Während meines Studiums der Bio-Informatik sagte ein Professor in einem persönlichen Gespräch zu mir: „Ich glaube nur das, was im Labor reproduzierbar ist.“ Das ist eine erstaunliche Aussage, denn dann dürfte der Professor auch nicht an Evolution glauben. Die Entstehung hoch komplexer Systeme wie Erbinformation, Zellen und Organe allein durch natürliche Prozesse – ohne einen intelligenten Planer, Designer und Schöpfer – konnte weder jemals im Labor reproduziert werden, noch lässt sie sich in der Natur beobachten. Wer an Evolution glaubt, hat die empirische (d.h. auf messbare Fakten beruhende) Wissenschaft nicht auf seiner Seite. Vielmehr deutet die überwältigende Mehrzahl der beobachtbaren Indizien darauf hin, dass das Universum, das Leben und der Mensch Werke eines intelligenten, unvorstellbar genialen Urhebers sind.

Die Gegenposition zur Evolutionstheorie ist die so genannte Intelligent-Design-Theorie – die wissenschaftliche Ausformulierung des Kreationismus (Schöpfungsglaubens). Führende Köpfe bei der Entstehung dieser Bewegung in den 1980er Jahren waren Phillip E. Johnson und Michael J. Behe, die durch ihre Bücher auch im deutschsprachigen Raum bekannt sind. Intelligent Design ist Thema des Hauptartikels dieser Timotheus-Ausgabe – Teil 1 von 3 eines Auszugs aus Nancey Pearceys Buch „Die ganze Wahrheit“. Darin werden auch die enormen Konsequenzen der Ursprungsfrage für unser Leben deutlich: Wenn es keinen Schöpfer gibt, bedeutet das letztlich, dass die Welt, das Leben und wir Menschen keinen Zweck verliehen bekommen haben, keinen Sinn, kein Ziel. Doch es gibt einen Designer, der uns schön und wunderbar gestaltet (siehe z.B. Psalm 139!) und unserem Leben einen Sinn gegeben hat. Es ist unfassbar traurig, dass die Mehrheit der Menschen – irregeleitet durch die Evolutionstheorie – nicht weiß, dass unser Leben Sinn und Zweck hat: den genialen und herrlichen Schöpfer als seine Abbilder zu verehren – und dass all unsere jetzigen und künftigen Probleme daher rühren, dass wir in der Erfüllung dieses Zwecks versagt haben. Unser Zeugnis für Jesus als Retter kann und sollte hier ansetzen (dazu empfehlen wir das Buch „Wie aber werden sie hören?“ von Ken Ham).
Sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien; weil sie Gott kannten, ihn aber weder als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Überlegungen in Torheit verfielen …
Römer 1,20
Übrigens ist es mir äußerst peinlich, dass das lange angekündigte Buch „Die ganze Wahrheit“ (den vorherigen Arbeitstitel „Was ist Wahrheit?“ haben wir geändert) immer noch nicht erschienen ist. Das hoch anspruchsvolle Lektorat ist nun zu drei Viertel fertig. Bei jedem Kapitel muss ich mich vertieft in ein neues Fachgebiet einarbeiten, aktuell in die schottische „Common-Sense-Philosophie“, die das abendländische Denken stark geprägt hat. Wahrscheinlich ist es bereits Herbst, wenn es aus der Druckerei kommt, aber bevor die nächste Timotheus erscheint, wird es hoffentlich erhältlich sein.
Herzliche Grüße, euer Hans-Werner Deppe