Verfasst: 13.07.2005 13:41
Amillennialismus
Hier wird, glaube ich, von einigen bekannten persönlicxhen Ansichten auf ein gesamtes Weltbild geschlossen. Der Amillenialismus sagt lediglich, daß das tausendjährige Reich nur symbolischer Natur ist und nie tatsächlich in der Zukunft existieren wird. Das Wort "positive" im Englischen bedeutet hier lediglich "überzeugt", so wie ich sagen kann, "I am positive that I have missed the bus" um auszudrücken, daß ich mir definitiv sicher bin, den Bus verpaßt zu haben. Es hat also nichts mit "positiv" im Sinne einer als gut anzusehenden Entwicklung (z.B. Erweckung) zu tun, sondern trifft lediglich eine Unterscheidung zu anderen Amillennialisten, die zwar nicht an ein tausendjähriges Reich in der Zukunft glauben, doch andererseits für möglich halten, daß dieses Reich die Erde in der Zeit zwischen Pfingsten und der Wiederkehr Jesu bildhaft umschreiben soll (auch wenn dies biblisch kaum haltbar ist).
Keine dieser Ansichten sagt irgendetwas über Erweckungen oder Evangelisation aus - und unter Amillenialisten beider Lager gibt es darüber genausosehr verschiedene Ansichten wie überall anders auch. Aus den Aussagen einiger prominenter Amillennialisten zu diesen Themen zu schließen, daß hier die allgemeine Meinung von Amillennialisten wiedergegeben wird, ist daher eher problematisch.
Die politische Verantwortung eines Christen
Jesus weinte über Städte. Als Lösung brachte er ein Evangelium, das Herzen von grundauf veränderte und die Liebe Gottes zum Maßstab auch im gesellschaftlichen Zusammenleben derer machte, die seinem Wort folgten. Nie hat er auch nur im geringsten erwähnt, daß Abhilfe geschaffen werden könne durch strukturelle Verbesserungen, einen politischen Machtwechsel oder bessere Gesetze. Das Problem in den Herzen der Menschen kann nur durch Gott und sein Wort und seinen Geist gelöst werden. Die Politik kann zwar die Symptome einer Gott hingegebenen Gesellschaft nachzubilden versuchen (intakte Familien, Rücksicht auf Benachteiligte, gerechte Rechtsprechung etc.), aber sie kann nicht an die Wurzel des Übels herangehen, das die Abweichung von diesen guten Dingen in der Vergangenheit verursacht hat und aufgrund der unveränderlichen Natur des Menschen auch wieder verursachen wird.
So ist jede politische Kraft mit entsprechendem Einfluß unter dem Druck, "gutes" von oben herab (d.h. durch die staatlichen Machtinstrumente) zu fördern, ungeachtet der bösen Natur der Menschen. Dieser Widerspruch kann nur mit zunehmender Energie aufrechterhalten werden. Es steigt nicht nur die Zahl der Straftaten, sondern auch der Prozentsatz derer, die sie begehen. Also muß mehr Kontrolle her, die jedoch mehr Frustration bei der kontrollierten Bevölkerung erzeugt und noch mehr Leute provoziert, sich als Opfer zu sehen - und statt der Allgemeinheit zu dienen dann doch lieber aufs eigene Wohl zu schauen und bei der Steuererklärung ein Auge zuzudrücken. Diese Abwärtsspirale ist durch keine Hierarchie zu beheben, sondern nur durch eine Beziehung zu Gott durch Jesus (die meist nach einer tiefen politischen Krise von mehr Menschen angestrebt wird als in Friedens- und Wohlstandszeiten). Eine Gruppe, die Jesu Bedrückung über unsere Städte teilt, sollte nicht Politik machen, sondern Menschen zu Jesus führen, die dann ihrerseits wieder Menschen zu Jesus führen. Nur so können unsere Städte umgekrempelt und gleichzeitig das Reich Gottes gebaut werden, das auch dann fortbesteht, wenn alles andere vergangen sein wird.
Welches Reich?
