Andachten zu dem Johannesevangelium

Basiert auf "Biblische Lehre" - aber damit die Praxis nicht zu kurz kommt, ein Extra-Forum

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Joschie
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C.Eichhorn Jesus schafft neue Menschen Da Jesus den Simon sah, sprach er: Du bist Simon, Jonas Sohn; du sollst Kephas heißen, zu deutsch: ein Fels. Joh. 1, 42
Mehrere Apostel erhielten von Jesu einen neuen Namen als Ausdruck des Neuen, das er ihnen verliehen hat. Bartholomäus nannte er Nathanael: Gottesgabe. Levi wurde von ihm Matthäus genannt: Geschenk Jehovas. Dem Simon gab er den Namen Kephas oder Petrus. Es wäre weit gefehlt, wenn jemand dächte, Jesus habe ihn darum so genannt, weil er ein felsenfestes Wesen etwa schon besessen hätte. Im Gegenteil! - Von Natur war Petrus nicht fest, sondern leicht beweglich und bestimmbar. Er war schnell begeistert, stets bereit, Ja zu sagen, doch wenn es darauf ankam, versagte er. Er war bereit, mit in den Tod zu gehen, und kurz darauf verleugnete er seinen Meister. - Jesus nannte ihn einen Felsenmann, weil er ihn dazu machen wollte. Und dieses Meisterstück ist ihm dann auch gelungen. Durch seine Gnade hat Petrus ein festes Herz bekommen. Wie standhaft zeigte er sich, nachdem der Heiland ihn nach seinem tiefen Fall begnadigt und wiederaufgerichtet hatte! Nun ging er ganz willig ins Gefängnis, ließ sich mit seinem Mitapostel Johannes Stockstreiche versetzen und ging danach fröhlich von des Rates Angesicht (Apg. 5, 40). Zuletzt ging er mit festem Schritt dahin, wovor seiner Natur graute: ans Kreuz (Joh. 21, 18). Jesus macht zwar nicht aus jedem alles, aber das, was er nach Gottes Willen werden soll. Er kann den Leichtblütigen fest, den Heißblütigen ruhig machen. Er kann aus dem Löwen ein Lamm und aus dem Verzagten einen Bekenner machen. Den von Natur Verschlossenen kann er aufgeschlossen und mitteilsam machen, den allzu Offenen, Oberflächlichen und Redseligen kann er verinnerlichen und vertiefen. - Jede von Gott gegebene Art ist gut: die lebhafte und die bedächtige, die stille, in sich gekehrte und die feurige. Aber jede hat auch ihre Unart, ihre schädliche Kehrseite. Der Geist Jesu schält den Kern aus der oft rauhen Schale und arbeitet die göttliche Anlage heraus aus den Verkehrtheiten, die sie hemmen und entstellen. Der natürliche Mensch paßt sich aus Menschengefälligkeit und Menschenfurcht andern am, äfft wohl auch aus Eitelkeit andere nach und wagt es nicht, das zu sein, wozu ihn Gott sonderlich bestimmt hat. Der Heilige Geist bildet Originale oder will sie wenigstens bilden. Die von Gott gegebene Eigenart bringt er zur schönen Entfaltung. Die Sünde zerstört, entstellt und verwischt den Stempel, den der Schöpfer jedem aufgedrückt hat. Darum gibt es so viele Dutzendmenschen, so viele nicht nur ungeschliffene, sondern auch verwaschene, abgeschliffene Charaktere. Geben wir uns doch recht bald in die Meisterhand Jesu, daß er uns bilde wie fügsamen Ton! Ja recht bald, ehe der Aussatz der Sünde sich erst tief in das Seelenwesen eingefressen hat, ehe das Ungeziefer der bösen Lüste so viel verwüstet hat! Was ist aus dem Fischer Simon Petrus Herrliches geworden! Wie herrlich wird durch Jesu Gnade ein Mensch, der durch die Sünde entartet war!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Ch.Spurgeon "Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth." Johannes 1,45
Nathanael liebte die Wahrheit und suchte, den Christus zu finden. Allerdings war er ein wenig in Vorurteilen befangen. Sobald ihm Philippus erzählte, daß er Jesus von Nazareth, den Sohn Josephs, gefunden habe, fragte Nathanael: "Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?" Philippus war ein Neubekehrter, er hatte den Herrn Jesus erst am Tag vorher gefunden. Aber der natürliche Instinkt jeder wahrhaft begnadeten Seele ist es, die Botschaft von Christus weiterzuerzählen. Deshalb ging Philippus hin, um seinem Freund Nathanael diese gute Botschaft zu bringen. Aber wie viele Mißgriffe machte er in der Verkündigung des Evangeliums! Ich preise Gott, daß - fehlerhaft, wie sie war - sie doch genügte, Nathanael zum Herrn zu bringen. Liebe Seelen, wenn ihr nur wenig von Christus wißt und viele Irrtümer beim Erzählen von diesen Dingen begeht, so haltet diese Botschaft dennoch nicht zurück. Gott wird es übersehen und die Wahrheit segnen. Philippus sagte: "Wir haben Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth gefunden." Das war wohl die volkstümliche Meinung, aber in keiner Weise der richtige Name des Herrn. Er war nicht Jesus von Nazareth; unser Herr ist in Bethlehem geboren. Ferner sagte Philippus "Josephs Sohn"; aber er war nur dem Namen nach Josephs Sohn und in Wahrheit der Sohn des Höchsten. Philippus gab unserem Herrn die gewöhnlichen und irrtümlichen Namen, welche die gedankenlose Menge gebrauchte. Er sagte nicht: "Wir haben den Sohn Gottes gefunden" oder "den Sohn Davids", aber er sprach alles aus, was er wußte. Das ist auch alles, was Gott von euch oder von mir erwartet. Oh, was für eine Gnade ist es, daß die Unvollkommenheiten unserer Predigt Gott nicht hindern, Seelen zu erretten! Philippus machte seine Fehler gut, als er hinzufügte: "Komm und sieh!" Ich hoffe, daß du ehrlich und offen bist und kommen wirst, um den Herrn Jesus selbst zu sehen.
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Beitrag von Joschie »

