b








 

Der Weg zum ewigen Leben

erklärt am Johannesevangelium


In dieser Zusammenstellung wurde versucht, alle Aussagen des Johannesevangeliums zu erfassen und zu ordnen, wo vom Erlangen des ewigen Lebens - also von der Errettung - die Rede ist. Das Johannesevangelium wurde „geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen“ (Joh 20,31). Um zu erklären, was „an ihn glauben“ bedeutet, ist zweierlei nötig: Es muss erklärt werden, 1.) wer er ist, und 2.) was glauben bedeutet. Das ganze Johannesevangelium spricht davon, wer Jesus ist - das kann in einer solchen Tabelle wohl kaum zusammengefasst werden (aber auch dazu sollen an anderer Stelle noch Erklärungen folgen). In diesen Tabellen geht es um die zweite Seite: was „glauben“ heißt.
Die Aussagen aus dem Johannesevangelium, wie man ewiges Leben bekommt und was „glauben“ bedeutet, sind in dieser Zusammenstellung in vier Bereiche geordnet:
1. Aufforderungen: Wozu Jesus Menschen auffordert
2. Das nötige Wunder, das geschehen muss
3. Was der dreifaltige Gott tut, um zu retten
4. „Wenn“- und „Jeder-“ Verheißungen

 

1. Aufforderungen: Wozu Jesus Menschen auffordert

Die ersten 12 Kapitel des Joh.-Evangeliums, die Jesu öffentliches Wirken und seinen Ruf zum Glauben beschreiben, enthalten nur wenige Aufforderungen. Die Aufforderungen in den übrigen Kapiteln sind an bereits errettete Gläubige gerichtet
Joh 6,27: Wirket nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, die der Sohn des Menschen euch geben wird! Denn diesen hat der Vater, Gott, beglaubigt.
Ewiges Leben bekommen nur solche, die Wert darauf legen. Wer nur um sein irdisches Leben und Wohlergehen besorgt ist, kommt dafür nicht in Betracht. Der Sohn Gottes ist der, der das Mittel (hier bildhaft: „Speise“) zum ewigen Leben gibt. Einige Verse weiter (V. 51) erklärt er, dass diese „Speise“ sein Opfertod für Sünde am Kreuz ist.
Joh 6,29: Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.
Dies ist zwar keine direkte Aufforderung, aber Jesu Antwort auf die Frage: „Was sollen wir tun, dass wir die Werke Gottes wirken?“ Jesu Antwort vereint wunderbar zwei entgegengesetzte Seiten: Der Glaube ist ein Werk Gottes, dem Gläubigen von Gott gegeben; und doch ist Glaube an Jesus Christus das, wozu der Mensch aufgefordert ist. Dieser Glaube umfasst die ganze Persönlichkeit des Menschen: seinen Verstand, seine Gefühle und seinen Willen.
