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Newsletter Nr. 56. vom 28. Februar 2007

Liebe Abonnenten der Betanien-Nachrichten,
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Als Samuel einen der Söhne Isais als König Israels auswählen sollte, sagte Gott zu dem Propheten: „Der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, aber der HERR sieht auf das Herz“ (1Sam 16,7). So wählte Samuel keinen der stattlichen älteren Söhne Isais, sondern David, den jüngsten und unscheinbarsten. Im Gegensatz zu seinem hochmütigen und eigensinnigen Vorgänger Saul zeichnete David sich auch als König durch seine Demut und Bescheidenheit aus. Er wollte allein Gott die Ehre geben. Für sein Hüpfen vor der heimgeholten Bundeslade ließ er sich von Menschen verachten (2Sam 6,16.20-23), um Gott zu ehren. In zahlreichen Psalmen spricht David von seiner eigenen Erniedrigung zugunsten der alleinigen Ehre und Erhabenheit Gottes – und vom Verderben aller Hochmütigen, Erfolgreichen und Selbstherrlichen. In seiner Demut ist David ein Vorbild auf den Herrn Jesus. Nach menschlichen Maßstäben und dem Augenschein hat der Herr Jesus in dieser Welt keine Auszeichnungen gewonnen. Aber er ist der einzige, an dessen gehorsamen, sündlosen Herzen Gott wahrhaft Wohlgefallen hat. Herzen, aus denen Eigensinn, Selbstsucht, Unmoral, Geldliebe, Rebellion, Ausschweifung und dergleichen mehr hervorkommen, verabscheut Gott. Wenn unser Herz so geartet ist, können wir nur in Selbstgericht und Buße beim Herrn Jesus Zuflucht suchen. Ein Protzen mit eigenen Qualitäten bringt nur mehr Verderben, aber für Herzen, die Gott wohlgefällig werden wollen, gibt es einen Schmuck: den „verborgenen Menschen des Herzens im unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr köstlich ist“ (1Petr 3,4). Durch die neue Geburt durch Glauben an den Herrn Jesus und durch das Heil in ihm kann Sündern eine solche Auszeichnung verliehen werden.
Herzlich grüßt
Hans-Werner Deppe

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Eine Auswahl empfehlenswerter Neuerscheinungen der letzten Wochen:

