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Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 30.06.2011 13:53
von Leo_Sibbing
127. Welches ist die Ehre, welche die Untergebenen ihren Vorgesetzten schuldig sind?
Die Ehre, welche die Untergebenen ihren Vorgesetzten schuldig sind, ist: alle gebührende Ehrerbietung im Herzen, Wort und Benehmen, Gebet und Danksagung für sie, Nachahmung ihrer Tugenden und Gnadengaben, williger Gehorsam gegen ihre rechtmässigen Gebote und Ratschlüsse, schuldige Unterwerfung unter ihre Züchtigungen, Treue, Verteidigung und Erhaltung ihrer Personen und ihrer Autorität gemäss ihren verschiedenen Rangstufen und der Natur ihrer Stellungen, das Tragen und Zudecken ihrer Schwächen in Liebe, damit sie auf diese Weise ihnen und ihrem Regi- ment zur Ehre gereichen.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 01.07.2011 11:13
von Leo_Sibbing
128. Welches sind die Sünden der Untergebenen gegen ihre Vorgesetzten?
Die Sünden der Untergebenen gegen ihre Vorgesetzten sind: alle Vernachlässigung der Pflichten, die ihnen gegenüber gefordert werden, Neid, Verachtung und Aufruhr gegen ihre Personen und Stellungen, bei ihren rechtmässigen Ratschlüssen, Geboten und Züchtigungen, Verfluchung, Verspottung und alles derartige widerspenstige und anstössige Betragen, was ihnen und ihrem Regiment zur Schande und Unehre gereicht.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 02.07.2011 10:27
von Leo_Sibbing
129. Was wird von den Vorgesetzten gegenüber ihren Untergebenen gefordert?
Von den Vorgesetzten wird gefordert, dass sie gemäss der Vollmacht, die sie von Gott empfangen, und der Be- ziehung, in der sie stehen, ihre Untergebenen lieben, für sie beten und sie segnen, sie unterweisen, beraten und ermahnen, solche, die sich gut führen, anspornen, loben und belohnen, und solche, die sich schlecht führen, abweisen, tadeln und züchtigen, sie schützen und ihnen alles das verschaffen, was sie für Seele und Leib nötig haben, und durch würdiges, weises, heiliges und vorbildliches Betragen Gott verherrlichen und sich selbst Ehre erwerben, und so die Autorität, die Gott auf sie gelegt hat, bewahren.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 03.07.2011 20:37
von Leo_Sibbing
130. Welches sind die Sünden der Vorgesetzten?
Die Sünden der Vorgesetzten sind, abgesehen von der Vernachlässigung der Pflichten, die von ihnen gefordert werden, dass sie wider alle Ordnung sich selbst, ihren eignen Ruhm, Müssiggang, Gewinn oder Vergnügen suchen, unrechtmässige Dinge oder solche gebieten, deren Ausführung nicht in der Macht ihrer Untergebenen steht, sie zum Schlechten beraten, ermutigen oder begünstigen, ihnen vom Guten abraten, sie davon entmutigen und abschrecken, sie ungebührlich züchtigen, sie sorglos dem Unrecht, der Versuchung und Gefahr aussetzen oder überlassen, sie zum Zorn reizen, oder in irgend einer Weise sich selbst entehren oder ihre Autorität verringern durch ungerechtes, unvorsichtiges, hartes oder nachlässiges Benehmen.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 04.07.2011 14:04
von Leo_Sibbing
131. Welches sind die Pflichten der Gleichgestellten?
Die Pflichten der Gleichgestellten sind, dass sie gegenseitig die Würde und den Wert des ändern achten, indem einer dem ändern in Ehrerbietung zuvorkommt, und dass sie sich einer an des ändern Gaben und Fortkommen erfreuen, als ob es die eigenen wären.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 05.07.2011 10:57
von Leo_Sibbing
132. Welches sind die Sünden der Gleichgestellten?
Die Sünden der Gleichgestellten sind, abgesehen von der Vernachlässigung der geforderten Pflichten, dass sie einer des ändern Wert gering schätzen, ihn um seine Gaben beneiden, sich an seinem Fortkommen oder Wohlergehen ärgern und sich einen Vorrang vor einander anmassen.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 06.07.2011 11:37
von Leo_Sibbing
133. Welches ist der Grund, der dem fünften Gebot beigefügt ist, um es noch mehr zu bekräftigen?
Der Grund, der dem fünften Gebot beigefügt ist in den Worten: auf dass du lange lebest Im Lande, das dir der Herr, dein Gott, gibt, ist eine ausdrückliche Verheissung von langem Leben und Wohlergehen, sofern es zu Gottes Ehre und ihnen selbst zum Besten dient, an alle, die dieses Gebot halten.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 07.07.2011 11:21
von Leo_Sibbing
134. Wie lautet das sechste Gebot?
Das sechste Gebot lautet: Du sollst nicht töten.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 10.07.2011 11:54
