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Sind alle Menschen zum Heil erwählt?

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Es gibt viele Gegner der Lehre von der Erwählung, obwohl die Schrift an vielen Stellen von Gottes souveräner Erwählung zum Heil spricht. Viele Gegner dieser Lehre behaupten, Gottes Erwählung beruhe einzig auf seinem Vorherwissen, wer sich „für ihn entscheiden“ werde. Dadurch wird Gott vom souveränen Retter und Weltenlenker zum bloßen Hellseher degradiert und vom Akteur des Heils zu dessen Zuschauer, der nicht agiert, sondern auf die Entscheidung von Menschen re-agiert und damit von ihnen abhängig ist. Gottes „Vorkenntnis“ ist in der Schrift aber keine Hellseherei, sondern hängt mit seinem souveränen Heilsratschluss zusammen.

Andere Gegner der Erwählungslehre behaupten, Begriffe wie „Erwählung“ und „erwählen“ meinten in der Schrift nirgends eine Erwählung zum ewigen Heil, sondern lediglich zu einer besonderen Aufgabe etc. Diese Sicht wird schon durch einen einzigen Vers widerlegt:

„Wir aber müssen Gott allezeit für euch danken, vom Herrn geliebte Brüder, dass Gott euch von Anfang an erwählt hat zur Rettung in Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit“ (2Thes 2,13).

Weiter unten werden wir noch weitere Verse anführen, die klar von einer Erwählung zum Heil sprechen.

Der biblischen Tatsache, dass Gott Menschen zum Heil erwählt hat, versuchen wiederum andere Gegner der Erwählungslehre dadurch zu entgehen, dass sie behaupten, Gott habe „alle Menschen“ pauschal zum Heil erwählt. Dieser Sichtweise widersprechen allerdings folgende biblischen Aussagen:

1.) Der Herr Jesus spricht an zahlreichen Stellen von „Auserwählten“ eindeutig im Sinne einer bestimmten Gruppe und nicht allen Menschen:

a) „Denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte.“ (Mt 22,14).

Im Kontext dieser Schriftstelle geht es um Heil und Verdammnis. Im Vers zuvor heißt es: „Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Füße und Hände, und werft ihn hinaus in die äußere Finsternis: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.“

b) „Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende“ (Mt 24,31).

Auch hier geht es wahrscheinlich um die Sammlung der Auserwählten zum ewigen Heil. Das wird von einer ähnlichen Aussage in Mt 13,41 bestätigt: „Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle Ärgernisse zusammenlesen und die, die Gesetzloses tun …“

In Matthäus 24 spricht der Herr Jesus außerdem davon, dass „um der Auserwählten willen“ eine Drangsalsphase verkürzt wird, und dass Verführer versuchen, „auch die Auserwählten zu verführen“ (V. 22.24). Man muss zwar tatsächlich bei der Auslegung behutsam vorgehen und beachten, ob bei dem Vorkommen des Begriffes „Erwählung“ die Erwählung zum Heil gemeint ist, aber das scheint hier der Fall zu sein. (Wenn diese Schriftstellen aus Mt 24 die einzigen Belege wären, wären sie tatsächlich zu unsicher).

c) „Wenn ihr von der Welt wäret, würde die Welt das Ihre lieben; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt“ (Joh 15,19).

Man könnte hier argumentieren, dass Jesus von der Erwählung nicht zum Heil, sondern zur Jüngerschaft oder zum Apostelamt spricht. Es geht hier aber um das allgemeine Prinzip, dass alle Gläubigen nicht von der Welt sind, sondern von der Welt gehasst werden. Es gibt Dinge, die der Herr nur speziell zu den Aposteln sagt, aber diese Aussage gilt offenbar für alle Gläubigen (vgl. auch den Zusammenhang), aber natürlich nicht für alle Menschen.

2.) Jesus beschreibt sein Volk, die Gläubigen bzw. Erwählten, auch mit anderen Begriffen, die klar nicht universal sind, z.B.:

a) Abrahams Kinder
„Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater. Jesus spricht zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, so würdet ihr die Werke Abrahams tun … Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun“ (Joh 8,39.44)

b) Seine Schafe
„… ihr glaubt nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen, wie ich euch gesagt habe. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir“ (Joh 10,26-27)

Eindeutig sind nicht alle Menschen Jesu Schafe. Es wäre undenkbar, dass Gott Menschen zum Heil erwählt, die nicht zu Jesu Herde gehören und niemals dazu gehören werden.

Man kann sich nicht selbst per „Entscheidung“ zu einem Kind Abrahams (vgl. Röm 4,16; Gal 3,29) oder einem Schaf Jesu machen, sondern nur durch Glauben und Buße sich als solche erweisen. Folgende Aussagen Jesu machen deutlich, dass es nicht am Menschen, sondern an Gottes souveräner Vorsehung liegt, wer zu der als „Schafe Jesu“, „Abrahams Kinder“ etc. beschriebene Schar der Erlösten zählt.

c) Vom Vater gegeben
„Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben“ (Joh 10,29.

