Diskussion über Dispensationalismus mit Soundwords.de

Alte, geschlossene Beitragsfolgen

Moderator: Jörg

Stephan Isenberg
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Beitrag von Stephan Isenberg »

Lieber C.K.

Du schreibst:
Im Römerbrief wird explizit davor gewarnt, dass wir Heidenchristen (die eingepfropften Zweige) uns gegen die ungläubigen Juden (die ausgebrochenen Zweige) überheben.
Der Disp. steht nicht mehr und nicht weniger in Gefahr sich zu überheben, wie andere auch. Aber wenn es gut steht, sollte die Gefahr des Überhebens für einen Disp. nicht bestehen, denn in unserer Zeit haben sowohl messiasgläubige Juden, wie auch messiasgläubige Heiden dasselbe Teil. Sie stehen auf gleicher Ebene. Also kein Grund zur Überheblichkeit.
ZUSÄTZLICH (um der Väter willen) wird Israel aber auch das Teil bekommen, welches ihnen von Gott versprochen wurde - die Israeliten haben also in der Jetztzeit das gleiche wie die Nationen und in Zukunft erhalten sie noch die Erfüllung dessen, was Gott ihnen versprochen hat. Ich kann da nicht erkennen, wenn man das so sieht, wo man sich dort überhebt - nur weil man daran festhält, dass Gott das erfülllen wird, was er versprochen hat.

Du schreibst:
Was mich am Dispensationalismus am meisten stört, ist, dass das Volk Gottes zertrennt wird.
Christen, die an den Disp. glauben, sehen zwar eine gewisse Kontinuität, sehen jedoch auch die Tatsache, dass das Volk Gottes im Neuen Testament auf eine ganz andere und neue Grundlage gestellt wurde, als dies je mit dem Volk Gottes im Alten Testament der Fall war. Nach Epheser 2 ist es gerade das Besondere, das nun messiasgläubige Juden zusammen mit messiasgläubigen Heiden zu einem Leib zu einem neuen Menschen „geschaffen“ wurde. In 1Kor 12,13 heißt es: „Denn auch in einem Geiste sind wir alle zu einem Leibe getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geiste getränkt worden.“ – und der Herr Jesus sagt in Mt 16,18: „auf diesen Felsen WILL ich meine Gemeinde bauen“.

- zu einem neuen Menschen schüfe (Eph 2,15)
- zu einem Leib [gab es im AT nicht!] getauft - zu Pfingsten – (1.Kor 12,13)
- will ich meine Gemeinde bauen (Mt. 16,18)
- aufgebaut auf die GRUNDLAGE der Apostel…in dem Jesus Christus selbst Eckstein(einer neuen Sachen!) ist (Eph 2,20)

Hier führt das Wort Gottes etwas Neues ein - nicht der Dispensationalist. Im weiteren sagt Apg. 15,14: "Simon hat erzählt, wie Gott zuerst die Nationen heimgesucht hat, um aus ihnen ein Volk zu nehmen für seinen Namen." - Während Israel von Gott beiseite gestellt wurde (Hosea 1,10), sammelt Gott ein Volk aus allen Nationen "ein Volk für seinen Namen". Bis zu dem Tag, wo Gott sich seinem Volk Israel wieder zuwenden wird (Hosea 2,23).

Lies bitte einmal den Artikel:
Sind die Nationen in Israel 'einverleibt'?
http://www.soundwords.de/artikel.asp?su ... f=&id=1110
[Überschrift: Der ‚Beweis’ in Epheser 2 und 3]

Gruß, Stephan

C.K.
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Beitrag von C.K. »

Ulrich.B hat geschrieben:...die meisten Stellenangaben in deinem posting von gestern reden zwar vom neuen Bund! Nicht aus einer einzigen Stelle muss man zwingend ableiten dass der neue Bund jetzt schon aufgerichtet oder eingesetzt ist. Vom Bibeltext her kann man sehr gut damit klar kommen, wenn man behauptet, der neue Bund sei noch zukünftig.
Man muss es weder zwingend ableiten noch künstlich hineinlesen, sondern es ist schlicht der natürliche Sinn :wink:
SOLI DEO GLORIA!

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Stephan,

der Aufsatz von J.N.D. bzgl. der Drangsalszeit ist m.E. nicht zu empfehlen. Allein aus Jer.30,7 zu schließen, dass diese Zeit ausschließlich dem ethnischen Volk Israel gelte, ist m. E. falsch.

Schon Dan.12,1 sagt, dass die betroffen sind, die "im Buch (des Lebens) geschrieben sind".

Noch wichtiger ist, dass die Jünger Jesu die Grundlagen der Gemeinde Jesu Christi abbilden und wir Christen in ihrer Tradition stehen. Wer das leugnet und stattdessen glaubt, dass die Evangelien eine Wiederkehr Jesu für ein ethnisches Judentum bezeugen, verändert das Evangelium von Jesus Christus mit allen damit verbundenen Folgen.

J.N.D. lebte in einer Zeit, in der viele Irrlehren entstanden sind, die bis heute viele Menschen verführen. Deshalb ist es für uns heute wichtig, besonders auch die in dieser Zeit entstandenen Lehren kritisch anhand der Heiligen Schrift zu prüfen.

