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Newsletter Nr. 58. vom 16. Mai 2007

Liebe Abonnenten der Betanien-Nachrichten,
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In Römer 10,20 zitiert Paulus Jesaja: „Ich bin gefunden worden von denen, die mich nicht suchten, ich bin offenbar geworden denen, die nicht nach mir fragten“ (vgl. Jes 65,1) Manche stellen sich Gott so vor, dass er nur reagiere, wenn wir ihn auffordern oder veranlassen. Gott ist aber nicht in erster Linie ein re-agierender, sondern ein agierender Gott. Der nur reagierende Gott ist eine Vorstellung der Heiden, die ihre Götzen und Geister durch exzessive Rituale zu betören versuchen. Würde Gott auf Sünder einfach nur angemessen re-agieren, bliebe nur Zorn und Gericht. Aber in seiner allmächtigen Eigeninitiative, in seiner erbarmenden Gnade hat Gott vorgesehen, Sünder durch Christus zu retten, d.h. sich von solchen finden zu lassen, die ihn nicht gesucht haben. Hier im Textzusammenhang sind damit Heiden im Gegensatz zum privilegierten Volk Israel gemeint. Die gläubig gewordenen Heiden haben nicht zu ihm gebetet, ihn nicht um Erweckung angefleht. Zuerst „offenbart“ er sich, dann erst – durch die Kraft seines Wortes angerührt – „fragen“ Sünder nach ihm. Dass Gott Gebete erhört und dass das Gebet eines Gerechten viel bewirken kann, ist umso größere Gnade und eine unfassbare Herabneigung des Allmächtigen. Im Gebet erkennen wir unsere Abhängigkeit von ihm an und sagen ihm, dass wir ihn brauchen und ohne ihn nichts können – es ist tiefster Ausdruck unseres Glaubens. Und auch hier gilt: „Ehe sie rufen, werde ich antworten“ (Jes 65,24). Wenn wir aber die charismatische Vorstellung haben, durch bestimmte „Gebetstechniken“ einen göttlichen Automatismus auszulösen oder bestimmte Wirkungen und Stimmungen zu erzielen, ist das der falsche Glaube.
Herzlich grüßt, Hans-Werner Deppe

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In eigener Sache
(hwd) Die Betanien-Nachrichten hatten bisher den Anspruch, in der Berichterstattung möglichst nichts auszulassen, von den Ereignissen und Entwicklungen in der Christenheit, die wir als besonders bedenklich oder bahnbrechenden beurteilten. Aufgrund unserer sehr beschränkten Ressourcen und unserer Priorität auf der Buchproduktion können wir diesem Anspruch leider nicht gerecht werden. Es gab in den letzten Wochen sicher sehr vieles, worüber hier zu berichten wäre – Christenmord in der Türkei und widersprüchliche Berichte darüber, ökumenischer Europatag in Stuttgart, das neue Papstbuch, ein auf den Kopf gestelltes Evangelium bei „JesusHouse“ („Gott glaubt an uns“), die Scheidung der hannoverschen „Bischöfin“, Zusammenschluss „christlicher Heiler“, Wechselseitige Taufanerkennung in der Ökumene etc. pp. Wenn wir über irgendetwas nicht berichten, heißt das keineswegs, dass wir dieser Sache gleichgültig gegenüberstehen. Doch statt einer „flächendeckenden“ Berichterstattung möchten wir
künftig einzelne Schwerpunktthemen herausgreifen sowie lehrhafte erbauliche und apologetische Beiträge bringen. Wir hoffen, dass Sie Verständnis dafür haben und die Betanien-Nachrichten Ihnen weiterhin Orientierung und geistliche Hilfe bieten.

Die römische Kirche und die Bibel: Ein zwiespältiges Verhältnis
(js/hwd) Die Veröffentlichung von Papst Benedikts XVI Buch „Jesus von Nazareth“ hat erneut das zwiespältige Verhältnis der römisch-katholischen Kirche zur Bibel deutlich gemacht. Durchaus positiv zu erwähnen ist, dass der Papst darin die historische Zuverlässigkeit der Evangelien bekräftigt, womit er sich gegen die vorherrschende Meinung bibelkritischer Universitätstheologie stellt. Dafür erntete er denn auch prompt scharfe Kritik vom evangelisch-naturalistischen Prof. Lüdemann (veröffentlicht auf Spiegel Online).
