Andachten zu den Psalmen

Basiert auf "Biblische Lehre" - aber damit die Praxis nicht zu kurz kommt, ein Extra-Forum

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Joschie
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Ch.Spurgeon "Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du wandeln sollst; ich will dich beraten, mein Auge auf dich (richtend)." Psalm 32,8
Der Herr ist es, dessen Stimme wir in diesen Worten vernehmen. Und was der Herr hier David zusagt, war gerade das, was er nötig hatte. Er, der unser Heiland ist, will auch unser Lehrer sein. Er läßt sich herab, selbst seine Kinder zu unterweisen, wie sie in den Wegen der Gerechtigkeit wandeln können; sein heiliges Wort und die Mahnungen seines Geistes sind die Führer der Gläubigen in ihrem täglichen Wandel.

Die göttliche Erziehung ist eine Segnung, die uns aufgrund unserer Kindesstellung zugesichert ist. Unterweisung durch Erfahrung ist die beste Lehrmethode. Das sind glückliche Menschen, die, obwohl sie nie zu den Füßen Gamaliels gesessen haben und von Aristoteles nichts wissen und auch in der scholastischen Moral ganz unbewandert sind, doch gelernt haben, dem Lamme zu folgen, wohin irgend es geht.

Der Herr möchte uns mit seinen Augen leiten. Wie einem treuen Diener ein Blick oder Wink seines Herrn genügt, so sollten wir den leisesten Andeutungen unseres Meisters folgen und keine Donnerschläge brauchen, die uns aus unserer Trägheit aufrütteln müssen. Ein freundlicher Blick und ein leises Flüstern des Herrn sollten uns genügen.

Leider ähneln wir sehr oft den Tieren, denen man Zaum und Zügel ins Maul legen muß. Ist es nicht traurig, daß wir oft erst sehr gezüchtigt werden müssen, bevor wir gehorsam sind? Wir sollten uns wie eine Feder im Wind von dem Hauch des Heiligen Geistes willig hin und her bewegen lassen. Aber ach, die Zügel, mit denen Gott oft unsere Kraft binden und uns zu schwachen, ohnmächtigen Geschöpfen machen muß, sind ein Zeugnis dafür, wie störrisch und zügellos unser Wille ist. Wir würden nicht wie Maultiere behandelt werden, wenn nicht soviel Eselsart an uns festzustellen wäre! Wollen wir durchaus widerspenstig sein, so müssen wir uns darauf gefaßt machen, daß Gott die Zügel straff anzieht und uns kürzer hält, als uns lieb ist.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Ps 32,9 W.MacDonald »Seid nicht wie ein Roß, wie ein Maultier.« Psalm 32,9

Mir scheint, daß das Roß und das Maultier zwei verkehrte Haltungen symbolisieren, die wir einnehmen können, wenn wir die Leitung des Herrn erbitten. Das Pferd möchte vorwärtsstürmen, das Maultier möchte langsam hinterhertrotten. Das Pferd ist im allgemeinen ungeduldig, lebhaft und impulsiv. Das Maultier dagegen ist störrisch, eigensinnig und faul. Der Psalmist sagt, daß keines der beiden Tiere Verstand hat. Beide müssen mit Zaum und Zügel gebändigt werden, sonst nahen sie ihrem Herrn nicht.

Gottes Wunsch ist, daß wir sensibel und empfindsam auf Seine Führung reagieren, indem wir weder in eigener Klugheit vorwärtsstürmen noch untätig bleiben, wenn Er uns einmal Seinen Willen deutlich gemacht hat. Im folgenden geben wir einige grobe Regeln, die uns in dieser Beziehung vielleicht helfen können.

Bitte Gott, Seine Führung durch den Mund von zwei oder drei Zeugen zu bestätigen. Er hat gesagt: »Aus zweier oder dreier Zeugen Mund wird jede Sache bestätigt werden« (Matthäus 18,16b). Diese Zeugen können auch einen Bibelvers, den Rat anderer Christen oder ein wunderbares Zusammentreffen von Umständen einschließen. Wenn du zwei oder drei deutliche Hinweise auf Seinen Willen hast, dann gibt es keine Zweifel oder Befürchtungen mehr.

Wenn du Gottes Führung suchst, und du keine Antwort bekommst, dann liegt Gottes Führung für dich darin, da zu bleiben, wo du bist. Es gilt immer noch, daß »Dunkel hinsichtlich des Gehens Licht hinsichtlich des Bleibens bedeutet«.

Warte, bis die Führung so klar ist, daß eine Weigerung klarer Ungehorsam wäre. Die Kinder Israel durften nicht weiterziehen, bis sich die Wolken- und Feuersäule bewegte. Keine noch so klugen Überlegungen auf ihrer Seite hätten ein von Gott unabhängiges Handeln entschuldigen können. Ihre Verantwortung war es, dann zu ziehen, wenn die Wolke weiterzog - nicht eher und nicht später.