LG
Willy

Stephan Isenberg
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Beitrag von Stephan Isenberg »

Lieber Willy,

Danke, dass du den Artikel gelesen hast.
Du schreibst:
Schon Dan.12,1 sagt, dass die betroffen sind, die "im Buch (des Lebens) geschrieben sind".
Dan 12,1 Und in jener Zeit wird Michael aufstehen, der große Fürst, der für die Kinder deines Volkes steht; und es wird eine Zeit der Drangsal sein, dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht bis zu jener Zeit. Und in jener Zeit wird dein Volk errettet werden, ein jeder, der im Buche geschrieben gefunden wird.

Es geht in Daniel 9 um "dein Volk"; in Daniel 12 um "dein Volk"; in Jeremia 30 um die "Drangsal für Jakob". Hier von etwas anderem reden zu wollen als von dem Volk Israel ist mir schleierhaft.
Ich verstehe natürlich, dass man das gerne auf heute gesehen anders auslegen möchte und dies vergeistlichen möchte, aber ich kann mich mit dieser Vergeistlichungstheorie nicht anfreunden. Ich bin ein großer Freund davon, die AT-Schriften auf uns heute anzuwenden. Aber das darf nie gekünzelt sein oder die eigentliche Erfüllung in der Zukunft (oder wann auch immer) in Frage stellen.

Ja, JND hat zu einer Zeit gelebt, als sich auch die törichten Jungfrauen aufmachten und ihre Lampen schmückten ... aber es gab, wie du weißt nicht nur törichte Jungfrauen... die waren bereit als der Ruf aufkam "Siehe der Bräutigam" - sicher hatten Männer wie JND auch Mängel, es waren nur Menschen, doch gerade seine Zeit war davon gekennzeichnet, dass man das Kommen des Herrn wieder neu (und vor allen Dingen täglich) erwartete.

Gruß, Stephan

Ulrich.B
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Beitrag von Ulrich.B »

Lieber C.K.,

das wir deine Meinung nicht zwingend in die Stellen hineinlesen müssen, dazu haben wir offensichtlich einen Konsenz. Mit bleibt allerdings verborgen, wie etwas in einer Stelle der "natürliche Sinn" sein kann, ohne das man es zwingend hineinlesen muss.

Zuerst kommst du hier mit einer langen Liste von Stellen, in denen mehr oder weniger deutlich vom Neuen Bund die Rede ist, in der aber an keiner einzigen Stelle steht wann der Neue Bund beginnt, bzw. ob er schon gebonnen hat. Dann sagst du, dass der "natürliche Sinn" dieser Stellen ist, dass der neue Bund bereits besteht, bzw. wirksam ist.

Wenn das so wäre, dann hätte Gott mit sich selbst einen Bund gemacht, kannst du bitte den Zweck einmal erklären?
Ulrich

C.K.
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Beitrag von C.K. »

Ulrich.B hat geschrieben: Wenn das so wäre, dann hätte Gott mit sich selbst einen Bund gemacht, kannst du bitte den Zweck einmal erklären?
Lieber Ulrich
Entweder wir reden aneinander vorbei (bzw. schreiben...) oder ich verstehe Dich nicht ganz.

Als Jesus zu seinen (notabene jüdischen!) Jüngern sagte, dass dies der Neue Bund sei, so kann ich aufgrund der Schrift nur erkennen, dass er meinte, dass der Neue Bund, der im AT von Jeremia schon angekündigt wurde, nun eben eingeführt ist.

Jesus hat ein für alle Mal das ewiggültige Opfer gebracht (siehe Hebräerbrief), und die Tieropfer haben 70 n.Chr. im Tempel aufgehört, weil er zerstört wurde (gemäss der Prophezeiungen unseres Herrn).

Das Problem der Juden damals war, dass sie nicht erkannten bzw. erkennen wollten, dass nun die Heiden, ebenso wie sie selbst, Kinder Gottes sein dürfen. Das war für sie eine gotteslästerliche Idee. Ich erinnere Dich daran, wie Petrus auf die Aufforderung Gottes reagierte, zu Kornelius zu gehen....

Gott hat seinen versprochenen Neuen Bund eingeführt, der gilt jetzt. Der alte Bund hat ausgedient.

Für Juden und Heiden gibt es nur Rettung in Jesus Christus allein, da sind wir uns ja wohl einig.

Weshalb willst Du nun zurückkehren zu einem System, das von Gott selbst ausser Kraft gesetzt wurde? (Natürlich meine ich nicht Dich selbst, Gott bewahre, sondern die Juden, für die Du eine Zukunft in einem Tempel in Jerusalem mit Tieropfern (=Sühnopfern gem. Hesekiel) voraussiehst).
SOLI DEO GLORIA!

Gast

Beitrag von Gast »

Lieber Stephan,

es geht mir nicht darum, die Aussagen des AT zu vergeistlichen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass in Jer.30,7 ein ethnisches Volk Israel gemeint ist. Nicht vorstellen kann ich es mir allerdings bezüglich Matth.24,15-28. Hier geht es um die Jünger Jesu, die sich zu dieser Zeit in Israel aufhalten und das Evangelium nach Matth.10,23 solange dort verbreiten, bis der Herr Jesus Christus wiederkommt, um sie zu sich zu nehmen.

D. h. dass von der großen Drangsal sowohl ethnische Juden, wie Christen betroffen sein können. Weltweite Christenverfolgung Matth.24,9 und der Versuch ganz Israel nach ihrer Rückführung zu vernichten Jer.30,7 liegen damit m.E. zeitlich parallel. Darin sehe ich also keinen Widerspruch.

