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Newsletter Nr. 49. vom 18. Mai 2006

Liebe Abonnenten der Betanien-Nachrichten,
hiermit erhalten Sie die 48. Ausgabe unseres Nachrichten-Newletters. Vielen Dank für Ihr Interesse!
Zu den untreuen Priestern zur Zeit Maleachis sagte Gott: „Denn die Lippen des Priesters sollen Erkenntnis bewahren, und Weisung sucht man aus seinem Mund; denn er ist ein Bote des HERRN der Heerscharen. Ihr aber, ihr seid abgewichen vom Weg, ihr habt viele durch falsche Weisung zu Fall gebracht, habt den Bund Levis gebrochen“ (Mal 2,7-8). Von Dienern Gottes wird erwartet, dass sie sich treu an Gottes Wort halten. Sie sollen sich keine neuen Konzepte ausdenken, sondern dass unveränderliche Wort Gottes unverfälscht weitergeben. Dann werden sie andere zu heilsamer und segensreicher Erkenntnis weisen. Wenn sie jedoch etwas anderes als das originale Wort Gottes verbreiten, bewirken sie das Gegenteil: Sie bringen viele geistlich zu Fall, führen sie von Gott weg in Unheil, Irrtum und Finsternis. Das trifft leider auch auf das Volk Gottes heute zu. Viele erheben den Anspruch, der Gemeinde Jesu etwas zu sagen zu haben, ohne dass ihre Botschaft mit dem Wort Gottes übereinstimmt. Sie nehmen
etwas vom Wort weg und werfen ihren Kritikern Gesetzlichkeit vor, oder sie lehren, Gott sei auf andere Weise anzubeten, als es die Schrift lehrt. Ihre Gefolgschaft führen sie in den Abfall. Wir tun gut daran, nicht auf sie zu hören, sondern beim Wort Gottes zu bleiben und die Gemeinschaft mit denen zu suchen, bei denen Gottes Wort die alleinige Autorität ist.
Herzlich grüßt, Hans-Werner Deppe

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Hier eine Auswahl empfehlenswerter Neuerscheinungen aus den letzten Wochen:

John Piper: Ihn verkündigen wir
Die Zentralität Gottes in Predigt und Verkündigung
Mit einem biografischen Teil über Jonathan Edwards
Paperback, 126 Seiten, Betanien, 8,50 EUR
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1787_Piper–Ihn-verk-ndigen-wir.html

Keith Green: Was ist falsch am Evangelium?
Taschenbuch, 64 Seiten, CMD, 2,50 EUR
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1826_Green–Was-ist-falsch-am-Evangelium-.html

Jerry Marcellino: Der verlorene Schatz der Familienandacht
Die Wiederentdeckung des Gottesdienstes als Familie
Taschenbuch, 62 Seiten, Betanien, 2,90 EUR
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1796_Der-verlorene-Schatz-der-Familienandacht.html

Elsie Koll: Der goldene Faden
Tagebuch einer China-Missionarin
Paperback, 176 Seiten, Daniel Verlag, 8,95 EUR
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1825_Der-goldene-Faden.html

Manuel Seibel: Das Passah des HERRN
Eine aktuelle Auslegung
Hardcover klein, 174 Seiten, CSV, 8,00 EUR
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1830_Seibel–Das-Passah-des-HERRN.html

Wir stellen unsere Shop-Rubrik „Hermeneutik / Bibel“ vor:
Hier finden Sie Literatur über das Buch der Bücher: Ihre Unfehlbarkeit, Inspiration, Autorität und richtige Auslegung.
www.cbuch.de/index.php/cat/c85_Hermeneutik—Bibel.html

