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Diskussion mit einem Katholiken über Mel Gibsons Passionsfilm – von David Cloud

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David Cloud erhielt folgende E-Mail eines Katholiken aufgrund des Films von Mel Gibson The Passion of the Christ:

„Ich stolperte über einige Artikel von Ihnen, die mir ein mir bekannter Fundamentalist zumailte. Nach etwa zwei Dritteln des Textes gab völlig verwirrt auf.
Zuerst zu dem Punkt der geschnitzten Bildnisse. Ich möchte dich darauf aufmerksam machen, dass Gott spezielle Schnitzerein für die Bundeslade befahl, einschließlich der Bilder von Cherubim. Warum sollte Er das tun, wenn alle Bildnisse schlecht sind?

Zweitens: Warum schuf Gott Menschen mit den Sinnen u.a. des Sehens, Riechens, Hörens, wenn er doch nicht wollte, dass sie dafür benutzen werden, um näher zu ihm gezogen zu werden? Sollen alle Christen ihre Gefühle als wirklich schlechte Dinge abtun, die zu Götzendienst führen

Wenn jemand zu Hause ein Foto von einem Menschen aufstellt, den er liebt, küsst er das Foto nicht, um ihm dadurch seine Zuneigung zu zeigen. Die Person, als jemand mit Gefühlen, wird lediglich an den geliebten Partner erinnert. Dasselbe gilt für den Film. Billy Graham liest nicht in seiner Bibel und denkt sich „Das ist die Stelle, wo Jim Caviezel, der Jesus ist, gegeißelt wird.“ Wie lächerlich. Er benutzt den Film lediglich als optisches Hilfsmittel beim Lesen des Evangeliums, und das ist nicht verboten. Erinnere dich, dass zur Zeit, als die Evangelien geschrieben wurden, die Leser unter den Römern lebten und ihnen Geißelungen und Kreuzigungen geläufig waren. Sie wussten genau, was es bedeutet. Aber die heutige Generation, gerade in Amerika, weiß das nicht und kann die entsetzlichen Schmerzen, die eine Kreuzigung verursacht, nicht durch das Lesen einiger Verse in der Heiligen Schrift nachvollziehen. Der Film bringt uns das Leiden unseres Herrn nahe.

Des weiteren sagt die Heilige Schrift, wenn ich nicht irre, von Christus: „Den Juden war er ein Jude, den Griechen wurde er ein Grieche.” Jesus und die Apostel evangelisierten, indem sie sich der Kultur anpassten und sie nicht ablehnten. Das ist der Grund, warum die Evangelien unterschiedlich sind. Das Johannesevangelium wurde besonders deshalb geschrieben, damit die Griechen Christus erkennen. In gleicher Weise wird durch Filme die enorme kulturelle Möglichkeit wahrgenommen und als Hilfsmittel benutzt, das Evangelium zu verbreiten. Mel Gibson hat Christus nach Amerika gebracht, indem er seine Gaben und Talente für Gottes größeren Ruhm benutzt hat.

Das Ziel des Films ist scheinbar so verdreht worden, um das zu erreichen, was du sagst. Und nur weil etwas falsch ausgelegt oder verdreht werden kann, macht das das Gute nicht zunichte. Wenn das so wäre, dann sollten wir die Heilige Schrift ablehnen, da selbst Satan sie für sein Werk benutzt.
Aufgrund des feindseligen Anti-Katholizismus Ihrer Internetseite werde ich das Thema „Maria“ nicht so sehr vertiefen, wie ich gerne würde. Aber ich möchte auf ein paar Punkte hinweisen, die die Heilige Schrift sagt:

  • – Bei der Hochzeit zu Kana sehen wir nicht nur, dass Jesus dem Wunsch seiner Mutter entspricht, sondern auch, dass Maria auf ihren Sohn hinweist: „Macht alles, was er euch sagt.”
  • Jesus sagt, dass jeder, der den Willen des Vaters tut, seine Mutter usw. ist. Schaue im Anfang des Lukasevangeliums nach und erkenne, wer den Willen des Vaters tut und sein ganzes Vertrauen auf Gott setzt.
  • Unsere Meinungen über Marias Darstellung in dem Film gehen weit auseinander. Welche Mutter hätte nicht wie Maria gehandelt? Ist dir die Bindung zwischen Mutter und Sohn unbekannt? Man nennt es Geburtswehen, und dabei ist nichts Heiliges oder Miterlösendes. Es ist ein menschlicher Zustand, den Gott erschaffen hat.
  • Der Katholizismus lehrt Maria nicht als Miterlöserin. In Wirklichkeit hat Papst Johannes Paul II einen Antrag von irregeführten Katholiken abgelehnt, sie Gott gleichzusetzen.