Ja, JND hat zu einer Zeit gelebt, als sich auch die törichten Jungfrauen aufmachten und ihre Lampen schmückten ... aber es gab, wie du weißt nicht nur törichte Jungfrauen... die waren bereit als der Ruf aufkam "Siehe der Bräutigam" - sicher hatten Männer wie JND auch Mängel, es waren nur Menschen, doch gerade seine Zeit war davon gekennzeichnet, dass man das Kommen des Herrn wieder neu (und vor allen Dingen täglich) erwartete.
Meiner Meinung nach haben die Jungfrauen zur Zeit Darby´s noch tief und fest geschlafen und geträumt. Das tun sie(wir Christen)auch heute noch. Aber, und da bin ich mir sicher, Gott wird sie bald aufwecken und dann werden sie (die Klugen) ihre Lampen anzünden und (prophetisches) Licht von Gott geschenkt bekommen.

Als ehemaliger Brüdergemeindler weiss ich, dass man den Lehren dieser Menschen (es ist ja auch nicht verwunderlich, denn es handelt sich hier um einen Gründer dieser Bewegung) leichtfertig und wohlwollend vertraut.

Christen, die sich für biblische Prophetie wirklich interessieren, sollten vor allem die Bibel genau lesen. Die Beiträge von JND oder WJO und vielen anderen sollten dagegen, wenn überhaupt m.E. sehr kritisch(und keineswegs wohlwollend) gelesen werden, denn dort sind viele Fehler vorhanden. Wie können sie auch richtig sein, denn sie sind allesamt von schlafenden Jungfrauen geschrieben worden.

Es ist weit besser, sich mit biblischer Prophetie überhaupt nicht zu beschäftigen, als falsche Lehren zu verbreiten. Das Verbreiten falscher Lehren ist für uns (da schließe ich mich ausdrücklich mit ein) eine große Gefahr und wirklich sehr gefährlich. Denn der Prophet Sachj. schreibt in
Sachj.13,3: Und es wird vorkommen, daß, wenn einer noch weissagen wird, sein Vater und seine Mutter, seine eigenen Eltern, zu ihm sagen werden: «Du sollst nicht am Leben bleiben; denn du hast Lügen geredet im Namen des HERRN!» Und sein Vater und seine Mutter, seine eigenen Eltern, werden ihn durchbohren wegen seines Weissagens.
4. Und es wird an jenem Tage dazu kommen, daß sich die Propheten alle schämen werden ihrer Gesichte, wenn sie weissagen, so daß sie keinen härenen Mantel mehr anziehen werden, um zu täuschen;
5. sondern sie werden sagen: «Ich bin kein Prophet, ich bin ein Erdarbeiter; denn ein Mensch hat mich erkauft von meiner Jugend an!»
Deshalb mein ehrlicher Rat euch, lieber Stephan und lieber Dirk. Konzentriert euch allein auf das Evangelium von Jesus Christus, auf die Evangelien und die Apostelbriefe und auf die Wiederkehr Jesu für die Seinigen (Christen). Alles andere (Rettung für ein ethnisches Israel, 1000j. Friedensreich, usw.) ist nachrangig und sollte uns nicht zu sehr beschäftigen, weil es uns vom Kern unseres gemeinsamen Glaubens an Jesus Christus ablenkt.

Gruß
Willy

Ulrich.B
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Beitrag von Ulrich.B »

Hallo Willy,

wenn man deinen Ausführungen und deinem Rat an Stephan und Dirk so folgt, dann könnte man den Eindruck erhalten, dass es Aussagen mit ganz unterschiedlichem Gewicht in der Bibel gibt und das es Dinge in der Bibel gibt, mit denen wir uns beschäftigen sollen und andere Dinge die wir besser liegen lassen.

Wenn ich dich richtig verstehe, dann sind die Evangelien und die Briefe grundsätzlich ziemlich wichtig, das Thema Entrückung vor oder nach der Drangsalzeit kann man aber vernachlässigen. Wenn das so ist, wer entscheidet das dann? Wer sagt mir, was in der Bibel wichtig und was unwichtig ist? Welchen Maßstab müssen wir anlegen? Wieso muss ich überhaupt noch an eine Entrückung glauben?
Ulrich

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Ulrich,
Wenn ich dich richtig verstehe, dann sind die Evangelien und die Briefe grundsätzlich ziemlich wichtig
Richtig, all das, was sich auf die Gegenwart bezieht. Unser Leben heute und unsere Glaubensbeziehung zu Jesus Christus unserem Herrn.
das Thema Entrückung vor oder nach der Drangsalzeit kann man aber vernachlässigen
Weil dies auch Teil des Evangeliums ist, sollten wir einfach nur den Worten Jesu glauben. Die schlafenden Jungfrauen haben das aber in der Vergangenheit nicht getan.

Es ist besser für uns diese prophetischen Lehren zu vernachlässigen, als falsche Lehren zu verbreiten.
Wenn das so ist, wer entscheidet das dann? Wer sagt mir, was in der Bibel wichtig und was unwichtig ist? Welchen Maßstab müssen wir anlegen?
Zwischen wichtig und unwichtig trenne ich in diesem Zusammenhang nicht. Wichtig sind alle Heiligen Schriften, das prophetische Wort (die Offenbarung) sogar besonders. Offb.22,7

Aber es ist auch besonders gefährlich.