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John Piper plädiert für Ernsthaftigkeit statt Spaß im Gottesdienst
(hwd) In dem neuen Buch „Ihn verkündigen wir“ (Betanien Verlag, 126 Seiten, 8,50 Euro) spricht sich der bekannte Autor John Piper in einem Kapitel entgegen dem Zeitgeist dafür aus, dass der Gottesdienst und insbesondere Predigt von würdigem Ernst geprägt sein sollten. Hier einige Kernsätze:
„Da (viele) die tiefgründige Freude von bedeutungsvoller Ernsthaftigkeit so gut wie gar nicht aus Erfahrung kennen, erstreben sie ihre Freude auf die einzige Art und Weise, die sie kennen – indem sie unbekümmert, flippig und pausenlos am Plappern sind. Die Prediger haben diese verengte Sicht von Freude und Freundlichkeit übernommen und kultivieren sie landauf,
landab mit ihrem Gebaren auf der Kanzel und verbaler Lässigkeit … Das Ergebnis ist eine Predigtatmosphäre und ein Predigtstil, überfrachtet mit Trivialität, Leichtigkeit, Unbekümmertheit und Frivolität und mit der allgemeinen Einstellung, dass am Sonntagmorgen nichts von ewiger und unendlicher Bedeutung getan oder gesagt wird … Freude und Ernst sollten im Leben und Reden eines Predigers in solcher Weise verwoben
sein, dass sowohl sorglose Seelen zur Vernunft gebracht als auch die Lasten der Heiligen gelindert werden … Der Ernst der Predigt ist angebracht, weil die Predigt das von Gott verordnete Mittel ist, um Sünder zu überführen, die Gemeinde zu erwecken und die Gläubigen zu bewahren. Wenn die Predigt ihre Aufgabe verfehlt, sind die Auswirkungen
enorm und schrecklich … Wenn ich predige, steht das ewige Schicksal von Sündern auf dem Spiel! Wenn uns diese Tatsache nicht ernst und betroffen macht, werden die Leute unbewusst daraus schließen, dass Himmel und Hölle nicht ernst zu nehmen seien. Ich kann nicht anders, als zu befürchten, dass genau das heute durch die saloppe Gerissenheit auf so vielen Kanzeln vermittelt wird … Ich war erstaunt, als ich auf Konferenzen erlebte, wie Prediger von der Notwendigkeit einer Erweckung sprachen und anschließend eine Atmosphäre erzeugten, in der niemals eine Erweckung aufkommen könnte … „Evangelisation auf humorvolle Art kann zwar Menschenmassen anziehen, legt aber die Seele in Schutt und Asche und erstickt jeden Keim geistlichen Lebens.“
Das gesamte Kapitel „Der Ernst und die Freude der Predigt“ kann als Leseprobe heruntergeladen werden unter www.cbuch.de/product_info.php/info/p1787_Piper–Ihn-verk-ndigen-wir.html

Darby-Biograf Weremchuk nähert sich Katholizismus an
(hwd) Der in Deutschland lebende Kanadier Max S. Weremchuk, der in der Brüderbewegung aufwuchs und dort vor allem für seine Darby-Biografie und seine Weckschrift „Ihr liefet gut“ bekannt wurde, hat sich nach seiner Abwendung von den „Brüder-Lehren“ dem Katholizismus angenähert. Dies wird aus einem Artikel deutlich, in der Zeitung „Kurier“ der konservativ-katholischen Partei „Christliche Mitte“ vom Mai 2006 deutlich. Dort spricht Weremchuk sich für die katholische Lehre aus, verstorbene „Heilige“ wie Maria leisteten Fürbitte für lebende Gläubige. Der Artikel ist ein Auszug aus Weremchuks bisher unveröffentlichtem Manuskript „Katholische Fragen“. In diesem Manuskript wird auch der fundamentale Unterschied zwischen Weremchuk und bibeltreuen Evangelikalen deutlich: Ein Kapitel widmet er dem Versuch, den reformatorischen Grundsatz „Allein die Schrift“ zu widerlegen und argumentiert dort, dass die Tradition ebenfalls Glaubensgut überliefere wie z.B. die angebliche Himmelfahrt Marias. In einem anderen Kapitel verteidigt er die katholische Lehre vom Fegefeuer u.a. mit Erklärungen von C.S. Lewis, der auch an ein Fegefeuer glaubte. In einer anderen Schrift verteidigt Weremchuk so genannte Privatoffenbarungen, wie sie die kath. Kirche z.B. aus Marienerscheinungen und anderen mystischen Erfahrungen kennt.
Da meine Person gelegentlich mit Max Weremchuk in Verbindung gebracht wurde, weise ich hier auf seine katholische Entwicklung hin und distanziere mich ausdrücklich davon. Zwar teilte ich Weremchuks Kritik am Darbysmus, aber seine Entwicklung zum Katholizismus und dessen unbiblischen Lehren – einschließlich eines falschen Evangeliums – kann ich nur aufs Äußerste bedauern.