Jesus liebte seine Mutter. Er begegnete ihr mit Ehrerbietung. Warum nicht auch du?

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Die Antwort von David Cloud

Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben zu schreiben. Ich erhalte massenweise E-Mails und kann nicht alle persönlich und in dieser Länge beantworten, aber ich habe mich entschlossen, auf Ihre Fragen und Infragestellungen einzugehen.

Als erstes fragen Sie, warum, „wenn alle Bildnisse schlecht sind,“ Gott im Alten Testament die geschnitzten Cherubim in der Stiftshütte und im Tempel befahl.

Die Antwort lautet, dass nicht alle Bildnisse schlecht sind. Das zweite Gebot in 2. Mose verbietet nicht alle Bildnisse. Es verbietet alle Bildnisse VON GOTT und Bildnisse, die als Gott angebetet werden. Hier ist der genaue Wortlaut:
Du sollst Dir kein Götterbild machen, auch keinerlei Abbild dessen, was oben im Himmel oder unten auf der Erde oder in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, an der dritten und vierten Generation von denen, die mich hassen. (2Mo 20,4+5)
Die Cherubim waren Engel und nicht Gott, und die Israeliten beteten sie nicht an. Es ist nicht verkehrt, Bildnisse und Bilder zu machen, solange sie nicht Gott darstellen oder als Gegenstand der Anbetung dienen. Seit Jesus Christus sich offenbarte, sind Darstellungen von ihm ebenfalls verboten. Das alles geht klar aus Gottes Geboten hervor. Wer sind wir, dass wir versuchen Gottes Wort zu verändern?

Weiter fragen Sie: „Warum erschuf Gott Menschen mit den Sinnen u. a. des Sehens, Riechens, Hörens, wenn er doch nicht wollte, dass sie dafür benutzen werden, um näher zu ihm gezogen zu werden?”
Die Antwort ist, dass es eine richtige Art und Weise gibt, in der wir unsere Sinne benutzen, und eine falsche. Die einzige Möglichkeit, die richtige von der falschen zu unterscheiden, ist die Offenbarung, die uns Gott in seiner Gnade durch die Bibel geschenkt hat. Wenn ich meine Sinne so benutze, dass es nicht im Gegensatz zur Bibel steht, dann ist es gut; wenn ich aber Dinge tue, die im Gegensatz zur Bibel stehen, dann ist das verkehrt. So einfach ist das.
Ein Autor drückte es so aus: „Gottes Wort warnt uns nicht davor (vor geschnitzten Bildern), um uns der sichtbaren Freuden zu berauben. Schließlich hat Er Seine Schöpfung vollgestopft mit prächtigen Blumen, herrlich bunten Vögeln, leuchtenden Fischen und einer Menge anderer Augenweiden. Aber wie die verbotene Frucht im Garten … eine Sorte von Bildern ist tabu: alle Bilder, die entweder Gott selbst darstellen, oder die zum Götzen werden.“ („Mel Gibsons ‚Passion’, Crossroad, Februar 2004).

Im Alten Testament gab Gott den Israeliten das Priesteramt mit speziellen Kleidungsstücken, Opfern, Weihrauch, heiligem Wasser, etc.
Jede Kleinigkeit der Anbetung Gottes zur Zeit des Alten Testaments wurde genauestens in der Heiligen Schrift beschrieben und den Juden war es nicht erlaubt, irgendetwas anders zu machen. Selbst der Weihrauch und das Salböl, die in der alttestamentlichen Anbetung verwendet wurden, durften nur präzise nach dem Rezept in der Schrift (2Mo 30,9; 30,31-38) hergestellt werden. Gott sagte zu Mose „Fertigt das heilige Zelt und alles, was dazugehört, genau so an, wie ich es dir jetzt zeigen werde!“ Gott redete in dieser Angelegenheit sehr deutlich. Israel sollte Ihn exakt gemäß Seinem Wort anbeten, und wenn sie versuchten, Gott auf ihre eigene Weise anzubeten, wurden sie streng bestraft. Als die zwei Priester Nadab und Abihu versuchten, Gott ein Rauchopfer darzubringen, das Gott ihnen nicht befohlen hatte, wurden sie verbrannt (3Mo 10,1-7)! Als ein Mann am Sabbat hinausging, um Feuerholz zu sammeln, was gegen das Sabbatgebot von Gott stand, musste er gesteinigt werden (4Mo 15,32-36)! Als ein Priester seine Hand ausstreckte, um die Bundeslade vor dem Fall zu bewahren, wurde er von Gott getötet, weil sie auf diese Art und Weise nicht angefasst werden durfte; sie durfte nur exakt so getragen werden, wie Gott es in der Heiligen Schrift beschreibt (2Sm 6,6-7).