C.Eichhorn Wie man zur Gewißheit kommt Nathanael sprach zu Philippus: Was kann von Nazareth Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh es! Joh. 1, 46
Es gibt ehrliche Zweifler, die mit Ernst nach Wahrheit suchen, und solche, die sich mit ihren Zweifeln aufspielen und wichtig machen, die gern ihre Einwendungen gegen den Glauben zum Vorschein bringen, weil sie sich auf ihren Scharfsinn etwas zugute tun. Mit letzteren gibt man sich am besten nicht ab. Die ersteren kommen sicher in den Besitz der Wahrheit. Denn wer sucht, der findet. - Nathanael hört aus dem Mund des Philippus: Wir haben den Messias gefunden. Es ist Jesus von Nazareth. Nathanael kennt die Weissagungen auf Christus und weiß, daß er aus Bethlehem, nicht aus Nazareth kommen soll. "Was kann von Nazareth für das Heil Israels hervorkommen?" Philippus kann seine Zweifel nicht widerlegen. Er weiß nicht, daß Jesus in Bethlehem geboren ist. Aber er zweifelt deshalb doch nicht, daß Jesus der verheißene Messias ist. Er hat schon etwas Durchschlagendes bei ihm erlebt. "Komm und sieh!" Nicht auf dem Weg der Verstandesaufklärung, sondern auf dem Weg der persönlichen Erfahrung kommt man zur Gewißheit über die Person Jesu. Man muß den Heiland tatsächlich erleben. Dann kann kein Zweifel uns mehr an ihm irremachen. Wir können vielleicht die scharfsinnigen Einwände der Ungläubigen nicht widerlegen. Aber deswegen lassen wir uns nicht verblüffen. Hätten wir nur ein Kopfwissen von Jesus, dann könnte irgendein scharfsinniger Kopf uns auf andere Ansichten bringen. Wer aber den Heiland als seinen Retter erlebt hat, der hat nicht nur Gedanken über Jesus. Der Heiland ist mit seinem Leben verwachsen. Ihm hat er ein neues Leben zu verdanken. Man müßte ihm das Herz aus dem Leibe reißen, wenn man ihm seinen Heiland nehmen wollte, in dem sein ganzes Leben ruht. Jesus gibt dem Nathanael keinen Aufschluß über seine Geburt in Bethlehem, um seine Bedenken zu zerstreuen. Nein, er läßt einen Eindruck seines übermenschlichen Wesens in seine Seele fallen. Er durchschaut den Nathanael, obwohl er ihn vorher nie gesehen hatte. Er sah ihn, als er unter dem Feigenbaum im Gebet gefleht hatte, Gott möchte den Himmel zerreißen und seinem Volk den verheißenen Heiland senden. - Nun war Nathanael überwältigt. Alle Zweifel waren völlig zerstreut. Der Heiland aber sprach: "Du wirst noch Größeres sehen." Über dem Herrn Jesus ist der Himmel offen. Die Engel stellen sich ihm zu Diensten. Die Kräfte der oberen Welt strömen ihm zu. Wer zu Jesus kommt und im Glauben mit ihm eins wird, über dem öffnet sich gleichfalls der Himmel. Er bekommt Verbindung nach oben. Er schmeckt die Kräfte der zukünftigen Welt, die einst an die Stelle der vergänglichen Welt treten wird. Er erlebt Wunder über Wunder, zunächst im Innenleben, aber auch im äußeren Leben, alles in der Verbindung mit Jesus. Dann prallen alle Geschosse des Zweifels wirkungslos ab. Denn über alle Erkenntnisse gehen Erlebnisse.
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Beitrag von Joschie »