Jean Gibson gestorben
(hwd) Am 1. Mai 2006 ist der Bibellehrer und Autor Jean Gibson (San Leondro, Kalifornien) im Alter von 85 Jahren gestorben. Gibson ist Autor der auch im deutschsprachigen Raum verbreiteten Kurse „Training im Christentum“. 1973 gründete er zusammen mit William MacDonald ein Trainingsprogramm für Gemeindemitarbeiter. Aus dieser intensiven Schulung und Betreuung nach dem Multiplikationsprinzip (vgl. z.B. LeRoy Eims, Die Verlorene Kunst des Jüngermachens) sind zahlreiche Mitarbeiter in Gemeindebau und Mission hervorgegangen, darunter viele aus dem deutschsprachigen Raum. Zu Jean Gibsons Schülern gehören u.a. Fred Colvin und Andreas Lindner, die in Salzburg ein ähnliches Trainingsprogramm aufgebaut haben, das TMG (Trainingsprogramm für Mitarbeiter im Gemeindebau).

Katholischer Patriarch kritisiert Hamas-Boykot
(hwd) Der Lateinische (katholische) Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Michel Sabbah, hat die EU dafür kritisiert, dass sie die Hilfszahlungen an die palästinensische Regierung unter Führung der Terrororganisation Hamas eingesellt hat. Dagegen lobte Sabbah Frankreich, dass eine Wiederaufnahme der Zahlungen befürwortet. Sabbah meinte, die Palästinenser würden „seit mehr als 50 Jahren unterdrückt“ und „die internationale Gemeinschaft habe dieser Unterdrückung aktiv oder stillschweigend zugestimmt“. Auch der Weltkirchenrat hatte gegen die Einstellung der Hilfszahlungen protestiert (siehe Newsletter Nr. 47).
Quelle: Radio Vatikan

Baptisten in Österreich: Wachstum und Kontroverse
(js) Auf der Jahres-Delegiertenversammlung des Bundes der österreichischen Baptistengemeinden in Wien berichtete dessen Generalsekretär Walter Klimt, die Mitgliederzahl wie auch die Zahl der Taufen sei 2005 gestiegen. Der Anzahl der Besucher baptistischer Gottesdienste sei etwa doppelt so hoch wie die Zahl der Gemeindeglieder.
Im Vorfeld der Bundeskonferenz trafen sich 80 leitende Mitarbeiter aus 17 Gemeinden zu einer theologischen Klausur. Dort kam es zu einer scharfen Auseinandersetzung über das Frauenpastorat. Die Mehrheit der Delegierten lehnte dieses als nicht schriftgemäß ab (dennoch bestätigte man mit Anita Ivanovits aus Steyr eine Frau im Amt des Bundesvorsitzenden). Bemängelt wurde auch, im Glaubensbekenntnis der österreichischen Baptisten werde das Schriftverständnis nur unzureichend formuliert. Man sprach sich mehrheitlich dafür aus, es durch die Glaubensbasis der Österreichischen Evangelischen Allianz zu ergänzen, die sich zur völligen Zuverlässigkeit der Bibel bekennt. Andere Delegierte plädierten dafür, ausdrücklich die Irrtumslosigkeit der Bibel hervorzuheben. Das Glaubensbekenntnis ist allerdings für die einzelnen Gemeinden unverbindlich. Unverbindlich seien laut Klimt auch die Diskussionsbeiträge des Forums. Er sagte, man wolle weiter das Gespräch suchen, um sich in den strittigen Fragen zu einigen.
Kommentar: Die Mehrheit der Delegierten spricht sich für ein Bekenntnis zur Schrift und gegen unbiblische Praktiken aus – aber statt dass dies akzeptiert wird, soll wohl so lange diskutiert werden, bis die Mehrheit in der Minderheit ist? So ist das eben, wenn Bibeltreue unverbindlich zu sein hat: irgendwann wird es dann verbindlich, der Bibel untreu zu sein. Bleibt zu hoffen, dass die österreichischen Baptisten nicht dem Vorbild des deutschen Baptistenbundes folgen, der leider schon lange auf dem absteigenden Ast ist.

