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Newsletter Nr. 46. vom 18. Februar 2006

Liebe Abonnenten der Betanien-Nachrichten,
hiermit erhalten Sie die 45. Ausgabe unseres Nachrichten-Newletters. Vielen Dank für Ihr Interesse!
Ein wichtiger Vers bei meiner Bekehrung Anfang 1993 war die Aussage Jesu: „Wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird es erretten“ (Mk 8,35 u.a.). Das steht im Gegensatz zu der heute üblichen Verkündigung, dass uns Jesus bei unserer eigenen Selbstverwirklichung helfe. Selbstverleugnung und Aufgabe alles Eigensinns sind keine Errungenschaften fortgeschrittener Christen auf höherer Stufe, sondern stehen am Anfang des Glaubenslebens. Wir dürfen nicht aus Angst vor „Abschreckung“ darauf verzichten, zur Buße aufzufordern. Das Problem der Menschen ist ihre Sünde, und dieses Problem muss beim Namen genannt und angepackt werden. Nur so können wir andere wirklich zu ewigen und erfüllten und Leben in Christus führen. Allein Gottes Wort hat Kraft, die nötige Buße und Selbstverleugnung zu bewirken. Lasst uns auf die unverfälschte Verkündigung dieses Wortes vertrauen!
Herzlich grüßt,
Hans-Werner Deppe

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Damit diese „konstruktiven Beiträge“ nicht übersehen werden, weisen wir an vorgezogener Stelle auf empfehlenswerte Neuerscheinungen hin:

Elberfelder 2003 mit weichem Kalbsleder-Umschlag
Sehr schöne Ausgaben der überarbeiteten „alten Elberfelder“
Standardausgabe 14,2 x 21,5 cm, 65 Euro
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1736_Elberfelder-2003-Standard-Kalbsleder.html
Taschenausgabe 11 x 16,5 cm, 55 Euro
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1739_Elberfelder-2003-Taschenbibel-Kalbsleder.html

Drei neue Bücher vom Mabo-Verlag von Lothar Gassmann und Erich Brüning:

Erich Brüning: Global Crash – Ende der Globalisierung
Taschenbuch, 80 Seiten, 5,80 Euro
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1735_Br-ning–Global-Crash.html

Lothar Gassmann: Neu-Evangelisierung Europas aus römisch-katholischer und aus biblischer Sicht
Taschenbuch, 80 Seiten, 5,80 Euro
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1734_Gassmann–Neu-Evangelisierung-Europas.html

Erich Brüning: Bekenntnis-Ökumene – Hoffnung oder Illusion? Kommt jetzt die Einheit der Christen?
Taschenbuch, 96 Seiten, 5,80 Euro
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1733_Br-ning–Bekenntnis–kumene.html

Drei Bücher zum irreführenden Bestseller und Kinofilm Sakrileg / Da Vinci Code:

Michael Kotsch: Sakrileg – Geheime Evangelien?
A5-Broschüre, 112 Seiten, Logos Aufklärung, 4,50 Euro
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1569_Sakrileg—Geheime-Evangelien-.html

Erwin Lutzer: Der Da Vinci Code – Fakt oder Fiktion?
Hardcover, 160 Seiten, CVD, 9,90 Euro
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1724_Der-Da-Vinci-Code.html

Hank Hanegraaf / Paul L. Maier: Dan Browns Sakrileg (Da Vinci Code)
Daten, Fakten und Hintergründe
Taschenbuch, 128 Seiten, CLV, 1,90 Euro
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1727_Dan-Browns-Sakrileg.html

Meines Erachtens bietet die Broschüre von Michael Kotsch (Lehrer an der Bibelschule Brake) am meisten hilfreiche Information.

Peter Masters: Unser Vater …
Ermutigung aus dem Gebet des Herrn
Der Autor ist als Prediger am Metropolitan Tabernacle (London) Nachfolger von C.H. Spurgeon
Paperback, 125 Seiten, Schwengeler, 12,90 Euro
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1725_Masters–Unser-Vater—-.html

Beachten Sie auch unsere vielen interessanten Sonderangebote:
www.cbuch.de/index.php/cat/c16_Sonderangebote.html