Joh 7,24: Richtet nicht nach dem Schein, sondern richtet das gerechte Gericht.
Der natürliche Mensch macht sich in seiner Beurteilung von sich selbst stets etwas vor: er rückt sich in besseres Licht, als es ihm gebührt. Der Herr Jesus fordert aber auf, gerecht zu richten, d.h. sich so zu beurteilen, wie Gott urteilen würde: ich bin sündig, und damit verdammt für die Ewigkeit - es sei denn, Gott erweist unverdiente Gnade.
Joh 7,37 Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke!
Keine allgemeine Aufforderung, sondern eine Aufforderung unter der Voraussetzung, geistlichen Durst zu verspüren. Geistlichen Durst verspüren nur geistlich Lebende.
Joh 12,36: Während ihr das Licht habt, glaubt an das Licht, damit ihr Söhne des Lichtes werdet!
Jesus Christus ist dieses „Licht“ (Joh 1,4; 8,12). Nicht immer ist er „greifbar“ nahe, sondern wenn er sich einem Menschen aus Gnade offenbart, hat dieser die seltene Gelegenheit, an das Licht zu glauben. Dann kann er „von neuem geboren werden“ (Joh 3,3.5) und ein „Sohn des Lichts“ werden. Er muss sich nicht ändern, sondern er muss eine neue Natur erhalten.
Joh 11,39: Nehmt den Stein weg!
Keine allgemeine, sondern an bestimmte Personen gerichtete Aufforderung vor der Auferweckung des Lazarus. Dem Herrn gehorsame Menschen werden in den Dienst und in das Werk der geistlichen Totenauferweckung mit einbezogen.
Joh 11,43: Lazarus, komm heraus!
Der wirksame, wunderwirkende Ruf zum Leben, das lebensschaffende Befehlswort Gottes; nicht allgemein an alle Welt, sondern gezielt an die, die „zum ewigen Leben verordnet sind“ (Apg 13,48).
Joh 12,35-36; Noch eine kleine Zeit ist das Licht unter euch. Wandelt, während ihr das Licht habt, damit nicht Finsternis euch ergreife! ... Während ihr das Licht habt, glaubt an das Licht, damit ihr Söhne des Lichtes werdet!
Für die Juden in der damaligen Situation lief die Zeit ab, um Jesus als Messias anzunehmen. Auch heute können Menschen nicht über den Zeitpunkt bestimmen, wann sie sich zu Gott bekehren. Die Aufforderung zum Glauben ist ein göttlicher Befehl, dessen Ausführung nicht aufgeschoben werden darf.