Laß schließlich den Frieden Gottes in deinem Herzen Schiedsrichter sein. Das ist eine andere mögliche Übersetzung von Kolosser 3,15 (siehe Elberfelder Fußnoten). Das bedeutet, daß Gott, wenn Er uns tatsächlich führt, unseren Intellekt und unser Gefühl derartig beeinflußt, daß wir über den richtigen Weg Frieden, über jeden anderen Weg aber keinen Frieden haben.

Wenn wir uns danach sehnen, den Willen Gottes zu erkennen und ihm auch sofort gehorchen, dann brauchen wir Zaum und Zügel der Erziehung Gottes nie zu verspüren
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Ps 33,13 C.H.Spurgeon ,,Der Herr schauet vom Himmel und siehet aller Menschen Kinder." Ps. 33, 13.
Vielleicht zeigt uns kein Redebild Gott in einem gnadenreicheren Licht, als wenn es von Ihm heißt, Er steige hernieder von seinem Thron und komme vom Himmel herab, um mitleidsvoll auf die Leiden der Menschen zu achten und die Not der Menschenkinder sich zu Herzen dringen zu lassen. Wir lieben Ihn; denn da Sodom und Gomorrha mit Gottlosigkeit erfüllt waren, wollte Er diese Städte nicht zerstören, bevor Er dieselben nicht mit seiner persönlichen Heimsuchung begnadigt hätte. Wir können nicht anders, wir müssen unser Herz in Liebe gegen unsern Herrn ausschütten, der aus der höchsten Herrlichkeit sein Ohr zu uns herniederneigt, und es an die Lippen des sterbenden Sünders legt, dessen ermattete Seele sich nach Versöhnung und Frieden sehnt. Was können wir anders als Ihn lieben, dieweil wir wissen, daß Er auch die Haare auf unserm Haupte alle zählet, auf jeden unsrer Tritte achtet, und uns auf allen unsren Wegen leitet? Besonders nahe tritt uns diese Wahrheit und bewegt unser Herz, wenn wir bedenken, wie aufmerksam Er ist, nicht allein auf die zeitlichen Bedürfnisse seiner Kreaturen, sondern ganz besonders auf ihre geistlichen Anliegen. Obgleich ein unermeßlicher Abstand besteht zwischen dem endlichen Geschöpf und dem unendlichen Schöpfer, so sind doch beide durch unzerreißbare Bande miteinander verbunden. Wenn eine Träne aus deinem Auge fällt, so glaube nicht, daß Gott sie nicht wahrnehme; denn ,,wie sich ein Vater über Kinder erbarmet, so erbarmet sich der Herr über die, so Ihn fürchten." Dein Seufzen kann das Herz Jehovahs bewegen; dein Lispeln zieht sein Ohr zu deinen Lippen nieder; dein Gebet kann seiner Hand Stillehalten gebieten; dein Glaube kann seinen Arm bewegen. Stelle dir nicht vor, Gott throne in der Höhe, ohne deiner zu gedenken, noch deiner Tritte zu achten. Der Herr siehet auf dich, wie arm und elend du auch seiest. Denn des Herrn Augen schauen alle Lande, daß Er stärke die, so von ganzem Herzen an Ihm sind. ,,Er schaut deiner Füße Tritt'; Siehe, wie sein Auge wacht! Wo du gehest, geht Er mit, Und bewahrt dich Tag und Nacht. Er hat seine starke Hand Dir zum Schutze vorgewandt."
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Unser Herz freuet sich seiner." Ps. 33, 21.
Es ist etwas so Seliges darum, daß sich die Christen auch im tiefsten Elend und im größten Unglück freuen können; obgleich Trübsal sie umgibt, so singen sie dennoch; singen, wie manche Vögel am besten im Käfig. Ob die Wellen immer höher und höher schwellen und hoch über ihr Haupt hinbrausen, so steigt dennoch ihre Seele bald empor zur Oberfläche und schaut das Sonnenlicht vom Angesicht Gottes; sie haben einen Rettungsgurt bei sich, der ihr Haupt allezeit über Wasser erhält und sie trägt, daß sie singen können mitten im Schrecken des Sturmes: ,,Du, Gott, bist noch bei mir." Wem gebühret nun die Ehre? O, wem anders als Jesu; das alles kommt von Jesu. Trübsal bringt nicht notwendig zugleich den Trost mit für den Gläubigen, aber die Gegenwart des Sohnes Gottes, der bei ihm im Feuerofen stehet, erfüllt sein Herz mit Freude. Er ist krank und leidend; aber Jesus besucht ihn und erquickt ihn auf seinem Siechbette. Er liegt im Sterben, und die kalten schauerlichen Wellen des Jordanstromes umspülen ihn bis an den Mund, aber Jesus faßt ihn in seine Arme und ruft ihm zu: ,,Fürchte dich nicht, mein Lieber, Sterben ist Erben; die Fluten des Todes haben ihren Quell im Himmel; sie sind nicht bitter, süß sind sie wie Nektar, denn sie entströmen dem Throne Gottes." Und wenn der scheidende Heilige die Strömung durchschreitet, und wenn sich die Wellen um ihn her auftürmen, und wenn das Herzblut stockt und der Blick erstarrt, dann flüstert ihm dieselbe Stimme ins Ohr: ,,Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott." Und wenn er den Gestaden der unbekannten Ewigkeit naht, und schon zurückschaudert vor den Toren des Schattenreichs, spricht Jesus: ,,Fürchte dich nicht, es ist deines Vaters Wohlgefallen, dir das Reich zu geben." So gestärkt und getröstet fürchtet sich der Gläubige nicht, zu sterben; ja, er freut sich abzuscheiden, denn weil er Jesum erblickt hat als den Morgenstern, so sehnt er sich, Ihn anzuschauen und sich an seinem Anblick zu weiden als an einer hellstrahlenden Sonne. Wahrlich, die Gegenwart Jesu ist der ganze Himmel, nach dem uns verlangt. ,,Jesu, Jesu, komm zu mir, O, wie sehn' ich mich nach Dir! Jesu, Deine Lieb' allein Kann mein armes Herz erfreu'n!"
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C.O.Rosenius Ich will den Herrn loben allezeit; Sein Lob soll immerdar in meinem Mund sein. Ps. 34, 1.

