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Newsletter Nr. 50. vom 22. Juni 2006

Liebe Abonnenten der Betanien-Nachrichten,
hiermit erhalten Sie die 49. Ausgabe unseres Nachrichten-Newletters. Vielen Dank für Ihr Interesse!
In Jeremia 33 verheißt Gott seinem Volk die Segnungen des Neuen Bundes, insbesondere die Vergebung ihrer schrecklichen Sünden, Genesung, Heilung und Wiederherstellung. Und was ist der Zweck? „Es soll mir zum Freudennamen sein, zum Ruhm und zum Schmuck bei allen Nationen der Erde, die all das Gute hören, das ich ihnen tue. Und sie werden zittern und beben über all das Gute und über all den Frieden, den ich ihm angedeihen lasse“ (Jer 33,9). Das Gute, das Gott den Seinen tut, dient also letzten Endes seiner Freude und seiner Verherrlichung. Nicht unser eigenes Wohl ist Gottes höchstes Ziel.
Und wie reagieren Gläubige auf die Wohltaten und Gnadenerweise Gottes? Mit „Zittern und Beben.“ Gottes Gnade macht Gläubige nicht leichtsinnig und nimmt ihnen nicht die Gottesfurcht – ganz im Gegenteil. Zwar ist es keine ängstigende, sondern eine liebende, anbetende Furcht (1Jo 4,18), aber eine Haltung voller Ehr-Furcht, Bewunderung, heiliger Demut und Unterwerfung unter die Hoheit des Allmächtigen. Eine solche Gesinnung wagt keinen saloppen Umgang mit dem, der sich unserer Sünden wegen bis zum Kreuz erniedrigte und erdreistet sich nicht, sich angesichts der Heilstaten Jesu eigener Leistungen und Ziele zu rühmen. Eine solche Gesinnung haben wir Christen von heute nötig. Möge Gott „seine Furcht in unser Herz legen, damit wir nicht von ihm abweichen“ (nach Jer 32,40), sondern ihm treu bleiben.
Herzlich grüßt, Hans-Werner Deppe

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Hat der evangelikale Angriff auf wortgebundene Bibeltreue System?
(hwd) Bereits im letzten Newsletter (Nr. 48) berichteten wir über Ulrich Eggers verbale Attacke gegen Volxbibel-Kritiker in seinem Magazin „Aufatmen“. Er warf den besorgten Konservativen u .a. eine „Beziehungskrise zu Jesus“ vor und „Bibel-treu statt Jesus-Treu“ zu sein.
Dieses Ausspielen von Jesustreue gegen Bibeltreue zog noch weitere Diskussionen nach sich. Mit Helge Stadelmann, Herbert H. Klement und Hans-Georg Wünch äußerten drei namhafte Theologen in idea-Spektrum-Leserbriefen ihre Bedenken an Eggers‘ Argumentation. Stadelmann zeigte u.a. Eggers‘ „religionswissenschaftlichen Irrtum“ auf, „dass nur der Islam eine Buchreligion sei“.
In einem Antwort-Leserbrief warnte Eggers abermals davor, „bei einer Buchreligon“ zu „landen“, verwehrte sich aber gegen den Vorwurf, Jesustreue gegen Bibeltreue ausgespielt zu haben und riet, den Originalartikel in „Aufatmen“ zu lesen. Bei dessen Lektüre kann man aber tatsächlich nur, wie Stadelmann in seinem Leserbrief schrieb, „betroffen die Luft anhalten“. Neben seinem pauschalen Vorwurf, Volxbibel-Kritiker seien nicht Jesus-treu, behauptet Eggers: „Wir sind keine Buchreligion … Die Bibel selbst hat keine Erlösungskraft“. Er wettert gegen den“,islamischen Geruch‘ einiger Anti-Volxbibel-Argumente, gegen das „Verherrlichen einer bibel-gebundenen Rechtgläubigkeit, die sich ans Wort hält“, gegen „die fromme Wagenburg der Rechtgläubigen“ und sprich hämisch über den Wunsch nach Einheit allein auf Grundlage der Heiligen Schrift. In Verbrüderung mit der charismatischen Bewegung meint er, dass „viele der Leute, die mit der Volxbibel Probleme haben, auch ein Problem mit dem Heiligen Geist und seinen Freunden haben“, da sie „die aktuellen Kraftwirkungen Gottes hinterfragen“. Bei solchen Formulierungen fragt man sich, wie Eggers dazu kommt, seinen Aufatmen-Artikel im Nachhinein in seinem Leserbrief als Aufruf zur „Rückkehr zum brüderlichen Gespräch“ hinzustellen.
Eggers‘ Angriff gegen die konservativen, wortgebundenen Bibeltreuen ist keine Einzelaktion, sondern scheint Teil einer groß angelegten Strategie zu sein. So wies schon Helge Stadelmann
in besagtem Leserbrief auf die „mediale Machtfülle“ hin, „mit der Eggers ausgestattet worden ist“. Ulrich Skambraks zählt in seiner Informationsschrift TOPIC einige der einflussreichen Posten von Eggers auf: u.a. Leiter des Bundes-Verlages (der größte evangelikale Zeitschriften-Verlag), Mitglied im Entscheider-Gremium der Stiftung Christliche Medien und Vorsitzender von Willow Creek Deutschland. Skambraks analysiert, eine „Gruppe um Ulrich Eggers und seinen Freund Andreas Malessa“ versuche mit einer bestimmten Strategie, „die Glaubwürdigkeit und somit die Autorität des Wortes Gottes zu untergraben.“ Zu dieser Strategie gehöre das Abstreiten der Fehlerlosigkeit und wortwörtlichen Inspiration der Bibel, ihre Abwertung zu einer „Rohmasse“ sowie das Umdeuten der göttlicher Schrift-Inspiration zu subjektiven Erfahrungen heute und das Abwehren jeglicher Kritik als Rechthaberei. Dies habe Skambraks in mehreren evangelikalen Publikationen beobachtet, u.a. in einem theologischen Leitartikel der Allianz-Zeitschrift „EINS“.

