Andachten zu den Psalmen
Moderator: eddi
W.Nee Seid stille, und erkennt, daß ich Gott bin; ich werde erhöht werden. Psalm 46,10
Wenn Gottes Thron zu wanken scheint, kann dann deine Hand ihn stützen? Manche meinen, sie könnten es. Ein solcher war Jakob. Gott hatte deutlich gesagt, er solle den Vorrang haben, und alles, was Jakob tat, zielte darauf ab, Gottes Plan zu fördern. Er sah seine Erwählung und machte sie sich zu eigen - aber eines Tages erfuhr er, sein Vater habe Esau auf die Jagd geschickt und wolle ihm den Segen geben. Wenn das geschah, wo war denn Gottes Verheißung?
Da mußte doch etwas getan werden! Jakob, der Gescheite, Kluge, war auch ein schlauer Intrigant, und so beschloß er, an Gottes Statt das zu tun, was Gott selber anscheinend nicht vermochte - und zu diesem Zweck täuschte er seinen Vater. Aber alles, was er durch den Schwindel scheinbar gewonnen hatte, mußte er dann fahren lassen, denn die Umstände zwangen ihn zur Flucht. Ja, Gott hatte ihn erwählt, Gott wollte ihn, aber vorläufig kannte Jakob weder Gott noch sich selbst. Gott unterwarf ihn einer harten Erziehung. Allen Gescheiten wird sie in reichem Maß zuteil!
Wenn Gottes Thron zu wanken scheint, kann dann deine Hand ihn stützen? Manche meinen, sie könnten es. Ein solcher war Jakob. Gott hatte deutlich gesagt, er solle den Vorrang haben, und alles, was Jakob tat, zielte darauf ab, Gottes Plan zu fördern. Er sah seine Erwählung und machte sie sich zu eigen - aber eines Tages erfuhr er, sein Vater habe Esau auf die Jagd geschickt und wolle ihm den Segen geben. Wenn das geschah, wo war denn Gottes Verheißung?
Da mußte doch etwas getan werden! Jakob, der Gescheite, Kluge, war auch ein schlauer Intrigant, und so beschloß er, an Gottes Statt das zu tun, was Gott selber anscheinend nicht vermochte - und zu diesem Zweck täuschte er seinen Vater. Aber alles, was er durch den Schwindel scheinbar gewonnen hatte, mußte er dann fahren lassen, denn die Umstände zwangen ihn zur Flucht. Ja, Gott hatte ihn erwählt, Gott wollte ihn, aber vorläufig kannte Jakob weder Gott noch sich selbst. Gott unterwarf ihn einer harten Erziehung. Allen Gescheiten wird sie in reichem Maß zuteil!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31
W.Nee Der Herr der Heerscharen ist mit uns; der Gott Jakobs ist unser Schutz. Psalm 46,11
Wie sehr gleicht unsere eigene Geschichte der Geschichte Jakobs! Solange Gott noch nicht an uns gehandelt hat, neigen wir dazu, mit dem Gefühl der Überlegenheit auf Jakob und sein Ränke herabzusehen; aber später, wenn wir allmählich merken, wie verschlagen unser eigenes Denken ist, erkennen wir, daß die grundlegenden Charakterzüge Jakobs auch bei uns selbst vorhanden sind. Was Jakobs Leben aus einem unnützen in ein nützliches verwandelte, war nichts Geringeres als die Kraft der Gnade Gottes. Unser Gott ist ein gegenwärtiger Schutz, eine Macht, die immer da ist. Wie Mose, als er vor dem brennenden Busch stand, müssen wir ihn sagen hören:
»Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.« In einem solchen Gott ist für uns alle Hoffnung.
Wie sehr gleicht unsere eigene Geschichte der Geschichte Jakobs! Solange Gott noch nicht an uns gehandelt hat, neigen wir dazu, mit dem Gefühl der Überlegenheit auf Jakob und sein Ränke herabzusehen; aber später, wenn wir allmählich merken, wie verschlagen unser eigenes Denken ist, erkennen wir, daß die grundlegenden Charakterzüge Jakobs auch bei uns selbst vorhanden sind. Was Jakobs Leben aus einem unnützen in ein nützliches verwandelte, war nichts Geringeres als die Kraft der Gnade Gottes. Unser Gott ist ein gegenwärtiger Schutz, eine Macht, die immer da ist. Wie Mose, als er vor dem brennenden Busch stand, müssen wir ihn sagen hören:
»Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.« In einem solchen Gott ist für uns alle Hoffnung.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31
C.H.Spurgeon ,,Er erwählet uns unser Erbteil." Ps. 47, 4.
Gläubiger Bruder, wenn dir ein bescheidenes Los zugefallen ist, so gib dich nur zufrieden mit deinem irdischen Erbteil, denn das darfst du sicher glauben, daß es das geeignetste für dich ist. Die unfehlbare Weisheit hat dir dein Los zugeteilt und dich mit Vorbedacht in solche Verhältnisse gestellt, die zu deinem Besten dienen müssen. Ein Schiff mit schwerer Fracht soll flußaufwärts geschafft werden; an einer bestimmten Stelle befindet sich eine Sandbank; sollte da nun jemand noch fragen wollen, warum der Kapitän der tiefsten Stelle des Flußbettes folgt und dieser zuliebe einen Umweg einschlägt? Er würde zur Antwort erhalten: ,,Weil das Schiff gar nicht an den Ort seiner Bestimmung gelangen könnte, wenn man nicht das tiefste Fahrwasser einhielte." Und so würdet vielleicht auch ihr auf der Sandbank auffahren und Schiffbruch erleiden, wenn euch euer göttlicher Schiffshauptmann nicht durch die Tiefen der Trübsal führte, wo die Wogen der Heimsuchung in kurzen Fristen aufeinander folgen. Manche Pflanzen sterben ab, wenn sie zu viel dem Sonnenschein ausgesetzt sind. Vielleicht bist du auch an einer Stelle gepflanzt, wo dich die Sonne des Glücks wenig bescheint; aber ein liebender Hausvater hat dich dahin versetzt, weil du nur in dieser Lage vollkommene Früchte zu bringen vermagst. Bedenke es wohl, daß, wenn irgend eine andre Lage dir heilsamer gewesen wäre, so hätte dich die göttliche Liebe gewiß dorthin gepflanzt. Du bist von Gott in die zweckmäßigsten Umstände versetzt, und wenn du dir dein Los selber wählen dürftest, so würdest du bald ausrufen: ,,Herr, erwähle mir mein Erbteil, denn mein Eigenwille verursacht mir viele Schmerzen." Sei zufrieden mit dem, was dir zugefallen ist, weil der Herr alle Dinge zu deinem Besten erkoren hat. Nimm dein tägliches Kreuz auf dich, es ist die beste Last, die deine Schultern zu tragen imstande sind, und beweist sich kräftig, dich tüchtig zu machen in allem guten Wort und Werk zu Gottes Ehre. Stille, du geschäftiger Eigenwille, ruhig, du stolze Ungeduld! Es ist nicht deine Sache, dein Erbteil zu erwählen, sondern des Herrn der Liebe. ,,Er nimmt und gibt, weil Er uns liebt; Laßt uns in Demut schweigen, Und vor dem Herrn uns beugen!"
Gläubiger Bruder, wenn dir ein bescheidenes Los zugefallen ist, so gib dich nur zufrieden mit deinem irdischen Erbteil, denn das darfst du sicher glauben, daß es das geeignetste für dich ist. Die unfehlbare Weisheit hat dir dein Los zugeteilt und dich mit Vorbedacht in solche Verhältnisse gestellt, die zu deinem Besten dienen müssen. Ein Schiff mit schwerer Fracht soll flußaufwärts geschafft werden; an einer bestimmten Stelle befindet sich eine Sandbank; sollte da nun jemand noch fragen wollen, warum der Kapitän der tiefsten Stelle des Flußbettes folgt und dieser zuliebe einen Umweg einschlägt? Er würde zur Antwort erhalten: ,,Weil das Schiff gar nicht an den Ort seiner Bestimmung gelangen könnte, wenn man nicht das tiefste Fahrwasser einhielte." Und so würdet vielleicht auch ihr auf der Sandbank auffahren und Schiffbruch erleiden, wenn euch euer göttlicher Schiffshauptmann nicht durch die Tiefen der Trübsal führte, wo die Wogen der Heimsuchung in kurzen Fristen aufeinander folgen. Manche Pflanzen sterben ab, wenn sie zu viel dem Sonnenschein ausgesetzt sind. Vielleicht bist du auch an einer Stelle gepflanzt, wo dich die Sonne des Glücks wenig bescheint; aber ein liebender Hausvater hat dich dahin versetzt, weil du nur in dieser Lage vollkommene Früchte zu bringen vermagst. Bedenke es wohl, daß, wenn irgend eine andre Lage dir heilsamer gewesen wäre, so hätte dich die göttliche Liebe gewiß dorthin gepflanzt. Du bist von Gott in die zweckmäßigsten Umstände versetzt, und wenn du dir dein Los selber wählen dürftest, so würdest du bald ausrufen: ,,Herr, erwähle mir mein Erbteil, denn mein Eigenwille verursacht mir viele Schmerzen." Sei zufrieden mit dem, was dir zugefallen ist, weil der Herr alle Dinge zu deinem Besten erkoren hat. Nimm dein tägliches Kreuz auf dich, es ist die beste Last, die deine Schultern zu tragen imstande sind, und beweist sich kräftig, dich tüchtig zu machen in allem guten Wort und Werk zu Gottes Ehre. Stille, du geschäftiger Eigenwille, ruhig, du stolze Ungeduld! Es ist nicht deine Sache, dein Erbteil zu erwählen, sondern des Herrn der Liebe. ,,Er nimmt und gibt, weil Er uns liebt; Laßt uns in Demut schweigen, Und vor dem Herrn uns beugen!"