Ch.Spurgeon "Jesus sah den Nathanael auf sich zukommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in welchem keine Falschheit ist!" Johannes 1,47
Es wird uns mitgeteilt, daß Nathanael ein Mann war, ein Israelit, in dem keine Falschheit war. Manche Leute sind von Natur aus schlangenartig, gewunden und schlüpfrig; sie können nicht anders denken als in krummen Linien. Sie können eine Sache nicht eindeutig sagen und einem nicht ins Gesicht sehen, während sie sprechen; denn sie sind voll stillschweigender Vorbehalte und Vorsichtsmaßregeln. Sie bewachen ihre Rede; sie wagen nicht, ihre eigenen Gedanken in die Welt hineinzusenden, bevor sie dieselben nicht bis an den Hals in Doppelsinnigkeit eingehüllt haben. Nathanael war genau das Gegenteil. Er war kein Heuchler und kein listiger Betrüger. Er trug sein Herz offen zur Schau. Wenn er sprach, wußte man, daß er meinte, was er sagte, und sagte, was er meinte. Er war ein kindlicher Mann von einfachem Herzen, durchsichtig wie Glas. Er war aufrichtig bereit, der Kraft der Wahrheit nachzugehen. Er war willig, Zeugnis anzunehmen und sich durch Beweise leiten zu lassen. Er war nicht argwöhnisch, weil er selbst kein Mann war, gegen den man Argwohn hegen konnte. Er war redlich und gerade, schlicht im Handeln und schlicht im Sprechen. Dies scheint Philippus gewußt zu haben, denn er ging sofort zu ihm als zu einem Mann, der es wert war, für eine gute Sache gewonnen zu werden.

Er war nicht nur ein redlicher Mann, sondern auch ein suchender Mensch. Philippus ging zu ihm, weil er fühlte, daß ihn die gute Nachricht interessieren würde. "Wir haben den Messias gefunden" wäre keine frohe Botschaft für einen gewesen, der nicht nach dem Messias Ausschau gehalten hätte. Auch für dich besteht Hoffnung, lieber Leser, wenn du redlich wünschst, die Wahrheit zu erkennen, um dadurch errettet zu werden! Es ist gut, wenn du bereit bist, dich den Strahlen des göttlichen Lichtes auszusetzen; wenn du Belehrung darüber verlangst, ob es in der Tat einen Heiland gibt, ob ein Evangelium und eine Hoffnung für dich sind. Es ist gut, wenn du fest entschlossen bist, dich seinem Willen zu unterwerfen.
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D.Rappard Was Er euch sagt, das tut! Joh. 2,5.
In dem Bild, das uns der Evangelist Johannes von der Hochzeit zu Kana entrollt, sind neben den großen Hauptzügen einige feine Striche, die unsere Aufmerksamkeit fesseln. Maria hat mit zarter, weiblicher Vorsorge ihren göttlichen Sohn auf die Verlegenheit der Gastgeber aufmerksam gemacht, offenbar in der Erwartung, er werde helfend eingreifen. Jesus hatte sie kurz abgewiesen. Aber Maria ließ sich weder kränken noch entmutigen. Still sprach sie zu den Dienern: W a s E r e u c h s a g t, d a s t u t!

Welch gutes, gerades, starkes Wort für alle Knechte und Mägde Jesu Christi! Tritt uns beim Bibellesen, oder durch das Zeugnis eines unserer Mitdiener, oder durch eine Führung unseres Lebens irgend eine bisher unbeachtete Pflicht entgegen, so töne durch unser Herz und Gewissen der klare Ruf: W a s E r e u c h s a g t, d a s t u t! Tut es gleich! Tut es voll und ganz, wie jene unbekannten und ungenannten Diener, die auf des Meisters Befehl hin die steinernen Wasserkrüge f ü l l t e n b i s o b e n a n.

Mir scheint, Maria habe uns ein gar schönes, gutes Motto hinterlassen für unseren Lebenslauf und Lebensdienst: W a s E r e u c h s a g t, d a s t u t! Lauschet auf seine Befehle! Wartet auf seine Stunde! Folget seiner Stimme!

Ich möchte dienen Dir, dem besten Herrn; Drum sprich zu mir, so will ich folgen gern.
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Ch.Spurgeon "Jesus spricht zu ihnen: Füllet die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan." Johannes 2,7
In der Regel gibt Christus, wenn er einen Segen verleihen will, zunächst einen Befehl. Gewöhnlich geht ein Wort des Befehls einem Wort der Macht voraus. Er ist im Begriff, Wein zu geben, sagt aber nicht: "Es werde Wein!", sondern gibt eine ganz bestimmte Anweisung: "Füllet die Krüge mit Wasser."

Da ist ein Blinder. Der Herr ist im Begriff, ihm das Augenlicht zu geben. Er schmiert Kot auf seine Augen und spricht dann: "Gehe hin, wasche dich im Teiche Siloah."

Wundert ihr euch über diesen Grundsatz bei den Wundern seiner göttlichen Gnade?