2. Das nötige Wunder Gottes, das geschehen muss: wie groß das Problem der Sünde ist

Errettung heißt Errettung aus einem Problem, einer schwierigen Lage. Es geht um Errettung von der Sünde, und die Sünde ist das größte ausdenkbare Problem überhaupt
Joh 3,3.5: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen ... Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen.
Das nötige Wunder, um ins Reich Gottes zu kommen und ewiges Leben zu haben, ist eine neue Geburt. Keine natürliche Geburt und keine „Reinkarnation“, sondern ein Wunder, welches Gott an einem Menschen bewirkt: er muss wiedergeboren werden (Tit 3,5; 1Petr 1,3.23) zu einer „neuen Schöpfung“ in Christus (2Kor 5,17). Dieses Wunder, das einer Totenauferstehung gleich kommt, kann nur durch den Heiligen Geist (V. 3, Tit 3,5) durch Gottes Wort (1Petr 1,23) bewirkt werden.
Joh 3,27: Ein Mensch kann nichts empfangen, auch nicht eins, es sei ihm denn aus dem Himmel gegeben.
Der natürliche Mensch ist als Sünder von Gott abgeschnitten und völlig auf Gottes Gnade angewiesen.
Joh 4,24: Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.
Um Gott zu ehren und anzubeten, muss man den Heiligen Geist durch Wiedergeburt empfangen haben und befähigt sein, in Aufrichtigkeit und wahrhaftiger Ehrerbietung, ohne Eigennutz, Gott anzubeten.
Joh 5,21: Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.
Der natürliche Mensch ist als Sünder für Gott tot; er hat keine Beziehung zu Gott, sondern steht unter der Strafe für die Sünde (1Mo 2,17; Röm 6,23). Dass es sich wirklich um einen geistlichen Todeszustand handelt, wird deutlich aus Vers 24 (siehe unter Punkt 4).
Joh 5,40: ... ihr wollt nicht zu mir kommen, damit ihr Leben habt.
Der natürliche Mensch will nicht zu Jesus Christus kommen. Nur der wiedergeborene Mensch kann dies mit seiner neuen Natur und seinem neuen Herzen wollen.
Joh 6,44: Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht
Joh 6,65: Darum habe ich euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn von dem Vater gegeben.
Der natürliche Mensch kann nicht zu Christus kommen, denn 1.) ist er geistlich tot und 2.) rebelliert seine sündige Natur gegen Christus, anstatt ihn zu lieben. Nur die Gnade Gottes kann möglich machen und bewirken, dass ein Sünder zu Christus kommen kann. Welche Gnade, dass Gott dieses Wunder tatsächlich so oft tut!
Joh 7,19: Hat nicht Moses euch das Gesetz gegeben? Und keiner von euch tut das Gesetz.
Das „Gesetz“ sind Gottes gerechte Forderungen. Aber der natürliche Mensch ist unfähig, sie zu erfüllen. Er braucht Errettung von seinen Sünden.
Joh 8,19: Ihr kennt weder mich noch meinen Vater; wenn ihr mich gekannt hättet, so würdet ihr auch meinen Vater gekannt haben.
Der natürliche Mensch kennt Gott nicht, aber um ewiges Leben zu haben, braucht er eine lebendige Beziehung zu Gott; er muss Gott kennen (Joh 17,4).
Joh 8,23: Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt.
Der natürliche Mensch hängt fest verwurzelt an dieser Welt. Wie sollte er jemals zu Gott - in den Himmel - kommen? Ein Wunder ist nötig: das Wunder der Wiedergeburt.
Joh 8,34: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist der Sünde Knecht.
Der natürliche Mensch ist ein Sünder, und damit ist er Sklave der Sünde (Röm 6,17). Er hat ein Riesenproblem: Er ist süchtig nach dem, was ihn von Gott trennt.
Joh 8,43.47: Warum verstehet ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt ... Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes. Darum höret ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid.
Der natürliche Mensch kann das Wort Gottes nicht hören, weil ihm dazu das nötige geistliche Sinnesorgan fehlt. Er muss wiedergeboren werden, um Ohren des Herzens zu haben, die bereitwillig Jesu Worte aufnehmen.
Joh 12,39-40: Darum konnten sie nicht glauben, weil Jesaja wieder gesagt hat: Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, dass sie nicht mit den Augen sehen und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.
Wenn Gott die Augen verblendet und das Herz verstockt, kann der Mensch nicht glauben. Glaube ist nicht die freie Entscheidung des Menschen, sondern die Gnadengabe Gottes. Niemand kann selber entscheiden, ob und wann er gläubig werden möchte.


