>> Mephibosheth:
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Hier eine kleine Sammlung von alltestamentlichen Hinweisen auf das Wächteramt und dessen Verantwortung, vor dem Wirken des Feindes zu warnen:
Ps. 127, 1: Ein Stufenlied. Von Salomo. Wenn

das Haus nicht baut, vergeblich arbeiten daran die Bauleute; wenn

die Stadt nicht bewacht, vergeblich wacht der Wächter.
Jes. 52, 8: Stimme deiner Wächter! Sie erheben die Stimme, sie jauchzen insgesamt; denn Auge in Auge sehen sie, wie

Zion wiederbringt.
Jes. 56, 10: Seine Wächter sind blind, sind alle ohne Erkenntnis; sie alle sind stumme Hunde, die nicht bellen können; sie träumen, liegen da, lieben den Schlummer.
Jes. 62, 6f: Auf deine Mauern, Jerusalem, habe ich Wächter bestellt; den ganzen Tag und die ganze Nacht werden sie keinen Augenblick schweigen. Ihr, die ihr

erinnert, gönnet euch keine Ruhe und laßt ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem befestigt und bis er es zum Ruhme macht auf Erden!
Jer. 6, 17: Und ich habe Wächter über euch bestellt, die da sagen: Merket auf den Schall der Posaune! Aber sie sprechen: Wir wollen nicht darauf merken.
Jer. 31, 6: Denn ein Tag wird sein, da die Wächter auf dem Gebirge Ephraim rufen werden: Machet euch auf und lasset uns nach Zion hinaufziehen zu Jahwe, unserem Gott!
Jer. 51, 12: Erhebet das Panier gegen die Mauern von Babel hin, verschärfet die Bewachung, stellet Wächter auf, bereitet die Hinterhalte! Denn wie

es sich vorgenommen, also führt er aus, was er über die Bewohner von Babel geredet hat.
Hsk. 3, 17: Menschensohn, ich habe dich dem Hause Israel zum Wächter gesetzt; und du sollst das Wort aus meinem Munde hören und sie von meinetwegen warnen.
Hsk. 33, 6: Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht, und er stößt nicht in die Posaune, und das Volk wird nicht gewarnt, so daß das Schwert kommt und von ihnen eine Seele wegrafft, so wird dieser wegen seiner Ungerechtigkeit weggerafft; aber sein Blut werde ich von der Hand des Wächters fordern.
Hsk. 33, 7: Du nun, Menschensohn, ich habe dich dem Hause Israel zum Wächter gesetzt: Du sollst das Wort aus meinem Munde hören und sie von meinetwegen warnen.
Es ist recht offensichtlich, daß dies im Neuen Bund eine Entsprechung finden muß, zumal ja das, was gemeinhin mit »Ältester« übersetzt wird (ÄpiSkopos), eigentlich »Aufseher«, »Achthabender«, mithin also Wächter heißt. Bemerkenswert ist, daß in Jes. 62, 6 die Wächter die Aufgabe haben,

zu erinnern; offensichtlich haben die Wächter also nicht nur einen Dienst des Mahnens, sondern auch einen Dienst des Gebets.
Röm. 15, 14: Ich bin aber, meine Brüder, auch selbst betreffs euer überzeugt, daß auch ihr selbst voll Gütigkeit seid, erfüllt mit aller Erkenntnis und fähig, auch einander zu ermahnen.
2. Kor. 6, 1: Mitarbeitend aber ermahnen wir auch, daß ihr die Gnade Gottes nicht vergeblich empfanget
Kol. 1, 28: den wir verkündigen, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen lehren in aller Weisheit, auf daß wir jeden Menschen vollkommen in Christo darstellen;
1. Th. 4, 1: Übrigens nun, Brüder, bitten und ermahnen wir euch in dem Herrn Jesus, wie ihr von uns empfangen habt, in welcher Weise ihr wandeln und Gott gefallen sollt, wie ihr auch wandelt, daß ihr reichlicher zunehmet.
1. Th . 5, 14: Wir ermahnen euch aber, Brüder: Weiset die Unordentlichen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, nehmet euch der Schwachen an, seid langmütig gegen alle.
2. Th. 3, 12: Solchen aber gebieten wir und ermahnen sie in dem Herrn Jesus Christus, daß sie, in der Stille arbeitend, ihr eigenes Brot essen.
1. Ti. 4, 13: Bis ich komme, halte an mit dem Vorlesen, mit dem Ermahnen, mit dem Lehren.
Tit. 1, 9: anhangend dem zuverlässigen Worte nach der Lehre, auf daß er fähig sei, sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen, als auch die Widersprechenden zu überführen.
Heb. 10, 25: indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei etlichen Sitte ist, sondern einander ermahnen, und das um so mehr, je mehr ihr den Tag herannahen sehet.
Jud. 1, 3: Geliebte, indem ich allen Fleiß anwandte, euch über unser gemeinsames Heil zu schreiben, war ich genötigt, euch zu schreiben und zu ermahnen, für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen.
Das Ermahnen fängt also bei weitem nicht erst dort an, wo die Irrlehre beginnt, sondern ist etwas ganz alltägliches, unaufgeregtes, etwa so wie im Familienleben. Oder in Internetforen. Eigentlich ist gesundes Gemeindeleben gar nicht ohne solches
gegenseitiges Ermahnen möglich (also nicht hierarchisch von oben nach unten, sondern in allbezüglicher brüderlicher Gegenseitigkeit). Leider wird heute oft dagegen angepredigt, weil man eine gewisse menschliche Harmonie nicht gestört haben will. Ich habe kürzlich erst wieder eine Predigt gehört, in der Jak. 4 dazu mißbraucht wurde, jegliche Kritik als fleischliches Profilierungsgehabe zu verunglimpfen.
Herzliche Grüße, Stefan.