Kontroverse um „Calling all Nations“
(hwd) Obwohl die Evangelische Allianz die charismatisch-evangelikale Großveranstaltung „Calling all Nations“, die am 15. Juli im Berliner Olympiastadion stattfinden soll, in ihrer Zeitschrift „EINS“ beworben hat und durch Axel Nehlsen im Leitungskreis der Veranstaltung vertreten ist, raten prominente Evangelikale in einer Stellungnahme jungen Leuten ernsthaft von einer Teilnahme an dem Treffen ab, das von den Veranstaltern als „wohl größter und längster Gottesdienst in Deutschland“ und als „himmlische Loveparade“ bezeichnet wird. Der Evangelist Theo Lehmann, der landeskirchliche Jugendevangelist Lutz Scheufler und der Studentenmissionar Hartmut Zopf plädieren dafür, die hohen Kosten einer Teilnahme (inkl. Fahrt mindestens 80 Euro, die Eintrittspreise rangieren von 50 bis 480 Euro) besser in die Mission zu investieren. Ihren Rat begründen sie: „Die Veranstalter und Partner sind großenteils Leute, die falsche Lehre vermitteln“ und verweisen damit auf charismatische Lehren wie
Geistestaufe, Toronto-Segen und Wohlstandsevangelium, die von prominenten Charismatikern im Leitungskreis vertreten werden. Der beteiligte Charismatiker Wolfhard Margies habe in seinem Buch „Das Kreuz der Gesegneten“ sogar verfolgten Christen in der früheren Sowjetunion schwere Vorwürfe für „unbiblische Leidensprioritäten“ gemacht.
Außerdem werfen sie den Veranstaltern „Bibelentzug“ vor, da in dem 64-seitigen Programmheft weder der Auftrag zu „Calling all Nations“ mit auch nur einer Bibelstelle begründet wird, noch eine Bibelarbeit oder Ähnliches auf dem Programm steht. Die Verfasser schreiben:
„Aber vielleicht ist dieser Bibelentzug ja die praktische Durchführung dessen, was Ulrich Eggers (Vorsitzender von Willow-Creek Deutschland), der in Berlin ebenfalls beteiligt ist, kürzlich in seiner Zeitschrift ,Aufatmen‘ gefordert hat. Dort schreibt er allen Ernstes, man solle sich nicht so sehr an ,das Buch‘ (gemeint ist die Bibel) halten, in dem man alles ,schwarz auf weiß‘ habe, sondern an den ,lebendigen Jesus‘. Da greift man sich verblüfft an den Kopf und fragt: Ja, woher kommt denn der Glaube an den lebendigen Jesus? Wodurch wird er geweckt, geformt, korrigiert, ausgerichtet? Die einzige Antwort kann lauten: Durch das Wort Gottes – wie wir es in der Bibel haben. Nur durch sie. Aber das will Eggers offensichtlich gerade nicht, sondern will einen Spezialweg vermitteln.“ (Zitat Ende).
Offenbar hat der Herr doch noch einigen führenden Evangelikalen das Unterscheidungsvermögen bewahrt.

Täuschte der ERF seine Spender?
(hwd) In einem Artikel über einen Festakt anlässlich der Verabschiedung des Geschäftsführers des Bundes-Verlages, Erhard Diehl, in den Ruhestand, berichtete idea Spektrum, dass die „Stiftung Christliche Medien“ (SCM) zu den 100 größten deutschsprachigen Verlagen zählt (Position 86) und dies u.a. dem Erfolg des Bundes-Verlag unter Erhard Diehl zu verdanken sei, der den Verlag seit 1986 leitete. Zur SCM gehören die Verlage Brockhaus, Evangeliums-Rundfunk (ERF), Hänssler, Oncken, der Volxbibel-Verlag und der Bundes-Verlag. Vor seiner Zeit beim Bundes-Verlag war Erhard Diehl Chefredakteur des ERF. Auf dem Festakt in Witten sagte der frühere ERF-Direktor Horst Marquardt, mit Diehl sei seinerzeit „Schwung“ in den ERF gekommen, da er den Vorstoß gewagt habe, moderne christliche Musik zu unterstützen, die unter ERF-Freunden umstritten war. Idea zitiert Marquardt: „Wir legten deshalb die Sendung anfangs auf Mitternacht, weil da die Spender schlafen.“
Nachfolger von Erhard Diehl als Leiter des Bundes-Verlags ist Ulrich Eggers, Chefredakteur des neoevangelikalen Magazins „Aufatmen“ und Vorsitzender von Willow Creek Deutschland.