Diese Aussage steht in direktem Zusammenhang mit dem oben angeführten Vers über die Schafe Jesu und zeigt, dass es nicht an den Schafen selbst liegt, dass sie Jesu Schafe sind, sondern an Gott, dem Vater. Und: Wer ein Schaf Jesu ist, ist für immer ein Schaf Jesu – niemand – auch nicht dieser Mensch selbst – kann sie aus Jesu hand rauben.

„Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast“ (Joh 17,6).

Diese Aussage belegt dieselbe Lehrwahrheit: Die Gläubigen sind deshalb gläubig und errettet, weil sie von Gott, dem Vater, in souveräner Weise dem Sohn gegeben worden sind. Das lässt sich natürlich nicht von den Verlorenen sagen.

Auch im Matthäusevangelium finden wir diese Lehre, dass die Errettung letztlich von Gottes Ratschluss und Willen abhängt:

„Alles ist mir übergeben worden von meinem Vater; und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn, und der, dem der Sohn ihn offenbaren will“ (Mt 11,27).

Und wiederum im Johannesevangelium:

„Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen … Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht … Darum habe ich euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn von dem Vater gegeben“ (Joh 6,37.44.65)

Hier sehen wir auch die Reihenfolge des Heils: 1. Vom Vater dem Sohn gegeben, 2. als Folge davon: zum Sohn gekommen. Wären alle Menschen „dem Sohn gegeben“, müsste das Umgekehrte gelten.

3. Schriftstellen über die Erwählung zum Heil stellen die Erwählten implizit oder explizit den Verworfenen gegenüber

a) In Apg 13,48 bekehrten sich nur jene, „die zum ewigen Leben verordnet“ waren.

b) Gott hat gerade nicht alle auserwählt, „sondern das Törichte … und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt“ (1Kor 1,27). Im Jakobusbrief ist noch deutlicher gesagt, dass es dabei um die Erwählung zum Heil geht: „Hat nicht Gott die vor der Welt Armen auserwählt, reich im Glauben und Erben des Reiches zu sein, das er denen verheißen hat, die ihn lieben?“ (Jak 2,5)

c) Gottes Erwählung stellt die Errettung sicher (Röm 8,29-33), folglich können jene, die letztendlich verloren gehen, nicht erwählt sein.

d) Gott ist der souveräne Töpfer, der nicht alle Menschen als „Gefäße des Erbarmens … zur Herrlichkeit vorher bereitet“ hat; manche sind auch „Gefäße des Zorns“ (Röm 9,22-23).

c) Die Erwählung geschah vorzeiten „in Christus“ (Eph 1,3) und betrifft von daher nicht die ganze Menschheit. Denn von Natur aus sind alle Menschen nicht „in Christus“, sondern „in Adam“ und bedürfen der Errettung aus dieser Stellung.

Wir haben also viele klare, direkte Lehraussagen darüber, dass einige zum Heil erwählt sind, andere aber nicht. Im Gegensatz dazu können die Gegner der Erwählungslehre keine direkten Lehraussagen für ihre Thesen nennen. Ihre Sichtweise beruht auf indirekten, aber falschen Implikationen aus manchen Schriftstellen wie z.B. den Aufrufen zum Glauben. In der Tat ruft Gott alle Menschen zu Glauben und Buße auf, aber dies besagt weder, dass er alle erwählt hat, noch dass alle Sünder einen freien Willen haben, der sie zur freien Entscheidung zum Heil befähige. Dies ist eine humanistisch motivierte falsche Schlussfolgerung. Die biblischen Aufrufe zum Glauben sind im Licht der Gesamtlehre der Schrift so zu verstehen, dass Gott seine Erwählten mittels der Evangeliumsverkündigung – die den Ruf zum Glauben beinhaltet – errettet.

Was aber ist dann mit 1. Timotheus 2,4?

Auch 1. Timotheus 2,4 unterstütz nicht die These, dass Gott alle Menschen erwählt habe: „[Gott] will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ Bei der Auslegung muss man klären, was die einzelnen Wörter dieses Verses bedeuten, insbesondere die Wörter „will“, „alle“ und „errettet“. Eine grundlegende Auslegungsregel besagt, dass Schriftaussagen, die in verschiedener Weise verstanden werden können, so ausgelegt werden müssen, dass sie der Gesamtlehre der Schrift entsprechen (die Reformatoren nannten diese Regel analogia fidei).

