Das ist ne Menge Text hab erstmal nur den ersten gelesen. Auf den Konjunktiv verzichte ich mal beim Erzählen, weil mir das zu anstrengend ist immer auf die Wörter zu achten.
James White ist 100% überzeugter Calvinist. Er lehrt das in seiner Gemeinde und verteidigt es in Diskussionen mit verschiedenen anderen Menschen, ob Arminianer, Katholiken, Mormonen, etc. Er verteidigt dabei vor allem die Errettung allein aus Gnade, allein durch Glauben und allein durch Christus - ohne eigenes zutun.
Nun gibt es einen gewissen Marc Carpenter, der sich für einen Calvinisten hält, aber James White ziemlich nieder macht. Er hat auf seiner Internetseite eine Sammlung von Namen, die er für verlorene Irrlehrer hält (falls sie sich von den Dingen, die er zitiert, nicht kurz vor ihrem Tod bekehrt haben). Darunter Calvin (!!!) und Charles Spurgeon.
James White stand kurz vor einer öffentlichen Diskussion mit einem Katholiken, da schreibt Marc Carpenter einige Dinge über ihn und erklärt letztendlich, dass James White genau so verloren ist wie der Katholik.
Carpenter erklärt, dass man kein Christ sein kann, wenn man nicht an die 5 Punkte glaubt, und auch kein Christ sein kann, wenn man als Calvinist glaubt, dass jemand, der nicht an die 5 Punkte glaubt, ein Christ sein kann. Sobald also jemand nicht die ganzen theologischen Formulierungen zur begrenzten Sühnung kennt, kann er nach Carpenter nicht gerettet sein. Er bezeichnet die Lehre der universalen Sühnung der Arminianer als falsches Evangelium. White erklärt, dass diese Lehre kein falsches Evangelium ist, weil es überhaupt kein Evangelium, sondern eine Theorie über das Ausmaß der Sühnung ist.
White ist von jedem der 5 Puntke überzeugt, aber er ist sich auch bewusst, dass viele Menschen noch überhaupt nichts von diesen Themen mitbekommen haben, oder in ihrer Tradition hängen. Anstatt ihnen Unglauben und Hölle zu bescheinigen versucht er ihnen beizubringen, was es mit diesen Dingen auf sich hat.
Zitat:
"Ich sehe den Unterschied zwischen 1) Unwissenheit 2) Fehler auf Grund von Tradition und Unwissenheit 3) Inkonsistenz und 4) Bewusste Ablehnung der Wahrheit."
White erklärt weiter, dass es unbiblisch ist erst eine perfekte Theologie zu haben, um gerettet zu werden. Vielmehr sieht er das christliche Leben als ein Wachsen in der Wahrheit und damit als Bestandteil der Heiligung.
Carpenter wirft ihm unter anderem vor:
" White glaubt, dass einige derjenigen die an universelle Sühne glauben, das Evangelium glauben"
White bekennt sich in diesem Punkt schuldig und erklärt wieder, dass ein Großteil der Christen überhaupt nicht weiß, wovon Carpenter überhaupt spricht. "Sie wissen nur, dass sie Sünder sind und Jesus der einzige Retter ist."
Carpenter haut noch verschiedene andere Sachen raus, die einfach nur absurde Vorwürfe sind. Er führt dann auch noch 2. Joh 11 an, um zu beweisen, dass jeder, der nicht die perfekte Theologie hat (die natürlich nur so perfekt ist, wie Carpenter sie definiert), auch kein wiedergeborener Christ sein kann.
White schaut sich den Vers im Kontext an:
2. Joh 9-11
Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn. 10 Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht! 11 Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken.
"Johannes spricht nicht über die universale Sühnung als "die Lehre". Er spricht über die Lehre von Vater und Sohn und insbesondere in johannäischer Literatur bezüglich der Lehre der Antichristusse, die geleugnet haben, dass Jesus in das Fleisch gekommen ist. Johannes ermahnt seine Leser, diejenigen nicht zu grüßen, die aus der Gemeinschaft gegangen sind und Vater und Sohn verleugnen. Diese Worte mit Carpenters idiosynkratischem HyperCalvinismus zu verbinden ist wieder mal absurd. Nur durch die Erweiterung einer Wahrheit (begrenzte Versöhnung) zum Status der letzten und vollkommenen Definition des Evangeliums selbst, kann Carpenter so einen unverschämten Sprung machen."
Carpenter bezeichnet jeden, der nicht an die begrenzte (wirksame) Sühnung glaubt, als verlorenen Gotteshasser. Des weiteren packt er jeden, der dabei nicht seiner Meinung ist, mit in den Sack. Nach Carpenter gibt es somit zwei Parteien:
Gottlose - Er und alle, die genau so glauben, wie er.
White schreibt:
Ich denke eine gute Sache daran, dass man diese Leute entlarvt ist: ihre Zahl steigt nicht. Es gibt nichts attraktives am HyperCalvinismus. Es ist kalt, steril und abstoßend. Damit bleibt es eine Nebenvorstellung, ein klares Beispiel dafür, dass man intellektuelles Wissen ansammeln kann, das getrennt vom Herzen ist. Balance ist in jedem Aspekt des christlichen Glaubens unerlässlich und Hyper-Leute haben keine Balance.
Am Ende schreibt White:
HyperCalvinsimus ist ein trauriges Spektakel in all seinen Manifestationen und ich sage das als ein sehr starker Calvinist, der an einer modifizierten supralapsaristischen Sicht festhält. Aber ich genieße es wirklich die wenigen zum Narren zu halten, die mich als Hyper-Calvinist bezeichnen, indem ich jedes Zeichen von Hypercalvinsmus durch meine Missionsarbeit, Evangelisation und Predigt weg blase. Und ich bin darin konsistent gewesen, die Unausgeglichenheit und die Fehler des HyperCalvinismus über eine dokumentierbare Zeitspanne entlang zu verurteilen. Ich hoffe, dass das Erkennen der Fehler in Marc Carpenters Argumentation echten Calvinisten hilft, falsche Anschuldigungen von Hyper-ismus zu widerlegen (viele unserer Gegner versuchen uns alle zwecks emotionaler Wirkung zusammen zu werfen)