ACK und Evangelische Allianz nähern sich an
(js/hwd) Wie die ökumenische „Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen“ (ACK) und die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) am 29. Mai nach einem Meinungsaustausch in Frankfurt/Main verlauten ließen, sei das Klima zwischen beiden Organisationen besser geworden. Leiter der Delegationen waren der Bischof der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche, Diethardt Roth, der auch stellvertretender Vorsitzender der ACK ist, und der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden und Vorsitzender der DEA, Peter Strauch. In einer gemeinsamen Pressemeldung erklärten sie, dass man mit dem Jahr der Bibel 2003 gute Erfahrungen gemacht habe und auch weiter die Zusammenarbeit suchen und fördern wolle. Auch zeigte man sich erfreut, dass die Allianz-Gebetswoche und die ACK-Gebetswoche für die Einheit der Christen nicht Konkurrenz, sondern Ergänzung seien. Den Gemeinden empfahl man, „Möglichkeiten zur Vernetzung von Aktivitäten“ zu suchen. Weitere Teilnehmer am Gespräch waren u.a. Jörg Urban (röm.-kath. Kirche), Konstantin Miron (Orthodoxe Kirche), Klaus Peter Voß (Bund Freier evangelischer Gemeinden) und Hartmut Steeb (DEA-Generalsekretär). Es wurde anberaumt, solche Gespräche in regelmäßigen Abständen fortzuführen.
Die ACK ist zwar offiziell keine Unterorganisation des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Genf, arbeitet aber in Deutschland daran, dessen Ziele umzusetzen. In der ACK ist auch die römisch-katholische Kirche Mitglied, nicht jedoch im ÖRK. Daneben gehören die evangelische Kirche, die Orthodoxe Kirche sowie zahlreiche Freikirchen wie der Bund evangelisch-freikirchlicher Gemeinden und der Bund Freier Evangelischer Gemeinden zur ACK.
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Nachträgliche Korrektur vom 26.06.2006: Der Bund Freier Evangelischer Gemeinden ist nicht Mitglied in der ACK, sondern hat nur Gaststatus.
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Verbreitung, Ansehen und Kenntnis der Bibel nehmen ab
(js) Wie aus der Statistik des Weltbunds der Bibelgesellschaften hervorgeht, nimmt die Verbreitung der Bibel dramatisch ab. Wurden im Jahr 2000 weltweit noch 633,3 Millionen Bibeln oder Bibelteile verbreitet, waren es 2005 nur noch 372,6 Millionen oder 41,2% weniger. Elektronische Medien wie CDs, Internet oder Rundfunk seien bei diesen Zahlen aber nicht berücksichtigt.
Auch das Ansehen der Bibel hat weiter gelitten: so glauben z.B. laut einer aktuellen Gallup-Umfrage nur noch 28% aller US-Amerikaner, dass die Heilige Schrift buchstäblich Gottes Wort ist. Zwar meinen 49%, die Bibel sei von Gott inspiriert, doch dürfe man nicht alles darin wörtlich nehmen. 19% halten die Bibel für ein Buch voller alter Legenden. Bedenklich ist, dass das Ansehen der Bibel um so mehr abnimmt, je jünger die Befragten sind.
Dass eine solche Haltung praktische Folgen hat, zeigt eine emnid-Umfrage. Nach ihr weiß mit 47% nur knapp die Hälfte aller Deutschen, was Pfingsten bedeutet. 23% machten keine Angaben, 15% meinten, an diesem Tag sei Jesus auferstanden; 4% verwechselten es mit Karfreitag. 12% meinten gar, an Pfingsten sei Maria in den Himmel aufgefahren.

Wort und Wissen: Medien machen Stimmung gegen Anhänger der Schöpfungslehre
(js) Auf der Hauptkonferenz der Studiengemeinschaft „Wort und Wissen“ vom 15. bis 18. Juni in Rehe (Westerwald) wurde die Berichterstattung der Medien in Deutschland über Vertreter der Schöpfungslehre scharf kritisiert. In einer „bisher einmaligen Medienkampagne“ hätten Zeitschriften, Zeitungen und Rundfunkanstalten 2005 gegen Anhänger der Schöpfung „Verleumdungen bis zum Rufmord“ verbreitet. Prof. Siegfried Scherer (Freising bei München) und Dr. Reinhard Junker (Baiersbronn/Schwarzwald) erhoben gegen zahlreiche Medien den Vorwurf, Anhänger der Schöpfungslehre mit Unwahrheiten zu verleumden. Joachim Bublath etwa hatte im ZDF Kreationisten als „religiöse Eiferer“ und „Sektierer“ diffamiert. Der Neo-Darwinist Richard Dawkins setzte Kritik an der Evolution sogar mit der Leugnung des Holocausts gleich. Scherer war von Evolutionsanhängern auch persönlich angegriffen worden. Er sei aber nicht bereit, sich zum Schweigen bringen zu lassen. In einem Monopol einer atheistischen Evolutionslehre sieht er eine Bedrohung der Meinungsfreiheit und der Freiheit von Forschung und Lehre.
Scherer bemängelte, viele Wissenschaftler stellten die Evolution als erwiesene Tatsache hin, doch das sei wissenschaftlich nicht haltbar. Scherer hielt aber auch manchen Kreationisten vor, sie seien wegen unsachlicher Aussagen an der Konfrontation mitschuldig. Sie blendeten wissenschaftliche Fakten aus und weigerten sich, auf Kritik einzugehen. Manche polemisierten auch persönlich gegen Vertreter der Evolutionslehre. Das entspreche aber nicht dem Wesen Jesu. In der Debatte um Schöpfung und Evolution sieht Scherer eine missionarische Chance, da sich zahlreiche Menschen fragten, woher sie stammen.