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Olympiasieger gibt nach Bekehrung seine Medaillen weg
Der erfolgreiche Turner und Olympia-Goldmedaillengewinner von 1996, Andreas Wecker (Berlin), hat aufgrund seines Glaubens an Jesus Christus seine Olympiamedaillen (einmal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze) im Internet versteigert. Zu diesem Schritt entschied er sich, um mit seiner Vergangenheit zu brechen, da die Olympischen Spiele einen – wie er sagte – „heidnisch-hellenistischen Hintergrund“ haben. Wecker hatte sich vor etwa zwei Jahren im Alter von 34 Jahren zu Christus bekehrt. Nachdem seine Sportstar-Popularität nachgelassen hatte, war er in eine deprimierende Lebenskrise geraten und fand dann in Christus zu einem neuen Leben. Die Medaillen sah er nun als „Ballast aus meinem alten Leben“ an. Die Medien (unter anderem die Bildzeitung, RTL und N-TV) reagierten irritiert bis hämisch auf Weckers Distanzierung von seinen früheren Erfolgen. Die Berliner Zeitung „taz“ erkor Wecker gar zur „Gurke des Tages“.
Zwar besucht Wecker eine pfingstlich-charismatische Gemeinde, dennoch steht sein konsequentes Verhalten in erfreulichem Kontrast zum allgemeinen Trend unter den Evangelikalen: Üblicherweise werden gerade erfolgreiche christliche Sportler als Lockvögel benutzt, um den Eindruck zu erwecken, dass die Nachfolge Jesu einerseits und weltlicher Erfolg und Lebensstil andererseits problemlos vereinbar seien.
Ein Glaubenszeugnis von Wecker ist unter http://www.matutis.net/low/Zeugnis von Andreas Wecker.wma (bitte beachten Sie, dass es sich bei diesen Daten um charismatisch geprägte Aufnahmen handelt)
Quelle der Sachinformation: idea, KEP, jesus.ch

„Wort-Konferenz“ bei Bad Hersfeld
Vom 24.-26. Februar 2006 findet in Siegwinden bei Bad Hersfeld die diesjährige „Wort-Konferenz“ statt; Veranstalter ist der Wartburg Verein zur Verbreitung christlicher Literatur e.V. Das Thema der Konferenz: „Gott für die Gottlosen – Die Lehre der Rechtfertigung: Wie Gott sich selbst mit Sündern versöhnt“. Redner sind die bibeltreuen reformierten Theologen Philip Eveson (Wales) und Martin Erdmann (Basel). Martin Erdmann ist auch Leiter des Verax Instituts (www.verax.ws ) und Referent am EBTC (www.ebtc-berlin.de ). Nähere Informationen zur Konferenz finden sich auf dem Faltblatt unter www.wort-konferenzen.de/anmeldung-2006.pdf
Die Studien- und Begegnungswochenende gehen zurück auf eine Privatinitiative. Im Jahr 2001 wurden Freunde und Bekannte eingeladen, die an theologischen Themen interessiert waren. Referent in den ersten beiden Jahren war Jonathan Watson, General Editor von Banner of Truth, Schottland. Im vergangenen Jahr war Daniel Webber, Direktor der European Missionary Fellowship, England, eingeladen.
Der Wartburg Verein zur Verbreitung christlicher Literatur e.V. existiert seit 1996. Auf seine Initiative ist der 3L-Verlag entstanden.