3. Was der dreieine Gott tut, um Sünder durch das Wunder der Gnade zu retten

Gott ist es, der rettet; es gibt keinen anderen Retter, als den dreieinen Gott (Jes 43,11). Gott der Vater rettet, der Sohn rettet und der Heilige Geist rettet. Gott verherrlicht sich dadurch, dass er das größte auszudenkende Problem löst, das Problem der Sünde, und zwar unter dem größten Aufwand an Mühen und Kosten
Joh 1,9: Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet.
Jesus Christus erleuchtet alle, die ihn in seinem Wort sehen, mit Gotteserkenntnis. Das Erleuchten allein würde zur Errettung jedoch nicht ausreichen, denn wäre der Mensch erleuchtet, aber in seiner Entscheidung sich selbst überlassen, würde er sich gegen das Licht entscheiden (siehe 3,19). Gott tut noch viel mehr zur Errettung.
Joh 1,12 so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht (wörtl. „Vollmacht“), Kinder Gottes zu werden
Die Vollmacht, ein Kind Gottes zu werden, steht nicht in den Händen des Menschen, sondern kommt von Gott.
Joh 1,16-17: Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade ... die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.
Die Errettung kann nicht aufgrund von Gesetzes-Gerechtigkeit des Menschen geschehen, sondern nur aufgrund der Gnade Jesu Christi.
Joh 1,18: Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht.
Jesus Christus hat Gott für die Menschen erfahrbar gemacht. Ansonsten wäre Gott ihnen ewig verborgen.
Joh 1,29: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt! [sagt Johannes der Täufer über Jesus Christus]
Das größte Problem der Welt, das Problem der Sünde, wurde durch Jesus Christus gelöst, indem er die ganze Konsequenz der Sünde trug - das Zorngericht Gottes in seinem Opfertod am Kreuz.
Joh 3,8: Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht; so ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.
Der Heilige Geist bewirkt bei den Menschen, bei denen er es will, eine geistliche Neugeburt.
Joh 3,14-16: Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben habe. Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Als die Israeliten wegen einer bestimmten Sünde (4Mo 21,5) als Gericht von giftigen Schlangen gebissen wurden, richtete Mose auf Gottes Geheiß eine Metallschlange an einem Stab auf, und jeder, der sie anblickte, wurde vor dem Tod gerettet (4Mo 21,6-9). Das war ein Vorbild für den Kreuzestod Jesu, der sich „zur Sünde machen“ ließ (2Kor 5,21). Gott hat die „Welt“ - d.h. nicht nur die Juden, sondern Menschen aus der ganzen Welt, die an ihn glauben werden - so sehr geliebt, dass er seinen geliebten Sohn an ihrer Stelle vom Gericht über die Sünde treffen und sterben ließ.
Joh 4,14: ... wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt.
Jesus Christus gibt das „lebendige Wasser“, das ist der lebensspendende Heilige Geist (vgl. Joh 7,39), der die Wiedergeburt bewirkt und ewiges Leben gibt.
Joh 5,17: Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke.
Gott hat sich nicht zur Ruhe gesetzt, sondern wirkt unermüdlich in drei Personen zur Errettung von Sündern und Vollendung von Gläubigen. Der Vater und der Sohn wirken durch den Heiligen Geist.
Joh 5,21: Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.
Gott, der Vater, und Gott, der Sohn, erwecken durch den Heiligen Geist geistlich tote Sünder zu ewigem Leben auf (vgl. Eph 2,1.5)
Joh 6,37: Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen;
Der Vater hat diejenigen, denen er ewiges Leben geben will, dem Sohn gegeben. Bei diesen wird er bewirken, dass sie im Glauben zu Jesus Christus kommen, und Jesus Christus wird sie annehmen und mit unendlicher Liebe lieben.
Joh 6,39: Dies aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tag.
Diejenigen, die der Vater dem Sohn gegeben hat, sind ihres ewigen Seelenheils sicher, weil der Sohn sie bewahrt und nach dem leiblichen Tod zu neuem, ewigen, körperlichen Leben auferwecken wird.
Joh 6,44: Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
Der Vater zieht diejenigen, die er erretten will, zum Sohn, und der Herr Jesus wird sie von den Toten auferwecken.
Joh 6,45: Es steht in den Propheten geschrieben: Und sie werden alle von Gott gelehrt sein. Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir.
