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Newsletter Nr. 67. vom 07. Mai 2008

Liebe Abonnenten der Betanien-Nachrichten,
hier erhalten Sie wieder Informationen über interessante Buch-Neuerscheinungen und -Sonderangebote.
Beachten Sie auch den Beitrag über Bibelfeindlichkeit unter Evangelikalen und den Bericht über die Konferenz „Together for the Gospel“ am Ende des Newsletters.
Herzliche Grüße, Hans-Werner Deppe
Neuerscheinungen:

Jetzt lieferbar:

Stephen Lonetti: Roter Faden durch die Bibel
Die Botschaft der Bibel und das Evangelium verstehen
Paperback, 220 Seiten, Betanien Anfang Mai 2008, 7,50 EUR — 10 Stück nur 5,90 EUR
In 14 Lektionen von der Schöpfung bis zur Erlösung. Die Etappen der Heilsgeschichte werden systematisch vermittelt und auf Christus hin erklärt. Hervorragend als evangelistisches Material und zum Bibelunterricht.
Stephen Lonetti ist Missionar bei New Tribes Mission (NTM) und bekannt durch seine Video-Dokumentationen „Taliabo“ und „Befreit von der Macht der Finsternis“. Dieses Buch verbindet die Vorzüge des chronologischen Bibelunterrichts mit dem Nachdruck auf Gottes Macht und Zentralität in der Schöpfung, Vorsehung und Erlösung.
Ein Großteil des Buches steht in unserem Onlineshop als PDF zur Verfügung.

Jim George: Ein Mann nach dem Herzen Gottes
Lebe für das, was wirklich zählt
Paperback, 190 Seiten, CMV, nur 6,90 EUR
Jim George ist der Mann von Elizabeth George, die den Bestseller „Eine Frau nach dem Herzen Gottes“ geschrieben hat. Er lehrt bei John MacArthur am „The Master’s Seminary“.

Donald A. Carson: Die Emerging Church
Abschied von der biblischen Lehre?
Paperback, 329 Seiten, CLV, 9,90 EUR
Eine sehr sachliche und faire, aber auch schockierende Analyse und Bewertung der immer einflussreicher werdenden Emerging-Church-Bewegung

Zum selben Thema in Kürze lieferbar:

Rudolf Ebertshäuser: Aufbruch in ein neues Christsein?
Emerging Church – der Irrweg der postmodernen Evangelikalen
Taschenbuch, 256 Seiten, CLKV Ende Mai 2008 , 6,20 EUR

John Piper, Wayne Grudem (Hrsg.): Zweimalig einmalig
Die Rolle von Mann und Frau in der Bibel
Hardcover groß, 768 Seiten, 3L Verlag, 39,95 EUR
Dieser Klassiker ist ein Standardwerk, viele bekannte Autoren haben mitgewirkt (u.a. Donald Carson, Elisabeth Elliot u.a).

CD-ROM Sprachkurs Biblisches Hebräisch
CD-Rom mit Software, Deutsche Bibelgesellschaft, 24,90 EUR
Dieser Sprachkurs ist gut zum Selbststudium geeignet.

Erwin Lutzer: Verrat an Jesus
Sechs Lügen, die über den Weltenerlöser verbreitet werden
Hardcover, 176 Seiten, CV , 10,90 EUR
Als Geschenk auch gut für Nichtchristen geeignet.

Ernst Modersohn: Er führet mich auf rechter Straße
Autobiografie
Hardcover, 200 Seiten, Hänssler, 9,95 EUR

Sonderangebote:

Benedikt Peters: Der unausforschliche Reichtum des Christus
Der Epheserbrief und die Gnadenlehre
Paperback, 158 S., Betanien, Juni 2005, statt 8,50 Euro nur 4,90 EUR
Eine sehr erbauliche und lehrreiche Erklärung des Epheserbriefes mit wertvollen Artikeln im Anhang über die Lehre der Erwählung.

Pierre Guillemette: Analyse des griechischen Neuen Testaments
Paperback, 430 Seiten, Hänssler 1999, statt 16,95 Euro nur 4,95 EUR
Dieser Band enthält die grammatikalischen Angaben zu allen Wörtern des griechischen Neuen Testaments (tabellarisch aufgebaut, alphabetisch geordnet). Ein hilfreiches Werkzeug zum Bibelstudium.