Ökumeniker kritisieren Missionswerk der Südlichen Baptisten
(js) Ehemalige Mitarbeiter des International Mission Board (IMB), dem Missionswerk der Südlichen Baptisten in den USA, haben schwere Vorwürfe gegen das IMB erhoben. Dieses betreibe eine „neue Politik“ mit einem „Trend zur Exklusivität“ und isoliere sich international immer mehr. Es lege mehr Wert auf die „reine Lehre“ als auf Zusammenarbeit mit anderen Missionsgesellschaften; dabei sei Zusammenarbeit in der Mission „das Gebot der Stunde“. Kritisiert wurde auch, dass Mitarbeitern auch im privaten Rahmen das „Beten in Zungen“ verboten werde.
Eine IMB-Sprecherin wies diese Vorwürfe zurück. Man arbeite mit allen Christen zusammen, die sich dem Missionsbefehl verpflichtet wüssten, so z.B. mit den Wycliff-Bibelübersetzern, Jugend mit einer Mission und Campus für Christus.
Das IMB ist mit rund 5.500 Mitarbeitern eines der weltweit größten Missionswerke.
Kommentar: Seit einigen Jahren gibt es bei den Südlichen Baptisten eine Bewegung zurück zur Bibel, in deren Verlauf Fehlentwicklungen korrigiert sowie ökumenisch und bibelkritisch gesinnte Mitarbeiter entlassen wurden. Eine Kritik daran sowie den Vorwurf (!), die „reine Lehre“ an die erste Stelle zu setzen, sollte jeder bibeltreue Christ eigentlich als Kompliment auffassen. Dass sich das IMB dafür quasi entschuldigt und auf die Zusammenarbeit mit JMEM (charismatisch, ökumenisch) und CfC (neo-evangelikal, ökumenisch) hinweist, zeigt jedoch, dass die „Reformation“ der Südlichen Baptisten noch nicht am Ziel ist.

GemeindeFerienFestival Spring: „Übungsfeld für die Einheit der Christen“?
(js) Spring sei ein „ideales Übungsfeld für die Einheit der Christen“ – so äußerte sich Hartmut Steeb, der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz. Er begrüßte, dass man dort erleben konnte, „was unter Christen gegenseitige Wertschätzung bedeutet“.
Wer bei „Spring“ die Einheit übte, liest sich wie ein „Who is Who“ der frommen Szene in Deutschland. 150 Redner und Künstler standen auf dem Programm. Neben Steeb, Strauch und Swoboda waren das u.a. auch die Generalsekretärin der deutschen Baptisten, Regina Claas, der Präses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden, Ingolf Ellßel, sowie Ekkehart Vetter, Präses des Mülheimer Verbands (Pfingstgemeinden). In der Schlussansprache vom 22. April wurde dazu aufgefordert, den Glauben „konfessionsübergreifend zu bekennen“.
Kommentar: „Confessio“ heißt auf lateinisch „Bekenntnis“. Soll man demnach beim Bekennen auf das Bekenntnis verzichten? Sicherlich ist es nicht falsch, konfessionelle Scheuklappen abzulegen, denn wahre Kinder Gottes sind über Gemeindegrenzen hinweg eins in Christus (und zwar auf der Grundlage der Heiligen Schrift). Ob aber diese Einheit bei „Spring“ gefördert wird, ist eine gute Frage. Lehnten Evangelikale früher die Zusammenarbeit mit Irrlehrern ab, so spricht man heute verharmlosend von „unterschiedlichen Frömmigkeitsstilen“. Ist es also nur noch eine Sache subjektiven Stilempfindens, ob jemand die göttliche Inspiration der Bibel verwirft, ein anderes Evangelium verkündigt oder einen anderen Geist vermittelt? Offenbar ist „Spring“ weniger ein „Übungsfeld für die Einheit der Christen“ als vielmehr für die Ökumenisierung der Evangelikalen.

