mike hat geschrieben: deine Haltung den Frauen gegenüber empfinde ich als rassistisch!
Rassismus?!
Mike, Du meinst sicherllich etwas anderes (z.B. sexistisch)? Obwohl Darwin seinerzeit versuchte, uns tatsächlich weiszumachen, Frauen seien im Vergleiuch zu Männern weniger weit entwickelt, und dies dann im Rahmen seiner rassistischen Pseudowissenschaft verkündete, gehören Männer und Frauen jeder Hautfarbe zu ein und derselben Rasse: Der menschlichen Rasse.
Unterschiede benennen ist legitim, aber die Schlußfolgerung muß stimmen
Ansonsten finde ich es nicht schlimm, wenn wir Unterschiede zwischen Männern und Frauen aufzeigen, auch wenn dieser Vorgang heute manchmal als "Diskriminierung" abgestempelt wird. Wenn wir nun also meinetwegen der Meinung sind, Frauen sollten allzu knappe Bekleidung meiden, dann ist das auch gar kein Grund zu der Annahme, daß unsereins gegenüber Frauen eine geringschätzende Haltung einnimmt. Wäre eine solche Forderung nicht vielmehr eine Konsequenz aus der Tatsache, daß es gerade wir Männer sind, die immer mehr Schwierigkeiten haben, beim Betrachten einer ansprechend gekleideten (oder eben weniger Bekleideten) Frau unreine Gedanken außen vor zu lassen? MichaelM schrieb zu recht, der Mann solle das Oberhaupt sein - doch manchmal denke ich, die Männer seien angesichts ihrer Verführbarkeit in Sachen Lust das wirkliche "schwache Geschlecht".
Rücksicht auf die Schwachen (u.a. von Paulus propagiert)
So, wie wir in anderen Bereichen des alltäglichen Lebens z.B. wegen einer gewissen Anzahl von gehbehinderten Kunden bereitwillig den weiteren Fußweg zu den nicht mit einem Rollstuhlsymbol gekennzeichneten Parkplätzen in der zweiten Reihe in Kauf nehmen, so ist auch hinsichtlich der Kleidung die Frage, ob Frauen eventuell auf bestimmte Äußerlichkeiten verzichten könnten, um es den Männern einfacher zu machen. Ich würde es auch durchaus als hilfreich empfinden, wenn es mehr Verkäuferinnen gäbe, die aufgrund ihrer Kompetenz und Eignung eingestellt wurden und nicht aufgrund ihrer Maße und des Augenaufschlags. Ich gehe absichtlich meist zu denen, die sich mangels entscheidender Merkmale durch solche Äußerlichkeiten keinen Sympathievorsprung verschaffen können. Die sind nämlich oft diejenigen, die wirklich was vom Geschäft verstehen.
Frauen sind oft die Leidtragenden in einem von Männern beherrschten Markt
Letzten Endes tun sich die Frauen mit der Bademode ja ebenfalls keinen Gefallen. Wie viele Frauen haben Schwierigkeiten, sich mit der Beschaffenheit ihres Körpers zufriedenzugeben, nur weil sie nicht die Idealmaße vorweisen können, die zum ansehnlichen Tragen heutiger Badebekleidung notwendig wären?! Während es für Männer völlig unauffällige Shorts zum Schwimmen gibt (die zudem in wenigen Minuten am Körper trocknen und das umziehen hinter gespanntem Handtuch erübrigen), so treten bei der Bademode für Frauen praktische Gründe derart in den Hintergrund, daß der wahre Anspruch dieser Branche sehr deutlich zum Vorschein kommt. Es gibt nur einen Weg, wie man einer Frau einreden kann, sie brauche für jede Badesaison eine ganze Reihe neuer (zwar kleiner, aber teurer) Kleidungsstücke... man vermittelt den Eindruck, sie würde von anderen nach diesen Äußerlichkeiten beurteilt und bewertet werden. Und dazu gestaltet man diese Produkte auch so, daß es aufgrund gewisser Reize fast unumgänglich ist, daß Männer hingucken.