Offb.22,18:Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, von denen in diesem Buche geschrieben ist;
19. und wenn jemand etwas hinwegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott wegnehmen seinen Anteil am Baume des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buche geschrieben steht.

Deshalb werden wir in Offb.3 mehrfach dazu ermahnt das festzuhalten, was wir haben. Falsche prophetische Lehren gehören nicht dazu. Sie schädigen uns, was im Reich der Himmel sichtbar werden wird.
Wieso muss ich überhaupt noch an eine Entrückung glauben?
Die Wiederkehr Jesu und die damit verbundene Rettung, Entrückung und Verwandlung der Christen ist eine Kernbotschaft des Evangeliums. Wer diese Wiederkehr in den Evangelien leugnet, verleugnet im Grunde das ganze Evangelium von Jesus Christus.

LG
Willy

Stephan Isenberg
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Beitrag von Stephan Isenberg »

Lieber Willy

Du schreibst:
Nicht vorstellen kann ich es mir allerdings bezüglich Matth.24,15-28. Hier geht es um die Jünger Jesu, die sich zu dieser Zeit in Israel aufhalten
Das kann ich mir wiederum nicht vorstellen - aber gut, da gehen unsere Ansichten eben auseinander. Israel steht hier im Gegensatz zu den Nationen - und es wird gesagt "Und viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus" usw. Das ist doch eben das besondere an der NT Gemeinde. Sie braucht auf keinen zu hören, der sagt "ich bin der Christus". Denn die Gemeinde wird in einem Nu entrückt werden. Ich habe überhaupt keine Furcht von einem falschen Christus verführt zu werden, dann wohl schon eher von einem falschen Bibellehrer oder dergleichen, da meine Hoffnung auf das entgegengerückt werden in die Luft und auf den Herrn gerichtet ist, ich rechne überhaupt nicht mit einem Christus hier auf der Erde. Ich rechne mit einem Christus im Himmel oder auf den Wolken oder in der Luft!! Das macht für mich den Unterschied. (Diese Hoffnung gründet sich auf 1.Thess 4,15f; 2.Thess 2,1; 1.Kor 15,52)


Du schreibst:
Meiner Meinung nach haben die Jungfrauen zur Zeit Darby´s noch tief und fest geschlafen und geträumt. Das tun sie(wir Christen)auch heute noch.
Naja, das ist ja alles sehr subjektiv (auch bei mir). Aber wenn ich mir ansehe was im 19.Jahrhundert für Aufbrüche geschahen, nicht nur durch das Entstehung der sog. Brüderbewegung, sondern auch in anderen freikirchlichen Strömungen, dann war das schon ein mächtiges Wirken des Heiligen Geistes... ich persönlich zweifle nicht nicht daran, das der Ruf der Jungfrauen im 19. Jhd. stattfand - aber beweien kann ich das natürlich auch nicht... (ist halt mein persönlicher Eindruck)

Du schreibst:
Als ehemaliger Brüdergemeindler weiss ich, dass man den Lehren dieser Menschen (es ist ja auch nicht verwunderlich, denn es handelt sich hier um einen Gründer dieser Bewegung) leichtfertig und wohlwollend vertraut.
Ich komme selber aus der Welt und habe an und für sich seit dem ich Christ bin nicht die Gewohnheit gehabt alles leichtfertig hinzunehmen [eher wird man mir nachsagen wollen, das ich zu viel alles hinterfragen würde, was mich aber auch nicht unbedingt vor einem Irrtum schützt, dass will ich damit nicht sagen]. Eine gewisse wohlwollende Art möchte ich aber jedem entgegenbringen, der den Herrn Jesus lieb hat, man sollte sich immer einmal in den anderen hineinversetzten und versuchen zu verstehen, was der andere meint, denkt und glaubt. Meine Gewohnheit ist nach wie vor alles anhand des Wortes zu überprüfen und wenn ich das was ich lese auch im Wort finde, dann wächst naturgemäß das Vertrauen - aber Schande über jeden der das leichtfertig tut...

Du schreibst:
Deshalb mein ehrlicher Rat euch, lieber Stephan und lieber Dirk. Konzentriert euch allein auf das Evangelium von Jesus Christus, auf die Evangelien und die Apostelbriefe und auf die Wiederkehr Jesu für die Seinigen (Christen).
Kann es sein, dass hier unser Problem liegt. Du gibst selber zu das dies ein Thema ist, mit dem man sich nicht so sehr beschäftigen muss - liegt es vielleicht daran, dass wir nicht zu ähnlichen Überzeugungen gelangen? [Um zu einer Sache aber was gescheites beitragen zu können, muss man sie intensiv erforscht haben! Auch hier sage ich nicht, dass ich das getan hätte, wie es nötig gewesen wäre - im Gegenteil ich sehe mich noch im Anfang meiner Untersuchungen]

Gruß, Stephan

Ulrich.B
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Beitrag von Ulrich.B »

Lieber C.K.,

das der Neue Bund bereits im Alten Testament angekündigt wurde, und zwar in vielfacher Weise, kann ich durchaus nachvollziehen. Damit habe ich überhaupt kein Problem.

Das der Herr Jesus ein vollgültiges und ewig gültiges Opfer gebracht hat, stelle ich gar nicht in Frage. "Denn mit einem Opfer hat er auf immerdar vollkommen gemacht die geheiligt werden." (Hebr. 10,14).