Juden haben ein Recht auf das Evangelium
(js) Wer verhindert, dass Juden das Evangelium hören können, betreibe „geistige Diskriminierung“. So äußerte sich Henry F., Leiter der Stuttgarter messianischen Gemeinde „Adon Jeschua“, am 23. April beim Jahresfest des Missionswerks „Licht im Osten“ (Korntal bei Stuttgart). Er kritisierte damit jüdische und christliche Theologen, die behaupten, Juden müssten nicht an Jesus glauben. Wie alle anderen Menschen müssten auch Juden selbst entscheiden, ob sie an Jesus als Messias glauben wollten oder nicht. Manche versuchten auch mit massiven Lügen, Juden davon abzuhalten, sich taufen zu lassen. Beispielsweise werde behauptet, sie würden dann nicht anständig beerdigt oder diejenigen, die aus der GUS nach Deutschland gekommen sind, verlören ihre Aufenthaltsberechtigung.
Auch die Behauptung, Judenmission sei ein „Holocaust mit anderen Mitteln“, wies Fischbein entschieden zurück. Kein Jude, der an Jesus glaubt, wolle sein Volk vernichten. Vielmehr sollten den meist atheistisch erzogenen Immigranten die Bibel und ihre religiösen Wurzeln nahe gebracht werden. Seit dem Zerfall der Sowjetunion sind über 205.000 jüdische Kontingentflüchtlinge nach Deutschland gekommen, von denen weniger als die Hälfte einer Synagoge angehört. Insgesamt leben in Deutschland derzeit etwa 230.000 Juden. Hingegen gibt es hierzulande nur rund 20 messianische Gemeinden mit insgesamt ca. 600 Mitgliedern.
„Licht im Osten“ dient den messianischen Gemeinden u.a. durch die russische Zeitschrift „Menora“ (im Internet: www.menora.org). Sie erscheint vierteljährlich in einer Auflage von 18.000 Exemplaren und hat Leser in 50 Ländern. Ferner unterstützt das Missionswerk einen unter Juden tätigen Evangelisten.
Kommentar: Alle Menschen, Juden wie Heiden, sind ohne Jesus Christus ewig verloren. Die Nazis wollten die Juden physisch vernichten; wer Menschen vom Evangelium abhält, macht sich daran mitschuldig, dass sie mit Leib und Seele ewiges Verderben erleiden. Einen „Holocaust mit anderen Mitteln“ – und mit ewigen Konsequenzen – betreibt daher, wer behauptet, man dürfe Juden nicht das Evangelium verkünden.

Ehemaliger evangelischer Pfarrer zum katholischen Priester geweiht
(js) Vor vier Jahren trat der ehemalige evangelische Pfarrer Stefan Thiel (38) zur römisch-katholischen Kirche über; nun wurde er am 29. April zum römisch-katholischen Priester geweiht. Welches Amt Thiel künftig ausüben wird, ist noch unklar; er hält es aber für unwahrscheinlich, als Pfarrer einer Gemeinde vorzustehen, da dies nur Unverheirateten vorbehalten sei. Thiel ist verheiratet und hat drei Kinder. Bislang arbeitete er in einer katholischen Kirchengemeinde als Jugenddiakon. Bevor er zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern zum Katholizismus konvertierte, war Thiel sechs Jahre lang evangelischer Pfarrer. Als Grund für seinen Übertritt nannte er das katholische Abendmahlsverständnis sowie die Verehrung Marias und die „Fürbitte der Heiligen“, was für ihn schon immer wichtig gewesen sei. Thiel meinte, durch die Priesterweihe werde er von Gott mit Vollmacht für seinen Dienst ausgestattet, und bezeichnete diese als Höhepunkt in seinem geistlichen Leben. Er freue sich, nun „endlich im richtigen Boot“ zu sitzen. Damit irrt er sich leider – um den Preis seiner Seele.