„Christlicher Fundamentalismus“ und Karikaturen-Streit
Es würde den Rahmen dieses Newsletters sprengen, hier ausführlich die von vielen Seiten geübte und immer heftiger und vielfältiger werdenden Schmähungen des „christlichen Fundamentalismus“ zu dokumentieren. Hier nur zwei aktuelle Beispiele, wo Evangelikale vor „christlichen Fundamentalisten“ warnen:
Rick Warren, vielbeachteter Autor von „Leben mit Vision“, sagt, dass christlicher Fundamentalismus „einer der großen Feinde im 21. Jahrhundert“ sein werde und stellt christlichen Fundamentalismus auf eine Stufe mit muslimischen Fundamentalismus. („The Purpose-Driven Pastor,“ The Philadelphia Inquirer, Jan. 8, 2006).
Auch der Generalsekretär des Baptistischen Weltbundes (BWA), Dr. Denton Lotz, übt pauschal scharfe Kritik am „religiösen Fundamentalismus“. Im aktuellen BWA-Newsletter schreibt er, allen fundamentalistischen Gruppen – auch christlichen – sei eines gemein: „Sie glauben, sie sprechen für Gott.“ Doch laut Lotz könne „nur Gott für Gott sprechen“.
Lotz meint, Christen dürften anderen nicht ihre „eigenen Glaubensüberzeugung aufzwingen“. Dass Glaubensverkündigung niemals mit Zwang einhergehen darf, ist unumstritten. Aber agiert Lotz hier nicht pauschal gegen das Festhalten an und verantwortungsvolle Verteidigen von biblischen Glaubensüberzeugungen? Lotz: „Der Fundamentalismus ist eine Sekte, die will, dass jeder nach ihrer Melodie im Gleichschritt marschiert.“ Ein fundamentales Festhalten an der Bibel beinhaltet jedoch sowohl, niemals Gewalt auszuüben und vielmehr, „auch die andere Wange hinzuhalten“, als auch die Aufforderung aus 2. Timotheus 4,1: „Predige das Wort, stehe bereit zu gelegener und ungelegener Zeit; überführe, weise zurecht, ermahne mit aller Langmut und Lehre!“
Im Zusammenhang mit dem aktuellen Karikaturen-Streit muss man sich auch fragen, warum „christlich Fundamentalisten“ sich denn nicht so massiv gegen die unzähligen Verballhornungen Jesu Christi und des Glaubens an ihn wehren. Solche unwürdigen Verzerrungen Jesu kommen aber nicht nur von antigöttlichen Medien, sondern auch aus den eigenen evangelikalen Reihen wie z.B. in Form der „Volxbibel“, die Jesus Christus eine himmelschreiend unflätige Sprache in den Mund legt, oder in den regelmäßigen „Cartoons“ in der evangelikalen Zeitschrift „Aufatmen“, die daraus sogar einen Leser-Wettbewerb für die „besten“ Verulkungen gemacht hat.
Wir wollen das gerechte Gericht darüber Gott überlassen, können aber aufgrund der biblischen Lehre solche Auswüchse nur ablehnen und davor warnen und beten, dass noch viele sich vom einem solchen Zerrbild des christlichen Glaubens abwenden.

Neue interreligiös-politische Foren
Angesichts der drohenden Eskalation des religiösen „Kampfes der Kulturen“, der sich am Karikaturenstreit entfachte, hofft man immer mehr auf politische Lösungen durch einen interreligiösen Dialog. Drei neue Foren für diesen Dialog seien hier genannt:
In Kazan (Russland) sollen sich vom 22. bis 23. Februar jüdische, katholische, evangelische, orthodoxe und muslimische Repräsentanten aus europäischen Ländern mit Politikern über Rechte und Verantwortung austauschen. Das Treffen soll eine Probe sein für eine erwogene Gründung eines „europäischen Instituts für den interreligiösen Dialog“. In Bern wird am 15. Mai der Schweizer und für Europa einzigartige „Rat der Religionen“ gegründet. Er soll das Verständnis zwischen Juden, Christen und Muslimen fördern. Der Rat solle auch als Gesprächspartner des Staates fungieren.
In Österreich fand auf Einladung durch Bundeskanzler Wolfgang Schüssel ein „Runder Tisch der Religionen“ statt. Teilnehmer waren u.a. Kardinal Christoph Schönborn und der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Anas Schakfeh sowie jüdische, evangelische und orthodoxe Vertreter. Bundeskanzler Schüssel stellte dieses österreichische Ereignis als beispielhaft hin und kündigte an, sich für einen solchen Dialog auf Europaebene einzusetzen, wenn Österreich die EU-Ratspräsidentschaft innehat.
Im Zuge des Karikaturen-Streits wurde ein neuer interreligiöser Dialog zwischen den Weltreligionen gefordert. Der Papst käme dabei „eine wichtige Vermittlerrolle bei der Sicherung des Weltfriedens“ zu, sagte der Vorsitzende des Jüdischen Weltkongresses, Israel Singer.
Quelle: Radio Vatikan