Hier ist ein Sünder, der gerettet werden soll. Was sagt Christus zu diesem Mann? "Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden." Kann er von selbst glauben? Ist er nicht tot in Sünden? Brüder, kommt nicht mit solchen Fragen, sondern beachtet, daß der Herr Jesus seine Jünger beauftragte zu predigen: "Tut Buße!" Derselbe Grundsatz gilt für die Gläubigen. Wenn Gott die Seinen segnen will, so gibt er ihnen eine Anweisung. Wir beten, daß die ganze Welt ihm untertan sein möge, und was sagt er dazu? "Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker." Wir selbst sollen tätig werden.

Sollen wir es erleben, daß Menschen zum Glauben kommen und Christi Gemeinde gebaut wird, so muß der Herr selbst es wirken. Es ist ganz und gar seine Gabe, so sehr wie es sein Werk war, als in Kana das Wasser in Wein verwandelt wurde. Dennoch spricht er zuerst zu uns: "Gehet hin und verkündigt mein Heil bis an die Enden der Erde!" Auf diese Weise füllen wir die Wasserkrüge mit Wasser. Wenn wir seinem Befehl gehorsam sind, werden wir sehen, wie er wirkt, wie mächtig er mit uns ist und wie unsere Gebete erhört werden.
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Beitrag von Joschie »

Ch.Spurgeon "Jesus spricht zu ihnen: Füllet die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan." Johannes 2,7
Wenn wir von Christus einen Befehl erhalten, so ist es immer weise, ihn voller Eifer auszuführen. Er sprach: "Füllet die Krüge mit Wasser!", und sie füllten sie "bis obenan".

Ihr wißt, es gibt verschiedene Arten, einen Wasserkrug zu füllen. Beim Erfüllen der Gebote Christi laßt uns bis zu ihrer weitesten Ausdehnung gehen. Laßt uns "die Krüge" bis "obenan" füllen. Wenn das Gebot lautet: "Glaube!", so glaubt an ihn mit eurer ganzen Kraft. Wenn es heißt: "Predigt das Evangelium!", so predigt es zur Zeit und zur Unzeit. Gebt dem Volk nicht ein halbes Evangelium. Wenn ihr Buße tun sollt, so betet um eine aufrichtige und tiefgreifende Buße - voll bis an den Rand. Wenn ihr in der Schrift forschen sollt, durchsucht sie von einem Ende bis zum andern. Christi Befehle sollen nie in halbherziger Weise ausgeführt werden. Wir wollen uns bei allem, was er uns gebietet, völlig verwenden - auch wenn wir noch nicht sehen können, warum er uns gerade diese Aufgabe gestellt hat.

Einige Brüder sagen jedoch: "Seht ihr nicht, daß Gott sein eigenes Werk tun wird? Mit diesen Anstrengungen versucht ihr nur, Gott die Arbeit aus den Händen zu nehmen. Der richtige Weg ist, ihm zu vertrauen und nichts zu tun."

Ich bezweifle, daß diese Brüder Gott wirklich vertrauen. Ich möchte den Fall so darstellen: Ein orthodoxer Diener würde, nachdem er den Befehl bekommen hat, die Wasserkrüge zu füllen, entgegnen: "Mein Herr, ich glaube völlig, daß du auch ohne Wasser Wein für diese Leute machen kannst. Ich will nicht in das Werk Gottes eingreifen. Ich bin gewiß, daß du unserer Hilfe nicht bedarfst. Du kannst ohne unser Zutun die Wasserkrüge mit Wein füllen, und wir wollen dich nicht dieser Ehre berauben. Wenn der Wein fertig ist, wollen wir davon trinken und deinen Namen preisen. Aber bis dahin bitten wir dich, uns zu entschuldigen. Denn Krüge sind schwer zu tragen, und es kostet eine Menge Arbeit, diese Krüge zu füllen."
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Beitrag von Joschie »

J.Kroeker Von der Mission der Kirche Christi.

"Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus zu Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an Ihn." Ev.Joh. 2,11.

"Füllet die Krüge mit Wasser!" "Schöpfet und bringet es dem Speisemeister!" Dieses waren Worte Jesu an seine Jünger. Durch sie zog Jesus seine Jünger mit hinein in seine Stunde, in der Er etwas von der verborgenen Gottesherrlichkeit auf der damaligen Hochzeit offenbaren wollte. Gottes Aktivität, Gottes Handeln vermählte sich stets mit unserer Kraft und unserem Gehorsam, wenn sie sich zu unserem Heil zu offenbaren suchte. Wir müssen das Wasser schöpfen, das sie in Wein verwandelt. So handelt die Herrlichkeit Gottes in ihrer Offenbarung nicht ohne uns. Sie wirkt in Verbindung mit uns.