Wer hieraus aber schließt, die römisch-katholische Kirche drücke hier eine bibeltreue Position aus, täuscht sich. Wie Dr. Lothar Gassmann in seiner Rezension des Papst-Buches bemerkt (siehe unten), lehnt Benedikt XVI die „Auswüchse einer radikalen Bibelkritik ab, bekämpft sie allerdings mit Äußerungen aus dem Lager einer ‚gemäßigten‘ Bibelkritik.“ Diese scheint für Rom unverzichtbar zu sein, könnten doch „Laien“ sonst durch das Bibellesen auf die Idee kommen, dass die Kirche der Heiligen Schrift widerspricht und daher zahlreiche kirchliche Dogmen aufgrund der Bibel abzulehnen sind.
Dass eine Bibelbetrachtung über die Evangelien aber den Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste erstürmt, ist in der Tat erstaunlich. Hier gilt es, eine missionarische Chance zu nutzen und die Evangelien und die Person in unserem Umfeld zu thematisieren und Zeugnis zu geben. Dass der evangelikale Hänssler-Verlag das Papstbuch jedoch gleich als „Buch der Woche“ anpries, halten wir für sehr bedenklich.
Dieselbe Haltung Roms zur Bibel wie im Papstbuch spiegeln die Leitlinien wider, die Erzbischof Nikola Eterovic für die 2008 geplante Bischofssynode zur Heiligen Schrift verkündete, der er als Generalsekretär vorstehen wird. Eterovic bedauerte, dass viele Menschen die Bibel kaum noch kennen würden, warnte zugleich aber auch vor „fundamentalistischen oder ideologischen Verkürzungen“ der Bibel. Das heißt im Klartext: Rom beansprucht nach wie vor die Deutungshoheit über die Heilige Schrift; wer Widersprüche zwischen Bibel und päpstlicher Lehre feststellt, soll sich dem Papst unterwerfen, selbst wenn die Schrift noch so klar ist.

Rezension zum Papstbuch „Jesus von Nazareth“
Liefert das Buch „Jesus von Nazareth“ von Papst Benedikt XVI. tatsächlich eine „missionarische Steilvorlage“, wie der Gnadauer Präses Christoph Morgner behauptet (Idea-Spektrum 17/2007, S. 26)? Ja und Nein!
Ja, insofern der Papst den Weg Jesu Christi von der Taufe im Jordan bis zur Verklärung weitgehend zutreffend nacherzählt und als historisches Faktum stehen lässt – im Gegensatz zu etlichen Vertretern einer historisch-kritischen Theologie (Bibelkritik). Nein, insofern er in seiner Methode und Darstellung doch die Ergebnisse einer (gemäßigten) Bibelkritik voraussetzt und – wie könnte es auch anders sein – spezifisch katholische Lehren einfügt, was ein oberflächlicher Leser gerne übersieht.
Zum Positiven gehört zweifellos, dass der Papst „den Evangelien trauen“ und „den Jesus der Evangelien als den wirklichen Jesus, als den ´historischen Jesus` im eigentlichen Sinn“ darstellen will. Und doch „ist alles das vorausgesetzt, was uns das (2. Vatikanische) Konzil und die moderne Exegese (Auslegung) über literarische Gattungen, über Aussageabsicht, über den gemeindlichen Kontext der Evangelien und ihr Sprechen in diesem lebendigen Zusammenhang sagen“ (S. 20).
Positiv ist zweifellos, dass der Papst mehrere „Grenzen“ der historisch-kritischen Methode aufzeigt (z.B. Verkürzung der Bibel zum bloßen Menschenwort, Verlust ihrer inneren Einheit; S. 15 f.). Positiv ist auch, dass er in Anknüpfung an eine „kanonische Exegese“ (= die ganze Bibel umfassende Auslegung) die „Einheit der ganzen Schrift“ achten und sie nicht in unzusammenhängende Quellen und Bruchstücke auflösen will (S. 17). Und doch bezieht er in diese Einheit gemäß den Festlegungen des 2. Vatikanischen Konzils zusätzlich auch die Überlieferung der Katholischen Kirche ein (S. 17). Bezüglich seines Verhältnisses zur historisch-kritischen Methode führt der frühere Theologieprofessor Ratzinger und jetzige Papst aus: „Kanonische Exegese – Lesen der einzelnen Texte der Bibel in ihrer Ganzheit – ist eine wesentliche Dimension der Auslegung, die zur historisch-kritischen Methode nicht in Widerspruch steht, sondern sie organisch weiterführt und zu eigentlicher Theologie werden lässt“ (S. 18).
Und weiter: „Ich hoffe, dass den Lesern aber deutlich wird, dass dieses Buch nicht gegen die moderne Exegese geschrieben ist, sondern in großer Dankbarkeit für das viele, das sie uns schenkt“ (S. 22).