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Ein praktisches Studienbuch für eine Ehe nach der Bibel
Paperback, 286 Seiten, Betanien, 13,50 EUR
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Rudolf Ebertshäuser: Gemeindewachstum oder Gemeindeverführung?
„Leben mit Vision“, „Willow Creek“ und was dahinter steckt
Taschenbuch, 128 Seiten, CLKV, 4,20 EUR
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Lothar Gassmann (Hrsg.): Kleines Ideologien-Handbuch
Taschenbuch, 148 Seiten, Mabo, 9,80 EUR
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Georg Müller (DVD)
Ein Beter, der die Welt veränderte
DVD, 88 Min., Hänssler, 14,95 EUR
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Roland Hardmeier: Zukunft. Hoffnung. Bibel.
Evangelikale und das Ende
Paperback, 564 Seiten, Selbstverlag, 22,90 EUR
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„David“ – Auszeichnung für „christliche Popmusiker“
(hwd) Auf der internationalen christlichen Künstlermesse „Promikon“ wurde Anfang Februar in Gießen erstmals eine Auszeichnung mit dem Namen „David“ an „christliche Popmusiker“ verliehen. Geehrt wurden Künstler der Bereiche „beste Nachwuchsband“, „Nationaler Künstler“, „Internationale Künstler“, „Persönlichkeit des Jahres“, „Veranstalter des Jahres“, „Kleinkunst“ und „Album des Jahres“. Die Abstimmung wurde z.T. von Tausenden per Internet vorgenommen, z.T. von 600 Musikfachleuten und einem Kompetenzteam. Dieses Konzept ist angelehnt an vergleichbare weltliche Auszeichnungen – Unterschied ist Name der Auszeichnung in Anlehnung an den biblischen König David. Laut Pressemitteilung soll der „David“ dafür sorgen, dass christliche Interpreten auch in der säkularen Musikszene bekannter werden.
Bitte lesen Sie mit dieser Meldung im Hinterkopf noch einmal die einleitende Andacht dieses Newsletters. Wird der biblische David hier nicht missbraucht und sein Wesen auf den Kopf gestellt? Wenn die Preisverleihung die christliche Botschaft an die Gesellschaft fördern soll, was für Signale werden dann hier vermittelt? Dass auch Christen genauso menschenverherrlichenden Kult betreiben nach dem, was vor Augen ist? Statt zur Buße von diesen Übeln aufzurufen, passt man sich der Welt an und buhlt um ihre Gunst. Gerade im Show- und Musikbereich ist dieser Trend weiter auf dem Vormarsch. So wurde z.B. auch in der evangelikalen Presse begrüßt, dass zwei junge Christen bei der Kultfernsehshow „Deutschland sucht den Superstar“ als Kandidaten auftreten.
In den USA startete am 26. Januar sogar eine „christliche Version“ der Superstar-Sendung „Amerikan Idol“ (übersetzt: „amerikanisches Idol“ bzw. „amerikanischer Götze“) mit dem Namen „Giftet“ („Begabt“). Moderartor ist Backstreet-Boys-Bandmitglied Brian Littrell, der angeblich seid Kindheit Christ sei. Ein Kritiker merkte an: „Littrell tourt immer noch mit den Backstreet Boys. Ich bin gespannt, ob einer der Gifted-Teilnehmer wagen wird, das Backstreet-Boy-Lied ‚Get Yourself a Bad Boy‘ (Werde ein böser Junge) zu singen.“

Esoterische Gebetspraktiken verbreiten sich unter Evangelikalen
(hwd) Unbiblische esoterische Praktiken werden von Evangelikalen unter dem Deckmantel des „Gebets“ immer mehr akzeptiert. Das Magazin „idea Spektrum“ berichtete in seiner Ausgabe 6/2007 als Titelthema über das immer beliebter werdende „Prophetische Beten“. Während in der Bibel das Gebet vom Gläubigen an Gott gerichtet ist – und zwar „nüchtern“ und „wachsam“ (1Petr 4,7; Eph 6,17), sollen beim „prophetischen“ bzw. „hörenden Beten“ die Beter mittels einer bewusstseinsöffnenden Technik Botschaften von Gott in Form von „Eindrücken“ und „Bildern“ empfangen. Der Evangelist und Apologet Alexander Seibel hat zu dem Idea-Artikel eine kritische Stellungnahme verfasst, die auf seiner Internetseite www.alexanderseibel.de abrufbar ist. Darin weist er auf den Ursprung dieser Praktik im New-Age- und extrem charismatischen Bereich hin. Weiter schreibt Seibel: „Wir sind Augenzeugen, wie in unseren Tagen durch uralte schamanische Techniken auch die evangelikale Christenheit immer mehr medial
umfunktioniert wird.“ Die Wegwendung vom Wort Gottes geht wohl immer – auch bei den Evangelikalen – mit einer Hinwendung zu heidnischen Einflüsterungen (2Tim 4,4) und „Einbildungen des Herzens“ (Jer 14,14; 23,16). Idea-Spektrum hat in einem der beiden zusätzlichen Pro-und-Kontra-Beiträge auch einem Kritiker dieser Praktik eine Stimme gegeben, aber laut Seibel hat „dieser Leitartikel in ideaSpektrum meiner Meinung nach eine neue Tür der Verführung aufgestoßen“. Seibel nennt als weiteres Beispiel für diese Entwicklung den Beitrag eines FEG-Pastors in „Christsein Heute“, wo das „Beten mit Perlen“ als Konzentrationshilfe wärmstens empfohlen wird (Nr. 2/2007, S. 44-45).
Ebenso zu nennen ist der Artikel „Das immerwährende Gebet“ im Magazin der Evangelischen Allianz „EINS“ Nr. 1/2007 (S. 13-14). Darin plädiert Richard Foster für das „Atemgebet“: „Man beginnt dieses Gebet zu beten, immer und immer wieder, bis es ganz tief in den Körper eingedrungen ist“. Mittels vier Stufen Über das „Unbewusste“ und das „Herz“ soll das „Gebet“ schließlich den „ganzen Körper durchdringen“ und „einen tiefen inneren Rhythmus in uns entwickeln“ und ebenfalls dazu führen, dass ein (direkt eingegebenes) Wort von Gott „ins Bewusstsein kommt“. Richard Foster ist Gründer der evangelikal-mystischen „Renovare“-Bewegung. Einem Artikel in TOPIC zufolge (9/2005) ist das „Hauptziel der Renovare` Bewegung die Besinnung und Rückführung auf die mystischen Anfänge der katholischen Kirche.“ In seiner Renvorare-Studienbibel empfiehlt Foster u.a.: „In Ihrer Vorstellungskraft erlauben Sie Ihrem geistlichen Körper, der voll Licht ist, Ihren physischen Körper zu verlassen … Beruhigen Sie
Ihren Körper, dass Sie zurückkehren werden … Reisen Sie tiefer und tiefer in das Weltall, bis da nichts ist außer der warmen Gegenwart des ewigen Schöpfers. Bleiben Sie in dieser Gegenwart. Lauschen Sie jeder gegebenen Belehrung.“ Das sind reinste Okkultpraktiken. Es ist höchste Zeit, dass Evangelikale ihre Gebetspraxis neu aus der Bibel lernen statt aus anderen Quellen.

