Hallo Brüder,
es gibt keine "Klassen" bei Gott, lassen wir das also. Und jemand der nicht in Zungen spricht, ist nicht weniger wert als der, der in Zungen spricht.
Ich schätze meine baptistischen Brüder sehr und habe viel von ihnen gelernt. Für mich sind wir alle gleichwertig. Das ist auch nicht Thema und irgendwas von "Klassen" habe ich auch nicht erwähnt.
Till,
"Glossolalie" (wie du es nennst) wird aber in 1. Kor. 14 deutlich. Paulus spricht dort von einer Gabe, die unverständlich ist und (bei Reden vor der Gemeinde) Auslegung bedarf. Das bedeutet also sehr wohl, dass die Zungenrede unverständlich ist, wobei es auch sicherlich zu einer Zungenrede kommen kann, wie es die Apg. beschreibt.
Grundsätzlich gilt Zungenrede aber als Sprache die nicht verständlich ist. Der Geist spricht in diesem Fall (s. 1. Kor. 14)
Das Argument, die Apostelgeschichte sei nicht represäntativ für unsere Zeit ist nicht von der Schrift her zu begründen.
Gott ist und bleibt derselbe und die Apostelgeschichte ist ein Muster für die Gemeinde Jesu. Alles was wir dort lesen, ist beispielhaft für das Gemeindesystem Gottes, dem wir in unserem Land noch Lichtjahre hinterher hinken.
Hallo Jörg,
ich rede in Zungen, achte aber meinen Bruder oder Schwester (der/die nicht in Zungen reden) für mind. gleichwertig.
Es mag sein, dass es Christen gibt, die sich aufgrund der Zungenrede höher stellen, aber das müssen sie vor Gott verantworten. Lieber sollte man ein biblisches Leben führen, als sich besser zu fühlen durch etwas, was sowieso nicht von einem selbst kommt.
Zu 1. Kor. 12,29 + 30 (ich zitiere den Vers nochmal, zum besseren Verständnis):
Sind alle Apostel? Sind alle Propheten? Sind alle Lehrer? Sind alle Wundertäter? Haben alle die Gabe, gesund zu machen? Reden alle in Zungen? Können alle auslegen?
Es ist wichtig, dass wir alle Bibelstellen zu diesem Thema ansehen. Man nimmt oft einen Vers raus und baut darauf eine Lehre auf.
Erstmal will ich sagen, dass es im 12. Kapitel vom 1. Korintherbrief um die Wichtigkeit der einzelnen Glieder und der Zusammenarbeit geht.
Jedes Glied ist auf seine Weise wichtig, die schwächsten oft sogar mehr als die stärksten. Das ist der Kontext. In diesem spricht Paulus nun über die Gaben des Geistes, die (im Kontext) gesehen, der Gemeinde dienen sollen.
Vorher sagt Paulus, dass jedes Glied seine Funktion hat, mit der er dem ganzen Leib dient (nicht sich selbst).
Das bedeutet für mich, hier geht es um den Dienst der einzelnen Glieder an ihren Geschwistern. Man kann auch sagen, Paulus beschreibt den Ablauf des Gemeindedienstes, bzw. der Gottesdienste.
Er sagt dort, dass nicht alle Apostel sind (d.h. nicht jeder betreut und stärkt Gemeinden), dass nicht jeder Lehrer ist (d.h. nicht jeder führt Bibelarbeiten durch) oder dass nicht jeder Kranke gesund machen kann (durch die Kraft Gottes).
Das sind alles Dienste
an den Geschwistern in der Gemeinde.
Und in diesem Zusammenhang erwähnt er die Zungenrede.
Wenn man jetzt 1. Kor. 14 studiert hat, wird man feststellen, dass die Zungenrede in erster Linie zu eigenen Erbauung dient. Die Auslegung ist auch sehr von Bedeutung, aber erstmal dient die Zungenrede zur eigenen Stärkung.
Das bedeutet für mich, Paulus geht es in 1. Kor. 12, 29-30 nicht um die Zungenrede an sich, sondern der Zungenrede, die auch ausgelegt wird.