Jesus Christus tadelte die jüdischen Pharisäer, weil sie dem Gottes Wort ihre menschlichen Traditionen hinzugefügt hatten. „Ihr scheinheiligen Heuchler! Jesaja hat ganz richtig von euch gesprochen: ‚Diese Leute können schön über Gott reden, aber mit dem Herzen sind sie nicht dabei. Ihr Gottesdienst ist wertlos, weil sie ihre menschlichen Gebote als Gebote Gottes ausgeben“ (Mt 15,7-9)

Wir leben jetzt in der Zeit des Neuen Testaments. In Mt 16 sagt der Herr Jesus, dass er Seine Gemeinde bauen wird, und das ist es, was wir in der Apostelgeschichte und den Briefen lesen. In der heutigen Zeit hat Gott die Gemeinde eingesetzt, um den Platz Israels in der Welt einzunehmen (nicht dass Gott mit Israel am Ende wäre, aber die Gemeinde ist jetzt Gottes Werkzeug in der Welt – Röm 11,25-29). Gott gab in der Heiligen Schrift präzise Anweisungen für die Anbetung der Gemeinde. Das Neue Testament deckt jeden Gesichtspunkt des Gemeindelebens und der Lehre ab, einschließlich Buße, Glauben, Gnade, Werke, Taufe, Abendmahl, Aufseher und Älteste sowie Evangelisation. Gläubige haben keine Befugnis, diese Dinge zu ändern, ihnen etwas hinzuzufügen oder etwas wegzunehmen. Paulus belehrte Timotheus, dass Gläubige den Vorgaben des Neuen Testaments gehorsam sein müssen bis Jesus wiederkommt. Nach der Belehrung des Timotheus bezüglich der Gemeinde, sagte Paulus „Ich gebiete dir vor Gott, der allem Leben gibt, und vor Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis bezeugt hat, dass du das Gebot unbefleckt, untadelig bewahrst bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus“ (1Tim 6,13-14). Die biblischen Vorgaben müssen (bis in die Details) ohne Befleckung eingehalten werden bis Jesus wiederkommt.

In der neutestamentlichen Gemeinde gibt es keine spezielle Priesterschaft, keine speziellen Gewänder, keinen Weihrauch, kein heiliges Wasser, keine Sakramente, keine Stiftshütten oder Tempel, keine Glocken oder brennenden Kerzen. All das war ein Teil der Anbetung Israels im Alten Testament, aber es ist kein Teil der Anbetung in der Gemeinde.

Demnach haben wir heute keine biblische Anweisung, Gott über die Sinne anzubeten, wenn dies über die einfachen Vorgaben der neutestamentlichen Briefe hinausgeht. Heute beten wir Gott IM GLAUBEN an. „Denn wir wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen” (2Kor 5,7). „Denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden. Eine Hoffnung aber, die gesehen wird, ist keine Hoffnung“ (Röm 8,24).

Drittens sagen Sie: „Wenn jemand zu Hause ein Foto von einem Menschen aufstellt, den er liebt, küsst er das Foto nicht, um ihm dadurch seine Zuneigung zu zeigen. … Billy Graham … benutzt den Film lediglich als optisches Hilfsmittel beim Lesen des Evangeliums, und das ist nicht verboten.“
Im Gegenteil, diese Dinge sind definitiv in Gottes Wort verboten. Es ist uns nicht erlaubt, Bilder und Bildnisse zu benutzen, die uns helfen sollen, über Gott nachzudenken. Es ist nicht verkehrt, wenn ich mit Hilfe eines Fotos an meine Frau erinnert werde, wenn ich allein in weit entfernte Länder reise, um dort zu predigen, aber es ist verkehrt, wenn ich irgendein Bild benutze, um mich an Gott zu erinnern. Das eine ist in der Heiligen Schrift nicht verboten, das andere schon. Du bringst menschliche Dinge mit göttlichen durcheinander. Wir werden angehalten, uns nicht auf unseren Verstand zu stützen (Spr 3,5-6). Die Bibel warnt uns „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR” (Jes 55,8).