50 Jahre Bibel-Center Breckerfeld
(js) Das Bibel-Center Breckerfeld (BCB) feiert in diesen Tagen sein 50jähriges Jubiläum. Gegründet wurde es 1956 in Hagen/Westf. von Friedrich Vogel, einem Absolventen der Bibelschule Beatenberg (Schweiz). Seit 1999 wird es von dessen Sohn Johannes Vogel geleitet. Zunächst war das BCB als Abend- und Wochenendbibelschule konzipiert; auf Anfrage des Bibelseminars Wuppertal der Evangelischen Gesellschaft für Deutschland, das damals nur Männer ausbildete, rief Vogel 1970 eine Bibelschule für Frauen ins Leben, zu der bald auch Männer zugelassen wurden. 1978 zog die Bibelschule nach Breckerfeld bei Hagen um.
Bisher haben 250 Personen das BCB absolviert. Sie sind in 15 Ländern als Missionare oder freikirchliche Pastoren tätig. Heute studieren 40 Bibelschüler am BCB; die Ausbildung dauert drei Jahre. Man strebe jedoch nicht nach international anerkannten akademischen Abschlüssen, sondern wolle weiterhin an der bewährten Kombination von Theorie und Praxis in Gemeinden und christlichen Werken festhalten.
Besonders eng fühlt sich das BCB mit Israel verbunden, was auch in seinem Logo, einer Bibel mit siebenarmigem Leuchter, ausgedrückt wird. 1986 errichtete man ein Modell der Stiftshütte im Maßstab 1:1, das heute im israelischen Timna-Park steht. Neben der Bibelschule bietet man auch Israelreisen an.
Während der Kontroverse um die Irrtumslosigkeit der Bibel in der Konferenz Bibeltreuer Ausbildungsstätten (KBA) 2003 trat das Bibel-Center Breckerfeld aus der KBA aus (die KBA einigte sich damals auf ein Kompromisspapier, das die bibelkritische Position des Rektors des Liebenzeller Seminars, Heinzpeter Hempelmann, als „bibeltreu“ bezeichnete; siehe auch Betanien-Nachrichten Nr. 9 vom 15. Dezember 2003). Man beanspruche aber nicht, „die einzig bibeltreue Ausbildungsstätte zu sein“, so Johannes Vogel. Das BCB sei daher weiter Gastmitglied in der KBA. Zu vielen anderen evangelikalen Gemeinden und Werken halte man Kontakt.

Tim LaHaye soll an Erfolg des Passions-Films anknüpfen
(hwd) Der bekannte christliche Science-Fiction-Autor Tim LaHaye wurde von der Hollywood-Filmgesellschaft Sony Pictures als Produzent für einen neuen Jesus-Film gewonnen, der an den Erfolg und Inhalt des Kinoschlagers „Die Passion Christi“ anknüpfen soll. Der Film soll „Die Auferstehung“ heißen, die Zeit zwischen Kreuzigung und Auferstehung darstellen und zu Ostern 2007 in die Kinos kommen. (Quelle: Reuters laut kath.net)
Derweil wurde Mel Gibsons „Die Passion Christi“ zum Spitzenreiter der Liste umstrittenster Filme gekürt. Dies berichtet das Magazin „Entertainment Weekly“ und gibt als Begründung an, dass der Film einen beispiellosen Kulturkrieg ungeahnten Ausmaßes angefacht habe. Den zweiten Platz der Liste belegt die futuristische Gewaltorgie „A Clockwork Orange“ aus dem Jahre 1971. „Der Da-Vinci-Code“, die Verfilmung des anichristlichen Buches „Sakrileg“, steht in dieser Liste auf Platz 13.