So redet der geprüfte David. Und so müßte gewiß auch einem Christen zumute sein, der in den ganzen Reichtum Christi versetzt ist, daß er in einem solchen Glück immer froh und dankbar ist. Der Apostel sagt: ,,Seid allezeit fröhlich und seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch." Es ist gewiß die seligste Pflicht, daß Gottes Kinder schon hier in der Prüfungszeit das himmlische Leben beginnen, nämlich unseren Gott zu preisen und zu loben, sich zu freuen und den himmlischen Vater für alles, was Er in sich selbst ist und was Er für sie getan hat, tut und noch tun wird, zu lieben und zu preisen. Wer aber vermag alle hiermit angedeuteten Gegenstände des Lobes Gottes auch nur auszusprechen? Nicht weniger wichtig ist es, beizeiten zu bedenken, daß die Undankbarkeit eine Sünde ist, die eine ganze Menge unglücklicher Folgen mit sich bringt. ,,Die Undankbarkeit ist der austrocknende Wind, vor dem Gottes Gnadenquellen versiegen."

Die Undankbarkeit ist eine Art Bezauberung des menschlichen Sinnes. Wenn er auch der glücklichste auf Erden ist, wird er doch wie ein unglückliches Wesen durch das Leben gehen und - ein Märtyrer fortwährender Unzufriedenheit - sich selbst eine Last und ein Leugner der Ehre Gottes sein. Wer auf dieser Erde möglicherweise auch am wenigsten erhalten hat, hat doch viele Gründe, unausgesetzt unseren Gott zu preisen, zu loben und zu danken. Denn nur etwas von den herrlichen Werken und dem Wesen Gottes zu sehen und zu wissen, müßte uns schon mit Seinem Preis erfüllen, ,,Die Erde ist voll der Güte des Herrn. Himmel und Erde sind Seiner Ehre voll." Und selbst der am wenigsten Glückliche hat tiefe Gründe, Gott zu preisen und zu loben nur für das, was Er in sich selbst ist. - Dies um so mehr, wenn du Seine große Gnade und Barmherzigkeit an deinem eigenen Herzen erfahren hast, wenn du begnadigt wurdest mit der seligen Berufung zum Reiche Christi, begnadigt mit der Erleuchtung des Heiligen Geistes, so daß du dich selbst und deinen Heiland kennenlernen und ein Kind Gottes werden durftest und bei alledem vielleicht auch eine ganze Menge sichtbarer Wohltaten Gottes - geistliche wie leibliche - genießt, Gottes Wort und dein tägliches Brot, ja, alles für die Reise durch das Leben Notwendige hast. Wie müßtest du dann doch unserem Gott danken und Ihn loben! Wenn du dagegen alles das vergißt, unzufrieden und ungeduldig einhergehst und nur auf einige kleine Unannehmlichkeiten blickst, so ist das eine Undankbarkeit, die kaum ungestraft bleiben kann. Ein Christ muß ein fröhlicher, dankbarer Mensch sein.