Wahrlich, wir kommen zwar bei aller unserer Dienstleistung und bei all unserem Glaubensgehorsam nie über das Krügefüllen und Wasserschöpfen hinaus. Er offenbart aber gerade darin seine Vollmacht vom Vater, dass Er diesen unseren menschlichen Dienst in Segen zu verwandeln vermag. Wir schöpften Wasser, als es aber zum Segen und zur Freude anderer weitergegeben werden konnte, da wurde aus Wasser Wein, aus Schwachheit Kraft, aus dem schlichten Handeln ein Dienst der Liebe für andere. Gerade große Persönlichkeiten innerhalb des Reiches Gottes waren sich in besonderer Weise ihrer Schwachheit bewusst. Sie wunderten sich, wie ihr schlichtes Handeln so große Fußspuren Gottes zurücklassen konnte. Sie waren sich bewusst, nichts Außergewöhnliches getan zu haben. Sie hatten Wasser geschöpft. Der Herr und Meister ihres Lebens verwandelte für andere jedoch das Wasser in Wein.

So wird in unserem schwachen Handeln Seine Kraft offenbar. Er gibt unserem Zusammensein eine Weihe, dass es zu einer Gemeinschaft der Heiligen wird. Er verleiht unseren Worten einen Ewigkeitsgehalt, durch den Menschen sich in seine Gemeinschaft berufen fühlen. Er heiligt selbst unsere Leiden, dass sie uns zu einem Mittel unseres Dienstes werden, durch welches wir andere segnen. Selbst unser Sterben vermag Er so zu verklären, dass der Tod seinen Stachel verliert, und es uns zum Heimgang ins obere Vaterhaus wird. "Grüßet mir die Sterbenden in Wernigerode, ich gehe heim zu den Lebenden", war der letzte Gruß einer teuren Magd des Herrn, den sie uns vor Jahren von ihrem Sterbebett in Halle sandte.

Paulus hat einmal die große Hoffnung und Erwartung ausgesprochen: "Dass ich in nichts zu Schanden werde, sondern dass in aller Freudigkeit, wie allzeit, also auch jetzt, Christus hoch gepriesen werde an meinem Leibe, sei es durch Leben oder durch Tod." Wahrlich, gibt es für uns Schöneres, Höheres, Gewaltigeres, als dass auch unser Leben und unser Sterben zu einer Gelegenheit für Christus wird, die Herrlichkeit des Vaters zu offenbaren?
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D.Rappard Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, kann er das Reich Gottes nicht sehen. Joh. 3,3.
Dieses tiefernste Wort fordert unsere größte Aufmerksamkeit. In das Himmelreich einzugehen, hier schon mit Gott verbunden zu sein und einst ewig selig zu werden, das muß das wichtigste Anliegen eines jeden Menschen sein. A l l e s a n d e r e i s t i m V e r g l e i c h d a m i t n e b e n s ä c h l i c h. - Unser Heiland selbst nennt uns die unerläßliche Bedingung zur Erreichung dieses Zieles; es ist nichts Geringeres als eine neue Geburt. So wenig wie eine Raupe sich in die Lüfte zu schwingen vermag, e s s e i d e n n, daß sie ein Schmetterling werde, so wenig kann ein Mensch in das Himmelreich eingehen, e s s e i d e n n, daß er durch eine neue Geburt ein Gotteskind werde.

Aber wie geschieht solche Neugeburt? Der Herr selbst sagt es uns (V. 8. 14 - 1 6). Sie ist eine schöpferische Tat des Heiligen Geistes, gewirkt in einem gläubigen Herzen. Im Glauben auf den Gekreuzigten blicken, wie die Israeliten auf die eherne Schlange; im Glauben Jesum annehmen, als die von Gott geschenkte herrliche Gabe zur Erlösung der Welt, das ist Leben empfangen. ,,Nimm die Wiedergeburt nicht zu schwer, sie ist G l a u b e n. Nimm den Glauben nicht zu leicht, er ist eine n e u e G e b u r t." (Bengel.)

Aller Sorgen eitle Schar Ach, wie wird sie schnell verschlungen, Wenn vom himmlischen Altar Funken in das Herz gedrungen. Wenn hindurch die Frage bricht: Werd ich selig oder nicht?
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J.Kroeker Von der Reichsgottesoffenbarung im Sohn.

"Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geiste geboren ist, das ist Geist. Laß dich's nicht wundern, dass Ich dir gesagt habe: ihr müsset von neuem geboren werden!" Ev.Joh. 3,6 f.

Jesu Reichsgottesbotschaft ist aber unheimlich hart in ihrem Urteil. So oft wir in der Geschichte es auch versucht haben, diesem Urteil seine Schärfe zu nehmen, es blieb unerbittlich hart über unseren naturhaften Zustand.

Wir zerbrachen in unserem Widerspruch gegen dieses Urteil, die Botschaft Jesu zerbrach jedoch niemals an uns. Nie hat sie sich unserer Fälschung unterworfen. Wer sich ihrer auch zu bemächtigen suchte, sie wahrte ihre Reinheit und zwang jeden zur Entscheidung. Wer sich nicht vor ihrem Licht beugte und sich ihrer Kraft erschloss, der musste sie durch seine Verneinung verleugnen und sie durch sein Leben kreuzigen.