Losgelöst vom Rest der Bibel könnte dieser Vers tatsächlich so verstanden werden, dass es Gottes souveräner Wille sei, jeden einzelnen Menschen der Weltgeschichte ewig zu erretten. Dass das Wort „erretten“ hier tatsächlich das ewige Heil meint, sei der Einfachheit halber vorausgesetzt, da dies keiner der Diskussionspartner bestreitet. (Wenn man jedoch einen – sogar nahe liegenden – Zusammenhang mit 1. Timotheus 4,10 annimmt, könnte man die Bedeutung „erretten“ dennoch zur Diskussion stellen.)

Das Wort „will“ kann aber unterschiedlich verstanden werden: Man kann zwischen Gottes souveränem Willen (seinen unumstößlichen Ratschluss), seinem moralischen Willen (seine Gebote, die vom Menschen aber gebrochen werden) und seinem wohlgefälligen Willen (sein Wunsch) unterscheiden. Manche behaupten daher, in 1. Timotheus 2,4 ginge es um Gottes wohlgefälligen Willen. Ich halte es aber für problematisch, zwischen einem wohlgefälligen und einem souveränen Willen Gottes zu unterschieden – insbesondere was das Heil betrifft. Denn wo lehrt die Schrift eine solche Unterscheidung? Und warum sollte Gott ein Wohlgefallen äußern, dass er nicht realisiert, obwohl dies in seiner Macht liegt?

Die Lösung liegt an der Deutung des Wortes „alle“. Dieser Begriff hat ein breites Bedeutungsspektrum und kann im Deutschen ebenso wie das griechische Wort pas nicht nur „jeder einzelne“ bedeuten, sondern auch „von jeder Art, das Ganze, ohne Einschränkung“. Auch wenn es bei der Mehrzahl seiner biblischen Vorkommen „jeder einzelne“ bedeutet, muss bei uneindeutigen Stellen anhand des Zusammenhangs und der Gesamtlehre der Schrift erschlossen werden, in welchem Sinn es gemeint ist. Beispiele dafür, dass „alle“ im Sinne von „alle Arten von“ gemeint sein kann:

„Jede (gr. pas) Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird nicht vergeben werden“ (Mt 12,31).

Dies bedeutet nicht, dass pauschal alle Sünden vergeben werden, sondern dass alle Arten von Sünden vergeben werden können.

„[Das Senfkorn] ist zwar kleiner als alle (Arten von) Samen, wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als die Kräuter und wird ein Baum“ (Mt 13,32).

Die revidierte Elberfelder Bibel übersetzt hier sogar mit dem erklärenden Zusatz „Arten von“ (vgl. Lk 21,29).

Und zu Paulus wurde gesagt:

„Denn du wirst ihm an alle Menschen ein Zeuge sein von dem, was du gesehen und gehört hast“ (Apg 22,15).

Paulus selbst spricht des Öfteren von „allen Menschen“, ohne damit jeden einzelnen Erdenbürger zu meinen:

„Eure Milde soll allen Menschen bekannt werden; der Herr ist nahe“ (Phil 4,5).

„Unser Brief seid ihr, eingeschrieben in unsere Herzen, erkannt und gelesen von allen Menschen“ (2Kor 3,2).

„… die sowohl den Herrn Jesus als auch die Propheten getötet und uns verfolgt haben und Gott nicht gefallen und allen Menschen feindlich sind“ (1Thes 2,15).

„… nicht streitsüchtig zu sein, milde zu sein, an allen Menschen alle Sanftmut zu erweisen!“ (Tit 3,2).

Aber auch in Bezug auf das Heil spricht Paulus mehrmals davon, dass es „allen Menschen“ gilt:

„… denn dafür arbeiten und kämpfen wir, weil wir auf einen lebendigen Gott hoffen, der ein Retter aller Menschen ist, besonders der Gläubigen“ (1Tim 4,10).

„Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend allen Menschen“ (Tit 2,11).

Diese Aussagen können natürlich nicht so gemeint sein, dass sie anderen Schriftstellen und Lehren von Jesus und Paulus selbst widersprechen. Die Schrift lehrt keine Allversöhnung, sondern spricht überdeutlich davon, dass etliche verloren gehen werden.

Dass bei Paulus der Begriff „alle Menschen“ umfassend, aber in zwei verschiedenem Sinn umfassend gemeint sein kann, wird aus folgender Stelle klar:

„Wie es nun durch {eine} Übertretung für alle Menschen zur Verdammnis kam, so auch durch {eine} Gerechtigkeit für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens“ (Röm 5,18).

Im ersten Teil dieses Verses sind tatsächlich alle Menschen der ganzen Schöpfung gemeint – nämlich unter der Hauptschaft Adams, im zweiten Teil sind ebenfalls alle Menschen einer Schöpfung, nämlich der neuen Schöpfung unter der Hauptschaft Christi gemeint.