Wie wirkt sich dieser methodische Ansatz Benedikts in seiner konkreten Auslegung aus? Er lehnt Auswüchse einer radikalen Bibelkritik ab (was positiv ist), bekämpft sie allerdings mit Äußerungen aus dem Lager einer „gemäßigten“ Bibelkritik. So zitiert er mehrfach positiv Forschungen seiner ehemaligen Tübinger Professorenkollegen, auch aus dem evangelischen Lager (Hengel, Stuhlmacher, Gese), was für einen Papst erstaunlich ist.
Hierzu 2 Beispiele: Gegen die Behauptung des radikalen Bibelkritikers Rudolf Bultmann, das Johannesevangelium gehe nicht auf das Alte Testament, sondern auf die außerbiblische Gnosis zurück, führt er den evangelischen Tübinger Neutestamentler Martin Hengel ins Feld, der gegen Bultmann schreibt: „In Wirklichkeit gibt es keinen in den Quellen nachweisbaren, – chronologisch – vorchristlichen gnostischen Erlösermythos“ (S. 262). Gleichzeitig übernimmt Benedikt jedoch die bibelkritische Hypothese (Vermutung), dass die johanneischen Schriften unterschiedliche Redaktionsschichten enthalten und teilweise nicht vom Apostel Johannes, sondern von einer „johanneischen Schule“ verfasst seien (S. 268 ff.). Als zweites Beispiel für die Übernahme der Bibelkritik durch Benedikt sei die von ihm zugrunde gelegte Theorie von einem uneinheitlichen Jesajabuch genannt, indem er wie selbstverständlich von einem „Deuterojesaja“ spricht (S. 399).
Positiv ist ferner, dass Benedikt sich gegen Ideologien wie den Feminismus, die Politische Theologie und auch den „Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ abgrenzt – erstaunlicherweise allerdings zwei Mal unter Zuhilfenahme einer außerbiblischen Vision des Inspirators einer „Bekenntnisökumene“ zwischen konservativen Katholiken, Evangelischen und Orthodoxen, Wladimir Solowjew (S. 64 f. u. 70 f.), auf die sich von evangelischer Seite auch Prof. Peter Beyerhaus immer wieder beruft. Gegen den Feminismus betont Benedikt, dass „Gott nie als Mutter bezeichnet und angeredet wird, weder im Alten noch im Neuen Testament“ (S. 174). Zur Politischen Theologie heißt es: „Denn der Preis für die Verschmelzung von Glauben und politischer Macht besteht zuletzt immer darin, dass der Glaube in den Dienst der Macht tritt und sich ihren Maßstäben beugen muss“ (S. 69). Und das ideologisch besetzte Reden von „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ erweist sich bei näherem Hinsehen „alles als utopistisches Gerede ohne realen Inhalt … Gott ist verschwunden, es handelt nur noch der Mensch“ (S. 84).
Gleichzeitig aber huldigt der Papst selber universalen (weltumfassenden) Einheits- Utopien bezüglich des Anspruchs der durch ihn repräsentierten Römisch-Katholischen Kirche: „Jede eucharistische Versammlung ist für uns Christen eine solche Stelle der Herrschaft des Friedenskönigs. Die weltumspannende Gemeinschaft der Kirche Jesu Christi ist so ein Vorentwurf für die ´Erde` von morgen, die ein Land des Friedens Jesu Christi werden soll“ (S. 114). „Die Menschheit kann über all ihre Zerstreuungen hin eins werden vom wahren Hirten, vom Logos her“ (S. 329).
Schießlich kommen die spezifisch katholischen Sonderlehren in dem Buch „Jesus von Nazareth“ immer wieder vor, was man einem Papst nicht verübeln kann, was aber aus biblischer Sicht sehr problematisch ist. Als Beispiele seien hier nur genannt: Taufwiedergeburt (S. 42 ff. 282 358), Eucharistie (S. 285, 314 f.), Heiligenverehrung (S. 108), Papstprimat (S. 72, 344).
Zusammenfassend kann man sagen: Soweit Benedikt die Stationen des Lebens und Lehrens Jesu (v. a. Bergpredigt, Gleichnisse) nacherzählt, findet sich viel Positives und Biblisches. Leider aber setzt er als Katholik und historisch-kritisch geprägter Theologe die römisch-katholischen Lehren und bibelkritischen Methoden voraus und überwindet sie nicht wirklich. Insofern bleibt beim Lesen ein zwiespältiger Eindruck zurück.