Um an einer geschichtlichen Person in den Tagen Jesu zu zeigen, wie hart diese Botschaft vom Königtum Gottes ist, nehmen wir nicht irgendeinen Verbrecher jener Zeit, nicht eine Dirne von der Straße Jerusalems. Wir nennen den Namen Nikodemus. Gewiss als Mensch und Frommer eine der edelsten Erscheinungen, mit denen Jesus in Berührung kam. Er war kein Unkundiger über das Königtum Gottes in der Geschichte seines Volkes. Jesus nennt ihn einen "Lehrer in Israel". Dass er nachts zu Jesus kam, war nicht das Schwerste in seinem Leben. Besser wir kommen, wenn auch nachts, als dass wir überhaupt nicht kommen und nie sein Urteil über uns vernehmen. Das Schwerste war das Wort, das Jesus auch dieser edlen Persönlichkeit sagen musste: "Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er Gottes Königtum nicht sehen."

Ein hartes Wort, ein vernichtendes Urteil über unsere naturhafte Fähigkeit für das Königtum Gottes. Was vom Fleisch geboren ist, ist Fleisch und kann das Reich Gottes nicht ererben. Es klafft eine Kluft zwischen uns und Gottes Königtum, die von uns her nicht überbrückt werden kann, auch nicht durch irgendeine Form unserer Frömmigkeit. Wie wir in die Welt des Fleisches nur hineingeboren werden können durch die Kraft natürlicher Zeugung und Geburt, so gibt es für uns einen Eintritt in das Königreich Gottes nur durch die Geburt aus dem Geiste und aus der Kraft dieses Königreiches. Jesus nennt es eine Geburt von oben her, ein Eingehen durch die enge Pforte. Daher kann später Paulus so klar von einer alten Schöpfung, aber auch von einer neuen in Christus Jesus sprechen. Es sind zwei Welten, verschieden in ihrem Wesen, verschieden in ihren Erwartungen. Wenn wir erst das erfassen, dann erkennen wir, dass über unsere Geburt nach dem Fleisch, über unseren natürlichen Zustand das Todesurteil Gottes gesprochen ist.
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C.H.Spurgeon ,,Ihr müßt von neuem geboren werden." Joh. 3, 7.
Wiedergeburt; das ist eine Sache, die mit zu den Grundlagen des Heils gehört; und wir sollten eifrig sorgen, daß wir wirklich und wahrhaft ,,von neuem geboren" werden; denn es gibt viele, die sich einbilden, sie seien wiedergeboren, die's doch nicht sind. Laßt's euch nur gesagt sein, daß der Name eines Christen noch lange nicht das Wesen des wahren Christen ausmacht; und daß es nicht den geringsten Wert hat, in einem christlichen Lande von christlichen Eltern geboren zu sein und für einen Bekenner des christlichen Glaubens angesehen zu werden, wenn nicht noch etwas mehr hinzukommt, nämlich die ,,neue Geburt" durch die Kraft des Heiligen Geistes. ,,Von neuem geboren werden" ist etwas so Geheimnisvolles, daß menschliche Worte es nicht zu beschreiben vermögen. ,,Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl, aber du weißt nicht, von wannen er kommt und wohin er fährt. Also ist ein jeglicher, der aus dem Geist geboren ist." Nichtsdestoweniger ist's eine Veränderung, welche erkannt und gefühlt wird: erkannt an den Werken der Heiligung und gefühlt durch die innere Gnadenerfahrung. Dies große Werk ist von übernatürlicher Art. Es ist keine Wirkung, die ein Mensch auf sich selbst und aus sich selbst ausübt: eine neue, von oben stammende Tätigkeit macht sich im Menschen geltend und arbeitet an seiner Seele, erneuert das Herz und bewegt den ganzen Menschen. Es ist nicht eine Veränderung meines Namens, sondern eine Erneuerung meines Wesens, so daß ich nicht mehr derselbe Mensch bin, der ich sonst war, sondern ein neuer Mensch in Christo Jesu. Einen Leichnam waschen und einkleiden ist ganz etwas andres, als ihn lebendig machen; jenes kann der Mensch tun, dies allein Gott. Bist du also ,,von neuem geboren", so lautet dein Bekenntnis: ,,O Herr Jesus, Du Ewig-Vater, Du hast mich neu geboren; wenn nicht Dein Geist mir eingehaucht hätte den Odem eines neuen, heiligen und geistlichen Lebens, so wäre ich bis zu dieser Stunde ,,tot" geblieben ,,durch Übertretung und Sünden". Mein himmlisches Leben stammt allein von Dir, Dir verdanke ich es. ,,Mein Leben ist verborgen mit Christo in Gott". So lebe nun nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir." Möge uns Gott zur festen Gewißheit in diesem Stücke verhelfen; denn unwiedergeboren sein, heißt unerlöst, unversöhnt sein, ohne Gott und ohne Hoffnung.
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W.MacDonald »Der Wind weht, wo er will.« Johannes 3,8
Der Geist Gottes ist souverän. Er bewegt sich, wie es Ihm gefällt. Wir versuchen, Ihn in unsere spezielle Form zu pressen, aber unsere Versuche sind unweigerlich zum Scheitern verurteilt.

