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Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 12.05.2011 13:59
von Leo_Sibbing
82. Welches ist die Gemeinschaft in der Herrlichkeit, welche die Glieder der unsichtbaren Kirche mit Christo haben?
Die Gemeinschaft in der Herrlichkeit, welche die Glieder der unsichtbaren Kirche mit Christo haben, besteht in diesem Leben, sodann unmittelbar nach dem Tode und zuletzt vollendet bei der Auferstehung und am Tage des Gerichts.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 13.05.2011 08:51
von Leo_Sibbing
83. Welches ist die Gemeinschaft in der Herrlichkeit mit Christo, welche die Glieder der unsichtbaren Kirche in diesem Leben geniessen?
Die Glieder der unsichtbaren Kirche haben als Besitz in diesem Leben die Erstlinge der Herrlichkeit mit Christo, da sie Glieder an ihm als ihrem Haupte sind und so in ihm ein Anrecht haben auf die Herrlichkeit, in deren vollem Besitz er ist, und als deren Pfand geniessen sie das Gefühl der Liebe Gottes, Frieden des Gewissens, Freude im heiligen Geist und Hoffnung der Herrlichkeit, wie im Gegensatz dazu das Gefühl des rächenden Zornes Gottes, Gewissensangst und ein schreckliches Erwarten des Gerichts für die Gottlosen der Beginn ihrer Qualen ist, die sie nach dem Tode erdulden sollen.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 14.05.2011 13:20
von Leo_Sibbing
84. Werden alle Menschen sterben?
Da der Tod als der Sünde Sold angedroht wird, ist es allen Menschen bestimmt, einmal zu sterben, darum weil alle gesündigt haben.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 15.05.2011 21:16
von Leo_Sibbing
85. Da der Tod der Sünde Sold ist, warum werden dann nicht die Gerechten vom Tode befreit, angesichts dessen, dass alle ihre Sünden in Christo vergeben sind?
Die Gerechten werden vom Tode selbst am jüngsten Tage befreit werden und werden auch im Tode von seinem Stachel und Fluch befreit, so dass, obwohl sie sterben, dies aus Gottes Liebe geschieht, um sie von Sünde und Elend vollkommen zu befreien und sie fähig zu machen zu weiterer Gemeinschaft mit Christo in der Herrlichkeit, in die sie dann eingehen.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 16.05.2011 11:15
von Leo_Sibbing
86. Welches ist die Gemeinschaft in der Herrlichkeit mit Christo, welche die Glieder der unsichtbaren Kirche unmittelbar nach dem Tode geniessen?
Die Gemeinschaft in der Herrlichkeit mit Christo, welche die Glieder der unsichtbaren Kirche unmittelbar nach dem Tode geniessen, besteht darin, dass ihre Seelen dann in Heiligkeit vollkommen gemacht und in den höchsten Himmel aufgenommen werden, wo sie das Angesicht Gottes in Licht und Herrlichkeit schauen und warten auf die volle Erlösung ihrer Leiber, die auch im Tode mit Christo vereinigt bleiben und in ihren Gräbern wie in Betten ruhen, bis sie am jüngsten Tage wieder mit ihren Seelen vereinigt werden, während die Seelen der Gottlosen beim Tode in die Hölle geworfen werden, wo sie in Qualen und äusserster Finsternis bleiben, und ihre Leiber wie in Kerkern festgehalten werden bis zur Auferstehung und zum Gericht des grossen Tages.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 17.05.2011 11:32
von Leo_Sibbing
87. Was sollen wir in Hinsicht der Auferstehung glauben?
Wir sollen glauben, dass am jüngsten Tage eine allgemeine Auferstehung sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten stattfinden wird, wenn die, welche dann am Leben gefunden werden, in einem Augenblick verwandelt werden, und eben dieselben Leiber der Toten, die ins Grab gelegt sind und sich dann für immer mit ihren Seelen wieder vereinigen, durch die Macht Christi auferweckt werden. Die Leiber der Gerechten werden, durch den Geist Christi und die Kraft seiner Auferstehung als ihres Hauptes, in Macht, geistlich, unverweslich und ähnlich seinem verklärten Leibe auferweckt werden, und die Leiber der Gottlosen werden von ihm als einem beleidigten Richter zur Unehre auferweckt werden.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 18.05.2011 09:53
von Leo_Sibbing
88. Was wird unmittelbar nach der Auferstehung folgen?
Unmittelbar nach der Auferstehung wird das allgemeine und endgültige Gericht über Engel und Menschen folgen, dessen Tag und Stunde aber niemand weiss, damit alle wachen und beten und immer vorbereitet sind auf das Kommen des Herrn.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 19.05.2011 13:36