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31
D.Rappard Er erwählt unser Erbteil für uns! Ps. 47,4.
Einen lieblichen Gegensatz zu dem Psalmwort 106,15 bietet das heutige, das auch als Bitte aufgefaßt werden kann: Herr, wähle Du unser Erbteil! Es ist die Sprache einer Seele, die nicht nach eigener Wahl einhergehen, nicht ihre ungestümen Wünsche durchsetzen, sondern der Führung ihres Gottes folgen will. - Es ist die Sprache der Demut: Ich weiß nicht, welches Los mir gut ist. Ich bin töricht und schwach. Leicht könnte ich einen falschen Weg wählen. Wähle Du für mich! - Es ist die Sprache des Vertrauens: Du, Herr, bist voll Weisheit und Liebe. Du gibst mir gern das Beste und Zweckmäßigste; darum vertraue ich ganz Deiner Wahl. - Es ist die Sprache der Liebe: Herr, nur in Deiner Nähe bin ich glücklich. Wähle Du alle Umstände meines Lebens, nur laß mich allzeit da sein, wo Du bist.
Ein junges Mädchen wurde einst gefragt: ,,Wenn du deinen Lebensgang frei wählen dürftest, was würdest du sagen?" Nach kurzem Besinnen antwortete es: ,,Ich würde bitten: ,Herr, w ä h l e D u f ü r m i c h!' Nur dann wäre ich sicher, daß es gut ist." - Wer also fleht und gläubig folgt, wird gewißlich rühmen können: Das Los ist mir gefallen auf's lieblichste; mir ist ein schön Erbteil geworden (Ps. 16, 6).
Ich will nicht ängstlich flehen: Herr, gib mir das und dies! O nein, was Du ersehen, Das ich mir auch erkies!
Einen lieblichen Gegensatz zu dem Psalmwort 106,15 bietet das heutige, das auch als Bitte aufgefaßt werden kann: Herr, wähle Du unser Erbteil! Es ist die Sprache einer Seele, die nicht nach eigener Wahl einhergehen, nicht ihre ungestümen Wünsche durchsetzen, sondern der Führung ihres Gottes folgen will. - Es ist die Sprache der Demut: Ich weiß nicht, welches Los mir gut ist. Ich bin töricht und schwach. Leicht könnte ich einen falschen Weg wählen. Wähle Du für mich! - Es ist die Sprache des Vertrauens: Du, Herr, bist voll Weisheit und Liebe. Du gibst mir gern das Beste und Zweckmäßigste; darum vertraue ich ganz Deiner Wahl. - Es ist die Sprache der Liebe: Herr, nur in Deiner Nähe bin ich glücklich. Wähle Du alle Umstände meines Lebens, nur laß mich allzeit da sein, wo Du bist.
Ein junges Mädchen wurde einst gefragt: ,,Wenn du deinen Lebensgang frei wählen dürftest, was würdest du sagen?" Nach kurzem Besinnen antwortete es: ,,Ich würde bitten: ,Herr, w ä h l e D u f ü r m i c h!' Nur dann wäre ich sicher, daß es gut ist." - Wer also fleht und gläubig folgt, wird gewißlich rühmen können: Das Los ist mir gefallen auf's lieblichste; mir ist ein schön Erbteil geworden (Ps. 16, 6).
Ich will nicht ängstlich flehen: Herr, gib mir das und dies! O nein, was Du ersehen, Das ich mir auch erkies!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31
C.O.Rosenius Rufe Mich an in der Not, so will Ich dich erretten, so sollst du Mich preisen. Ps. 50, 15.
Haben wir Gründe oder Beweise für eine Gewißheit der Gebetserhörung? Diese Frage ist keineswegs unwichtig. - Ja, wir haben solche Gründe! Wenn unsere Augen nur geöffnet würden, könnten wir vor lauter Freude darüber aufjauchzen. Hier ist eigentlich nur erforderlich, daß Gott uns die Gnade erweist, unsere Augen zu öffnen, gleichwie damals, als Elisas Diener über die vielen Feinde, von welchen sie umringt waren, erschreckt war und allem damit abgeholfen wurde, daß Elisa betete: ,,Herr, öffne ihm die Augen, daß er sehe!" Sogleich sah er den Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her. Ebenso würden auch wir voll Trostes in unserem Gebet sein, wenn wir nur geöffnete Augen hätten, zu sehen, welche Gründe wir für die Gebetserhörung haben. Wir wollen nur drei der wichtigsten hervorheben.
Der erste und wichtigste Grund ist dieser, daß der Herr es selbst ist, der uns befohlen hat, Ihn in der Not anzurufen, und der versichert hat: ,,Ich will dich erretten, so sollst du Mich preisen." Hätte Gott nie etwas vom Gebet gesagt, so hätten wir nie wissen können, ob Er uns wirklich erhören wolle oder nicht, sondern wir wären in einer beständigen Ungewißheit verblieben. Es ist Sein Befehl, daß wir zu Ihm hinfliehen sollen, und Seine eigene Versicherung, daß Er uns erhören will. Halte darum still und bedenke das! Kann etwas von dem ungewiß sein, was Gott gesagt hat? Kann man auf Ihn bauen? Wer ist Gott? Glaubst du an Ihn? Kann Er ein einziges Seiner Worte brechen? Ist nicht ein Wort aus Seinem Mund gewisser als alles, was du vor Augen siehst? Bitte Gott um geöffnete Augen, damit du zu sehen bekommst, was darin liegt, daß Er selbst uns zu beten befohlen hat. Dann wirst du erkennen, daß nichts in deinem Gebet ist, was den großen Gott veranlaßt, dir etwas zu geben, als nur Sein eigenes Wort und Seine Verheißung. Er macht alles um Seiner selbst willen. Luther sagt vortrefflich: ,,So Gott nicht hätte heißen beten und Erhörung versprochen, vermöchten alle Kreaturen nicht ein Körnlein erbitten mit all ihrem Gebet. Darum schaue darauf: Nicht das Gebet ist gut und recht, das viel ist, andächtig, süß, lang, um zeitlich oder ewig Gut, sondern das fest baut und traut (auf Gottes Verheißungen). Es wird erhört (wie geringe und unwürdig es sei in sich selbst) um der wahrhaftigen Gelübde und Versprechungen Gottes willen. Gottes Wort und Verheißungen machen dein Gebet gut, nicht deine Andacht. Denn derselbe Glaube, auf Sein Wort gegründet, ist auch die rechte Andacht, ohne welche alle andere Andacht lauter Trügerei ist." Sieh, welch ein fester Grund unseres Trostes im Gebet, wenn wir, statt ,,nach eigenen Gefühlen zu tappen", unser Auge auf die Verheißung Gottes richten.
Der zweite Grund der Gewißheit unserer Gebetserhörung sagt uns, daß Er alles tun kann. Er ist in den kräftigen Schlußworten des Vaterunsers ausgedrückt: ,,Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit." Diese Worte sollen nicht nur eine Lobpreisung Gottes, sondern auch ein großer Trost für uns sein, daß nämlich unser Vater ein allmächtiger Herr und König ist, der leicht alles tun kann, was wir bitten, wenn es uns auch unmöglich scheinen sollte. Auch diesen Trost brauchen wir; denn es ist eins der mächtigsten Hindernisse unseres Glaubens beim Gebet, daß wir dies oder das für unmöglich halten. Der Heide in unserem Herzen will nicht glauben, daß Gott mehr tun kann als wir. Wenn wir nun in eigenen Kräften oder den Kräften anderer vergebens Hilfe gesucht haben, dann meinen wir, daß unserer Sache gar nicht mehr zu helfen sei. Dann wäre ein Gott erforderlich, der etwas mehr tun kann als wir und andere Menschen. Aber haben wir einen solchen Helfer? Der Herr Christus lehrt uns im Vaterunser bekennen, daß unser himmlischer Vater ein solcher ist. ,,Denn Dein ist das Reich", d. h., Du bist ein allmächtiger und alleinherrschender König über alle Deine erschaffenen Werke. Du kannst allen Kräften befehlen, sowohl im Reich der Natur als auch im Reich der Geister; darum kannst Du alles heilen und alles geben, was zu unserer Seligkeit notwendig ist.