Viertens sagen Sie: „Der Film bringt uns das Leiden des Herrn nahe.“

Neben vielen Schwierigkeiten, die diese Aussage aufwirft, die Tatsache, dass wir keine Möglichkeit haben, um festzustellen, ob Mel Gibsons Film die Geißelung, über die wir in der Heiligen Schrift lesen, genau darstellt, weder in der Hinsicht, wie Jesus gegeißelt wurde, noch wie Er geantwortet hat, noch hinsichtlich der Gespräche anderer Beteiligter. In Wirklichkeit ist das Grund genug zu glauben, dass der Film weit über das hinausgeht, wie Jesus wirklich gegeißelt wurde und es nicht präzise dargestellt wird, was damals wirklich geschah. Ein Kritiker beobachtete richtigerweise, dass Jesus, wenn er so gegeißelt worden wäre, wie in Gibsons Film, auf dem Weg zum Kreuz drei Mal gestorben wäre! Und das ist nur ein Beispiel eines Fehlers.
Und wenn Gott gewollt hätte, dass wir jede Einzelheit von Christi Leiden wissen, hätte Er es uns in der Heiligen Schrift gesagt, aber die Bibel beschreibt die Details nicht so ausführlich. Die Bibel erwähnt das Leiden Jesu nur recht kurz. Sie sagt lediglich, dass Er gegeißelt, gekreuzigt, verspottet, usw. wurde.
Gibt es nicht auch geistliche Gefahren durch die anschauliche Weise, durch die Mel Gibson das Leiden Christi darstellt? Prüfe die Warnung sorgfältig:

„Wie wird sich die intensive emotionale Erfahrung dieses brutalen Films auf die Zuschauer auswirken – besonders auf Kinder und Jugendliche, die bereits mit brutaler ‚Unterhaltung’ Bekanntschaft gemacht haben? Wird es nicht einige weiter unempfindlich machen gegenüber heftiger Gewalt, oder ein Verlangen für weitere emotionale Erfahrungen hervorrufen, oder ihre Glaubensgrundlage verändern? Ich schätze die Feststellung unseres Freunden Kurt Fiech: ‚Nachdem du dies gelesen hast, stelle dir selbst folgende Frage: Möchte Gott wirklich, dass wir HEUTE so die Unerretteten evangelisieren, indem wir ihre GEFÜHLE überfluten mit der erfahrungsbetonten Darstellung von realer Qual und Folter, die ihre und die Seele der Zuschauer ausdörren lässt? Soll die Gefühlserfahrung die Predigt des Wortes übertrumpfen? Nachdem ich die ERFAHRUNG gemacht habe, ein Jahr lang für meine unheilbar an Gehirntumor erkrankte Tochter bis zu ihrem Tod zu sorgen, kann ich eindeutig sagen, dass ich diese ERFAHRUNG meinem ärgsten Feind nicht wünsche. Ich kann es anderen Eltern mit Worten beschreiben und sie verstehen es und können sich die Schmerzen und die Angst vorstellen. Sie müssen diese ERFAHRUNG nicht selbst machen. Ebenso können wir Christen die Unerlösten evangelisieren, indem wir ihnen in Worten das Evangelium darstellen – die Schmerzen und das Leiden Jesu, Seinen Tod, Seine Auferstehung, usw., und der Heilige Geist wird den Menschen, geistlich, überführen. Ist es notwendig, dass wir einen Film fördern, der die Gefühle angreift mit all seinen Horrordarstellungen … wenn wir die Wahrheit im Wort haben, das gepredigt bzw. gelesen werden kann? Was meinst du, welche Bemühungen Gott besser gefallen? („Mel Gibsons ‚Passion’, Crossroad, Februar 2004)

Als fünften Punkt führen Sie an, dass „Jesus und die Apostel evangelisierten, indem sie sich der Kultur anpassten und sie nicht ablehnten. … In gleicher Weise wird durch Filme die enorme kulturelle Möglichkeit wahrgenommen und als Hilfsmittel benutzt, das Evangelium zu verbreiten.“