Gerade weil das Buch die Bibelkritik und die römisch-katholischen Sonderlehren in wenig aufdringlicher, aber wohldosierter Weise einfließen lässt, ist es letztlich doch nicht als „missionarische Steilvorlage“ (C. Morgner), sondern als Verführung zu werten. Die ersten Reaktionen aus dem evangelischen und evangelikalen Lager zeigen, dass die Absicht aufzugehen scheint, dadurch die Ökumene voranzutreiben – gerade zu dem Zeitpunkt, als der 2. Ökumenische Europatag in Stuttgart stattfindet. Der Papst hat sich und seiner Kirche ein „positives Image“ zugelegt. Wer aber die römisch-katholische Dogmatik kennt, weiß genau, dass Rom sich nicht wirklich ändern kann und will, sondern dass das einzige Ziel die „Rückkehr-Ökumene“ der „getrennten Geschwister“ in den Schoß der Papstkirche bleibt (vgl. „Kleines Katholizismus-Handbuch“ und „Kleines Ökumene-Handbuch“ der A.R.F.). Es ist höchste Wachsamkeit geboten. (Rezension von Dr. theol. Lothar Gassmann)

Rom verliert wegen Zölibat 59.000 Priester in 40 Jahren
(js) Wie die jesuitische Zeitschrift „Civiltà Cattolica“ meldet (sie wird in offizieller Übereinkunft mit dem Vatikan herausgegeben), hat die römisch-katholische Kirche zwischen 1964 und 2004 rund 70.000 Priester verloren, weil diese den Zölibat aufgaben und heirateten. Über 11.000 von ihnen hätten jedoch später das Priesteramt wieder aufgenommen. In dem Blatt rühmt sich die Kirche, ihr Umgang mit ehemaligen Priestern, die ihre Arbeit wieder aufnehmen wollten, sei „verständnisvoller“ und „mütterlicher“ geworden (in der Tat, denn zur Reformationszeit mussten solche Priester noch mit dem Scheiterhaufen rechnen; auch bis in die Gegenwart wurden oder werden sie oft recht stiefmütterlich behandelt). Eine Rückkehr ins Priesteramt werde im Einzelfall nach gründlicher Untersuchung gestattet. Gleichzeitig wurde betont, das diesbezügliche Kirchenrecht sei unverändert, d. h. der Zölibat ist für röm.-kath. Priester nach wie vor die Regel. Dass solche Praktiken und Lehren den Vorgaben der Heiligen Schrift für Gemeindeleiter widersprechen (1Tim 3,1-5; Tit 1,5ff) und statt dessen vielmehr unter das Urteil von 1Tim 4,1-3 fallen, muss dem bibelkundigen Leser hoffentlich nicht erklärt werden.

Uni Würzbürg lehnt Schöpfungsvortrag ab
Die Evangelische Allianz, die Studentenmission in Deutschland (SMD) sowie „Campus für Christus Würzburg“ gaben am Mittwoch, dem 9. Mai 2007, Herrn Dr. Reinhard Junker von der Studiengemeinschaft „Wort und Wissen“ im großen Saal des CVJM Gelegenheit, den eigentlich im Audimax der Universität Würzburg vorgesehenen Vortrag „Spannungsfeld Schöpfung – Evolution: Gibt es eine Antwort!?“ doch noch in Würzburg zu halten. Im Vorfeld gab es heftige Protestmails an den Präsidenten der Universität, Dr. Axel Haase, in welchen Dr. Junker wegen seines Glaubens an die Schöpfung durch Gott als christlicher Fundamentalist verschrien wurde, vor dem ausdrücklich zu warnen sei. Die Universität gab schließlich klein bei und beugte sich dem massiven Druck.
Ein Student begrüßte als Vertreter des Hausherrn die Besucher, eine Studentin ließ den Referenten durch direkte Fragen sich selbst vorstellen. Reinhard Junker kam nach dem Studium der Mathematik und der Biologie für das Lehramt zur Studiengemeinschaft „Wort und Wissen“ und befasst sich dort vorwiegend mit Fragen zu Evolution und Schöpfungslehre und den Antworten, die die Naturwissenschaft hierzu geben kann. Den Doktor hat er übrigens aus einem interdisziplinären theologischen Studium. Pfarrer Niko Natzsckka von der Martin-Luther-Kirche Würzburg begrüßte namens der Evangelischen Allianz und moderierte bei den sich dem Vortrag anschließenden Fragen aus dem Publikum.
