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Schmerzmittel und Glaube: Zwei Gegensätze?

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Ein Artikel von Thomas Lange.

Vorweg

An dieser Stelle geht es nicht um den Gebrauch von Arzneimitteln während schwerer Erkrankungen oder auch chronischen Erkrankungen, welche Schmerzen verursachen. Es geht um die Frage, ob das Einnehmen von Schmerzmitteln und anderen pharmazeutischen Mitteln als sogenannte Bedarfsmedizin, d.h. zum Gebrauch bei gelegentlichen bis öfteren körperlichen Schmerzen, bei denen keine schwerwiegende Krankheit zugrunde liegt, für Christen legitim ist oder ob die Einnahme ein Hinweis für Kleinglauben darstellt. Aus etlichen persönlichen Gesprächen und als selbst Betroffener weiß ich um die Diskrepanz zu diesem Thema und dass sehr viele Christen hier Gewissenskonflikte haben.

Schmerzmittel und Glaube: Zwei Gegensätze?

Foto: privat T.Lange

Zwei Extreme

Das christliche Denken besteht mitunter aus zwei Sichten, auf die ich immer wieder in Gesprächen stoße.

Die einen sagen, dass man als hingegebener Christ auch Schmerzen aushalten muss. Nun, dem ist zunächst ganz sicher nichts entgegenzusetzen. Allerdings geht diese Ansicht mitunter so weit, dass ausgesagt wird, man sollte auf jegliche Schmerzmittel verzichten, denn schließlich sei Jesus der Arzt und wenn er es denn will, werden die Schmerzen von allein wieder verschwinden. So quält man sich dann teilweise über mehrere Tage, Wochen, gar Monate herum.

Dann gibt es andere, die pflegen eine intensive Gemeinschaft mit ihrem Medizinschrank. Sobald sich das geringste Zahnweh ankündigt, greifen sie zur Tablette, um jeglichen Schmerz aus dem Weg zu gehen. Sie wiederrum meinen, dass wir ein Anrecht auf Schmerzfreiheit haben. Wozu sonst gäbe es schließlich für alles das passende Mittel!

Die Wahrheit liegt dazwischen

Aus meiner Sicht sind beide, oben erwähnte Sichtweisen mangelhaft. Die Wahrheit liegt zwischen beiden Extremen. Ich möchte diese These begründen:

Die Ursache allen Schmerzes, aller Krankheiten liegt in Eden, einem Landstrich des heutigen Irak.

Dort ereignete sich zu Beginn der Menschheitsgeschichte eine Katastrophe, welche alle nachfolgenden Generationen in den Abgrund riss. Die Beziehung zwischen dem lebendigen Gott und den ersten Menschen war intakt und vollkommen. Nichts stand zwischen Schöpfer und Geschöpf. Alles war in Ordnung. Dann trat Satan an den Menschen heran und versuchte ihn zum Bösen. Der Mensch glaubte der Schlange mehr als Gott und das Dilemma begann. Nun war die intakte Verbindung zum Schöpfergott zerstört. Tod und Elend sollte von nun an die Menschheit kennzeichnen. Der körperliche Verfall und damit auch Krankheiten und Schmerzen folgten stehenden Fußes und waren ab jetzt allgegenwärtig.

Um beim Thema zu bleiben: Wir erkennen den Ursprung jeglichen körperlichen Schmerzes. Es ist die Sünde, das autoritäre und losgelöste Leben des Menschen von seinem Schöpfer.

Je älter die Menschheit wird, desto mehr Schmerz wird registriert. Noch vor 200 Jahren gab es so manches körperliche Leid nicht, welches heute, aufgrund der erhöhten Lebenserwartung tausende Menschen quält. Das deckt sich mit dem biblischen Befund, welcher sagt, dass das Krankheitselend zunimmt, je mehr es dem Welten-Ende entgegen geht. Andererseits macht die Medizinforschung immer größere Fortschritte. Heute gibt es Mittel, die gab es vor 200 Jahren nicht. Man denke nur an das Antibiotikum und besonders auch an diverse Schmerzmittel, Anfallsmittel, usw.