Wenn wir nun verstanden haben, daß die Undankbarkeit eine gefährliche und verderbliche Sünde ist, so ist noch die doch für einen Christen, nur Versuchungen zu allem Bösen zu fühlen, - bald diese finsteren und lästerlichen Gedanken von Gott, von Christus, von gewissen heiligen Wahrheiten, bald wiederum Versuchungen dazu, sich zu den gegenwärtigen Dingen zu wenden, mit der Lockspeise der Sünde zu spielen, Freuden in den Lüsten des Fleisches zu suchen, das bereit ist, wie Pulver Feuer zu fangen, sobald ein Funke hineinfällt. Wir schweben hier in beständiger Gefahr. Jeder unserer Sinne, jedes unserer Glieder, jedes erschaffene Wesen kann uns zur Versuchung werden. Wir können kaum die Augen öffnen, ohne diejenigen zu beneiden, die über uns stehen, oder die Geringen zu verachten. Wie bald versündigen wir uns mit der Zunge, vor allem auch mit dem Herzen! Haben wir einen scharfen Verstand, wie bald werden wir aufgeblasen! Sind wir Befehlende, wie bald mißbrauchen wir unsere Macht! Sind wir Untergebene, wie bald murren wir über den Vorzug anderer und tadeln sie! Mit solchen Herzen schleppen wir uns herum. Bedenke, wie es sein wird, wenn wir vollkommen frei von all diesem Bösen sein werden! Und dies alles auf ewig, auf ewig, denn ,,das Erste ist vergangen.

Alles dieses ist aber nur geredet ,,wie ein Kind", und nur von dem Bösen, wovon wir frei werden. Wer aber kann würdig von dem Guten reden, das wir empfangen werden? Davon nämlich, ,,was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist?" Bedenke nur, was der allmächtige Gott tun kann, wenn Er sich vornimmt, Seine heimkommenden Kinder recht zu erfreuen! Er kann unendliche Seligkeit schaffen. Er kann, wenn es erforderlich ist, sogar solche Herzen in uns schaffen, die von selbst eine unaussprechliche Freude fühlen. Wir erfahren ja oft, wie Sorge und Freude nur von der Stimmung des Herzens abhängen, so daß ein fröhliches Herz sich ohne besonderen Anlaß freut. Bedenke, wenn alle Umstände die seligsten sind und das Herz außerdem frisch und froh, ja, so freudetrunken ist, wie der allmächtige Schöpfer es machen kann. Wir lernen verstehen: Wenn die Zeit kommt, zu der Gott Seligkeit bereiten will, dann kann Er auch unaussprechliche Dinge schaffen. Er, der selbst die Liebe ist, muß dies jetzt auch wollen, da wir, die wir arg sind, Himmel schaffen möchten. - Herr, vertreibe darum die tiefe Finsternis aus uns! Wir haben ja unaussprechliche Dinge zu erwarten, so wahr Du selbst es gesagt hast.

Kein Ohr hat je gehöret, Kein menschlich Aug' gesehn, Die Freud', so den'n bescheret, Die Gott ihm ausersehn; Sie werden Gott anschauen Und seh'n von Angesicht Mit ihres Leibes Augen Das ew'ge, wahre Licht.
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Joschie
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Ps 34,5 W.Nee Sie blickten auf ihn und wurden erleuchtet, und ihre Angesichter werden nie verwirrt sein. Psalm 34,5

Wir müssen uns davor hüten, gegenüber der subjektiven Seite der geistlichen Erfahrung überängstlich zu sein und dadurch zu Menschen zu werden, die sich in sich selbst verkriechen. Darf ich es veranschaulichen mit dem Beispiel vom elektrischen Licht? Du bist in einem Zimmer, und es wird dunkel. Du möchtest das Licht anhaben, um lesen zu können. Auf dem Tisch neben dir steht eine Leselampe. Was tust du? Beobachtest du sie aufmerksam, um zu sehen, ob das Licht angeht? Nimmst du ein Tuch und reibst die Glühbirne blank? Nein, du stehst auf, gehst auf die andere Seite des Zimmers, wo der Schalter ist, und schaltest den Strom ein. Du wendest deine Aufmerksamkeit der Energiequelle zu, und wenn du dort das Nötige getan hast, geht hier das Licht an. Beschäftige dich immer mit dem, was Gott in Christus getan hat und laß ihn für das sorgen, was er in dir tun will.
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Beitrag von Joschie »

Ch.Spurgeon "Die auf ihn blicken, werden strahlen, und ihr Angesicht wird nicht erröten." Psalm 34,5
Ein Freund ist gekommen, um uns zu besuchen. Plötzlich wird er blaß. Wir fragen ihn, was ihm fehlt, und er antwortet: "Ich habe meine Brieftasche verloren, und sie enthält alles Geld, was ich besitze." Er rechnet die Summe bis auf den Pfennig aus und beschreibt die Schecks, die Wechsel, die Banknoten und die Münzen. Wir sagen ihm, das müsse ihm doch ein großer Trost sein, daß er genau den Umfang seines Verlustes kenne. Er scheint den Wert unserer Versuche, ihn zu trösten, nicht einzusehen. Wir versichern ihm, daß er dankbar sein solle, ein so klares Gefühl seines Verlustes zu haben; denn viele hätten ihre Brieftaschen verloren, ohne imstande zu sein, ihren Verlust zu berechnen.