Die Antwort darauf ist, dass die Apostel zwar so zu predigen versuchten, dass die Leute das Evangelium verstehen konnten, und „allen alles geworden sind“, um „auf alle Weise einige zu erretten“, aber sie NICHTS GETAN HABEN, WAS IM WIDERSPRUCH ZUR BIBEL STEHT. Sowohl ihre Botschaft als auch ihre Methoden bewegten sich innerhalb der Grenzen der Gebote Gottes und der Grundsätze de Neuen Testamentes.
Die Bewohner der Großstadt Athen z.B. waren zur Zeit des Paulus bildorientiert; sie hatten ein Bild für jeden erdenklichen Gott. Aber als Paulus ihnen predigte, machte er kein Bild von Jesus am Kreuz und benutzte es, um die Botschaft ihrer Kultur anzupassen. Er predigte einfach nur Gottes Wort und forderte sie mutig auf, dass sie umkehren von ihren Sünden und ihrem Götzendienst (Apg 17).
Bisher haben wir mehrfach gesehen, dass der Hauptunterschied zwischen dem katholischen und dem biblischen Denken der ist, dass die Katholiken glauben, dass wir die Freiheit besitzen, über die Bibel hinauszugehen, katholische Traditionen hinzuzufügen, ebenso päpstliche Proklamationen und Anweisungen von Heiligen und Mystikern. Die Bibel sagt hingegen, dass wir eine solche Freiheit nicht haben, sondern dass wir in allen Fragen strikt an die Heilige Schrift gebunden sind. Die Bibel ist die ALLEINIGE Autorität für Glaube und Praxis. Das ist die eigentliche Kernfrage bezüglich Mel Gibsons Film.

Im sechsten Punkt schreiben Sie: „Das Ziel des Films ist scheinbar so verdreht worden, um das zu erreichen, was du sagst. Und nur weil etwas falsch ausgelegt oder verdreht werden kann, macht das das Gute nicht zunichte. Wenn das so wäre, dann sollten wir die Heilige Schrift ablehnen, da selbst Satan sie für sein Werk benutzt.“

Da gibt es einen großen Unterschied zwischen der Bibel und Mel Gibsons Film. Das eine ist perfekt, das andere mangelhaft und befleckt, wenn es mit biblischen Maßstäben verglichen wird. Die Bibel kann für schlechte Ziele verdreht werden, aber in sich ist sie gut und perfekt. Mel Gibsons Film auf der anderen Seite ist nicht gut in sich selbst, wenn er an der Bibel gemessen wird. Er ist götzendienerisch und stellt viele Dinge gegensätzlich zum biblischen Bericht dar.

Siebtens schreiben Sie: „Aufgrund des feindseligen Anti-Katholizismus Ihrer Internetseite werde ich das Thema „Maria“ nicht so sehr vertiefen, wie ich gerne würde.“

Es ist wahr, dass ich gegen die römisch-katholische Kirche bin, aber nur, weil die römisch-katholische Kirche Lehren verbreitet, die der Heiligen Schrift widersprechen. Gott erwartet, alles an der Bibel zu prüfen und, wenn es falsch ist, abzulehnen. Das ist es, was uns der fromme Psalmist lehrt: „Darum wandle ich aufrichtig nach allen deinen Vorschriften. Jeden Lügenpfad hasse ich“ (Ps 119,128). Der Apostel Paulus lehrt dasselbe: „Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten“ (Röm 12,9).
Der Herr kennt mein Herz und weiß, dass ich die Katholiken in keiner Weise hasse. Im Gegenteil, ich liebe sie so sehr (wie auch die Länge der E-Mail zeigt), dass ich ihnen die Wahrheit sage.

Der achte Punkt ist: „Jesus sagt, dass jeder, der den Willen des Vaters tut, seine Mutter usw. ist. Betrachte den Anfang des Lukasevangeliums und erkenne, wer den Willen des Vaters tut und sein ganzes Vertrauen auf Gott setzt.“

Ja, Maria unterwarf sich Gottes Willen und gab Ihm die Ehre. Das war klug von ihr und die Bibel lobt es. Aber sie war nur eine von vielen, die so handelte. Was ist mit Elisabeth, Marias Cousine, und der gottesfürchtigen Hanna im Tempel, etc. Sie taten ebenfalls den Willen Gottes und setzten ihr ganzes Vertrauen auf Ihn. Maria so hervorzuheben, wie das die römisch-katholische Kirche tut, und sie so zu erhöhen ist verkehrt. Die Bibel erhöht Maria nicht so wie die römisch-katholische Kirche [Anm. Betanien Verlag: Die letzten Worte Marias in der Bibel sind übrigens: „Was irgend er euch sagt, das tut“ (Joh 2)]. Die meisten katholischen Kirchen und Einrichtung sind nach Maria benannt, aber es gibt keine Gemeinde oder Missionsreise im Neuen Testament, die nach ihr benannt wäre. Es gibt auch kein einziges Beispiel dafür, dass Maria die Königin des Himmels wäre oder zu ihr gebetet werden sollte oder sie Vermittlerin sei.