Erste Verax-Konferenz: eine Ermutigung für bibeltreue Christen
(hwd/js) Vom 9.-10. Februar 2007 fand in Basel in den Räumen der Action Biblique die erste Verax-Konferenz statt. Veranstalter war das Verax-Institut, dessen Anliegen es ist, entgegen dem von Humanismus und Mystizismus geprägten Zeitgeist systematische biblische Lehre und Werte zu verbreiten und christliche Apologetik zu fördern.
Thema der Konferenz war die Souveränität Gottes. Prof. Edgar Andrews definierte im Eröffnungsvortrag die Souveränität Gottes dahingehend, dass seine Allmacht, sein Vermögen und seine Autonomie unbeschränkt sind. Wie wichtig die Lehre, dass Gott allein das Heil wirkt (Monergismus), für Bibelverständnis und Gemeindebau ist, erläuterte Pastor Kurt Vetterli am folgenden Tag. Verlagsleiter Hans-Werner Deppe verdeutlichte in zwei Vorträgen, dass das Wort Gottes die einzig wirksame Kraft für Evangelisation, Heiligung und Gemeindebau ist und beschrieb, wie man von diesem Glauben im Laufe der Kirchengeschiche abgewichen ist. Hierbei spannte er den Bogen vom Katholizismus über den Arminianismus bis hin zur charismatischen Bewegung und den pragmatischen Gemeindewachstumsinitiativen.
Calvins Erwählungslehre ist für viele ein Stein des Anstoßes. Hiervon ausgehend stellte Dr. Martin Erdmann dar, dass Calvin selbst sich sehr zurückhaltend zum Thema Erwählung äußerte und vielmehr ermahnte, sich auf die ausdrücklichen Aussagen der Schrift zu beschränken und sich jeglicher Spekulation zu enthalten. Dass Calvins Theologie von der Erwählungslehre dominiert gewesen sei, entlarvte Martin Erdmann als Mythos. Vielmehr steht Christus und sein Heil im Zentrum der Lehre Calvins.
Martin Erdmann berichtete am Anfang seines Vortrags, dass er zu Beginn seines Dienstes als Christ vor der Frage gestanden habe: „Will ich Menschen gefallen oder will ich Gott ehren?“ Letzteres sei sein Leitmotiv geworden. Dies spiegelte zugleich den Gesamttenor der Konferenz wider: In dieser durch und durch vom Humanismus geprägten Zeit schwimmen Christen gegen den Strom, indem sie treu und unbeirrt an Gottes Wort und dem Glauben an seine Souveränität festhalten. Viele Teilnehmer gaben die Rückmeldung, dass die Gemeinschaft und die Vorträge der Konferenz sie sehr ermutigt haben, da ein erbaulicher Austausch mit Gleichgesinnnten heute leider auch unter Christen Seltenheitswert hat.
Einige Vorträge der Konferenz sollen in Kürze im MP3-Format unter www.betanien.de/verlag/material/index.php?kategorie=hoerbares zum Download bereitstehen.