USA: Glaube der Christen meist ohne Folgen für ihr Leben
(js) Laut dem Meinungsforschungsinstitut Barna (Ventura, Kalifornien) bekennen sich 72 Prozent der US-Amerikaner zum christlichen Glauben, doch habe dies praktisch keine Folgen für den Alltag. Zwar besucht rund die Hälfte der US-Bürger einmal wöchentlich einen Gottesdienst, aber lediglich 18 Prozent meinen, die Zugehörigkeit zu einer Gemeinde sei für ihr geistliches Wachstum nötig. Auch von denjenigen Befragten, die sich zu einer „biblischen Weltanschauung“ bekennen, stimmten dem nur 25 Prozent zu. Der Leiter des Instituts, George Barna, misst dem Bekenntnis vieler Amerikaner deshalb wenig Wert zu. Sie besuchten Gottesdienste, läsen die Bibel, spendeten Geld und hielten sich deshalb für echte Gläubige; wenn Gott aber den Lebensstil bestimmen solle, gehe ihnen das zu weit. Man wolle „geistlich“ sein und Gottes Gunst gewinnen, über sein Leben aber weiterhin selbst bestimmen. Jesus sagt: „Nicht jeder, der zu mir sagt: ,Herr, Herr‘, wird in das Himmelreich eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut“ (Matthäus 7,21).

Evangelische Allianz: jetzt auch BFP-Pastor im Hauptvorstand
(js) Der Hauptvorstand der Deutschen Evangelische Allianz (DEA) wurde um drei neue Mitglieder auf nun 45 Personen erweitert. Hinzugewählt wurden der CVJM-Generalsekretär Wolfgang Neuser (Kassel), Leiter des Missionswerks „Wort des Lebens“ Andreas Wenzel (Starnberg; seit 2003 auch Vorsitzender des Rings missionarischer Jugendbewegungen) und Erhart Zeiser (Schorndorf bei Stuttgart), Pastor im Bund freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP).
Der 53jährige Zeiser, seit 2000 zweiter Vorsitzender des Trägervereins des „GemeindeFerienFestivals Spring“, ist der erste Theologe aus dem BFP, der in den Hauptvorstand der DEA berufen wurde. Möglich wurde dies durch die „Kasseler Erklärung“ von 1996, in der sich die DEA der Zusammenarbeit mit dem BFP öffnete (siehe auch Betanien-Nachrichten Nr. 47).

Soldaten im Irak und in Afghanistan zeigen großes Interesse an der Bibel
(js) Wer täglich dem Tod ins Auge sieht wie die im Irak stationierten US-Soldaten, hat ein starkes Interesse an der Frage, wo er in der Ewigkeit sein wird. Diese Erfahrung macht Brad Blauser aus Texas, der seit zwei Jahren im Irak als ziviler Sicherheitsberater Firmen berät und in seiner Freizeit Bibeln an Soldaten verschenkt. Waren dies 2005 noch 550 Stück, so will er dieses Jahr 6.000 Bibeln verteilen. Wenn er eine US-Militärbasis besuche, seien gewöhnlich innerhalb von zehn Minuten alle Bibeln vergriffen. Im Frühjahr 2005 hatte Blauser einen Bibelkreis für Soldaten gegründet, der auf reges Interesse stößt. Viele Soldaten suchen ernsthaft nach Heilsgewissheit; in der Bibel finden sie die Antwort. Die Bibeln werden vom Nils-G.-Thompson-Gedächtnis-Fonds finanziert. Der Fonds ist nach einem US-Soldaten benannt, der mit nur 19 Jahren im Irak den Tod fand. Thompson war einer der ersten GIs, denen Blauser eine Bibel geschenkt hatte.
Ähnlich ist es in Afghanistan: Dort ließen sich am 14. Mai vier deutsche Soldaten aus Thüringen taufen, nachdem sie durch ihren Kompaniefeldwebel zum Glauben an Jesus Christus geführt worden waren. Der evangelische Militärpfarrer Jens Fortmann, der die Taufen vollzog, sagte, außerhalb des Militärlagers sei es „nicht gerade friedlich.“ Dies führe viele Soldaten dazu, sich Gedanken über „die letzten Dinge“ zu machen. Laut Fortmann ließen sich in Afghanistan etwa sechs deutsche Soldaten pro Jahr taufen.