Wir sollen zuerst nach dem Reich Gottes trachten. Wenn wir dies tun, wird uns alles andere zufallen - auch die Obrigkeiten, die Gott zum Zwecke seiner Gnade oder seines Gerichts über uns gebraucht. Wenn wir uns um das Sichtbare sorgen und dabei sogar diejenigen für unser Unterfangen gewinnen wollen, die am unsichtbaren aber dennoch realen Reich Gottes bauen, wo ihnen ein Lohn im Himmel sicher ist, dann tun wir nicht den Willen Gottes.
Selbst hinsichtlich der Leiterschaft gibt uns die Bibel einige Grundlagen, die uns den klaren Widerspruch zwischen Politik und Bibel zeigen: In der Politik gewinnen stolze Reden und profitable Ideen. In der Bibel gewinnt Demut und gottgegebene, manchmal schwer zu ertragende Weisheit. In der Politik regiert die Mehrheit. In der Bibel einige Älteste, die vor Gott in einer hohen Verantwortung stehen. In der Politik braucht man ein Studium und viele Menschen, die gut von einem reden. Biblisch gesehen ist es ein schlechtes Zeichen, wenn man beliebt ist - und statt Bildung braucht man Integrität. Politik lebt von Kompromissen. Die Bibel ist ein absoluter Maßstab, der jeden Kompromiß zum Verrat macht.
Hier wird, glaube ich, von einigen bekannten persönlicxhen Ansichten auf ein gesamtes Weltbild geschlossen. Der Amillenialismus sagt lediglich, daß das tausendjährige Reich nur symbolischer Natur ist und nie tatsächlich in der Zukunft existieren wird. Das Wort "positive" im Englischen bedeutet hier lediglich "überzeugt", so wie ich sagen kann, "I am positive that I have missed the bus" um auszudrücken, daß ich mir definitiv sicher bin, den Bus verpaßt zu haben. Es hat also nichts mit "positiv" im Sinne einer als gut anzusehenden Entwicklung (z.B. Erweckung) zu tun, sondern trifft lediglich eine Unterscheidung zu anderen Amillennialisten, die zwar nicht an ein tausendjähriges Reich in der Zukunft glauben, doch andererseits für möglich halten, daß dieses Reich die Erde in der Zeit zwischen Pfingsten und der Wiederkehr Jesu bildhaft umschreiben soll (auch wenn dies biblisch kaum haltbar ist).
Keine dieser Ansichten sagt irgendetwas über Erweckungen oder Evangelisation aus - und unter Amillenialisten beider Lager gibt es darüber genausosehr verschiedene Ansichten wie überall anders auch. Aus den Aussagen einiger prominenter Amillennialisten zu diesen Themen zu schließen, daß hier die allgemeine Meinung von Amillennialisten wiedergegeben wird, ist daher eher problematisch.
Die politische Verantwortung eines Christen
Jesus weinte über Städte. Als Lösung brachte er ein Evangelium, das Herzen von grundauf veränderte und die Liebe Gottes zum Maßstab auch im gesellschaftlichen Zusammenleben derer machte, die seinem Wort folgten. Nie hat er auch nur im geringsten erwähnt, daß Abhilfe geschaffen werden könne durch strukturelle Verbesserungen, einen politischen Machtwechsel oder bessere Gesetze. Das Problem in den Herzen der Menschen kann nur durch Gott und sein Wort und seinen Geist gelöst werden. Die Politik kann zwar die Symptome einer Gott hingegebenen Gesellschaft nachzubilden versuchen (intakte Familien, Rücksicht auf Benachteiligte, gerechte Rechtsprechung etc.), aber sie kann nicht an die Wurzel des Übels herangehen, das die Abweichung von diesen guten Dingen in der Vergangenheit verursacht hat und aufgrund der unveränderlichen Natur des Menschen auch wieder verursachen wird.