Völlig gleichgültig ob Abraham ohne Gesetz, David unter Gesetz, Paulus unter Gnade oder das wiedereingepflanzte Israel unter Christus durch Gnade gerettet werden, es geschieht immer auf Grund des einen Opfers.

Die Opfer des Alten Bundes hatten nur symbolische Bedeutung, sie nahmen keine Sünden hinweg, es musste immer ein Stellvertreter geopfert werden, nie wurde aber der Sünder getötet. Für Bündnisse ist immer kennzeichnend, durch die ganze Schrift hindurch, dass derjenige, für den das Opfer gebracht wird weiterlebt.

Dieses Prinzip wird sicherlich auch für den Neuen Bund zutreffen. Wenn es eine Bibelstelle gibt, die etwas anderes aussagt, dann nehme ich die gerne zur Kenntnis.

Jetzt haben wir aktuell eine Besonderheit gegenüber dem Bündnissprinzip. Die vermeintlichen Bündnispartner haben nicht überlebt. "ich bin mit Christo gekreuzigt, und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt lebe im Fleische, lebe ich durch Glauben, durch den an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbstfür mich hingegeben hat." (Gal.2,20).

"so sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod, auf dass, gleichwie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, also auch wir in Neuheit des Lebens wandeln." (Rö.6,4).

"Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig; und ihr seid vollendet in ihm, welcher das Haupt jedes Fürstentums und jeder Gewalt ist; in welchem ihr auch beschnitten worden seid mit einer nicht mit Händen geschehenen Beschneidung, in dem Ausziehen des Leibes des Fleisches, in der Beschneidung des Christus, mit ihm begraben in der Taufe, in welcher ihr auch auferweckt worden seid durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat." (Kol. 2,9-12)

Es würde sicherlich den Rahmen eines solchen Beitrages sprengen, wenn man noch alle weiteren Stellen aufführen wollte, die davon sprechen, dass Gott, wenn er uns sieht nur noch Christus sieht. Faktisch existiert in dieser Zeit nur der Mensch Jesus. Wir sind Gleider seines Leibes.

Wenn also jetzt der Neue Bund schon wirksam ist, dann kann der Neue Bund eigentlich nur zwischen dem Sohn des Menschen und Gott bestehen. Faktisch kennt Gott in der jetzigen Zeit nur den Sohn des Menschen. Darum bin ich so verwundert, dass der Neue Bund jetzt schon wirksam sein soll und ausgeübt wird. Ich dachte immer, dass Bund etwas mit Herrschaft und Macht zu tun hat. Jetzt lerne ich in der Bibel, dass Gott alles unter die Füße des Sohnes des Menschen gestellt hat. Ich kann auch gar nicht erkennen, dass der Sohn des Menschen jetzt schon herrscht. Wenn er herrschen würde, worüber denn? Über sich selbst?

Also, ich bekomm das sowohl vom Bündnischarakter her, als auch vom Herrschaftsaspekt her nicht so richtig unter die Füße. Ich bin dir dankbar, wenn du das noch genauer auseinanderlegst, denn wenn du Recht hast, dann habe ich irgendwo einen gewaltigen Fehler gemacht.
Ulrich

Stephan Isenberg
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Beitrag von Stephan Isenberg »

Lieber Werner,
Du schreibst:
Ich weiß nicht, wovon ihr euch da "führen" lasst, aber ein Bild ergibt sich ja dadurch, dass die einzelnen Pixel in ihrem Zusammenhang stehen gelassen werden. Durch Kombinieren beliebiger Pixel, die zwar aus dem Bild stammen, aber anders platziert werden, ergibt sich nunmal ein anderes Bild. "Führen" sollte uns daher das Auslegen zusammenhängender Schriftstellen. Und es gibt in der Schrift keine zusammenhängenden Schriftabschnitte, die die Einzellehren des Dispensationalismus lehren.
Wir haben nicht gesagt, das wir den Zusammenhang außer betracht lassen. Im Gegenteil, wir sind sehr dafür, dass man den Zusammenhang beachtet – das allein kann uns zu einem Bild gesunder Worte führen. Gerade die Schlüsselstellen in Römer 9-11 und Epheser 2-3 und die Verheißungen in Jes 60-65 und Jer 30-31 und die Zusammenhänge von Offenbarung 19-21 führen uns zu unserer Überzeugung.

Du schreibst:
Wenn es ihm aber, wie jetzt im Neuen Bund, durch eine innerliche Erneuerung (Wiedergeburt!) im Geist aufs Herz geschrieben wird (das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus), tötet es nicht, sondern eben dieser Geist macht lebendig

Hebr 8,6-13; 10,14-22; 2Kor 3,3(!), Apg 15,9; Röm 2,29; 5,5; 6,17; 8,2.4.6.10.14ff.26ff; 10,8; 2Kor 1,22; Gal 4,6; 5,14-26; Eph 3,17 (nach eurer Hermeneutik müsste das ein schönes Bild ergeben ...)
Glaubt ihr etwa, dass Wiedergeborene immer noch ein "steinernes Herz" haben wie in Hes 11,19; 36,26?