Papst versucht seinen Vorrang von Petrus herzuleiten
(hwd) In seiner Generalaudienz am 7. Juni 2006 hat Papst Benedikt erneut die Bedeutung des Papstamtes betont und dies nach gängiger katholischer Lehre von der Vorrangstellung des Petrus herzuleiten versucht. Somit erweckte er den Anschein einer biblischen Begründung für seinen Machtanspruch. Die besondere Rolle von Petrus in den Evangelien begründete er mit Joh 1,42 und Mt 16,15-18, seine Führungsrolle in der Frühkirche mit Apg 15 und Gal 2,1-10.
Dies ist ein typisches Beispiel für eine Vermischung schriftgemäßer Wahrheit mit biblisch anmutenden Halb- und Unwahrheiten. Es stimmt zwar, dass Petrus eine besondere Rolle unter den Aposteln einnahm, die als „primus inter pares“ (Erster unter Gleichen) beschrieben werden könnte, aber erstens sagt die Schrift nichts von einem Nachfolger in seiner Rolle (sie war – heilsgeschichtlich bedingt – einmalig und befristet) und zweitens wird gerade aus dem neutestamentlichen Zeugnis der Frühkirche deutlich, dass Petrus keineswegs eine dauerhaft unangefochtene Führungsrolle einnahm: Beim vom Papst erwähnten „Apostelkonzil“ in Apg 15 hatte nicht Petrus, sondern Jakobus das letzte Wort, und im Galaterbrief wird Petrus in 2,11ff von Paulus für sein Fehlverhalten gerügt. Seine Haltung gegenüber Heidenchristen in Apg 15,7ff scheint Paulus übrigens eben aus dieser Zurechtweisung durch Paulus gelernt zu haben (obgleich sich die Ausleger nicht einig sind, ob Apg 15 zeitlich nach Gal 2 einzuordnen ist).
Hätte Petrus ein Nachfolgeramt angeordnet, dann wäre zu erwarten, dass er in seinen zwei neutestamentlichen Briefen darauf hinweist. Doch dort billigt er geistliche Autorität lediglich den Hirten-Ältesten der Ortsgemeinde zu (1Petr 5,1-5). Er vertraut seine Schützlinge nicht einem Nachfolger an, sondern dem Wort Gottes, an dem festzuhalten er ermahnt (2Petr 1,19; 3,2). Er bestätigt die Briefe Paulus (2Petr 3,15-16) und warnt vor nachfolgenden „falschen Lehrern“ (2Petr 2,1) und dem „Irrwahn der Ruchlosen“ (3,17).

Jesuitenpater wertet Judas auf
(hwd) Der bekannte katholische Autor und Jesuitenpater Georg Sporschill hat zusammen mit dem evangelischen Professor Wolfgang Feneberg in einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 3. Juni 2006 versucht, Judas zu rehabilitieren und sogar als Vorbild hinzustellen. Judas habe Jesus nicht verraten, sondern nur missverstanden.
Der in der Sozialarbeit engagierte Sporschill meinte: „Auch in der Politik brauchen wir heute dringend Leute, die aus Überzeugung bereit sind, zu tun, was getan werden muss, auch wenn es nicht populär ist. So eine Rolle hat Judas übernommen und ist daran zerbrochen. Für die Sozialarbeit heißt das, alle jene, die nur dankbare Rollen wollen, lösen unsere politischen und sozialen Aufgaben nicht. Wer in keinen Konflikt gerät, hat nichts zu sagen und trägt nichts zur notwendigen Verbesserung oder Lösung unserer gesellschaftlichen Probleme bei. Ein Sozialarbeiter, der nie in einen Konflikt gerät, der hat sich nirgends eingemischt. Judas hat das gewagt. Da ist er mir ein größerer Trost als alle, die heilig und liebenswürdig im Sonnenschein herumstehen.“
Der Herr Jesus nennt Judas jedoch „Sohn des Verderbens“ (Joh 17,12) und sagt: „Wehe aber jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre jenem Menschen gut, wenn er nicht geboren wäre“(Mk 14,21). Die Schrift berichtet, dass Satan selbst in Judas eingefahren ist (Lk 22,3; Joh 13,27).

Evangelischer Theologe widerlegt die Frauenordination
(hwd) Der evangelische Diplom-Theologe Stephan Gröne, der der evangelischen Landeskirche von Berlin angehört, hat sich gründlich mit der Frage befasst, ob es richtig ist, dass die Kirche Frauen in Leitungsämter einsetzt. In einem Aufsatz erklärt er durch Schriftauslegung von 1. Korinther 14,33-38, dass Frauen in der Gemeinde Jesu weder lehren noch leiten sollen. Der Aufsatz kann auf seiner Internetseite www.kontra-frauenordination.de heruntergeladen werden.

Rat der Religionen in der Schweiz gegründet
(hwd) In Bern ist am 15. Mai ein Schweizer „Rat der Religionen“ gegründet worden. Das Gremium soll das gegenseitige Verständnis verbessern und als Ansprechpartner für Behörden fungieren. „Das Hauptziel des Rates der Religionen sei die Bewahrung und Förderung des interreligiösen Friedens in der Schweiz“, wurde erklärt. Seine sechs Mitglieder kommen aus der römisch-katholischen, der reformierten und der christkatholischen Kirche sowohl von den Juden und Muslimen. Die orthodoxe Kirche soll künftig ebenfalls im Rat der Religionen vertreten sein. Freikirchen sind nicht vertreten, da der Vorsitzende Thomas Wipf bei den Freikirchen die interreligiöse Offenheit vermisst.

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(js) Meldungen über Christenverfolgung und -diskriminierung, Gebetsanliegen
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KENIA: In Nairobi wurde am 12. Mai ein christlicher Radiosender überfallen, als dieser eine Sendung über Unterschiede zwischen Bibel und Koran ausstrahlte. Dabei wurde ein Wachmann erschossen und zwei weitere Menschen verletzt. Die acht maskierten Täter setzten das Studio in Brand und konnten unerkannt entkommen. Die kenianische Regierung verurteilte den Überfall, rief aber zugleich zur Zurückhaltung bei Stellungnahmen auf, die als Intoleranz verstanden werden könnten. Die Betreiber des Senders kündigten an, die Reihe unbeirrt fortzusetzen. Kenia hat etwa 32 Millionen Einwohner, von denen acht Prozent Moslems sind.