Der dritte Grund der Gewißheit unserer Gebetserhörung liegt endlich in unserem Heiland, in Seiner Dahingabe, Seinem Verdienste, Seiner Fürbitte, Seiner Treue, Seiner ganzen Person. - Seht hier das, was uns vor allem anderen dessen gewiß machen sollte, daß alles, was wir in Seinem Namen bitten, uns auch wirklich gegeben wird. Hier wird das mächtige Glaubenshindernis unserer Unwürdigkeit mit einemmal zunichte gemacht. Hört! An Christus allein hat Gott ein Wohlgefallen. Christus sagte: ,,Alles, was ihr den Vater bitten werdet in Meinem Namen, das wird Er euch geben." Und was das heißt, in Jesu Namen zu beten, das wissen wir, nämlich alles auf Jesu Rechnung, auf Jesu Verdienst, auf den unendlichen Wert Seines Tuns und Leidens für uns zu begehren, indem wir zum Vater sagen: ,,Blick nicht auf uns, den Sohn schau an; bei uns ist nur Gebrechlichkeit, in Ihm all unsre Würdigkeit." Und Gott hat ein für allemal erklärt, daß Er nicht uns, die Sünder, ansehen will, sondern nur Seinen Sohn. Wenn wir an Ihn glauben, dann will Er weder mit uns ins Gericht gehen, noch nach unseren Sünden fragen, sondern uns alles nach dem Verdienste Seines Sohnes geben. ,,In Ihm sind alle Gottesverheißungen Ja und Amen." Betest du in Jesu Namen, dann kann auch der geringste Seufzer nicht vergebens sein, dann kann auch deine größte Unwürdigkeit die Gebetserhörung nicht hindern. Alles ist Ja und Amen in Ihm.
Der es im Ernst befohlen, Die Gaben abzuholen, Der kann uns nichts versagen, Wenn wir's im Glauben wagen.
Haben wir Gründe oder Beweise für eine Gewißheit der Gebetserhörung? Diese Frage ist keineswegs unwichtig. - Ja, wir haben solche Gründe! Wenn unsere Augen nur geöffnet würden, könnten wir vor lauter Freude darüber aufjauchzen. Hier ist eigentlich nur erforderlich, daß Gott uns die Gnade erweist, unsere Augen zu öffnen, gleichwie damals, als Elisas Diener über die vielen Feinde, von welchen sie umringt waren, erschreckt war und allem damit abgeholfen wurde, daß Elisa betete: ,,Herr, öffne ihm die Augen, daß er sehe!" Sogleich sah er den Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her. Ebenso würden auch wir voll Trostes in unserem Gebet sein, wenn wir nur geöffnete Augen hätten, zu sehen, welche Gründe wir für die Gebetserhörung haben. Wir wollen nur drei der wichtigsten hervorheben.
Der erste und wichtigste Grund ist dieser, daß der Herr es selbst ist, der uns befohlen hat, Ihn in der Not anzurufen, und der versichert hat: ,,Ich will dich erretten, so sollst du Mich preisen." Hätte Gott nie etwas vom Gebet gesagt, so hätten wir nie wissen können, ob Er uns wirklich erhören wolle oder nicht, sondern wir wären in einer beständigen Ungewißheit verblieben. Es ist Sein Befehl, daß wir zu Ihm hinfliehen sollen, und Seine eigene Versicherung, daß Er uns erhören will. Halte darum still und bedenke das! Kann etwas von dem ungewiß sein, was Gott gesagt hat? Kann man auf Ihn bauen? Wer ist Gott? Glaubst du an Ihn? Kann Er ein einziges Seiner Worte brechen? Ist nicht ein Wort aus Seinem Mund gewisser als alles, was du vor Augen siehst? Bitte Gott um geöffnete Augen, damit du zu sehen bekommst, was darin liegt, daß Er selbst uns zu beten befohlen hat. Dann wirst du erkennen, daß nichts in deinem Gebet ist, was den großen Gott veranlaßt, dir etwas zu geben, als nur Sein eigenes Wort und Seine Verheißung. Er macht alles um Seiner selbst willen. Luther sagt vortrefflich: ,,So Gott nicht hätte heißen beten und Erhörung versprochen, vermöchten alle Kreaturen nicht ein Körnlein erbitten mit all ihrem Gebet. Darum schaue darauf: Nicht das Gebet ist gut und recht, das viel ist, andächtig, süß, lang, um zeitlich oder ewig Gut, sondern das fest baut und traut (auf Gottes Verheißungen). Es wird erhört (wie geringe und unwürdig es sei in sich selbst) um der wahrhaftigen Gelübde und Versprechungen Gottes willen. Gottes Wort und Verheißungen machen dein Gebet gut, nicht deine Andacht. Denn derselbe Glaube, auf Sein Wort gegründet, ist auch die rechte Andacht, ohne welche alle andere Andacht lauter Trügerei ist." Sieh, welch ein fester Grund unseres Trostes im Gebet, wenn wir, statt ,,nach eigenen Gefühlen zu tappen", unser Auge auf die Verheißung Gottes richten.
Der zweite Grund der Gewißheit unserer Gebetserhörung sagt uns, daß Er alles tun kann. Er ist in den kräftigen Schlußworten des Vaterunsers ausgedrückt: ,,Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit." Diese Worte sollen nicht nur eine Lobpreisung Gottes, sondern auch ein großer Trost für uns sein, daß nämlich unser Vater ein allmächtiger Herr und König ist, der leicht alles tun kann, was wir bitten, wenn es uns auch unmöglich scheinen sollte. Auch diesen Trost brauchen wir; denn es ist eins der mächtigsten Hindernisse unseres Glaubens beim Gebet, daß wir dies oder das für unmöglich halten. Der Heide in unserem Herzen will nicht glauben, daß Gott mehr tun kann als wir. Wenn wir nun in eigenen Kräften oder den Kräften anderer vergebens Hilfe gesucht haben, dann meinen wir, daß unserer Sache gar nicht mehr zu helfen sei. Dann wäre ein Gott erforderlich, der etwas mehr tun kann als wir und andere Menschen. Aber haben wir einen solchen Helfer? Der Herr Christus lehrt uns im Vaterunser bekennen, daß unser himmlischer Vater ein solcher ist. ,,Denn Dein ist das Reich", d. h., Du bist ein allmächtiger und alleinherrschender König über alle Deine erschaffenen Werke. Du kannst allen Kräften befehlen, sowohl im Reich der Natur als auch im Reich der Geister; darum kannst Du alles heilen und alles geben, was zu unserer Seligkeit notwendig ist.
Der dritte Grund der Gewißheit unserer Gebetserhörung liegt endlich in unserem Heiland, in Seiner Dahingabe, Seinem Verdienste, Seiner Fürbitte, Seiner Treue, Seiner ganzen Person. - Seht hier das, was uns vor allem anderen dessen gewiß machen sollte, daß alles, was wir in Seinem Namen bitten, uns auch wirklich gegeben wird. Hier wird das mächtige Glaubenshindernis unserer Unwürdigkeit mit einemmal zunichte gemacht. Hört! An Christus allein hat Gott ein Wohlgefallen. Christus sagte: ,,Alles, was ihr den Vater bitten werdet in Meinem Namen, das wird Er euch geben." Und was das heißt, in Jesu Namen zu beten, das wissen wir, nämlich alles auf Jesu Rechnung, auf Jesu Verdienst, auf den unendlichen Wert Seines Tuns und Leidens für uns zu begehren, indem wir zum Vater sagen: ,,Blick nicht auf uns, den Sohn schau an; bei uns ist nur Gebrechlichkeit, in Ihm all unsre Würdigkeit." Und Gott hat ein für allemal erklärt, daß Er nicht uns, die Sünder, ansehen will, sondern nur Seinen Sohn. Wenn wir an Ihn glauben, dann will Er weder mit uns ins Gericht gehen, noch nach unseren Sünden fragen, sondern uns alles nach dem Verdienste Seines Sohnes geben. ,,In Ihm sind alle Gottesverheißungen Ja und Amen." Betest du in Jesu Namen, dann kann auch der geringste Seufzer nicht vergebens sein, dann kann auch deine größte Unwürdigkeit die Gebetserhörung nicht hindern. Alles ist Ja und Amen in Ihm.
