Manchmal sieht es so aus, als sei unser christlicher Glaube eine äußerst komplizierte Sache und die Bibel im Grunde nur vom Klerus, aber nicht vom einfachen Fußvolk verstanden werden kann. Das ist aber zutiefst katholisch! C.H. Spurgeon belehrt uns eines Besseren und schreibt zu Markus 10, 15 "Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen":
"Viele Menschen finden den Glauben schwer. Doch die Wahrheit ist: Er erscheint uns deswegen so schwer, weil er so einfach ist. Naaman fiel es schwer, sich im Jordan zu waschen - aber wenn es etwas Schwieriges gewesen wäre, er hätte es mit Freuden gemacht (siehe 2. Könige 5). Die Menschen glauben, dass Erlösung etwas ist, das man durch eine bestimmte Handlung oder Gefühl bekommt und das sehr geheimnisvoll und schwierig ist. Aber Gottes Gedanken sind nicht unsere Gedanken, und seine Wege nicht unsere Wege.
Damit auch der Schwächste und Dümmste gerettet werden kann, hat Gott die Erlösung so einfach gemacht wie das ABC. Es ist nichts Kompliziertes an ihr. Aber weil alle meinen, sie müsse kompliziert sein, sind viele ganz verwirrt, wenn sie merken, dass sie ja so einfach ist.
Das Problem ist, dass wir nicht glauben, dass Gott das meint, was er sagt. Wir verhalten uns so, als ob es nicht wahr sein könnte. Wenn der suchende Mensch die Bibel wortwörtlich als Gottes Wort annimmt und sieht, dass Jesus zu jedem kommt, der an ihn glaubt, verschwindet all das “Schwierige” an der Erlösung wie der Morgentau im Sonnenlicht.
Jesus Christus wird durch seine Liebe, durch sein reinigendes, kostbares Blut und durch seine vollkommene Gerechtigkeit deiner Seele sofort Ruhe und Frieden geben. Laß ab von deinem Vertrauen auf dich selber. Laß dich in die Arme Jesu fallen.”
Quelle: “Aus Spurgeons Schatzkammer”, Seite 8, Verlag C.M.Fliß
Mein persönliches Fazit: Glaube einfach!
Lieben Gruß
Jörg
Ist der Glaube kompliziert?
Moderator: Leo_Sibbing
Ist der Glaube kompliziert?
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)
Re: Ist der Glaube kompliziert?
Lieber Jörg, danke für diesen Beitrag. Am Ende schreibst du noch:Jörg hat geschrieben:Manchmal sieht es so aus, als sei unser christlicher Glaube eine äußerst komplizierte Sache und die Bibel im Grunde nur vom Klerus, aber nicht vom einfachen Fußvolk verstanden werden kann. Das ist aber zutiefst katholisch!
In deinem Beitrag zitierst du Spurgeon (hier ein Auschnitt aus dem Zitat von Spurgeon):Jörg hat geschrieben:Mein persönliches Fazit: Glaube einfach!
Es ist wahr, Jesus hat es allen Menschen leicht gemacht, denn Er hat die Sünden der ganzen Welt auf sich genommen und errettet jeden der zu Ihm kommt. Meine Feststellung bleibt aber, dass wir uns, auch in unserem ernsten Bemühen aus Irrtümern herauszukommen und davon befreit zu bleiben, uns selbst wiederum in Irrtümern verstricken und den Glauben zu etwas kompliziertem machen.Das Problem ist, dass wir nicht glauben, dass Gott das meint, was er sagt. Wir verhalten uns so, als ob es nicht wahr sein könnte. Wenn der suchende Mensch die Bibel wortwörtlich als Gottes Wort annimmt und sieht, dass Jesus zu jedem kommt, der an ihn glaubt, verschwindet all das “Schwierige” an der Erlösung wie der Morgentau im Sonnenlicht.
Ich möchte es etwas konkretisieren. Spurgeon hing selbst sehr an der Lehre Calvins, hatte aber wiederum ein Problem mit anderen Gottesmännern - selbst wenn diese auch sehr im Segen wirkten - wenn diese nicht hinter der Prädestinationslehre Calvins standen. Ich lerne gerne von den Männern die Gott gebrauchte, um das Wort wieder auf dem Leuchter zu stellen, aber wenn ich von den vielen Streitigkeiten bezüglich Glaubensfragen lese, dann werde ich sehr traurig. Ich muss dabei auch an die Worte der Schrift denken: "Geliebte, da ich allen Fleiß anwandte, euch über unser gemeinsames Heil zu schreiben, war ich genötigt, euch zu schreiben und zu ermahnen, für den ein für alle Mal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen" Jud 3. Und auch Paulus schreibt an Timotheus: "Kämpfe den guten Kampf des Glaubens" 1.Tim 6,12a.
Dieser Kampf ist aber nicht zuerst gegen andere gerichtet, sondern er tobt in uns selbst. Ich möchte zu einem Thema ein persönliches Zeugnis geben:
Als ehemaliger Katholik hatte ich die Kinderbesprengung. Als ich zum Glauben kam, wollte ich mich taufen lassen, denn mir war klar geworden, dass meine Besprengung als Säugling keine Taufe gewesen war. Die Gemeinde, in der ich zum Glauben kam und wo ich aufgenommen werden wollte, taufte nur die zum Glauben gekommenen, praktizierte aber hierbei die Form der Besprengung. Ich meldete mich zur Taufe an. In der Zeit bis zur Taufe kam ein Bruder einer anderen Gemeinde zu mir und wies mich auf die Taufe durch untertauchen hin. Dadurch wurde ich fragend über die Form der Taufe und ein Kampf entbrannte in mir. Leider war es aber ein fleischlicher Kampf, denn ich traute mich nicht, auf den Prediger, der mich taufen würde, zuzugehen und ihm meine Zweifel an der Form der Taufe zu bekennen. Dafür suchte ich in der Bibel nach Stellen, welche die Gültigkeit der Untertauchtaufe in Frage stellten. Und, wen wunderst, ich fand auch welche, denn nicht nur der Gläubige sondern auch der Ungläubige und Zweifler findet, wenn sie suchen. So ging ich dem Konflikt aus dem Weg und ließ mich mit der Besprengungstaufe taufen. Gott hatte mich gewarnt, Er wollte mich in der Wahrheit leiten, aber aus Menschenfurcht war ich ungehorsam. Später durfte ich Buße tun und habe mich dann in einer anderen Gemeinde taufen lassen. Nun habe ich Ruhe hinsichtlich der Taufe und habe keine Anfechtungen, aber mir tut mein erwähnter Ungehorsam sehr Leid.
Ist der Glaube nun doch etwas kompliziertes? Nein, aber es ist nicht immer einfach Gehorsam zu sein und auch der Feind versucht uns davon abzuhalten. Denn, wenn der Teufel es schon nicht schafft, uns daran zu hindern Jesus nachzufolgen, dann versucht er aus uns zumindest solche zu machen, die der Sache Christi schaden, sei es durch Ungehorsam oder durch Streit untereinander.
Liebe Grüße
José
Bibelzitate sind, wenn nicht anders angegeben, nach der rev. Elberfelder (PC-Ausgabe)