Erste Enzyklika von Papst Benedikt XVI.
Am 25. Januar ist die erste Enzyklika von Papst Benedikt XVI. erschienen. Sie hat den Titel Deus caritas est, „Gott ist Liebe“ und richtet sich „an alle Christgläubigen“. Das Dokument erntete weltweit große Beachtung und wurde gleich zum millionenfachen Bestseller. Allein in Italien wurde sie bereits 1,15 Millionen mal verkauft. Der Text ist auch frei im Internet verfügbar, z.B. auf der Vatikan-Webseite vatican.va.
Die erste Enzyklika eines Papstes ist richtungsweisend für sein Pontifikat und stellt quasi sein Programm dar.
Der österreichische Kardinal Christoph Schönborn meinte, es sei „ein deutliches Signal, dass der Papst in seinem ersten Lehrschreiben nicht etwa einzelne Moral- oder Lehrfragen behandelt, sondern auf ‚grundpositive’ Weise festhält, dass die Liebe im Christentum zentral ist.“
Ratzinger sagte über sein Werk und dessen Thema „Liebe“: Es ist kein direkt ökumenisches Thema, aber dieser ökumenische Rahmen und Hintergrund ist natürlich schon da, denn Gottes und unsere Liebe ist die Bedingung für die Einheit der Christen, die Bedingung auch für den Frieden in der Welt.
Pressestimmen betonten insbesondere, dass auch der „Eros“, die körperliche Liebe, in dem Werk stark thematisiert wird. Tatsächlich kommt der Ausdruck „Eros“ in dem 26 Seiten langen Dokument 33-mal vor. Der Papst verurteilt deutlich die Verflachung und Vermarktung von rein erotischer „Liebe“ in der Gesellschaft, spricht sich aber zugleich gegen eine „Leibfeindlichkeit“ aus, wie sie der Kirche bisweilen unterstellt werde. Eros sei durchaus gut, aber nur im Zusammenhang mit der gottgemäßen Liebe und nicht losgelöst davon.
Aufgrund dieser und anderer richtiger Aussagen fand die Enzyklika ein weitgehend positives Echo auch unter den Evangelikalen.
Es ist auch tatsächlich lobenswert, dass der Papst das Thema Liebe von Gott her angeht. Ebenfalls positiv zu erwähnen ist, dass „Liebe“ in dieser Enzyklika nicht im Gegensatz zum Gehorsams gegenüber Gottes Geboten steht, sondern – wie die Bibel lehrt – Liebe und Gehorsam zusammengehören. Der Papst thematisiert nicht nur Gottes Liebe zum Menschen und die zwischenmenschliche Liebe, sondern erwähnt auch – wenn auch m.E. zu wenig – das Gebot, dass der Mensch Gott über alles lieben soll.
Obwohl das Hauptthema der Enzyklika letztlich die menschliche, soziale, karitative und kirchenpolitische Liebe ist, was im zweiten Teil den Schwerpunkt bildet, beginnt der Papst die Enzyklika mit einem ersten theologischen Teil über Gott selbst, der Liebe ist. Der Papst hat darin recht, dass jegliche Liebe nur von Gottes Wesen gemäß der biblischen Lehre verstanden und erklärt werden kann. Dennoch sehe ich gerade in diesem Punkt den Schwachpunkt dieser Enzyklika. Meinem Eindruck nach stellt der Papst Gott so dar, als brauche er, um Liebe zu sein, den Menschen, um sozusagen sein Liebes-Wesen und sein Liebesbedürfnis in der Hinwendung zum Menschen überhaupt erst entfalten zu können. Das ist meines Erachtens ein überaus humanistischer und eben nicht gottzentrierter Standpunkt. Gott ist Gott und braucht niemanden, um der zu sein, der er ist. Er ist der er ist; er ist der Ich Bin. Der Vater liebt den Sohn und der Sohn liebt den Vater im Heiligen Geist. Diese Genugsamkeit in sich selbst wird in der Enzyklika nicht erwähnt. Die Liebe Gottes auf seine Liebe zu den Menschen zu beschränken, grenzt an ein Sakrileg, das aber gewiss dem ökumenischen Zeitgeist, dem modernen oberflächlichen Evangeliumsrudiment und dem Streben nach einer neuen Weltordnung des menschlichen Friedens entspricht.