Der es im Ernst befohlen, Die Gaben abzuholen, Der kann uns nichts versagen, Wenn wir's im Glauben wagen.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31
S.Keller Psalm 50, 23: «Wer Dank opfert, der preiset mich, und da ist der Weg, daß ich ihm zeige das Heil Gottes.»
Herr, unser Gott, ich bin zu gering der Treue und Barmherzigkeit, die du an mir getan hast. Seit mir die Augen aufgegangen sind für dein Tun in meinem Leben, danke ich dir für deine Liebe und Treue, damit du mich zu dir gezogen hast aus lauter Güte. Wie hast du es so fein und weise angefangen, mir in schweren Stunden das Herz zu öffnen für dein Wort. Wenn du die Sehnsucht nach dir nicht in meine Seele gelegt hättest, wäre ich auch an den Tagen, da du mich locktest, wie ein Vater sein Kind, nicht willig gewesen, zu dir zu kommen. Und auf daß ich deiner nicht mehr vergäße, hast du in immer neuer Weise mir den Reichtum deiner Barmherzigkeit enthüllt. Ich danke dir mit Staunen und Beschämung, daß du meiner gedenkest und hast mich lieb und sorgst für mich nach deiner Verheißung: ehe denn sie rufen, will ich hören! Nicht meine Energie, mit der ich dich ergriffen hätte, ist die treibende Ursache meines neuen Lebensstandes, sondern allein die Energie, damit du mich ergriffen hast. Preis sei dir und Liebe und Lob, daß du über dem Denken mir eine neue Wundergabe darreichst: daß ich dabei dein Heil erkennen darf, das du mir Unwürdigem, zugerichtet hast und es mir darreichst durch deinen lieben Sohn Jesum Christum. Darum soll mein Herz und Mund deinem Namen Lob sagen, solang ich lebe auf Erden. Richte mich zu, daß mein Leben widerklinge vom Preise deiner Liebe. Amen.
Herr, unser Gott, ich bin zu gering der Treue und Barmherzigkeit, die du an mir getan hast. Seit mir die Augen aufgegangen sind für dein Tun in meinem Leben, danke ich dir für deine Liebe und Treue, damit du mich zu dir gezogen hast aus lauter Güte. Wie hast du es so fein und weise angefangen, mir in schweren Stunden das Herz zu öffnen für dein Wort. Wenn du die Sehnsucht nach dir nicht in meine Seele gelegt hättest, wäre ich auch an den Tagen, da du mich locktest, wie ein Vater sein Kind, nicht willig gewesen, zu dir zu kommen. Und auf daß ich deiner nicht mehr vergäße, hast du in immer neuer Weise mir den Reichtum deiner Barmherzigkeit enthüllt. Ich danke dir mit Staunen und Beschämung, daß du meiner gedenkest und hast mich lieb und sorgst für mich nach deiner Verheißung: ehe denn sie rufen, will ich hören! Nicht meine Energie, mit der ich dich ergriffen hätte, ist die treibende Ursache meines neuen Lebensstandes, sondern allein die Energie, damit du mich ergriffen hast. Preis sei dir und Liebe und Lob, daß du über dem Denken mir eine neue Wundergabe darreichst: daß ich dabei dein Heil erkennen darf, das du mir Unwürdigem, zugerichtet hast und es mir darreichst durch deinen lieben Sohn Jesum Christum. Darum soll mein Herz und Mund deinem Namen Lob sagen, solang ich lebe auf Erden. Richte mich zu, daß mein Leben widerklinge vom Preise deiner Liebe. Amen.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31
C.H.Spurgeon ,,Gott sei mir gnädig." Ps. 51, 1.
Als ein teurer Gottesmann, ein Licht der Gemeinde auf Erden, von einer gefährlichen Krankheit befallen wurde, fragte man ihn: ,,Wenn diese Krankheit sollte zum Tode sein, welche Schriftstelle soll zum Text der Leichenrede gewählt werden?" Er antwortete: ,,Ach, ich fühle, daß ich ein armes, sündhaftes Geschöpf bin, das nicht wert ist, daß man irgend etwas von ihm sage; wenn aber eine Leichenrede notwendig ist, so sei es über die Worte: Gott, sei mir gnädig nach Deiner Güte, und tilge meine Sünden nach Deiner großen Barmherzigkeit." Derselbe Geist der Demut leitete ihn bei der Anordnung der Inschrift, die auf seinen Grabstein sollte gesetzt werden. Dieselbe sollte weiter nichts enthalten als seinen Namen, seinen Geburts- und seinen Sterbetag, und die Worte: ,,Hier ruht ein armer, elender, hilfloser Erdenwurm, der sich den Liebesarmen der göttlichen Barmherzigkeit anvertraut." Der erfahrenste und geliebteste Heilige kann seinem Gott nicht anders begegnen, als wenn er sich auf die freie Gnade stützt. Die Edelsten des menschlichen Geschlechts sind sich vor andern bewußt, daß sie im besten Falle Menschen sind. Leere Boote ragen weit über die Oberfläche des Wassers empor; aber Schiffe, die mit himmlischen Gütern beladen sind, gehen tief im Wasser: bloße Wortchristen machen viel Rühmens, aber wahrhafte Kinder Gottes schreien um Gnade über ihre Unwürdigkeit. Wir haben's nötig, daß der Herr uns gnädig sei, gnädig sei unsern Werken, unsern Gebeten, unsern Zeugnissen, unsern Almosen und aller unsrer Heiligkeit. Das Blut ward nicht nur auf die Pfosten und Schwellen der Wohnungen Israels gesprengt, sondern auch aufs Heiligtum, auf den Gnadenstuhl und auf den Altar; weil sich die Sünde auch in unsre heiligsten Angelegenheiten eindrängt, ist das Blut Jesu unentbehrlich, um sie von aller Befleckung zu reinigen. Wenn die Gnade schon unsre Gottesdienste versöhnen muß, wie muß es erst um unsre Sünden stehen? Wie lieblich ist doch der Gedanke, daß die ewige Barmherzigkeit uns will Gnade erweisen, unsre Verirrungen heilen, und unsre zerschlagenen Gebeine erquicken!
,,Kommt, ihr armen, blöden Sünder, Die ihr matt und müde seid, Kommt zum großen Überwinder! Da ist Heil und Ruh' bereit!"
Als ein teurer Gottesmann, ein Licht der Gemeinde auf Erden, von einer gefährlichen Krankheit befallen wurde, fragte man ihn: ,,Wenn diese Krankheit sollte zum Tode sein, welche Schriftstelle soll zum Text der Leichenrede gewählt werden?" Er antwortete: ,,Ach, ich fühle, daß ich ein armes, sündhaftes Geschöpf bin, das nicht wert ist, daß man irgend etwas von ihm sage; wenn aber eine Leichenrede notwendig ist, so sei es über die Worte: Gott, sei mir gnädig nach Deiner Güte, und tilge meine Sünden nach Deiner großen Barmherzigkeit." Derselbe Geist der Demut leitete ihn bei der Anordnung der Inschrift, die auf seinen Grabstein sollte gesetzt werden. Dieselbe sollte weiter nichts enthalten als seinen Namen, seinen Geburts- und seinen Sterbetag, und die Worte: ,,Hier ruht ein armer, elender, hilfloser Erdenwurm, der sich den Liebesarmen der göttlichen Barmherzigkeit anvertraut." Der erfahrenste und geliebteste Heilige kann seinem Gott nicht anders begegnen, als wenn er sich auf die freie Gnade stützt. Die Edelsten des menschlichen Geschlechts sind sich vor andern bewußt, daß sie im besten Falle Menschen sind. Leere Boote ragen weit über die Oberfläche des Wassers empor; aber Schiffe, die mit himmlischen Gütern beladen sind, gehen tief im Wasser: bloße Wortchristen machen viel Rühmens, aber wahrhafte Kinder Gottes schreien um Gnade über ihre Unwürdigkeit. Wir haben's nötig, daß der Herr uns gnädig sei, gnädig sei unsern Werken, unsern Gebeten, unsern Zeugnissen, unsern Almosen und aller unsrer Heiligkeit. Das Blut ward nicht nur auf die Pfosten und Schwellen der Wohnungen Israels gesprengt, sondern auch aufs Heiligtum, auf den Gnadenstuhl und auf den Altar; weil sich die Sünde auch in unsre heiligsten Angelegenheiten eindrängt, ist das Blut Jesu unentbehrlich, um sie von aller Befleckung zu reinigen. Wenn die Gnade schon unsre Gottesdienste versöhnen muß, wie muß es erst um unsre Sünden stehen? Wie lieblich ist doch der Gedanke, daß die ewige Barmherzigkeit uns will Gnade erweisen, unsre Verirrungen heilen, und unsre zerschlagenen Gebeine erquicken!