von Leo_Sibbing
135. Welches sind die Pflichten, die im sechsten Gebot gefordert werden?
Die Pflichten, die im sechsten Gebot gefordert werden, sind: alle sorgsamen Anstrengungen und rechtmässigen Bemühungen, um unser eigenes Leben und das Leben anderer zu erhalten, dadurch dass wir allen den Gedanken und Vorsätzen widerstehen, alle die Leidenschaften unterdrücken und alle die Gelegenheiten, Versuchungen und Betätigungen meiden, welche darauf hinauslaufen, irgend jemandem ungerechterweise das Leben zu nehmen, ferner dadurch, dass wir dasselbe gegen Gewalttat rechtmässig verteidigen, sodann durch das geduldige Ertragen der Hand Gottes, durch Gemütsruhe, Freudigkeit im Geist, mässigen Gebrauch von Speise, Trank, Arznei, Schlaf, Arbeit und Vergnügungen, durch wohlwollende Gedanken, Liebe, Erbarmen, Sanftmut, Gütigkeit, Freundlichkeit, friedsames, mildes und höfliches Reden und Benehmen, Vertragen, Bereitschaft zur Versöhnung, geduldiges Tragen und Vergeben von Unrecht und Vergeltung des Bösen mit Gutem, Stärkung und Unterstützung der Elenden und Schutz und Verteidigung der Unschuldigen.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 11.07.2011 08:54
von Leo_Sibbing
136. Welches sind die Sünden, die im sechsten Gebot verboten werden?
Die Sünden, die im sechsten Gebot verboten werden, sind: alles Nehmen unseres eigenen Lebens oder des Lebens anderer, ausgenommen im Fall öffentlicher Rechtsprechung, eines rechtmässigen Krieges oder der Notwehr, ferner die Vernachlässigung oder Entziehung der rechtmässigen und notwendigen Mittel zur Lebenserhaltung,, sündhafter Zorn, Hass, Neid, Rachsucht, alle ausschweifenden Leidenschaften, zerstreuenden Sorgen, unmässiger Gebrauch von Speise, Trank, Arbeit und Vergnügungen, herausfordernde Worte, Unterdrückung, Streit, Schlägerei, Verwundung, oder was immer sonst darauf abzielt, jemandes Leben zu zerstören.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 12.07.2011 20:13
von Leo_Sibbing
137. Wie lautet das siebente Gebot?
Das siebente Gebot lautet: Du sollst nicht ehebrechen.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 13.07.2011 10:23
von Leo_Sibbing
138. Welches sind die Pflichten, die im siebenten Gebot gefordert werden?
Die Pflichten, die im siebenten Gebot gefordert werden, sind: Keuschheit an Leib, Geist, Gemütsbewegungen, Worten und Benehmen, sowie ihre Bewahrung in uns selbst und ändern, Wachsamkeit über die Augen und alle Sinne, Mässigkeit, keuscher Umgang, Schicklichkeit im Anzug, eheliches Leben bei denen, die nicht die Gabe der Enthaltsamkeit haben, eheliche Liebe und Beiwohnung, fleissige Arbeit in unsern Berufen, Meidung aller Gelegenheiten zur Unreinheit und Widerstand gegen die darauf gerichteten Versuchungen.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 14.07.2011 15:00
von Leo_Sibbing
139. Welches sind die Sünden, die im siebenten Gebot verboten werden?
Die Sünden, die im siebenten Gebot verboten werden, sind, abgesehen von der Vernachlässigung der geforderten Pflichten, Ehebruch, Hurerei, Entführung, Blutschande, Sodomie und alle widernatürlichen Lüste, alle unreinen Vorstellungen, Gedanken, Vorsätze und Gemütsbewegungen, alle verderbten oder unanständigen Unterhaltungen oder deren Anhören, lüsterne Blicke, schamloses oder leichtfertiges Benehmen, unschicklicher Anzug, Verhinderung rechtmässiger und Erlaubnis unrechtmässiger Ehen, das Erlauben, Dulden, Halten von Hurenhäusern und deren Besuch, das Verstricken in Gelübde eines ehelosen Lebens, ungebührlicher Aufschub der Ehe, das gleichzeitige Haben von mehr als einem Weib oder einem Ehemann, ungerechte Ehescheidung oder Verlassung, Müssiggang, Schlemmerei, Trunkenheit, unkeuscher Umgang, schlüpfrige Gesänge, Bücher, Bilder, Tänze, Schauspiele, und alle ändern Anreizungen zur Unreinheit und alle Handlungen dieser Art entweder in uns oder in ändern.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 15.07.2011 10:26
von Leo_Sibbing
140. Wie lautet das achte Gebot?
Das achte Gebot lautet: Du sollst nicht stehlen.

Der große Westminster-Katechismus von 1647

Verfasst: 16.07.2011 21:23
von Leo_Sibbing
141. Welches sind die Pflichten, die im achten Gebot gefordert werden?
Die Pflichten, die im achten Gebot gefordert werden, sind: Wahrhaftigkeit, Treue und Gerechtigkeit in Verträgen und im Handel zwischen Mensch und Mensch, jedem das Seine geben, die Rückgabe von Gütern, welche ihren rechtmässigen Eigentümern vorenthalten werden, das freiwillige Schenken und Leihen gemäss unserm Vermögen und dem Bedürfnis anderer, Mässigung in unsern Urteilen, Wünschen und Neigungen in Hinsicht auf weltliche Güter, vorausschauende Sorge und Bemühung um die Erlangung, Erhaltung, Anwendung und Ordnung derjenigen Dinge, welche zur Erhaltung unseres natürlichen Lebens notwendig und geeignet und unserer Lage angemessen sind, ein recht- mässiger Beruf und fleissige Arbeit in ihm, Genügsamkeit, Vermeidung von unnützen Rechtshändeln und Bürgschaften oder anderen derartigen Verbindlichkeiten und das Bemühen, mit allen gerechten und gesetzmässigen Mitteln das Vermögen und den äusseren Stand bei ändern wie auch bei uns zu beschaffen, zu erhalten und zu fördern.