Bei meinem letzten Rom-Besuch im April 2003 war ich wieder davon beeindruckt, wie sehr Maria verherrlicht wird. Vor der Kirche San-Giovanni-Laterno steht ein großes Kreuz mit Jesus auf der einen und Maria auf der anderen Seite. In der Abtei der Heiligen Vinzenz und Anastastius gibt es eine Kapelle der Jungfrau der Gnaden mit einem Bildnis von Maria. Auf einem Schild in der Kapelle steht „Kardinal Benedetto Odescalchi, der Papst Innozenz XI wurde, veranlasste die ANBETUNG [engl. „Worship“] DES BILDNISSES, das 1677 auf dem Altar platziert wurde, und wollte, dass sein Herz hier begraben wurde, nicht in der Hauptkapelle.“ In der Basilika Santa-Maria-Maggiore ist ein großes Mosaik in der Apsis hinter dem Altar, das Jesus darstellt, wie er Maria zur Königin des Himmels krönt und mit ihr Seinen Thron teilt.
Nichts von alledem hat auch nur die geringste Grundlage in der Bibel.

Als neunten Punkt schreiben Sie: „Welche Mutter hätte nicht wie Maria gehandelt? Ist dir die Bindung zwischen Mutter und Sohn unbekannt? Man nennt es Geburtswehen, und dabei ist nichts Heiliges oder Miterlösendes. Es ist ein menschlicher Zustand, den Gott erschaffen hat.“
Es ist wahr, dass Mütter natürlicherweise eine große Zuneigung zu ihren Kindern haben. Meine Frau und ich haben vier erwachsene Kinder, davon zwei Söhne. Auch meine Mutter lebt noch und hat mich all die 54 Jahre über unermüdlich geliebt. Somit kenne ich das aus eigener Erfahrung. Aber Marias Zuneigung in der Stunde Seines Leidens wird dennoch nirgends in den Evangelien erwähnt. Es wird auch nicht angedeutet. Die Bibel sagt uns nicht, dass wir uns in Dinge vertiefen sollen, die über die Bibel hinausgehen. Es gibt keinen Zweifeln, dass es Maria zutiefst schmerzte, was sie sah. Aber Marias Empfinden hatte nichts mit Christi Leiden oder dem Evangelium zu tun. Das ist genau die naturalistische Betrachtungsweise des Evangeliums, die wir in der katholischen Lehre von Maria erkennen. Es gibt keine biblische Befugnis, mütterliche Gefühle in das Evangelium hineinzuinterpretieren. Keine.

Zehntens schreiben Sie: „Der Katholizismus lehrt Maria nicht als Miterlöserin. In Wirklichkeit hat Papst Johannes Paul II einen Antrag von irregeführten Katholiken abgelehnt, sie Gott gleichzusetzen.“
Im Gegenteil; offenbar kennen Sie die katholische Lehre nicht. Im zweiten Vatikanischen Konzil von 1960 wurden Maria Titel verliehen, die einzig Jesus Christus zustehen:

„Mithin wird die Heilige Jungfrau in der Kirche angefleht mit der Anrede FÜRSPRECHERIN, HELFERIN, BEISTAND UND MITTLERIN“ (Kirchenkonstitution des Vatikanum II, III., 62, http://www.stjosef.at/konzil/LG.htm).

Da ist kein großer Unterschied zwischen den Begriffen Mittlerin und Miterlöserin. Beide sind lästerlich, wenn sie jemand anderem gegeben werden als dem Herrn Jesus Christus.