Das heißt: Einerseits wird der körperliche Schmerz, je älter die Menschheit wird (und auch bei immer mehr jüngeren Menschen), immer umfänglicher, d.h. die Zahl der Schmerzpatienten nimmt rapide zu. Andererseits findet die Forschung, je länger sie forscht, immer mehr heraus.

Nun, da wir glauben, dass Gott souverän ist und letztlich alles bestimmt, erkennen wir in Letzterem seine Gnade. Obwohl durch die Sünde in Eden alles zerstört wurde und unweigerlich auf ein schlimmes Ende zusteuert, ist Gott inmitten dieser Zeit gnädig. Gnade bedeutet, dass Gott uns etwas gibt, was wir nicht verdient haben. Was den körperlichen Schmerz betrifft, so wollen wir es vorsichtig so ausdrücken: Wir haben es nicht verdient, dass unser körperlicher Schmerz nachlässt. Doch unser HERR lässt zu, dass die Medizinforschung Ergebnisse erzielt, die uns helfen und uns Erleichterung verschaffen. Denn letztendlich werden Ärzte, Professoren, Forscher und Doktoren nur das herausfinden, was Gott ihnen gestattet. Demnach dürfen wir, wenn wir körperlich leiden zu einem probaten Mittel greifen, welches uns hilft. Und wir dürfen unserem Herrn dafür danken, dass ER es uns aus Gnade gibt. Wir dürfen vor der Einnahme beten, dass der HERR es an uns segnet.

Es gilt, ein gesundes Maß der Anwendung zu finden. Weder Missbrauch noch Ablehnung ist recht, sondern der Gebrauch in Gottes Abhängigkeit. Der verantwortungsvolle Gebrauch von Schmerzmitteln ist demnach kein Beweis für Kleinglauben, sondern eher für einen festen Glauben an einen souveränen Gott.

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4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Thomas Lange, danke für deinen Artikel. dein ganzheitlicher Ansatz gefällt mir. Auch teile ich deine Haltung, solch ein eher spezielles Thema aus christlicher Sicht zu beleuchten. Das kommt heutzutage oft zu kurz. Schließlich denke ich, dass es wie du ausarbeitest nicht eine Frage der Ethik sondern eine Frage der Weisheit ist, ob man zu Schmerzmitteln greift oder nicht. Was ich an deinen Ausführungen nicht teile, ist dieser Absatz: „Je älter die Menschheit wird, desto mehr Schmerz wird registriert. Noch vor 200 Jahren gab es so manches körperliche Leid nicht, welches heute, aufgrund der erhöhten Lebenserwartung tausende Menschen quält. Das deckt sich mit dem biblischen Befund, welcher sagt, dass das Krankheitselend zunimmt, je mehr es dem Welten-Ende entgegen geht. Andererseits macht die Medizinforschung immer größere Fortschritte. Heute gibt es Mittel, die gab es vor 200 Jahren nicht. Man denke nur an das Antibiotikum und besonders auch an diverse Schmerzmittel, Anfallsmittel, usw.“ Zunächst einmal wäre es schwach einen jahrtausendealten Trend auf 200 Jahre Beobachtungszeitraum zu reduzieren. Und das mit dem Krankkeitselend musst du mal den Pestkranken des Mittelalters vermitteln, oder Frauen mit einem schmalen Becken, die bei einer Geburt damals so gut wie ein Todesurteil hatten (oder auch STichwort Rhesusfaktor negativ)…Ich frage mich auf welchen Text du es stützen willst, dass die Krankheiten zum Ende der Zeit zunehmen werden…

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    • Lieber Sergej,
      herzlichen Dank für deinen Kommentar.
      Ich möchte dir kurz antworten: Es ist unumstritten, dass die Lebenserwartung in der zivilisierten Welt immer höher wird. Damit geht auch eine rasante Erhöhung der Zahl der Menschen einher, die an Krankheiten, Gebrechen und Schmerzen leiden. Das eine bedingt das andere. Da ich selbst aus dem Gesundheitssektor komme, konnte ich diese Beobachtung über viele Jahre machen. Besonders der Bereich der Altenhilfe (Altenpflege) zeigt dies besonders auf. Die Leute werden immer älter (bedingt u.a. durch eine entsprechende Lebensweise und gute ärztliche Versorgung), anderseits – durch die zunehmende Alterung jedoch immer kränker (was der körperliche Zerfall mit sich bringt).