Massiver Einbruch der Zeltmissions-Einsätze
(js) Die Zeltmissionen in Deutschland verzeichnen dieses Jahr einen massiven Einbruch an Einsätzen. Seit 1992 gibt es einen stetigen Abwärtstrend. Fanden in jenem Jahr noch 200 Zeltevangelisationen statt, betrug ihre Zahl 2005 nur noch 110; in diesem Jahr brach sie auf 84 ein. Mehrere Zeltmissions-Gesellschaften führten diese Entwicklung auf ProChrist zurück. Viele Gemeinden würden in Jahren, in denen ProChrist stattfindet, auf andere Evangelisationen verzichteten. Dies habe sich schon in den vergangenen Jahren bestätigt.
Aufgrund dieser Entwicklung haben einige Zeltmissionen ihren Dienst eingestellt bzw. betreiben nur noch Zeltagenturen, die keine eigenen Zelte mehr besitzen, sondern Prediger und Zelte vermitteln. So etwa der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden und die Liebenzeller Mission, die dieses Jahr nur noch ganze zwei Einsätze durchführt. Die Zeltagentur des BEFG verzeichnet 2006 sogar keinen einzigen Einsatz.

Volxbibel-Streit: Ulrich Eggers polemisiert gegen den Arbeitskreis bibeltreuer Publizisten
(js) Nachdem der Arbeitskreis bibeltreuer Publizisten (AbP) die „Volxbibel“ als ein Machwerk verurteilt hat, das die Heilige Schrift mit unflätiger Sprache pervertiere, hat Ulrich Eggers in der Zeitschrift „Aufatmen“ den AbP scharf attackiert. Eggers ist Leiter des Bundes-Verlags (der wie auch der Volxbibel-Verlag zur „Stiftung christliche Medien“ gehört) und Chefredakteur des Magazins „Aufatmen“ (Bundes-Verlag). Er gab zwar zu, dass in der Volxbibel einige Formulierungen „verbesserungswürdig“ seien, wies aber im Allgemeinen die Kritik als „überzogen“ ab. Diese führte er auf „das klein- bis gutbürgerlich-provinzielle Ghetto“ zurück, dem viele Evangelikale entstammten, und erhob den Vorwurf, einige Kritiker hätten ihre Meinung aus dritter Hand übernommen. Eggers verwies darauf, Dreyer und der Verlag hätten dieses Vorhaben „vor Gott geprüft“ und aus der missionarischen Motivation durchgeführt, „einige zu retten“.
Eggers erhob den Vorwurf, manche Kritiker der Volxbibel, die in dem Projekt mangelnden Respekt vor dem christlichen Glauben sehen, hätten ein falsches Bild vom christlichen Glauben und eine „Beziehungskrise zu Jesus“. Er unterstellte ihnen, eine „bibelgebundene Rechtgläubigkeit“ zu praktizieren: man halte sich „ans Wort“, statt mit dem „lebendigen Jesus“ zu rechnen. Sie seien bibeltreu statt Jesus-treu. Evangelikale, die „Probleme“ mit der Volxbibel hätten, hätten oft auch „Probleme mit dem Heiligen Geist“: statt auf sein Flüstern zu hören, wollten sie Gottes Willen Schwarz auf Weiß haben und landeten bei einer Buchreligion.
Für den AbP wies der Evangelist Alexander Seibel diese Vorwürfe zurück: Man könne nicht wie Eggers Bibeltreue gegen Jesustreue ausspielen; das eine sei nicht ohne das andere möglich. Jesus selbst sei „buchstabengläubig“ gewesen. Seibel verwies in diesem Zusammenhang auf Luthers Auseinandersetzung mit den Schwärmern, der zu Recht deren Lehre eines „lebendigen Jesus“ losgelöst von der Heiligen Schrift bekämpft habe.
Kommentar: In der Tat: das Christentum ist eine Buchreligion! Der Heilige Geist hat die Bibel inspiriert (2Tim 3,16) und redet durch sie, nicht gegen sie. In ihr ermahnt er uns, sie als alleinigen Maßstab (1Kor 4,6), ja sogar am Wortlaut (1Kor 15,2) festzuhalten sowie kein schlechtes Wort über unsere Lippen kommen zu lassen (Eph 4,29) – und dann soll er 2000 Jahre später seine Meinung ändern und den Machern der Volxbibel „flüstern“, sein heiliges Wort in eine Gossen- und Fäkalsprache umzudichten? Wer so etwas dem Heiligen Geist unterstellt, lästert Gott.