Der Neue katholische Katechismus, veröffentlicht im Jahr 1992 in lateinischer Sprache, sagt, dass Maria durch ihre Fürsprache den Menschen ewiges Heil bringt:

„… In den Himmel aufgenommen, hat sie diesen heilbringenden Auftrag nicht aufgegeben, sondern fährt durch ihre vielfältige Fürbitte fort, uns die Gaben des ewigen Heils zu erwirken (Kirchenkonstitution des Vatikanum II, III., 62., http://www.stjosef.at/konzil/LG.htm)
Für diese Lehre findet sich KEIN EINZIGER Anhaltspunkt in der Bibel und sie ist 100 %-ig gegensätzlich zu dem, was die Bibel lehrt. „Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus“ (1Tim 2,5).
Des weiteren kennst du die Überzeugungen deines Papstes nicht. Mindestens fünf Mal hat Papst Johannes Paul II Maria als „MITERLÖSERIN” in seinen päpstlichen Lehren bezeichnet. 1985 z. B. sagte der Papst in Guayaquil, Ecuador: „Maria geht uns voran und begleitet uns. … In Wirklichkeit hat sie sich auf Golgatha MIT DEM KREUZ IHRES SOHNES VEREINIGT, was die Grundlage der Kirche wurde; ihr mütterliches Herz teilt den tiefsten Willen Christi ‚die zerstreuten Kinder Gottes in eins zu versammeln’ (Joh 11,52). Für IHR LEIDEN FÜR DIE GEMEINDE verdient es Maria, die Mutter aller Jünger ihres Sohnes zu werden, die Mutter ihrer Einheit. … Marias Rolle als Miterlöserin endet nicht mit der Verherrlichung ihres Sohnes“ (Papst Johannes Paul II, zitiert von Insinde the Vatican, Juli 1197, Seite 23).

In seiner allgemeinen päpstlichen Audienzansprache vom 9. April 1997 sagte der Papst: „Maria … wirkte während des Geschehens selbst [der Kreuzigung] und in ihrer Rolle als Mutter; so wurde ihre Mitwirkung in das Erlösungswerk Christi mit einbezogen. SIE ALLEIN WURDE SO MIT DEM ERLÖSENDEN OPFER IN VERBINDUNG GEBRACHT, DAS DIE ERLÖSUNG ALLER MENSCHEN VERDIENT. IN VERBINDUNG ZU CHRISTUS UND IN UNTERWERFUNG ZU IHM, WIRKTE SIE AN DER ERLANGUNG DER GNADE DER ERLÖSUNG FÜR ALLE MENSCHEN MIT“ (Vatican Information Service).

Außerdem haben viele andere Päpste Maria als Mittlerin und Fürsprecherin und Miterlöserin verherrlicht. Beispiele dafür sind Papst Leo XIII (1878-1903), Papst Pius X (1903-1914), Papst Pius XI (1922-1939) und Papst Pius XII (1939-1958). Während einer Radiosendung über das Jubiläum der Erlösung am April 1935, verlieh Papst Pius XI Maria den Titel MITERLÖSERIN.
[Anm. Betanien Verlag: Als Nachweis siehe die Suchergebnisse der Begriffkombination „Papst“ und „Miterlöserin“ bei Internet-Suchmaschinen]

Ihr elfter Punkt ist „Jesus liebte seine Mutter. Er begegnete ihr mit Ehrerbietung. Warum nicht auch du?“
Meine Antwort darauf ist, dass ich Maria liebe und ehre. Ich liebe sie so, wie mich die Bibel auffordert, es zu tun. Die Bibel sagt „In der Bruderliebe seid herzlich zueinander, in Ehrerbietung einer dem anderen vorangehend“ (Röm 12,10). Und genau auf diese Art und Weise ehre ich Maria.
Ich liebe und ehre sie, weil sie sich Gottes Willen durch die Geburt Christi unterwarf. Ich liebe sie, weil sie an Jesus Christus als ihren Herrn und Erlöser glaubte und im Obersaal die Ankunft des Heiligen Geistes erwartete (Apg 1).
Ich liebe und ehre Maria, wie ich jede andere fromme Person in der Bibel liebe und ehre, nicht mehr und nicht weniger als Maria Magdalena oder Phöbe oder Priscilla. Ich liebe sie für ihren Glauben an Christus und für ihre Ermutigung und ihr Beispiel. Ich liebe sie als Mitglied der Familie Gottes.
Darüber hinaus sagt uns die Bibel nirgends, Maria spezielle Ehre entgegenzubringen. Sie sagt nirgends, dass Maria die Mutter von jemand anders als von Jesus ist (und von Johannes, nachdem Jesus sie ihm am Kreuz übergeben hatte). Maria ist NICHT meine Mutter, in welchem Sinn auch immer. Zeig mir, wo in der Bibel steht, dass sie die Mutter jedes Gläubigen ist. Zeig mir, wo die Bibel sagt, dass wir zu Maria beten sollen. Zeig mir, wo sie in der Bibel zur Königin des Himmels gekrönt wird. Zeig mir, wo in der Bibel steht, dass sie Gebete erhört und sie vermittelt. Zeig mir, wo sie in der Bibel Fürsprecherin, Helferin, Beistand und Mittlerin genannt wird.
Ferner hatte Jesus selbst seit Golgatha keine besondere Verbindung mehr zu Maria. Er ÜBERGAB SIE JOHANNES!
Sogar lange vor Seinem Leiden machte Jesus eine klare Aussage über die Beziehung zu Maria:
„Und es sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen dich zu sprechen. Er aber antwortete und sprach zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, meine Mutter und meine Brüder! Denn wer den Willen meines Vaters tun wird, der in den Himmeln ist, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter“ (Mt 12,47-50).
Also ist jede gläubige Frau genauso eine Mutter im und zum Herrn wie Maria. Das ist es, was Jesus gesagt hat, und wer sind wir, dass wir dem entgegenstehen?