Nachrichten:

Gemeinsam für das Evangelium
Kurt Vetterli berichtet von seinem Besuch auf der T4G-Konferenz

Der Zustand der evangelikalen Gemeinden ist beklagenswert. Das Evangelium ist reduziert worden auf einen moralistisch-therapeutischen Deismus. Diejenigen, die „Christen“ werden, werden angeleitet, den Glauben dazu zu benutzen, sich selbst aufzubauen, ‚besser durch den Tag zu kommen‘, „to become a better you“ (ein besserer Du werden) – wie der Vorzeige-Evangelikale mit der größten Gemeinde Joel Osteen es in seinem Selbsthilfe-Bestseller ausdrückt. Das Evangelium als die Botschaft vom Kreuz mit Christus im Zentrum der Verkündigung, der totalen Verdorbenheit des Menschen, des gerechten Zorns und Gerichtes Gottes, der Rettung allein aus Gnade, allein durch den Glauben an Christus, wird kaum mehr deutlich verkündigt.

Nun ist das für unsere Leser nichts Neues. Sie sind vielleicht gewohnt, gute und scharfsinnige Analysen der gegenwärtigen Situation zu hören und zu lesen. Viele von uns haben den alarmierenden Zustand der Gemeinde längst erkannt. Die Diagnose haben wir. Was uns fehlt, ist das Heilmittel. Was können wir wirklich tun, damit das Evangelium wieder klar verkündigt wird, damit die Gemeinde wieder Christus im Zentrum ihres Glaubens, Lebens und Gottesdienstes hat?

Diese Frage stellten sich vor einigen Jahren auch die vier Freunde Al Mohler (Präsident des Southern Baptist Theological Seminary), Mark Dever (Pastor der Capitol Hill Baptist Church in Washington und Gründer der 9 Marks Ministries), Ligon Duncan (Pastor der First Prespyterian Church in Jackson) und C.J. Mahaney (Leiter des Gemeindeverbandes ‚Souvereign Grace‘). Sie haben sich als gemeinsames Ziel gesetzt, Pastoren in Amerika und in aller Welt zu ermutigen, Hilfsmittel in Form von Literatur, Audio-Material und Konferenzen anzubieten, damit das biblische Evangelium gegen alle zersetzenden Einflüsse verteidigt und richtig verkündigt werden kann.

Obwohl die vier aus recht unterschiedlichen kirchlichen Hintergründen stammen, vereint sie dieser Kampf um das Evangelium. Die Ermutigung und die Freude, die daraus entspringt, war besonders spürbar an der zweiten großen „Together for the Gospel“-Konferenz („Gemeinsam für das Evangelium“, kurz T4G), die vom 15.-17. April 2008 in Louisville, Kentucky, stattfand. Al Mohler, Mark Dever, Lig Duncan und C.J. Mahaney – zu ihnen gesellten sich R.C. Sproul, John MacArthur, John Piper und Thabiti Anyabwile – sprachen zu 5.500 Pastoren und Gemeindemitarbeitern über die Kernthemen des Evangeliums.

Sämtliche Vorträge waren ein Highlight an geistlichem Gewicht und für alle, die im geistlichen Dienst stehen, eine große Ermutigung, dranzubleiben in der unerschütterlichen Betonung des biblischen Evangeliums, der Botschaft vom Kreuz, der stellvertretenden Sühne Christi mit all ihren Implikationen.