Türkei: Regierung schürt Ängste vor Christen
(js) In der Türkei sind Menschen aller Gesellschaftsschichten davon überzeugt, ausländische Christen wollten durch Missionstätigkeit den Islam und den türkischen Staat zerstören. Als „Mächte“, die dahinter stünden, vermutet man die USA und – man höre und staune – ausgerechnet Israel. Der jüdisch-säkulare Staat Israel soll christliche Mission in der Türkei betreiben? Diese Furcht ist in der Türkei weit verbreitet und wird durch die türkische Regierung über die Verkündigung in den Moscheen geschürt. Deren Vorbeter sind, anders als etwa christliche Prediger in Deutschland, in ihrer Verkündigung nicht frei, sondern müssen ihrer Gemeinde die zuvor vom staatlichen Religionsamt der Türkei verfaßte Predigt im Wortlaut vorlesen. In einer dieser amtlichen Predigten heißt es:
„Werte Brüder! Jene Kräfte, die die Verbreitung des Islam als einzigen Glauben Gottes nicht hinnehmen wollen, haben in der Geschichte nichts unversucht gelassen, um ihn aufzuhalten. Sie haben sogenannte „heilige Armeen“ aufgestellt, um den Islam und die Moslems aus der Geschichte auszulöschen. Aber sie haben es nicht geschafft. Wie damals, so sehen diese Mächte auch heute noch den Islam als größtes Hindernis für ihre eigenen Interessen. Diese Mächte gehen nach wie vor planmäßig und organisiert vor, um unser Volk von seinem Glauben abzubringen.“*
Tatsache ist: Noch vor 100 Jahren waren etwa 20 Prozent der Bevölkerung der Türkei nominell christlich, darunter vorwiegend Angehörige der alten Ostkirchen (Aramäer, Armenier und Griechen). Nach den staatlich gesteuerten Pogromen an der christlichen Bevölkerung Anfang des 20. Jahrhunderts liegt deren Anteil in der Türkei heute unter einem Prozent. Auch diese verbliebenen Christen müssen ständig mit Bedrohungen, Verhaftungen und Schikanen leben. Als vor kurzem in der Türkei ein 18jähriger Moslem einen römisch-katholischen Priester ermordete, zeigten sich die Zeitungen nicht etwa über den Mord bestürzt, sondern darüber, daß das Opfer in seiner Kirche christliche Literatur in türkischer Sprache ausliegen hatte.
* Wörtliches Zitat im Beitrag „Unterdrückte Christen in der Türkei“ aus der Sendung „Informationen am Morgen“, Deutschlandfunk, 15.05.2006, 07:50. Als MP3 (1,72 MB) verfügbar unter:

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© Betanien Verlag, 2006. Beiträge von Joachim Schmitsdorf und Hans-Werner Deppe

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