,,Kommt, ihr armen, blöden Sünder, Die ihr matt und müde seid, Kommt zum großen Überwinder! Da ist Heil und Ruh' bereit!"
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31
D.Rappard David sprach: An Dir, Gott, an Dir habe ich gesündigt und übel vor Dir getan. Ps. 51,4.
Im Staub und in der Asche kniend, sehen wir David, den königlichen Sänger. Seine Krone liegt am Boden. Seine Harfe ist verstummt. Doch nein, e i n e Saite erklingt in starkem, bitterem Weh: ,,Ich habe gesündigt!" Es sind genau dieselben Worte, die Bileam und Saul aussprachen (4.Mos.22,34 1.Sam.15,30), aber wie anders klingen sie im Munde des tiefgebeugten, reumütigen Sünders! A n Dir, a n Dir habe ich gesündigt, ruft er. Es mag uns wundern, daß er dies so besonders hervorhebt, hatte er doch auch an Menschen schwer gefrevelt. Aber in seinem gebrochenen Herzen übertönt dies eine Bewußtsein jede andere Regung: Ich habe meinen Gott beleidigt! ,,A n D i r, a n D i r!" Das ist der Schrei eines wahrhaft bußfertigen Herzens.
Diesem aufrichtigen Bekenntnis kommt der Herr in wunderbarer Gnade entgegen, und David empfängt die Zusicherung voller Vergebung. Aber ihn dürstet nach innerer Reinigung. Er fleht: Wasche mich, daß ich schneeweiß werde! Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz!
So treibt der tiefe Fall ihn näher zu seinem Gott hin. Er bringt zwar ihm und seinem Hause großes Herzeleid; aber die Seele darf genesen. - O mein gnädiger Herr, welch ein herrlicher Heiland bist Du!
Du, Du bist meine Zuversicht alleine, Sonst weiß ich keine.
Im Staub und in der Asche kniend, sehen wir David, den königlichen Sänger. Seine Krone liegt am Boden. Seine Harfe ist verstummt. Doch nein, e i n e Saite erklingt in starkem, bitterem Weh: ,,Ich habe gesündigt!" Es sind genau dieselben Worte, die Bileam und Saul aussprachen (4.Mos.22,34 1.Sam.15,30), aber wie anders klingen sie im Munde des tiefgebeugten, reumütigen Sünders! A n Dir, a n Dir habe ich gesündigt, ruft er. Es mag uns wundern, daß er dies so besonders hervorhebt, hatte er doch auch an Menschen schwer gefrevelt. Aber in seinem gebrochenen Herzen übertönt dies eine Bewußtsein jede andere Regung: Ich habe meinen Gott beleidigt! ,,A n D i r, a n D i r!" Das ist der Schrei eines wahrhaft bußfertigen Herzens.
Diesem aufrichtigen Bekenntnis kommt der Herr in wunderbarer Gnade entgegen, und David empfängt die Zusicherung voller Vergebung. Aber ihn dürstet nach innerer Reinigung. Er fleht: Wasche mich, daß ich schneeweiß werde! Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz!
So treibt der tiefe Fall ihn näher zu seinem Gott hin. Er bringt zwar ihm und seinem Hause großes Herzeleid; aber die Seele darf genesen. - O mein gnädiger Herr, welch ein herrlicher Heiland bist Du!
Du, Du bist meine Zuversicht alleine, Sonst weiß ich keine.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31
.H.Spurgeon ,,Gottes Güte." Ps. 52, 8.
Sinne ein wenig nach über diese Güte des Herrn; denn sie ist Güte der Erbarmung. Mit zarter, liebevoller Handauflegung heilt Er die zerschlagenen Herzen, und verbindet die Wunden der Zerstoßenen. Er ist ebenso barmherzig in der Erweisung seiner Güte, wie in ihrer Größe. Ja, es ist große Güte. Nichts ist klein, was göttlich ist. Seine Güte ist wie Er, sie ist unendlich. Du kannst sie nicht ermessen. Seine Güte ist so groß, daß Er großen Sündern große Sünden vergibt, nach langer, langer Zeit, und schenkt großen Frieden und große Freude, und erhebt uns zu großer Wonne in dem großen Himmel des großen Gottes. Es ist unverdiente Güte, wie alle Güte es in Wahrheit nicht anders sein kann, denn verdiente Gnade wäre nur ein unrichtiger Name für Gerechtigkeit. Auf seiten des Sünders war kein Recht vorhanden auf die gütige Teilnahme des Höchsten; wäre der Empörer augenblicklich verdammt worden zum ewigen Feuer der Hölle, so hätte er die Verdammnis reichlich verdient gehabt; und wenn er dennoch vom Zorn errettet wird, so hat die allbarmherzige Liebe allein es bewirkt, denn im Sünder selber lag kein Grund dazu. Es ist reiche Güte. Manches ist groß, und vermag doch wenig auszurichten, aber diese Güte ist unsern betrübten Seelen ein herzlicher Trost; eine Salbung aus goldenem Horn auf unsre blutenden Wunden; eine himmlische Heilung für unsre zerbrochenen Gebeine; ein königlicher Wagen für unsre müden Füße; ein liebender Busen für unser zitterndes Herz. Es ist vielfältige Güte. Wie Bunyan einmal sagt: ,,Alle Blumen in Gottes Garten sind gefüllt." Es ist keine vereinzelte Güte. Ihr denkt vielleicht, ihr habt nur eine einzige Gnade empfangen, aber ihr müßt erfahren, daß es eine ganze Wolke der Güte ist. Es ist überschwengliche Güte. Millionen haben sie genossen; aber unerschöpft, bleibt sie allezeit gleich frisch, gleich frei, und gleich voll. Es ist bleibende Güte. Sie kann dir nie entschwinden. Wenn du die Güte Gottes zur Freundin hast, so wird sie mit dir sein in jeder Versuchung und dich bewahren vor allem Abfall, sie wird mit dir sein in Trübsal, daß du nicht untersinkst; sie wird mit dir sein im Leben, ein Licht vor deinem Angesicht; und mit dir im Sterben als deiner Seele Sonne, wenn aller Erdentrost entschwindet. ,,Ich will aber von Deiner Macht singen, und des Morgens rühmen Deine Güte!"
Sinne ein wenig nach über diese Güte des Herrn; denn sie ist Güte der Erbarmung. Mit zarter, liebevoller Handauflegung heilt Er die zerschlagenen Herzen, und verbindet die Wunden der Zerstoßenen. Er ist ebenso barmherzig in der Erweisung seiner Güte, wie in ihrer Größe. Ja, es ist große Güte. Nichts ist klein, was göttlich ist. Seine Güte ist wie Er, sie ist unendlich. Du kannst sie nicht ermessen. Seine Güte ist so groß, daß Er großen Sündern große Sünden vergibt, nach langer, langer Zeit, und schenkt großen Frieden und große Freude, und erhebt uns zu großer Wonne in dem großen Himmel des großen Gottes. Es ist unverdiente Güte, wie alle Güte es in Wahrheit nicht anders sein kann, denn verdiente Gnade wäre nur ein unrichtiger Name für Gerechtigkeit. Auf seiten des Sünders war kein Recht vorhanden auf die gütige Teilnahme des Höchsten; wäre der Empörer augenblicklich verdammt worden zum ewigen Feuer der Hölle, so hätte er die Verdammnis reichlich verdient gehabt; und wenn er dennoch vom Zorn errettet wird, so hat die allbarmherzige Liebe allein es bewirkt, denn im Sünder selber lag kein Grund dazu. Es ist reiche Güte. Manches ist groß, und vermag doch wenig auszurichten, aber diese Güte ist unsern betrübten Seelen ein herzlicher Trost; eine Salbung aus goldenem Horn auf unsre blutenden Wunden; eine himmlische Heilung für unsre zerbrochenen Gebeine; ein königlicher Wagen für unsre müden Füße; ein liebender Busen für unser zitterndes Herz. Es ist vielfältige Güte. Wie Bunyan einmal sagt: ,,Alle Blumen in Gottes Garten sind gefüllt." Es ist keine vereinzelte Güte. Ihr denkt vielleicht, ihr habt nur eine einzige Gnade empfangen, aber ihr müßt erfahren, daß es eine ganze Wolke der Güte ist. Es ist überschwengliche Güte. Millionen haben sie genossen; aber unerschöpft, bleibt sie allezeit gleich frisch, gleich frei, und gleich voll. Es ist bleibende Güte. Sie kann dir nie entschwinden. Wenn du die Güte Gottes zur Freundin hast, so wird sie mit dir sein in jeder Versuchung und dich bewahren vor allem Abfall, sie wird mit dir sein in Trübsal, daß du nicht untersinkst; sie wird mit dir sein im Leben, ein Licht vor deinem Angesicht; und mit dir im Sterben als deiner Seele Sonne, wenn aller Erdentrost entschwindet. ,,Ich will aber von Deiner Macht singen, und des Morgens rühmen Deine Güte!"
