen wurde (1. Sam. 15,23). Als Gericht kam ein böser Geist über ihn, genau das, was sich heute vor unseren Augen, offensichtlich nicht nur in der Welt, abspielt.
Das ist auch der Unterschied zwischen der Urgemeinde und den Frommen unserer Tage: Während die ersten Christen die Zauberbücher noch verbrannten (Apg. 19,19), sieht sich die gegenwärtige Christenheit, jedenfalls zum Teil, „geführt“, Zauberbücher nicht nur zu verharmlosen, sondern auch zu empfehlen. Schon das farbige Bild, das einen jungen Mensch beim Lesen des Harry-Potter-Bandes zeigt, wirkt wie eine Einladung, seine Zeit nun mit diesem dicken Schmöker zu verbringen.
Wer also behauptet, dieser Artikel in der Antenne diene nur als Einstieg für evangelistische Gespräche gemäß 1. Kor. 9,20, ist einem Wunschdenken erlegen. Es sind diese zwei Seiten (11-12) eine tragische Verniedlichung eines okkulten Werkes.
Wer meint, dass es so etwas bei Frommen nicht geben könne, der sei an die Ermahnung des Paulus erinnert, nicht am fremden Joch zu ziehen, ein Befehl, der heute besonders aktuell ist, da immer weniger beachtet. „Wie stimmt Christus mit Belial, Licht mit Finsternis“ (2. Kor. 6,14-15). Paulus ermahnt deshalb, sich von aller Befleckung zu reinigen (Kap. 7,1). Diese Buchempfehlung, so ist zu befürchten, wird zur weiteren Befleckung und damit zunehmenden Vermischung wie Durchblickslosigkeit unserer Christenheit beitragen.
Narnia und der CLV
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Alexander Seibel schreibt dazu:
"Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum! Wer aber mein Wort hat, rede mein Wort in Wahrheit! Was hat das Stroh mit dem Korn gemeinsam? spricht der HERR." (Jer 23,28)
Lasst uns bei dem bleiben, was geschrieben steht! Sola Scriptura!
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Harry Potter
Hallo Hans-Werner,
vielen Dank für die schnelle Antwort!
Mit wurde erst nachdem ich mich ausgeloggt hatte, bewußt, daß meine Frage vielleicht nicht in diesen Thread passt und ich vieleicht einen neuen hätte eröffnen sollen. Wenn dem so ist, bitte ich meine Frage einfach zu verschieben.
Danke nochmals,
Marion
vielen Dank für die schnelle Antwort!
Mit wurde erst nachdem ich mich ausgeloggt hatte, bewußt, daß meine Frage vielleicht nicht in diesen Thread passt und ich vieleicht einen neuen hätte eröffnen sollen. Wenn dem so ist, bitte ich meine Frage einfach zu verschieben.
Danke nochmals,
Marion
Vielen Dank an H.W:.Deppe und MAE für die aufschlussreichen Artikel!
@ User1211
Ich hatte vom Sühnetod gesprochen, damit also auch die Auswirkung mit einbezogen. Zwar stellt Lewis den Kreuzestod Christi tatsächlich nicht als Theorie dar (das tun aber auch viele Humanisten nicht), aber bezeichnet den Effekt als Theorie, d.h. der Kreuzestod ist für Ihn Fakt und der Sühnetod Theorie. Um letzteres geht es.
Viele Grüße
Tob
@ User1211
Ich hatte vom Sühnetod gesprochen, damit also auch die Auswirkung mit einbezogen. Zwar stellt Lewis den Kreuzestod Christi tatsächlich nicht als Theorie dar (das tun aber auch viele Humanisten nicht), aber bezeichnet den Effekt als Theorie, d.h. der Kreuzestod ist für Ihn Fakt und der Sühnetod Theorie. Um letzteres geht es.
Viele Grüße
Tob
CLV springt also erneut auf den Mythen-Zug auf. Schade, daß die Verantwortlichen anscheinend nicht aus der begründeten Kritik zu dem Buch „Der Ring und sein Geheimnis“ gelernt haben.
Ich frage mich, wozu moderne Mythen wie „Narnia“ gut sein sollen, die den Inhalt des Evangeliums in eine Märchenwelt transportieren und ihn dabei so sehr verfremden, daß man erst ein Buch wie das von Michael Stricker braucht, damit das Evangelium wieder verständlich wird. Warum nicht gleich Gottes Wort im Klartext verkündigen?
Daß bei C.S. Lewis das Evangelium (wenn er es denn wirklich so gemeint hat, was ich einfach mal offen lassen will) mit einer von Magie durchtränkten Märchenwelt vermengt wird, trägt wohl kaum dazu bei, dem biblischen Verbot solcher Dinge angemessen Rechnung zu tragen.