Fragwürdig finde ich auch die stark philosophischen Anklänge des Werkes. „Die Zeit“ analysierte, „der Papst ist inspiriert von Platon“. Er spricht vom „Eros Gottes für den Menschen“, der „zugleich ganz und gar Agape“ sei. „Gott ist der Urquell allen Seins überhaupt; aber dieser schöpferische Ursprung aller Dinge – der Logos, die Urvernunft – ist zugleich ein Liebender mit der ganzen Leidenschaft wirklicher Liebe. Damit ist der Eros auf Höchste geadelt, aber zugleich so gereinigt, dass er mit der Agape verschmilzt“ (§ 10).
Aus Gottes Zuwendung zu den Menschen folgert Papst Benedikt XVI. schließlich: „Aus dem Gegenüber zu Gott wird durch die Gemeinschaft mit der Hingabe Jesu Gemeinschaft mit seinem Leib und Blut, wird Vereinigung: Die ,Mystik’ des Sakraments“, womit der Papst die katholische Eucharistie meint, die Verwandlung und Opferung von Brot als Jesus Christus. Der Papst schreibt weiter: Diese „Mystik des Sakraments“, die auf dem Abstieg Gottes zu uns beruht, reicht weiter und führt höher, als jede mystische Aufstiegsbegegnung des Menschen reichen könnte … Die ‚Mystik’ des Sakraments hat sozialen Charakter. Denn in der Kommunion werde ich mit dem Herrn vereint wie alle anderen Kommunikanten … Nur von dieser christologisch-sakramentalen Grundlage her kann man die Lehre Jesu von der Liebe recht verstehen“ (§13-14). Die Eucharistie sei also letztlich die zentralste Darstellung des „Eros“ und der „Agape“ Gottes und „Grundlage“ für das Verständnis christlicher Liebe.
Dass der Papst den römischen Sakramentalismus an die Stelle des biblischen setzt, wird auch an einem weiteren Manko der Enzyklika deutlich: Sie unterscheidet nicht zwischen Gläubigen und Ungläubigen, sondern der Papst schreibt: „Die Liebe ist möglich, und wir können sie tun, weil wir nach Gottes Bild geschaffen sind.“ Diese pauschalisierende Aussage verkennt die Tatsache, dass der Unerlöste eben nicht gottgemäß lieben kann, weil er der Sünde versklavt ist. Erst das Heil in Christus führt auch zur nötigen Heiligung. Der Papst schreibt das Erlangen wahrer Liebesfähigkeit aber „der inneren Begegnung mit Gott“ zu, was er wie folgt beschreibt: „Die Heiligen – denken wir zum Beispiel an die sel. Theresa von Kalkutta – haben ihre Liebesfähigkeit dem Nächsten gegenüber immer neu aus ihrer Begegnung mit dem eucharistischen Herrn geschöpft.“ Mit „Begegnung mit Gott“ meint er also nicht Bekehrung und Glaube an Christus, sondern das sakramentale Ritual der Eucharistie.
Die Enzyklika endet mit der Herausstellung Marias als höchstes Vorbild und einem an die „Gottesmutter“ gerichteten Gebet: „… Maria, die Jungfrau, die Mutter, zeigt uns, was Liebe ist. Ihr vertrauen wir die Kirche, ihre Sendung im Dienst der Liebe an: Heilige Maria, Mutter Gottes, du hast der Welt das wahre Licht geschenkt, Jesus, deinen Sohn – Gottes Sohn … Zeige uns Jesus. Führe uns zu ihm. Lehre uns ihn kennen und ihn lieben.“
Papst Benedikt XVI. ist demnach also keineswegs „evangelischer“ als seine Vorgänger, sondern voll und ganz auf der Linie eucharistisch-marianischer Tradition. Er mag vielfach einen Eindruck erwecken „wie ein Lamm“ und dem biblischen Glauben täuschend ähnlich sein, aber sein Reden ist – bei genauer Betrachtung – etwas anderes, als was die Schrift lehrt.
Literaturempfehlung: John Macarthur: „Die Liebe Gottes“, als Sonderangebot unter
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1225_Die-Liebe-Gottes–SA-.html