GAZA-STREIFEN: Die Buchhandlung der Palästinensischen Bibelgesellschaft in Gaza-Stadt, die nach einem Bombenanschlag im Februar geschlossen und einige Wochen später wieder eröffnet wurde (wir berichteten), erhält erneut Drohungen. Die Palästinensische Bibelgesellschaft wurde 1993 gegründet. Ihr Hauptsitz ist Jerusalem; sie hat vier Niederlassungen im Gaza-Streifen und im Westjordanland. 99 Prozent der 1,2 Millionen Einwohner des Gazastreifens sind Moslems. Christliche Palästinenser werden von ihren moslemischen Landsleuten in den letzten Jahren immer mehr drangsaliert.

RIAD / WASHINGTON: Bereits in der Vergangenheit wurde der Inhalt saudi-arabischer Schulbücher von westlicher Seite kritisiert. Daraufhin hatten Regierungssprecher wiederholt behauptet, alles was „vielleicht als intolerant“ empfunden werden könnte, würde aus den Schulbüchern entfernt. Das ganze saudische Bildungssystem werde angeblich „von oben bis unten“ reformiert.
Nun ergab jedoch eine Studie, dass diese Behauptungen falsch sind. Zwölf aktuelle religiöse Lehrbücher des saudischen Bildungsministeriums wurden untersucht. In diesen wird zum Hass gegen alles aufgerufen, was nicht dem wahhabitischen Islam entspricht, den die saudische Regierung vertritt, so z.B. ausdrücklich gegen Christen und Juden, aber auch selbst gegen andere Moslems wie etwa Schiiten oder Sufis. Sogar die seit langem als Fälschung entlarvten „Protokolle der Weisen von Zion“ (eine antijüdische Hetzschrift aus dem zaristischen Russland des 19. Jahrhunderts) werden als Wahrheit hingestellt, um Juden alle möglichen Verschwörungen gegen Moslems zu unterstellen. Auch wird das Existenzrecht des Staates Israel bestritten: eine Karte in einem Schulbuch stellt Israel in den Grenzen von 1948 dar und bezeichnet das Gebiet als „Palästina, besetzt 1948“. Der Dschihad (der „heilige Krieg“ gegen alle Nicht-Moslems) wird als heilige Pflicht dargestellt; dieser Kampf dauere bis zum jüngsten Tag

an.
Herausgeber der Studie sind das „Center for Religious Freedom“ („Zentrum für Glaubensfreiheit“, Washington DC, USA) und das „Institute for Gulf Affairs“ („Institut für Angelegenheiten [im Bereich] der Golfregion“). Sie kann auf englisch unter der Adresse www.freedomhouse.org/religion/pdfdocs/KSAtextbooks.pdf aus dem Internet geladen werden.

JIDDAH: Vier Christen aus Äthiopien und Eritrea wurden verhaftet und in Abschiebehaft genommen, weil sie an einem nicht öffentlichen Gottesdienst für 100 Gastarbeiter aus Afrika und den Philippinen teilgenommen hatten. Die saudische Religionspolizei hatte die Gottesdienste bereits zwei Wochen lang observiert, bevor sie nun einschritt. Das saudische Gesetz verbietet jede nicht-muslimische Religionsausübung, auch im privaten Bereich. Wiederholt ist es deshalb zur Festnahme und Ausweisung ausländischer Christen gekommen.

IRAN. Dem iranischen Christen Morteza Choughrati droht die Ausweisung in den Iran. Der ehemalige Leutnant und Ausbilder der „Revolutionären Garden“ bekehrte sich 2003 zu Christus. Nachdem Choughrati deshalb verhaftet und gefoltert worden war, flohen er im selben Jahr mit seiner ebenfalls an Christus gläubigen Frau und einer ihrer Töchter nach Armenien; die andere Tochter behielt Choughratis Vater als Geisel zurück. Dieser und die iranische Regierung hatten Einfluss auf die armenische Regierung genommen, Morteza Choughrati auszuweisen. Choughrati sagte, sollte er in den Iran zurückkehren, so sei sein Tod bereits beschlossene Sache. Es wäre nicht das erste Mal, dass im Iran ein ehemaliger Moslem wegen „Abfalls vom Islam“ umgebracht wird. Selbst wenn er nicht offiziell verurteilt würde, droht ihm die Ermordung durch selbsternannte „Vollstrecker“. Dies widerfuhr z.B. dem Pastor Gorban Tori, der 2005 im Nordiran von Unbekannten erstochen wurde. Wie die Gesellschaft für bedrohte Völker
mitteilte, weigerten sich die Behörden, im Mordfall Tori zu ermitteln. Moslems, die Christen werden, würden vom iranischen Geheimdienst systematisch überwacht.
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (Frankfurt/M.) setzt sich bei Politikern für Choughrati ein, der sich noch in Armenien befindet; sein Ausweisungsverfahren ist derzeit in der Schwebe (Stand: 20.06.06).
Auch dem 51jährigen Iraner Ali Kaboli droht die Todesstrafe wegen „Abfall vom Islam“. Man will ihm deshalb und wegen „illegaler religiöser Versammlungen“ den Prozess machen. Kaboli hatte sich als 18jähriger bekehrt und war seitdem in seiner Gemeinde aktiv. Mehrfach wurde er seitdem mit dem Tod bedroht und verhört; auch wurde ein Mordanschlag auf ihn verübt. Seit seiner Verhaftung verhört die Polizei auch andere Mitglieder seiner Gemeinde. Der iranische Präsident Ahmadinedschad hatte 2005 angekündigt, die christlichen Hausgemeinden im Iran zu zerstören. Von den rund 66 Millionen Iranern sind 99 Prozent Moslems; etwa 300.000 sind Christen.