Essay: Wer spricht denn da?
(kv) Kürzlich wurde ich an Bileams Esel erinnert. Weil der Prophet den Durchblick in Bezug auf seinen eigentlichen Auftrag vollkommen verloren hatte, wurde er von einer Seite angesprochen, von der er es nie erwartet hätte, von seinem Esel.
Ähnlich scheint es der Kirche gehen zu müssen, dachte ich, als ich in der Weltwoche (Nr. 49/06) unter der Rubrik „Namen“, wo normalerweise irgendwelche Kuriositäten prominenter Persönlichkeiten abgehandelt werden, einen Namen las, den ich dort noch nie sah: Jesus. „Was hat diese Zeitung, die jeweils nicht sehr freundlich mit Christlichen Inhalten umgeht, nun wieder über unseren Herrn zu mokieren?“ dachte ich. Ich war höchst erstaunt. Folgendes ist da zu lesen:
>>Die Aktion „Kick off“ der freikirchlich zentrierten Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) hat zum Ziel, dass die Fußball-Europameisterschafts-Spiele 2008 auch in den Kirchen auf Großleinwand zu sehen sind. 500 Gemeinden im Land will sie motivieren, verschiedene Zeitungen berichteten letzte Woche über das Unterfangen, dem einige reformierte Gemeinden bereits stattgegeben haben. Die Kirche dürfe keine Berührungsängste zu solchen Veranstaltungen haben, da auch Jesus den diesseitigen Freuden positiv gegenübergestanden sei, argumentiert ein SEA-Sprecher: „Er hat die Sünder, Zöllner und Huren besucht und war wohl auch einem Glas Wein nicht abgeneigt.“ Mag sein. Andererseits geben wir zu bedenken, dass Jesus die Kleinviehverkäufer, Taubenzüchter, Geldwechsler samt ihrem Zubehör aus dem Tempel verjagte, den diese mit ihrem weltlichen Tun entwürdigten: „Traget das von hier weg; machet nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhause!“ (Johannes-Evangelium, 2,16) (tow)
Was die Kirche nicht mehr zu merken scheint, wird ihr nun von einem weltlichen Blatt mitgeteilt. Die Welt scheint den Unterschied zwischen Profanem und Gottesdienst besser zu kennen als die Kirche.
Es ist ja nicht so, dass man sich nicht ein Fußballspiel anschauen dürfte. Und: Sicher hat Jesus mit Sündern und Huren gegessen. Wenn Er die Nähe von Sündern nicht wollte, dann könnte niemand von den unterdessen „Frommen“ mit Ihm Gemeinschaft haben. Die Frage ist vielmehr – das hat der Esel Bileams meiner Meinung nach richtig erkannt – ob wir, nur um vielleicht ein paar Außenstehende in unsere Kirchen hineinzubringen, tatsächlich profane Veranstaltungen anbieten dürfen.
Ich denke, dass die Antwort ganz klar ‚Nein‘ heißt. Und: was machen wir, wenn die Außenstehenden dann da sind, und entsprechend unserem Vorgehen denken, unsere Botschaft habe irgendwie etwas mit Fußball oder zumindest mit Unterhaltung zu tun? Und wenn sie dann nach mehr verlangen? Wie bringen wir ihnen in wahrhaft christlicher Gesinnung bei, dass die Unterhaltung nur der Köder war, und dass jetzt der Haken des Evangeliums noch kommen muss? Viele der Kirchen, die nach diesem Muster ‚evangelisieren‘, haben konsequenterweise den ‚Haken‘ weggelassen. Oder sie haben ihn zumindest stark verkleinert oder abgerundet, die scharfen Kanten abgeschliffen.
Der kurze Weltwoche-Artikel zeigt mir, dass die Welt eigentlich noch weiß, was unsere Botschaft wäre, oder was sie zumindest nicht ist. Warum sagen wir sie nicht einfach? Warum versuchen wir nicht, die Welt mit dem zu gewinnen, wofür wir sie gewinnen wollen? Wer Unterhaltung zum Köder für die Evangelisation macht, hat meines Erachtens das Evangelium gar nicht verstanden. Er hält den Köder für attraktiver als das Evangelium. Dabei gibt es gar nichts auf der Welt, das für Sünder attraktiver ist als das Evangelium von Gottes rettender Gnade in Jesus Christus.
Quelle: http://kvetterli.blogspot.com/

