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Newsletter Nr. 13. vom 31. Januar 2004

Liebe Abonnenten der Betanien-Nachrichten,
hier erhalten Sie die 12. Ausgabe unseres Newsletters. Vielen Dank für Ihr Interesse und herzliche Grüße,
Hans-Werner Deppe

Missionsland Deutschland
Mit nur 4% „überzeugter“ Christen (und sicher noch weniger wiedergeborenen) ist Deutschland viel eher Missionsland als viele Länder der Dritten Welt. Das meldet Idea Spektrum in einem Bericht über die Jahrestagung des Arbeitskreises für evangelikale Missiologie (Korntal). Die neuen Bundesländer gehören sogar zu den unkirchlichsten Gebieten der Welt.
Dennoch engagieren sich evangelikale Christen eher in der Weltmission als in der Evangelisation im eigenen Land. Jedoch kommen immer mehr Missionare aus aller Welt nach Deutschland. So sind z.B. offiziell 778 Missionare aus den USA und 351 Missionare aus Korea in Deutschland tätig (inoffiziell wahrscheinlich mehr).
Eine sehr treffende Karikatur illustriert den Bericht in Idea Spektrum: zwei farbige Missionare blicken auf eine deutsche Großstadtszene, in der an den Häusern große Werbeaufschriften prangen: „Commerz“, „Cinema – Satans Rache“, „Horoskope“, „Sexshop“, „Spielhölle“ etc. Mit Blick auf die Menschenmenge in der Stadt sagt der eine Missionar zum anderen: „Wenn wir ihnen das Evangelium bringen, werden wir wohl auch einige ihrer kulturellen Eigenheiten zerstören …“ Das verdeutlicht, dass „Kultur“ tatsächlich kein neutraler, sondern ein religiöser Bereich ist. Im einstigen Land der Reformation leben wir in einem immer mehr teuflisch geprägten kulturellen Umfeld.

Gebetswoche für die Einheit
Vom 18.-25. Januar fand die „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ statt. Veranstalter dieser alljährlichen Gebetswoche sind der Weltkirchenrat und der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen. Für den Papst stand dabei jedoch die Einheit der drei „abrahamitischen Religionen“ Judentum, Christentum und Islam im Vordergrund. Das betonte der Papst bei einem „Versöhnungskonzert“ für die Anhänger dieser drei Religionen anlässlich der Gebetswoche.
Der innerchristliche Ökumeneprozess zielt für den Papst klar auf eine interreligiöse Ökumene: „Um im Dialog mit den anderen Religionen den Frieden zu fördern, müssen die Christen sich vor allem um Einheit in den eigenen Reihen kümmern“, mahnte der Papst zu Beginn der Gebetswoche für die Einheit der Christen.
Biblisch gesehen gilt jedoch: Nicht alle Nachkommen Abrahams gehören automatisch zum Volk Gottes, noch nicht einmal alle Nachkommen des Enkels Abrahams, Jakob („Israel“, Röm 9,6). Eine neue Geburt durch das Evangelium ist notwendig, doch dieses Evangelium kennt weder das Judentum noch der Islam, noch das abgefallene Christentum.
Quelle: Radio Vatikan online

Papst erhält Karlspreis
Papst Johannes Paul II. wurde für seinen Einsatz für den Frieden und die Einheit Europas mit dem erstmals verliehenen außerordentlichen Internationalen Karlspreis ausgezeichnet. Der Preis ist nach Karl dem Großen bezeichnet, unter dessen Herrschaft Europa so geeint war wie sonst nie in der Geschichte. Der Preis wird von der Stadt Aachen verliehen und dem Papst am 25. März im Vatikan übergeben.
Gewürdigt wurden damit u.a. der Einfluss des Papstes auf den Fall des Eisernen Vorhangs und seine unermüdliche Mahnung, dass Europa auf einem festen Wertefundament stehen müsse, das in der jüdisch-christlichen Tradition gründe. Der Preis sei zudem eine Ermutigung an alle Europäer, dem Vorbild des Papstes zu folgen, und mutig Trennendes zwischen Kulturen und Religionen zu überwinden
Quelle: Radio Vatikan