Die Besucher der Veranstaltung im voll besetzten CVJM-Saal wurden jedenfalls nicht enttäuscht, und dies, obwohl die Darstellung des komplexen Themas aus Zeitgründen relativ kurz und nur auszugsweise erfolgen konnte. Auch war der Vortrag teilweise auf universitärem Vorlesungsniveau, denn er war ja ursprünglich für Studenten konzipiert, doch wurden die Fachbegriffe durch Herrn Junker stets allgemeinverständlich erläutert. Dr. Junker wählte drei Themenbereiche aus, die sowohl Vertreter der Evolution als auch der Schöpfung in dem damit verbundenen Problemstellungen herausfordern und arbeitete die dabei noch offenen Fragen heraus. Es war selbst für die wohl zum überwiegenden Teil aus christlichen Kreisen kommenden Besucher verblüffend, wie sachlich und fundiert Reinhard Junker die Problemstellungen und die hierzu noch offenen Fragen darzustellen vermochte, ohne Naturwissenschaft und Glaubensüberzeugungen zu vermengen. Da war keinerlei Polemik oder Spott gegenüber Anhängern der Evolutionstheorie zu erkennen, es wurde kein naturwissenschaftlicher „Beweis“ der Schöpfungslehre konstruiert. Wer immer diesem Vortrag unvoreingenommen folgte und die logischen Gedankengänge nachvollzog, konnte unschwer erkennen, dass sich weder das Eine noch das Andere beweisen ließ. Die Naturwissenschaft führt in vielen Bereichen zu guten Erkenntnissen, bei den Ursprungsfragen stößt sie allerdings an ihre Grenzen. Viele hierzu ins Feld geführte „Beweise“ sind häufig unzulässige Analogieschlüsse und vom jeweiligen Glauben oder der Philosophie des Wissenschaftlers abhängig, zumal Erfahrungen in diesem Bereich und jederzeit wiederholbare Experimente fehlen. Dies führt zu einer verengten Sicht und Voreingenommenheit. Dr. Junker zeigte, dass nach den derzeitigen Erkenntnissen sowohl Evolution als auch Schöpfung ableitbar, aber eben nicht beweisbar seien und er verschwieg auch die Argumentationsschwächen im Hinblick auf den Schöpfungsglauben nicht. Eine Besucherin fühlte sich daher sogar herausgefordert, ein deutliches Glaubensbekenntnis an den Schöpfergott und zur biblischen Wahrheit abzugeben und bekundete, dass sie dies hier eigentlich vermisse. Dr. Junker teilte deren Überzeugung ausdrücklich, machte aber klar, dass er Glauben und Naturwissenschaft hier schon auseinander halten wolle und könne.
Nach etwa anderthalb Stunden stellte sich Dr. Junker den durchaus auch kritischen Fragen des Publikums, wich keiner Antwort aus und verschwieg sein Nichtwissen in bestimmten Bereichen nicht.
Die vollkommen unsachlichen Anfeindungen und Angriffe im Vorfeld entbehrten jeglicher Grundlage, sind aber für Gläubige von der Bibel her erklärbar, da es sich ja um deutliche Zeichen für diese Zeit handelt. Der Alma Julia, unserem Hort für Freiheit von Forschung und Lehre und der damit verbundenen demokratischen Kultur der freien Meinungsäußerung hätte diese Veranstaltung zur Ehre gereicht. Diese Chance wurde durch das Einknicken leider verspielt. (Bericht von Werner Gerberich)

Wie gesetzlich ist das Gesetz?
(kv) Michael Horton behandelt in ‚God of Promise‘ – einer Einführung in die Bundestheologie – folgerichtig auch die Frage nach der Haltung des (neutestamentlichen) Christen zum Gesetz.
Dabei erwähnt er, dass er in einem christlichen Umfeld aufwuchs, wo man sich fragte, ob bestimmte Leute, die zum Essen ein Glas Wein trinken wohl Christen sind. Gleichzeitig hielt man die Gemeinde für gesetzlich, in der man es als notwendig sah, sich im christlichen Alltag nach Gottes Geboten zu richten.
Das war im Amerika der 70er Jahre. Wie es in seiner Umgebung heute ist, schrieb er nicht extra. Ich denke, dass es bei uns AD 2007 nicht sehr viel anders ist. Das mit dem Wein ist vielleicht das geringere Problem. In unserem Fall hätten vielleicht manche Leute mehr Mühe, wenn sich der Pastor am Sonntagnachmittag im Garten ein Pfeifchen anzündet …
Aber die Beziehung zum Gesetz Gottes ist wohl nach wie vor weit herum eine stiefmütterliche. Und ich denke, das haben wir dem Dispensationalismus zu verdanken, der durch seine krasse Aufteilung des Heilsplans den Antinomismus wiederbelebt hat.