Daher kann der Ausdruck „alle Menschen“ in 1. Timotheus 2,4 im Sinne von Röm 5,18b gemeint sein, d.h. „alle Menschen in Christus“. Er kann aber auch gemeint sein im Sinne von „alle Arten von Menschen“. Der Gebrauch des Wortes „alle“ im direkten Zusammenhang dieses Verses legt das nahe: In Vers 1 fordert Paulus zum Gebet „für alle Menschen“ auf und meint damit nicht, dass man für jeden einzelnen der Milliarden von Menschen beten soll, sondern dass es keinen Menschen, keine Art von Menschen gibt, für die man nicht zu beten bräuchte, weil sie kategorisch vom Heilsratschluss Gottes ausgeschlossen wären: Auch für Könige und andere hochrangige Personen soll man beten. In Vers 2 kommt nochmals „alle“ vor, „alle die in Hoheit sind“, auch hier ist das Wort anscheinend nicht im Sinne von „jedem einzelnen“ gemeint. In 2,1 lesen wir von „allen Orten“, an denen gebet werden soll, und sicherlich ist damit nicht gemeint, dass wir fortwährend durch die ganze Welt reisen sollen, sondern dass es keinen Ort gibt, wo wir nicht beten sollen – wir sollen beten an allen Arten von Orten.

In 1,6 heißt es, dass der Herr Jesus „sich als Lösegeld für alle“ gab. Die Frage, ob der Herr sein Leben für alle Menschen der alten Schöpfung oder nur für alle der neuen Schöpfung gab, kann hier nicht diskutiert werden, da darüber ganze Bücher verfasst wurden (z.B. „Leben durch Seinen Tod“ von John Owen). Eines müssen wir bei der biblischen Verwendung von Begriffen wie „alle Menschen“, die „ganze Welt“ etc., aber immer bedenken: Das Neue Testament beschreibt einen Übergangsprozess vom Heilshandeln Gottes allein mit dem Volk Israel hin zu seinem Heilshandeln mit der ganzen Welt. Durch das ganze NT hindurch wird in die damalige historische Situation hinein immer wieder betont – und den damaligen, zumeinst jüdischen Gläubigen verdeutlicht: Gottes Heil gilt jetzt nicht mehr ausschließlich dem ethnischen Israel, sondern weltweit. Gottes Heilsschauplatz ist nicht mehr das Land Israel, sondern die ganze Welt. Wenn man die Wichtigkeit dieser Betonung im Neuen Testament bedenkt, lösen sich viele Probleme mit solchen menschheits- und weltumfassenden Begriffen auf.

Aufgrund des nahen und lehrmäßigen Zusammenhangs liegt jedenfalls nahe, dass das Wort „alle“ in Vers 6 in genau demselben Sinn gemeint ist wie in Vers 4: Gottes Heil gilt nicht einer eingeschränkten Volksgruppe (den Juden), sondern der ganzen Welt. Aus allen Bevölkerungsschichten und aus allen „Stämmen und Völkern“ beruft Gott sich seine Erwählten. Dies ist sein Heilsratschluss, durch den er sich verherrlicht: dass sein Evangelium in der ganzen Welt einen Siegeszug hält – zwar wird nicht jeder einzelne Mensch errettet, aber Gott bildet sich sein Volk aus allen Stämmen und Völkern und triumphiert somit über alle Reiche der Welt, die in Satans Ketten lagen.

Genau darum geht es auch in Vers 7 – Paulus fährt fort: „Dafür bin ich eingesetzt worden als Herold und Apostel – ich sage die Wahrheit, ich lüge nicht – als Lehrer der Nationen in Glauben und Wahrheit.“ Man vergleiche dies mit Paulus’ Beschreibung seiner speziellen Berufung als Heiden- und Weltapostel in Apg 9,15; 22,15; Eph 3,1ff etc.

Fazit

Ob nun „alle Menschen“ in der Aussage von 1. Timotheus 2,4 – dass Gott „will, dass alle Menschen errettet werden“, im Sinne von Röm 5,18b als „alle Menschen in Christus“ gemeint ist oder im Sinne von „alle Arten von Menschen“ braucht nicht letztendlich geklärt zu werden. Es schließt sich nicht aus und meint letztendlich dasselbe: Zu Gottes Volk in Christus – zum erlösten Volk der neuen Schöpfung – gehören Menschen aus aller Welt, aus allen Völkern und aus allen Bevölkerungsschichten, Könige wie Knechte. Das hat er durch seinen Willen, durch seine Erwählung, durch das Blut Jesu Christi und durch die mittels Paulus eingeleitete Weltevangelisation sichergestellt.

Wer meint, Gott habe alle Menschen zum Heil erwählt, müsse folgende Fragen beantworten können: Wo lehrt die Schrift das? Und: Wie sind in Harmonie mit dieser Sichtweise die Schriftstellen zu erklären, die oben angeführt wurden?

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