Alexander Seibel hat in „Bibel und Gemeinde“ 2/2004 (als PDF [953 KB] verfügbar unter http://www.bibelbund.de/pdf/bug%2004-2.pdf) zwei bissige Satiren zu dieser seltsamen Art der „Evangelisation“ veröffentlicht: „Unterwegs mit Herkules“ und „Unterwegs mit Schneewittchen“.
Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber auf die Märchen von C.S. Lewis & Co. trifft Alexander Seibels Kritik ebenso zu.
Mit traurigen Grüßen
Joachim
Ich frage mich, wozu moderne Mythen wie „Narnia“ gut sein sollen, die den Inhalt des Evangeliums in eine Märchenwelt transportieren und ihn dabei so sehr verfremden, daß man erst ein Buch wie das von Michael Stricker braucht, damit das Evangelium wieder verständlich wird. Warum nicht gleich Gottes Wort im Klartext verkündigen?
Daß bei C.S. Lewis das Evangelium (wenn er es denn wirklich so gemeint hat, was ich einfach mal offen lassen will) mit einer von Magie durchtränkten Märchenwelt vermengt wird, trägt wohl kaum dazu bei, dem biblischen Verbot solcher Dinge angemessen Rechnung zu tragen.
Alexander Seibel hat in „Bibel und Gemeinde“ 2/2004 (als PDF [953 KB] verfügbar unter http://www.bibelbund.de/pdf/bug%2004-2.pdf) zwei bissige Satiren zu dieser seltsamen Art der „Evangelisation“ veröffentlicht: „Unterwegs mit Herkules“ und „Unterwegs mit Schneewittchen“.
Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber auf die Märchen von C.S. Lewis & Co. trifft Alexander Seibels Kritik ebenso zu.
Mit traurigen Grüßen
Joachim
@ User1211,
leider verstehe ich nicht, was Du meinst.
Aber da ich erhebliche Zweifel am Nutzen der Diskussion habe (um C.S. Lewis' Verständnis' zu diesem Thema nachvollziehen zu können, müßte ich seine umfangreiche Literatur lesen, was ich aus verschiedenen Gründen nicht möchte), möchte ich nun nicht weiter auf dieses Zitat eingehen.
Vermutlich liegt das Verständnis-Problem an mir und meiner Einfältigkeit.
@ all
Mein eigentliches Anliegen hat Joasch sehr treffend formuliert.
Mir ist es nach wie vor unverständlich, dass man versuchen will, das Evangelium anhand eines Buches, das offensichtlich christliche Wahrheit mit Mystik und Heidentum vermischt, zu erklären.
Leider hat auch zu dieser Frage noch niemand derjenigen Stellung bezogen, die das CLV -Buch befürworten. Ob sie die Gefahr des Synkretismus denn nicht sehen? Sollte man von Mystik, Heidentum (was für mich Formen von Magie und Okkultismus sind) als Christ nicht Abstand halten?
Viele Grüße
Tob
leider verstehe ich nicht, was Du meinst.
Aber da ich erhebliche Zweifel am Nutzen der Diskussion habe (um C.S. Lewis' Verständnis' zu diesem Thema nachvollziehen zu können, müßte ich seine umfangreiche Literatur lesen, was ich aus verschiedenen Gründen nicht möchte), möchte ich nun nicht weiter auf dieses Zitat eingehen.
Vermutlich liegt das Verständnis-Problem an mir und meiner Einfältigkeit.
@ all
Mein eigentliches Anliegen hat Joasch sehr treffend formuliert.
Mir ist es nach wie vor unverständlich, dass man versuchen will, das Evangelium anhand eines Buches, das offensichtlich christliche Wahrheit mit Mystik und Heidentum vermischt, zu erklären.
Leider hat auch zu dieser Frage noch niemand derjenigen Stellung bezogen, die das CLV -Buch befürworten. Ob sie die Gefahr des Synkretismus denn nicht sehen? Sollte man von Mystik, Heidentum (was für mich Formen von Magie und Okkultismus sind) als Christ nicht Abstand halten?
Viele Grüße
Tob
In dem Zusammenhang würde mich mal Deine Antwort auf die Frage von David interessieren, auch wenn sie an Joachim gerichtet war.Tob hat geschrieben:Mir ist es nach wie vor unverständlich, dass man versuchen will, das Evangelium anhand eines Buches, das offensichtlich christliche Wahrheit mit Mystik und Heidentum vermischt, zu erklären.
Dafresl hat geschrieben:Also sind andere Traktate/Bücher mit aktuellen Bezügen auch zu verurteilen, beispielsweise, Traktate zur Weihnachtszeit, aktuellen Umweltproblemen (Tsunami...) ???