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31
W.Nee Ich werde dich preisen ewiglich, weil du es getan hast; und auf deinen Namen werde ich harren, denn er ist gut. Psalm 52,9
Das härteste Prüfungsmittel ist das Warten. Nur dann, wenn wir gelernt haben, auf Gott zu harren, werden wir in etwas hineingenommen, was wirklich von ihm gewirkt ist. Zehn Jahre lang hatte Abraham an die Geburt eines Sohnes geglaubt, dann meinte er, nicht mehr warten zu können. Er wußte, daß er nach Gottes Absicht einen Erben haben sollte, und so trachtete er nun danach, einen herbeizuschaffen. Das Ergebnis war Ismael. Nicht Abrahams Beweggrund war falsch, wohl aber sein Ausgangspunkt. Er fühlte sich noch imstande, ein Kind hervorzubringen, was auch der Fall war, und er tat es. Mit sechsundachtzig Jahren besaß er noch diese Fähigkeit.
Es folgte eine weitere lange Wartezeit, und dann, mit hundert Jahren, vermochte Abraham auch dies nicht mehr; sein Leib war »erstorben« (Römer 4,19). Zu einem solchen Menschen, der an sich nicht mehr die Kraft hatte, Gottes Verheißung zu verwirklichen, kam das wunderbare Gnadengeschenk in der Person Isaaks. Das war ganz und gar Gottes Tat, und es lohnte sich, darauf gewartet zu haben. Gott sein eigenes Werk durch uns tun lassen, und sei es nur einmal, ist besser als ein ganzes Leben menschlichen Bemühens.
Das härteste Prüfungsmittel ist das Warten. Nur dann, wenn wir gelernt haben, auf Gott zu harren, werden wir in etwas hineingenommen, was wirklich von ihm gewirkt ist. Zehn Jahre lang hatte Abraham an die Geburt eines Sohnes geglaubt, dann meinte er, nicht mehr warten zu können. Er wußte, daß er nach Gottes Absicht einen Erben haben sollte, und so trachtete er nun danach, einen herbeizuschaffen. Das Ergebnis war Ismael. Nicht Abrahams Beweggrund war falsch, wohl aber sein Ausgangspunkt. Er fühlte sich noch imstande, ein Kind hervorzubringen, was auch der Fall war, und er tat es. Mit sechsundachtzig Jahren besaß er noch diese Fähigkeit.
Es folgte eine weitere lange Wartezeit, und dann, mit hundert Jahren, vermochte Abraham auch dies nicht mehr; sein Leib war »erstorben« (Römer 4,19). Zu einem solchen Menschen, der an sich nicht mehr die Kraft hatte, Gottes Verheißung zu verwirklichen, kam das wunderbare Gnadengeschenk in der Person Isaaks. Das war ganz und gar Gottes Tat, und es lohnte sich, darauf gewartet zu haben. Gott sein eigenes Werk durch uns tun lassen, und sei es nur einmal, ist besser als ein ganzes Leben menschlichen Bemühens.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31
Spurgeon ,,Gib mir einen neuen, gewissen Geist." Ps. 51, 10.
Ein Abtrünniger, in dem noch ein einziger Lebensfunke übrig ist, seufzt und sehnt sich nach der Wiedererneuerung. Zu dieser Erneuerung ist die gleiche Wirkung und Kraft der Gnade erforderlich, wie zu unsrer Bekehrung. Wir mußten unsre Sünden von Herzen bereuen; und müssen es auch hier wieder. Wir hatten Glauben nötig, damit wir vor allem konnten zu Christo kommen: und nur eben diese Gnade kann uns auch jetzt wieder zu Ihm zurückführen. Wir mußten eine Zusicherung des Höchsten empfangen, ein Wort aus dem Munde des Allliebenden, damit damals unsre Furcht ein Ende gewönne; wir erfahren bald auch, wenn wir unter dem Druck der gegenwärtigen Sünde stehen, daß wir eine solche Zusicherung jetzt wieder bedürfen. Niemand kann erneuert werden ohne eine ebenso wahre und wirkliche Bezeugung der Macht des Heiligen Geistes, wie er sie zum ersten mal empfunden hat, weil das Werk ebenso groß ist, und weil Fleisch und Blut jetzt ebenso sehr im Wege stehen als je. Laß deine persönliche Schwäche, o Christ, dich dazu veranlassen, daß du mit allem Ernst zu deinem Gott um Hilfe schreist. Bedenke, wie David nicht seine Arme ineinanderschlug oder seinen Mund schloß, als er sich ohnmächtig fühlte, sondern daß er zum Gnadenthron eilte mit der Bitte: ,,Gib mir einen neuen, gewissen Geist." Laß dich nicht von der Einbildung einschläfern, du könntest nichts tun, denn du seist verlassen; sondern laß dir's einen Stachel in deiner Seite sein, der dich mit furchtbarem Ernst zu dem starken Helfer Israels hintreibe. Ach, daß du Gnade empfingest, mit Gott zu ringen, wie wenn du um dein Leben flehen müßtest: ,,Herr, gib mir einen neuen, gewissen Geist." Wer ernstlich und aufrichtig zu Gott darum bittet, wird seinen Ernst damit beweisen, daß er die Gnadenmittel gebraucht, die Gott verordnet hat. Bete viel; suche eifrig Nahrung in Gottes Wort; töte die Lüste und Begierden ab, die den Herrn von dir weggetrieben haben; wache sorgfältig über alle Keime künftiger Sünden. Der Herr geht seine eignen Wege; bleibe am Wege sitzen, so bist du bereit, wenn Er vorübergeht. Bleibe in all den seligen Geboten, die deine ersterbenden Gnadenkräfte erfrischen und ernähren können; und dieweil du weißt, daß alle Kraft von Ihm ausströmen muß, so höre nicht auf zu rufen: ,,Gib mir einen neuen, gewissen Geist. Verwirf mich nicht von Deinem Angesicht, und nimm Deinen Heiligen Geist nicht von mir."
Ein Abtrünniger, in dem noch ein einziger Lebensfunke übrig ist, seufzt und sehnt sich nach der Wiedererneuerung. Zu dieser Erneuerung ist die gleiche Wirkung und Kraft der Gnade erforderlich, wie zu unsrer Bekehrung. Wir mußten unsre Sünden von Herzen bereuen; und müssen es auch hier wieder. Wir hatten Glauben nötig, damit wir vor allem konnten zu Christo kommen: und nur eben diese Gnade kann uns auch jetzt wieder zu Ihm zurückführen. Wir mußten eine Zusicherung des Höchsten empfangen, ein Wort aus dem Munde des Allliebenden, damit damals unsre Furcht ein Ende gewönne; wir erfahren bald auch, wenn wir unter dem Druck der gegenwärtigen Sünde stehen, daß wir eine solche Zusicherung jetzt wieder bedürfen. Niemand kann erneuert werden ohne eine ebenso wahre und wirkliche Bezeugung der Macht des Heiligen Geistes, wie er sie zum ersten mal empfunden hat, weil das Werk ebenso groß ist, und weil Fleisch und Blut jetzt ebenso sehr im Wege stehen als je. Laß deine persönliche Schwäche, o Christ, dich dazu veranlassen, daß du mit allem Ernst zu deinem Gott um Hilfe schreist. Bedenke, wie David nicht seine Arme ineinanderschlug oder seinen Mund schloß, als er sich ohnmächtig fühlte, sondern daß er zum Gnadenthron eilte mit der Bitte: ,,Gib mir einen neuen, gewissen Geist." Laß dich nicht von der Einbildung einschläfern, du könntest nichts tun, denn du seist verlassen; sondern laß dir's einen Stachel in deiner Seite sein, der dich mit furchtbarem Ernst zu dem starken Helfer Israels hintreibe. Ach, daß du Gnade empfingest, mit Gott zu ringen, wie wenn du um dein Leben flehen müßtest: ,,Herr, gib mir einen neuen, gewissen Geist." Wer ernstlich und aufrichtig zu Gott darum bittet, wird seinen Ernst damit beweisen, daß er die Gnadenmittel gebraucht, die Gott verordnet hat. Bete viel; suche eifrig Nahrung in Gottes Wort; töte die Lüste und Begierden ab, die den Herrn von dir weggetrieben haben; wache sorgfältig über alle Keime künftiger Sünden. Der Herr geht seine eignen Wege; bleibe am Wege sitzen, so bist du bereit, wenn Er vorübergeht. Bleibe in all den seligen Geboten, die deine ersterbenden Gnadenkräfte erfrischen und ernähren können; und dieweil du weißt, daß alle Kraft von Ihm ausströmen muß, so höre nicht auf zu rufen: ,,Gib mir einen neuen, gewissen Geist. Verwirf mich nicht von Deinem Angesicht, und nimm Deinen Heiligen Geist nicht von mir."