Lig Duncan betonte die Wichtigkeit einer Verkündigung, die es nicht scheut, (gesunde) theologische Lehre zu beinhalten.
Al Mohlers Vortrag über die verschiedensten Angriffe auf das Evangelium im Laufe der Geschichte zeigte, wie ernst die Lage tatsächlich ist – wie in jeder Generation das Evangelium neu verteidigt werden musste – und auch heute muss!
In ähnlicher Weise behandelte Mark Dever diverse aktuelle Abweichungen vom biblischen Evangelium und gab Rat, wie ihnen entgegengewirkt werden kann.
C.J. Mahaney verzichtete dankenswerterweise einmal auf seine m.E. überflüssigen Späße und Zusatzbemerkungen über Football, usw. und glänzte durch geheiligte Ernsthaftigkeit. Er sprach über die Pflege der Seele des Pastors, die Erhaltung der Freude am Dienst.
R.C. Sproul sprach in gewohnter Klarheit und mit enormem Engagement über das Motiv des Fluches im Evangelium – den dunklen Hintergrund, der die Freudenbotschaft um so heller erscheinen lässt.
John MacArthur hielt einen der besten und klarsten Vorträge, die ich bisher hörte: über die totale Unfähigkeit des Menschen im Bezug auf seine Errettung und die damit zusammenhängende Lehre der Erwählung.
John Piper war feurig wie immer, sein Thema; das radikale Opfer des Dienstes (das unumgängliche Leiden im und für den Dienst) kam jedoch erst in der anschließenden Diskussion so richtig konkret zum Ausdruck. An diesem Punkt wurde er absolut hilfreich.
Thabiti Anyabwile, ehemaliger eifrig-missionarischer Black Muslim, widmete sein Referat dem Problem des Rassismus und den vereinenden Implikationen des Evangeliums.

Den meisten der acht Referate folgten Podiums-Diskussionen (insgesamt 6), die eine unschätzbar hilfreiche Vertiefung und Konkretisierung der Themen brachten. Wer des Englischen mächtig ist, sollte es sich nicht entgehen lassen, die Referate und Podiumsdiskussionen anzuhören. Sie können auf der Website: http://www.t4g.org/resources/ angehört oder von dort kostenlos heruntergeladen werden.

Es wäre wünschenswert, dass Konferenzen solcher Art im deutschsprachigen Raum stattfinden könnten. Erleben wir doch hier einen mindestens so alarmierenden Niedergang und eine Vernachlässigung des biblischen Evangeliums.

Links zu den Ressourcen:
T4G-Webseite mit Audio-Downloads
Podiumsdiskussionen
Nachbesprechung der vier T4G-Köpfe

Baptistischer Theologieprofessor greift bibeltreues Schriftverständnis scharf an
Von Joachim Schmitsdorf

Der baptistische Theologieprofessor Kim Strübind (Oldenburg), Mitglied einer Baptistengemeinde, wendet sich massiv gegen eine Bibelauslegung, die von der Unfehlbarkeit der Schrift ausgeht. In seiner „Zeitschrift für Theologie und Gemeinde“ vom Mai 2008 behauptet Strübind unter dem Titel „Warum die Bibel (nicht immer) Recht hat“, es gäbe widersprüchliche Aussagen in der Bibel, die „nicht harmonisierbar“ seien; oft korrigiere die Bibel sich selbst. Der Fundamentalismus sei eine „Theorie intellektueller Verstocktheit“, prinzipiell unwissenschaftlich und stünde dem Aberglauben näher als der Theologie. Strübind, der die „Gesellschaft für Freikirchliche Theologie und Publizistik“ leitet, schreibt, Vertreter einer bibeltreuen Auslegung seien „dialogunfähig“ und kämen nicht als ernsthafte Gesprächpartner für „den alle paar Jahre aufbrechenden Streit um das Schriftverständnis“ in Frage. Die Chicago-Erklärung zur Unfehlbarkeit der Schrift kritisiert Strübind als „geistliche Gängelung“. Er behauptet, „alle Erkenntnis, eben auch die der Bibel“, sei „Stückwerk“. Als Beispiel führt er die angeblich falsche biblische Darstellung der Landnahme Israels unter Josua an.

Theologische „Laien“ gingen, so Strübind, bisweilen naiv an die Bibel heran, was die Gefahr einer „Ideologisierung der Bibel“ in sich berge und manchmal zu einer „Tyrannis der Unkundigen“ führe. Er äußert daher die Meinung, dürfen Theologen die Auslegung der Bibel nicht allein den theologischen Laien überlassen. Schon in der Urgemeinde habe es keine Demokratie in Lehrfragen gegeben, sondern die Lehre sei den Aposteln, Propheten und Lehrern anvertraut gewesen.