Unser Freund wird dadurch nicht im geringsten aufgeheitert. "Nein", sagt er, "daß ich weiß, was ich verloren habe, hilft mir nicht, es wiederzufinden. Sage mir, wo ich mein Eigentum finden kann; dann hast du mir einen wirklichen Dienst erwiesen. Aber das bloße Bewußtsein meines Verlustes ist durchaus kein Trost für mich."

Ebenso ist es ganz recht zu glauben, daß du gesündigt hast und so vor dem gerechten Gott nicht bestehen kannst. Dies Wissen allein wird dich jedoch nicht erretten. Die Errettung geschieht nicht dadurch, daß wir unser eigenes Verderben erkennen, sondern indem wir völlig die in Jesus bereitete Erlösung ergreifen. Ein Mensch, der nicht auf den Herrn Jesus blicken will, sondern beharrlich nur auf seine Sünde und sein Verderben, erinnert uns an den Jungen, der einen Pfennig durch die Öffnung in einen Abflußkanal fallen ließ, dann stundenlang davor stehenblieb und Trost darin fand zu sagen: "Er rollte gerade hier hinein; ich sah ihn genau zwischen diesen zwei eisernen Stangen hindurchfallen." Bleibe nicht dabei stehen, die Größe deiner Schuld zu betrachten, sondern blicke auf den, der auf Golgatha alle Schuld gesühnt hat.
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Ps 34,6 Ch.Spurgeon "Die auf ihn blicken, werden strahlen, und ihr Angesicht wird nicht erröten." Psalm 34,6

Laßt uns den Herrn Jesus in seinem Leben ansehen. Hierin findet der schwer geprüfte Christ die beste Erquickung und den zuverlässigsten Trost. In der Geduld und im Leiden Jesu finden wir herrliche Sterne, die das mitternächtliche Dunkel am Himmel unserer Trübsal erhellen. Kommt her, ihr Kinder Gottes! Welcherart eure Trübsale auch sein mögen - seien sie nun zeitlicher oder geistlicher Art -: Ihr werdet im Leben und Leiden des Herrn Freude und Trost finden, wenn jetzt der Heilige Geist eure Augen öffnet, so daß ihr ihn erblickt.

Vielleicht befinden sich unter euch einige, die unter Armut seufzen. Sieh den Herrn Jesus an, du armer, gebeugter Bruder, so wirst du erheitert. Sieh ihn dort! Vierzig Tage fastet und hungert er. Sieh ihn wieder, wie er müde auf der Straße wandert und sich zuletzt auf den Rand des Brunnens zu Sichar setzt. Er, der Herr der Herrlichkeit, der die Welt in seiner Hand hält, sprach zu einem Weibe: "Gib mir zu trinken!" Soll der Jünger über seinen Meister sein und der Knecht über seinen Herrn? Hat der Herr Jesus Hunger und Durst erduldet, dann sei guten Mutes; denn in all dem bist du sein Gefährte. Sei getrost und sieh auf ihn, so wirst du erheitert werden.

Vielleicht ist eure Trübsal anderer Art. Vielleicht seid ihr verleumdet worden. Euer Ruf, obgleich rein und fleckenlos gewesen, scheint vor den Menschen vernichtet. Das ist wirklich ein harter Schlag, doch für alles dies findest du Trost in Christus. Komm und sieh ihn an, so wirst du erheitert. Der König der Könige wurde ein Samariter genannt; man sagte von ihm, er habe den Teufel und sei von Sinnen. War er nicht allezeit rein und heilig? Dennoch nannte man ihn einen Fresser und Weinsäufer.

Vielleicht liest diese Zeilen jemand, der von Menschen verfolgt wird und dessen Freunde ihm zu Widersachern geworden sind. Lieber Christ, bedenke, wie man den Herrn Jesus verfolgte. Ist es dir schlechter ergangen als ihm? Warum solltest du dich schämen, ebenso verunehrt zu werden wie dein Meister?
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Beitrag von Joschie »

Ps 34,8 D.Rappard Schmeckt und seht, wie freundlich der Herr ist; wohl dem, der auf ihn traut. Ps. 34,8.
Der Herr ist freundlich! Hundertstimmig tönt dies Wort durch unsere ganze Bibel. Wir hören es so oft, daß wir es fast überhören. Doch nehmt es heute recht zu Ohren und faßt es ins Herz, ihr alle, denen seine Gnadensonne leuchtet! Schmeckt seine Freundlichkeit! Bewegt sie in dankbarem Gemüt und kostet ihre Süßigkeit! - Und seht seine Freundlichkeit, wie sie sich in der Vergangenheit geoffenbart hat, wie sie als eine leuchtende Spur durch euer ganzes Leben sich hindurchzieht!