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31
D.Rappard Tröste mich wieder mit Deiner Hilfe, und Dein freudiger Geist erhalte mich. Ps. 51,12.
Ein Mann Gottes, Chr. Hein. Zeller, der bis in sein hohes Alter grünend und frisch blieb, hat es einmal ausgesprochen, er habe die Worte zu seiner täglichen Bitte gemacht: ,,D e i n f r e u d i g e r G e i s t e r h a l t e m i c h!" Er ist herrlich erhört worden, und die Erfahrung des alten Christen soll uns allen ein Ansporn und eine Ermutigung sein.
Es gibt so vieles in der Welt, das uns niederdrücken will. Nur der freudige Geist gibt Mut und Ausdauer. Verzagte Soldaten gewinnen niemals eine Schlacht. Wenn aber des Feldherrn Stimme ihnen neue, freudige Zuversicht einflößt, dann ist der Sieg schon halb errungen.
Der freudige Geist ist ein Geist der Freiheit. Sklaven kennen die Freude nicht. Es hat mir einen unvergeßlichen Eindruck gemacht, von einem Missionar erzählen zu hören, daß auch die Kindlein des geknechteten heidnischen Stammes, unter dem er arbeitete, niemals lachten. - Frei sein von der Last der Schuld, frei von den Ketten des Eigenwillens und der Selbstsucht, frei von der nagenden Sorge, die der Herr auf ihn zu werfen befiehlt, d a s g i b t F r e u d e. Du kannst dir solches nicht selbst geben; darum bitte auch heute und alle Tage: H e r r, D e i n f r e u d i g e r G e i s t e r h a l t e m i c h!
Herr, mein gnädiger Gott, mache mich frei von mir selbst, und binde mich an Dich, damit Dein Geist der Freude mich jederzeit durchdringe.
Ein Mann Gottes, Chr. Hein. Zeller, der bis in sein hohes Alter grünend und frisch blieb, hat es einmal ausgesprochen, er habe die Worte zu seiner täglichen Bitte gemacht: ,,D e i n f r e u d i g e r G e i s t e r h a l t e m i c h!" Er ist herrlich erhört worden, und die Erfahrung des alten Christen soll uns allen ein Ansporn und eine Ermutigung sein.
Es gibt so vieles in der Welt, das uns niederdrücken will. Nur der freudige Geist gibt Mut und Ausdauer. Verzagte Soldaten gewinnen niemals eine Schlacht. Wenn aber des Feldherrn Stimme ihnen neue, freudige Zuversicht einflößt, dann ist der Sieg schon halb errungen.
Der freudige Geist ist ein Geist der Freiheit. Sklaven kennen die Freude nicht. Es hat mir einen unvergeßlichen Eindruck gemacht, von einem Missionar erzählen zu hören, daß auch die Kindlein des geknechteten heidnischen Stammes, unter dem er arbeitete, niemals lachten. - Frei sein von der Last der Schuld, frei von den Ketten des Eigenwillens und der Selbstsucht, frei von der nagenden Sorge, die der Herr auf ihn zu werfen befiehlt, d a s g i b t F r e u d e. Du kannst dir solches nicht selbst geben; darum bitte auch heute und alle Tage: H e r r, D e i n f r e u d i g e r G e i s t e r h a l t e m i c h!
Herr, mein gnädiger Gott, mache mich frei von mir selbst, und binde mich an Dich, damit Dein Geist der Freude mich jederzeit durchdringe.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31
C.H.Spurgeon ,,Errette mich von den Blutschulden, Gott, der Du mein Gott und Heiland bist, daß meine Zunge Deine Gerechtigkeit rühme." Ps. 51, 14.
In diesem gewaltigen Bekenntnis tut es wohl, daß wir sehen, wie David seine Sünde unumwunden nennt. Er bezeichnet sie nicht als einen unüberlegten Totschlag, noch spricht er davon als von einer Übereilung, durch welche einem braven Manne ein unglücklicher Zufall begegnet wäre, sondern er nennt sie bei ihrem wahren Namen: Blutschulden. Er hat freilich den Mann der Bathseba nicht selber erschlagen; dennoch war der Plan, daß Uria sterben sollte, in Davids Herzen gereift, und vor dem Herrn war er sein Mörder. Hier lerne im Bekenntnis deines Unrechts aufrichtig sein vor Gott. Gib argen Sünden keine beschönigende Namen; du magst sie ja nennen wie du willst, ihr Geruch ist darum nicht lieblicher. Als das, wofür Gott sie ansieht, suche sie in deinem Herzen zu fühlen, und anerkenne mit aufrichtiger Gesinnung ihre ganze Abscheulichkeit. Siehe, wie David augenscheinlich niedergebeugt war von der Häßlichkeit seiner Sünde. Worte aussprechen, ist leicht, aber ihren ganzen Inhalt empfinden, ist schwer. Der einundfünfzigste Psalm ist das getreue Lichtbild eines zerknirschten Geistes. Trachten wir nach gleicher Herzenszermalmung! Denn wie trefflich auch unsre Worte lauten, wenn unser Herz nicht durchdrungen ist von der Verdammungswürdigkeit der Sünde, so können wir auf keine Vergebung hoffen. Unser Schriftwort enthält ein ernstliches Gebet: es ist an Gott den Heiland gerichtet. Die Vergebung ist sein Vorrecht; das ist sein wahrer Name und sein rechtes Amt, daß Er errettet, die sein Angesicht suchen. Noch bezeichnender nennt Ihn unsre Stelle: Gott, mein Heiland. Ja, gelobt sei sein Name; wenn ich nur durch das Blut Jesu zu Ihm komme, so kann ich mich freuen Gottes meines Heilandes. Der Psalmist schließt mit einem herrlichen Gelübde: Wenn ihn Gott erretten will, so will er singen, nein, noch mehr, er will ,,rühmen". Wer kann anders, wenn ihm solche Gnade widerfährt! Aber achte wohl auf den Gegenstand des Rühmens: Deine Gerechtigkeit. Wir rühmen das vollbrachte Werk eines köstlichen Heilandes; und wer am meisten rettende Liebe erfahren hat, rühmt am lautesten.
In diesem gewaltigen Bekenntnis tut es wohl, daß wir sehen, wie David seine Sünde unumwunden nennt. Er bezeichnet sie nicht als einen unüberlegten Totschlag, noch spricht er davon als von einer Übereilung, durch welche einem braven Manne ein unglücklicher Zufall begegnet wäre, sondern er nennt sie bei ihrem wahren Namen: Blutschulden. Er hat freilich den Mann der Bathseba nicht selber erschlagen; dennoch war der Plan, daß Uria sterben sollte, in Davids Herzen gereift, und vor dem Herrn war er sein Mörder. Hier lerne im Bekenntnis deines Unrechts aufrichtig sein vor Gott. Gib argen Sünden keine beschönigende Namen; du magst sie ja nennen wie du willst, ihr Geruch ist darum nicht lieblicher. Als das, wofür Gott sie ansieht, suche sie in deinem Herzen zu fühlen, und anerkenne mit aufrichtiger Gesinnung ihre ganze Abscheulichkeit. Siehe, wie David augenscheinlich niedergebeugt war von der Häßlichkeit seiner Sünde. Worte aussprechen, ist leicht, aber ihren ganzen Inhalt empfinden, ist schwer. Der einundfünfzigste Psalm ist das getreue Lichtbild eines zerknirschten Geistes. Trachten wir nach gleicher Herzenszermalmung! Denn wie trefflich auch unsre Worte lauten, wenn unser Herz nicht durchdrungen ist von der Verdammungswürdigkeit der Sünde, so können wir auf keine Vergebung hoffen. Unser Schriftwort enthält ein ernstliches Gebet: es ist an Gott den Heiland gerichtet. Die Vergebung ist sein Vorrecht; das ist sein wahrer Name und sein rechtes Amt, daß Er errettet, die sein Angesicht suchen. Noch bezeichnender nennt Ihn unsre Stelle: Gott, mein Heiland. Ja, gelobt sei sein Name; wenn ich nur durch das Blut Jesu zu Ihm komme, so kann ich mich freuen Gottes meines Heilandes. Der Psalmist schließt mit einem herrlichen Gelübde: Wenn ihn Gott erretten will, so will er singen, nein, noch mehr, er will ,,rühmen". Wer kann anders, wenn ihm solche Gnade widerfährt! Aber achte wohl auf den Gegenstand des Rühmens: Deine Gerechtigkeit. Wir rühmen das vollbrachte Werk eines köstlichen Heilandes; und wer am meisten rettende Liebe erfahren hat, rühmt am lautesten.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31
Ch.Spurgeon "Denn du begehrst kein Opfer, sonst wollte ich es dir geben; Brandopfer gefallen dir nicht. Die Gott wohlgefälligen Opfer sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, o Gott, nicht verachten." Psalm 51,18-19
David war so erleuchtet, daß er weit über die sinnbildlichen Gebräuche und Ordnungen des Gesetzes hinaussah. Sein Glaubensauge haftete an dem Opfer für die Sünde. Er hätte mit Freuden Zehntausende von Opfern dargebracht, wenn er damit seine Sünde hätte sühnen können. Ja, jede Leistung, die der Herr von ihm gefordert hätte, würde er willig erbracht haben. Wir sind bereit, alles dranzugeben, wenn wir dadurch nur von unserer Schuld gereinigt werden könnten; und haben wir die Vergebung der Sünden aus freier Gnade empfangen, so ist unsere Dankbarkeit zu jedem Opfer bereit.
