Historisch ist die Kindertaufe erstmals bei Tertullian um 200 als abzulehnende Praxis in Nordafrika bekannt.Sola Scriptura heisst mich fuer mich, dass jede Lehre und Praxis an der Schrift zu ueberpruefen ist. D.h. zu pruefen, ob die Lehre und Praxis der Gesamtaussage der Schrift entspricht. Das heisst nicht, dass es fuer jede Praxis ein Beispiel in der Schrift gibt oder geben muss. Sonst muesst man zum Beispiel auch sagen, dass Frauen nicht am Abendmahl teilnehmen sollten.
Sola Scriptura heisst fuer mich NICHT, dass jeder einzelne Glaeubige / jede Gruppe/Gemeinde ihre eigenen Lehren haben kann. D.h. in unserer Interpretation der Schrift ist fuer mich immer die Frage interessant: "Wie wurde diese Stelle in der Kirchengeschichte verstanden?" besonders in der Patristik und der Reformationszeit. Und eine Lehre, die voellig von dieser Tradition abweicht, find ich erst mal fraglich. Um konkret zu werden:
1. der Dispensationalisms war in seinr jetzigen Form und Ausfuehrlichkeit vor dem 19ten Jahrhundert nicht bekannt.
2. Die Ablehung der Saeuglingstaufe als nicht gueltig war vor dem 16ten Jahrhundert auch unbekannt.
Martin