KIRGISIEN: Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kirgisien, Alfred Eichholz (Bischkek), berichtet von zunehmendem Druck radikaler Muslime auf Christen. Islamisten hätten eine „Antimissionsfront“ gebildet. Sie setzten besonders im ländlichen Raum Kirgisen unter Druck, die sich zum christlichen Glauben bekehrt haben, und forderten dazu auf, diese zu vertreiben. Mancherorts müsse die Polizei zum Schutz der Christen eingreifen. In Flugschriften verlangten radikale Moslems, dass es in Kirgisien außer dem Islam keine andere Religionen geben dürfe. Derartige Propaganda sei zwar offiziell verboten, werde aber von der Regierung geduldet. Eichholz zeigte sich deshalb um die Zukunft der Christen und Ausländer in Kirgisien sehr besorgt.

TURKMENISTAN: Christen werden in Turkmenistan zunehmend unterdrückt. So wurde der russische Baptist Aleksander Frolow am 10. Juni ausgewiesen, seine turkmenische Frau durfte jedoch mit ihren Kindern das Land nicht verlassen. Der turkmenische Christ Schageldy Atakow wurde von der Geheimpolizei ohne Angaben von Gründen an einer Reise nach Moskau gehindert. Atakow war von 1997 bis 2000 um seines Glaubens willen im Gefängnis; als Haftgrund wurde „Betrug“ vorgeschoben. Offiziell gewährt die turkmenische Verfassung zwar Religionsfreiheit, doch besteht diese nur auf dem Papier. Der Staatspräsident lässt sich als „Turkmenbaschi“ (Vater der Turkmenen) nahezu gottgleich verehren.

PAKISTAN. Das englische Hilfswerk Barnabas Fund berichtet, dass Moslem-Extremisten in abgelegenen Dörfern der pakistanischen Region Punjab Kinder aus christlichen Familien entführen und als Sklaven verkaufen. Sie werden als Haussklaven gehalten oder sexuell missbraucht. 2,3 Prozent der Pakistanis sind Christen. Missionare, die sich als Geschäftsleute ausgaben, konnten 20 Jungen freikaufen und den mutmaßlichen Drahtzieher des Sklavenhandels dabei heimlich filmen. Es handelt sich um Gul Khan, einen Anführer der Organisation Jamaat-du Daawa, die in Pakistan als soziales Hilfswerk angesehen wird, tatsächlich aber mit Al-Kaida verbunden ist.

INDIEN. Zwar garantiert die indische Verfassung Religionsfreiheit, doch in manchen ländlichen Bereichen leben Christen gefährlich. So wurden im Bundesstaat Madhya Pradesh zwei 22 und 24 Jahre alte Christinnen von fanatischen Hindus vergewaltigt, weil sie sich geweigert hatten, dem Christentum abzuschwören. Die ältere der beiden war im siebten Monat schwanger. Als der Mann der jüngeren Frau nach Hause kam, wurde er von den Hindus verprügelt und in einen Nachbarort verschleppt. Die Schwiegereltern der anderen Frau wurden von den Extremisten in die Flucht geschlagen. Die örtliche Polizei weigerte sich, die Strafanzeige der Opfer aufzunehmen, da die Täter einflussreiche Männer seien. Daraufhin wandte sich ihr Pastor an den Gouverneur, der die Polizei anwies, Ermittlungen einzuleiten. Diese erwiesen inzwischen die Täterschaft der Beschuldigten, welche nun im Gegenzug ihre Opfer wegen angeblicher „religiöser Nötigung“, d.h. Zwangsbekehrung von Hindus verklagten. Die Minderheitenkommission

des Bundesstaates, die sich der Frauen angenommen hat, bezeichnete den Vorwurf als absurd. Die Täter würden von den Justizbehörden geschützt. Eine Pressekonferenz der Kommission, bei der vor Ort über den Vorfall informiert werden sollte, wurde von extremistischen Hindus mit Gewalt verhindert.
Im Bundesstaat Andhra Pradesh – dort werden Christen seit längerem angefeindet – wurde am 8. Juni der 67jährige evangelische Pastor Prem Kumar in einen Hinterhalt gelockt und erschlagen. Der Sohn des Opfers verdächtigt Hindu-Extremisten, die Tat begangen zu haben. Ein junger Mann habe seinen Vater gebeten, eine Gebetsversammlung in einem benachbarten Dorf abzuhalten. Sein Vater sei trotz Bedenken mit dem jungen Mann fortgegangen. Später fand man seine Leiche mit zertrümmertem Schädel in einem Wald. Der Gesamtindische Christenrat wies darauf hin, dass 2005 zwei Pastoren unter ähnlichen Umständen ermordet wurden.
Im Bundesstaat Karnataka wurde am 11. Juni der evangelische Pastor Sundar Rao nach einem Gebetstreffen im Haus seiner Schwester von 50 Hindu-Extremisten überfallen und krankenhausreif geschlagen. Sie warfen ihm vor, Hindus zum Christentum bekehrt zu haben.
Am 15. Juni wollte Pastor Vijay Sethi im Bundesstaat Madhya Pradesh eine dreitägige Bibelkonferenz abhalten. Der in Indien bekannte Hindu-Extremist Yogesh Agarwal erstattete jedoch gegen die 27 Konferenzteilnehmer Anzeige wegen angeblicher Nötigung zum Religionswechsel. Sie wurden geschlagen und vorübergehend festgenommen. Bei einem anderen Anlass hatte Agarwal gedroht, Christen lebendig zu verbrennen.