Ein Leser von „idea online“ lobt Strübinds Angriffe auf die Schrift gar als „wohltuende Worte aus der Wesermarsch“. Nun, des Professors Propaganda muss man (nicht nur aus geographischen Gründen) eher „olle Kamellen aus Oldenburg“ nennen. Was Strübind als „wissenschaftlich“ ausgibt, sind altbackene ideologische Vorurteile gegen die Bibel, wonach diese nicht Gottes unfehlbares Wort sein kann, weil sie es nicht sein darf. Gegen solche bibelkritische Ansichten kann man durchaus wissenschaftlich argumentieren. (Z. B. wurden die laut Strübind nicht vorhandenen Mauern von Jericho schon längst ausgegraben, aber falsch datiert; siehe Peter van der Veen und Uwe Zerbst, Biblische Archäologie am Scheideweg? [Hänssler 2006].)

Sicher gibt es leider auch unter Christen mit einer grundsätzlich bibeltreuen Schrifthaltung manche, die auf naive Weise die Schrift verdrehen, ihre eigenen Fehlschlüsse für den Gipfel der Erkenntnis halten und biblisch begründete Gegenargumente verteufeln. Doch das liegt nicht an einem fundamentalistischen Schriftverständnis. Bei allem Recht, einen sachgemäßen Umgang mit der Schrift anzumahnen, staunt man nicht schlecht, aus dem Mund eines Baptisten praktisch die Forderung nach einem kirchlichen Lehramt und der Entmündigung theologischer „Laien“ zu hören. Immerhin gehen die deutschen Baptisten auf bibellesende „Laien“ wie Johann Gerhard Oncken zurück. Lagen diese mit ihrem fundamentalistischen Schriftverständnis verkehrt? Fast möchte man’s meinen.

Keineswegs soll damit gesagt sein, man müsse sein Heil in der sog. „historisch-kritischen Theologie“ suchen. Ganz im Gegenteil, denn diese ist kein sachgerechter Schriftzugang, sondern Etikettenschwindel. Kritisch ist sie ja, und zwar kritisch um jeden Preis: Was die Bibel sagt, darf niemals wahr sein. Sie dann noch Theologie zu nennen, ist allerdings ein Witz. Atheistische Religionsphilosophie bringt es eher auf den Punkt. Historisch kann man sie auch nicht nennen, denn kein weltlicher Historiker geht so mit seinen Quellen um wie die meisten Theologen mit der Bibel. Historisch zu sein hingegen sei der historisch-kritischen Theologie von Herzen gewünscht – in dem Sinne, dass sie endlich Vergangenheit sein möge.

Weiter: Wenn die Unfehlbarkeit der Schrift von vornherein als „unwissenschaftlich“ abqualifiziert und dadurch jede sachliche Kritik an der historisch-kritischen Theologie blockiert wird, dann fragt man sich: Wer gängelt denn hier wen? Fakt ist doch, dass bibeltreue Theologie an staatlichen und kirchlichen Seminaren in Deutschland unterdrückt und verleumdet wird. Wer als bibeltreuer Christ einen staatlich anerkannten theologischen Abschluss erwerben will, muss zumeist entweder seinen Glauben verleugnen oder auf ein Thema ausweichen, bei dem die Schrifthaltung nicht maßgeblich ist. Wer hingegen bibeltreue Theologie studiert hat und hierzulande Pastor einer Baptistengemeinde werden will, muss entweder von dieser zu 100 Prozent finanziert werden oder sich vorher noch mindestens zwei Jahre lang im bibelkritischen Baptistenseminar „auf Linie“ bringen lassen. So wenig wird also in der „unfreien Freikirche“ gegängelt.

Schließlich: Wer die Bibel unvoreingenommen liest, muss wenigstens anerkennen, dass diese durchaus und einhellig den Anspruch erhebt, Gottes unfehlbares Wort zu sein. Mag auch menschliche Erkenntnis Stückwerk sein – die Schrift ist es nicht. Dieselbe Ansicht vertraten ausdrücklich Jesus und die Apostel (ja, eben jene Apostel, denen Christus seine Lehre anvertraut hat, die nicht per demokratischer Abstimmung revidiert oder gar abgeschafft werden kann – und auch nicht durch die Meinung angeblicher „Experten“). Man kann dieses Schriftverständnis daher nur entweder annehmen oder verwerfen. Für eine neutrale Haltung lassen der biblische Selbstanspruch und die Lehre Jesu keinen Raum. Lehnt man dies ab, verwirft man daher zugleich Jesus als Gottes Sohn. Dann aber möge man bitte auch so konsequent sein und sich nicht länger Christ nennen. Alles andere ist Heuchelei.

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