Anglikaner überlegen, den Papst anzuerkennen
Eine römisch-katholische und anglikanische Kommission schlägt vor, den „universellen Primat“ des Papstes, d.h. den Papst als Oberhaupt aller Christen, anzuerkennen. Auf Grundlage dieses Kommissionsvorschlages wird die anglikanische Generalsynode im Februar über den Primat und die Unfehlbarkeit des Papstes diskutieren.
Die „Dritte anglikanische / römische-katholische internationale Kommission (ARCIC) arbeitet seit mehreren Jahren auf eine Annäherung zwischen katholischer und anglikanischer Kirche hin. Die meisten anglikanischen Bischöfe lehnen jedoch die Anerkennung des Papstes ab.
Reverend David Phillips, Mitglied der anglikanischen Generalsynode, sagte: „Es gibt überhaupt keine Art und Weise, wie wir mit der römisch-katholischen Kirche verbunden sein möchten.“ Ihre Lehren seien teilweise „jetzt sogar schlimmer als zur Zeit der Reformation“.
Auch Vertreter von 15 evangelischen Kommunitäten und Vereinigungen haben bereits 1998 dem Papst brieflich mitgeteilt, sie würden ihn als Sprecher der Christenheit anerkennen.
Quellen: kath.net, idea spektrum 11/98

„The Passion of Christ“ kommt am 8. April in deutsche Kinos
Mithilfe katholischer Unterstützung wurde die „Constantin-Filmgruppe“ als Verleiher für den Film des streng katholischen Mel Gibson gewonnen. Kinostart im deutschsprachigen Raum soll der 8. April (Gründonnerstag) sein.
In früheren Betanien-Nachrichten (Nr. 6 und 11) haben wir bereits auf den Hintergrund dieses Films hingewiesen. Er soll die letzten 12 Stunden vor dem Kreuzestod Jesu darstellen, stützt sich dabei jedoch auf die Visionen der katholischen Mystikerin Anna Katharina Emmerich. Von evangelikaler Seite wurde der Film sehr begrüßt und als Mittel zur Evangelisation eingeschätzt.
In den USA startet der Film bereits am 25. Februar in einer so großen Kopienauflage, die sonst nur bei Top-Kinohits in Umlauf gebracht wird.

„Christliche Künstlermesse“ in Gießen
Am 31. Januar findet in Gießen die 12. internationale christliche „Promikon-Künstlermesse“ statt. Über 60 Künstler aus der „christlichen Szene“ wirken mit. Neben vielen Pop- und Rockgruppen gibt es u.a. eine Varieté-Show, Figurentheater und eine „Gospel-Show“.
„Promikon“ steht für „Projekt missionarische Konzertarbeit“. Leider ist vom Anliegen der Mission zumindest in den öffentlichen Ankündigungen nichts mehr zu finden. Stattdessen wird versucht, sich den Maßstäben und dem Geschmack der Welt anzupassen und sich darin gegenseitig zu übertrumpfen.
So bildet den Höhepunkt der Veranstaltung die „Promikon-Award-Gala“, bei der auch Ex-Superstarkandidat „Nektarios“ antritt. Es werden „Awards“ (Preise) in vier Kategorien verliehen: „Best of 2003“, „Newcomer 2004“, „Veranstalter des Jahres“ und „Künstlerpersönlichkeit des Jahres“.
Unterstützt wird Promikon u.a. von den Verlagen Gerth Medien, ERF, den Zeitschriften „dennoch“, „dran“, und dem Werk „Neues Leben“.
Man muss sich hier einmal bewusst werden, wie weit das Christentum – und sogar das evangelikale! – herabgesunken ist! Nachdem das Volk Israel um das goldene Kalb getanzt hatte, fand es durch Gottes Gnade zumindest noch zur Demütigung und Buße und legte seinen Schmuck ab (2Mo 33,4-6). Der evangelikale Tanz ums goldene Kalb hingegen geht weiter und anstatt sich zu demütigen, rühmt man sich seiner Schande (vgl. Phil 3,19). Wie weit diese Exzesse führen können, verdeutlichen die beiden nachfolgenden traurigen Meldungen.
siehe www.promikon.de