Wo zeigen diese Bibelstellen etwas davon, dass das Gesetz vom Sinai auf unsere Herzen geschrieben wurde? Keine, aber auch wirklich keine Stelle redet davon, dass den Christen der heutigen Zeit das Gesetz auf das Herz geschrieben wurde.
Natürlich glauben wir nicht, das Christen ein „steineres Herz“ haben. Was wir aber lesen ist, dass wir ein Brief Christi sind und das auf die fleischernen Herzen des Gläubigen Christus geschrieben wurde. Aber das das Gesetz vom Sinai auf unsere Herzen geschrieben wurde, davon lesen wir nichts im Wort. Wir lesen aber, dass den Israeliten, dass Gesetz buchstäblich auf das Herz geschrieben wird (Heb. 8,6f).
_______________________
Lasst uns bei dem bleiben, was geschrieben steht! Sola Scriptura!

Du schreibst:
Ihr schreibt im Futur? Ihr glaubt also tatsächlich, der Herr übt jetzt noch keinen Hohepriesterdienst nach der O. Melchisedeks aus?
Es steht auch noch meine Frage im Raum, ob ihr Hes 40ff nicht konsequent buchstäblich versteht. Denn nach einem solchen konsequent buchstäblichen Verständnis muss es wieder Sündopfer und Leviten etc. geben.
Doch auch jetzt übt der Herr den Hohenpriesterdienst aus, aber nicht nach der Ordnung Melchisedeks, auch wenn er jetzt schon Priester nach dieser Ordnung ist.
Du schreibst:
Das Geheimnis aus Eph 3,3-6 und Röm 11,25 ist aber nicht ein etwaiger "Einschub", sondern die Teilhabe der Nationen an dem Israel verheißenen Heil.
Daniel 9,24 hat sich im ersten Kommen Jesu offenbar vollständig erfüllt:
Sein "beseitigender Dienst": Übertretung zum Abschluss gebracht (RÖm 6,1-2.14), den Sünden ein Ende gemacht (Röm 5,12-19; 6,23) und die Ungerechtigkeit gesühnt (Röm 3,21-26) (manche nicht-disp. Ausleger beziehen diese Dinge auf das Ende Israels als Nation). Sein "einführender Dienst": Eine ewige Gerechtigkeit eingeführt - als Priester (Röm 5,19), Gesicht und Propheten versiegelt - als Prophet (Apg 3,22; evtl. könnte hier auch die Verschleierung von 2Kor 3,15 gemeint sein) und ein Allerheiligstes gesalbt - als König (Hebr 1,9; 9,24 etc.). Ich möchte mich hier nicht im Detail der Auslegung festlegen, sehe dies aber grundsätzlich als erfüllt an, wozu es wie gesagt mehrere Auslegungsvarianten gibt.
Wir haben nichts dagegen, wenn man diese Stelle in Daniel geistlich anwendet. ABER, das Problem ist ja, dass in dieser Stelle steht: „Siebenzig Wochen sind über DEIN VOLK…“ – es geht um das Volk Israel!!! und es geht um die Wiederherstellung Israels nach diesen 70 Wochen und da Israel offenbar noch nicht wiederhergestellt ist, deshalb ist der EINSCHUB zwingend. Es ist keine Frage der Auslegung, sondern des Beobachtens der Dinge in Jerusalem bzw. Israel. Nur wenn man der Vergeistlichungstheorie vertraut, dann bekommen diese klaren Aussagen wie z.B. „über DEIN VOLK“ eine völlig andere Bedeutung. Natürlich hat der Herr Jesus uns eine ewige Gerechtigkeit erworben, natürlich kann man alle diese Dinge geistlich anwenden. Aber da die versprochenen Verheißungen für Israel noch nicht eingetroffen sind, deshalb sind wir gezwungen hier von einem Einschub zu reden. Aber das fällt uns gar nicht schwer, weil uns das Zeugnis des Neuen Testamentes die Lösung gibt – es ist das Geheimnis was den Propheten eben noch verborgen war (Eph 3).
Nebenbei: Der Knackpunkt unserer Anschauungen liegt wohl dort, dass wir die Vergeistlichungstheorie ablehnen und du die buchstäbliche-Erfüllungs-Theorie von uns ablehnst – obwohl dies natürlich für uns mehr ist als eine Theorie, weil sich ja unendlich viele Prophezeiungen bereits buchstäblich erfüllt haben, warum sollten wir also zweifeln, dass das mit den anderen Prophezeiungen auch noch geschieht? Wir müssen uns also darüber unterhalten, ob wir dazu berechtigt sind, diese Vergeistlichungstheorie anzuwenden. Worauf stützt du diese Sichtweise? (Wir haben übrigens nichts gegen geistliche Anwendungen aus dem AT, dass wollen wir deutlich sagen, aber wir nehmen dadurch nicht die Buchstäblichkeit weg)
Du schreibst:
In Röm 11 steht aber nichts von einem "Wegnehmen der Bösen", sondern von einem Hinzufügen, nämlich dem (Wieder-) Einpfropfen. (Insofern habe ich Verständnis z.B. für die auch unter "Reformierten" teilweise vorhandene Erwartung einer künftigen Erweckung unter den Juden - aber nicht für die dispensationalistische Sichtweise)
Und auch von einer "Basis für das Israel im T-Reich" steht dort gar nichts.