Gott, der Vater, belehrt durch den Heiligen Geist all jene, die er erretten will. Diese göttliche Belehrung - d.h. die Erkenntnis des Evangeliums - dient ihnen zur Errettung, da sie mit Gehorsam darauf reagieren.
Joh 6,51: Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.
Der Herr Jesus ist das ewige Leben in Person (Joh 11,25; 14,6), und Er ist in diese Welt gekommen, um sich selbst als Nahrung aufzuopfern, die ewiges Leben gibt. Das hat er am Kreuz getan. Wer ewiges Leben haben will, muss „schlucken“, dass die Sünde - auch seine persönliche - am Kreuz an Jesus Christus gerichtet worden ist. Dieses „Schlucken“ bedeutet, dass er unumkehrbar mit dem Gekreuzigten verbunden ist.
Joh 6,63: Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben;
Der Mensch kann sich nicht durch seine natürlichen Fähigkeiten („Fleisch“) retten (in diesem Zusammenhang würde dies das buchstäbliche Essen von Jesu Fleisch und Blut bedeuteten, siehe V. 56). Der Heilige Geist ist es, der durch Jesu Wort, durch das Evangelium, diejenigen errettet, die dieses Evangelium hören und glauben (siehe Anm. zu V. 51).
Joh 6,65: Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt, daß niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn von dem Vater gegeben.
Der Vater gibt es denen, die er begnadigt (Röm 9,16), zu Christus zu kommen und errettet zu werden.
Joh 10,11.14-15: Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe ... Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe.
Der Herr Jesus hat sein Leben für die Seinen gegeben, die an ihn glauben werden. Er ist an ihrer Stelle gestorben, d.h. er hat stellvertretend für sie das Zorngericht Gottes über ihre Sünden getragen. Er kennt jeden einzelnen, der jemals glauben wird persönlich, und hat persönlich für ihn seine Sünden am Kreuz getragen.
Joh 10,16: Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind; auch diese muss ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte sein.
Der Herr Jesus ist der gute Hirte, der allen verlorenen Schafen nachgeht. D.h. er sucht aus der ganzen Welt diejenigen zusammen, die an ihn glauben werden, und trägt sie auf seinen Schultern und führt sie der Herde zu. Das tut er durch den Ruf seines Wortes, durch sein Evangelium.
Joh 10,27-28: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren ewiglich, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.
Der Herr Jesus kennt jeden Einzelnen, der jemals an ihn glauben wird, und gibt ihm ewiges Leben. Er hält jeden Gläubigen persönlich in der Hand und bewahrt ihn ewig vor der Sünde und ihren Konsequenzen. Die Seinen reagieren auf seinen Ruf, auf das Evangelium.
Joh 10,29: Mein Vater, der sie [seine Schafe] mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben.
Gott, der Vater, hat dem Sohn diejenigen Menschen gegeben, die er dazu erwählt hat, dass sie an ihn glauben und errettet werden sollen. Sowohl der Sohn als auch der Vater halten diejenigen fest, die vom Heiligen Geist durch Glauben versiegelt sind. Welch großartige Errettungstat des dreieinen Gottes!
Joh 12,32: Und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.
Der Herr Jesus musste ans Kreuz erhöht werden (vgl. 3,15). Das Wort vom Kreuz - d.h. das Wort von Gottes kompromisslosem, schwerem Gericht über die Sünde, das er an seinem eigenen Sohn vollzogen hat - hat die Kraft, alle zu Christus zu ziehen, die von Gott dazu verordnet sind. Die Gläubigen werden in Liebe, Dankbarkeit und Anbetung dem Herrn Jesus ihr Leben weihen und sich für mit ihm gekreuzigt halten. Ja, alle Gläubigen haben sich selbst, ihre Lüste und Leidenschaften, und die Welt ans Kreuz gegeben (Gal 2,19; 5,24; 6,14). Das tun sie nicht aus eigener Kraft, sondern das ist die Auswirkung von Jesu Erlösungswerk.
Joh 12,49-50: Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll; und ich weiß, dass sein Gebot ewiges Leben ist. Was ich nun rede, rede ich so, wie mir der Vater gesagt hat.
Gott, der Vater, hat den Herrn Jesus in die Welt gesandt, damit er das Erlösungswerk vollbringe. Der Herr Jesus handelte und sprach in völligem Gehorsam zu Gott, seinem Vater. Zum Erlösungswerk gehört einerseits das Werk am Kreuz, aber auch Jesus vorherige Verkündigung dieses Werkes und seiner Wirksamkeit. Dieses Wort vom Kreuz, dieses Evangelium, ist das Gebot des ewigen Lebens, auf das alle Menschen mit Glaubensgehorsam reagieren sollen (Röm 16,26).