Stellungnahme zu Dave Hunt
Unsere Meldung über Dave Hunt und seine Umdeutung der biblischen Lehre von der Erwählung (Betanien-Nachrichten Nr. 44) hat bei etlichen Lesern zu Irritationen geführt. Zur Klärung habe ich unter www.betanien.de/verlag/material/material.php?id=75 eine Stellungnahme veröffentlicht. Dort finden sich auch Links zu weiterführenden Dokumenten zu dem Thema.

Aktuelles über ProChrist
In der Führungsspitze der Aktion ProChrist hat es einen Wechsel gegeben: Neuer Geschäftsführer ist der 43jährige Kaufmann Michael Klitzke aus Düsseldorf. Klitzke ist Leiter der Düsseldorfer Niederlassung des „christlichen Finanzberatungsunternehmens“ Plansecur und war bisher in der Düsseldorfer Stadtmission, im CVJM und bei „Christen in der Wirtschaft“ (CiW) engagiert. Klitzke sieht in seiner neuen Aufgabe eine Kontinuität zu seinem bisherigen Tätigkeitsfeld: „Bisher ging es in meinem Beruf immer um Lebensqualität, Altersversorgung und Todesfallabsicherung. Bei ‚ProChrist‘ geht es auch um Lebensqualität, aber das Augenmerk geht weit über das Alter und sogar den Tod hinaus.“ (Quelle: KEP)
Klitzke wird Nachfolger des bisherigen ProChrist-Geschäftsführers Frieder Trommer. Trommer wird neuer Gesamtgeschäftsführer der Verlags-Dachorganisation „Stiftung Christliche Medien“, die u.a. verantwortlich für die Herausgabe der „Volxbibel“ ist.
Die nächste ProChrist-Veranstaltungsreihe findet vom 19. bis 26. März in München statt. Die Übertragungen sollen an über 1.200 Orten ausgestrahlt werden.
Der bekannte Autor Rudolf Ebertshäuser hat eine aufklärende Broschüre über ProChrist verfasst, die unter www.das-wort-der-wahrheit.de/G4-ProChrist-A4.doc abgerufen oder auf Spendenbasis beim ESRA-Schriftendienst, Postfach 1910, 71209 Leonberg bestellt werden kann. Das Informationsmagazin „Topic“ schreibt: „Ebertshäusers Schrift hat nicht den Charakter einer Kampfschrift gegen ProChrist, sondern bemüht sich, die Leitlinien einer bibeltreuen Evangeliums-Verkündigung herauszuarbeiten. Die eine oder andere Beurteilung zu den Inhalten des Begleitprogramms von ProChrist 2003 mag manchem Leser zu haarspalterisch oder überspannt erscheinen. Dies sollte aber nicht davon abhalten, sich mit dem Kernanliegen der Schrift zu beschäftigen.“
Wir weisen auch auf den ProChrist-kritischen Artikel „Evangelium oder Evangelikalium?“ hin, der unter www.betanien.de/verlag/material zur Verfügung steht.

Bill Gates unterstützt Schlüsselwerk der Ökumene
Bill Gates, milliardenschwerer und Einflussreicher Chef der Software-Firma Microsoft, hat nach Angaben von Radio Vatikan der römischen Basisgemeinschaft Sant’Egidio zugesagt, die nächsten drei Jahre jeweils 200.000 Dollar an die Gemeinschaft zu spenden. Damit will er Anti-Aids-Projekte unterstützen. Sant’Egidio spielt eine Schlüsselrolle im Ökumene-Prozess und hat u.a. die interreligiösen Treffen von Assisi und den Stuttgarter Europatag organisiert.
Die Aids-Bekämpfung rückt dabei immer mehr ins Zentrum ökumenischer Aktivitäten. So hat auch der Rockstar Bono von der Band U2 jüngst auf dem Nationalen Gebetsfrühstück in den USA, an dem knapp 4000 Politiker aus aller Welt teilnahmen, als Hauptredner stark für verstärkte Aidsbekämpfung plädiert.

Hohe Unzucht-Rate unter katholischen Priestern
Dem irischen römisch-katholischen Bischof Pat Buckley zufolge haben Studien gezeigt, dass 80% der katholischen Priester ihr Zölibat-Gelübde gebrochen haben. Außerdem schätzt der Bischof, dass mindestens jeder zehnte der 5.000 irischen Priester regelmäßig heimliche Affären mit Frauen hat. Dies berichtete der „London News Telegraph“ am 21. Januar 2006 unter der Überschrift „500 irische Priester haben regelmäßig Sex mit Frauen“. Buckley meint, der Wert „jeder zehnte“ sei „eine extrem konservative Schätzung“. Wenn die Statistik um die „praktizierenden Homosexuellen“ unter den Priestern erweitert würde, käme heraus, dass bis zu 40% der Priester sexuell aktiv seien. Buckley betreibt einen Seelsorgedienst für Frauen, die in ein Verhältnis mit einem Priester geraten sind. „Das ist von oben angefangen alles heuchlerisch. Wir predigen obligatorisches Zölibat, aber nur sehr wenige leben danach.“ Er beschreibt die übliche Praxis, dass Priester und Haushälterin heimlich wie ein Ehepaar zusammenleben. Beziehungen zwischen Priestern und Ordensfrauen seien so üblich, dass dies inoffiziell als der „dritte Weg“ bezeichnet werde.
Der Artikel des „News Telegraph” findet sich unter http://news.telegraph.co.uk/news/main.jhtml?xml=/news/2006/01/21/wpriests21.xml