Worin wir uns aber anscheinend einig sind, ist, dass es nur ein Überrest aus Israel ist, an dem Gott seine Verheißungen erfüllt. Wenn ihr diesbezüglich dasselbe glaubt wie ich, warum meint ihr dann, dass ich Gott zum Betrüger mache?
Lies bitte Sacharja 13,7-9, diese Stelle wird sich kurz vor dem Friedensreich erfüllen. Dort ist die Rede davon, dass ein drittel übrig bleiben wird, bevor der Herr dann in Kapitel 14 seine Füße auf den Ölberg stellen wird. Das meinen wir, wenn wir von dem „Wegnehmen der Bösen“ und von der „Basis für das Israel im T-Reich“ sprechen.
Du schreibst:
Davon habe ich nichts gesagt, ich bitte um etwas mehr Differenzierungsvermögen. Ich meinte, dass der erste Teil von Mt 24 offensichtlich im Jahre 70 n.Chr. erfüllt worden ist. Es ist nun einmal so: Wenn eine Prophezeiung exakt wie beschrieben eingetroffen ist, dann ist sie erfüllt.
Es ist auch höchst unfair, dies gegen den Holocaust auszuspielen und mir eine "Verniedlichung" vorzuwerfen. Ihr solltet bitte überlegen, was ihr da schreibt! Als was für einen Menschen wollt ihr mich eigentlich darstellen? Zu unterstellen, Gott zum Betrüger zu machen und den Holocaust zu verniedlichen, da hat der Spaß wirklich langsam ein Ende. Wieder mal müssen Dispensationalisten zur untersten Schublade greifen.
Wir konnten nicht erkennen, was du mit „der erste Teil von Mt 24“ meinst – das Kapitel hat 51 Verse! Falls du nur von Vers 2 gesprochen hast, dann sind wir mit dir einer Meinung und wir wissen auch nicht, welcher Dispensationalist sich hier einer Geschichtsvergessenheit schuldig macht.
Du musst vielleicht noch mal lesen, was wir geschrieben haben: „Liegt da nicht eher bei ihren Gegnern eine Verniedlichung des Holocausts vor?“ – Haben wir dich hier direkt angesprochen? Überhaupt nicht! Aber wenn du glaubst, dass die Drangsal in Mt. 24,21, von der es heißt, „denn alsdann wird große Drangsal sein, dergleichen von Anfang der Welt bis jetzthin nicht gewesen ist, noch je sein wird“, tatsächlich schon geschehen ist, dann solltest du dich fragen, ob, das was im Jahr 70 geschehen ist, wirklich schlimmer war, als was im Dritten Reich passiert ist. Warum übrigens gleich so empfindlich? Nicht Dispensationlisten „greifen wieder mal in die unterste Schublade“ – aber wir erinnern dich daran, das du den Dispensationalisten pauschal Geschichtsvergessenheit vorgeworfen hast, da kann man sich u.E. nicht beschweren, wenn wir mal eine Frage stellen, die zudem noch völlig berechtigt ist (auch wenn sie nun auf dich, wie es ja nun aussieht, falls du nur von Vers 2 geredet hast, nicht zutrifft). Für uns ist das übrigens kein Spaß – nur ganz nebenbei – wir empfinden das als eine ganz ernste Angelegenheit…
du schreibst:
"Da ein Großteil wieder auf der bereits bemängelten Ein-Vers-hier-ein-Hinweis-dort-Hermeneutik beruht, gehe ich nur auf einige wenige eurer Aussagen ein."
Lieber Werner, dieses Argument kommt immer wieder mit Abwandlungen. Mal willst du unsere "Phantasie oder Eisegese" übersehen. Ein anderes Mal ist es bloß die Uhrzeit, die dich abhält detailliert zu antworten. Könnten wir nicht genauso deine Argumente pauschal abschmettern, wo wir doch deine Hermeneutik auch für total falsch halten? Aber ist das ein faires Argument? Wir könnten es natürlich auch mal gut anwenden, wenn wir keine konkrete Antwort wissen.
du schreibst:
Es geht überhaupt nicht um die Frage der "Buchstäblichkeit". "Buchstabe" ist hier eine Metapher für das Gesetz des alten Bundes.
Gerade weil der Buchstabe hier das "Gesetz" ist, geht es um Buchstäblichkeit. Das Gesetz wird nämlich nach Heb. 8 den Israeliten in die Herzen geschrieben, dann wenn der Bund buchstäblich geschlossen wird. Genau das passiert jetzt aber mit uns nicht.
du schreibst:
Somit kann der Beweis, dass der neue Bund in der Jetztzeit gilt, nicht entkräftet werden durch den Einwand, Paulus sei das "nur im Geist gewesen, aber nicht im Buchstaben, also nicht wirklich". Wir haben in 2Kor 3,6 also tatsächlich eine eindeutige Schriftaussage, dass der neue Bund jetzt gilt.
Wir können (s. o.) deine "Entkräftung" nicht nachvollziehen. Aber selbst wenn die gelten würde, dann wäre für uns 2.Kor. 3,6 noch lange keine "eindeutige Schriftaussage, dass der neue Bund jetzt gilt". Dass Paulus der Diener des neuen Bundes ist, bedeutet nicht, dass der Bund geschlossen ist, genauso wie die Aussage des Herrn "Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute" - bevor dieses Blut vergossen wurde - nicht bedeutet, dass der Bund in diesem Augenblick geschlossen wurde.