Wir haben z.B. in der Gemeinde eine junge Frau, die von einem Bruder mit prophetischer Gabe manchmal aufgefordert wird, laut in Zungen zu sprechen (d.h. ein Teil, oder die ganze Versammlung bekommt es mit).
Danach kommt eine andere Schwester nach vorne und legt die Sprachenrede aus.
Das ist auch das, was in der besagten Stelle gemeint ist. Das Kapitel dreht sich um den Dienst in der Gemeinde und der Funktionalität der einzelnen Glieder. Die Zungenrede an sich (die unverständliche, ohne Auslegung, nur zur eigenen Erbauung) wird hier nicht gemeint.
Dazu können wir noch eine Stelle nehmen, aus 1.Kor. 14, 5:
(die meisten Übsetzungen sind an dieser Stelle schwammig, ich nehme die ausdrucksstärkste- Rev. Elberfelder)
Ich möchte aber, dass ihr alle in Sprachen redet, (...)
Der griech. Urtext sagt, "Ich will (...)".
Paulus widerspricht sich wohl nicht, deswegen stützt dieser Vers nochmals die Begebenheiten der Apg., bei der immer die Zungenrede als sichtbares Zeichen für die Geistestaufe erschien.
Ich möchte noch allgemein etwas zum Thema sagen.
Oft ist es unter Christen so (v.a. unter denen die mich auf dieses Thema ansprechen), dass sie nicht in Zungen reden und mir vorwerfen, ich würde sie aufgrund "meiner" Lehre als "nicht geisterfüllt" abwerten.
Das ist nicht der Fall. Ich möchte ein treuer Diener des Herrn sein und werde niemals meinen Glaubensgeschwistern vorhalten, sie hätten den Hl. Geist nicht.
Jeder Wiedergeborene hat den Hl. Geist in einer Form. Eine Wiedergeburt wäre ansonsten garnicht möglich, geschweige denn ein gesundes Bibelverständnis oder ein Leben im Sieg.
Deswegen soll sich hier auch keiner angegriffen fühlen. Wir führen eine biblische Diskussion, die nicht persönlich werden soll.
Aber trotz allem, erscheint die Geistestaufe in der Schrift gesondert von der Wiedergeburt auf, was für uns bedeutet, dass dies Gottes Plan und Wille ist, auch wenn es der Lehre der meisten Gemeinden in unserem Land widerspricht. Die Apg. spricht dort eine klare Sprache und auch die Briefe sind voll von Bibelstellen über die Zungenrede und die anderen Geistesgaben.
Die Erfüllung mit dem Hl. Geist ist eine Erfüllung mit göttlicher Kraft und der Annahme von den "Geschenken" des Geistes.
Ich z.B. bete z.Z. dafür, dass ich meine Zungenrede auslegen kann. Der Herr wird mich erhören. Für mich ist die Zungenrede ein wirklicher Schatz geworden, der mich aufbaut und neue Energie schenkt, die ich dann an andere Geschwister weitergeben kann und umgekehrt.
Das mal kurz als persönliches Zeugnis, damit wird nicht nur Bibelstellen lesen und erläutern, sondern dass wir auch aus der Praxis mal was hören.
Gott ist immer praktisch und der Hl. Geist ist sehr beweglich, deswegen kann man da doch gerne etwas weitergeben. Preist den Herrn!
Ich möchte noch hinzufügen, dass ich es für sehr sehr wichtig halte, jedes Buch der Bibel als absolut richtig und vorbildlich anzusehen. V.a. die Bücher des Neuen Testamentes.
Die Apostelgeschichte ist Gottes Beginn mit der Gemeinde und somit für uns ein geniales Muster für Gottes Plan. Sie bloß als "Geschichte" anzusehen, wie Gott "damals" gewirkt hat, halte ich für unbiblisch und sehr abwertend. Ohne jemanden jetzt zu nahe zu treten.
Ebenso wie die Kapitel und Verse über die Geistesgaben. Die Bibel ist aktuell und Gott würde keine Bücher oder Kapitel in sein Buch bringen, die nicht 100% für uns (auch 2000 Jahre später) verwendbar wären.
Gottes Segen
Philosophie ist hochkonzentrierte Verwirrung.