So ist jede politische Kraft mit entsprechendem Einfluß unter dem Druck, "gutes" von oben herab (d.h. durch die staatlichen Machtinstrumente) zu fördern, ungeachtet der bösen Natur der Menschen. Dieser Widerspruch kann nur mit zunehmender Energie aufrechterhalten werden. Es steigt nicht nur die Zahl der Straftaten, sondern auch der Prozentsatz derer, die sie begehen. Also muß mehr Kontrolle her, die jedoch mehr Frustration bei der kontrollierten Bevölkerung erzeugt und noch mehr Leute provoziert, sich als Opfer zu sehen - und statt der Allgemeinheit zu dienen dann doch lieber aufs eigene Wohl zu schauen und bei der Steuererklärung ein Auge zuzudrücken. Diese Abwärtsspirale ist durch keine Hierarchie zu beheben, sondern nur durch eine Beziehung zu Gott durch Jesus (die meist nach einer tiefen politischen Krise von mehr Menschen angestrebt wird als in Friedens- und Wohlstandszeiten). Eine Gruppe, die Jesu Bedrückung über unsere Städte teilt, sollte nicht Politik machen, sondern Menschen zu Jesus führen, die dann ihrerseits wieder Menschen zu Jesus führen. Nur so können unsere Städte umgekrempelt und gleichzeitig das Reich Gottes gebaut werden, das auch dann fortbesteht, wenn alles andere vergangen sein wird.
Welches Reich?
Wir sollen zuerst nach dem Reich Gottes trachten. Wenn wir dies tun, wird uns alles andere zufallen - auch die Obrigkeiten, die Gott zum Zwecke seiner Gnade oder seines Gerichts über uns gebraucht. Wenn wir uns um das Sichtbare sorgen und dabei sogar diejenigen für unser Unterfangen gewinnen wollen, die am unsichtbaren aber dennoch realen Reich Gottes bauen, wo ihnen ein Lohn im Himmel sicher ist, dann tun wir nicht den Willen Gottes.
Selbst hinsichtlich der Leiterschaft gibt uns die Bibel einige Grundlagen, die uns den klaren Widerspruch zwischen Politik und Bibel zeigen: In der Politik gewinnen stolze Reden und profitable Ideen. In der Bibel gewinnt Demut und gottgegebene, manchmal schwer zu ertragende Weisheit. In der Politik regiert die Mehrheit. In der Bibel einige Älteste, die vor Gott in einer hohen Verantwortung stehen. In der Politik braucht man ein Studium und viele Menschen, die gut von einem reden. Biblisch gesehen ist es ein schlechtes Zeichen, wenn man beliebt ist - und statt Bildung braucht man Integrität. Politik lebt von Kompromissen. Die Bibel ist ein absoluter Maßstab, der jeden Kompromiß zum Verrat macht.
Genau diese "Berufung" sehe ich aus o.g. Gründen mit Vorsicht. Wenigstens ist der darauffolgende Satz konsequent:daveshine hat geschrieben:aber ich erlebe halt in gemeinden oft, das schimpfen auf christen, die in diesem bereich eine berufung haben und das als ihren weg erkannt haben, die werden oft in ihren eigenen gemeinden "runtergeputzt", das ist sehr traurig.
Unbiblisch - aber zumindest eine logische Konsequenz aus dem zuvor gesagten. Denn Toleranz ist wirklich der einzige Weg, wie wir einerseits unser Bekenntnis zu Jesus weiter in die Welt posaunen und andererseits unseren eigenen Willen durchsetzen können. Wenn einer sagt, er sei dazu berufen, (a) daß er um Anerkennung bei Menschen und damit - wie jede Partei - um die Gunst potentieller Wähler wirbt, (b) daß er Macht und Einfluß zu gewinnen sucht und (c) daß er Kompromisse zugunsten einer Konsensfindung eingeht, dann weiß ich nicht, welchem Gott dieser Mensch dient. Der Gott, der solche Berufungen austeilt, ist in der Bibel nicht zu finden.daveshine hat geschrieben:hier wünsche ich mir etwas mehr gelassenheit, und jawohl, "toleranz" bzw. respekt dieses dienstes (man muß ja nicht gleich zu allem applaudieren).