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Das Christsein ist ein Ausdauerlauf

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Paulus gebraucht dieses Bild des antiken griechisches Sportlers sehr häufig. Als Christen sind wir der Gefahr ausgesetzt, müde und schwach zu werden, zu resignieren und aufzugeben. Und das nicht, weil Christsein so viel Aktivität erfordert, so viel Kraft (nein, es ist kein Sprint, sondern ein Ausdauerlauf), sondern weil uns der lange Atem ausgeht. Es kommt auch nicht darauf an, eine bestimmte Geschwindigkeit oder Platzierung zu erreichen. Es kommt darauf an, überhaupt am Ziel anzukommen. Es gibt einen Sieger des Rennens, und das ist unser Herr Jesus Christus, und für uns kommt es darauf an, auf der Seite dieses Siegers zu stehen und zu finishen. Nicht der Zweitplatzierte ist der erste Verlierer, sondern Verlierer sind nur jene, die aufgeben. Der Hebräerbrief warnt Christen vor dem Aufgeben und motiviert sie zum Ausharren (dasselbe Wort wie Ausdauer oder Geduld, Langatmigkeit). Da Gottes Wort wirksam ist und immer seinen Zweck erfüllt, wird diese Motivation bei echten, wiedergeborenen Christen tatsächlich fruchten. Die warnenden Stellen z. B. in Hebräer 6 und 10 lehren keine Möglichkeit des Heilsverlusts, sondern sind Gottes wirksames Mittel, um uns zum Durchhalten zu bringen.

Timotheus Magazin #55 • 2/2024

Wie gesagt, geht es nicht um maximale Kraft oder Sprintschnelligkeit. Es geht nicht um die Leistung, die wir als Christen abliefern. Was sind die realen Gefahren? Wenn wir die Schriftstellen betrachten, in denen Paulus die Wettlauf- und Kampfpreis-Metapher verwendet, sehen wir, dass die Christen vor allem unter lehrmäßiger Bedrohung standen. Man wollte sie zur Rückkehr zum Judentum drängen (Hebräerbrief), zu Gesetzlichkeit (Phil 3), zu philosophischen Lehrraffinessen (Kol 2,18). Mit Ausharren laufen heißt deshalb vor allem, entschlossen auf den einzig wahren Jesus der Bibel zu blicken und unbeirrt lehrmäßig an ihm festzuhalten. Hebräer 12,1-3 nennt dazu drei von Gott gegebene Mittel: 1. Ein ganzes Stadion voller „Zeugen“, die bereits erfolgreich gefinisht haben und uns zurufen: „Du schaffst das wie wir – durch Glauben an Jesus“. 2. Ein herrliches Ziel mit großer Freude, den Kampfpreis der Berufung (Hebr 12,2; Phil 3,14). 3. Jesus selbst als Prototyp in seinem irdischen Ausharren (Hebr 12,2-3) und in seinem himmlischen Dienst zur Rechten Gottes (Hebr 12,2). Entscheidend ist letztlich nicht, dass wir an ihm festhalten, sondern dass er uns festhält als seine Siegestrophäe (Phil 3,12).

„Ich jage ihm aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, weil ich auch von Christus Jesus ergriffen bin.“

Philipper 3,12

Spurgeon sagte, es gibt nichts Neues in der Theologie außer das Falsche. Diese Ausgabe des Timotheus-Magazins soll wieder dazu verhelfen, bei dem Alten und Wahren, bei dem Jesus der Bibel zu bleiben und uns nicht um den Kampfpreis bringen zu lassen.

Herzliche Grüße, euer Hans-Werner Deppe

Timotheus Magazin Nr. 55

02/2024

Umfang: 48 Seiten
Format: 21 x 29,7 cm
Medium: Printausgabe

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