4. „Wenn“- und „Jeder-“ Verheißungen

Man beachte: Dies sind keine Aufforderungen, sondern lehrmäßige Erklärungen. Man beachte jeweils auch, ob eine Reihenfolge genannt wird („wer jetzt ... wird daraufhin oder später“) oder ob Indizien für bereits vorhandene Zustände genannt werden („wer hat / tut ... der ist / hat)
Joh 1,12-13: ... so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
Wer Jesus als der, der er ist, aufnimmt (d.h. vor allem als Herrn und Erretter), hat das „Recht“ (wörtlich: die Vollmacht) ein Kind Gottes zu werden. Dies geschieht nicht aufgrund von Abstammung und auch nicht aufgrund der Willensentscheidung des Menschen, sondern von Gott her.
Joh 3,16: Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Eigentlich keine Verheißung, sondern eine Begründung, weshalb Gott seinen Sohn gab. Er gab seinen Sohn aus Liebe stellvertretend für die Sünder in den Tod, die an ihn glauben werden und dadurch ewiges Leben bekommen.
Joh 3,18: Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.
Wer an Jesus als den „glaubt“ (s. Erkl. zu 6,47), der er ist (d.h. als Sohn Gottes und damit Gott selbst), wird vor dem Gericht Gottes verschont bleiben.
Joh 3,36: Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.
Wer an Jesus „glaubt“ (s. Erkl. zu 6,47), hat (nicht: bekommt) eine lebendige Beziehung zu Gott. Das bedeutet im Diesseits und im Jenseits ein erfülltes Leben in Gemeinschaft mit Gott zu seiner Ehre
Joh 5,24: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.
Die geistliche Totenauferweckung (Wiedergeburt, vgl. 3,3) findet statt, wenn jemand Gottes Wort geistlich (nicht nur physikalisch) hört und glaubt. Dieses geistliche Hören ist für den natürlichen Menschen unmöglich (vgl. Kap. 8,43.47), es dringt zwar in sein Ohr und Gehirn, aber nicht in sein verhärtetes, totes Herz, so wie Samen nicht in steinigen Boden fallen kann (vgl. Mt 13,5.20). Wer aber das tut, was ein natürlicher Mensch nicht kann, bei dem ist offensichtlich: Er ist aus dem Tod zum ewigen Leben übergegangen; ein Wunder der Gnade Gottes ist an ihm geschehen.
Joh 6,37: Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen;
Zwei wunderbare Verheißungen, die zwei gegensätzliche Seiten vereinen: Zu Jesus Christus kommen all jene Menschen, die der Vater erwählt und dem Sohn gegeben hat; aber wer sich bei der Verkündigung des Evangeliums zu Jesus Christus hingezogen weiß und zu ihm kommt, kann gewiss sein, dass der Herr Jesus ihn nicht ablehnen wird. Das ist die jetzige Gnade; am künftigen Tag des Gerichts wird es zu spät sein, dann wird er alle von sich weisen, die er nicht kennt (Mt 7,23; 25,12).
Zwei wunderbare Verheißungen, die zwei gegensätzliche Seiten vereinen: Zu Jesus Christus kommen all jene Menschen, die der Vater erwählt und dem Sohn gegeben hat; aber wer sich bei der Verkündigung des Evangeliums zu Jesus Christus hingezogen weiß und zu ihm kommt, kann gewiss sein, dass der Herr Jesus ihn nicht ablehnen wird. Das ist die jetzige Gnade; am künftigen Tag des Gerichts wird es zu spät sein, dann wird er alle von sich weisen, die er nicht kennt (Mt 7,23; 25,12).
Joh 6,40: Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
Das ist der Wille Gottes, der unumgänglich erfüllt werden wird: Alle Menschen, die den Sohn mit dem Auge des Glaubens (dem Auge der wiedergeborenen Natur) sehen und an ihn „glauben“ (s. Erkl. zu 6,47), haben ewiges Leben und werden vom Herrn Jesus bei seiner Wiederkunft auch zu leibhaftig ewigem Leben auferweckt werden. Dieser Wille Gottes bezieht sich persönlich auf bestimmte Menschen aller Art (1Tim 2,4) aus der ganzen Welt (Joh 3,16) und nicht nur auf Juden oder auf Kinder aus christlichen Elternhäusern etc.
Joh 6,45: Es steht in den Propheten geschrieben: Und sie werden alle von Gott gelehrt sein. Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir.