Evangelikaler Karneval
Zum zweiten Mal wird in diesem Jahr im Haus Ennepetal am 21. Februar unter dem Namen „Kluti“ eine „evangelikale Karnevalsparty“ durchgeführt. Christliche Interpreten aus Comedy, Kabarett, Pop und Rock wollen einen kurzweiligen Abend gestalten.
Auf der Internetseite www.kluti.de wird diese Party beschrieben: „Good News statt oller Kamelle. Karneval von seiner schönen Seite, lebensfroh, kommunikativ, mitreißend. Für e-fun-gelistische Christen und alle gutgelaunten Menschen von 14-107 Jahren. KLUTI hat 2 Seiten: eine Comedy-Seite mit humorvollen, witzigen und hintergründigen Künstlern. Und eine Musik-Seite mit gutgelaunten und schwungvollen Musikern. Verkleidungszwang? Allenfalls für die auf der Bühne.“
Angeblich soll auf dieser Party auch „Anbetung“ (Worship) stattfinden: „75 Minuten lang wird Deutschlands wichtigster Worship-Musiker und Produzent einen Querschnitt durch seine beliebtesten Songs präsentieren.“ Veranstaltet und präsentiert wird die Party vom CVJM Ennepetal und dem evangelikalen Verlag Gerth Medien.

„Christlicher“ Nudismus
In Florida soll ein Nudistenpark („FKK“) bei Tampa in einen „Garten Eden“ mit „christlichem“ Anspruch umgestaltet werden und im April eröffnen. Christen sollen sich dort so bewegen können, wie Gott sie erschaffen hat. Die Betreiber sind der Ansicht, dass mit Gott versöhnte Menschen sich ihrer Nacktheit nicht schämen sollen. Die Anlage soll auch eine Kirche umfassen und die Durchführung von Taufen und Trauungen anbieten.
Abgesehen von diesem schier unfassbaren Gräuel in christlichem Namen liegt diesem Vorhaben eine Anschauung zugrunde, die den Sündenfall ebenso außer Acht lässt wie zahlreiche biblische Gebote zur Bekleidung, Schamhaftigkeit und Sittsamkeit. Ehrenhafte Kleidung ist in der Bibel stets ein Zeichen für Erlösung und Gerechtigkeit. Nacktheit hingegen steht in der Bibel für beschämende Sündigkeit (z.B. Offb 3,17; 16,5). Öffentliche Nacktheit ist sogar ein Symptom dafür, unter extremer dämonischer Machteinwirkung zu stehen (Lk 8,27; Apg 19,16)
Quelle der Sachinformation: idea online

Superallianz soll 2005 in USA gegründet werden
Im Jahr 2005 soll in den USA eine neue Gruppe von Kirchen und Gemeinden gegründet werden, die den ökumenischen Dialog ausweitet. Diese neue Allianz, die derzeit „Christian Churches Together in the USA“ (Christliche Kirchen gemeinsam in den USA) genannt wird, wäre die erste offizielle Gruppe, die Repräsentanten von protestantischen, episkopalen (anglikanischen), römisch-katholischen, pfingstlichen, evangelikalen, orthodoxen und afro-amerikanischen Denominationen umfasst.
Quelle: ENI

Aus für Promise-Keeper in Deutschland
Der deutsche Zweig der Männerbewegung „Promise-Keeper“ hat seine Arbeit eingestellt. Aufgrund von Mitarbeitermangel wurde Mitte Januar auf der Mitgliederversammlung das Ende des Vereins beschlossen. Quelle: idea online
Neue Zeitschrift
Ab Januar 2004 hat Dr. Lothar Gassmann (Pforzheim), Dozent der Akademie für Arbeitsgemeinschaft für Religiöse Fragen (ARF.) e.V., die Schriftleitung der
Zeitschrift „Erneuerung und Abwehr“ übernommen. Die 2-monatlich erscheinende Zeitschrift vertritt in theologischen, ethischen und politischen Fragen einen bibelgegründeten und konservativen Standpunkt und wird auf Spendenbasis vertrieben. Bestellung bei Lothar Gassmann, logass1@t-online.de .