Aber es gibt etwas noch Köstlicheres, noch Stichhaltigeres als solch seliges Schmecken und Sehen. Es ist das V e r t r a u e n. Der Psalmist, der ein reiches, überwallendes Gefühlsleben kannte, sagt nicht: Wohl dem, der schmeckt und sieht, wie freundlich der Herr ist, sondern: W o h l d e m, d e r a u f i h n traut. - Auf den Herrn trauen, auch wenn sich seine Freundlichkeit scheinbar verhüllt; w i s s e n, daß seine Güte waltet, auch wenn Not und Gefahr auf die Seele drückt; im Glauben festhalten, daß auch der bittere Kelch des Leidens nur heilsame Arznei enthält, das gibt der Seele Kraft und bewahrt das Herz im Frieden. Wohl dem, der im Leben und im Tod auf den Allmächtigen Gott vertraut.

Wenn ich auch gar nichts fühle von Deiner Macht, Du bringst mich doch zum Ziele, auch durch die Nacht.
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C.H. Spurgeon Vielfältig ist das Unglück des Gerechten, aber aus dem allen errettet ihn der HERR. Ps. 34, 19.

Die glänzende falsche Münze. "Eine falsche Münze mag besser und glänzender aussehen als das echte Geldstück, und doch fast oder ganz wertlos sein."