Römische Kirche sieht sich in Südamerika durch den Erfolg von „Sekten“ bedroht – missionarische Gegenoffensive geplant
(js) Was die röm.-kath. Kirche seit dem 2. Vatikanischen Konzil hierzulande „getrennte Brüder“ nennt, bezeichnet sie in Lateinamerika wesentlich unfreundlicher. Immer wieder weisen hohe kirchliche Amtsträger in jüngster Zeit darauf hin, dass sie im zunehmenden Maße Mitglieder an „Sekten“ verlieren. Z. B. beklagte Hector Vidarte, Vorsitzender der peruanischen Bischofskonferenz, Ende Januar einen „aggressiven Proselytismus“, der den Bestand der katholischen Kirche gefährde. Bei den sog. „Sekten“ handelt es sich zwar durchaus oft um extreme Gruppierungen (so hat allein in Brasilien die Pfingstbewegung über 24 Millionen Mitglieder und zeigt dort Auswüchse, die vermutlich auch die meisten deutschsprachigen Pfingstler ablehnen dürften), aber auch seriöse evangelische Freikirchen fasst Rom mit diesen unter dem Begriff „evangelikal“ zusammen.
Der Erzbischof von Tegucigalpa (Honduras), Kardinal Oscar Rodríguez Maradiaga, wies nun in Rom darauf hin, dass Handlungsbedarf bestehe. Auf der fünften Vollversammlung der katholischen Bischöfe Südamerikas im brasilianischen Aparecida, die Benedikt XVI persönlich am 13. Mai eröffnen wird, soll laut Kardinal Claudio Hummes ein Missionsplan für den gesamten Kontinent verabschiedet werden. Die Initiative solle dabei, so Hummes und Maradiaga übereinstimmend, von den „Laien“ ausgehen. Beispielsweise regte Maradiaga an, Laien sollten sich verstärkt bei Krankenbesuchen engagieren, da ein Pfarrer oft für 100.000 Gläubige zuständig sei und dies allein nicht bewältigen könne.
Wie diese von Laien getragene katholische Missionsbewegung aussehen wird, dürfte interessant sein. In ländlichen Bereichen Mexikos z. B. wurden bibelgläubige Christen in den letzten Jahren mehrfach mit Drohungen und Steinwürfen „missioniert“ und zum Verlassen ihrer Dörfer genötigt.