„Wir leben im Zeitalter der Gemeinde, nicht mehr des Gesetzes; im Neuen, nicht mehr im Alten Testament“, heisst die Prämisse.
Um diesem Missverhältnis zum Gesetz etwas entgegenzuwirken, möchte ich im Folgenden einige grundsätzliche Dinge über das Gesetz zum Besten geben:

Welches Gesetz?
Wir müssen verstehen, dass die Biblischen Autoren nicht immer vom genau Gleichen reden, wenn sie Gesetz sagen. Wir müssen unterscheiden zwischen verschiedenen Bestandteilen oder Formen des Gesetzes.
Wenn Jesus und die Apostel und ihre Zeitgenossen von ‚Gesetz und Propheten‘ sprachen, dann meinten sie das schriftliche Wort Gottes, wie es zu ihrer Zeit festgehalten war, das Alte Testament. Es ist die Offenbarung Gottes, durch die Er sich uns zu erkennen gibt. Es enthält nicht nur Gebote, sondern es zeigt auch Gottes Charakter. Es regelt das Leben des Volkes Gottes, zeigt, wie es sich verhalten muss – aber nicht nur das, sondern auch wie es denken muss, wie es motiviert sein muss.
Aber noch mehr: Das Gesetz (und die Propheten) ist dazu da, die Menschen auf das Kommen des Messias vorzubereiten. Das tut es, indem es ihnen ihre Sünde aufzeigt. Und es zeigt ihnen den Erlöser in Vorabbildungen und Schatten.

Drei Formen des Gesetzes
Dieses Gesetz ist zwar eine Einheit, aber es muss auch unterschieden werden zwischen den verschiedenen Formen. Wir unterscheiden zwischen dem Moralgesetz, dem Zeremonialgesetz und dem Judizial- oder Zivilgesetz. Diese Formen sind in der Bibel nicht schön separat aufgeführt, sondern es ist alles ineinander verwoben. Das macht es manchmal etwas schwierig, sie voneinander zu unterscheiden.
Gott gab seinem Volk ein Zivilgesetz, das mit unserem schweizer ZGB, OR und StGB zu vergleichen ist. Es regelt das äusserliche, soziale und politische Zusammenleben, die polizeilichen und richterlichen Bestimmungen, usw. Dazu gehören solche Dinge wie die Regelung, was zu tun ist, wenn ein Rind eine schwangere Frau stösst, oder wenn ein Sachschaden entsteht, wenn jemandem etwas gestohlen wird, wenn jemand bei einer Schlägerei verletzt wird, oder wenn ein Mann seine Frau fortschickt, usw. Natürlich stehen diese Regelungen auch auf der Grundlage des Moralgesetzes und können deshalb nicht unabhängig behandelt werden.
Dann unterscheiden wir das Zeremonialgesetz. Es enthält alle Gottesdienstlichen Vorschriften wie Anordnungen für die Opfer, Reinheitsgesetze, Gottesdienstabläufe, die Feste, Priesterordnungen, usw. Dieses Gesetz ist das, wovon Paulus in Eph 2,15 schrieb, dass Christus es beseitigt hat: „Er hat das Gesetz der Gebote in Satzungen beseitigt.“
Diese Bestimmungen sind keine ewige Ordnung, sondern sie sind Schatten und Vorbilder von etwas Grösserem, das kommen soll, nämlich Christus. Und als das Grössere, das Eigentliche kam, konnte das Vorläufige beiseite getan werden:
„Jetzt aber hat er einen vortrefflicheren Dienst erlangt, wie er auch Mittler eines besseren Bundes ist, der aufgrund besserer Verheißungen gestiftet worden ist. Denn wenn jener erste Bund tadellos wäre, so wäre kein Raum für einen zweiten gesucht worden“ (Heb 8,6).
Wir opfern nicht mehr, weil Christus das letzte, eigentliche Opfer war, für das die Tieropfer nur Vorbild waren. Wir beachten keine kultischen Speisegesetze mehr, auch sie waren vorläufig: Der Herr erklärte: Was durch den Mund in den Menschen hineingeht, macht ihn nicht unrein. Und in Apg 10 erklärt Er Petrus, dass er keine Speisen mehr für unrein achten solle. „Erkläre du nicht für unrein, was Gott für rein erklärt hat.“
Auch die Feste, die die Israeliten feiern sollten, waren Schatten und Vorbilder und müssen nicht mehr gehalten werden. Paulus erklärt in Römer 14, dass wie die Speisen, so auch die Festtage nicht mehr als für alle verbindlich gelten:
„Der eine hält einen Tag vor dem anderen, der andere aber hält jeden Tag gleich“ (Röm 14,5).
