
Gruß Joschie
Bei der Erstauflage war der Untertitel: "Ein Plädoyer für den evangelischen Glauben" bei der Neuauflage: "Rechtfertigung und Heiligung biblisch-reformatorisch" Aber vielleicht meinst Du ja, daß lutherisch draufstand, daß es damals im "Missionsverlag der Evgl.-Luth. Gebetsgemeinschaften e.V." erschien.PDVoth hat geschrieben:Ich hab mir das Buch durchgelesen. Eine große Veränderung zur Erstauflage: Anstatt "Lutherisch", steht "Reformatorisch" drauf.
Ich habe in dem Buch nichts gefunden, dem sowohl ein Lutheraner als auch ein Calvinist, nicht zustimmen könnte.PDVoth hat geschrieben:Das Buch ist Lutherisch in Reinkultur.
Calvin war übrigens auch ein Befürworter der Kindertaufe. Wahrschinlich würde auch die Mehrheit der Calvinisten sagen, daß man als Baptist per Definition kein Calvinist sein kann.PDVoth hat geschrieben:Als Baptist (und Calvinist) sage ich: Hier wird die Taufe heilsnotwendig gemacht und die Kindertaufe befürwortet, für mich ein klares NoGo.
Die Puritaner, die keine Kindertaufe praktizierten, dürften wohl in der Minderheit gewesen sein.PDVoth hat geschrieben:Ich respektiere Kindertäufer und Lutheraner, als einer der sich der Täuferbewegung, den Puritanern und Leuten wie Spurgeon sehr verbunden fühlt, ist dieses Buch jedoch denkbar ungeeignet.
Du wirfst hier eine sehr interessante Frage auf. Ich sehe die Tendenz unter den Reformierten, vor allem in den USA, dass Bibeltreue nur noch auf TULIP beschränkt wird. Wer diese Punkte akzeptiert, wird mit Freuden begrüßt, gefeiert und zu Konferenzen eingeladen. Ob jemand ein Baptist (zB. John Piper), Charismatiker (zB. C.J. Mahaney) oder Presbyterianer (zB. R.C. Sproul) ist, spielt dabei keine Rolle. Sicher kann man von allen Lagern etwas lernen. Nur wenn die Unterschiede nicht mehr thematisiert werden, oder in vielen Fällen als irrelevant dargestellt werden, befinden wir uns auf einen wackeligen Fundament.Mephiboscheth hat geschrieben: Was mich jetzt rein psychologisch interessieren würde, wäre die Frage, wie man reagieren würde, wenn Kaiser einen charismatischen Hintergrund hätte und ein nettes "reformatorisches" Buch ähnlich dem Jetzigen geschrieben hätte, nur mit einem Kapitel über die Bedeutung der Zungenrede. Ob man dann auch so nachsichtig reagierte? Also psychologisch gesprochen: wo verläuft die Toleranzschwelle des reformatorisch geprägten "Bibeltreuen"? Vielleicht kann man da eine Feldstudie betreiben.
M.
Bei uns bei Betanien ist die Grenze dort, wo das Charismatische anfängt. Charismatische Autoren ist tatsächlich ein No-Go (damit meine ich nicht Nicht-Cessationisten wie Piper, den ich aber auch nicht unbedingt weiter verlegen möchte). Im Gegensatz zu Pädobaptisten gibt es hier keine Schnittmenge. Wobei es fast schon geringschätzend wäre, bei unseren befreundeten Pädobaptisten nur von einer "Schnittmenge" zu reden, statt von einem gemeinsamen Glauben, der sich halt nur bei der Frage nach dem Zeitpunkt der Taufe von Kindern gläubiger Eltern unterscheidet. Mich persönlich schmerzt es, Gläubige mit anderer Taufauffassung in einem Atemzug mit Charismatikern zu nennen.Mephiboscheth hat geschrieben: Und wo ist die Grenze, ab der sich die neoreformatorische Bewegung von Theologen distanziert, die zwar auch gute reformatorisch geprägte Bücher schreiben, aber beispielweise auch aus dem charismatischen Lager kommen?