Die meisten Symbole des Heiligen Geistes sind fließende Dinge - Wind, Feuer, Öl und Wasser. Wir können versuchen, sie mit der Hand zu fassen, aber sie machen uns deutlich: »Setze mir keine Grenzen.«

Der Heilige Geist tut niemals etwas, was moralisch verkehrt wäre, aber in anderer Hinsicht behält Er sich das Recht vor, in außergewöhnlicher und unkonventioneller Weise zu wirken. Es ist beispielsweise so, daß Gott in der Schöpfungsordnung dem Mann die Führung anvertraut hat, aber wir können nicht behaupten, daß der Heilige Geist nicht eine Debora erwecken darf, um Sein Volk zu führen, wenn es Ihm gefällt.

In Zeiten des Verfalls erlaubt der Heilige Geist manchmal Verhaltensweisen, die normalerweise verboten wären. So war es David und seinen Männern gestattet, die Schaubrote zu essen, die ausschließlich für die Priester reserviert waren. Und die Jünger hatten das Recht, am Sabbath Ähren zu pflücken.

Manche sagen, daß wir in der Apostelgeschichte ein definitives, genau kalkuliertes Evangelisationsmuster vorfinden, aber das einzige Muster, das ich erkennen kann, ist die Souveränität des Heiligen Geistes.

Die Apostel und andere Gläubige folgten keinem Lehrbuch; sie folgten Seiner Führung, die sich oft ziemlich von dem unterschied, was ihnen ihr gesunder Menschenverstand geraten hätte.

Wir sehen zum Beispiel, wie der Geist Philippus führt, eine erfolgreiche Erweckung in Samaria zu verlassen, um einem einsamen äthiopischen Kämmerer auf der Straße nach Gaza Zeugnis zu geben.

Auch heutzutage müssen wir uns davor hüten, dem Heiligen Geist diktieren zu wollen, was Er tun und was Er zu lassen hat. Wir wissen, daß Er nie etwas Sündhaftes tun würde. Aber in anderer Hinsicht kann man damit rechnen, daß Er in außergewöhnlicher Weise wirkt. Er beschränkt sich nicht auf ein bestimmtes Arsenal von Methoden. Er ist nicht an unsere traditionellen Arbeitsweisen gebunden. Oft protestiert Er gegen Formalismus, Ritualismus und Erstarrung, indem Er neue Bewegungen mit belebender Kraft erweckt. Wir sollten deshalb offen für das souveräne Wirken des Heiligen Geistes sein und nicht voller Kritik im Abseits sitzen bleiben.
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C.H.Spurgeon ,,Des Menschen Sohn." Joh. 3, 13.
Wie bediente sich unser Herr und Meister doch so beharrlich des Namens: ,,Des Menschen Sohn!" Wenn es Ihm gefallen hätte, Er hätte sich stets nennen können als Sohn Gottes, Ewig-Vater, Wunderbar, Rat, Friede-Fürst: aber siehe, wie demütig und herablassend ist doch der Herr Jesus! Er zieht es vor, sich des Menschen Sohn zu nennen. Wir wollen hieraus von unserm Heiland Demut lernen; streben wir nicht nach hohen Titeln und rühmlichen Auszeichnungen. Aber es knüpft sich hieran noch ein weit lieblicherer Gedanke. Der Herr Jesus liebte die Menschheit so sehr, daß es Ihm eine süße Freude war, sie zu ehren; und weil es eine hohe Ehre ist, und in der Tat die allergrößte Würde der Menschheit, daß Jesus des Menschen Sohn geworden ist, so pflegt Er sich dieses Namens zu bedienen, um gleichsam die Brust der Menschheit mit Sternen und königlichen Ehrenzeichen zu schmücken, und die Liebe Gottes zum Samen Abrahams zu offenbaren. Des Menschen Sohn: wo Er nur immer dies Wort gebrauchte, legte sich es gleichsam wie eine Strahlenkrone um das Haupt der Kinder Adams. Und doch tritt uns hier vielleicht noch ein köstlicherer Gedanke entgegen. Jesus Christus nannte sich des Menschen Sohn, um seine Zusammengehörigkeit mit seinem Volk und seine Teilnahme an demselben zu bezeugen. Und dadurch erinnert Er uns daran, daß wir uns Ihm ohne Furcht nahen dürfen. Weil Er Mensch ist, dürfen wir mit all unsern Sorgen und Kümmernissen zu Ihm kommen, denn Er kennt sie aus eigner Erfahrung; darum, daß Er selbst gelitten hat als ,,des Menschen Sohn," kann Er uns auch helfen und trösten. Heil Dir, hochgelobter Herr Jesu! Weil Du allezeit den süßen Namen gebrauchst, der bezeugt, daß Du unser Bruder und Verwandter bist, so ist es für uns ein teures Zeichen Deiner Gnade, Deiner Freundlichkeit und Leutseligkeit, Deiner Liebe. ,,Du kamst zu uns, ein Mensch wie wir, Und gabest durch den Engel Dir, Bevor Du warst geboren, schon Den Namen: Jesus! Menschensohn! Herr, dieses Namens Süßigkeit Macht mir die ganze Seele weit; Auf Erden und im Himmel ist Für mich so süß nichts, wie Du bist."
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Ch.Spurgeon "Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, also muß des Menschen Sohn erhöht werden." Johannes 3,14
Unser Schriftwort sagt, daß Mose die Schlange erhöhte, und wir lesen in 4. Mose 2 1,9, daß sie auf eine Panierstange gehängt wurde.