Homosexueller stellt Nate Saint dar
Die bekannte Geschichte der Missionare Jim Elliot, Nate Saint u.a., die 1956 im Dienst unter den Auca-Indianern in Ecuador ermordet wurden, wird seit dem 20. Januar in den USA als Kinofilm „End of the Spear“ präsentiert. Den Missionar Nate Saint stellt dabei der homosexuelle Schauspieler Chad Allen dar. Der Sohn von Nate Saint, Steve, hatte dies ebenso befürwortet wie die Leser der evangelikalen Zeitschrift „Christianity Today“, die eine Umfrage dazu gestartet hatte. Ob der Film auch in Deutschland in die Kinos kommt, ist fraglich (Infos siehe http://www.moviemaze.de/filme/1412/end-of-the-spear.html )
Quelle: wayoflife.org

Europäisches Bibel-Trainings-Centrum künftig auch in Zürich
Das durch die Unterstützung von John MacArthur entstandene Europäische Bibel-Trainings-Centrum (EBTC) in Berlin beginnt Ende September 2006 eine Zweigstelle in Zürich in den Räumlichkeiten des Missionswerkes Mitternachtsruf. Vom 28.-29. September findet in Dübendorf bei Zürich eine Eröffnungskonferenz statt, bei der John MacArthur, Benedikt Peters und Jay Letey als Redner mitwirken. Eine Konferenz-Info findet sich unter www.ebtc-berlin.de/home/EBTC_Zuerich_Infos.pdf .
Das EBTC hat das Ziel, Gemeinden bei der Zurüstung von Männer für den Verkündigungsdienst zu unterstützen, insbesondere im Hinblick auf textauslegende, gottzentrierte Predigt und einen schriftgemäßen Hirtendienst. In einem zwei- bis dreijährigen Programm studieren die Teilnehmer mit einem Aufwand von zwei Stunden pro Tag zu Hause und reisen einmal im Monat zum Unterricht in der Ausbildungsstätte. Darüber hinaus finden mehrmals jährlich gesonderte Seminare statt sowie die jährliche Hirtenkonferenz (www.hirtenkonferenz.de ) Dieses Konzept ermöglicht den Teilnehmern, weiterhin einen Beruf auszuüben sowie der eigenen Ortsgemeinde zur Verfügung zu stehen.

Ökumenisch-pragmatischer Segen für Liebespaare
Am Valentinstag, (14. Februar), dem Gedenktag eines katholischen Heiligen, der der Legende zufolge heimlich Liebespaare vermählte und mit Blumen beschenkte, wurden in Stade Liebespaare von einem baptistischen, einem evangelischen und einem katholischen Pastor zu einem abendlichen „Valtentinssegen“ eingeladen. Die Idee dazu stammt vom baptistischen Pastor Peter Dobuwitsch. Dieser ökumenisch gespendete Segen sei ein Zeichen der Liebe Gottes, wurde den 70 Besuchern erklärt. Während zur Zielgruppe auch Familien und Ehepaare gehörten, waren bei diesem Konzept aber auch uneheliche Intim-Verhältnisse eingeladen, den „Segen“ zu empfangen. Ein wahres Zeichen der Liebe Gottes wäre es gewesen, diesen Menschen die Notwendigkeit von Buße und Umkehr zu verdeutlichen, damit sie durch Jesus Christus Vergebung bekommen, vor dem Verderben gerettet werden und ein heiliges Leben in ewiger Harmonie mit dem heiligen Gott beginnen könnten. Das hätte aber nicht in das pragmatische Konzept gepasst. (Quelle: die-gemeinde.org, Stader Tagesblatt).