Das ganze Zeremonialgesetz war der Schatten, der dem Eigentlichen voranging. Als das Eigentliche kam, wurde klar, dass der Schatten nur der Vorbote war. Jetzt wo Christus da ist, hat sein Vorbote ausgedient.
Nun bleibt das Moralgesetz. Das Moralgesetz ist in den 10 Geboten zusammengefasst. Dieses Gesetz ist es, das nicht nur das Leben der Israeliten bestimmen soll, sondern auch das der Jünger Jesu im Neuen Bund.
Über dieses sagt Jesus in Mt 5,17, dass es nicht vergehen wird, dass es vollkommen gehalten werden muss. Er erklärt in den folgenden Abschnitten der Bergpredigt, auf welche Weise es tatsächlich gehalten werden muss; nicht nur in seiner äusseren Form, sondern in seinem Geist.
Die Zusammenfassung des Gesetzes: „Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben mit ganzer Kraft, mit ganzem Herzen und ganzem Verstand“ redet eben davon. Nicht nur mit aller Kraft äusserliches Verhalten, sondern das Herz, die innere Motivation, und auch der Verstand, das Denken müssen sich Gottes Moralgesetz unterordnen.
Meint nicht, dass diese Forderungen des Moralgesetzes aufgelöst oder gelockert werden. Ich bin nicht gekommen, das Gesetz aufzulösen, sondern es zu erfüllen

Die Erfüllung des Gesetzes
Was heisst das, dass Jesus das Gesetz erfüllt? Es heisst zweierlei. Es geht um zwei Arten von Erfüllung. Wir könnten sie die prophetische und die moralische Erfüllung nennen.
Von der prophetischen Erfüllung haben wir schon gesprochen. Diese betrifft in grösserem Mass das zeremonielle Gesetz. Dieses Gesetz hat etwas vorher verkündigt, das Christus durch sein Kommen und durch sein Leben und Sterben erfüllt hat.
Die moralische Erfüllung des Gesetzes ist die, dass der Herr Jesus die Forderung des Gesetzes nach Gerechtigkeit erfüllt hat. Er ist der Einzige, der das jemals konnte und es auch getan hat. Er hat das ganze Gesetz erfüllt. Er hat alle Forderungen der Gebote Gottes – in ihrer umfassendsten Bedeutung, nicht nur äusserlich, sondern auch im Herzen, in der Motivation und im Denken – vollkommen gehalten. Das erste Mal, dass ein Mensch geboren wurde, der ein Leben lebte, das Gott vollkommen gefiel, zu dem Er seine volle Zustimmung gibt: „Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“
Und bis zu dem Tag, an dem Er starb, hatte Er nicht eine einzige Sünde – weder im Denken, Wollen oder Handeln – getan. Deshalb wurde Er von Gott angenommen. Das wäre auch bei uns so, wenn Adam nicht gesündigt hätte: Jeder Mensch, der Gottes Gebote vollkommen einhalten würde, wäre deshalb von Gott angenommen. Aber diese Möglichkeit ist nicht mehr gegeben; es gibt keinen Menschen, der Gott vollkommen gehorsam ist. Deshalb brauchen wir Jesus!
Er hat nämlich sein vollkommen heiliges Leben nicht für sich selbst gelebt. Er hat das Gesetz nicht für sich selbst erfüllt. Er hat es als Stellvertreter für die Erwählten getan. Jesus Christus hat für sie nicht nur den Tod erlitten, sondern Er hat sein Leben für sie gelebt. Weil Er für die Seinen das Gesetz erfüllte, kann ihnen nun diese seine Gerechtigkeit angerechnet werden, wenn sie das im Glauben annehmen.
Wenn wir mit Christus eins sind, dann gilt seine Gerechtigkeit als die Unsere. Und wir sind so, als hätten wir selbst alles erfüllt. Es ist alles getan. Wir können und müssen nichts dazu tun.
Aber wir dürfen auch nicht sagen, wie das oft getan wird: „Das Gesetz kann niemand halten, es ist für einen sterblichen Menschen viel zu schwer. Schrauben wir also seine Forderungen etwas herunter .“
„Wer nun eins dieser geringsten Gebote auflöst und so die Menschen lehrt, wird der Geringste heißen im Reich der Himmel. Wer sie aber tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Reich der Himmel.“
Was ist also die richtige Haltung der Christen gegenüber dem Gesetz? Ist es ‚gesetzlich‘, wenn man sagt, dass die Gebote gehalten werden sollen? Nein, das ist es nicht! Mit dem Begriff ‚gesetzlich‘ wird oft eine Begriffsverwirrung verursacht von denen, die nicht interessiert sind, ihr Leben ganz am Wort Gottes auszurichten.