In gleicher Weise mag ein falscher Bekenner eine Zeit lang glänzender aussehen, als ein wahrer Christ. Er ist nicht niedergeschlagen, denn er hat keine der inneren Kämpfe, die aufrichtig Gläubigen so viel Seelenangst verursachen. Er ist nicht traurig, denn er hat keine Herzensbuße bei der Erinnerung an jene Mängel, welche das lebendige Kind Gottes demütigen. Zweifel und Befürchtungen hat er nicht, denn diese sind das Moos, das auf dem Glauben wächst, und dieser Gnade ermangelt er gänzlich. Fehler gegen Heiligkeit, Verlust der Gemeinschaft, Erfolglosigkeit im Gebet, Gewissensvorwürfe, dies alles, was den Erwählten Gottes begegnet, kommt ihm nicht nahe; denn ihm ist das innere, empfindungsfähige Leben fremd, dessen äußere Zeichen diese sind. Betrübte Kinder Gottes, werdet nicht ganz entmutigt durch die gleichmäßige Stimmung und ruhige Sicherheit solcher Menschen; denn diese werden wahrlich beunruhigt sein, wenn die Prüfungsstunde kommt. Was euch betrifft, eure fromme Sorge und heilige Angst sind ein Beweis der Wirklichkeit eures geistlichen Lebens, und Zeichen der Gnade, welche euch Trost gewähren sollten. Tote Menschen leiden nicht von dem Witterungswechsel, und bloße Nachahmungen des Lebens, wie Gemälde und Statuen, wissen nichts von den Leiden und Schmerzen lebendiger Menschen. Bemitleidet die, welche nie in Seelennot sind, und dankt dem Herrn, daß Er euch nicht in eurem eingebildeten Frieden gelassen hat. Besser, trübes Gold, als glänzendes Erz zu sein. Denkt ihr nicht so? (Th.Manton)
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C.H.Spurgeon ,,Sprich zu meiner Seele: Ich bin deine Hilfe." Ps. 35, 3.
Was lehrt mich dies liebliche Gebet? Es soll heute mein Abendgebet sein; aber zuvor möchte ich gern Belehrung und Erbauung daraus schöpfen. Die Stelle zeigt mir vor allem, daß David von Zweifeln heimgesucht ward; denn wie hätte er sonst beten können: ,,Sprich zu meiner Seele: Ich bin deine Hilfe," wenn er nicht manchmal von Zweifeln und Ängsten erfüllt war? Darum will ich ganz getrost sein, denn ich bin nicht der einzige unter den Heiligen, der sich über seinen Kleinglauben zu beklagen hat. Wenn ein David zweifelte, so darf ich nicht schließen, ich sei kein Christ, weil ich Zweifel empfinde. Unsre Schriftstelle erinnert mich, daß David sich nicht zufrieden gab, wenn er von Zweifeln und Befürchtungen zu leiden hatte, sondern daß er seine Zuflucht sogleich zum Gnadenthrone nahm und um Versicherung bat; denn das achtete er mehr, denn viel seines Gold. Auch ich muß nach einer bleibenden Gewißheit streben darüber, daß ich angenehm gemacht bin in dem Geliebten, und darf mir keine Ruhe gönnen, wenn seine Liebe nicht ausgegossen ist in mein Herz. Wenn mein Bräutigam mich verlassen hat, so muß und will meine Seele fasten. Auch das erfahre ich, daß David wußte, wo er völlige Versicherung erlangen konnte. Er nahte sich seinem Gott im Gebet und rief: ,,Sprich zu meiner Seele: Ich bin deine Hilfe!" Ich muß viel mit Gott allein sein, wenn ich ein deutliches Gefühl der Liebe Jesu in mir erfahren will. Wenn mein Gebet ermattet, dann wird das Auge meines Glaubens trübe. Viel im Gebet, viel im Himmel, lässig im Gebet, lässig im Wandel. Ich sehe, daß David keine Ruhe hatte, bis ihm seine Versicherung aus göttlicher Quelle zufloß. ,,Sprich zu meiner Seele." Herr, sprich Du es! Nichts Geringeres als ein göttliches Zeugnis im Herzen kann den wahren Christen befriedigen. Noch mehr: David ruhte nicht, bis seine Versicherung einen lebendigen, persönlichen Grund empfangen hatte. ,,Sprich zu meiner Seele: Ich bin deine Hilfe." Herr, wenn Du zu allen Heiligen so sprächest, nur zu mir nicht, so wäre es nichts. Herr, ich habe gesündigt, ich verdiene das Lächeln Deiner Liebe nicht; ich darf kaum darum flehen; aber ach! sprich zu meiner Seele, ja, zu meiner Seele: ,,Ich bin deine Hilfe."
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,In Deine Hände befehle ich meinen Geist; Du hast mich erlöset, Herr, Du treuer Gott." Ps. 31, 5.
Diese Worte sind von heiligen Menschen in der Stunde ihres Abscheidens oft gebraucht worden. Wir können sie heute abend mit Segen zum Gegenstand unsrer Betrachtung wählen. Der Gegenstand der angelegentlichsten Sorgfalt eines gläubigen Menschen im Leben und im Tode ist nicht sein Leib oder sein Vermögen, sondern sein Geist; das ist sein höchster und teuerster Schatz, wenn dieser geborgen ist, dann ist alles gut. Was ist doch alles vergängliche Gut im Vergleich mit der Seele? Der Gläubige befiehlt seine Seele in seines Gottes Hände; sie kommt von Ihm, sie ist sein Eigentum, Er hat sie bisher bewahret und kann sie ferner bewahren, und darum ist es das beste, daß Er sie wieder aufnimmt. Alle Dinge sind in Jehovahs Händen wohl aufgehoben; was wir dem Herrn vertrauen, ist wohl geborgen, sowohl jetzt als an dem Tag der Tage, dem wir entgegen gehen. Es ist ein seliges Leben und ein herrliches Sterben, wenn wir uns der Sorge des Himmels anheim stellen können. Jederzeit sollten wir unser alles der treuen Hand Jesu befehlen; und wenn auch das Leben an einem Faden zu hängen scheint, und die Schwierigkeiten sich mehren wie der Sand am Meer; so bleibt dennoch unsre Seele in süßem Frieden und fühlt sich glücklich in ihrem Ruheport. ,,Du hast mich erlöset, Herr, Du treuer Gott." Erlösung ist eine sichere Grundlage für die Befestigung des Gottvertrauens. David hatte Golgatha nicht gekannt, wie wir, aber er ward durch manche zeitliche Erlösung gestärkt; und uns sollte die ewige Erlösung nicht noch viel lieblicher trösten und erquicken? Vergangene Errettungen sind kräftige Unterpfänder, daß wir auch jetzt auf den göttlichen Beistand rechnen dürfen. Was der Herr an uns getan hat, will Er wieder tun, denn bei Ihm ist keine Veränderung. Er ist treu seinen Verheißungen und gnädig seinen Heiligen; von seinem Volke wendet Er sich nicht ab. ,,Wer Jesum bei sich hat, kann sicher stehen, Und wird im Leidensmeer nicht untergehen. Wenn ihn der Herr beschützt in Gnaden, Was kann ihm Tod und Teufel schaden? Er wandelt stets auf ew'gen Pfaden."
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S.Keller Psalm 36, 5: «Herr, deine Güte reicht, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen.»