von Leo_Sibbing
89. Was wird mit den Gottlosen am Tage des Gerichts geschehen?
Am Tage des Gerichts werden die Gottlosen zur Linken Christi gestellt und auf Grund klarer Beweise und völliger Überführung ihres eigenen Gewissens das schreckliche, aber doch gerechte Urteil der Verdammnis, das über sie aus gesprochen wird, empfangen, und daraufhin von der gnädigen Gegenwart Gottes fort und aus der Gemeinschaft der Herrlichkeit mit Christo, seinen Heiligen und allen seinen heiligen Engeln in die Hölle hinaus gestossen werden, um mit unaussprechlichen Qualen an Leib und Seele zusammen mit dem Teufel und seinen Engeln immerdar bestraft zu werden.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 20.05.2011 17:33
von Leo_Sibbing
90. Was wird mit den Gerechten am Tage des Gerichts geschehen?
Am Tage des Gerichts werden die Gerechten Christo entgegen in den Wolken hingerückt und zu seiner Rechten gestellt und dort öffentlich anerkannt und freigesprochen werden und sich dann mit ihm vereinigen im Gericht über die verworfenen Engel und Menschen, und sie werden in den Himmel aufgenommen werden, wo sie völlig und für immer von aller Sünde und allem Elend befreit, mit unermesslicher Freude erfüllt, vollkommen heilig und glücklich gemacht werden an Leib und Seele, im Verein mit unzähligen Heiligen und Engeln, besonders aber im unmittelbaren Schauen und Genuss Gottes des Vaters, unseres Herrn Jesu Christi und des heiligen Geistes bis in alle Ewigkeit. Und dies ist die vollkommene und völlige Gemeinschaft, welche die Glieder der unsichtbaren Kirche mit Christo in der Herrlichkeit bei der Auferstehung am Tage des Gerichts geniessen werden.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 21.05.2011 12:20
von Leo_Sibbing
91. Welches ist die Pflicht, die Gott vom Menschen fordert?
Die Pflicht, die Gott vom Menschen fordert, ist der Gehorsam gegen seinen offenbarten Willen.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 22.05.2011 11:52
von Leo_Sibbing
92. Was hat Gott zuerst dem Menschen als Regel für seinen Gehorsam offenbart?
Die Regel für den Gehorsam, die Adam im Stande der Unschuld und dem ganzen Menschengeschlecht in ihm offenbart wurde, war (abgesehen von einem besondern Gebot, nicht von der Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen) das Moralgesetz.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 23.05.2011 14:25
von Leo_Sibbing
93. Was ist das Moralgesetz?
Das Moralgesetz ist die Erklärung des Willens Gottes an das Menschengeschlecht, welche jeden einzelnen an- weist und verbindet zu persönlichem, vollkommenem und immerwährendem Gehorsam in Übereinstimmung mit demselben in der Haltung und Verfassung des ganzen Menschen an Seele und Leib und in der Erfüllung aller derjenigen Pflichten der Heiligkeit und Gerechtigkeit, die er Gott und Menschen schuldig ist, mit der Verheissung des Lebens an die, welche es erfüllen, und mit der Drohung des Todes an die, welche es übertreten.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 24.05.2011 15:49
von Leo_Sibbing
94. Hat das Moralgesetz für den Menschen seit dem Fall irgendwelchen Nutzen?
Obwohl niemand nach dem Fall durch das Moralgesetz zur Gerechtigkeit und zum Leben gelangen kann, so hat es doch einen grossen Nutzen, sowohl einen gemeinsamen für alle Menschen, als auch einen besonderen je nachdem für die Unwiedergeborenen oder die Wiedergeborenen.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 25.05.2011 15:23
von Leo_Sibbing
95. Von welchem Nutzen ist das Moralgesetz für alle Menschen?
Das Moralgesetz ist für alle Menschen von Nutzen, um sie über Gottes heilige Natur und Willen und über ihre Pflicht zu unterrichten, durch die sie verbunden sind, demgemäss zu wandeln, ferner um sie von ihrer Unfähigkeit, es zu halten, und von der sündhaften Befleckung ihrer Natur, ihres Herzens und Lebens zu überführen, sodann um sie in dem Gefühl ihrer Sünde und ihres Elends zu demütigen, endlich um ihnen zu einer klareren Einsicht in ihr Bedürfnis nach Christo und in die Vollkommenheit seines Gehorsams zu verhelfen.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 26.05.2011 13:53
von Leo_Sibbing
96. Welchen besonderen Nutzen hat das Moralgesetz für nicht wiedergeborene Menschen?
Das Moralgesetz ist für nicht wiedergeborene Menschen von Nutzen, um ihr Gewissen zu erwecken, damit sie dem künftigen Zorn entrinnen, und um sie zu Christo zu treiben, oder, wenn sie im Stande und auf dem Wege der Sünde bleiben, unentschuldbar und unter dem Fluch des Gesetzes zu lassen.