Lieben Gruß,
Stephan u. Dirk

C.K.
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Beitrag von C.K. »

Ulrich.B hat geschrieben:Ich dachte immer, dass Bund etwas mit Herrschaft und Macht zu tun hat. Jetzt lerne ich in der Bibel, dass Gott alles unter die Füße des Sohnes des Menschen gestellt hat. Ich kann auch gar nicht erkennen, dass der Sohn des Menschen jetzt schon herrscht. Wenn er herrschen würde, worüber denn? Über sich selbst?
(fett hervorgehoben von mir)

Lieber Ulrich
Also, ich picke jetzt vorerst nur diesen einen Satz von Dir heraus, der mir gerade sehr aufgefallen ist:

Was sagst Du denn zu folgenden Aussagen (verglichen mit Deiner Aussage)? (unrev. Elb. 1905)

[Mt 28,18] Und Jesus trat herzu und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. [Mt 28,19] Gehet [nun] hin und machet alle Nationen zu Jüngern, und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, [Mt 28,20] und lehret sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.

Mk 16,19 Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.
Lk 22,69 Von nun an aber wird der Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Macht Gottes.
Röm 8,34 wer ist, der verdamme? Christus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der [auch] auferweckt, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet.
Kol 3,1 Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so suchet, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.
1Petr 3,22 welcher, in den Himmel gegangen, zur Rechten Gottes ist, indem Engel und Gewalten und Mächte ihm unterworfen sind.

Jesus Christus herrscht als König, JETZT! Alle Mächte sind ihm untertan, was aber eben nicht ausschliesst, dass momentan noch Rebellion herrscht, denn wir sind ja noch nicht in der himmlischen Ewigkeit angekommen. Jesus hat sich zur Rechten Gottes gesetzt: das heisst nichts anderes, als dass Er die Herrschaft ausübt. Nun magst Du sagen, dass man ja nichts merkt auf dieser Welt. Ich finde aber, dass Psalm 2 ausserordentlich gut für unsere Zeit passt: Schlussendlich, am Tage des Herrn (Seiner Wiederkunft), werden sich dann alle Knie beugen (müssen), egal wie sehr sie auch spotten und sich gegen den Gesalbten und seine Herrschaft wehren.

Gruss
SOLI DEO GLORIA!

Ulrich.B
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Beitrag von Ulrich.B »

Nichts für Ungut C.K.,

aber der Weltbeherrscher dieser Finsternis ist der Teufel (Eph. 6,12). Christus wartet noch mit dem Antritt seiner Herrschaft, denn noch sind ihm nicht seine Feinde zum Schemel seiner Füße gelegt (Hebr.10,13). Das war sogar zu der Zeit, als der Herr hier auf der Erde war, den Dämonen bekannt "Und siehe, sie schrieen und sprachen: Was haben wir mit dir zu schaffen, Sohn Gottes? Bist du hierhergekommen, vor der Zeit uns zu quälen?" (Matt. 8,29).

Es ist schon erschreckend, wenn jemand meint SEIN Herr würde jetzt regieren. MEIN HERR regiert jetzt ganz sicher noch nicht. Denn wenn ER regiert, dann wird das in Macht und Herrlichkeit sein und nicht in einem so diabolischen Durcheinander wie wir es jetzt erleben.

"Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: dass Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist" (1. Jo.1,5).
Ulrich

C.K.
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Beitrag von C.K. »

Ulrich.B hat geschrieben:Es ist schon erschreckend, wenn jemand meint SEIN Herr würde jetzt regieren. MEIN HERR regiert jetzt ganz sicher noch nicht. Denn wenn ER regiert, dann wird das in Macht und Herrlichkeit sein und nicht in einem so diabolischen Durcheinander wie wir es jetzt erleben.
Lieber Ulrich
Ich kann Deine Argumentation sehr gut verstehen - nichtsdestotrotz ist Gott/Jesus jederzeit der souveräne Herr über alle und alles - damit bist Du wohl auch einverstanden, oder? Wie deutest Du denn sonst die Aussage Jesu, dass ihm alle Macht in Himmel und auf Erden gegeben ist?

Bis zum Tage der Wiederkunft des Herrn in Macht und Herrlichkeit toben seine Feinde - das schliesst aber nicht aus, dass Er bereits Herrscher ist (auch in der Welt gibt es manche Herrschaft, aber nicht jeder ist gehorsam und viele rebellieren).
MEIN Herr, der Herr Jesus Christus, durch den und zu dem alle Dinge sind, ist der unumschränkte und souveräne König aller Könige - er sitzt auf dem Thron und regiert.

Dass Du also schreibst "MEIN HERR regiert jetzt ganz sicher noch nicht" ist sehr bedauerlich: Du sagst damit, dass Gott keine Macht hat, dass Er ohnmächtig dem Wüten Satans zuschaut. Wenn Du aber sagtest, dass Er noch nicht so regiert, wie Er es in der Ewigkeit tun wird, dann könnte ich mich Dir durchaus anschliessen.

Dass der Teufel der Fürst dieser Welt ist, ist mir auch klar, weil die Schrift es sagt. Dennoch kann er nur tun, was Gott erlaubt. Das Wüten des Teufels muss schlussendlich dazu dienen, dass Gott verherrlicht wird: Jesus rettet heute noch Leute, bis alle zum Glauben gekommen sind, die im Lebensbuch eingetragen sind.
Dass Jesus Christus im Himmel zur Rechten Gottes regiert, ist mir ein ungemeiner Trost: Er ist der Sieger und bleibt der Sieger in alle Ewigkeit. Jetzt leben wir aber eben in einer Zeit des Überganges, wie ich es bereits zuvor schilderte, aber nichts auf dieser Welt geschieht, über das Gott nicht die Kontrolle hätte - deshalb gibt es ja für uns Christen keinen Grund, zu verzweifeln.
SOLI DEO GLORIA!

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