Lieben Gruß
Thorsten
Thorsten
Hallo User1211,
Antwort: NEIN!
Woraus schließt ihr, das ich einen aktuellen Anlaß als Evangelisationsaufhänger ablehne? Was hat ein aktuelles Ereignis, wie z.B. Tsunami, Umweltverschmutzung mit Magie und Okkultismus zu tun?
Das Problem liegt nicht darin, auf irgend eine aktuelle Situation einzugehen, das hat doch niemand in Frage gestellt, sondern dass als Aufhänger ein Buch/Film genommen ist, das von Mystik und Heidentum durchzogen ist.
Nun bin ich mal gespannt, ob Du auch auf meine Fragen eingehst, die schon viel länger unbeantwortet sind;-)
Viele Grüße
Tob
Antwort: NEIN!
Woraus schließt ihr, das ich einen aktuellen Anlaß als Evangelisationsaufhänger ablehne? Was hat ein aktuelles Ereignis, wie z.B. Tsunami, Umweltverschmutzung mit Magie und Okkultismus zu tun?
Das Problem liegt nicht darin, auf irgend eine aktuelle Situation einzugehen, das hat doch niemand in Frage gestellt, sondern dass als Aufhänger ein Buch/Film genommen ist, das von Mystik und Heidentum durchzogen ist.
Nun bin ich mal gespannt, ob Du auch auf meine Fragen eingehst, die schon viel länger unbeantwortet sind;-)
Viele Grüße
Tob
Hi,
ich finde es ein bisschen krass, dass du bevor jemand etwas davon behauptet hat, gleich "Heidentum und Mystizismus" in die Bücher mengst. Ich habe davon eigentlich gar nichts gesehen (ich kann natürlich etwas übersehen haben), aber hauptsächlich sind die Figuren Menschen oder sprechende Tiere, dazu kommen dann noch ein paar Wesen wie Faune, Riesen und Zwerge.
Die Fragen hatte ich ja eh an joasch gestellt...
Gruß, Dafresl
ich finde es ein bisschen krass, dass du bevor jemand etwas davon behauptet hat, gleich "Heidentum und Mystizismus" in die Bücher mengst. Ich habe davon eigentlich gar nichts gesehen (ich kann natürlich etwas übersehen haben), aber hauptsächlich sind die Figuren Menschen oder sprechende Tiere, dazu kommen dann noch ein paar Wesen wie Faune, Riesen und Zwerge.
Die Fragen hatte ich ja eh an joasch gestellt...
Gruß, Dafresl
Hallo Dafresl,
Du schreibst
(Hervorhebung ist von mir)
In Anbetracht dieser Zusammenfassung wundert es mich schon, dass Du nichts von Heidentum, Mystik und Magie gesehen haben willst.
Viele Grüße
Tob
Du schreibst
Wenn Du auf den von Michael Pieper im Eingangspost angegebenen Link gehen würdest, könntest Du unter 'Bücher' folgendes lesen:ich finde es ein bisschen krass, dass du bevor jemand etwas davon behauptet hat, gleich "Heidentum und Mystizismus" in die Bücher mengst. Ich habe davon eigentlich gar nichts gesehen (ich kann natürlich etwas übersehen haben), aber hauptsächlich sind die Figuren Menschen oder sprechende Tiere, dazu kommen dann noch ein paar Wesen wie Faune, Riesen und Zwerge.
http://www.narnia-chroniken.de./index.p ... id=2&pid=1DER KÖNIG VON NARNIA erzählt also die ursprüngliche, erste Geschichte um das wundersame Land Narnia, das die vier Kinder Peter, Suse, Edmund und Lucy durch einen geheimnisvollen Wandschrank in einem abgelegenen Raum des weitläufigen Landhauses eines Professors erreichen, zu dem sie der vielen Luftangriffe auf London wegen (die Geschichte trägt sich im Zweiten Weltkrieg zu) geschickt worden waren. Dort erfährt Lucy von einem freundlichen Faun, dass in Narnia ewig Winter herrscht und niemals Weihnachten, seit eine böse Hexe die Macht an sich gerissen hat. Doch es heißt, zwei Adamssöhne und zwei Evastöchter werden ihrer Herrschaft ein Ende setzen. Helfen soll ihnen dabei Aslan, ein mächtiger Löwe, der zwischen den Welten reist und als Heilsbringer verehrt wird (bibelfeste Leser werden mit zunehmender Seitenzahl die religiösen Bezüge erkennen, die Lewis in seiner Kindergeschichte versteckt hat). Die Hexe hingegen hat nicht vor, sich mit dieser Entwicklung ohne weiteres abzufinden und verführt Edmund, ihr zu Diensten zu sein und die anderen zu verraten. Doch natürlich wäre es keine Kindergeschichte, wenn am Ende nicht alles gut ausginge und sich sogar das ultimative Opfer Aslans für den „gestrauchelten“ Jungen auf magische Weise aufheben würde. Zuletzt gelingt es den Kindern, in ihre eigene Welt zurückzukehren, doch die Abenteuer in Narnia sind damit – das verspricht der Autor am Ende des Buches – noch lange nicht vorbei.