Die Freiheit, sich an die Masse anzupassen - auch Gleichschaltung genannt
Es geht hier nicht darum, Frauen die Freiheit der Wahl ihrer Badebekleidung zu nehmen. Vielmehr ist es wichtig zu erkennen, daß viele Frauen kommerziell ausgebeutet werden, indem Marketingleute (und Männer allgemein) so tun, als hinge der Wert einer Person vom Aussehen ab, und als könne man den Sommer nur dann richtig genießen, wenn man ständig erotische Signale an die Umgebung sendet. Wer immer noch glaubt, daß sich der Markt an den Bedürfnissen orientiert, lebt im Gestern. Der Markt hat die Macht, das Konsumverhalten gezielt zu steuern. Wer heute ein Handy mit großen Tasten oder ein elegentes Fahrzeig mit Kurbeln statt elektrischen Fensterhebern sucht, wird nirgends fündig. Klein ist in, und wem das nicht paßt, dem muß sein Siemens S6 von anno dazumal eben reichen. Es besteht eine große Nachfrage an bestimmten Dingen, doch sie werden nicht mehr produziert und oft nicht einmal gegen Aufpreis angeboten - weil man mit den Alternativprodukten mehr verdienen kann. Wie oft zahlen wir den Paketpreis für ein Set, von denen wir eigentlich nur ein einzelnes wirklich brauchen... und wieviele Leute gebrauchen je mehr als 2% des modernen Textverarbeitungsprogramms, das sie zwangsweise kaufen mußten, weil es sich als "Standard" durchgesetzt hat.
Viele Frauen wünschen sich Produkte, die ganz anderen Ansprüchen genügen als die derzeitige knappe Bademode. Doch in einem von Männern dominierten Markt sind diese andersartigen Produkte schlichtweg nicht zu finden. Jede Frau mit verbleibenden Schwangerschaftsstreifen am Hintern kann ein Lied singen vom nahezu unmöglichen Unterfangen, etwas den ganzen Hintern bedeckendes und dennoch einigermaßen ansehnliches zu finden... ebenso wie viele Frauen nur deshalb eine Handtasche überall mit sich herumtragen, weil die Mehrzahl der Damenhosen keinerlei Taschen aufweist, wo man so simple Dinge wie einen Autoschlüssel wegstecken kann. Das ist nicht vom Verbraucher so gewollt, sondern unterliegt dem Diktat eines Marktes, der das enorme wirtschaftliche Potential hinter der Produktion von Damenhandtaschen voll ausschöpfen will.
mike hat geschrieben:Deine Ausführungen über die Anziehordnung der Frauen erinnert mich an den Islam, wo den Frauen eine Kleidergefangenschaft aufgezwungen wird.
Das ist nicht nur im Islam so, sondern auch bei uns, und nicht nur für Frauen. Keiner kann selbst entscheiden, was er anziehen will. Wenn Du nicht sicher bist, geh mal als Mann mit einem Minirock zur Arbeit. Oder nackt... wo die Grenze genau verläuft ist ja egal, wenn sich Deine Kritik gegen jegliche von außen durchgesetzte Vorgaben richtet.
mike hat geschrieben:Nein MichaelM, für deine Gedanken, dein Handeln bist alleine Du verantwortlich. Du kannst den Ball nicht einfach den Frauen übergeben.
Mikes Annahme, es handle sich hier um eine Schuldzuweisung gegen Frauen, zeugt von einer gewissen Unkenntnis der Tatsache, daß Frauen das tragen (müssen), was ihnen in einem von Männern dominierten Markt zur Auswahl gestellt wird. Man nenne mir einen Laden, wo eine christliche Frau ansehnliche, praktische, bequeme und dennoch "anständige" Badebekleidung kaufen kann - zu einem angemessenen Preis, versteht sich. Meine Frau würde sofort hinfahren. Doch die zumeist männlichen Designer entwerfen das, was sie selbst an einer Frau als aufregend und die weibliche Figur betonend empfinden.
In manchen Ländern hat man das Problem einfach so gelöst, daß Männern und Frauen getrennte Schwimmbäder haben. Doch im Zeitalter der homosexuellen Emanzipation kann man auch da nicht sicher sein, daß nicht auch gleichgeschlechtliche Mitbenutzer der Badeanstalt einen zweifelhaften Gefallen am Haut-Zeigen anderer finden.