Jesus tat alles, was Er tun konnte, um Seine natürliche Beziehung zu Maria während Seines Dienstes auf Erden NICHT hervorzuheben, und die Apostel sagen ÜBERHAUPT NICHTS darüber in ihren Briefen. Wenn sie allerdings die Königin des Himmels, die Mutter aller Gläubigen, die Fürsprecherin und Mittlerin, etc. wäre, dann hätten es die Apostel doch sicherlich zumindest erwähnt!

Außerdem sagen Sie, dass Sie das Lesen des textes „völlig verwirrt“ aufgegeben haben.
Der Bibel zufolge ist der Grund für deine Verwirrung und die Unfähigkeit des Verständnisses dessen, was ich predige, der Mangel an geistlicher Erleuchtung. Das erhält man nur durch die Wiedergeburt.

Es braucht mehr als Intellekt und Erziehung und Religion, um die Bibel zu verstehen. Es erfordert geistliche Erleuchtung. Es erfordert, wiedergeboren zu sein. Beachte die Warnung von Jesus Christus in Johannes Kapitel 3 dem Juden Nikodemus gegenüber. Er sagte „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen“ (Joh 3,3).

Johannes Kapitel 3 erklärt dann, dass man, um wiedergeboren zu werden, glauben muss, dass Jesus Christus am Kreuz für die Sünden starb und dass Er auferstanden ist von den Toten und dass Er der einzige Herr und Erlöser ist.

„Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn errettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes“ (Joh 3,16-18).
Die Bibel verspricht, wenn du einsiehst, dass du ein großer Sünder vor Gott bist (die Bibel sagt, dass all unsere Gerechtigkeiten wie ein beflecktes Kleid geworden sind – Jes 64,6) und glaubst, dass Jesus Christus für all deine Sünden gestorben ist, du durch Seinen Tod und Sein Blut, und durch Seinen Tod und Sein Blut allein, ewiges Leben erhältst. Das ist so, wenn du wiedergeboren bist. Du musst Jesus Christus als deinen Herrn und Erlöser annehmen und du musst aufhören, Werke und Sakramente und Religion als Hilfe für deine Erlösung zu sehen. Wenn du das tust, wirst du den Heiligen Geist empfangen und Er wird dir Weisheit geben, um die Dinge Gottes zu verstehen.

„In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils [dass Jesus Christus für unsere Sünden gestorben und auferstanden ist von den Toten als Herr und Retter der Welt], gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung. Der ist das Unterpfand unseres Erbes, auf die Erlösung seines Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit“ (Eph 1,13-14).
Das Wort „Unterpfand” bedeutet soviel wie Bezahlung oder Zusage. Der Heilige Geist wird den Gläubigen gegeben als Zusage des ewigen Lebens in Jesus Christus. „Seines Eigentums“ weist auf die ewige Rettung hin, die Jesus Christus mit Seinem Tod und Blut erkauft hat, als Er am Kreuz starb.
Möge der HERR dir helfen, dies zu verstehen.
In Jesus Christus

© David Cloud, Way of Life Literature, www.wayoflife.org

übersetzt von Silke Morgenstern

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