      Weiter ist zu beobachten, dass immer mehr jünger Menschen mit mehr körperlichen Leiden zu kämpfen haben. Sicher gibt es hier verschiedene Ursachen (psychisch bedingte körperliche Schmerzen). Letztlich ist für alles Leid die Sünde als Ursprung zu nennen. Ohne den Sündenfall gäbe es keine Krankheiten.
      Die Sünde wiederum schreitet fort. Mit anderen Worten: Die Gesetzlosigkeit (die Sünde) wird, je mehr es aufs Ende zugeht, immer mehr überhand nehmen. Damit auch das Leid. Und in bestimmten Zusammenhängen dadurch auch Krankheiten.
      (Es wären an dieser Stelle etliche Komponenten aufzuzählen, die dabei eine Rolle spielen, wie biologische Kriegsführung, Umweltverschmutzung, Konsum von Dingen, die krank machen – nicht nur Alkohol und andere Drogen, sondern explizit auch eine falsche Ernährung, etc…..)
      Hierbei geht es mir nicht um Krankheiten beim Einzelnen, sondern in der Masse gesehen. Früher sprach man von Epidemien, heute von Pandemien. Freilich denkt man bei diesen Begriffen gleich an Vieren, welche die Menschen befallen. Doch sind diese Begriffe ebenso gleichnishaft auf unsere „Zivilisationskrankheiten“ anzuwenden.

      Kurzum: Aus meiner Sicht geht mit der Zunahme der Gesetzlosigkeit auch Vermehrung des Leids und verschiedener Krankheiten einher. Das war mein Gedanke im Artikel. Das ist sicher ein Bereich, in dem man verschiedenen Ansichten haben kann.

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  2. Beim Lesen gingen mir Krankheitsgeschichten hingegebener Geschwister durch den Kopf, die heute beim HERRN sind. Sie lehnten es für sich ganz oder teilweise ab, den ärztlich angeratenen Therapien zuzustimmen. Sie sagten, sie bauen auf Gott und gesunde Ernährung oder alternativer Heilverfahren. Es kann gut sein, daß beide auch mit den angeratenen Therapien gestorben wären. Ich halte die medizinischen heutigen Errungenschaften für ein Geschenk Gottes. Die Heilige Schrift ruft uns zu in Jak 1,17 „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts,“ Gleichzeitig warnt uns das Wort Gottes durch das warnende Beispiele des Asa der eben nur die Ärzte suchte: 2Chr 16,12: „Und Asa wurde krank an seinen Füßen im neununddreißigsten Jahr seiner Herrschaft, und seine Krankheit nahm sehr zu; und er suchte auch in seiner Krankheit nicht den HERRN, sondern die Ärzte.“ Ein unter vielen Christen fast ignorierter Weg zur Heilung auch parallel zur Schulmedizin findet sich in Jakobus 5 „Bekennet nun einander eure Sünden, auf daß ihr geheilt werden“ (Neu-Auslieferung, Demütigung vor Gott und Menschen) und „Ist jemand unter euch krank, der rufe die Ältesten, daß sie über ihn beten. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen/heilen/retten“
    Schlußendlich ist das Entscheiden, welchen Weg ein Christ im Falle von Krankheit und Schmerzen einschlägt, eine hochpersönliche Entscheidung eines jeden Einzelnen. Hüten wir uns davor zusätzliche Lasten zur Krankheit aufzuladen durch „Mach dies“ oder „Mach das“.
    Wir sind teuer erkauft und sollen Gott mit unserem Leibe preisen und eben nicht der Menschen Knechte werden (1. Kor. 6:20 und 7:23)

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