Was ist gesetzlich?
Gesetzlich ist nicht, wenn man die Gebote halten will, sondern wenn man Gebote aufstellt, die nicht in der Bibel stehen und sagt, dass diese gehalten werden müssen, damit man bei Gott angenommen ist. Das betrifft auch alle Teile des Zeremonialgesetzes wie Beschneidung, Speisegebote, Reinheitsgebote, Einhaltung von Festtagen, usw.
Aber auch neuere Gebote, wo es dann jeweils heisst: Ein Christ tut dies nicht und tut das nicht . Sicher gibt uns die Bibel auch grundsätzliche Weisheit für eine gottgefällige Lebensführung. Wer hier aber feste Gesetze aufrichtet, der ist gesetzlich. Auch bestimmte Gemeindetraditionen verdienen die Bezeichnung ‚gesetzlich‘.
Aber ein Christ, der Gottes Gebote halten will, der ist nicht gesetzlich. Im Gegenteil, er gefällt Gott: „Wer sie aber tut und lehrt, dieser wird gross heissen im Reich der Himmel.“
Ein neutestamentlicher Christ wird das Gesetz Gottes nicht auflösen wollen, nein, er nennt es mit Paulus heilig, gerecht und gut! Er liebt das Gesetz Gottes, weil es Gottes Charakter, seine Heiligkeit und Gerechtigkeit widerspiegelt.

Folgende Beispiele aus Psalm 119 sind auch für den neutestamentlichen Christen ein absolut geeignetes Gebet:
10 Mit meinem ganzen Herzen habe ich dich gesucht. Laß mich nicht abirren von deinen Geboten!
11 In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, damit ich nicht gegen dich sündige.
12 Gepriesen seist du, HERR! Lehre mich deine Ordnungen!
15 Deine Vorschriften will ich bedenken und beachte deine Pfade.
16 An deinen Satzungen habe ich meine Lust. Dein Wort vergesse ich nicht.
18 Öffne meine Augen, damit ich schaue die Wunder aus deinem Gesetz.
20 Meine Seele zermürbt sich vor Verlangen nach deinen Bestimmungen zu aller Zeit.
29 Halte fern von mir den Weg der Lüge, und gewähre mir dein Gesetz!
33 Lehre mich, HERR, den Weg deiner Ordnungen, und ich will ihn bewahren bis ans Ende.
34 Gib mir Einsicht, und ich will dein Gesetz bewahren und es halten von ganzem Herzen.
35 Leite mich auf dem Pfad deiner Gebote! Denn ich habe Gefallen daran.
40 Siehe, ich sehne mich nach deinen Vorschriften! Belebe mich durch deine Gerechtigkeit!
Woher kommt diese Liebe zu Gottes Geboten, zu seinem Gesetz? Sie kommt daher, dass einem Christen das Gesetz ins Herz geschrieben ist. Das ist die Verheissung des neuen Bundes. Für den neuen Bund ist eben nicht verheissen, dass das Gesetz überflüssig wird, sondern dass es erfüllt werden will und kann!
„Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben“ (Jer 31,31).
„Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde machen, dass ihr in meinen Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut“ (Hes 36,26f).
Das Gesetz kommt bei einem Christen nicht mehr als Forderung von aussen an ihn heran, sondern er hat es in seinem Herzen. Das heisst, er ist so verändert, dass er den Wunsch in sich hat, Gott zu gefallen und zu gehorchen.
Und dazu wird er immer mehr auch befähigt, nach Gottes Willen zu leben. Christ sein heisst nicht, Gottes Gesetz verwerfen zu können, weil es nicht mehr gültig wäre. Es heisst im Gegenteil, einen Weg gefunden zu haben, Gottes Willen tun zu können. Nicht ohne Sünde. Wir werden immer wieder fallen, solange wir auf dieser alten Erde leben. Aber unsere grundsätzliche Haltung wurde durch die Wiedergeburt eine neue. Wir lieben Gottes Gebote und wollen sie gern tun. Wir sind dazu geschaffen:
„Denn aus Gnade seid ihr errettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott vorher bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen“ (Eph 2,8-10).
Und die guten Werke werden durch das Gesetz, das die Zusammenfassung der Liebe zu Gott und zum Nächsten ist, definiert.
Quelle: http://kvetterli.blogspot.com/

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© 2007 bei den jeweiligen Autoren. Beiträge von Joachim Schmitsdorf, Lothar Gassmann, Kurt Vetterli, Werner Gerberich und Hans-Werner Deppe

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