Wenn das Herz um die Sünde trauert, gefällt das dem Herrn besser, als wenn ein Opfertier unter dem Schlachtmesser blutet. Die Ausdrücke "zerbrochener Geist" und "zerschlagenes Herz" weisen auf tiefen, beinahe tötenden Schmerz im innersten Sitz des Lebens hin. So kostbar ist für Gott ein wahrhaft gebeugter, zermalmter Geist, daß er nicht nur ein Opfer, sondern der Inbegriff aller Opfer ist. Der Geruch der Salbe strömt nur aus, wenn das Gefäß zerbrochen wird; ebenso ist ein zerbrochenes Herz für Gott ein Wohlgeruch.
Menschen verachten solche, die in ihren eigenen Augen verächtlich geworden sind; aber der Herr sieht nicht, wie ein Mensch sieht. Er verachtet, was bei den Menschen wertgeschätzt wird, und er hält wert, was bei ihnen geringgeachtet wird. Noch nie hat Gott einen zerknirschten Sünder verschmäht und von sich gestoßen, und er wird es nicht tun, solange Gott die Liebe ist und es vom Herrn Jesus heißen kann: "Dieser nimmt die Sünder an." Farren und Böcke begehrt er nicht, aber es verlangt ihn nach zerbrochenen Herzen; ja, ein solches ist ihm mehr wert als all die vielen Opfer des alten israelitischen Gottesdienstes.
David war so erleuchtet, daß er weit über die sinnbildlichen Gebräuche und Ordnungen des Gesetzes hinaussah. Sein Glaubensauge haftete an dem Opfer für die Sünde. Er hätte mit Freuden Zehntausende von Opfern dargebracht, wenn er damit seine Sünde hätte sühnen können. Ja, jede Leistung, die der Herr von ihm gefordert hätte, würde er willig erbracht haben. Wir sind bereit, alles dranzugeben, wenn wir dadurch nur von unserer Schuld gereinigt werden könnten; und haben wir die Vergebung der Sünden aus freier Gnade empfangen, so ist unsere Dankbarkeit zu jedem Opfer bereit.
Wenn das Herz um die Sünde trauert, gefällt das dem Herrn besser, als wenn ein Opfertier unter dem Schlachtmesser blutet. Die Ausdrücke "zerbrochener Geist" und "zerschlagenes Herz" weisen auf tiefen, beinahe tötenden Schmerz im innersten Sitz des Lebens hin. So kostbar ist für Gott ein wahrhaft gebeugter, zermalmter Geist, daß er nicht nur ein Opfer, sondern der Inbegriff aller Opfer ist. Der Geruch der Salbe strömt nur aus, wenn das Gefäß zerbrochen wird; ebenso ist ein zerbrochenes Herz für Gott ein Wohlgeruch.
Menschen verachten solche, die in ihren eigenen Augen verächtlich geworden sind; aber der Herr sieht nicht, wie ein Mensch sieht. Er verachtet, was bei den Menschen wertgeschätzt wird, und er hält wert, was bei ihnen geringgeachtet wird. Noch nie hat Gott einen zerknirschten Sünder verschmäht und von sich gestoßen, und er wird es nicht tun, solange Gott die Liebe ist und es vom Herrn Jesus heißen kann: "Dieser nimmt die Sünder an." Farren und Böcke begehrt er nicht, aber es verlangt ihn nach zerbrochenen Herzen; ja, ein solches ist ihm mehr wert als all die vielen Opfer des alten israelitischen Gottesdienstes.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31
A.Christlieb Die Opfer, die Gott gefallen. Psalm 51, 17
Das 3. Buch Mose enthält eine Fülle von Opfervorschriften. Dem Buchstaben nach sind sie für das neutestamentliche Gottesvolk nicht mehr verbindlich. Paulus sagt aber Römer 7, 6: ,,Wir sollen Gott dienen im neuen Wesen des Geistes, nicht in dem alten Wesen des Buchstabens." So geschaut behalten alle Opfervorschriften auch für uns heilige Bedeutung. - Den größten Raum unter den Opfervorschriften nehmen die Vorschriften für die Sünd- und Schuldopfer ein. Die Sünde ist Gott ein Greuel. Er haßt sie. Er hat ihr die Vernichtung geschworen. Wir Christen wollen die Sünde noch tiefer hassen und sorgsamer tilgen, als einst die Juden. Wir haben auch ein Opfer für die Sünden. Auf Golgatha hat uns Gott den Gnadenthron und Sühnaltar aufgerichtet, wo wir auch die kleinste Schuld hinbringen wollen, soll sie uns nicht einst zum Verhängnis werden. Todernst sollen wir die Sünde nehmen, wie Gott, der seines lieben Sohnes Blut dafür fließen ließ. - Mit besonderem Nachdruck wird das tägliche Morgen- und Abendopfer verlangt. - Eine köstliche Regel: Jeden Morgen und jeden Abend frisches Räuchwerk des Gebetes auflegen! Haben wir früh am Morgen solche Gebetsopfer entzündet, dann bleibt davon ein Wohlgeruch um uns her, der böse Gewalten von uns fernhält. Dann: nie an die Arbeit, nie aus dem Hause gehen, ohne das morgendliche Gebetsopfer. Und abends Möchten wir auch einmal so müde sein, daß wir ganz erschöpft aufs Lager sinken: Auch liegend dürfen wir dann beten und danken für alle seine treue Durchhilfe und Bewahrung. Der Schlaf ist umso erquickender und am anderen Morgen sind noch glühende Kohlen da, an dem das Morgenopfer des Dankes sich entzünden kann. - Es gilt ewig: ,,Wer Dank opfert, der preiset mich, und da ist der Weg, daß ich ihm zeige mein Heil" (Psalm 50, 23).
Das 3. Buch Mose enthält eine Fülle von Opfervorschriften. Dem Buchstaben nach sind sie für das neutestamentliche Gottesvolk nicht mehr verbindlich. Paulus sagt aber Römer 7, 6: ,,Wir sollen Gott dienen im neuen Wesen des Geistes, nicht in dem alten Wesen des Buchstabens." So geschaut behalten alle Opfervorschriften auch für uns heilige Bedeutung. - Den größten Raum unter den Opfervorschriften nehmen die Vorschriften für die Sünd- und Schuldopfer ein. Die Sünde ist Gott ein Greuel. Er haßt sie. Er hat ihr die Vernichtung geschworen. Wir Christen wollen die Sünde noch tiefer hassen und sorgsamer tilgen, als einst die Juden. Wir haben auch ein Opfer für die Sünden. Auf Golgatha hat uns Gott den Gnadenthron und Sühnaltar aufgerichtet, wo wir auch die kleinste Schuld hinbringen wollen, soll sie uns nicht einst zum Verhängnis werden. Todernst sollen wir die Sünde nehmen, wie Gott, der seines lieben Sohnes Blut dafür fließen ließ. - Mit besonderem Nachdruck wird das tägliche Morgen- und Abendopfer verlangt. - Eine köstliche Regel: Jeden Morgen und jeden Abend frisches Räuchwerk des Gebetes auflegen! Haben wir früh am Morgen solche Gebetsopfer entzündet, dann bleibt davon ein Wohlgeruch um uns her, der böse Gewalten von uns fernhält. Dann: nie an die Arbeit, nie aus dem Hause gehen, ohne das morgendliche Gebetsopfer. Und abends Möchten wir auch einmal so müde sein, daß wir ganz erschöpft aufs Lager sinken: Auch liegend dürfen wir dann beten und danken für alle seine treue Durchhilfe und Bewahrung. Der Schlaf ist umso erquickender und am anderen Morgen sind noch glühende Kohlen da, an dem das Morgenopfer des Dankes sich entzünden kann. - Es gilt ewig: ,,Wer Dank opfert, der preiset mich, und da ist der Weg, daß ich ihm zeige mein Heil" (Psalm 50, 23).
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31