Streitfrage „Schöpfung oder Evolution“ erhitzt weiter die Gemüter
(js) Der Wiener Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn hat Anfang Februar vor christlichem Fundamentalismus gewarnt und diesen als „Unsinn“ bezeichnet. Man könne die Bibel nicht wortwörtlich nehmen und meinen, die Erde sei vor 6000 Jahren erschaffen worden. Solche Argumente seien nicht zur Verteidigung des Glaubens geeignet, sondern machten ihn lächerlich. Gleichzeitig warf Schönborn aber auch manchen Anhängern der Evolutionslehre Fundamentalismus vor: sie wiesen kritische Anfragen von vornherein zurück. (Der Kardinal war von Evolutionisten aufs Schärfste kritisiert worden, nachdem er im Juli 2005 in der New York Times für eine von Gott gelenkte Evolution plädiert hatte.)
Der russisch-orthodoxe Patriarch Alexej II. hingegen lehnt die Evolutionslehre rundweg ab. Anhängern der Evolution warf er kürzlich indirekt vor, dass sie anderen ihre Meinung aufzwingen. Er forderte daher die Gleichberechtigung von Evolutions- und Schöpfungslehre im Schulunterricht. Laut „Stern“ habe Alexej hierfür „zahlreiche begeisterte Anhänger“.
Da sei die Frage erlaubt, ob Patriarch Alexej II. nun (um es mit Kardinal Schönborn zu sagen) ein „Fundamentalist“ ist, der „die Bibel wortwörtlich“ nimmt und „den Glauben mit unsinnigen Argumenten verteidigt“? Zumindest befindet er sich dabei in guter Gesellschaft. So begründete etwa Mose das Sabbatgebot damit, dass Gott in sechs Tagen Himmel und Erde geschaffen habe und am siebten Tag ruhte (2. Mose 20,11). Der Herr Jesus bestätigte nicht nur, dass die fünf Bücher Moses Gottes Wort sind; er wies auch darauf hin, dass Gott „am Anfang“ (!) die Menschen „als Mann und Frau schuf“ (Mt 19,4; Mk 10,6). Mit den angeblichen Jahrmillionen der Evolutionslehre, an deren Ende (!) der Mensch erst auftauchen soll, passt das schlicht und einfach nicht zusammen.

Größte Statue der Welt: eine Madonna
(hwd) Am 7. Januar wurde auf den Philippinen der Bau der größten Statue der Welt begonnen, einer 102 Meter hohen Madonna. Die Marienstatue wird Teil des Heiligtums „Montemaria“ im südlichen Teil der Meeresbucht von Batanga, das „Maria, Mutter der Armen“ geweiht ist und in drei Jahren fertig gestellt sein soll. Zu dem fünf Hektar großen Komplex gehört außerdem eine riesige Marienkapelle, ein Rosenkranz-Garten, ein Kreuzweg, ein Exerzitienhaus, eine Anbetungskapelle und weitere Kapellen, die der „göttlichen Barmherzigkeit“ und dem heiligen Josef geweiht sind.
Mit ihren 102 Metern wird die Marienfigur nicht nur die Freiheitsstatue (96 Meter) überragen, sondern auch die Jesus-Statue in Rio de Janeiro (100 Meter). Vom Schifffahtswege „Verde Strait“ aus soll das Monument täglich von rund 200 passierende Schiffe aus bewundert werden. Quelle: kath.net

Springer Verlag kämpft gegen Kreationismus
(hwd) Der Wissenschaftsverlag Springer plant die Herausgabe einer neuen Zeitschrift speziell gegen Kreationismus. Damit will er insbesondere Lehrern ein Mittel zur Hand reichen, um gegen Schöpfungsgläubige Schüler argumentieren zu können. Zielgruppe sind laut Pressemitteilung “ Lehrer, die in dieser Schlacht an vorderster Front stehen“. Das englischsprachige, weltweit angebotene Magazin „Outreach and Education in Evolution“ („Propaganda und Erziehung zur Evolution“) soll im März 2008 erscheinen.

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© Betanien Verlag, 2007. Beiträge von Joachim Schmitsdorf, Kurt Vetterli und Hans-Werner Deppe

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