Das ist ein Wort der Anbetung. Mir fehlt in unsern Gottesdiensten oft der Moment der Anbetung. Darum muß man es wenigstens daheim kennen und pflegen; daß man Pausen im Bibellesen oder Beten macht und sich still in Gottes Nähe und Größe, Herrlichkeit und Schönheit versenkt. Bisweilen kommt uns in schöner Natur solch eine Anbetung, bisweilen beim Gedanken an alles das, was er uns schon Gutes und Großes getan hat. Aus solcher inneren Feierstunde stammt auch dieses schöne Wort. So weit der Himmel ist - wer kann ihn ermessen! Himmel, ist das die im Sonnenlicht blauscheinende Atmosphäre, die unsern Erdball warm und freundlich umfängt, dann ist das ein schönes, passendes Bild seiner Güte, die uns rings umgibt. Und wenn der Himmel mit Wolken bedeckt ist, wie wir sagen, daß wir nichts von seiner lichten Bläue sehen, soll er uns mahnen an Gottes Wahrheit. Wolken waren dem Morgenländer ein Bild des Segens. Seine Wahrheit wird uns als Segen offenbar, trieft nieder als Lebensbalsam, macht uns frei von unserm brennenden, vernichtenden Irrtum. Gott, überall Güte und Wahrheit - wir so leicht unfreundlich und unwahr - wie können wir zwei zusammenpassen, wenn nicht Jesus Himmel und Erde verbindet!

Herr, unser Gott, wie herrlich bist du und wie elend wir! Laß von deinem Reichtum einen hellen Schein ausgehen, der unsere Herzen erfüllt mit Andacht, Lieb' und Freude! Amen.
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Ps 36,6 S.Keller Psalm 36, 6: «Deine Gerechtigkeit stehet wie die Berge Gottes, und dein Recht wie eine große Tiefe.»
Als ich zum erstenmal ins Hochgebirge kam, wurden mir solche Vergleiche göttlicher Wahrheiten mit den Bergen klar und lebendig. Wie klein und schwach ist der Mensch gegenüber den Bergriesen! Gottes Gerechtigkeit steht unbeugsam und unüberwindlich da, wie der blendend weiße First der Hochalp. Sein Recht breitet sich aus wie der furchtbare Abgrund der Tiefe zwischen steilen Hängen, wohinein der Blick entsetzt und schwindelnd sich verliert. Und nun kommt der Führer Jesus und seilt mich an und führt mich die schwersten Pfade hinan oder die steilsten Abhänge hinab. Das tägliche Erlebnis der ewigen Gerechtigkeit Gottes, wo Jesus mich mit dem Vater versöhnt, und die tägliche Bewahrung, Gottes Recht zu verletzen, was mich zerschmettern müßte, ist der Ausgleich zwischen dem Bergriesen und dem Menschenkind. Seit Jesus mir so vertraut geworden und so nah, wie mir kein Wesen im Himmel und auf Erden sonst ist, haben die Höhen Gottes und die Tiefen Gottes das Schreckhafte verloren. Jetzt bin ich ihm nicht mehr zu klein und nicht mehr zu schlecht; sondern er wird mein Vater und ich sein Kind.

Vater im Himmel! Ich danke dir, daß du mich nicht mit deinem Donner schrecktest, sondern durch deinen Sohn erlöst und begnadigt hast und nun zu dir lässest, daß ich jauchzend mich deiner Größe und Herrlichkeit freuen darf. Ich bin dein. Du bist mein. Halleluja! Amen.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Ps 36,7 S.Keller Psalm 36, 7: «Wie teuer ist deine Güte, Gott, daß Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben.»
Diamanten sind so viel teurer als Kieselsteine, wie sie seltener als diese sind. Aber Gottes Güte ist kein zweitesmal irgendwo von einem Wesen zu entdecken; sie ist ganz einzigartig. Wie teuer muß sie sein! Und dabei kostet sie rein gar nichts. Umsonst, ohne Gegenleistung, wie die Sonne ihre Strahlen aussendet, geht Gottes Güte von seinem Herzen aus, um die unwürdigen Menschen zu erquicken. Unter dem Schatten seiner Flügel dürfen die untreuen, unwahren, unkeuschen Menschen am Tage der Not geradeso Zuflucht finden wie die Allerbrävsten. Der seine Sonne aufgehen läßt über Gute und Böse, der liebt alle seine Menschenkinder und möchte sie am liebsten heute noch als Zufluchtsuchende unter seine Flügel nehmen. Jerusalem war zu Jesu Zeit wirklich eine böse Stadt, und doch sagt Jesus mit Tränen: ,,Wie oft habe ich deine Kindlein sammeln wollen wie eine Henne sammelt ihre Kücklein unter ihre Flügel - und du hast nicht gewollt." Das ist der einzige Fehler, der die Menschen zuletzt aus dem Bereich der Güte herausschleudert: Nichtwollen. Sonst dürfen wir kommen mit aller Schuld und uns flüchten in den warmen Sonnenschein seiner Güte. Raff alles zusammen und flüchte unter seine Flügel!

Herr Jesus, decke deine Flügel über dein müdes, schwaches Kind. Es will die Augen schließen und glauben blind. Deine Güte hat Raum für mein Ungutes. Du wirst mir zurecht helfen. Ich traue auf dich! Amen.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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