Das Buch ist sicher zuallererst für Kinder gedacht, auch jüngere, ensprechend einfach ist die Sprache, die sich auch zum Vorlesen eignet, und entsprechend gradlinig gibt sich Handlung. Die Abenteuer der kindlichen Helden gestalten sich als relativ harmlos und auch wenn am Schluss eine Endschlacht zwischen den guten und den bösen Bewohnern Narnias ausgefochten wird, bleibt Lewis hier ziemlich vage. Wie auch Tolkien in seinem KLEINEN HOBBIT scheint es ihm wichtiger, zu erzählen, was die Kinder bei Frau Biber zum Abendessen speisen, als wie viele Köpfe Peter mit seinem neuen Schwert während seiner letzten Mannbarkeitsprüfung abhaut. Doch weit stärker noch als Tolkien haucht Lewis seiner Welt eine Atmosphäre des Märchenhaften ein. Wo in Mittelerde die Zwerge und der Zauberer einen Drachenhort bergen gehen und dabei Waldelben, Monsterspinnen und Orks begegnen (ein deutlicher Einschlag in Richtung Fantasy), ziehen hier Kinder durch die erst verschneite, dann frühlingshaft blühende Landschaft und ihre Gefährten sind sprechende Tiere, Faune und andere Fabelwesen.
Doch ungeachtet der kindlichen Zielgruppe kann man DER KÖNIG VON NARNIA auch als älteres Semester genießen. Zugegeben, es ist ein kurzes Buch, nur 143 Seiten, und es ist eine einfache Geschichte, doch gerade diese Kürze und diese Einfachheit verleihen der Erzählung die Aura eines verlängerten Märchens, von dessen praktisch zeitloser Magie man sich für zwei oder drei Stunden gerne gefangen nehmen lässt. Wer will, kann sich in theologischen Interpretationen ergehen und all die religiösen Motive zu ergründen suchen, die Lewis mehr oder minder offensichtlich in den Text eingewoben hat. Dazu scheint auch die wunderschöne Coverillustration von Cliff Nielsen einladen zu wollen, die neben versteinerten Fabelwesen eine ferne Kirche zeigt. Doch warum eine Kindergeschichte intellektualisieren, wenn sie doch ihr Potenzial bereits entfaltet, einfach dadurch, dass sie uns ein wenig träumen lässt?
(Hervorhebung ist von mir)
In Anbetracht dieser Zusammenfassung wundert es mich schon, dass Du nichts von Heidentum, Mystik und Magie gesehen haben willst.
Viele Grüße
Tob
Hallo Dafresl,
ich empfand die Diskussion hier bislang als recht interessant und hilfreich.
Ich zweifel nicht daran, dass Du mit
Es erstaunt mich, dass Du mich aufgrund meiner paar Beiträge so gut einschätzen kannst, dass Du Dir solch ein Urteil erlaubst.
Es enttäuscht mich, dass Du mit dieser Aussage deutlich machst, dass Du mich mit diesem Totschlagargument als Diskussionspartner ablehnst.
Es würde mich freuen, lieber Dafresl, wenn Du etwas mehr Verständnis für die Geschwister (in Deinen Augen vielleicht 'schwächeren Bruder') hättest, die große Not mit allem Übersinnlichen /-natürlichen haben, was nicht von Gott kommt.
Viele Grüße
Tob
ich empfand die Diskussion hier bislang als recht interessant und hilfreich.
Ich zweifel nicht daran, dass Du mit
mich meinst:Kommentare von Leuten, die sehr wenig Ahnung von dem Thema haben
Es erstaunt mich, dass Du mich aufgrund meiner paar Beiträge so gut einschätzen kannst, dass Du Dir solch ein Urteil erlaubst.
Es enttäuscht mich, dass Du mit dieser Aussage deutlich machst, dass Du mich mit diesem Totschlagargument als Diskussionspartner ablehnst.
Es würde mich freuen, lieber Dafresl, wenn Du etwas mehr Verständnis für die Geschwister (in Deinen Augen vielleicht 'schwächeren Bruder') hättest, die große Not mit allem Übersinnlichen /-natürlichen haben, was nicht von Gott kommt.
Viele Grüße
Tob