Bibelübersetzungen und Ökumene
Samuel Kobia, Generalsekretär de Weltkirchenrats (ÖRK) begrüßt die Vielfalt verschiedener Bibelübersetzungen, da diese dem ökumenischen Prozess diene. Anlässlich der Herausgabe einer neuen ökumenischen französischen Bibel sagt er: „Eine Vielfalt von Übersetzungen fördert ein plurales und ökumenisches Lesen der Bibel. Eine Vielfalt von Übersetzungen ist ein hervorragendes Mittel im Kampf gegen religiösen Fundamentalismus.“ Liberale und Ökumeniker meinen also, voneinander abweichende Bibelausgaben würden den „bibeltreuen Fundamentalismus“ bekämpfen, indem ihre Unterschiede die Autorität der Bibel schwächen.
Kobia hat sich die interreligiöse Ökumene als oberste Priorität gesetzt und warnt vor der Gefahr des „christlichen Fundamentalismus“.
Quellen: ENI, wayoflife.org, idea

Christen in nordkoreanischen Arbeitslagern
In Nordkorea befinden sich schätzungsweise 100.000 Christen unter qualvollen Bedingungen in Arbeitslagern. In solchen Lagern kamen allein von 1972 bis 1998 laut dem Hilfswerk „Offene Grenzen“ 400.000 ums Leben; Hinrichtungen sind an der Tagesordnung. Diese Arbeitslager sind wichtig für die marode Wirtschaft Nordkoreas. In den Lagern wird durch unmenschliche Zwangsarbeit rund 40% des gesamten Sozialprodukts erwirtschaftet.
Christen können in Nordkorea in Arbeitslagern interniert werden, weil sie ausländische Medien (Radio, Zeitungen) hören oder lesen und insbesondere, weil sie sich nicht oder falsch vor den Bildern des Staatsoberhauptes Kim verbeugen und dessen Anstecker-Bild nicht tragen. Das Land steht auf dem ersten Rang des Christenverfolgungs-Indexes.
Quelle: livenet.ch

Restriktives Religionsgesetz in Turkmenistan
In zentralasiatischen GUS-Staat Turkmenistan ist im November 2003 ein Gesetz erlassen worden, dass alle religiösen Gruppierungen zwingt, sich registrieren zu lassen, wobei eine Registrierung erst ab 500 erwachsenen Mitgliedern möglich ist. Damit ist allen anderen Gruppen außer den Moslems und den Orthodoxen eine Registrierung praktisch fast unmöglich. Wer innerhalb eines Jahres zweimal gegen dieses Gesetz verstößt, muss schwere Geld- bzw. Haftstrafen auf sich nehmen. Das Land mit 5 Millionen Einwohnern, von denen 91% muslimisch sind, wird von Präsident Saparmurat Nijazow regiert, einem totalitären Diktator, der einen Personenkult um sich aufgebaut hat. Die wenigen, aber stark wachsenden evangelikalen Christen in Turkmenistan wollen versuchen, sich ohne Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu versammeln. Quelle: Christianity Today

Verfolgungsbrennpunkt Asien
Die Serie von Gewalt gegen Christen in Asien reißt nicht ab. Am 15. Januar sind bei einem Autobomben-Anschlag auf eine Kirche und die Bibelgesellschaft in den Karachi mindestens 12 Personen verletzt worden. Ein 15-jähriger Christ wurde entführt und zum Übertritt zum Islam gezwungen.
In Indien gab es nach dem triumphalen Wahlsieg der Hindu-Partei BJP im nordindischen Gliedstaat Madhya Pradesh an mehreren Orten Gewaltakte gegen Christen, ohne dass die Polizei eingriff.
Auch in Sri Lanka hält die Gewaltwelle gegen Christen an. In der Nähe der Hauptstadt Colombo wurde eine Kirche schwer beschädigt und ein weiteres Gemeindehaus angezündet, wobei die Polizei tatenlos zusah. Innerhalb der letzten 12 Monate wurden in Sri Lanka 65 Attentate gegen Christen verzeichnet.
Quellen: Idea Spektrum, livenet.ch

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Predigten über die Erwählung und Souveränität Gottes
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(Da dieses Buch von mir noch nicht gelesen wurde, ist dies keine Empfehlung, sondern nur ein Hinweis, die Sichtweise ist zwar umstritten, aber einer Beachtung wert.)
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Guido Wolff: Dynamik biblischer Jüngerschaft
Jüngerschaft wächst an Beziehungen
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Ein Leitfaden für Jüngerschaftsbeziehungen im Lehrer-Schüler-Sinn. Der Autor ist Absolvent des Jüngerschafstrainings bei Jean Gibson und William MacDonald.

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