Eine weitere wunderbare Zusicherung: Wer vom belehrenden Wort Gottes angesprochen worden ist, an dem hat Gott ein Werk begonnen, das er auch vollenden wird. Das alttestamentliche Gesetz ist ein Mittel, das Gott benutzt, um Menschen mit seinem Willen zu belehren und sie zu Christus hinzuführen (siehe Gal 3,24, „Zuchtmeister“ heißt wörtlich „Kinderführer“, das Gesetz führt nämlich unmündige Gläubige zu Christus und zur mündigen Sohnschaft in ihm).
Eine weitere wunderbare Zusicherung: Wer vom belehrenden Wort Gottes angesprochen worden ist, an dem hat Gott ein Werk begonnen, das er auch vollenden wird. Das alttestamentliche Gesetz ist ein Mittel, das Gott benutzt, um Menschen mit seinem Willen zu belehren und sie zu Christus hinzuführen (siehe Gal 3,24, „Zuchtmeister“ heißt wörtlich „Kinderführer“, das Gesetz führt nämlich unmündige Gläubige zu Christus und zur mündigen Sohnschaft in ihm).
Joh 6,47: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, hat ewiges Leben.
Eine Zusammenfassung des Evangeliums, wie der Herr es in den Versen zuvor erklärt hat: Wer auf seine Botschaft mit Glauben reagiert, ist errettet. Glauben bedeutet in allen diesen Versen geistlichen Glauben, d.h. von Gott gewirkten Glauben im Gegensatz zu den vergeblichen Anstrengungen des natürlichen Menschen, zu glauben. Im Joh-Ev. ist des öfteren die Rede von unerretteten Menschen, die nur auf natürliche Weise an Jesus glaubten (z.B. 2,23; 8,30).
Joh 8,12: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Eine andere Beschreibung für „glauben“ ist „nachfolgen. Im moralischen Sinne ist der Herr Jesus für alle Menschen das „Licht“; er vermittelt erleuchtende Erkenntnis über Gottes Wesen und Willen (vgl. 1,9). Aber im geistlichen Sinne ist er das lebensspendende Licht (vgl. 1,4) nur für die, die ihr bisheriges Leben aufgeben und ihm nachfolgen.
Joh 8,31: Jesus sprach nun zu den Juden, welche ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Worte bleibet, so seid ihr wahrhaft meine Jünger;
Diese Juden hatten bekannt zu „glauben“ (V. 30), aber ihr Glaube war nicht echt (siehe V. 59). Ob Glaube echt ist, ist daran zu erkennen, ob man Jesu Wort bewahrt, d.h. seinen Willen von Herzen tut (vgl. 1Jo 2,3; 3,24; 5,2.3)
Joh 8,36: Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein.
Echter Glaube, d.h. Glaube, den der Herr Jesus bewirkt hat und der nicht auf eigener Anstrengung oder intellektuelle Zustimmung beruht, führt zu echter Freiheit von der Sünde. Die Sünde herrscht nicht mehr über den Erlösten (vgl. Röm 6,14).
Joh 8,51: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen ewiglich.
Wenn jemand echten Glauben hat und dieser echte Glaube dadurch erwiesen ist, dass er Jesu Wort bewahrt (siehe Anm. zu 8,31), dann darf er sich der ewigen Heilsgewissheit erfreuen.
Joh 10,9: Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Jesus ist die Tür zum ewigen Leben, die Tür zur Gemeinschaft mit Gott. Er ist wie die Tür der Arche; wer durch sie in die rettende Arche gegangen ist, wird vor dem Gericht bewahrt. Um errettet zu werden, muss der Mensch sich aufmachen und durch diese Tür gehen. Auch wenn er diesen Schritt nur der Gnade Gottes verdankt, ist es doch seine eigene Verantwortung, zu der er durch das Evangelium aufgerufen werden muss; ja, das Evangelium ist Gottes wirksamer Ruf, durch diese Tür zu gehen.
Joh 11,25-26: Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit.
Der Herr Jesus selbst ist die Auferstehung und das Leben. Wer sich mit ihm identifiziert in seinem Kreuzestod und seiner Auferstehung („glaubt“), wird durch das Werk von Kreuz und Auferstehung selber Anteil haben am ewigen und der Auferstehung. Diese Verheißung bezieht sich auf das zukünftige Leben und dessen ewige Sicherheit.
Joh 12,25: Wer sein Leben liebt, verliert es; und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren.
Diese Verheißung schließt Jesu öffentliches Wirken im Joh.-Ev. ab. Wie kompromisslos eindeutig ist sie doch: An ihn zu glauben heißt, sein eigenes natürliches Leben zu hassen. Jeder, auf den dies nicht zutrifft, wird sein Leben verlieren. Und jeder, der um Jesu willen sein Leben aufgibt, wird ewiges Leben haben (vgl. Mt 10,39).