Teure Freunde, auch Jesus Christus mußte erhöht werden, und er ist erhöht worden. Böse Menschen haben ihn erhöht, als sie ihn mit Nägeln an das Fluchholz hefteten, ihn kreuzigten. Gott, der Vater, hat ihn erhöht, denn er hat ihn sehr hoch erhoben, weit über alle Herrschaften und Fürstentümer.

Aber des Predigers Aufgabe ist, ihn gleichfalls zu erhöhen. Es gibt manche Diener des Evangeliums, die es vergessen haben, daß darin ihre Aufgabe in dieser Welt besteht. Denkt einmal, Mose hätte damals, als er den göttlichen Befehl bekam, die Schlange aufzuhängen, bei sich gesagt: "Ich sollte, ehe ich sie erhöhe, einige erläuternde Bemerkungen für das Volk vorausschicken. Ich will um die eherne Schlange her ein paar goldene Mäntel aufhängen und silbergestickte Vorhänge und Teppiche davor ausbreiten, damit keine ungeweihten Blicke darauf fallen. Danach will ich versuchen, es ihnen verständlich zu machen."

Das ist das, was manche Prediger unserer und früherer Zeit tun wollen. "Die Bibel", sagt eine gewisse Kirche, "darf nicht vom gemeinen Volk gelesen werden! Wie könnte es Gottes Wort verstehen? Nein, umhüllt die eherne Schlange, umhüllt sie mit einem Teppich, laßt sie nicht offen stehen!"

Nein, das einzige, was wir zu tun haben, ist, den gekreuzigten Christus zu erhöhen und den Sündern zuzurufen: "Glaube an den, der das Lamm Gottes ist, welches die Sünde der Welt wegnimmt!"
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Ch.Spurgeon "Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, also muß des Menschen Sohn erhöht werden, auf daß jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe." Johannes 3,14-15
Heute habe ich eine frohe Botschaft für alle, die um ihre Sünde wissen. O ihr, die ihr heute eure Sündenschuld empfindet, laßt euch doch sagen: "Schaut Christus an! Bedenkt doch, daß die eherne Schlange mitten im Lager aufgerichtet war, damit jeder Gebissene sie sehen und leben konnte. Christus ist für euch erhöht, damit alle, die an ihn glauben, nicht verlorengehen, sondern ewiges Leben haben." Sünder, der Teufel flüstert dir zu, du seist ausgeschlossen. Antworte ihm nur: "Das Wörtchen 'alle' schließt keinen aus." Ich sehe die große Sünderin mit all ihrer Schuld, gebeugt und zerknirscht über ihre Gottlosigkeit. Sie sagt: "Es ist nicht möglich; Christus kann mich nicht retten!" Aber sie hört, daß gesagt wird "alle", und sie blickt zu dem Herrn Jesus auf und lebt! Ihr, die ihr in Sünden und Gottlosigkeit ergraut seid, bedenkt, daß es einen Heiland gibt für große wie für kleine Sünder; den gleichen Heiland für graue Häupter wie für Säuglinge; den gleichen Heiland für Arme wie für Reiche; den gleichen Heiland für Straßenfeger wie für Fürsten; den gleichen Heiland für Ungeheuer in Menschengestalt wie für Heilige - alle! Alle, die auf Christus blicken, werden leben. Und ihr, die ihr behauptet, ihr könntet nicht glauben - wenn euch Gott nur ein halbes Glaubenskorn schenkt, so hebt es auf gen Himmel. Wenn ihr nur sagen könnt: "O Herr, ich möchte glauben, hilf meinem Unglauben!"; wenn ihr mit Simon Petrus nur eure Hand ausstrecken könnt, um zu sagen: "Herr, hilf mir, ich verderbe!", so ist es genug. Komm zu meinem Heiland! Die Verheißungen Jesu sind so sicher wie ein Schwur. Wirf dich in die Arme des Herrn, und wenn er dich nicht rettet, dann lügt Gottes Wort, und Gott hat seine Verheißung gebrochen. Aber da das niemals geschehen wird, rufe ich dir zu: "Jeder, der an ihn glaubt, geht nicht verloren, sondern hat ewiges Leben."
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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