Weltkirchenrat will sich Rom annähern, Rom bleibt auf Distanz
Auf der derzeit tagenden 9. Vollversammlung des Weltkirchenrates (ÖRK) in Porto Allegre (Brasilien) hat sich der Moderator des ÖRK, das Oberhaupt der Armenisch-Apostolischen Kirche, Katholikos Aram I., auf einer Pressekonferenz für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen dem ÖRK und der römisch-katholischen Kirche ausgesprochen. „Der ÖRK sollte nicht in einem selbstzufriedenen und selbstfixierten Zustand bleiben, sagte Aram I, sondern „sich ökumenischen Partnern öffnen, insbesondere der römisch-katholischen Kirche.“ Das sei „lebenswichtig“ für die Kirchen des ÖRK. Die römisch-katholische Kirche gehört dem ÖRK nicht an, hat aber Delegierte zu dem Treffen entsandt und arbeitet in einigen Gremien mit.
Der vatikanische Ökumene-Chef Kardinal Kasper stellte jedoch heraus, dass die römisch-katholische Kirche nicht Teil des ÖRK werden kann, weil sie selber bereits Weltkirche ist. Der ÖRK sei für Rom lediglich „ein wichtiger Partner“. Mit den Evangelikalen hingegen sei „ein Dialog im eigentlichen Sinne nicht möglich, weil diese stark proselytistisch handelten und keine wirkliche Theologie hätten“.
Der ÖRK repräsentiert rund 560 Millionen Kirchenmitglieder aus 340 evangelischen, anglikanischen und orthodoxen Kirchen weltweit, die römisch-katholische Kirche hat etwa 1,2 Milliarden Mitglieder.
Quellen: ENI, idea, Radio Vatikan

Verfolgung weltweit
In Usbeskistan geraten Christen zunehmend unter Druck durch staatliche Kontrollen und Auflagen. Jede Gemeinschaft muss Angaben über Verantwortliche, Räumlichkeiten und Bankkonten machen; Herstellung und Verbreitung religiöser Literatur bedarf einer besonderen Erlaubnis, christliche Veranstaltungen werden streng überwacht. Die Regierung Usbekistans entwickelt sich immer mehr in Richtung eines totalitären Regimes. (idea, Forum 18).
In Ägypten kam es in der Nähe von Luxor zu Ausschreitungen zwischen Moslems und Christen und einem Brandanschlag, als die Moslem die koptischen Christen daran hindern wollten, ein gerade renoviertes Gebetshaus zu nutzen. Ein Christ erlag seinen Brandverletzungen, zahlreiche weitere Personen wurden verletzt. (idea, Open Doors)
Der Evangelischen Allianz von Sri Lanka zufolge gibt es in dem Inselstatt fast wöchentlich Anschläge und Drohungen gegen Christen. So wurde z.B. am 21. Januar eine Pastorenfrau in ihrem Haus von 20 mit Knüppeln bewaffneten Männern überfallen und massiv bedroht, und am 22. Januar wurde eine Gemeinde von aufgebrachten Buddhisten mit Steinen attackiert und beschädigt.
In Indien wurde eine pfingstkirchliche Veranstaltung von fanatischen Hinduisten gestürmt. Die Teilnehmer wurden geschlagen, einige schwer verletzt. (uca-news)
In den USA wurden Anfang Februar im US-Bundesstaat Alabama bei einer Serie von nächtlichen Brandanschlägen zehn Baptistengemeinden von unbekannten Tätern in Flammen gesetzt. Bereits Ende der neunziger Jahre hatte ein Satanist aus Hass über 50 Gemeindehäuser angezündet (idea).
In Indonesien wurde die Berufung von drei christlichen Lehrerinnen gegen ihre Verurteilung zu drei Jahren Haft abgelehnt. Den Frauen wird vorgeworfen, muslimische Kinder mit christlichem Gedankengut beeinflusst zu haben. Die Kinder hatten mit Einwilligung ihrer Eltern an einem christlichen Kinderprogramm teilgenommen (wir berichteten). (idea)
In Eriträea wurden Anfang Februar 75 freikirchliche junge Soldaten verhaftet, weil sie während eines Trainingslagers in ihrer Freizeit die Bibel gelesen und gebet haben.
In Venezuela mussten die Missionare des Missionswerkes New Tribes Mission nun endgültig das Land verlassen. Am 9. Februar verließ der letzte Missionar sein Arbeitsgebiet in der Indianerregion. (Vorgeschichte siehe Newsletter Nr. 42).
Auch in Indien mussten Mitarbeiter eine Bibelgesellschaft ihr Einsatzgebiet, die Erdbebenregion, verlassen, weil sie angeblich unter dem Deckmantel der humanitären Hilfe christliche Mission betrieben haben. Sie hatten neben Hilfsgütern auch Neue Testamente verteilt. (Worldwide Religious News, idea).

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