VIETNAM: Zwei evangelische Pastoren konnten nach langjähriger Verfolgung nun das Land verlassen. Der 69jährige Nguyen Lap Ma reiste am 14.06. mit seiner Frau in die USA aus. Er wurde 1982 verbannt und mitsamt seiner 13köpfigen Familie einschließlich der Enkelkinder unter Hausarrest gestellt, weil er sich geweigert hatte, seine Gemeinde der Kontrolle der Kommunisten zu unterstellen. Predigten und Kontakt zu anderen Menschen wurden ihm verboten; zugleich wurden er und seine Familie beständig schikaniert. Nguyen Lap Ma ist an Gedächtnisschwund und Parkinson erkrankt. Eine angemessene medizinische Behandlung wurde ihm jedoch in Vietnam verweigert. Bereits im April durfte Nguyen Nhat Thong (55) in die USA ausreisen. Ihm wurde 30 Jahre lang ein fester Wohnsitz verweigert. Er wurde mitsamt seiner Familie von den Behörden beständig schikaniert und immer wieder verhört. Nguyen Nhat Thong erlitt mehrere Schlaganfälle. Seitdem ist er gehbehindert und auf einem Auge nahezu blind.

BHUTAN: die Christen Benjamin und John Dai wurden wegen „unerlaubter Mission“ zu dreieinhalb bzw. drei Jahren Haft verurteilt. Sie hatten im Januar in einem Privathaus den Jesus-Film gezeigt. In Bhutan ist der Buddhismus Staatsreligion; Mission und der Übertritt von Buddhisten zu einer anderen Religion sind verboten. Nur 0,5 Prozent der 874.000 Einwohner sind Christen, rund 72 Prozent sind Buddhisten. Derzeit wird zwar eine demokratische Verfassung mit dem Recht auf Religionsfreiheit erarbeitet, doch nach Angaben der Weltweiten Evangelischen Allianz sind noch einige Fragen offen: z.B. solle die „Verleitung zum Religionswechsel“ verboten sein. Der König betonte, alle Bürger hätten dieselben Rechte; ebenso sprach sich der oberste Richter des Landes gegen jegliche religiöse Diskriminierung aus.

LAOS: Die Zahl der Christen in Laos nimmt beständig zu. Lag sie 1990 noch bei 15.000, so bekennen sich heute ca. 180.000 zum christlichen Glauben. 61 Prozent der 6 Millionen Laoten sind Buddhisten, 31 Prozent Animisten. Laos wird kommunistisch regiert und ist laut dem Hilfswerk Open Doors unter den „Top Ten“ der Länder, die Christen am schärfsten verfolgen.

INDONESIEN: Sieben islamische Terroristen haben den Mord an drei Schülerinnen einer christlichen Schule gestanden. Sie hatten im Oktober 2005 die fünfzehn- und siebzehnjährigen Mädchen auf ihrem Schulweg überfallen und geköpft. Ein viertes Opfer konnte schwer verletzt entkommen. Die Polizei verdächtigt die Verhafteten, auch für andere Morde an Christen verantwortlich zu sein. Das Missionswerk Open Doors wies darauf hin, dass es in den Urwäldern der indonesischen Insel Sulawesi Trainingslager gibt, in denen Moslem-Extremisten für Angriffe auf Christen ausgebildet werden. Indonesien hat 210 Millionen Einwohner, von denen 88 Prozent Moslems und acht Prozent Christen sind.

NORDKOREA ist derzeit das Land mit der blutigsten Christenverfolgung. Der kommunistische Diktator Kim Jong-Il lässt sich wie ein Gott verehren; er sieht im Christentum eine Bedrohung für sich und will es deshalb ausrotten. Zwar sind offiziell nur etwa 12.000 der 23,6 Millionen Nordkoreaner Christen, doch gehen unabhängige Statistiker davon aus, dass es dort mehr als 400.000 Christen im Untergrund gibt. Man schätzt, dass bis zu 100.000 Christen in KZs inhaftiert sind. Südkoreanische Christen riskieren derweil ihr Leben, um Bibeln über die fast vollständig abgeriegelte Grenze nach Nordkorea zu schmuggeln. Buchstäblich bei Nacht und Nebel versuchen sie, die Grenzposten zu umgehen.

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© Betanien Verlag, 2006. Beiträge von Joachim Schmitsdorf und Hans-Werner Deppe

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